Nr. 252 36. Jahrgang
Groß- Berlin
1. Beilage des Vorwärts
Sommerspiele für die arbeitende Ingend. Schillerpart: Montags und Freitags 7-10 Uhr. Faltplay: Dienstags und Freitage 7-10 Uhr. Treptower Bari, Spielplay 6: Dienstags 7-10 Uhr. Tempelhofer Feld: Montags 7-10 Uhr. Lichtenberg , städtischer Spielplatz, Normannstraße: Freitags
7-10 Uhr.
Die Arbeitereltern werden gebeten, ihre schoulentlaffenen Söhne und Töchter auf diese für die Gefundheit unserer Jugend äußerst wichtigen Veranstaltungen hinzuweisen.
Bollversammlung
ber Groß- Berliner Arbeiterräte, der fommunalen Arbeiterräte fomie der Delegierten der Soldatenräte. Tagesobnung: 1. Die Frie bensfrage. 2. Die Finanzierung der Arbeiterräte und des Bollzugsrats. 8. Der Boykotibeschluß gegen die Freiwilligenverbände.
Der Vollzugsrat.
gez. Mich. Müller.
gez. Fr. Brolat. Die Beseitigung der kommunalen Arbeiterräte oder wenigstens städtischer Mittel für sie ist von den bürgerlichen Mehrheiten der Gemeindevertretungen Wilmersdorf , Richterfelde, Steglitz und Friedenau beschlossen worden.
Der Bürgerrat Groß- Berlin beschloß nach einem Bericht über die Tatsache, daß die preußische Regierung ihre Bekanntmachung vom 16. November 1918 betr." Entschädigungen an Arbeiters, SolDer Bürgerrat Groß- Berlin hat dem Oberbürgermeister Wer- baten- und Bauernräte" nicht in das Verzeichnis der der Landesmuth wegen des Unterbleibens einer Rundgebung gegen den Ge versammlung zur nachträglichen Genehmigung unterbreiteten Gewaltfrieden in der Stadtverordnetenversammlung sein Miß- fehe aufgenommen hat, an den Minister des Innern ein trauen ausgesprochen. Der Bürgerrat fönnte wohl wissen, daß Telegramm abzusenden und um Aufklärung der Angelegenheit zu die Kundgebung nicht an Herrn Wermuth gescheitert ist. Dort, ersuchen. wo der Oberbürgermeister den Vorfth führt, im Magistrat, ift sogleich protestiert worden. Wenn der Bürgerrat trotzdem das Bedürfnis zu einer Rundgebung gegen Herrn Wermuth fühlt, so wollen wir ihm bloß sagen, daß der Bürgerrat gar nicht das Recht hat, im Namen der Bürgerschaft zu sprechen, deren gewaltige Mehrheit sozialistisch ist und feinen Grund hat, dem bera bürgermeister ihr Vertrauen zu entziehen.
DR
In der Sthung am 17. Mai wurde von einem Schreiben des Bentralrats Kenntnis gegeben, worin der Zentralrat es nicht für awedentsprechend hält, einen Sätetongreß einzuberufen, der gemäß einem Beschluß der Vollversammlung zu ben Friedensbedingungen der Entente Stellung nehmen sollte.
Militarismus von heute.
Sonntag, 18. Mai 1919
Die heutigen Kundgebungen.
S. B. D. für den Anschluß Deutschöfterreichs, Treffpunkt 10%, Uhr, Potsdamer Blaz. Abmarsch mit Must zur Versammlung auf dem Wilhelmsplay.
Gegen Bergewaltigung
Für Bölferversöhnung. Bersamm lungen 11 Uhr, am Reichstag, Palafttheater am Zoo, Konzerthaus Kaiserhallen, Prachtfäle des Westens, Germaniafäle, Sopbiensäle. Bund Heimatschut". 10% Uhr im Zirkus Busch. Mehrere taufend Delegierte aus allen Teilen des Deutschen Reiches find da au eingetroffen.
Arbeiterräte Groß- Berlins.
-Kommunale Arbeiterräte
und Soldatenräte. Montag, nachmittags 8 Uhr, im Blenarfaal des Herrenhauses: gemeinsame Situng.
1. Stellungnahme zum Friedensschluß. Referent: Genoffe Mag Cohen.
2. Bericht aus der letzten Bolverfammlung.
3. Bericht von den Verhandlungen mit der Preskommiffion. Drganisationsausweis legitimiert. Kommunale.- S. 18 Uhr Zimmer 20.
Der Fraktionsvorstand. B. aafe.
Die Aussprache über das Thema Militarismus von heute", welche am vorigen Freitag in einer von der Bezirksleitung der G.. D. hauptsächlich für Mitglieder der Republikanischen Solbatenwehr einberufenen Versammlung begann, wurde am gestri- Arbeiterräte, kommunale Arbeiterräte und Betriebsräte gen Freitag fortgesetzt. Diese Versammlung( fie tagte im Ger maniasaal) war nur schivach besucht.
Eine Reihe von Rednern übte Kritit an Ausschreitungen und Uebergriffen, die bei verschiedenen Gelegenheiten von Angehörigen der Freiwilligenforps, namentlich von den Offizieren verübt wor den sind. Aus Vorkommnissen dieser Art folgerten die Redner, daß in den Freiwilligenforps der alte Militarismus wieder aufgelebt sei, daß die Offiziere immer noch vom alten preußischen Geist be feelt feien und nur auf die Gelegenheit warten, das alte Syftem in Deutschland wieder zur Herrschaft zu bringen. Einige Redner Von der Fraktion der S. P. D. wird folgende Ertlärung gaben der Regierung und den Führern der S.B.D. Schuld an dem abgegeben: Die Fraktion der S. P. D. des Bollzugsrats fann sich mit iederaufleben des Militarismus. Andere Redner betonten da Die Fraktion der S. P. D. des Bollzugsrats fann fich mit gegen, die Parteigenoffen feien felber baran schuld, daß sich die bem Urtell, welches im Projek Liebknecht- Buremburg gefällt wor. Rogierung jekt auf die Freiwilligentorps stüßen müffe, denn die den ist, nicht einverstanden erklären. Dieses Urteil steht in Genossen hätten es versäumt, durch Verbreitung ihrer been unter feinem Verhältnis zu der Schwere des Verbrechens, und wir be- den Witgliedern der Republilanischen Soldatenwehr dafür zu fortrachten dieses Urteil als ein Tendenzurteil. Berfügung stehe. Die Regierung hätte auch die von der Front gen, daß der Regierung eine zuverlässige sozialistische Truppe aur 8urüdgefehrien Truppen über die durch die Revolution gefchaffenen neuen Verhältnisse aufklären und die Biele der sozialistischen Regierung auffären sollen.- Ginzelne Redner griffen auch bie Re Saktion des Vorwärts" an, weil sie den Militarismus von heute begünstige.( Das scheint uns eine sehr starte Entstellung zu fein. Wir werden die Auswüchse des Militarismus, soweit sie uns betannt werden, auf das entschiedenste betämpfen. D. M.)
Wir fordern, daß die Regierung fofort ihr Versprechen einWir fordern, daß die Regierung fofort ihr Versprechen einlöft, bie Militärgerichtsbarteit aufzuheben. Die Bestätigung des Urteils ist zu bersagen und das Berbrechen einem ordentlichen Zivilgericht zur nochmaligen Berhandlung zu über
weifen."
Großen Bärm und heftigen Widerspruch riefen die Ausführungen eines Redners hervcr. der die Regierung und die Parteileitung gegen Angriffe anderer Redner in Schuh nahm und- sagte, sein Sohn, ein guter Sozialdemokrat, diene in der Noskegarde und fönne versichern, daß sich sein Regiment zu feiner Unternehmung gegen die Regierung gebrauchen laffe.
der S. P. D. Montag 18. Mai 7 Uhr, Festsaal des Herrenhauses: 8weiter Vortrag des Genossen Dr. Striemer über Geld, Kapital, Kredit. Um rege Beteiligung wird gebeten. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand des Bezirksverbandes Groß- Berlin S. B. D. Protest deutscher Frauen gegen den Gewaltfrieden. 156 Frauenvereine aus Groß- Berlin vereinigten sich Sonnabend im Palasttheater am 300, um einzustimmen in den Schret des ganzen Woltes: Nieder mit dem Gewaltfrieden! Als Rebne rinnen traten, mir Frauen auf, bis auf Jenny v. Dewi sämtlich Mitglieder der Nationalversammlung . Unter den Ginberuferinnen finden wir die bekanntesten Namen politischer Frauen Deutschland Gerechtigkeit! lang es durch alle Reden. Besonders betont wurde die Forderung, daß mit der Stunde des Friedens. zurüdgegeben werden müffen. Einmütig verurteilt wurde der Berschlusses die Kriegsgefangenen ihrer deutschen Heiman fuch, let enbige Glieber von Deutschlands Leib zu schneiden. Friede, aber nicht GMaverei war die Forderung aller
Gebt
Zu. dem Fluchtverfuch Dorenbachs erhalten wir noch folgende Mitteilung: Nach den Braunschweiger Unruhen wurde befannt, daß Dorenbach sich nach Gotha gewandt hatte, wo er bor ungefähr 3 Wochen festgenommen wurde. Er wurde aber aus der Haft befreit. Daraufhin wurden von der Berliner Staatsanwaltschaft drei erfahrene Sriminalbeamte mit seiner Festnahme beauftragt, die feststellten, daß D. sich in Eisenach aufhalte und mit einem gewiffen Heinz Brandt in der Wohnung einer verreisten Familie Hause. Am Donnerstag turde er nun verhaftet und in einem start gesicherten Automobil nach Berlin gebracht. Bei seiner Verhaftung leistete er starten Widerstand, und so mußte er schwer gefesfelt transportiert werden. Noch im Auto versuchte er, die Menge aufzupeitschen.
Von den Mitgliedern der Fraktion der K. P. D. wird dem gegenüber die Bildung eines Revolutionsgericht 3" zur Unterfudyung des Morbes an Biebknecht und Buremburg und zur Aburteilung der Mörder beantragt. Dieser Antrag wurde gegen die Stimmen der Mitglieder der S. P. D. angenommen. Die Mitglieder der S. B. D. stehen auf dem Standpunkt, durch ihre Erklärung ihre Meinung präzisiert zu haben. Der Vollzugerat nahm dann den Bericht der Kommission entgegen, die mit dem Reichskabinett und dem Reichswehrminister über den von der Vollversammlung der A.- Räbe und mehreren Gewerkschaften verhängten Bontott der Angehörigen der Der Vorsitzende Genosse rüger fagte in feinen SchlußbeFreiwilligenberbände verhandelt hat. Die Verhandlung merkungen, wir seien alle einig in der Verurteilung der Auswüchse, hat zu einer Lösung der Differenzen nicht geführt. Das Reichs- die fich in den lekten Monaten in den Freiwilligenkorps gezeigt fabinett glaubt, ohne die Freiwilligenverbände nicht auskommen haben. Wir hoffen, daß wir bald ohne diese Truppe auskommen zu können, auch erklärte Minister Nosle, bass unter diesen Truppen fönnen. so lange wir sie nicht entbehren können, müsse dafür ge seiner Kolonialbahnen an Privatgesellschaften, beurlaubte aber Kolonialbahnerforgen. Das Reich bergab den Bau und Betrieb daß unlautere Elemente vorhanden sind, die nach Möglichkeit ent- forgt werden, daß in der Truppe der Geist der modernen Beit feiner Kolonialbahnen an Privatgesellschaften, beurlaubte aber fernt werden follen. Aber die Angehörigen der Freiwilligenber. herrsche. Die Auflösung der N. G. 2. werde nachgeprüft. Trot gleichzeitig Staatseijenbahnbeamte für diese Betriebe. Hierdurch bänbe follen gefügt werden. Herr Noste will diesen Schutz schärffter Berurteilung der den Freiwilligentorps gur Last fallen- erhielten diese Privatgesellschaften eine Handhabe, um die Gehälter hrer Brivatangestellten au brüden, denn dieser Angestellte ist darunter allen Umständen durchführen und ersucht die Gewerkschafts- ben llebergriffe dürfe aber nicht vergessen werben, daß wir den Frei- auf angewiesen, von seinem Gehalt für sein Alter davon zurüdführer, m ihren Organisationen für die Aufhebung des Beschluffes willigenverbänden zu Dant verpflichtet seien. zulegen, was der Staatsbeamte nicht nötig hat, da jeine sichere zu wirken, andernfalls würde er Maßnahmen zu treffen wissen. Auf der anderen Seite wird auf die Schwierigkeiten hingewiesen, Nach einem Bericht der Freiheit scheint in diefer Berfamm, Benfion hat, ev. auch in den Beförderungslisten weitergeführt und auch weiter befördert wird. Die Privatgesellschaften tun wenig die entstehen, wenn die Arbeiter mit Gewalt gezwungen werden, lung auch mit Entrüftung behauptet worden zu fein, wir hätten Be oder gar nichts für ihre Angestellten; meistens versichern fie fie bei entgegen ihrem Willen mit Angehörigen der Freiwilligenverbände schwerden über Regierungstruppen im Original und mit Unterschrift einer Gesellschaft. Scheidet nun einer aus, jo hängt er in der zusammenzuarbeiten. Tatsächlich sind bereits infolge der Boykott- an deren Zeitung geschickt. Wir haben schon jetzt mitgeteilt, daß wir Luft, wird er frant, bekommt er weder Krantengelb noch Unfall; beschlüsse ernste Differenzen in mehreren Betrieben ausge- die uns zahlreich zugegangenen Beschwerden dem Reichswehrminister auch in der Invalidenversicherung sind sie nicht aufgenommen. Gebrochen. Die Verhältnisse zu regeln, ist sehr schwer. Der Voll- Noste oder dem Oberkommando Lüttwiß zur Prüfung und Erledi- genwärtig werden nun diese Angestellte aus den Kolonien in ihre zugsrat beschloß, diese ganze Frage erneut der nächsten Vollbersammlung zur Beratung und Entscheidung vorzulegen. gung zugeichickt haben. Wir hatten und haben feinen Grund, an- Beimat abgeschoben; sie haben alles verloren, find teilweise 10 bis Bis dahin wird von den Unternehmern erwartet, daß fie die Ber - zunehmen, daß daraus den Einsendern Schaden erwachsen würde. 20 Jahre bei einer der Kolonialbahnen angestellt gewesen und wissen hältnisse nicht unnötigerweise auf die Spike treiben und große Gs ist uns auch nicht ein Fall gemeldet, wo das etwa gefchehen nun nicht, wohin. Wäre es nicht Pflicht des Staates, sich auch der Privat- Stolonialeisenbahner anzunehmen und sie in seinem Betrieb Konflikte heraufbeschwören, wäre. Beichwerden ohne Angabe des Beschwerdeführers, also des unterzubringen. Die Privatbahnen in Deutschland find gegenSauptzeugen, fann aber fein Mensch nachprüfen. wärtig so überlaufen, daß es vollkommen aussichtslos ist, bei diesen So, Freiheit"-Papagei, jegt freische wieder: Diener des unterzukommen, abgesehen davon, daß diese Gesellschaften wenig Edenbotels." Interesse daran haben, bejahrte Angestellte aus den Kolonien bei
Mittwoch, 21. mai, 10 Uhr, in den Nammerfälen, Teltower
Straße,
可
Die Verbreitung des Wortes.
Von Budwig Barta
Aus dem Ungarischen von Stefan J. Mein.
•
Red. d.„ V."
Belieben Sie, Herr Geschworener" sagt der Lehrer. Bitte, ich bin fein Bettler, bin bloß unglücklich; möchte
. ich habe
Sie umfaßen die ungehobelten Tische: ein delirierender,| Regen, Wind bis zum Ueberdruß... das viele ungestüme aufgedunsener, rohgesichtiger Viehtreiber; ihm gegenüber ein Vieh... stoßen mich nieder, stürmen mir über Magen, einbeiniger, alter Soldat, mit feder Müze, den weißen Bauch, oft glaub ich, die Gedärine kommen mir zum Mund Schnurrbart aufgedreht, an der Bruft die Tapferkeits- heraus. medaillen: ein heimloser, alter vagabundierender Held; in Wenn ein Gußregen anhebt, wenn der Wind heult und zerlumptem, schmierigem Gewand ein auf der Wanderschaft trompetet, wenn der Regen auf die Blätter der Maulbeer - budlig gewordener, großköpfiger, fiftelstimmiger, freder immer weinen denn stellen Sie sich vor: hier ist das bäume niederprasselt, die an beiden Seiten der Landstraße Bettler, der einst in diesem Dorf das Licht der Welt erblidt. Schulgebäude, hier die Pfarre, denn ich war Lehrer alfo trauern, wenn es auf den Steinen der großen Brüden trom- An einem runden Tisch: ein steifhütiger, langrödiger, über hier ist mein Haus, hier das Haus des Pfarrers melt und plötzlich aus der ungeheuren Gießtanne losströmt legener Mann, der mit unsteten Augen in die Unendlichkeit auch eine Frau: schön wie eine Rose.. der Pfarrer hinter und ringsum die von Bligen entzündete Weite zu rauchen zu schauen schien, obschon er blog in sein überschnapptes Ge- ihr her, immer hinter ihr her... und ich bin ganz hilflos, beginnt: da flieht alles, was Lebewesen in der Gemarkung. Mastelbinder, Glaser ; ein Geschworener, die Amtsperson der Mann noch so flug sein... bitte, bitte, noch ein Glas!... beginnt: da flieht alles, was Lebewesen in der Gemarkung, birn staunte: ein gewesener Lehrer. An anderen Lischen denn wenn einer Frau der Rappel ankommt, dann kann ein was längs der Landstraße lebt, sich tummelt. Maus, Wiesel, Hamster, Fuchs, Sund, Spaß, Schwalbe, Gemeinde, ein sich anbiedernder, schwarzbärtiger Mann mit und einmal geb ich dann zum Pfarrer; denk mir: jetzt erwisch Lerche, Bussard, Adler flüchten vor dem Ungewitter in Höhle, großer Pfeife; ein Taglöhner, mit verbittertem Herzen an ich fiel Und ich hab sie erwischt; die Frau zum Fenster hinNest. Loch; auch der Mensch flüchtet, denn der Wind zerrt an Nest. Loch; auch der Mensch flüchtet, denn der Wind zerrt an einer Brannteinflasche hängend und von Zeit zu Beit ein aus, ich aber aufs Gemeindehaus, schreie dort, schlag auf den seinem Körper, der Regen macht ihn mit seiner falten Feuchte brennendes Zündholz an seine durchfeuchtete, billige Bigarre Tisch: der Lehrer ist verrückt geworden!- schreien die Vorfrieren, der Donner grollt ihm in die Ohren, der Bliz zudt führend; auch eine verschleierte Dame, deren Staleiche unter ſteher... ich aber werde rot, werde blau, werde ohnmächtig über seinem Stopf. Der Mensch flüchtet in den Krug; denn der Schuppen stand, die Frau eines Bächters; ein librierter daheim macht mir die Frau falte Kompressen... ich überall längs der Landstraße gibt es Krüge. Bur Gewitter- Rutscher und noch viele, in aufgezwungenem Beisammensein stehe auf, will den Pfarrer erschlagen, doch sagt mir der Pfaff, zeit ist ein solcher Strug wie eine Insel während der Ueber- auf einem kleinen Fleck, der mit drei Fenstern in die Welt ich Fönne bis an meinen Tod den Lehrerposten behalten... fchwemmung; nebeneinander fiben Tiger und Safe, Lamm ichaute. das Herz schmerzt mich, schmerzt mich, wie es ein Tier schmerund Löwe: allerhand umherwandernde, umberstrolchende, die Die feuchten Kleider, die schmierigen Feßen, die schmuzi zen mag... ich lehre das Abe und das Einmaleins und Zandstraße geschäftig abgehende. von redlicher Arbeit fort- gen, schroeißgebadeten Körper dampften; Pfeifenqualm, weine, und das Herz schmerzt, schmerzt... ich schlage dem gescheuchte Beute kommen dort zusammen. Primchengestant, der Geruch des Morastes, der Dampf der Pfarrer die Fenster ein... schieß auch durchs Fenster in sein Kleider, die Ausdünstung der menschlichen Körper berdichteten Bimmer, alles vergeblich.. menn einmal ein Weib den die Luft. Es donnerte, die Erde zitterte, Blige entzündeten Stappel bekommen hat... ich zieh in die Welt, denn mein schauerlich die Ferne, Stürme raften über das Land dahin...| Herz hält es nicht aus... bitte, noch ein Glas!... mein Der steifhütige Mann spricht: Herzimmer das Herz, Herr Geschworener!... Uebrigens hab ich jetzt ein fehr gutes Verdienst... brauch bloß die Landstraße dahin zu wandern... zu den Pfaffen geh ich nicht. aber zu den Lehrern, nur zu ihnen die wissen, daß mich mein Herz schmerzt Herr Wirt, nod) einen halben Liter! Denn sehen Sie, Herr Geschworener: Gelb hab ich immer, hab heute schon drei Gulden verdient, obschon ich bloß in einem Dorf war... bitte, noch ein Glas, benn... mein Hers..."
Und es regnet; auf den Dächern wirbelt, praffelt der Gußregen, die Gräben füllen sich mit Wasser; der Simmel weint, die Landschaft söhnt, die Winde heulen.
"
Im Krug befanden sich bereits viele; manche Kamen einfam, verspätet, waren auf Wallfahrt ausgezogen, und mun Geben Sie mir noch einen halben Liter, Herr Wirt! boller Innerlichkeit, Andacht, Salbung: Bauern und Bäue- Herr Geschworener, wenn ich Sie mit meiner Einladung nicht rinnen, die von den Feldern mit ihren flinten Pferden her- beleidige, trinfen Sie mit mir ein Glas! beigesprengt kamen; die Männer Hofen bis zu den Knien aufsch danke"-so der Geschworene und jetzt sich neben ihn. gefrempelt, die mageren, bloßen Füße fotig, die Weiber mit Wo habt denn Ihr gefämpft wenn ich fragen darf?" aufgeschürzten Röden, welfen Bündeln, den zweiten Rod fo der Viehtreiber zu dem greisen Soldaten mit grimmigem über den Kopf gezogen; die Männer deckten sich mit Pferdefoßen zu und blidten, wie unter feuchten Belten hervor, mit erichrockenen Augen stumm umher; dies war jene Zeit, da fie die Arbeit, wie ein von Frühjahr bis Serbst währender Wahn, erfaßte und mit sich zerrte; der Donner und die strömenden Gewässer rissen fie aus ihrer Tretmühle, und nun Bauerten sie wie verschredte Tiere und stierten in die Zuft.
Gesicht.
Sprechen wir nicht davon!"- antwortete der Soldat. " Bei Solferino oder Königgrät?"
" Ich war in beiden Söllen... aber jetzt fag ich mur: schade, daß nicht die Welt aus lauter Anarchisten besteht."
,, Auch Ihr, Brüder, kämpft mit diesem Leben; doch hat jeder seine Bürde mir übergibt man die Rühe, dann
denn
Tisch der Tagelöhner mit der billigen Zigarre. Die Pfaffen find an allem schuld!" schrie vom anderen
„ Auch Sie, verehrter Herr?" so der Lehrer.
Bortf. folgt)