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mven wonervano aug one wgnedj@ jaft an der internatio-| nahme der Berner Gewerkschaftsbeschlüsse würden jedenfalls Berechtigte Satire auf Wilson. nalen Organisation für das Arbeiterrecht erlangen würde. die Arbeiterinteressen erheblich besser gewahrt werden als bei Diese Vertröstung auf die Möglichkeit eines in das Belieben der Annahme der gegnerischen Friedensbedingungen, die nur Berlin , 19. Mai. Nieuwe Courant vom 16. Mai der jetzigen Gegner Deutschlands gestellten späteren Ein- einen Arbeitervertreter von vier stimmberechtigten Dele- abends schreibt, es sei völlig unrichtig zu glauben, daß die nieder­tritts in die Organisation schafft die Tatsache nicht aus der gierten jeden Landes vorsehen, also die Möglichkeit schaffen, ländische öffentliche Meinung, um jeden Anstoß zu vermeiden, über Welt, daß, so wie die Organisation von Deutschlands Geg- daß durch Vereinigung der Arbeitgeber und den Friedensvertrag sich mäuschenstill berhalten nern geplant ist, weder dieses noch andere zurzeit dem Regierungsvertreter die Arbeiterbertreter müsse, im Gegenteil, nur der habe ein Anrecht auf die Bölferbund nicht angehörige Staaten an der Organisation immer überstimmt werden. Achtung britter, der Selbstachtung beweise, und es beteiligt sein und daß sich sonach eine Reihe von Staaten Deutschland ist ganz gewiß noch nicht das Idealland des würde ein Zeichen völligen Mangels an Selbstachtung gewesen sein, für längere oder fürzere Zeit außerhalb der Or Sozialismus, wie wir es ersehnen. Wer aber objektiv urteilt, wenn Holland nicht auf Gefahren hingewiesen hätte, die dieser ganisation und der für deren Mitglieder aufgestellten wird zugeben müssen, daß in feinem Lande der Welt- Ruß- Bertragsentwurf auch für die Niederlande mit sich bringe. Grundsägen befinden sollten, während die deutschen Vor- land eingeschlossen der Einfluß der Arbeiter stärker Das Blatt weist auf Ranaus Haltung beim Empfang des schläge für alle Staaten die Möglichkeit der Zeilnahme an ist als in Deutschland , und daß kein Band auf dem Wege zum Friedensvertrages hin, seine Worte feien ehrlich und wahr dem Völkerbund und an der Organisation für das Arbeiter Sozialismus weiter fortgeschritten ist. So zeigt auch haftig gewesen. Er habe nicht getrachtet, begangene Fehler ab­recht vorschen. Was die Beteiligung.Deutschlands anlangt, der Notenwechsel über das internationale Arbeiterrecht, daß zuleugnen, sondern habe Deutschlands Schuld zugegeben, aber die so wäre es der Gipfel der Widersinnigkeit, in sozialen Fragen Deutschland das fortgeschrittene Band ist, die Gegner an die nach Hunderttausenden zählenden Opfer Deutschland als das auf diesem Gebiete führende und vor- Ententeländer aber die rück ständigen sind. Gelänge es per Blodade während des Waffenstillstandes erinnert. Er habe bildlich wirkende Land bei der Entwickelung des internatio- der Entente, ihre Friedensbedingungen Deutschland auf- loyal Deutschlands Verpflichtungen gegenüber Nordfrankreich und nalen Arbeiterrechts und der diesem Zwecke dienenden Or- zuzwingen, so wäre das fein Sieg der Franzosen und Anglo- das Recht der Gegenpartei auf Schadenersas anerkannt jedoch ganisation auszuschalten. amerikaner über die Deutschen , sondern es wäre eine Ver- betont, daß die Regierungen der Verbandsmächte im November von gewaltigung des Weltproletariats durch den Weltkapitalismus jedem Gewaltfrieden abgesehen hätten. Es fragt sich, ob jemals in der brutalsten Form. ein so vernichtendes Todesurteil wie das Versailler mit größerer Wahrhaftigkeit und Würde angenommen sei. Wilfon babe bei leberreichung des Dokumentes gleichsam als Symbol seiner Politit als die rechte Hand Clemen ce aus an deffen rechter Seite gefeffen.

Eine liberale Stimme Englands

gegen den Vertrag.

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Englisch - Bolschewistisches Seegefecht.

Hamburg , 19. Mai.

Die deutsche Anregung, eine Arbeiterfonferenz nach Versailles einzuberufen, um an der Hand der Berner Gewerkschaftsbeschlüsse ein internationales Arbeits­recht aufzustellen, wird in der Antwortnote mit der Begrün­dung abgelehnt, daß die Berner Beschlüsse geprüft und daß bei der Aufstellung der Vorschläge zum Friedensvertrag Ar­beitervertreter zugezogen worden seien, sowie daß an der in Spa, 19. Mai. Die englische Wochenschrift Nation" befaßt sich diesen Vorschlägen vorgesehenen ersten Konferenz, die im in ihrer Nummer vom 10. Mai vorwiegend mit den Friedens­Oftober d. J. in Washington stattfinden werde, auch Ar- bedingungen, spricht sich rückhaltlos gegen die territo­beitervertreter beteiligt sein würden. Für die Arbeiterschaft rialen und wirtschaftlichen Bedingungen aus und weist der Welt wird diese Begründung wenig einleuchtend sein. auf die Gefahren neuer Kriege hin. Die Bedingungen jagt das Das Hamburger Fremdenblatt" Wenn die Prüfung der Berner Beschlüsse und die Mitwir Blatt- find ein Triumph der französischen Diplomatie, sie bieten meldet aus Helsingfors : Am 18. Mai morgens 6 Uhr verließ eine fung von Gewerkschaftsvertretern bei der Aufstellung der keine Basis für einen dauernden Frieden. Sie ent- aus einem Panzerfreuzer, sechs großen Torpedojägern und drei Borschläge zum Friedensvertrage für dessen das Arbeiter- halten eine Anzahl schwerwiegender Verlegungen gegen die Minenfahrzeugen bestehende bolschewistische Flotte Kron­recht betreffenden Abschnitt ein derartig dürftiges Ergebnis Vereinbarungen, unter denen der Feind entwaffnet wurde. Unter stabt. Gleichzeitig eröffnete das russische Fort Krasnaja Gorka gehabt hat wie das vorliegende, kann sich die Arbeiterschaft dem Dedmantel des Bölterbundes wird die Nadtheit mit zwölf Kanonen das Feuer auf die finnischen Batte auch von einer Beteiligung ihrer Vertreter an der Kon- von Annegionen und die Vergewaltigung von Natio- rien bei Iso. Es wurde nur geringer Schaden angerichtet. Das ferenz in Washington wenig Gutes versprechen, nalitäten verborgen. Seine ftete Regierung und keine Friedens. Feuer des Forts Krasnaja Gorka wurde von einem Fessel­ganz abgesehen davon, daß das Ergebnis erst noch der Be- industrie fann in Deutschland unter solchem Frieden bestehen. Es ballon aus geleitet. Die englische Flotte, die seit einigen stätigung der beteiligten Regierungen unterliegen soll. ist nicht der Friebe der Gerechtigkeit, für den Wilson den Tagen vor Helsingfors liegt, ging fofort zum Angriff gegen Endlich sucht die Antwortnote dem deutschen Entwurf Alliierten gegenüber plädiert hat, und er wird keinen Bestand die Bolche wisten vor. Es kam vormittags um 10% Uhr für das internationale Arbeiterrecht Lücken und Mängel haben. Es genügt schon, daß deutsches Land willkürlich von Polen zum Kampfe bei Ingermannland. Bon den fünf russischen nachzuweisen, namentlich insofern darin für die Konferen- annettiert wird, um einen Streitapfel für künftige europäische Schiffen, die alle am Kampfe teilnahmen, wurde eins durch einen zen feine Vertretung der Arbeiter vorgesehen sei, während Kriege zu bilden. Die Fortnahme der völlig deutschen Stadt Bolltreffer zum Sinten gebracht. Ein anderes lief auf Land, nach den Friedensbedingungen jedes Land zwei Regierungs- Danzig mit dem breiten Korridor durch ein Gebiet, in dem große die drei übrigen flüchteten. Das Gefecht dauerte 35 Minuten. vertreter und je einen Vertreter der Arbeitgeber und Ar- Teile vorwiegend deutsch bleiben, und das isolierte Abgeschnitten­beitnehmer zu den Konferenzen entsenden können. fein Ostpreußens bieten die allerbollfommenste Ge­Dazu ist folgendes zu bemerken: Wenn der deutsche Entwähr für einen fünftigen Krieg, welche die geistes= wurf eine besondere Vertretung der Arbeiter auf den Konfe- frante Diplomatie Frankreichs ersinnen konnte. Diese ab­renzen nicht in Aussicht genommen hatte, so ist er damit den folute Befibergreifung von preußischen Ländern und Bevölkerungen, Beschlüssen der englischen, französischen, italienischen und bel- ohne auch nur den Anschein einer Befragung der Bewohner, ist In der Generalversammlung der Verwaltungsstelle Stuttgart gischen Gewerkschaftsdelegierten auf dem Kongreß in der flatste Beweis für den Triumph des alten Geistes über den des Deutschen Metallarbeiter Verbandes wurde Leeds gefolgt, die zwar solche Konferenzen vorgesehen, aber neuen nach dem Frieden. in geheimer Abstimmung ein von den revolutionären Vertrauens­nichts über eine Vertretung der Arbeiter dabei geäußert Ueber die wirtschaftlichen Bedingungen heißt es: Für leuten eingebrachter Antrag mit 300 gegen 200 Stimmen an haben; er ist aber über diese Beschlüsse hinausgegangen, in eine halbe Generation oder mehr im Falle der Nichterfüllung hat genommen, wonach sämtlichen Angestellten, 7 oder 8 Gewerk­sofern er entsprechend einer Anregung in den Beschlüssen des das deutsche Volf, das verkleinert und durch die Fortnahme seiner schaftsführern, gekündigt und unter Vorausbezahlung eines Viertel­im Jahre 1917 in Bern abgehaltenen Kongresses der Gewerk- besten nationalen Hilfsquellen verarmt ist, sich langsam wieder freis jahresgehaltes sofort die Entlassung gegeben wurde. Die Ange­schaftsvertreter der Mittelmächte und der neutralen Staaten zuarbeiten unter einer Knechtschaft, die es zu harter Arbeit stellten waren Gegner des Generalstreifs und hatten vor ihm als in der ständigen Einrichtung zur Vorbereitung und zur Ueber- zwingt und ihm die Früchte der Arbeit nimmt, sobald sie reif einem für die Arbeiterschaft und das ganze Bolk schädigenden Be­machung der Durchführung der Konferenzbeschlüsse einen werden. Das wirtschaftliche System feines Landes würde unter fol- ginnen gewarnt. Die Annahme des Antrages hat in den Kreisen Bertreter des internationalen internationalen Gewerk- chen Bedingungen funktionieren. Selbst Staatsmänner, die bar der Metallindustrie große Erregung hervorgerufen. schaftsbundes als Mitglied vorgesehen hat. Dagegen ist jeden Verständnisses für Billigkeit und Menschlichkeit Kein Wort ist scharf genug, um gegen diesen em­in den nach Ausstellung des deutschen Entwurfs gefaßten Be- sind, müßten bald gezioungen sein, die Unmöglichkeit zu erkennen, pörenden Terrorismus zu protestieren. Aber es ist eine schliffen des Berner Gewerkschaftsfongresses die Forderung aus einem so von ihnen zusammengeftuzten Deutschland irgend Linie der Entwickelung: Pressefreiheit-worauf Ihr den aufgestellt, daß die Hälfte der stimmberechtigten Konferenz welche beträchtlichen Summen herauszubekommen. Es sei nur zu Vorwärts" besetztet, persönliche Freiheit-worauf Ihr teilnehmer aus Vertretern der gewerkschaftlich organisierten hoffen, daß das Volk dieses( England) und anderer demokratischer Neuring abschlachtetet und jetzt- Gesinnungsfreiheit, worauf Arbeiter jeden Landes bestehen muß. Da die deutsche Regie- Länder fich nicht von einer Bresse und von Politikern blenden Ihr Genossen, die einmal sich erlauben, anderer Meinung rung den Vorschlag gemacht hat, diese Beschlüsse den weiteren lassen werde, die diesen Frieden als einen fairen und als den besten, zu sein als hr, auf die Straße fezt. Merkt es Euch, Ar­Beratungen über die internationale Regelung des Arbeiter der unter diesen Verhältnissen zu erhalten war, hinstellten. Die beiter! Der Militarismus ist beseitigt, aber wer vor der rechts zugrunde zu legen, fann ihr nicht der Vorwurf gemacht Bölfer müssen darauf bestehen, daß dieser schlechte Friede Uniform- der Unabhängigen nämlich nicht Front macht, werden, daß sie eine besondere Vertretung der Arbeiter auf der Staatsmänner einem guten Frieben weichen muß, fliegt. Und was sagst Du dazu-- Freiheit", die ich den Konferenzen über Arbeiterrecht nicht wünsche. Bei An- für den gekämpft worden ist.

Die Statistik.

Terror im Metallarbeiterverband. Maßregelung der Lokalangestellten in Stuttgart .

meine?

Julius Bab hat einen neuen Dramatifer entdeckt, der noch| feits; zum andern im Innern des Barons. Daß der alte Diplo­feiner ist, aber vielleicht einmal einer werden kann. Das nicht mat, dem gewisse volksfreundliche Regungen nicht fremd find, in gerade neue, aber immer noch zutreffende Sujet von dem armen, dem aber doch feudale Anschauungen überwiegen, am Schlusse für Vor mir liegt ein Brief meines Freundes, eines Arztes in vom Leben gehubelten Dichter, der nach seinem Tode zum be- einen ausgesprochenen Fürsprecher der Arbeiter gehalten wird, macht einer weideutschen Industriestadt. Darin steht der Sak:" Ich habe rühmten Mann wird, hat der bisher literarisch unbescholtene das Stüd zur Tragikomödie. Bei einer Ovation, die ihm darge­mie die Mühe gemacht, die Sierberegister, Krankenblätter der städti- t. Bauer zu einer ironisch- satirischen, grotest- burlesten Komödie bracht wird, bricht er tot zusammen; im letzten Augenblick noch jojen Krankenhäuser, Kassen durchzusehen daraufhin, wer alles in- ausgestaltet. Ein netter Einfall ist sein Betriebskapital: der von findet er die Kraft, dem Photographen, der ihn für den Illustrier­folge der Unterernährung in den letzten vier Jahren gestorben ist." allen verlassene, unverstanden gestorbene Dichter erhebt sich an ten Fortschritt" aufnehuen will, den Apparat zu zertrümmern. Und dann folgen Zahlen, Zahlen über Zahlen in furchtbarer Höhe. einen schönen Frühlingstage unter Blütenschnee und Amfelruf Neben diesem Hauptgeschehen geht ein Liebeserleben zwischen Lissy Von dem Papier grinsen sie mich an wie zähnefletschende Toten- aus seinem Grabe, spielt mit Annchen, der Tochter des Friedhof- und dem Sekretär einher. wärters. Eine feine Ihrische Stimmung liegt über dieser Szene, Aeußerlich fällt bei dem Werfe Kessers auf, daß es keine Gin­schädel, wie verzweiflungsirodene ausgeweinte Augen. Es schwin- die auch in Inszenierung und Darstellung wundervoll gelang. Der teilung in afte kennt. Daß dadurch die Einheitlichkeit des Gin­den Raum und Zeit, gräglicher, endloser Zug schreitet vorbei. wieder erstandene Dichter wird nun zeuge des Ruhmes, den bruds mächtig gefördert wird, ist flar. Die mit dieser Eigenart Mütter, deren alte aber noch blante Augen stumpf wurden, ver- Eitelkeit und Interesse nach seinem Tode auf ihn häufen. Er der Tragikomödie aufs innigste verknüpfte Einheit des Ortes trägt löschten vor der Zeit, Mütter, die sich in Hungerkrämpfen an den erlebt es, pie seine Reiche ausgegraben und in ein pruntvolles das weiteren zu der fast imposanten Geschlossenheit des Stückes bei. Maschinen wandien, an denen sie Mordwerkzeuge schaffen sollten, Ehrengrab überführt wird. Die treulofe Geliebte, die ihn ber- Der knappgefaßte, nur aus Schlagworten bestehende Dialog hält Mädchen, die im Gefängnis dahinfiechten, weil sie der leere Magen ließ, die Wirtin, die ihn bespißelte, die Literatenzunft, die ihn fich nicht bei Nebensächlichem auf und konzentriert das Intereſſe getrieben, ein Stück Brot irgendwo zu stehlen, Minder, denen in der abwies, ja die ganze Stadt, die ihn hungern ließ, berauschen sich auf das Wesentliche der Handlung. Die Charattere sind scharf an dem Ruhme, den sie jest so freigebig ſpenden. Mit stillem gesehen und lebenswahr gestaltet. Hesser übt an denen, die es nach Schule der Kopf auf die Bank sant, die kraftlos nach Hause ge- Lächeln nimmt der Dichter an der Enthüllung seines eigenen Dent- feiner Ansicht verdienen, Kritik, das heißt, ihm aber nicht nur die tragen werden mußten, einmal, zweimal, bis the Pulsgang aus- mals teil, ein ungern gesehener Gast, den man für einen Toren Fehler bloßzulegen, sondern auch Wege zu ihrer Ueberwindung jekte, Säuglinge, die an der Mutter versiegten Brüsten verhun- bält. Wenn der gange Narrenjput vorüber, fehrt er gelassen in au weisen. Eine vornehme Geistigkeit durchweht wie alles, was gerten. Eine brohende Sprache reden die Statistiken; die Toten fein Winkelgrab zurück. Der Frühling und das Kinderlachen- Kesser geschrieben hat, auch Summa summarum"; auch wer nicht schweigen nicht, in der Unzufriedenheit des Bolles, in feiner das war doch das Schönste. mit allen Anschauungen des Politikers Kesser übereinstimmt, wird ihm als einem Dichter, der unter den Modernen zu den wirklichen dumpfen, zu Gewalttaten geneigten Stimmung reden sie, fordern sie Könnern und damit zu den wahren Künstlern zählt, volle Aner­ihr Recht, das Recht der Strafe für die, die schuldig. fennung sollen. Der Abend ward zum großen, unbestrittenen Erfolg. hg.

Die Toten schweigen nicht. Aus den Blättern steigen die Bilder derer herauf, die sich zu Tode schufteten aus Angst vor dem Sunger; ihre traftlojen, kümmerlich dahinlebenden Kinder schreien Brot, Brot! Wer schafft es, fann es schaffen? Besinnt euch, Ar­

beiter!

Gine Ihrische Stimmung und ein Einfall das ist ja wenig für eine dreiaftige Komödie, die ohne Konzentration und dramati­sche Cefonomie weitschweifig, redselig und schließlich platt wird. Der dritte Aft mit der Baute des Festredners und der ultigen Musik wirkte teilweise wie eine Barodie und erweckte unnötige Er­regung im Publikun. Die Satire bleibt oberflächlich, dringt kaum tiefer und verläuft schließlich in die Unterhaltlichkeit der Bier­geitung.

Notizen.

Die Stimme aus dem Grabe. Die von Victor

Der Autor läßt die Begebenheit in einer Heinen sächsischen Schiff unter diesem Titel im Berlag der Buchhandlung Vorwäris Residenz spielen. Sie wirkt wie von anno dazumal, hätte er die erschienene Schrift, in der Reden von Jaurès gesammelt und moderne Komödie des Nachruhms geben wollen, jo mußte er die besprochen find, ist jetzt auch in deutscher Ausgabe erschienen( 1,50 22.). geschäftige Streberei und die schicberischen Machenschaften der Sie kommt gerade recht in dem Augenblid, wo die Gewaltpolitik Interessenten darstellen, die des Toten Geschäfte fortsehen und zur der Alliierten sich räuberisch auf das besiegte Deutschland stürzt, unt Reklame ihm Berühmtheit schaffen. es zu bestrafen. Sie läßt die Stimme der internationalen Gerech tigkeit ertöneit.

Die Toten schweigen nicht. Mit Haßberzerrten Gesichtern liegen die im Grabe, die um eines Bissen Brotes, von den über­vollen Tisch des Reichen genommen, im Gefängnis verhungerten; ihr saß, ihr heßendes Raunen von denen, die mit schuld an ihrem Tode waren, weil sie ihren Reichtum benutten, ihnen das bißchen Nahrung wegzulaufen, schwebt in der Luft, in den Armeleutquar­Die Aufführung war ganz auf die hervorhebung des Gegen­tieren der Städte. Ihre Finger weisen auf die, die im Strieg, der fakes zwischen der schattenhaften Melancholie des Dichters und der ihnen Glend und Tod brachte, gewonnen und geschlemmt. Ihre burlesken Wirklichkeit eingestellt. Mit garter Jronie gab Jürgen Ainder leben und horchen ihrem Haß, und sehen ihren Fingerzeig. Fehling den verstorbenen Dichter. Ein fröhlich tollendes Mad­gütet euch, ihr behäbigen Bürger, euer Schlemmen ist Sohn! chen war Lucie Mannheim 3 Annchen. Die farrifierten Typen der Festgenossen vom faselnden Kultusminister( Julius Sachs ) Hütet euch, seid flug, daß sich der Haß nicht entlade! Die Toten schweigen nicht. Sie schweigen nirgends in der bis zur plätschernden Stubenwirtin( Marie Weißleder) Welt. Gine blutige, warnende Flammenschrift die ungeheure Zahl forgten für mancherlei Humore. Aber den Gesamteindrud founten am Himmel der Welt, Anklage und Warnung zugleich. Bersteht sie nicht entscheiden. ihr die Warnung, Führer Englands, Frankreichs , Amerikas ?

Uraufführung in der Volksbühne.

M. Bauer Greef: Der Umzug".

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Die deutsche Trauerwoche ist vorüber( die deutsche Tragödie geht meiter); hie Bühnen, die ihr luftiges Sommeritüd längst borbereitet hatten, laffen nun die verschobenen Freuden los.

Hermann Kesser : Summa summarum".

-r.

Musit. Jm Dom veranstaltet Walter Fischer am tom menden Donnerstag, 8 Uhr, ein Orgelfonzert; Marie Ekeblad vom Berliner Opernhaus( Sopran) und Charlotte Keilich( Alt) wirken mit. Eintritt frei gegen Entnahme eines Brogramms.

Dichterabend. Friedrich Moest liest diesen Mittwoch, abends 7%, Uhr, in der Reicherichen Hochschule, Fasanenstraße 88, Novellen von Johannes V. Jensen.

-Wichtige Erfindungen. Eine Gesetzesvorlage der holländischen Regierung fordert die Bereitstellung von 600 000 Gulden für den Bau einer Probeanlage zur Untersuchung zweier holländischer Erfindungen, die jest Aufsehen erregen. Die eine Aus Mannheim wird uns geschrieben: Hermann Keffer gehört betrifft, wie die Technik" mitteilt, ein ganz neuartiges Ver­zu den politischen Dichtern. Seine Tragikomödie Summa summa- fahren, Gisen und Stahl direkt aus Grzen zu gewin­rm", die am Mannheimer Nationaltheater zur Uraufführung fant, nen, ohne Vermittelung von Hoch- und Koksöfen und mit einent läßt die alte und die neue Zeit, fonservative und demokratische An Drittel der Kohlenmenge, die sonst in einem Hochofenkompler be­Schauung miteinander.ringen. 3wviefach wird der Kampf ausgenötigt wird. Die zweite Erfindung betrifft einen Metall. fochten. Einmal zwischen dem Düren und der Baronin einerseits scheibeprozeß. Durch ihn lassen sich Stupfer, Blei, Silber, und dem Sekretar, Martin Jochner amb ben Arbeitern anderer Bint und Madmium aus wertlosen Mengeergen zurüdgetvinnen.