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Außerordentlicher Parteitag der] bayrischen Sozialdemokratie.

Beschluß einer Koalitionsregierung für Bayern  .

ganz ihre Pflicht erfüllen. Diefe Dokumentierung der Solidarität löfte beim Parteitag stürmischen Beifall aus.

in Paris   bereinigten Mächte mit ber Anerkennung, baß fie in gül Republit in St. Germain zurüdgegeben. Seither ist der deutsch  tiger Form ausgestellt seien, der Militärmission der französischen österreichischen Delegation

feine Mitteilung über die Eröffnung der Berhandlungen zugekommen.

Namens der Pfälzer   Genoffen erflärte dermann Kaiserslautern  , die Franzosen beabsichtigen, den Pfälzern dasselbe Schicksal zu bereiten wie die Engländer den Jren. Die Pfälzer  Sozialdemokraten werden den Kampf um die Erhaltung der Pfalz   gegen die Raubpläne der Franzosen aufnehmen Nürnberg  , 25. Mai.  ( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) und nicht eher ruhen, als bis ihre Selbständigkeit als Das Lange Warten auf den Frieden erwedt nun im Geiste des Inter außerordentlich großer Beteiligung trat heute hier der deutsches Bolt zurüdgewonnen sei. Keine Lockung und außerordentlige Parteitag der bayerischen feine Drobung der Franzosen tönne die Pfälzer   Arbeiterschaft deutschösterreichischen Volkes eine um so schwerere Beun. Sozialdemokratie zusammen, um Stellung zur Lage in davon abbringen, fie in ihrer Treue zu den deutschen   Arbeitern rubigung, als die Berzögerung den Massen unverständ Bayern   zu nehmen, wie sie sich nach Abschaffung der Räterepublik mantend zu machen. Die mit sichtlicher Ergriffenheit vorgetrage ich erscheint und notwendigerweise Gerüchte und Befürchtungen in München   und nach Bekanntgabe der Fredensbedingungen ge- nen Ausführungen des Pfälzer   Delegierten machten auf den aller Art hervorrufen muß. Dieser Zustand der Unsicherheit staltet hat. 258 Delegierte aus allen Gauen, auch aus der Pfala, Barteitag tiefen Gindrud. Die Delegierten erhoben sich zum scheint geeignet, einer Erregung der Massen, in der une waren vertreten. Nach den Attentaten auf Eisner und Auer über- Zeichen, daß die rechtsrheinischen bayerischen   Genossen die Pfälzer gesunde Ideen ihren Gärstoff finden, ein günstiges Terrain zu nahm ein aus Mehrheitssozialisten und Unabhängigen gebildetes nicht vergessen und in ihrem Kampf gegen die Unterdrückung unter bieten. Die deutschösterreichische Delegation wendet sich daher an Minifterium die Regierung. Bei Antritt der Regierung wurde ftüben werden, von den Bläßen. gleich erklärt, daß es nur ein Provisorium sei, um das Staats­das höfliche Entgegenkommen des Herrn Präsidenten des Frie schiff aus den verworrenen Verhältnissen in ruhige Bahnen zu benskongresses, um die Eröffnung von Unterhandlungen mit Leiten. Deutschösterreich in. Yura efter Frit au erlangen. Es er scheint in der Tat den Absichten dieser hohen Versammlung zu ent sprechen, wenn eine Entscheidung, von der das Schicksal und die Der Reichs- Bauern- und Landarbeiterrat( Berlin   SW. 11, 8ufunft eines in Ungewißheit und Angst leidenden Bolles ab­Deffauer Str. 15) hat für den 30. und 31. Mai einen Reichs- hängt, nicht weiter aufgeschoben wird. Bauern- und Landarbeitertag einberufen, dessen Tagesord­fen, bellen St. Germain, den 24. Mai 1919. mung folgendermaßen lautet:

Die Herrschaft der Kommunisten ist zerstört, die rein sozia­liftische Megierung, aus der nach Etablierung der Münchener Ge waltherrschaft die beiden unabhängigen Minister ausgetreten waren, verfügte nicht mehr über die Mehrheit des Landtags. Dazu kommt, daß die bekanntgegebenen& rie densbedingungen jede sozialistische Polititillu­forisch machen, da sie das Grab jeder Sozialpolitit bedeuten. Die sozialdemokratische Regierung und die sozialdemokratische Frattion des Landings find sich deshalb schlüffig geworden, einem außerordentlichen Batteitag die Fragen zu unterbreiten, ob für die Zukunft die sozialdemokratische Regierung allein die Berant wortung für alles, was geschieht oder nicht geschieht, tragen foll, oder ob mit den Mehheitsparteien im Lande, Zentrum und Demo traten, eine toolionsregierung gebildet werden soll. Die bürgerlichen Barten hatten in den letzten Tagen nach Nieder­werfung der Naforepublil in ihren Blättern diesbezügliche An­regungen gebracht und die Forderung auf Bildung einer Stoa­litionsregierung gestellt

Ueber die ge in Bayern   referierte der Ministerpräsident Soffmann. Von den Forderungen der Bürgerlichen nach Teil­nahme an der Regletung machte er dem Parteitag Mitteilung. In Konferenzen haben Zentrum und Demokraten in Fragen der Wirt schaft sowie der Staatsrechts- und der Kultuspolitit sich zu meitestgehenden Bugeständnissen bereit erklärt. Der in den bürgerlichen Blättern veröffentlichte Entwurf über die bayerische Verfassung sei falsch. Ihm wäre ein rein sozialistisches Ministerium lieber, denn der Tag, wo das Proletariat eine ge­schlossene sont bilde, werde sein schönster sein. Aber die Lage in Bayern   jei heute sa, daß er nur einen Ausweg jähe, ein Roa­litionsministerium au bilden, in welchem die Sozialdemo. fraten bie Mehrheit haben. Ein solches Koalitionsminis fterium merde auch nur ein Provijorium sein, da niemand wiffe, was die nachsten Monate infolge der Bedingungen der Entente bringen.

Reichs- Bauern- und Landarbeitertag in Goslar  .

B

Deutschböhmen an Wilson.

Renner

Wien  , 23. Mai. Die deutschböhmische Landesregie rung hat sich durch die letzten Nachrichten über eine Aenderung der Ansicht Wilsons in der Südtiroler   Frage beranlaßt gesehen, in einer Eingabe an Wilson zu wenden, die dem französischen   Gesandten Ilizé überreicht wurde und in der die deutschböhmische Frage neuerdings dargestellt wird, da es möglich fei, daß Wilson wie über Südtirol  , so auch über Deutsch  . böhmen   falsch unterrichte toworden sei.

Lord Haldane über den Frieden.

1. Die Organisation der B. und 2. Räte im Deutschen Reich. Berichterstatter:. b. Davier. 2. Auf­A. gaben und 8iele der B und L. Räte in der neuen Rechts- und Wirtschaftsordnung. Berichterstatter: H. J. W. Schrö der, Besum, Vorsitzender des B.- und L.- Rates des Reg Bez. Stade, Dr. Heim- Regensburg und Fr. Aisch- Reichenbach in Schlesien  , stellv. Bors. des Prob.- Ausschusses der B. und 2.- Räte in Schlesien  . 3. Abbau der Zwangswirtschaft. Bericht erstatter: Landesökonomierat& Hohenegg- München. 4. Land­wirtschaft und Sozialisierung. Berichterstatter: Franz Behrens  , Bors. des Zentralverbandes der Forst, Land- und Weinbergsarbeiter Deutschlands  , Mitgl. b. Nationalversammlung  . 5. Die Lösung der Landarbeiterfrage in rechtlicher, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht. Haag, 25. Mai. Aus London   wird gemeldet: Der Glasgow  Berichterstatter: Paul Böhrte, Gauleiter des Gau 6 des Landarbeiterverbandes in Herald" bringt einen Artikel Lord Haldanes, in dem es heißt: Schleswig- Holstein  , Gutsbefizer Schurig, Bors. des Arbeitgeber ist noch zu früh, ein definitives Urteil über die vorgeschlagenen verbandes der Prob. Sachsen  , und Hermann Böge, 2. Vorsitzender Friedensbedingungen abzugeben. Bord Haldane ist ber Ansicht, bes vorbereitenden Ausschusses zur Einberufung des Reichs- B.. und daß die Bedingungen so streng sind, daß sie die Reime zu 2.- Tages und Vertreter der Arbeitnehmer des Kreises Stein neuen Kriegen in sich bergen und dadurch vielleicht sich burg. 6. Notwendigkeit und möglich leit ländlicher selbst vernichten werden. Er glaubt, daß es für Deutschland  Siedlung. Berichterstatter: Professor Dade, Generalsekretär unmöglich ist, die von ihm verlangten Entschädigungen zu zahlen, falls tatsächlich so große Gebietsteile von Deutsch­des deutschen Landwirtschaftsrates. älterbundes durch die jetzt vorgeschlagene Lösung und ist land getrennt werden. Er fürchtet eine Bedrohung des beunruhigt über die Zukunft.

Das Programm und die Wahl der Berichterstatter ber taten die örtliche und geistige Nähe des Bundes der Land­wirte.

Oesterreichische Note an Clemenceau  . Ersuchen um beschleunigte Berhandlungen.

Herr Präsident!

land auszuführen.

In der Disfuffion waren Anhänger und Gegner des Soalitions. ministeriums. Bran Nürnberg hob hervor, daß in weiten Streifen der pellerichaft die Friedensbedingungen noch nicht Die Milderung der Blockade. richtig bewarte merden. Mit den Unabhängigen fönne man keine Boltit maden, da sie feine Partei sei, sondern ein Ronglome London  , 24. Mai( Reuter.) Auf Grund der jüngsten Milde rat von heufbiedenen. Das zu bildende Koalitions ministerium betrachte er auch nur als ein Provisorium, da die St. Germain en Laye, 24. Mai.  ( Meldung des Wie- rungen der Blodabebestimmungen ist jetzt beschlossen worden, Firmen in Großbritannien   zu ermächtigen, Friedensbedingungen im Reiche wie in Bayern   ganz neue Verhältner Telegr.- Korr.- Bureaus.) Heute wurde dem Präsidenten innerhalb der monatlichen Nation, die Deutschland   nach dem nije schaffen. Von den Gegnern des Koalitionsministeriums wurde der Friedenskonferenz, Herrn Clemenceau  , eine Note Brüsseler blommen zugestanden worden ist, durch neu­hervorgehoben, daß die Unabhängigen und kommunisten der deutsch   österreichischen Delegation über- trale und alliierte Länder 2ebensmittel nach Deutsch  . fchuld daran selen, wenn heute die Sozialdemokratie in reicht, die etwa folgenden Inhalt hatte: Bayern   nicht die Macht habe. In der Wahl zwischen Koa­lillonsministerium und Rücktritt sprachen sich die Gegner des Roa Durch ble Note der französischen   Mission in Wien   vom litionsministeriums für lehteren aus. Nach langer und eingehen- 2. d. M. wurde die Regierung der deutschösterreichischen Republit der Debatte ettlärte sich der Parteitag mit 217 gegen 41 Stimmen in Kenntnis gesetzt, daß der Oberste at der alliierten und affozi­für die Bildung einer Koalitionsregierung ierten Mächte beschloffen habe, fie nach St. Germain en Lahe für Montag, den 12. Mai, zur Prüfung der Friedensbedingungen ein­zuladen. Nach Einholung der Zustimmung der Rational versammlung hat sich die deutsch  - österreichische Regierung beeilt, ihre Bevollmächtigten zu ernennen und ihre Delegation gu organisieren. Gemäß der Einladung des Herrn Präsidenten des Friedensfongresses wurden die Vollmachten am 19. d. M. dem Herrn Präsidenten des Komitees für die Vollmachtprüfung überreicht und am 22. b. M. wurden die Vollmachten der anderen

Eine erhebende Kundgebung

erlebte dann der Parteitag, als die Barteiführer der Oppofition, Bogel Fürth und Dr. Süßheim- Nürnberg, erklärten, daß thrten die Solibaritat oberstes Gefes fei. Sie würden fich als überzeugte Sozialisten der Mehrheit fügen und das Wohl der Partei über alles stellen. Nach rechts und nach links müsse die Bartei auch in Zukunft ihre Stellung verteidigen, und da würden fie mit allen ihren Kräften die Interessen der Partei, der Arbeiterschaft vertreten und voll und

Dramen von Kokoschka  . Aufführung für die Gesellschaft Dos junge Deutschland  .

nicht begriff.

Sippe! Der Höllenspettafel raste weiter. Viele lange Minuten. Auch im Dunkeln noch; fein Löschen der Lichter sänftigte. Und so das Tollste vielleicht, was je ein Raum der Kunst erlebt hat. Gin Aergernis, weil es einen werdenden Künstler betraf.

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Sie melden fich. Der Hansabund hat in feiner Delegierten tagung am Sonntag eine Resolution gegen den Plan einer Ge meinwirtschaft angenommen, in der es unter anderem heißt: Der Sanfabund erklärt, daß die deutsche   Wirtschaft an Stang und unfruchtbarer Buremutvatte genug und übergenug hat, und ruft das gesamte Unternehmerhum als Produktionsgestalter und Nifito­träger zum Kampfe und zu energischem rechtzeitigen Wider­ftande auf gegen den ideologischen Profefforismus der Denkschrift. Und diese Herrschaften wundern sich, daß die Arbeiterschaft im Kampfe gegen derartige Beschränktheit kein anderes Mittel finden als den Streit. Oder ist es schon wieder zu lange gut gegangen?

pathisches Kennzeichen ist wieder die verständnisvolle Weitherzig teit, mit der sie alle künstlerischen Richtungen, soweit sie Wertvolles produziert haben oder Hoffnungen weden, in ihren Nahmen schließt. Daß der Rahmen von Jahr zu Jahr weiter nach links rüdt und der Denn als ein Werdender hat Kokoschka   noch zu gelten, zumal diesen Prinzipien nicht vermeiden, und so nehmen in der neuen radikalen Jugend ein immer größeres Feld einräumt, läßt sich bei Dies ist der tegegewinn der Psyche, bie fich öffentlich ge als Dichter. Sein Dichten dies drängte sich gestern wieder und Ausstellung die Allerjüngsten nicht nur den breitesten Raum ein, Barbet: ihre Ausbrudsformen haben sich in allen Schichten brutali- wieder auf ist im wesentlichen doch nichts als ein Glement sondern sie beanspruchen auch, dank ihrer reichen und guten Ver fiert. Die Aufführung der beiden Dramen des Malers und Gra- seiner malenden und zeichnenden Künstlerschaft. Von den unter- tretung, das eingehendste Intereffe. Die Sonderausstellung der philers Ostar fotoschta im Deutschen   Theater gestern mün- bewußten Tiefen feines Schaffens reißt es Hüllen weg. Wir haben Dresdener Sezession, Gruppe 1919", Sie einer bete in einem wüsten Rärm aus. Geschrei, Händellatschen, Schlüssel- den Menschen Kokoschka   näher. Sein geistiges Durchfühlen von eigenen Jury unterstand, dürfte in mancher Hinsicht die Sensation pfeifen, Redeverfuche und immer neues Johlen, Brüllen, Klatschen, Rätseln und Beziehungen des Lebens. Nachtwandlerisches Sehnen der Ausstellung bilden; neben einigen mehr oder weniger fragtour Gelacier. Das Bublifum! das Publikum! a, hat fich was mit und Spüren, Ahnen und Greifen umfreist in Schmera, Straft und digen Stürmern befißt fie in Felig Miller eine zweifellos sehr starke Persönlichkeit. Bon den zum linken Flügel gehörenden Publikum!" Der alte Vers aus Liliencrons Rotjahren blieb grell unden das Erosproblem in dem Schauspiel Der brennende Künstlern find ferner Schmidt- Rottluff   mit nicht weniger lebendig. Das Bublibum der Gesellschaft Das junge Deutschland  ", Dornbusch". Das andere, das die vier Dramen des Dichters als 18 Gemälden, Feininger   und Rotoschta namentlich mit für die gestern die Rotoschta- Stüde aufgeführt wurden, tann den in der bei Paul Gaffirer erschienenen Buchausgabe abschließt, das zahlreichen Graphiten vertreten; von dem verstorbenen Frans. Vera fortan als Stempelwort für sich selber ins Wappen rüden. Drama Sio b, ist ein buntes, in hellen Tag gerücktes Satyr- Mare jehen wir zwei Tierbilder, von Otto Müller  , der gepen Denn soviel wurde aus den einzelnen Rufen und Redefäßen Har: piel. Daß in diefen Dramen gesprochen wird, ist für den Leser, wärtig feine Ausstellung bei Tafsirer hat, brei charakteristische Ar Die beiten Von dem Schaffen Wilhelm Lehmbrud 3, der auch als on tobie, meil ein Künstler dort auf der Bühne sprach und han- der Beit hat, sich in das Gefagte einzugraben, wertvoll. delte, wie sich nach seinem Meinen und Fühlen das Leben und Bühnenstunde hebt aber das Bild über das Wort. Rotoschtas Anteil Graphiker erscheint, und von dem letzten Entwidlungsstadium Theo von Brochusens geben zwei reichhaltige Gedächtnisaus. Aufeinanderbeziehen der Menschen bewegt. Ein Stünstler, den man an der Gestaltung des szenischen Bildes wird von Wissenden als stellungen Kunde. Die Bildhauerin Milly Steger   hat brei in­erheblich bezeichnet; der Zuschauer tann nicht wissen, wie groß tereffante Plastiken gesandt. Gegenüber diesen Jungen, Jüngsten Rotoschta tagiert dies Gesetz der Bewegung ganz von sich aus, der Anteil ist, aber das Bild ist schon im Entwurf des Buches und Allerjüngsten treten die Häupter der älteren Richtung ein wenig Rotoschka tagiert dies Gesetz der Bewegung ganz bon sich aus, wesentlich; es ist eigentlich die Handlung und erhöht in seiner Be in den Hintergrund. Wenn man sich aber in die Landschaften und nach seiner eigenen Natur, die nur aus sich selber die nichtung nach seiner eigenen Natur, die nur aus sich selber die Richtung wegung und Folge die webende Gewalt der mystischen Atmosphäre. Borträts bon Max Liebermann   und Curt Herrmann  , in thres Weges empfängt. Alle seine Gestalten sind von dieser Art. Die der ersten Dichtung den Ton gibt. Was an dieser ernst durch die Radierungen Orlits, die Plastiken Tuaillons und Sie sind beherrscht von dem Bentraltriebe, unabhängig von ein­die Beziehung von Weib und Mann rungenen Jdee ist Solbes versenkt, so fann man an dem Evangelium vom allein ander zu handeln, und wie oft auch ihre Wege sich berühren, wenn satirisch verbildlicht in dem Siob- Spiel( mit dem biblischen Hiob Blatt wie die Mitter" von Käthe Kollmi liefert den Be feligmachenden Expressionismus ein wenig irre werben, und ein ihre Wesen einander anziehen, so stoßen fie fich im nächsten Augen hat das nur im Vergleich mit den Qualen eines tragikomischen Helden weis, daß in dem Reifften und Vollendetsten, was die alte htung blid heftig wieder ab. Hier wurzelt Tragit, lachweint Tragikomit, zu tun). In Hiob   quält sich irrendet Jdealismus ohnmächtig mit zu schaffen vermag, zugleich auch die wichtigsten Forderungen der und dies ist Kern und Gezweig der Dramen, die Kotoschtas dem Rätsel Weib. Der Kautschufmann sagt: Das Uebel tommt neuen erfüllt werden brittes Lebensjahrzehnt dem Mysterium der Liebe von Mann und von Ihrer schiefen Auffassung von Dingen, die nicht gerade gehen!" Weib gedichtet hat. Aber diese Dramen stehen ganz jenseits des Und der milde Adam spricht dem topflos gewordenen Hiob den Gewohnten, im szenischen Bild, wie in der Berflechtung des Ge- Grabspruch: zu hoch hast du dein Weib in den Himmel versetzt. sprächs, und jener tobende große Teil des Publikums gab ungtvei- Erft da fie fällt, kannst du ihr auf den Boden sehn." Hiob, der deutig zu erkennen, daß er vor den Vorgängen der Bühne ratlos Anima feine Welt nennt, hat nicht begriffen, daß das Weib nicht bagesessen. Natlos bis zur Erbitterung.. aus seinem Lehm gemacht" ist. Dies seine Tragit. Wolfschot. Der Berliner   Volfachor veranstaltet in Ge Schon während des Spiels zudbe das Ungewitter auf, zuerst In eigenen Gestalten wächst die Handlung der Bilder Romeinschaft mit dem Männerchor Fichte Georginia am 2., 5. und 12. Juni in der Philharmonie eine dreimalige Aufführung von als der burlest- irdische, animalisch draufgehende, pudelschwänzige ofchtas vorüber. Sie sind aus neuem Geist; sind die Zeichen Faust 3 Verdammung von Bettor Berlioz. Dirigent: Kautschufmann des Hiobdramas herausstieg:" Ich verstehe tein frischer Möglichkeiten szenischer Kunst, die Dinge des Lebens ver- Dr. Ernst Bander. Mitwirkende Birgit Engell, Josef Mann, Bro­Wort." Brausender Beifall folgte. Gin erlösendes Wort für die tiefter auszudrücken. Hier ist ein Gewinn, der deutlich genug war feffor Albert Fischer, Eduard Kandl; das verstärkte Philharmonische Orchester. Sämtliche Eintrittstarten find vergriffen. Bielzubielen. Und dann zum Schluß in das Getöse hinein der und dennoch von den Vielen gestern nicht gesehen wurde. Schrei nach Erklärung". Und von oben her berserkerte die Sund- Rotoschta selbst leitete das Spiel und beste Kräfte halfen ihm. gebung: Im Namen des jungen Deutschland   protestieren wir gegen Grnft Deutsch   und Käthe Richter in den Hauptrollen des ersten diese Schmach und Schande." Das Weitere schludte die Bran- Stüdes, im zweiten Boul Grack als grotest geformter Siob, Frie­dung von Beifall und Widerspruch. Kotoschta aber schritt aus den brich Mühne robuft, waldschrätig als Rautschufmann, Maria Fein  Suliffen, berneigte fich in fröhlichster Laune, tam abermals und als Anima- va. Den voll verdienten Beifallsdant hat diesen wieberum, und als er bas legte Mal bortrat, beugte er sich nach Künstlern der Lärm des Hauses sehr verkürzt. bem abgetrennt baliegenden Kopfe des leer und lächerlich geworde men Hiob  , dieses Inbegriffs bergreift erledigter Impotens, hob ihn lachend empor und ließ ihn das Publikum grüßen wie einen Spiegel regheit schrie es von oben und Nieder die Rotoschtain

frd.

"

Wir werden auf die intereffante Ausstellung, deren Inhalt wir nach einem flüchtigen Rundgang heute nur turz und fragmentarisch 3. S. fizzieren konnten, noch ausführlicher eingehen. Notizen.

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-Briefwechsel Storm Mörike. Eine neue Ausgabe dieser feit langem verfchollenen herrlichen Dichterbriefe erscheint demnächst im Verlage von Julius Soffmann in Stuttgart  ; der Her ausgeber Hanns Wolfgang Rath bringt darin 17 bisher unbefannte Bezuschussung. Dieses schöne neue Wort lesen wir in Briefe Storms sowie viele umveröffentlichte Bildnisse. einer Bekanntmachung des Demobilmachungsausschusses. Es gibt also für Notstandsarbeiten feine Demobilmachungsausschußbezu schuffung mehr. Aber eine Ausnahme sollte man doch machen: Die Sommerausstellung der Freien Sezession. Für die Notstandsarbeit zur Rettung unserer deutschen Sprache Die Freie Sezefsion hat ihre Ausstellung gestern mittag 12 Uhr gegen ihre Todfeinde in gewissen Amtsstuben. Gegen solche Sprach Anwesenheit eines geladenen Publikums eröffnet. Ihr spm- verderbnis der Demobilmacher müßte mobil gemacht werden.