Prozeß Ledebour.
Die Ringkämpfe im Zirkus Bufch. Am Mittwochabend zangen Bahn und Pawlowicz 20 Minuten ohne Resultat. Nansen. Esch warf Stalling nach insgesamt 52 Minuten durch Armzug, während Urbach und Burgadanoff ihren Kampf wegen Bolizeistunde abbrechen mußten.
Der Donnerstagabend fab als erstes Paar Urbach und Nansen- Esch, die sich in einem ängerit lebhaften Kampfe gegenüberstanden, den Urbach Die Berteibigung batte beim Rammergericht halb entlassen, weil er sich erst drei Tage nach dem Befehl, fich in zu seinen Gunsten entscheiden fonnte nach einer Gesamtzeit von 1 Stunde Beschwerde eingelegt wegen Ablehnung ihres Antrages, Charlottenburg zu melden, dort eingefunden habe. Alle, die fich 39 Minuten durch Doppelmanschette( leberwurf nach hinten unter Feijelung den Angeklagten Rebebour aus der Saft zu entzu spät meldeten, seien entlassen worden, weil man sie für verdächtig beider Arme). Hinge und Pawlowicz lieferten sich dann einen völligen Iaifen. Wie ber Borsibende des Schwurgerichts nach Gröffnung hielt, auf der Seite Eichhorns zu stehen. offenen Kampf, der nach 20 Minuten ohne Resultat endeten. Von den der heutigen Sigung mitteilte, hat das Rammergericht die Be Auf Befragen durch den Angeklagten Ledebour gibt der beiden ausgezeichneten Technifern Stoll und Stromsty siegte ersterer nach schwerde abgelehnt. Zeuge Tiesenhausen an, er habe, als er merkte, daß Eichhorn 16 Minuten 35 Sekunden durch Eindrücken der Brüde. Heute ringen: Nikolai- Burgadanoff- Rußland gegen Georg Strenge, eine revolutionäre Erhebung vorbereitete, Beweismaterial Beltmeister, Berlin , Ludwig Stoll- Bremen gegen Willi Stalling- Bremerhaven au beschaffen gesucht. Zu diesem Zmed hate er im Polizei- Entscheidungstampf: Paul Bahn, der Samson Ameritas gegen Lazar Pawpräsidium im Arbeitszimmer Ostermanns Briefe aus einer lowicz - Serbien . auf dessen Schreibtisch liegenden offenen Schreibmappe entnommen.
Die Beugenbernehmung wird fortgesetzt.
Der bereits vernommene Zeuge Heimann wird auf seine Melbung noch einmal vernommen. Er sagt, er habe in der Zeitung die Aussage des Zeugen Tiesenhausen gelesen und er sei erstaunt gewesen, bak Tiesenhausen verschiedene nicht zutreffende Angaben gemacht habe. 8u ihm( Heimann) habe Tiefenhausen am Dinstag auf dem Gerichtsforridor gesagt, er fei im Aus wärtigen Amt beschäftigt und stehe im Dien it der politischen Bolizei. Unwahr sei die Angabe Tiesenhausens, er babe, als nach der Abjebung Eichhorns der Befehl kam, die regierungstreuen Sicherheitsmannichaften sollten sich nach Charlotten burg begeben, sofort diesem Befehl Folge geleistet. Wahr sei, daß Tiefenbausen noch mehere Tage na diefem Befehl im Berliner Bolizeipräsidium unter Eichhorn geheben sei. Tiesenhausen habe auch im Berliner Polizeipräsib im Dezember Waffen an 3iviliften berteilt. Am 3. oder 24. Dezember habe Ziesenhausen im Marstall auf Regierungstruppen geschossen.
folgen müssen.
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Dem Zeugen Heimann wird vorgehalten, daß er vorhin gesagt habe, er habe gesehen, daß Tiesenhausen am 23. oder 24. Dezember auf Regierungstruppen geschossen habe. Beuge Heimann sagt, das habe er nicht gesehen, aber da Tiesenhausen als Zugführer der Sicherheitswehr mit seiner Abteilung in den Marstall gegangen und von dort geschoffen worden sei, so müsse doch auch Tiesenhausen geschossen haben.
Beuge Albrecht war im Januar militärisches Mitglied des Vollzugsrats. Er hat in dieser Eigenschaft mit dem damaligen Stabtfommandanten Mary berhandelt, verweigert aber, um sich nicht selbst zu belasten, die Aussage über diese Verhandlung, ebenso über die Borgänge im Marstall, bei denen er zugegen war. Auf Befragen gibt er an, er sei Mitglied der 1. S. P. D.
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Friedenau . Dem fommunalen Arbeiterrnt ist vom Gemeindeborstand das Zimmer im Rathaus gesperrt worden. Die Sprechstunden finden vorläufig bei Billert, Lauterstr. 21, Seitenfl. I I. täglich von 9-3, Dienstags und Freitag von 5-7 statt. Sonnabend 8 Uhr: Arbeiterratsfitung bei Spieß, Rheinstraße Ede Rönnebergstraße.
Pankow . In dieser Woche Fleischmenge 250 Gramm. Da nur geringe Menge frisches Fleisch zur Verfügung steht, gelangen zum größten Teil Fleisch- und Leberwurst- Konserven mit zur Ausgabe.( 100 Gramm 95$ 31.)
Meinickendorf. Jn der Woche vom 26. Mai bis 1. Juni 125 Gramur amerikanische Echweinefleischprodukte auf Abschnitt Nr. 5 der EinfuhrBuſagtacte. 1 Biund 7,40 M. Ferner 100 Gramm friiches oder ge frorenes Rindfleisch, 120 Gramm Mindfleischkonserven( 100 Gramm 95 Pi) Snnabend von 9 Uhr vormittags ab auf Abschnitt 191 der Reinickendorfer Lebensmittelfarte in folgenden Bertaufstellen 1, Bund gefrorenes Pferdefleisch: Stopenhagener Str. 98, Freibanträume; Panfower Allee 38, Milchverlaufstelle; Berliner Str. 113, Ejenausgabestelle; Eichbornftr. 34, Ede Birkenstraße, Milchverkaufstelle. Als besondere Legitimation bie braune Ausweistarte. Sonnabend nachmittag auf Abichnitt 194 der Neinidendorfer Starte: Psued Schlack- und Wettwunit aus Pferdefleisch. Auf den Kopf der Bevölkerung wird ½ Pjund verabfolgt. Sonnabend von nachmittags 3 Uhr ab auf Abschnitt 195 der Meinickendorfer Karte: Frische Blut- und Leberwurst aus Bierdetram( 1 Pfund 2,25 M.). Für jeden Haushalt höchstens 1 Pfund Burst.
Wittenau . Von heute bis Freitag, 8. Juni, auf Abschnitt J 8 und K 4 der Ginfubrzujabtarte je 250 Gramm Auslandsmehl ( 1,10 M.), auf Abschnitt 26 der Groß- Berliner Lebensmittellarte 250 Gramm Nudeln( 0.33 M.), auf Aschnitt 32 der Jugendlichenfarte 1 Dose kondensierte Milch( 3 M.).
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Sozialistische Lehrer. Bertrauensmännerversammlung am Som
abend 7 Uhr nicht im Lehrerveinshaus, sondern Hinter der Garnisonfirche 2.
Aus aller Welt.
Eifersuchtebrama in Zuckenwalde.
Beuge Tiesenhausen gibi zu, daß er zu Heimann ge= Rabte, feinerzeit Kommandant der Volksmarinedivision, fagt fapt habe, er fei auf dem Auswärtigen Amt beschäf- aus, die Unruhen im Januar seien zurückzuführen auf den Kontiat, aber nicht, daß er in der politischen Abtei flift der Matrosen mit dem damaligen Stadtkommandanten Wels Iung beschäftigt fei. Die übrigen Angaben des Beugen Hei- Aus Erbitterung darüber, daß bei jener Gelegenheit mit Waffen mann bezeichnet Tiefenhausen als Lügen. Er sagt, er habe sich fo- gewalt gegen die Matrosen vorgegangen worden sei, hätten diese fort nach Bekanntgabe des Befehle nach Charlottenburg zum Polizei- Wels, Anton Fischer und Dr. Baumgart als Geiseln nach dem präsidenten Richter begeben. Am 23. und 24. Dezember sei er an Marstall geführt. Die Matrosen wollten Wels umbringen, in der der Absperrung in der Königstraße beteiligt gewefen. Es sei Nacht fei Ledebour geholt worden, dem es gelungen sei, die aufnicht wahr, daß er auf Regierungstruppen ge- geregten Matrosen zu beruhigen, und einen Vergleich herbeizu fchoffen habe, er habe überhaupt feinen Schuß führen. Dem Eingreifen Bedebours sei es zu danken, daß Wels abgegeben. Daß er sich im Dezember an der Verteilung nicht getötet wurde. Am 5. Januar habe der Zeuge die Empfindung bon Waffen an Bibilisten beteiligt hat, gibt der gehabt, daß es zu einem bewaffneten Aufstand tommen würde. Reuge zögernd zu, er sagt aber, er habe das auf Anwei- Am 6. Januar morgens sei ein Automobil, mit Gewehren beladen, jungtun müffen, denn er sei ja als Schreiber in der Waffen- nach dem Marstall gekommen. Die Waffen feien nicht von tammer tätig gewefen und habe doch einer dienstlichen Anweisung Matrofen, sondern von Zivilisten an Bivilisten berteilt worden. Ledebour sei nicht dabei ge= Rechtsanwalt Refenfeld, der feststellen will, ob der Beuge wefen. Hiernach sei dem Beugen flar geworden, daß ein bewaffTiesenhausen als Spiel tätig ist, richtet mehrere Fragen in diesem neter Aufstand bevorstehe, und weil er ein Gegner von Gewalt jei, Sinne an den Beugen. Dieser gibt an, nach seinem Ausscheiden habe er sein Amt niedergelegt. Am 6. Januar habe im Marstall aus dem polizeilichen Sicherheitsdienst fei er turze Zeit bei der ein Tohuwabohu geherrscht, alles sei durcheinander gegangen, eine Liga zum Schutz der deutschen Revolution beschäftigt gewesen. Menge von Arbeitern fei bagewesen, aber es fehlte der Menge jede Seine Tätigkeit habe darin bestanden, die Gewerkschaften zu be- Organisation. Die Waffenverteilung sing ganz plantes vor sich. fuchen und ihnen antibolfchemistische Flugblätter zur Verteilung Auf die Frage der Verteidigung gibt der Zeuge Radike an: zu übermitteln. Auf Fragen des Rechtsanwalts Obuch ant- In der Nacht vom 23. gum 24. Dezember sei auf Betreiben Ledetortet der Zeuge, als er sich in Charlottenburg zum Dienst meldete, bours, der betont habe, daß Blutvergießen vermieden werden habe er sich persönlich an den Polizeipräsidenten Richter gewandi müsse, ein Vergleich zwischen der Voltemarinedivifion und der und ihm unter anderem mitgeteilt, daß er dem Vorwärte" das Regierung zustande gekommen und den Matrojen versichert, daß Material gegen Eichhron geliefert habe. Er habe sich durch diese nichts gegen sie unternommen werden solle. Trozdem sei der Mar Unterredung mit Richter für eine ihm zusagende Stellung bei der stall am Morgen des 24. Dezember von Regierungstruppen be- Ein Eifersuchtsdrama, das zwei Todesopfer forberte, hat sich hier Luckenwalde , 80. Mai. ( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) Bolizei empfehlen wollen, da ihm der Sicherheitsdienst auf der schoffen worden. Straße nicht behagte. Staatsanwalt 8 umbroich fragt ben in der Nacht zu Himmelfahrt ereignet. Der Artist und Gastwirt Beuge Grundke war Stompagnieführer der Boltsmarinebibision. Grummt war erst vor furgem aus der Internierung in England, Beugen, ob er nicht nach seiner Aussage am Dienstag auf der Er sagt, er habe am 6. Jamuar mit dem im Marstall in Saft wo ihn der Kriegsausbruch überrascht hatte, nach Deutschlaub Straße beläftigt horden sei. Der Zeuge antwortet: Nach befindlichen Leutnant Fischer gesprochen. Er sagte, er fühle sich zurückgekehrt. Während seiner Abwesenheit unterhielt seine Frau Schluß der Sibung feien etwa 100 Menschen, an- dort ganz sicher, er habe die Stommandantur benachrichtigt, daß ein Liebesverhältnis mit einem Schloffer Helm, den sie von früher scheinend aus dem Zuhörerraum auf ihn losge- nichts zu seiner Befreiung unternommen werden splle. Nachmit her tannte. Obwohl es bereits am Tage vorher zu Kätlichkeiten türzt, aus der Menge babe man gerufen: Schlagt tags habe der revolutionäre Ausschuß eine Sigung im Marstall zwischen den beiden Nebenbuhlern gekommen war, hielt das den ihn boch tot." Ersei, um sich der drohenden Menge abgehalten. Die Matrosen hätten sich darüber be- Selm doch nicht ab, sich nachts in die Wohnung der Frau Eingang zu entziehen, auf einen Straßenbahnwagen ge- fchwert, baßio biele Arbeiter im Marstall jeten zu verschaffen. Während seines Aufenthalts daselbst tehrte plöblich sprungen, Leute aus der Menge seien ihm auch und sie, die matrosen, dort nichts mehr zu sagen ber abwesend gewesene Ehemann zurück. Beide Männer griffen dahin gefolgt, er habe sich schließlich in die Ra hätten. Die Bivilisten feien dann durch eine Anzur Waffe; es entspann sich ein Kugelwechsel, in deren Berlauf ferne des Regiments Reinharb geflüchtet. sprache Ledebours bewogen worden, ben Marbeide getötet wurden. Durch weitere Fragen der Berteibiger wird festgestellt, daß er it all zu berlassen. Auch der revolutionäre Ausschuß sei in den Angaben über seine Beschäftigung verschwiegen hat, daß er ersucht worden, seine Situngen nicht mehr im Marstall abzubei ber Bentrale für Heimatschutz beschäftigt war. Ferner gibt halten. Der Beuge ist der Meinung, daß Dorenbach bie der Zeuge auf Befragen an, nach seinem Ausscheiden aus dem Waffenverteilung und eine Erhebung der revo= Sicherheitsdienst habe er sich an Stuttner gewandt, damit dieser ihm Iutionären Arbeiter begünstigte, aber die Mehr eine Stellung berschaffe. Suttner habe ihn an Baumeister, der da- heit ber Matrosen habe nicht hinter Dorenbach mals bei den Regierungstruppen im Reichstage tätig war, empfoh- gestanden, sie hätten eine neutrale Saltung ein. len. Baumeister habe ihn( den Beugen) für ein kriminalistisches genommen. Ledebour sei bei der Waffenberteilung nicht zuTalent gehalten und ihn deshalb in der Nachrichtenabteilung ange- gegen gewefen. Auf Befragen des Staatsanwalts Gyfae gibt der stellt. Eine selbständige politische Tätigkeit habe er bort nicht ent- Beuge an, Dorenbach sei es gewesen, der bie Arbeiter in den faltet, sondern nur ihm erteilte Aufträge ausgeführt. Ferner Marstall hineingelassen habe. Gr, ber Beuge, habe von dem nach tommt zur Sprache, daß Tiesenhausen furze Zeit nach seiner Mel- Rabiles Amtsnieberlegung eingefekten provisorischen Kommando bung beim Charlottenburger Polizeipräsidenten aus der Sicherheits - den Auftrag erhalten, gemeinsam mit einigen Kameraben Dorenmannschaft entlassen wurde. Er gibt als Grund dafür an, er fei bach zu verhaften, damit einer von Dorenbach geplanten gewaltder neuen Leitung der Sicherheitwehr deshalb verdächtig gewesen, famen Erhebung der Arbeiter vorgebeugt werde. Der revolutioweil er unter Eichhorn in der Wafferkammer tätig war. Beuge näre Ausschuß habe ben Marstall berlaffen, nachdem ihn die Heimann behauptet dagegen ganz bestimmt, Tiesenhausen sei des- 1 Matrosen dazu aufgefordert hatten.-
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Industrie und Handel.
Börse.
Der neuerliche Südgang ber& riegsanleihe auf 75%% Brogeni veranlaßte die Spekulation awra au Abgaben, die indeß keinen größeren Umfang annahmen. Die Kursveränderungen waren daher im allgemeinen unbedeutend. Einzelne Molntanwerte berloren bis zu 3 Proz. Schwächer waren auch Schiffahrtsaftien und Farbwerte, höher stellten sich dagegen Kanada und Prinz Heinrich. Kolonialwerte verkehrten ungefähr auf lettem Stand. Jm späteren Verlauf fonnten sich Kriegsanleihen auf 75% Bros. erholen. Die älteren heimischen Anleihen waren meist eitas niedriger.
Groß- Berlin
Beratung über die Bahlung von Buschüssen zum Kauf von Lebensmitteln aus dem Auslande lägen. große Schwierigkeiten vor, denn außer den Erwerbslosen gebe es noch unzählige, die die teueren Lebensmittel gleichfalls nicht erwerben könnten; für diese müßte dann auch gesorgt werden.
Gewerkschaftsbewegung
Die Sonntagsruhe der Blumengeschäftsangestellten in Gefahr.
Durch Berordnung des Polizeipräsidiums ist es ben Blumen gefchäften gestattet, die Geschäfte an Sonntagen von 7 bis 9% vormittags geöffnet zu halten. Die Blumengeichäftsinhaber wollen ihre Geschäfte, wie früher, auch am Sonntag nachmittag geöffnet halten. Das hat bisher ein großer Teil der Jubaber auch getan. Die Blumengeschäftsinbaber haben nun beschloffen, es jedem Inbaber fret au stellen, sein Geschäft nach Belieben offen zu halten. Das wird dazu führen, daß nun alle Blumengeschäftsangestellten um ihre Freizeit am Sonntag fommen. Brotefte bei der Behörde haben bisher keinerlei Erfolg gehabt. Die Bolizei fümmerte fich nicht um die Durchführung der Arbeiterschut Rontrolle jämtlicher Geichäfte vornehmen. des Rädere in ber beftimmungen. Die Angestellten wollen nun am Sonntag eine morgen, Freitag, 7% Uhr in den Sophiensälen, Sopatenstr. 17/18. unterstügung. Kein Arbeiter taufe am Sonntag etwas in ben stattfindenden Versammlung. Auch die Arbeiterschaft bitten wir um Blumengeschäften, sondern erledige feine Einkäufe in den Wochentagen, Verband der Gärtner und Gärtnereiarbeiter Gruppe der Blumengeschäftsangestellten. Berlin S 42, Luisen- Ufer 1.
Aus der Versammlung wurde angeregt, die Mietunterstützung schon nach zwei Monaten zu zahlen. Von anderer Seite wurde barauf hingewiesen, daß die Gemeinden in der Sache nichts tun tönnten, da sie schon jetzt faum mehr wüßten, wo sie das Geld hernehmen sollten. Die Preise für Lebensmittel müßten herabgesetzt weredn, dann fönne man auch die Löhne reduzieren. Weiter wurde Deutfcher Metallarbeiter- Berband. betont, daß nicht alle Erwerbslosen eine Mietunterstützung beDrahtarbeiter und Arbeiterinnen bei Bollschläger, Adalbert. Sonntag, den 1. Juni, vormittags 10 Uhr: Branchenversammlung der nötigten, sondern daß sie nur auf Antrag zu zahlen sei. Die ftraße 21. Pagesordnung: 1. Bericht über bie Verhandlung betreffs des Mietsentschädigung dürfe aber nicht den Arbeitslosen gezahlt wer- Tarijablommens. 2. Verschiedenes. Die Vertrauensleute haben sich pünkt den, sondern es müsse vorher mit den Hauswirten wegen einer lich 9 Uhr in demselbeu Lotal einzufinden. Herabsehung der fälligen Miete verhandelt und dann der Betrag
en Vermietern überwiesen werden. Nach längerer Aussprache wurde Bund angestellter Bücherrebiseren. Die bei den Treuhand- e beschlossen, daß die Mietsunterstützung den Arbeitslosen nur auf fellschaften angestellten Bücherrevisoren haben sich zur Wahrung ihrer SnterAntrag gewährt werden soll; der Antrag müsse geprüft und als effen zu einem Bund angestellter Bücherrevisoren( Sib: berechtigt anerkannt werden. Die Stellung des Antrages dürfe erst Berlin W. 9, Schellingstr. 7) zusammengeschlossen. erfolgen, wenn der Arbeitslose zwei Monate Erwerbslosenunterftübung bezogen habe. Wegen der Zahlung soll mit dem Reich und
Soll die Wohnung unbenugt bleiben? Gin Mann, der seit Monalen nach einer fleinen Wohnung sucht, erfuhr in Moabit von einer Sechszimmerwohnung, die zur Hälfte leer steht. Der Verwalter war bereit, ihm die unbenutzten Zimmer dem Staat in Verbindung getreten werden. Die Wünsche wegen Tagung des deutschen Eisenbahnerverbandes zu vermieten, doch müßte für diesen Wohnungsteil ein besonderer des Erwerbs bon ausländischen Lebensmitteln wird Stadtrat Gasmesser aufgestellt und in einem als Küche eingerichteten Bimmer Sassenbach der Demobilisationskommission unterbreiten. noch Gasleitung gelegt werden. Da der Verwalter bie Ausgaben nicht zu Lasten bes in Ronfurs befindlichen Hauses übernehmen wollte und auch der Mieter fie nicht tragen fonnte, so so wurde bei den Gaswerken der Stadt Berlin angefragt. Die Antwort lautete, die Gasleitung müsse auf private Stoften gelegt werden, im übrigen aber fönnten bie Gaswerte bis auf weiteres feine Gasmesser liefern. Dem Wohnungsucher und allen, denen es ähnlich geht, empfehlen wir, das Wohnungsamt der Stadt Berlin um Beistand zu bitten. Durch Kostenübernahme muß es ermöglicht werden, bie Wohnung benutzbar zu machen. Das Wohnungsamt sollte auch prüfen, ob für die Gaswerte tatsächlich die Unmöglichkeit rascher Lieferung besteht.
In seinem Schlußwort betonte der Vorsibende Brunner, bak ihm das Resultat der Vorstandswahl gleichgültig sein fönne, et wünsche nur, daß der Verband, dessen Gründung und Entwicklung Einbruch im Bureau der Waffenstillstandskommiffion. ein Stüd feines Lebens sei, sich weiterhin au einem gewaltigen Machtfattor entwideln möge. Im übrigen meist Brunner die gegen In der Nacht zum Donnerstag brangen Einbrecher in die den Vorstand erhobenen Angriffe zurüd. Wenn Fehler gemacht Bureauräume der Deutschen Waffenstillstandskommission in der worden seien, so feien nicht die Personen, sondern die Berhältnisse Budapester Str. 14, Ede Boßstraße, ein. Gegen 2½ Uhr morgens schuld baran Den Bressebericht erstattete der Rebatteur bes Blattes, wurde die Frau des Hausmeisters durch ein schnurrendes Geräusch Kobuc. Er führte aus, die geringe Bahl der gestellten Anträge beque dem Schlafe gemedt. Ihr Mann ging sofort dem verdächtigen weise, dak gegen die Saltung des Blattes nichts einzuwenden jei, Geräusch nach und stellte bald fest, daß Einbrecher in die Bureau- und dak die Mitglieder die durch den Krieg bedingten fchwierigen räume ber Waffenstillstandskommission eingedrungen waren und Verhältnisse berücksichtigen. Die Anträge, die eine bessere Ausge bereits den Geldschrank erbrochen hatten. Der Hausmeister benach staltung des Blattes verlangen, empfiehlt Robur teils bem Borrichtigte sofort die auf dem Grundstüd untergebrachte Militärwache stande au fiberweisen, teils anzunehmen. Rur grundsäßlichen Halund nahm mit mehreren Eoldaten die Verfolgung der Diebe auf. tung des Blattes hebt er hervor, daß die Rebattion gwar zu allen Diese hatten aber den Hausmeister bemerkt und waren inzwischen politischen Tagesfragen Gellung nehme, wenn die neresien der Die Sachverständigenkonferenz der Groß- Berliner Erwerbs durch ein Fenster nach der Boßstraße geflüchtet. Hier hatte ein Eisenbahnr in Betracht tommen, daß fie es aber ablehne, sich in lofenfürsorge beschäftigte fich mit Anträgen der Vertretungen der Automobil auf sie gewartet, in dem fie bie Flucht ergriffen hatten. ben Streit der beiden sozialdemokratischen Parteien zu mischen. Arbeitslosen und der Arbeitslosenversammlungen auf Gewährung Die Diebe haben in der Gile ihr Sauerstoffgebläse, mit dem fie Den Mitgliedern bleibe es unbenommen, sich politisch auseinandervon Zuschüssen zum Erwerb der ausländischen Lebensmittel und den Geldschrank geöffnet hatten, und andere Einbrecherwerkzeuge aufeßen, nur darf dazu nicht die Zeitung benußt werden, fondeen zur Miete. am Tatort zurüdgelaffen. Nach den bisherigen Feststellungen find die Versammlungen der politischen Barteien. Im übrigen waren Stadtrat Saffenbach machte den Vorschlag, als Mietbeihilfe den Einbrechern 175.000 Mart in barem Gelde in die Hände ge- für die Saltma bes Blattes maßgebend die ftatutarischen Grundmonatlich einen Betrag zu gewähren, der viermal so hoch sein soll, fallen. Einen Betrag in der Höhe von 70 000 Mart ließen sie bei säte und Forderungen. Gegen de Eisenbahnverwaltungen wurde als der tägliche Unterstübungssag. Diese Beihilfe soll erst nach ihrer Flucht im Bureau zurüd. Auf die Ergreifung der Täter ist rücksichtslos Stellung genommen, wenn es galt, eine Verbefferung breimonatlicher Erwerbslosenunterfügung gewährt werden, Beil eine Belohnung von 5000 Mart ausgefekt worden. der Lohn- und Arbeitsbedingungen herbeizuführen. Dabei wurden
Buschüsse für Arbeitslose.