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Nr. 286 36. Jahrgang

Vollzugsrat Groß- Berlin.

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Beilage des Vorwärts

Proteste Das Betriebsräte- Gefen abgelehnt- Der Wahl- und Propaganda- Fonds.

Am Donnerstag wurde dem Vollzugsrat durch eine von den Löbwerken, Charlottenburg , gewählte Kommission eine Resolution

unterbreitet:

die gegen die Verschleppung der Leiche Rosa Luxemburgs auf Befehl Nostes protestiert. Durch diese Tat drücke die Regierung sich selbst das Brandmal des Schuldbewußtseins auf die Stirn. Es wird Auslieferung der Leiche an die tommunistische Partei verlangt, damit sie mit revolutionären Ehren bestattet werde. Ge­brandmarkt wird das Todesurteil gegen Leviné, das erfolgt, nachdem schon bunderte Genossen den Münchener Regierungs­truppen zum Opfer gefallen find, als ein Att politischer Rach­fucht und Bestialität. Falls die Regierung das Urteil bestätige stebe sie ale politischer Mörder am Branger der Großmächte. Es wird gelobt, nicht zu rasten und zu ruben, bis das Regiment des weißen Schreckens, der Meuchelmorde, der politischen Morde, der Gerichtstomödien und des Leicherraubes zu Boden geworfen sei. In einer anderen von derselben Kommission vorgelegten Reso­lution wird schärfster Protest gegen den Entwurf eines Gesetzes zur Sicherung des Wirtschaftslebens erhoben, durch welches den Arbeitern jedes Streifrecht genommen und die Führer mit Ge­fängms bestraft werden sollen".

Der Bollzugsrat wird sich in seiner nächsten Stzung mit diefer

Resolution befchäftigen.

Eine Kommiskon der Obleute der Angestellten- Ausschüsse der Groß- Berliner Metall- Industrie ersuchte, zu den Beratungen über

das Betriebsräte- Geset

Hinzugezogen zu werden. Die Angestellten wurden ersucht, ihre Wünsche schriftlich dem Vollzugerat als Material zu übergeben. Der Entwurf über die Betriebsräte, mit dem sich die heute statt­findende Vollversammlung beschäftigt, wird einstimmig als undis. kutabel abgelehnt. Folgender Antrag wurde bei Stimmenenthaltung der S. P. D. angenommen: Der Vollzugerat erblickt in dem Ent­wurf des Geieges über die Betriebsräte eine Verhöhnung der Ne­volution und einen bewußten böswilligen Versuch, das Rätesystem zu verfälschen."

In Griedigung des in der Vollversammlung gefaßten Be schlusses einen Wahl- und Propagandafonds

Fraktionssitzung der S. P. D.- Arbeiterräte.

Nach lebhafter Diskussion lehnte die Versammlung diesen An­trag ab. Fast einstimmige Annahme fand die folgende, vom Gen. namens der E. P. D.- Mitglieder des Vollzugsrats empfohlene Resolution:

Brolat

Freitag, 6. Juni 1919

endigung des Abbaus zum 1. April 1920 gesichert ist, wird ange nommen, nachdem Stadtschulvat Reimann entgegenkommende Erklärung abgegeben hat.

Für vierwöchigen

Erholungsaufenthalt von 20 000 gesundheitlich gefährdeten Gemeindeschulkindern

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Gen. Brolat berichtete u. a., daß die Mitglieder der S. P. D. beabsichtigen, in der heutigen Vollversammlung der A.- und S.- Näte einen Antrag einzubringen, der die Uebergriffe von Angehörigen der Freiwilligenverbände auf das schärfste verurteilt und ferner besagt, daß der Boykottbeschluß undurchführbar ist, vom sozialistischen Standpunkt nicht gutgeheißen werden kann, daß die Angehörigen auf städtischen Außenspielpläßen werben 520 000 m. ver der Freiwilligenverbände durch agitatorische Mittel sozialistisch be- langt; weitere 50 000 m. sollen die Veranstaltung von Halb. einflußt werden sollen und der Boykottbeschluß aus diesen Gründen tagsausflügen der Schulkinder nach den städtischen Ferien­aufgehoben werden soll. spielplätzen ermöglichen. Von den U. Soz. wird die Grhöhung der täglichen Entschädigung für die Spielleiter von 7 auf 15 M. befür­wortet und Herabsetzung der Bahl von 75 Kindern, die einer Auf­fichtsperson unterstehen sollen, auf 50 empfohlen; endlich sollen tun. lichst Erwerbsloje als Aufsichtspersonal verwendet werden. Mann ( Soz.) macht auf einige der baldigsten Westellung bedürftige Mängel, u. a. in der Verpflegung der Kinder, aufmerksam und hält eben­falls für solches Aufsichtspersonal, das feine sonstigen Einnahmen bat, einen Besoldungssag von 15 M. für angemessen. soz. Parteien wünschen, auch den Schülern der höheren Schulen die Teilnahme zu ermöglichen. Gegen Caffel( Dem.), der in erster Linie Lehrer zur Leitung und Aufsicht herangezogen wiffen will, vertritt Zeuner( U. Soz.) die Auffassung, daß auch die Mitglieder des Turnvereins Fichte" pädagogisch vollwertig sind. Der Redner der Bg. Bgg. stimmt zwar den Vorlagen zu, sieht in thnen aber nur einen Notbehelf. Man müsse richtige Erziehungsheime in allen Teilen Deutschlands errichten. Das werde freilich erst in besseren Zeiten durchführbar sein. Gegen eine derartige Internatserziehung legt Gaffel Protest ein. Die Vorlagen werden mit den Zusatz­anträgen angenommen. Die Vorlage wegen Mietung von wird beanstandet, da der Mietpreis von 277 000 m. viel zu hoch sei, Räumen im Passage- Kaufhaus für Zwede des Arbeitsnachweiſes M. und geht an einen Ausschuß.

" Die Versammlung ist empört über die unvollkommenen Vor­fichtsmaßnahmen, die von seiten der Heeresleitung getroffen worden find, durch welche es den einzelnen Verbrechern( Oberleutnants Bogel und Marloh ) ermöglicht wurde, während der Haft oder kurz bevor sie verhaftet werden sollten, die Flucht zu ergreifen, trop bieler Vorstellungen bei den maßgebenden Persönlichkeiten von seiten der Vollzugsratsmitglieder und Ueberiveifung von Material in Sachen der Grschießung von 32 Matrosen in der Französischen Straße. Ferner verurteilt die Versammlung die geradezu widerfinnige Maß nahme des Transports der Leiche der Genoffin Rosa Luxemburg bon Berlin nach Rossen mit der Begründung, etwaigen politischen Demonstrationen seitens der Arbeiterschaft vorzubeugen. Die Ver. sammlung ist der Auffassung, daß die Regierung die Pflicht hat, die Persönlichkeiten, die für diese Vorkommnisse verantwortlich find, unverzüglich zum Rüdtritt zu veranlaffen und zu bestrafen." Militärgerichtsbarkeit sofort zu beseitigen und die Garde- Kavallerie Ferner wurde beschlossen, die Regierung aufzufordern, die Schüßen- Division feinen Transport von Gefangenen mehr aus­führen zu laffen.

Durch ein Telegramm an Scheidemann sollte die Reichsregie rung ersucht werden, dahin zu wirken, daß das Tobesurteil gegen Levine nicht vollstreckt wird, da sonst die schärfsten Maßnahmen der

Arbeiter zu erwarten sind.

zum

Beim Parteitag foll beantragt werden, unfere Parteigenossen Austritt aus der Regierung

aufzufordern. Sierauf besprach die Versammlung den Gefeßentwurf über di: Betriebsräte. Der Referent Genome Adolf Cohen sowie eine Reihe von Diskussionsrednern kritisierten den Entwurf in ver­schiedenen Bunfter und bezeichneten ihn als bringend verbesserungs­zu errichten, wurden folgende Ausführungsbestimmungen beschlossen: bedürftig. Die Versammlung setzte eine Kommission ein, welche der mit der Beratung des Entwurfs der noch kein definitiver Hand- und Kopfarbeiter! Gefebentwurf ist betraut ist, Material unterbreiten soll. Folgende von den S. P. D.- Mitgliedern des Vollzugsrats eingebrachte Nesolution wurde einstimmig angenommen:

Da der Vollzugsrat auf einen großen Umfaz der Marken rechnet, wird in folgenden Ausführungsbestimmungen näher feft­gesezt wie der Vertrieb der Marten vor sich gehen soll.

Ausführungsbestimmungen:

Der Beitrag von 1 M. oder 50 Pf. ist als Monatsleistung zu betrachten. Es ist Pflicht aller Arbeiter, Arbeiterinnen und An­gestellten mindestens eine Marte im Monat zu fleben. Zum Einkeben der Marten wird der Vollzugsrat eine Karte mit Feldern heraus­geben, auf deren Borderseite der Name des Jubabers aufgezeichnet wud. Jeder, der Marken von seinem Funktionär entnimmt, muß eine derartige Starte von seinem Betriebsrat oder seiner Vertrauens person verlangen. In einem Wabitörper, wo mehrere Arbeiter räte tätig find, sind für den Mai fervertrieb alle Arbeiterräte zuständig. Jeder der genannten Arbeiterräte muß die Marken von dem a fierer feiner Fratnen fordern oder die der gleichen Fraktion angehörigen Arbeuerräte müssen einen Bevollmächtigten zum Ab­holen der Marfen beauftragen. In Wahlkörpern, in denen nur ein Arbeiteriat in Frage kommt, darf nur dieser Arberterrat in den Be­trieben, die zu seinem Wahlkörper gehören, gleichviel welcher Fraktion er angehört, die Marten an die Betriebsräte oder wenn in dem Beirirb ein solcher nicht vorhanden, an die Vertrauensperson der dort beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen abgeben. Es darf in dem Wohlkörper niemand weiter außer dem Arbeiterrat Marten an die genannten Funktionäre vertreiben. Der Arbeiterrat hat jeden­falls die Marlen von seinem Frationsfaffierer zu verlangen.

Es wird in der Freiheit"," Repubkt" und im Vorwärts" bekanntgegeben, wann die Marken abzuholen sind. Rum Saluß wurde der Bericht über die Berhandlungen mit der Preußischen Regierung über die Finanzierung des Vollzugs­rates und der Arbeiterräte entgegengenommen

2]

Ein bescheidener Vorschlag

wie man die Kinder der Armen hindern kann, ihren Eltern oder dem Lande zur Last zu fallen, und wie sie vielmehr eine Wohltat für die Deffentlichkeit werden können.

Gine Satire von Jonathan Swift . 1728.

Ich gebe zu, daß diefe Kinder als Nahrungsmittel etwas teuer kommen werden; aber eben deshalb werden sie sich sehr für den Großgrundbesitzer eignen; da die Gutsherrn bereits die meisten Eltern gefressen haben, so haben sie offenbar auch den nächsten Anspruch auf die Kinder.

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Die Versammlung fann sich mit dem veröffentlichten Gefch entwurf über Betriebsräte unter feinen Umständen einverstanden erklären. Dieser Entwurf enthält Bestimmungen, die unter feinen Umständen die Suftimmung ber Arbeiterschaft finden können und der neuen Reit nicht angepakt sind.

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Unter allen Umständen verlangt die Versammlung, daß in diese Gefebesvorlage nicht nur die Arbeiter, sondern auch die Angestellten und Beamten, gleichviel in welcher Stellung fie sich befinden, mits einbegriffen werden. Die Versammlung feht in die Mitglieder des Zentralrats und die Gewerkschaftsvertreter das Vertrauen, auf jeden Fall bei ihren Arbeiten in der Kommission, die die Gesebes­vorlage umgestalten soll, dabin zu wirken, daß den Forderungen der Arbeiter, Angestellten und Beamten voll Rechnung getragen wird."

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Beide

Gemeinsamer Beratung unterworfen werden die Vorlagen betr. die Vergütungsfäße der Bureau-( Kanzlei-) Hilfskräfte, betr. die Erhöhung der Beihilfe für die Supernumerare und betr. die Zahlung einer

Entschuldungssumme

an Beamte, Festangestellte und Lehrer. Brüdner( Soz.) beantragt Ausschußberatung auch unter dem Gesichtspunkt, inwieweit die Finanzen Berlins eine dauernde höhere Belastung noch bertragen. Es sei auch allmählich ein Mißverhältnis in den Gehaltsaufbesse. rungen zwischen den Festangestellten und den Hilfskräften zu ungunsten der ersteren eingetreten, das beseitigt werden müsse. Die Finanglage Berlins müsse auf eine gefunde Basis gestellt werden, wolle man nicht dem Abgrunde zutreiben. Die Angestellten sollten ihrerseits sich vor Uebertreibungen hüten.( In diese Ausführungen des Redners greift bie Zuhörertribüne

wiederholt sehr laut ein. Vorsteher Dr. Wehl ersucht sie, Ruhe zu halten.) Mommsen( Dem.) bezeichnet den Schiedsspruch in Sachen der Hilfskräfte als das größte Unglück, welches je der Stadt Berlin widerfahren sei, denn er nehme der Gemeinde die Entscheidung über ihre Finanzgebarung und Hebe die Selbstverwaltung auf Der Schiedsspruch habe mehr bewilligt, als überhaupt beantragt war; durch das Mitbestimmungsrecht der Hilfskräfte werde dem Magistrat unmöglich gemacht, als Behörde die Disziplin unter dem Bureau­personal aufrechtzuerhalten. Der Schiedsspruch lege der Stadt ein Hinge( U. Soz.) Opfer von 19 Millionen auf; das sei unerhört. tennzeichnet den Standpunkt Mommiens als denjenigen eines scharfmacherischen Arbeitgebers. Dem Schiedsspruch, soweit er das Mitbestimmungsrecht betreffe, habe sich der Magistrat zu fügen; soweit der Spruch materiell über die Forderungen der Hilfskräfte hinausgehe, werde er auch von den Ul. oz. nicht gutgeheißen. Die Vergleiche, die der Redner zwischen den städtischen Arbeitern

Stadtverordnetenversammlung. und den Angestellten und Beamten zieht, stoßen wiederholt auf den

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Kinderfürsorge. Hilfsbeamtenhilfe.- Tribünenreden. Die Tagegelder der Standesbeamten- Hilfsstellvertreter werden von 8 auf 16( statt 12) M. erhöht. Sonntage sollen mitbezahlt werden. Hinsichtlich des Antrages der Ul. Soz. und Soz. auf Gr höhung des Zuschlages zu den Unterstüßungen an die Familien der Gefangenen wird beschlossen, den Magistrat zu ersuchen, den Fonds für Sonderunterstübungen zu erhöhen und die Unterstützungskom­missionen zu ausgiebiger Inanspruchnahme anzuweisen. Ein Antrag der 1. Soz., in den Abbau der Vorschulen auch die drei untersten Klassen der Lhzeen einzubegreifen derart, daß Be­

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lärmenden Widerspruch der Tribüne, die der Vorsteher jetzt dringend zur Ruhe mahnt. Stadtrat Frans: Der Schieds­spruch habe vom Magistrat hingenommen werden müssen; mit dem Mitbestimmungsrecht werde man ehrlich zu arbeiten bemüht sein. Für die Ansprüche der Beamtenschaft tritt leinau( Dem.) in die Schranken. Dem Stadtv. Melzer( Bg. Vgg.), der den soz. Parteien vorwirft, den Beamtenforderungen nur laue Sympathien zu erweisen, weil es sich ja nicht um Arbeiter, sondern bloß um Beamte handle, wird von Dr. Rosenfeld( u. Soz.) der Zuruf Schwindel!" zuteil, wofür der Vorsteher den Zurufer rügt. Brüdner stellt fest, daß auch seine Bartei hinsichtlich des Mit­bestimmungsrechts auf dem Standpunkt Hinges steht. Die Auf­Ein sehr würdiger Mann, der dieses Land mit echter Liebe Sorge um jene ungeheure Anzahl Armer, die bejahrt, frank ober liebt und dessen Tugend ich sehr hoch schätze, hatte kürzlich die verkrüppelt sind; und man hat mir oft den Wunsch ausgesprochen, Liebenswürdigkeit, als wir über diesen Gegenstand sprachen, noch ich möge mein Denken darauf richten, welchen Weg man einschla einen Verbesserungsvorschlag zu meinem Plan zu machen. Er gen müsse, um das Land von einer so schweren Last zu befreien; sagte, daß mancher Edelmann dieses Königreiche in letzter Beit aber das macht mir nicht die geringste Mühe, da es nur zu be sein Hochwild völlig abgeschossen habe; und also meinte er, daß tannt ist, daß fie tagtäglich, so schnell man es vernünftigerweise man dem Mangel an Wild recht wohl durch junge Burschen und nur erivarten kann, vor Kälte, Hunger, Schmutz und Ungeziefer Mädchen nicht über vierzehn und nicht unter zwölf Jahren ab- sterben und verfaulen. Und auch die jüngeren Arbeitsleute sind helfen fönnte, zumal eine so große Zahl von jungen Leuten mittlerweile in fast der gleichen hoffnungsvollen Lage, Sie beider Geschlechter in allen Ländern aus Mangel an Arbeit und können keine Arbeit finden, und also fiechen fie vor Nahrungs­Dienst vor dem Hungertode ständen; die sollten ihre Eltern, wenn mangel dahin, und zwar in einem Grade, daß fie, wenn sie ge sie noch leben, und sonst ihre nächsten Verwandten vergeben. Doch legentlich zu gewöhnlicher Arbeit gedungen werden, teine Kraft bei aller Achtung vor einem so ausgezeichneten Freund und einem mehr haben sie zu verrichten; so wird das Land, und so werden Es wird im ganzen Jahr Kinderfleisch geben, am reichlichsten so verdienstvollen Patrioten tann ich seinen Gedanken nicht ganz sie selbst glücklicherweise vor fommenden Uebeln bewahrt. aber im März oder kurz vorher und nachher, denn ein ernster zustimmen; denn was die Knaben angeht, so versicherte mein Meine Abschweifung ist schon allzu lang geworden, ich kehre Autor, ein hervorvagenber französischer Arzt, versicherte uns, daß amerikanischer Bekannter auf Grund vielfacher Erfahrung, daß also zu meinem Thema zurück. Ich denke, die Vorzüge meines in römisch- katholischen Ländern, da Fische eine zeugungskräftige ihr Fleisch wie das unsrer Schulfnaben durch fortwährende Vorschlags sind handgreiflich und zahlreich, und obendrein von Nahrung sind, neun Monate nach den Fasten mehr Kinder ge- Leibesübung im allgemeinen zäh und dürr, ihr Geschmad aber höchster Bedeutung. boren werden als zu irgend einer anderen Jahreszeit; deshalb unangenehm sei; und sie mästen, würde die Kosten nicht lohnen. Zunächst würde er, wie ich bereits bemerkt habe, die Zahl werden ein Jahr nach den Fasten die Märkte noch mehr über- Was ferner die Mädchen angeht, so glaube ich in demütiger Ehr- der Papisben, von denen wir alljährlich überrannt werden, be füllt sein als gewöhnlich, denn die Zahl der papistischen Kinder furcht, daß dieser Plan einen Verluft für die Oeffentlichkeit be- deutend verringern; sie sind zugleich die finderreichsten Beute der beträgt in diesem Königreich mindestens das dreifache der andern. deuten würde, weil sie bald selbst Mütter werden müßten. Außer- Nation und unsre gefährlichsten Feinde, und fie bleiben eigens So wird mein Vorschlag noch einen Nebenvorteil mit sich bringen, dem ist es nicht unwahrscheinlich, daß ein paar überbedenkliche im Lande, um das Königreich dem Prätendenten auszuliefern; indem er die Zahl der papistischen Kinder verringert. Leute, wenn auch sehr zu Unrecht, einem solchen Brauch den Vor- sie hoffen durch die Abwesenheit so mancher guten Protestanten Ich habe die Säugetoften eines Bettlerkindes( unter deren wurf machen würden, er grenze ein wenig an Grausamkeit, was die Oberhand zu gewinnen, die lieber ihr Land verließen, als zu Bahl ich alle Kätner und Bandarbeiter und vier Fünftel der für mich, wie ich gestehe, stets der stärkste Gnwand gegen jeden Hause blieben und wider ihr Gewissen einem bischöflichen Pfarrer Bäckier begreife) einschließlich ihrer Lumpen bereits auf etwa Plan gewesen ist, so gut er auch gemeint sein mochte. ben Zehnten zahlten. zwei Schilling im Jahr berechnet, und ich glaube, es würde Um aber meinem Freund gerecht zu werden, so gab er zu, feinem Edelmann leib tun, wenn er für den Leichnam eines daß dieser Ausweg ihm von dem berühmten Psalmanazar einge­auten feiten Stintes zehn Schilling gäbe, denn, wie ich bereits geben worden war, einem Eingebornen der Insel Formosa, der gefagt habe, wird er vier Schüffeln einer ausgezeichneten nahr vor mehr als zwanzig Jahren von dort, nach London tam und baften reise ergeben, wenn er nur einen engern Freund oder meinem Freunde in der Unterhaltung sagte. daß, wenn in seiner die eigne Familie au Tisch hat So wird der Gutsherr lernen. Heimat irgend ein junger Mensch bingerichtet würde, der Henfer ein guter Landwirt zu werden; er wird beliebt sein unter seinen den Leichnam als besondere Leckerei an vornehme Personen ber Pächtern, die Mutter wird acht Schilling Reinverdienst baben fauft; so sei zu seiner Zeit der Leichnam eines dicen, fünfzehn­arbeitüdlig bleiben, bis sie ein neues Kind gebärt. Wer wirtschaftlicher ist( und ich muß gestehen, die Zeiten den Kaiser zu vergiften. vom Galgen weg in einzelnen Stücken vermehrt, abgesehen von dem Vorteil, daß ein neues Gericht auf brangen dazu), kann den Reicnom bäuten; die Haut wird, tunst- um vierhundert Kronen an den ersten Staatsminister Seiner die Tafeln aller wohlhabenden Herren im Königreich kommt, die boll gegerbt, wundervolle Damenbandschuhe und Sommerstiefel faiserlichen Majestät und andre große Sofmandarinen verkauft nur ein wenig Geschmacksverfeinerung befißen; und das Geld für elegante Herren ergeben. worden. Ich kann auch nicht Teugnen, wenn von mehreren prallen wird im Lande bleiben, da die Ware gang einheimisches Wachs. In unsrer Stadt Dublin lann man zu diesem Zwed in den jungen Mädchen in dieser Stadt derselbe Gebrauch gemacht würde, tum und Fabrikat iſt. passendsten Gegenden Schlachthäuser einrichten; wir lönnen ber- zumal fie ohne einen Heller Vremögen, doch nicht ohne Tragjänfte Biertens werden mit Kindern gesegnete Beute, abgesehen sichert sein, daß es an Schlächtern nicht fehlen wird. Ich persön- aus dem Hause gehen können und dabei in ausländischem Buz, von dem Reinverdienst von jährlich acht vollwertigen Schillingen , lich freilich empfehle eber, die Kinder lebend zu kaufen und gleich den fie niemals bezahlen werden, im Theater und in Gesellschaf den. sie durch den Verkauf ihrer Kinder erzielen, von der Last nach dem Schlachten bergerichten, wie wir es mit Spanferkela ben erscheinen, das Königreich dabei nicht übel fahren würde. befreit fein, fie noch nach ihrem ersten Jahr erhalten zu müssen. machen Einige Beute von muilofer Charakteranlage find in großer ( Schluß folgt)

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jährigen Mädchens, das gekreuzigt wurde, weil es versucht hatte,

Zweitens werden die ärmeren Bauern einen eigenen wert­vollen Besitz haben, der gefeßmäßig pfändbar werden und dazu verhelfen kann, den Gutsherrn ihre Bacht zu zahlen; denn ihr Getreide und ihr Vieh find bereits beschlagnahmt, und Gelb ist ihnen etwas völlig Unbekanntes.

Drittens wird das Nationalvermögen, mährend die Unter­haltung der bunderttausend Kinder von zwei Jahren an auf wärts jährlich auf nicht weniger als auf je zehn Schilling au berechnen ist, auf diese Weise um jährlich fünfzigtausend Pfund