Nr. 293 36. Jahrgang
listische Reichsminister.
1. Beilage des Vorwärts
Wels' Referat auf dem Parteitag.
1. Verhandlungstag.
Mittwoch, 11. Juni 1919
zuverlässige militärische Stütz hat. Ohne sie wird der Staat ein Die übrigen Anträge auf Erweiterung der Tagesordnung werSpielball bewaffneter Saufen. Ohne die Freiwilligen den abgelehnt. Der Geschäftsordnungsantrag Reuterers wird hätten wir längst mexikanische Zustände, die jede Wiederaufrichtung abgelehnt, angenommen dagegen ein Antrag mmel, den des wirtschaftlichen Lebens unmöglich machten.( Beifall.) Fraktionsbericht besonders zu besprechen und die übrigen Punkte aber miteinander zu verbinden. Die Tagungszeit des Parteitages wird festgesezt von 9 bis 1 und von 3 bis 6 Uhr und die Redezeit in der Debatte beträgt 10 Minuten. Nunmehr erhält zur Erstattung des Vorstandsberichts das Wort Otto Wels :
Der Sizungssaal der Nationalversammlung trägt im Sinter grunde Lorbeerschmud, aus dem die Büsten von Karl Marx und Ferdinand Lassalle hervorschauen. Sonst ist der Saal wochentäglich einfach geblieben. An den Tischen der Regierung und Nun sagen manche Parteigenossen, wir sollten eine foziader Mitglieder des Bundesrates fiben die Mitglieder des Partei- listische Armee haben. Aber wie soll das auch eine sozialistische vorstandes und der Kontrollkommission, dazwischen einige sozia- Regierung durchführen, wenn es drei sozialistische Parteien gibt, die Kommunisten mit als Sozialisten gezählt. Saben wir es nicht Punkt 4 Uhr heißt Genosse Brocks, der Vorsitzende des Weimarer tierten, daß sie sich schließlich für neutral erklärten?( Sehr erlebt, daß in den kritischen Zeiten Truppenteile lange distu Wahlvereins und Gauleiter der Buchdrucker die Delegierten in schwungvoller Ansprache willkommen. Er versinnbildlicht in gut!) Daran mögen sich die erinnern, welche die Einigung um jeden Preis berlangen. Wir können uns nur einigen auf knappen Worten den Geiſt von Weimar und fordert die Ergänzung dem Boden der sozialistischen Grundfäße. Eine Einigung mit den her klassischen Ideologie durch die marristische Tatsachendurchfor- kommunisten erscheint uns gänzlich ausgeschlossen, schung. Dieser Parteitag müsse ein Markſtein in der Geschichte und wir stimmen ja darin auch ganz mit den Kommunisten überein. der Partei werden und der Arbeiterschaft die einheitliche wir werden von dem padende Parole in diser tiefernsten 3eit geben, nach der sie verlangt zu schwerer Arbeit sollen die Delegiereten in Weimar willkommen sein( Lebhafter Beifall).
Barteivorsitzender Hermann Müller :
Noch niemals ist ein Parteitag ohne Feierlichkeit eröffnet morden, wie dieser gegen den Willen der Weimacer Genossen. Aber das entsprach dem Ernst der Zeit, die nichts erfordert als Arbeit. Auf dem Würzburger Parteitag hat Scheidemann prophetisch vorhergejagt, daß wir einer ungewissen Zukunft entgegengehen. Aber das haben wir nicht geahnt, daß wir noch Dreiviertel Jahre später
in einem Zustande zwischen Krieg und Frieden schweben würden. Uns bedroht ein unerhörter barter Friede, trotzdem wir die alten Unterdrüder ver jagten, das freieste Wahlrecht der Welt erlangt und die Republic ercungen haben, welche die alte Sehnsucht von HunDerttausenden erfüllte. An der Spike der jungen Republik steht unier Ebert, der mir heute telegraphierte:" Dem Parteitag wünsche ich glückliche Erfüllung seiner schweren Aufgaben in schidfalsicherer Zeit". Wir danken unserm Ebert für die treuen Dienste, die er der Partei stets geleistet hat. Aber bei allen Erfolgen will teine reine freude bei uns aufkommen. Wir müssen die Fahne unserer Republik auf einem Schutt- und Trümmerhaufen aufrichten. Die Zeit, in der wir uns im Staate durchsehen, fällt zusammen mit einer Beit tiefer nationaler Schmach. Wir werden uns immer wieder die Frage vorlegen, ob das alles so kommen mußte und nicht ruhen,
bis die zur Rechenschaft gezogen sein werden, die an diesem maß losen Unglück des Volkes die Schuld tragen. ( Bebhafte Zustimmung). In den letzten Wochen sind die Gegenfäße unter uns zurückgetreten, denn wir sind von einem Frieden „ bedroht im Trauerhause soll der Streit schweigen, aber wir werden die Schuld der alten Machthaber nicht vergessen, auch nicht die Herren von der Baterlandspartei, die mit ihrer Raubpolitit dieses Elend haben herbeiführen helfen, und die in der allerneuesten Reit wieder an die Oberfläche zu kommen suchen. Haben sie doch in der Nationalversammlung einen Antrag eingebracht, dak die Gegenvorschläge der deutschen Regierung mit der Ehre des deutschen Volkes unvereinbar seien( Lachent). Wir sagen diesen Kreisen, daß sie zu schweigen haben, wenn von der Ehre des deutschen Volkes die Rede ist( Lebh. Zustimmung). Wir werden auch die Schuld der Junker und Junkergenossen nicht vergessen, die die notwendigen Reformen die insbesondere die Reform des preußischen Wahlrechtes verzögert haben, obwohl wir ihnen zugerufen haben, daß jeder Tag der Verzögerung die Widerstandskraft des deutschen Volkes gefährde( Schr richtig). Wir vergessen schließlich nicht
jene unverantwortlichen Militärs,
Boden der Demokratie
unter feinen Umständen abgehen und uns niemals zur Dit. tatur der Minderheit bekennen.( Zustimmung.)
Ich habe über die politische Tätigkeit des Parteivorstandes zu berichten. Dunkel und schwer liegt hinter uns die blutige Vergangenheit, noch dunkler und schwerer die Zukunft vor uns. Unser. Schicksal liegt nicht mehr in den Händen des deutschen Volkes, sondern in denen des siegreichen Entente kapitalismus, der in Deutschland den internationalen Sozialismus treffen will. Darum ist unser Kampf für einen erträglichen Frieden zugleich
Die in der
ein Kampf für die internationale Sozialdemokratie, Trotz des begreiflichen Schmerzes über die Berreißung der Gin, in dem wir hoffen, immer kräftiger die Unterstübung der gesamten Internationale zu finden( Bravo !) Der Herbst heit ist die Parteispaltung doch sehr natürlich, in dem Augen- des vorigen Jahres war ein beispiellofer 3usammenblick, in dem wir Regierungspartei wurden. Neben der regierenden bruch der physischen, moralischen und materiellen Tatkräfte unPartei steht immer eine Oppositionspartei, die mehr for- feves Voltes. Die Sungerblodade werden wir noch Jahrdert, als die Regierung geben kann. Besonders in dieser Zeit der zehntelang fpüren. Selbst wenn endlich Mehl, Fett, Speck, Berarmung. Regierungsgeschäfte lassen sich nicht nach dem Grund- Sülsenfrüchte und Rohstoffe hereinkommen werden. fab einer Agitationsbroschüre leiten. Biele Genossen find darauf Kriegszeit Geborenen, die unterernährten Mütterleibern Entwach geistig noch nicht eingestellt. Wenn wir die Parteischule wieder er fenen werden uns mit ihrer physischen Schwäche an die Zeit der öffnen, wird das Fach der politischen Pädagogik, der Erziehung zur Verantwortlichkeit einen besonderen Raum ein- Rachitischen wir nennen die Rachitis die englische KrankSungerblodade erinnern. Die vielen Tuberkulösen und nehmen( lebhafte Zustimmung), denn die Verantwortlichkeit ist eine heit Frage, deren Pflege wir vernachlässigt haben, als wir noch nicht verblassen lassen und den Entschluß festigen, daß werden die Erinnerungen an ben Hungerkrieg eine agitierende, organisierende kritisierende Partei waren.( Schr folch eine Zeit nie und nimmer wiederkehren darf.( Beifall). Die gut!) Das Maß des uns drohenden Gewaltfriedens ist uns in uns herrlichen Zeiten entgegenführen wollten, haben nur das Wort diesem Augenblice noch nicht bekannt. Aber hauptleidtravon Mary erfüllt, daß die erhebende Seite des Krieges die sei, die gend bei dem, was die französischen und englischen uden dorff und Tirpik diftieren, wird die deutsche Arbeiter klasse sein, und doch hat sie in dieser Stunde eine große historische Mission. Sie war mit der ganzen ökonomischen Entwicklung der Träger des deutschen Einheitsgedankens,
Nation auf die Probe zu stellen. Wie eine Mumie zerfällt, menn fie der Luft ausgesetzt ist, so fällt der Krieg Todesurteile über alle Gincichtungen, die feine Lebenskraft mehr befizen. In der Tat find die herrschenden Gewalten in Deutschland durch den Krieg wie Staub zerfallen. Das fanatische Wort: schon zu der Zeit, als Bebel und Liebknecht Groß- Deutschland pro- Krieges, war nuc die Wiederaufnahme des alten Junkerivortes, Das gleiche Wahlrecht in Preußen bedeutet den Verlust des pagiert haben, was sich jetzt vielleicht verwirklichen wird, und zu dem lieber noch 10 mal die Schlacht bei Jena verlieren wir unsere österreichischen Brüder in gemeinsamem als die Bauernbefreiung durchzuführen. Im ZuLeid unsere Grüße übersenden. In Erinnerung an diese Ver- sammenbruch hatte das deutsche Volk muc eine Hoffnung, die gangenheit muß sich jetzt zeigen, daß die deutsche Nation Sozialdemokratie. Die gerade Linie unserer Kriegssich auf ihre Arbeiterklasse berlajsen tann. politif, die zugleich stets Friedenspolitik war, hat uns Speyer , Ludwigshafen , Wiesbaden und Mainz haben die ersten das Bertrauen des deutschen Volfes in weitestem Umfange errungen. Proben gegeben. Dort haben die deutschen Arbeiter unsere Kultur Nur Aldeutsche und Unabhängige haben den Wahnsinn geglaubt, verteidigt, und wir werden sie terteidigen, bis der siegreiche Sozia daß Deutschland mit der Spiße des Schvertes der ganzen Welt lismus alle Völker von dem Joche befreit hat. Nur ein Volt das den Frieden vorschreiben könnte. Wir haben die ringenden Kräfte sich selbst aufgibt kann aus dem Buche der Geschichte gestrichen wer- richtiger eingeschäßt; wir haben den. Die deutsche Arbeiterklasse mit ihrem 50 jährigen gemein famen Klassenkampf fann ihr Volt nicht aufgeben. Darum rufe ich von dieser historischen Stelle aus den deutschen Arbeitern zu, besonders den Arbeiterbrüdern an Saar und Memel , Rhein und Weichsel : Was auch geschehe, stehe zu deinem Volt, es ist dein angeborner Play."( Langanhaltender, stürmischer Beifall.)
öffnet.
die Bedrohung Deutschlands von vorn herein richtig erkannt, wir haben unser Volk auf den Ausgang eingestellt, der wirklich eingetreten ist.( Sehr wahr!) Während infolgedessen unsere Macht immer mehr wächst, zeigen sich im Innern der Partei 3er= seßungserscheinungen, Unsicherheit und Unfähigkeit, sich zurechtzufinden. Ein großer Teil der führenden Genossen ist aus ihrem Arbeitsfeld herausgeriffen und in Aemter eingetreten. Auf Hierauf erklärt Hermann Müller den Parteitag für er der anderen Seite gingen Akademiker, insbesondere Litematen durch die Partei. Viele Leute stürzen fich mit ühnen Purzel Zu Vorsitzenden werden auf Vorschlag von Scho lich- Breslau baum über die Bartei Hintveg, gleich zu den Unabhängigen und mit gleichen Rechten Heinrich Schulz und Paul Löbe ge- Kommunisten.( Sehr wahr!) Das böse Wort Novemberwählt. fozialist darf tein Heimatsrecht in unserer Partei haben. bie, als alles auseinanderzufallen drohte, schleunigst jenen Heinrich Schulz: Wir werden uns bemühen, durch eine ge-( Sehr richtig!) Jeder hat in ihr seinen Play, der Waffenstillstand abschlossen, der der Vorläufer ordnete, sachliche Geschäftsführung dieses Vertrauen zu recht- unfere Grundanschauungen teilt. Bir haben fünfzig des jezigen Gewaltfriedens war, und die sich zu ihrer fertigen. Jahre Oppositions- und Agitationspartei, wir haben mehr mit den Rechtfertigung jezt die Finger wund schreiben. Bei dieser Auf Vorschlag von Krüger- Potsdam werden zu Schrift. Bedürfnissen des Tages gearbeitet, als auf wirtliche sozi nüßlichen Vorarbeit zu dem Staatsgerichtshof werden führern gewählt Anders- Königsberg, Andrae- Hannover , alistische Erziehung gewirkt. Jekt müssen wir aus der wir sie nicht stören.( Sehr richtig!) Alles dies hat dazu bei- Ritter- Berlin , Frau Hoppe- Berlin, Enz- Barmen, Fel Agitation und dem Streben nach Massengunst heraus, wir die Gegetragen, die Nerven des hungernden Volkes zu lähmen, zumal die Tisch- Chemnik, Anieriem München , Schönfelder- Ham- schulten, wir die Weiterblickenden, wir die sozialistisch. Erzogenen bürgerlichen Regierungen es nicht verstanden, den Annexionisten burg und Schönwalder Oberlangenbielau. müssen die Frage stellen und beantworten: Was frommt wirklich: und Hurrapatrioten den Kampf bis aufs Messer anzudrohen. der Entwicklung zum Sozialismus? Wir müssen in der Politik So kam es, daß das deutsche Volt schließlich zur Selbsthilfe von heute die Entwicklung für morgen anbahnen. Alte Agitatoren griff, und es hat gründlich von dieser Selbsthilfe Gebrauch geund Theoretiker des Sozialismus müssen von jebt seine Prafmacht. Allen Geschichtsklitterern zum Trok sagen wir, daß tifer werden.( Bravo !) In Würzburg hat Scheidemann prophetisch gesagt:
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Durch Zuruf wird auch eine neungliedrige Mandats prüfungskommission gewählt. Diese soll auch die einzige Beschwerde mit erledigen, die vorliegt. Die Geschäftsordnung wird debattelos angenommen.
Zur Tagesordnung liegen eine Reihe von Anträgen vor, welche die Behandlung der auswärtigen Politif, der Sozialisierung, des Beerwesens, der Jugend. pflege usa. burch besondere Referate wünschen. Leute res- Hamburg widerrät jeder Erweiterung der Tagesordnung. Dagegen werden wir, um Wiederholungen zu vermeiden, den Vorstandsbericht, den Bericht der Kontrollkommission, den Pressebericht und den Fraktionsbericht zusammen beraten.
„ Alle Kräfte der Ideen werden die Menschheit nicht aus der selbstgeschaffenen Hölle der Verwüstung in das Paradies des Sozialismus schleudern. Wenn wir nach dem Kriege die politische Macht, erobern würden, würden die Wunden der erschöpften Völker sich nur langsam schließen und die ungeduldigen Patienten bielleicht vom gewissenhaften Arzt zum ersten besten Kur= pfuscher laufen."
die Novemberwoche des Jahres 1918 einen Ehrenplak in der Geschichte des deutschen Volkes einnehmen wird.( Rebhafter Beifall.) Die Sputgestalten verschwanden, an drei Tagen 22 Dynastien, und es wird einem spä teren Beurteiler schwer werden, in dieser Zeit einen Helden oder Märtyrer aus den Unterdrückern herauszufinden.( Sehr richtig!) Sie vertrochen sich in die Schlupfwinkel und sollten sich sehr hüten, die Arbeiterklasse zu reizen, denn wir haben die Machtmittel, um uns gegen jede Gegenrevolution in kürzester Zeit Eduard Bernstein spricht für den Antrag, die auswärtige Das allein ist die Gefahr, die ich im Herbst 1918 erkannte, als zur Wehr zu sehen.( Buruf: Noske! Sehr richtig! und Heiterkeit.) Politik in einem besonderen Punkt der Tagesordnung zu be- den Schatten der drohenden Katastrophe. Das Kabinett Prinz Mar In dem großen Moment des 9. November. schlugen, an jenem Handeln. Gerade jetzt ist eine Klärung der auswärtigen Fragen sollte den Krieg liquidieren, den Frieden machen. Aber das fonnte Tage dem Rufe unserer Feldgrauen folgend, auch die Una b- notwendig und ein Bedürfnis. Unsere Stellung zur Internationale es nicht, ohne unsere Hilfe. Noch ehe wir in die Regierung ein hängigen widerstrebend in die dargebotene Hand ein, und das bedarf einer Klärung, denn man sieht auf uns mit Mißtrauen. Auch traten, erfuhren wir den ganzen furchtbaren Ernst der Lage, ertlassenbewußte Proletariat begrüßt diese Einigung, begrüßt die erste zur Kontinentalpolitik müssen wir Stellung nehmen. fuhren wir den Zusammenbruch. Trozdem übernahmen wir sozialistische Regierung. Leider war sie nicht von langer Hoch- Hanau : Alle politischen Fragen fann man nicht zusam- einen Anteil an der Regierung in der Hoffnung, des deutschen Dauer. Die Unabhängigen sind teine einheitliche und men besprechen, mindestens zwei Fragen, Sozialisierung Volfes Schicksal zu mildern. Unter dem Druck wachsender Not geschlossene Partei. Neben ehrlichen Demokraten und auswärtige Politit, müssen abgesondert werden. Wie regieren wir feit acht Monaten. Wie weit ist die Partei a Is finden sich in ihr begeisterte Anhänger der Minderheits- soll man sonst in 10 Minuten über alles sprechen? solche für die nndlungen ihrer Mitglieder in der bittatur, Kreise, die in der Revolution teinen gesellschaftlichen Otto Braun ( Parteivorstand): Wenn wir fertig werden wollen, Regierung und für die Gesamtregierung berantwort Krisenzustand sahen, sondern fie am liebsten zu einer Regie müssen wir ein starkes Maß von Selbstbeschränkung üben. Für ich? Die Bartei ist ganz die alte und verficht ihre alten rungsform machen wollten, Kreise, die die Sandgranaten und eine Debatte über die auswärtige Politif gibt es feinen ungeeigne- Grundsäbe, aber nach der demokratischen Linie, und ein Maschinengewehre in den Kampf der Geister einführten. An Zulauf teren Zeitpunkt als jetzt, wo wir gar nicht voraussehen können, in anderes System können wir nicht übernehmen. Unsere Minister fehlte es in solchen Tagen radikal auftretenden Parteien nicht. Die welchem Verhältnis wir wieder zum Ausland stehen werden. arbeiten unter dem schwersten Drud äußerer Verhältnisse Unabhängigen mußten es selbst erleben, denn nach dem ersten Zu-( Beifall.) und Erschütterungen im Innern. Tauf splitterten sich viele von ihnen ab und gründeten eine neue Emmel- Apolda : Wozu soll man erst die Berichte zusammenDeshalb würden wir das schlimmste Unrecht begehen, wenn Partei, die der Kommunisten, und leider fanden die Unab- legen und die Debatte wieder trennen? Dabei gewinnt man doch wir auch nur von einem unserer Genossen in der Regierung hängigen nicht den Mut zum Trennungsstrich, gegen die abrückten. Kommunisten. So wurde das Arbeiten auf dem Trümmerhaufen Bretthorst- Brieg: Man will dem Parteitag höchstens 2 bis( Bravo.) Wir machen es nicht, wie die Pharisäer, die sagen: Ich immer schwieriger, aus dem auch die Kommunisten feine 3 Tage Zeit lassen, man will alles abwürgen, und wir sollen es danke dir, Herr, daß ich nicht bin wie jene. Die unzufriedenen fozialistische Gesellschaftsordnung schaffen konnten. fressen. So soll es schon gestern beschlossen worden sein. Wir Kritiker würden uns noch viel härtere Nüsse zu fnacken ( Sehr wahr!) Die Unabhängigen verhinderten die Wahlen zur dürfen uns nicht im Lande, wo wir ohnehin einen schweren Stand geben, wenn sie an Stelle der Genossen, die jetzt in der Regierung Nationalversammlung , wie sie auch haben, nachsagen lassen, daß wir uns von den Drahtziehern haben fißen, handeln müßten. Von einem Personenwechsel verdie sozialistische Mehrheit verhindert einlullen lassen.( Große Unruhe.) Ich denke gewiß nicht sprechen wir uns daher nichts Gutes. Ein Systemwechsel ist unhatten. Dadurch haben sie uns gehindert, mehr für den So- so, aber die Unaufgeklärten draußen sollen auch nicht so denken. denkbar, wenn wir nicht auf unsere Grundsäße verzichten wollen. zialismus zu tun und zu erreichen. Sie sind schuld daran Vorsitzender Schulz: Ich bitte doch, nicht falsche Gerüchte Wir müssen in bösen Tagen als gute Freunde zu unseren und sie flagen darüber!( Sehr gut!) Aber es wurde noch hier in die Debatte zu ziehen. Es ist keinerlei Beschränkung der Genossen in der Regierung stehen und ihnen offen jagen, schlimmer. Bewaffnete Haufen wurden gebildet, um die Regierung Redefreiheit beschlossen worden. Wenn wir uns in der Zeit be- wenn sie etwas falich machen. Nach unserer Ueberzeuzu stürzen, und in der kritischen Januarwoche wäre es schränken müssen, so geschieht das nicht, weil wir es wollen, sondern gung ist vieles versäumt, vieles falsch gemacht worden, noch ihnen beinahe gelungen. Wir hätten das Schicksal der weil wir es müssen. mehr in den Bundesstaaten als im Reich. Die Demokras Kerensti, Tscheidse und Beretelli geteilt, wenn wir nicht damals tisierung der Verwaltung geht nicht so vorwärts, wie die Nerven behalten hätten. Damals wurden die ersten die auswärtige Politik als besonderen Punkt es notwendig wäre. Die alten Reaktionäre haben noch zu viel Freiwilligenregimenter ins Leben gerufen, und gerade die Berliner Raum. Ein Sturm muß die Landratsstuben aufreißen und die Parteigenossen waren damit besonders einverstanden.( Sehr gut! auf die Tagesordnung zu sehen, wird mit 213 gegen 165 Stimmen muffige Luft hinausfegen.( Beifall.) Wir fritisieren unsere angenommen. Der Punkt wird mit dem Referat Scheidemanns Freunde in der Regierung mit aller Deutlichkeit und über die Aufgaben der Partei in der Republik verbunden. Als allem Ernst, nicht um ihnen das Leben schwer zu machen, Korreferenten find Eduard Bernstein und Dr. David vorgeschlagen. sondern um sie daran zu erinnern, daß die Regierung der SachMit großer Mehrheit wird Bernstein gewählt. walter des Proletariats und der Klassen ist, die im No eer st)
Seiterfeit.)
Wir mißbilligen aufs schärffte alle Ausschreitungen und fordern strengste Reme dur, aber es ist ein historisches Gesez, daß keine Regierung fich an der Macht halten kann, die nicht eine
nichts.
Ein Schlußantrag wird angenommen. Der Antrag,