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Staden tritt, baß ein Kapitalismus dem anderen die nung bieler ernten, die uns heute noch als Berräter am Sozia- Peitsche aus der Hand reißt, um fie selber zu schwingen, sondern lismus verfluchen. Ich fasse zusammen: Die sozialdemokratische nur damit, daß alle als falsch erkannte Brinzipien durch rig. Partei muß die Demokratie festhalten und nach allen Seiten tige erfest werden, daß die Politit der Arbeiterstaffe berteidigen. Sie muß die praktische Interessenvertretung aller för die Oberhand gewinnt über die Politik der bisher Herrfchenben perfich und geistig Arbeitenden sein. Sie muß als eine solche Jnter- Klaffen, daß alte Machtverhältnisse umgestürzt wer essenvertretung eine fozialistische Partei sein, die den Sozialismus ben und neue Rechtsverhältnisse an ihre Stelle treten. Das ist der nicht gewaltsam von außen in die Wirtschaftsordnung Strieg, ben wir deutschen Sozialdemokraten auch im Frieden mit hineinpressen will, sondern ihn bon innen heraus mit me friedlichen Mitteln fortzusehen gedenken. Die Niederlage, mit ber thodischer Empirie entwidelt; nicht aus prinzipieller Nechthaberei, dieser Krieg endet, kann endgültig sein nur für die alten Gewalten, sondern aus Liebe zum arbeitenden Volk und zu seinem pratti bie fein Gott wieder vom Leben erwedt. Sie fann nicht endgültig schen Nutzen. Denn der Sozialismus ist nicht 8wed an fich, sein für die Geschide cines Boltes, dessen Kräfte zur Erneuerung sondern er soll ein Mittel sein, der leidenden Menschheit zu helfen. unzerstörbar sind. In diesem Sinne heißt es für uns: Wir sind In diesem Sinne müssen wir die Massen aufflären und im übrigen geschlagen, jawohl... nun aber: auf und vor= wärts, vorwärts zum Sieg.( Stürmischer Beifall#nd die Zeit arbeiten lassen. Sie arbeitet für uns. Händeklatschen.)

Aber alle diese Aufgaben unserer inneren Politik fönnen wir nur erfüllen. wenn in der äußeren die Voraussetzungen dafür gegeben find. Die ganze Welt, nicht nur das deutsche Volk, schreit heute nach einem dauernden Rechtsfrieden. Die ganze Welt ist sich darüber einig, daß er im Beschluß des Viererrates nicht zu finden ist. Sie werden begreifen, daß es mir nicht leicht ist, in diesem Augenblick, in dem

5eden fich teilweise gegenseitig. Stann es diesmal anders| Sen toir später einmal auch den Dank uns die Anerten fein? Schon vor dem Kriege hatten wir über diese Frage leb hafte Auseinandersehungen. Gine Richtung glaubte, das Prole­sariat würde nach Erringuna der politischen Macht das Ganze der taptalistischen Wirtschaftsordnung nach dem neuen regulativen Brin sip des Sozialismus umoronen können, gleichsam mie man mit einem Rud im Schaltwerk die ganze Gangart eines Mechas xinus umstellt. Die andere war dagegen der Ueberzeugung, daß ber Bea zur vollen Verwirklichung des Sozialismus nur durch organische Entwicklung und empirisches Borwärtsschreiten gefunden werden fönne. Ich weise in diesem Zusammenhange auf bie von mir schon in Würzbura erwähnte Renneriche Theorie von der Verstaatlichung der Wirtschaften oder auch auf das Buch des Genoffen Edmund Fischer : Das sozialistische Werden" hin, in dem gezeigt wird, wie sich auf dem Boden des Kapitalismus die lozialistische Rufunft in hundertfältiger Form zu ent= tideln beginnt, in Arbeiterschuß und Sozialversicherung, in Berftaatlichung und Kommunalisierung, im Aufblühen des Ge­noffenschaftewesens usw. An diese scheinbaren Bufälligkeiten, über denen doch eine große gemeinsame Notwendig teit waltet, sollen wir nach Fischers und anderer Meinung unter ber bewußten Führung ber fozialistischen 23iffenschaft ein harmonisches Ganzes gestalten, das die Bollendung des Sozialismus darstellt. Ich meine nun, felbft eine rein fozialistische Regierung, wie wir sie im Reiche noch nicht besiken, muß durch die schavere Verantwortung, die fie trägt, auf ben es eines ruhigen, empirischen Vorwärts­fchreitens gedrängt werden, und sie wird immer trübe Erfahrungen anachen, wenn sie glaubt, die wirtschaftlichen Dinge durch eigen finnige Gewalt meistern zu können. Sie wird nie mit zu großen Risiken experimentieren dürfen; denn ein Fehl­schlagen würde sie um das Vertrauen der Massen bringen und ihr damit die Grundlage eines weiteren Wirkens entziehen. Ich habe in diefem Sinne in Würzburg gejagt in Borahnung der ungeheyten Schwierigetiten, die ich bommen jah, und die nun eingetreten find: Wir müßten in Zukunft jede Maßnahme darauf ansehen, nicht nur, ab fie sozialistisch, sondern auch darauf, ob sie prattis ift, und wir möchten uns nur für solche Maßnahmen entscheiden, von denen wir mit ruhiger Zuversicht eine Förderung des Volkes, des arbeitenden Boltes erwarten dürfen. Für eine solche Politit haben meine Gegner von links das Wort Scheinfozialismus" ge­prägt. Nun, Parteigen offen, bie Bufunft wird erweisen müssen, wo wirklich der Scheinfezialismus zu finden ist. Bielleicht ist er bort, wo es nur prinzipielle Schaugerichte gibt, die mit feinem wirtschaftlichen Borteile für die Arbeitertlaffe, sondern sogar noch mit Schädigungen verbunden sind, und wahrscheinlich with fich der Sozialismus als ber richtige erweisen, der

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ben Maffen greifbaren Nugen

Die Unabhängigen im Eden- Hotel.

mann sich nicht mehr lange halten könne und daß fie, die Unab­hängigen, an Stelle der Mehrheitssozialisten die Regierung über­nehmen würden. Eine Regierung der Unabhängigen aber mühte genau so wie jede andere fich auf militärische Macht fügen. Dafür würden die Unabhängigen die Organisation und die Rechte der Frei­willigentruppen unangetastet lassen. Folgende Frage wurde von ben Unabhängigen formuliert:

Das Liebeswerben um die Freiwilligen. Wie die B. 8." erfährt, haben die Verhandlungen zwischen ben Unabhängigen und den Freiwilligen Truppen noch einen weit die allerschwerste Weltentscheidung über unsern Häuptern größeren Umfang gehabt, als aus den gestrigen Mitteilungen fchwebt, liber biefen Gegenstand zu reden. Aber so viel fann und Mostes hervorgeht. Ihr Liebeswerben hat sich nicht nur auf die muß ich sagen: Nichts auf der Welt wird uns als fozialdemokra- Garde- Kavallerie- Schüßen Division beschränkt, son­tische Partei daran hindern Fönnen, weiter für eine gerechte Ord dern auf die gesamte Reichswehr erstreckt. Die Beauf­nung der internationalen Angelegenheiten zu arbeiten, fo lange, bis tragten der Unabhängigen haben den Führern der Freiwilligen­fie gewonnen ift. Es ist ein Irrtum, wenn man auf der andern Truppen erklärt, fie feien überzeugt, daß die Regierung Scheide Seite glaubt, notwendige Entwidlungen durch ein paar geder­ftriche zur Erftarrung bringen an fönnen. So gewiß wie ein Stein zur Erde fällt durch die Macht seiner Schwerkraft. fo gewiß muß sich das Lebensrecht des arbeitenden deutschen Botes durch feben durch die Macht des Selbsterhaltungstriebes. Ueber alle Mirren der Gegenwart fehe ich zuberüchtlich in die Zukunft. Infer Bolt wird nicht untergehen, es wird, indem es für seine Selbsterhaltung sorgt, andere Böller nicht ärmer unb fchroächer, sondern st är fer und reicher machen. Es wird nicht als Lohnstlave fremder Kapitalisten, fondern als gleiches unter gleichen der Welt dienen durch seine Arbeit. Das ist es, was wir mollen und was zu erreichen uns feine Macht der Welt hindern fann. Wir haben Verhandlungen in Bersailles gesucht. Mann gegen Mann und vor der Oeffentlichkeit bes Wölferareopans, nicht um zu handeln, zu feilichen, sondern am Berständigung und Ber. föhnung zu suchen. Wir waren und sind bereit, dafür iebes Opfer aus unserer Volkskraft herauszuholen, das wir bringen fönnen, ohne fie felbft bon Grund aus zu zerstören. Man hat geglaubt, uns mit Machtgebot entgegentreten zu fönnen. Genau wie es unfere inneren Gleaner, die deutschen Gene. ralspolitiker Rußland gegenüber tun au Ennen glaubten, bis sie erfuhren, daß Macht etwas Bergängliches ist.

Macht vergeht, Recht besteht!

Sind die Freiwilligen Truppen bereit, in dem Halle, daß die Unabhängigen die gegenwärtige Regierung stürzen, und felbft gur Macht gelangen, sich neutral zu verhalten, und dann fich einer neuen, aus Unabhängigen gebildeten Regierung zur Berfügung zu stellen?"

Die heute morgen erschienene Freiheit" äußert sich zu den Enthüllungen Nostes mit feinem Wort. Sie ist im ersten Schreden böllig bertummt mit der Zeit wird ihr schon etwas einfallen!

Vor der Ueberreichung der Antwort.

Nach den Informationen der heutigen Pariser Morgenblätter foll die leberreichung der Ententeantwort auf die deutschen Gegen­vorschläge am Freitag, spätestens Sonnabendvormittag erfolgen.

Nach den letzten Rachrichten über den Stand der Beratungen des Biererrates und der Spezialkommissionen der Verbündeten mußte damit gerechnet werden, daß die Ueberreichung womöglich erst am Montag vor sich geben werde.

Das muk unfer Grundfab sein. In biefem Sinne möchte ich fol gendes sagen: Wir haben unser Friedensangebot gemacht, nicht, weil wir uns als Echivache vor dem Starken bu den müssen, son­bern weil wir uns zu der Erkenntnis durchnerungen hatten, bek nicht alle Forderungen der Wegner unberechtigt find. Ich stehe nicht Die Mitteilungen der Ententepresse lassen in den entscheiden­an, hier au erflären, hätten die Gegner feinen Soldaten mehr auf den Beinen und feine Rugel in ihrem auf mehr den Fragen fein großes Entgegenfommen erwarten. In der Ent­steden, dann hieße es für uns erst recht bas zerstörte Frankreich schädigungsfrage scheint die französische über die ameri und Belgien wieder aufzubauen, und die Freiheit, die wir unseren tanische Auffassung die eine feste Entschädigung erstreble, nationalfremben Grensbevöfferungen augeftanden haben, sich ihr Vaterland selbst zu wählen, fönnten wir ihnen sie je wieder nehmen? geliegt zu haben. Es ist aber ganz undenkbar, daß sich der Wieder­aufbau des deutschen Wirtschaftslebens ermöglichen läßt, wenn es Wir rufen denen drüben zu: nicht auf einer festen Grundlage rubt und wenn etwa, wie es Frant reich zu wollen scheint, die Entschädigungen in den kommenber Jahren noch gefteigert werden follen, wenn das deutsche Wirtschafts­leben dies nach der Auffassung der Ententefommiffion zufassen

bietet, wenn er ihnen auch nicht alles auf einmal gibt, was mit dem Mund sehr leicht geht, mit den Händen aber sehr schwer. Jetzt ist noch alles Gärung und Verwirrung. Hunderttausende, die bet furzem Sozialismus noch gar nichts wußten, find erst in die-B- C- Eule bes primitivsten topismus eingetreten. Sie haben den Sozialismus wie einen neuen Glauben gewonnen Not lehrt beten- und hängen an ihm mit reli­giöser Leidenschaft. Das ist eine Entwicklung, die wir be­grüßen dürfen für die Zukunft. Aber der alte Stamm der Ar­beiterflaffe barf sich die Führung nicht entwinden lassen von Ele menten, die vom neuen Lichte noch geblendet sind und im unflaren Drange ihre Bahn vorwärtsstürmen. Daß unter diesen Elementen auch viele recht unsympathische Erscheinungen find, die uns Alten in heftiger Weise beschimpfen und verdächtigen, fei nebenbei bemerft. Es hat sich da geradezu ein besonderer Typus bemerlbar gemacht, den sta utsty im Sozialist in bortreff cher Weise gekennzeichnet hat. Er schreibt u. a. gegen den Mit arbeiter Däumige namens Wilfe: Man tönnte Wilte ruhig laufen teffen, wenn er eine vereinzelte Erscheinung darstellte. Aber er i stench beanspruchen fönnt. Er foll euch jebe Sicherheit eines ein 2ypus, und zwar einer, der jett groß gezogen wird. Che­bem waren Marg und Engels ftolz auf den theoretischen Sinn des beutschen Proletariats, auf seinen Durst nach Wissen, auf den Re­bett vor wirtschaftlicher Ginsicht. Heute dagegen wird den Massen die Selbstsicherheit der Unwissenheit gepredigt, die Ueberlegenheit ihrer dunklen Instinfte über flare wissenschaftliche Erkenntnis, und gerade die Richtung, die Dänmig vertritt, ist am meisten in diesem Stune tätig." Bürben wir uns von diesen Allesbesserwiffern" einfach überrennen lassen, so wäre alle geistige Vorarbeit eines halben Jahrhunderts für nichts gewesen und die Bewegung würde mit ihrem idealen Schwunge

in einem entschlichen Chaos

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und in grauenhaftefter Enttäuschung enden. Wenn wir die fogia­listische Betvegung vor einem solchen Schicksal bewahren, so wer­

Die Mörder figen in der Oper!

Bon Walter Hasenclever .

Das von Hafenelever bier in Berlin und in anderen Städten mit großer Birtung vorgetragene ftarfe Gedicht gegen den Krieg, bas 1917 emiftand und dem Gedächtnis Karl Liebknechts ge­widmet ist, wird jekt in der Reitschrift Das junge Deutschland ( S. Fischer Verlag) veröffentlicht, der wir es entnehmen. Der Bug entgleift. Bwangig Binder trepieren. Die Fliegerbomben töten Menschen und Zier. Darüber ist kein Wort zu verlieren.

Die Mörder fiken im Rosenkavalier.

Golbaten verachtet burch die Straßen ziehen. Generale prangen im Orbensstern. Deserteure, die vor dem Angriff fliehen, Grschießt man im Namen des obersten Herm. Auf, Dirigent, von beinem Orchesterstuhle!

Du hast Menschen getötet. Wie war dir zu Mut? Waren es viel? Die Mörber machen Schule. Was dachtest du beim ersten spritenden Blut? Der Mensch ist billig, und das Brot wird teuer. Die Offiziere schreiten auf und ab. Zwei große Städte sind verkohlt im Feuer. Ich werde langsam wach im Massengrab.

Ein gelber Leutnant brüllt an meiner Seite:

Sei still, du Schwein!" Ich gehe stramm vorbei, Jm Schein der ungeheuren Todesweite Bor Kälte grau in alber Zeichen Brei

Das Feld der Ehre hat mich ausgespieen; Jch trete in die Königsloge ein. Schreiende Schvärme nadter Bögel ziehen Durch goldene Tore ins Foyer hinein. Gie halten blutige Därme in den Kvallen, Entriffen einem armen Grenadier. Zweitausend find in dieser Nacht gefallen! Die Mörder fiken im Rosenkavalier. Berlaufte Strüppel fchen aus den Fenstern, Der Mob schreit:" Gieg!" Die Betten find vertaist Stabsärgte halten Musterung bei Gespenstern; Der dicke König ist zur Front gereist.

Hier, Majestät, fand statt das große Ringen!" te Ge naht der Feldmarschall mit Eichenlaub. Die Tafel flirrt. Champagnergläser flingen. Gin jilbernes Tablett ist Kirchenraub .

Wir sind bereit, mit euch einen heiligen Bertrag zu schließen, einen Bertrag, der uns nicht Gewalt aufzwingt, sondern in bem uns unfer freier Wille führt. Dieser Bertrag foll euch alle echte geben, die ihr vor dem Gewiffen der elt für dauernden Friedens bieten, er foll als der erste aufrichtige Friedensvertrag der Geschichte den letzten Krieg der Welt be. schließen. Eure Waffengewalt kann nicht mehr Recht Selber fchaffen, fie fann nur noch Inrecht tun. waffenlos und machtlos auf nichts, als unser Recht geftübt, stehen wir vor euch und rufen euch zu: Die Waffen nieber! Rein 231tertrieg, kein Bürgerkrieg. Gleiches Recht den ältern. Gleiches Recht den Volksgenoffen. Zurüd zur frieblichen Arbeit, zur Arbeitsfreude, zum planmäßigen Aufbau. Es war ein Krieg aller gegen alle, aber jest heißt es, nicht alle gegen einander, sondern alle miteinander, alle für. einander. So wird der Friede des Sozialismus. Wird aus dem Chaos die neue Welt. Dieses ungeheure Ringen tann nicht damit enden, daß ein Militarismus den anderen in ben

Noch strafen Kriegsgerichte das Verbrechen Und hängen den Gerechten in der Welt.

Geh hin, mein Freund, du kannst dich an mtr rächen! Ich bin der Feind. Wer mich verrät, triegt Geld. Der Unteroffizier mit Herrscherfrate Steigt aus gefdhundenem Fleisch ins Morgenrot. Roch immer ruft Karl Biebknecht auf dem Blaze: Nieder der Krieg!" Gie hungern ihn zu Tod Wir alle hungern hinter Buchthaussteinen, Indes die Oper tönt im Striegsgewinn. Mißhandelte Gefangene Rehn und weinen Am Gittertor der ewigen Knechtschaft hin.

Die Länder sind verteilt. Die Knochen bleichen. Der Geist spinnt Hanf und leistet 3wvangsarbeit. Gin Denkmal steht im Meilenfeld der Beichen Und macht Reflame für die Ewigkeit.

Man rührt die Trommel. Sie zerspringt im Mange. Brot wird Zusatz und Blut wird Bier. Mein Vaterland, mir ist nicht bangel Die Mörder fizen im Rosenkavalier.

Moderne Plastik.

würde.

Gegenüber den gegenteiligen Behauptungen der franzöfifchen Breffe, insbesondere des Gdho de Baria", ist nach unferen Infor mationen festzustellen, daß die deutsche Reichsregierung noch in keiner Weise Beschlüsse darüber gefaßt hat, was gegenüber den gegnerischen Friedensbedingungen zu geschehen habe. Das Kabinett wird erst dann Stellung nehmen, wenn die Antwort der Entente wirklich vorliegt 8u biefem 3vede ift bas Kabinett in Weimar versammelt. Der Standpunkt des Kabinetts ist unverändert der, daß die Bedingungen in der vorliegenden Form unannehmbar find und daß sie nur annehmbar gemacht werken tönnen durch wesentliche Aenderungen, vor allem an dem Geiste ber feindlichen Vorschläge.

quenz gezogen. In plastischen Gebilden, die dem ersten Blick wie regellofe Zusammenballungen stereometrischer Körper erscheinen, terben innere Bewegungsvorgänge zum Ausdruck gebracht. Was feit Ranbiestys bahnbrechenden Bersuchen eine ständig wachsende Gruppe moderner Maler mit größerem oder geringerem Erfolg ap strebt, wird hier zum ersten Mile für die Plastik unternommen. Nicht alle Bersuche sind gelungen. Wenn Herzon z. B. in Cres cendo II." das Gefühl des Ausstrahlenden, Austlingenden in spis aulaufenden Pyramidenformen gestaltet, fo bleibt die gewollte ir fung aus. Der dasselbe Thema behandelnde Holzschnitt zeigt, wie die Künstler auf dieses Ausdrucksmittel verfallen ist. Aber was bem leidten graphischen Linienflug gelingt, berfagt sich der kom palten plastischen Form. Aehnliche Einwände mären gegen die Synphonie" und gegen das Echerzo" zu erheben. Auch hier ver­mag die Gestaltung der Masse das Gefühl des materiell allzuschwer Lastenden nicht zu überwinden. In Adagio", in Jch", in Inni. ges Fühlen" dagegen gelangt ein reicher und tiefer Gefühlsinhalt an resttofer plastischer Gestaltung. Dr. John Schifowsti

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Notizen.

Die Roste- Garbe. Unter diefem Tibet ericht fekt im Berlage der Buchhandlung Vorwärts eine von Ernst Seil­mann verfaßte Broschüre, auf die wir im Anschluß an die Auf jeben erregende Rede Nostes auf dem Weimarer Barteitage hin­weifen. Die energisch geschriebene Broschüre prüft im Anschluß an bie Greigniffe der Butschmonate die Saltung, die in der Arbeitera Talle den Freiwilligentruppen gegenüber eingenommen wird. Sie fommt zu dem Schluk:" Gerade, weil wir Antimilitariften und Demokraten find, halten wir an der Roste- Garde feft."

Eine interessante Ausstellung findet gegenwärtig im Sturm Botsdamer Str. 134a) statt. Interessant ist nur, weil sie weiteren Kreisen die Bekanntschaft mit einem jungen, bisher wenig beachte­ten, aber sehr beachtenswerten Plastiter vermittelt, sondern auch, weil im Schaffen dieses Plastiters sich die entscheidenden Entwid­Tungstendenzen der fortgeschrittenen beutschen Sunft in lehrreicher ausgeschriebenen Wettbewerb für die Ausgeftaltung des Plates Klarheit spiegeln.

Die Umgestaltung des Potsdamer Blakes. Der Vorstand des Architektenvereins zu Berlin hat an die Eisen­bahnbireftion in Berlin das Ersuchen gerichtet. den vor dem Krieg vor dem Potsdamer Bahnhof, der im Auguft 1914 fällig toar, wegen des Krieges aber eingestellt werden mußte, nunmehr zu Ende zu führen. Die Eisenbahn- Direktion antwortete, fie habe be­reits beim Minister beantragt, die Arbeiten zur Ausgestaltung des plages durch Feftfehung einer neuen Frift für den ausge schriebenen Wettbewerb wieder aufzunehmen.

Vorträge. Im Anschluß an den vom 15. bis 22. Juni int Schubertsaal zu Berlin tagenden Aktivisten tongreß fpredjen am öffentlichen Vortragsabend am 16. Juni, 7% Uhr: Rudolf Beonhard( Das Problem der Gewalt und die bürgerliche Friedensbewegung"); Dr. Helene Stöder( Innerer Bagifis mus"); Dr. Kurt Siller( Abschaffung der Wehrpflicht"); Paul Bech( Meichswehr oder rote Armee"); Dr. Armin 2. Wegner, Berta Bast. Karten an der Abendtaffe.

Mit naturalistischen Bildwerken begann Oswald erzog: ein Kinderbildnis", die lebensgroße Statue Der Mann", eine Gruppe Ringer" geigen fein Müben, plastische Natureinbrüde au rhythmischen Maffen zu gestalten. Wir sehen dann, wie der Künft ler diesen Maffen einen immer ftrengeren Stil gibt, bis es ihm in ber Gintuette Efftafe" gelingt den Naturformen das Aeußerste an geistiger Ausdrucsmöglichkeit abzugewinnen. Jest folgt die erste entscheibende Wendung: in einer fleinen Gruppe Der Kampf" wird das gleiche Motio wie im Ringer" behandelt, aber die Natur formen sind hier nicht mehr bloß stillfiert", sondern im Dienfte bes inneren Rhythmus teils zerstört, teils fretschöpferisch umge wandelt. Nicht mehr die äußere physische, anatomische Korrektheit ist das Herrschende, sondern das Gesetz des Kunstwerts, das als ein eigen gewachsener Organismus aus rhythmisch gebauten und rhyth Das Schlagwort. Jm Simpliziffimus ist zu lesen: misch bewegten Massen erscheint. Die schönen Arbeiten Andrnte" Beerdigung. Der Pfarrer rühmt die Frömmigkeit des Berbliche­und Liebe" zeigen diese Entwidlungsphase auf ihrem Höhepunkt. nen. Diefer habe stvar feine Schwächen gehabt und gefündigt Von hier aus ist nur noch ein fleiner Schritt zur Befreiung von fein Mensch ist ohne Feh-, aber man dürfe sicher sein, daß er allem Gegenständlichen, zur absoluten Herrschaft der reinen form. bant feiner Glaubenstreue zum Himmelreich eingelaffen werde. In den Berten der lebten zwei Jahre hat Herzog diefe Ronse Tiefe Stimme aus dem Hintergrunde: Gchiebung!"

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