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Cohens Russenpolitik war eine Politik der Illusion und des Wahnsinns.

Wir wollen feine diploma­

mitgemacht wie die gewaltsame Berreißungspolitik, Sie in Brest -| Proletariats und der Ermöglichung gemeinsamer Aftionen der Iwandtschaft zu Reventlow Sen Namen Reventlewie erhielt. Jn Ritowst gegen Rußland getrieben wurde. sozialistischen Parteien für die großen Interessen des Völker- diesem Kreis geben sich sämtliche U- Boothelden zu Lande friedens und des Befreiungskampfes der Arbeiterklasse. In ein Stelldichein.( Stürmische Heiterkeit.) Cohen war nicht nur bezug auf die allgemeinen Ursachen des Weltkrieges haben die einer der wütendsten U- Bootmatadore, er ist während der schwie­Sozialisten der Länder der Entente schon im Jahre 1915 rigsten Zeit in die Reichstanzlei gelaufen und hat dort er­( Beifall.) Die Hebe gegen Erzberger tann ich nicht mitmachen, folgende Erklärung vereinbart: Die Konferenz denkt nicht daran, zählt, daß weil ich ihn genau tenne und weiß. mit welcher Energie und mit welchem faftischen Geschick er die ungeheuer schwierigen die allgemeinen und tiefen Ursachen des europäischen Konflikts die preußischen Arbeiter auch mit einem Pluralwahlrecht zu­Waffenstillstandsverhandlungen geführt hat. Cohen ist auch hier au berkennen, ber das ungeheure Produkt ist der Gegeniäße, zu frieden sein würden. veiner Illusionär. Dabei sind die französischen Imperialisten und welche die kapitalistische Gesellschaft zerreißen, sowie der aggressiven Idealisten unsere Feinde und erstreben die Zerschmetterung und folonialen und imperialistischen Politit, die der internationale So-( Große Bewegung.) Das ist der neue sozialistische Aktivismus. vollständige Wehrlosmachung Deutschlands . Seit Monaten unter- zialismus nie unterlassen hat zu bekämpfen und an der alle Re- Von alledem ist keine Rede bei uns. stüßen sie alle Absplitterungsbestrebungen und gehen darauf aus, gierungen ihr Teil der Verantwortung haben. In bezug auf die tische Vorbereitung des zweiten punischen Krieges. Wir haben am Deutschland rücksichtslos zu zerkleinern und zu zertrümmern. Krieges und Erhaltung der Kriegsurfachen fordert der Parteitag beitern Frankreichs , Polens und Rußlands , aber vor allem die Ver­Feststellung der persönlichen Verantwortung zum Ausbruch des ersten genug. Wir wollen eine Verständigung mit den Ar­( Sehr wahr!) Cohen gehörte zu den Leuten, die von der Regierung rücksichtsloses Vorgehen. Der Parteitag spricht ständigung mit den englischen und amerikanischen Arbeitern. die bestimmte Erwartung aus, daß Deutschlands Erklärung, die Wir wollen keine kontinental- europäische Politik. Bedingungen des Völkerbundes zu unterzeichnen, für voll- Nichts ist unsozialistischer als sie. Wir wollen eine inter­wertig angenommen, die deutsche Republik gleichbedeutend mit den nationale sozialistische Politik und als ihre Voraus­übrigen Nationen als setzung das gleiche Recht des deutschen Volkes mit allen andern Wölfern der Welt. Dieser Kampf ist noch nicht zu Ende, beshalb, Genossen, haltet euch bereit!( Stürmischer, langanhalten­der Beifall.)

mit Georg Bernhard für den rücksichtslosen U- Boot- Krieg Stimmung gemacht

haben. Als er damit in die Fraktion tam, ist er böse abgefallen. Wir haben ihm sofort die Vertretung der Partei in Auslands­fragen entzogen. Dann ist er in die ,, Bossische Zeitung" geflüchtet, wo ja noch mehr solcher getränkter Leber würste fiben ( Große Heiterkeit und Beifall.)

Die Theorie von Deutschlands Alleinschuld ist nicht wahr. Sie bereitelt nicht nur die Protestpolitik der französischen und eng­lischen Sozialisten, sondern steht auch in scharfem Gegensaz zu dem Wirken von Jaurès und seinem Tode.( Sehr gut) Jaurès wurde ermordet, weil er erkannt hatte, daß die höchste Gefahr bei Rußland war und von Frankreich forderte, daß es mit der russischen Regierung energisch spreche. Das hat Marcel Cachin in der Humanité" vom 1. August 1914 gang eingehend darlegt. Unsere Kriegspolitik war auf Verständigung, auf der Grundlage allseitiger territorialer Unversehrtheit und wirt­schaftlicher Gleichberechtigung aufgebaut. Der jebige Streit der französischen Arbeiter entspringt ihren Intereffen, nicht inter­nationalen Motiven.( Buruf: Sie streifen nicht zugusten Deutsch­Lands.) Gewiß haben fie auch internationale Gefühle und Ziele. Aber der Ausschluß der Gewerkschaften von der Friedenskonferenz, die nichtachtende, Abweisung der Berner Beschlüsse zeigt ihre Die englischen und französischen Sozialdemokraten erfahren nicht mal den Wortlaut der Forderungen der Alliierten

Ohnmacht.

und können dagegen nichts machen. Die Arbeiter der anderen Länder müssen sich erst die Machtposition erkämpfen, die wir in Deutschland haben. Dann erst wird die Internationale die Be­deutung bekommen, die sie haben muß, um die Menschheit glück­ficheren Zeiten entgegenzuführen. Vorläufig ist nur die deutsche Sozialdemokratie Sachwalter der deutschen Arbeiterschaft und unserer deutschen Bollsinteressen. Bernstein hat sich an ihm under­zeiblich bergangen, als er neun Zehntel der Ententeforderungen be­rechtigt nannte.( Bernstein : Habe ich nicht gejagt 1) Ich wollte, er könnte das Wort auslöschen. Adolf Hoffmann hat diesen Vertrag einen Halsabschneidervertrag" genannt. Unser Volt ist in höchster Lebensgefahr,

die deutsche Arbeiterkultur ist vom Untergang bedroht. Die deutsche Sozialdemokratie trägt das Schicksal des deutschen Boltes. Das ist eine gewaltige Aufgabe, eine gewaltige Verant wortung, deren wir uns bei jedem Wort, bei jeber Zat bewußt fein müssen.( Stürmischer, langanhaltender Beifall.)

Bu einer Erklärung erhält das Wort Noste: Kräßig hat mich vor zwei Tagen in der Tat gefragt, was die deutschen Truppen in Estland und Bettland machen, aber er hat Ihnen nicht mitgeteilt, daß ich ihm sofort erschöpfend geantwortet habe.( Bört! hört!) Die Saclage ist durch wiederholte Erklärungen der Reichsregierung Hargestellt. Entgegen der Entente lassen wir uns nicht zwingen, unsere Truppen in Sturland und Litauen zu laffen.( Sehr gut!) Der befohlene Abtransport geht technisch langsam vor sich, aber zwei Divisionen sind schon zurückgezogen.

Nirgends stehen deutsche Truppen mit Eften, Letten oder Litauern im Kampf. ( Beifall.) Eine Anzahl deutscher Freiwilliger hat gekündigt und ist in die baltische Landeswehr eingetreten und läßt sich durch das Versprechen von Handgeldern halten. Dagegen fönnen wir nichts tun, aber wir haben die Leute darauf aufmerksam gemacht, daß sie damit ihre beutiche Staatsangehörigkeit verlieren und jeden Anspruch auf deutsche Unterſtügung verwirken. Die in der Anfrage Davidſohn- Kazenstein- Sträßig aufgestellten Behauptungen find also vollständig unwahr.( hört! hört! und starker Beifall.)

Hierauf tritt die Mittagspause ein. Nachmittagssitzung.

Die Debatte wird fortgefeßt. Scholich Breslau: Jch habe die Debatte über die auswärtige Politit für unzwedmäßig in diesem Augenblide gehalten und des­halb dagegen gestimmt. Bernsteins Nede hat uns vollauf recht gegeben. Ob gerade er das echt hat. Erzberger Wandlungsfäbig­feit vorzuwerfen, mag bahinstehen. Daß er als alter fchlesischer Abgeordneter große Teile des schlesischen Volkes ohne jeden Grund preisgeben will, hat uns besonders geschmerzt. Scheidemann hat mit Recht ermahnt,

wachsam gegen die Gegenrevolution zu sein.

Es ist ein Unglüd für uns, daß wir Regierungs­partei geworden sind. Aber nun müssen wir auch regieren. Robert Schmidt hat neulich damit gedroht, alle Landräte hinauszu­werfen. Warum geschieht das nicht? Heine follte Parteigen offen in fein Ministerium nehmen. Wir brauchen Taten, damit wir vor märta tommen.( Beifall.)

Frau Blos- Stuttgart: Dies sollte der Parteitag der Berant­wortung sein. Aber wie unberantlich hat Bernstein gesprochen. Berantwortungsgefühle befeelten unsere Führer am 4. August, als wir die Kriegskredite bewilligten. Sie sollten das Land vor dem feindlichen Einfalle schüßen, das Land vor den Schrecken des Krieges bewahren. Wir wollen wieder gut machen, was wir nur leisten fönnen, aber

nicht die Strafgefangenen der ganzen Welt sein.

Ein

Die Bewilligung von neun Zehntel der feindlichen Forderungen bedeutet dauernd Hunger, Arbeitslosigkeit und Massenelend. folcher Friede müßte dauernd Anarchie in der ganzen Welt zur Folge haben.

Kummer- Leipzig : Anf Grund 20 jährigen Aufenthalts im Aus­lande fann ich sagen, daß wir früher das Ausland viel zu sehr gelobt und Deutschland ungerecht herab­

gesezt

gleichberechtigtes Mitglied in den Bund der Völker aufgenommen und bei der Feststellung der Grenzen das selbst bestimmungs­recht der Wölfer gewahrt wird. Die deutsche Sozialdemokratie ruft die Internationale auf zum Protest gegen den unerhör testen Gewaltfrieden der modernen Geschichte."

-

-

welche neun

Scheidemann :

Als Cohen Ebert und mir über seinen Besuch in der Reichs fanglei berichtete, haben wir

Persönlich bemerkt Cohen- Neuß: Jch habe niemals gesagt, daß die Arbeiter mit dem Pluralwahlrecht zufrieden wären. Ich habe Keil- Stuttgart : Man kann nicht scharf und nachdrücklich genug Einspruch erheben gegen die dummen und gemeinschädlichen Worte nur gesagt, es wäre tom Standpunkt der Regierung das Richtige, Bernsteins. Vom Raub der Kolonien, der deutschen Voltsteile im wenn sie eine Aenderung des preußischen Wahlrechts in die Hand nehmen würde und nicht wartet, bis die Arbeiter es sich Often, der Funkenstationen, der Handelsschiffe Behntel find denn davon berechtigt? davon sind zehn Behntel holten.( Unruhe.) Den U- Boot- Krieg hat die Partei nicht aus unberechtigt.( Sehr gut!) 8ur Tattit im Kriege und zum Rutsch moralischen, sondern aus politischen Gründen abgelehnt. Ich pfeife nach links bedenken Sie nur, daß die Stimmungen wechseln. Manche auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker allerdings, wenn das Kommunisten find schon wieder über die Unabhängigen hinaus zu Selbstbestimmungsrecht des Boltes dabei zum Teufel geht.( Große den Alldeutschen und Nationalisten zurückgerutscht.( Heiterfeit.) Unruhe.) Die Behandlung der Schuldfrage als ein Problem der persönlichen Schuld ist unerhört. Die Kontinentalpolitik ist eine fige Idee. Mit besonderer Leidenschaft erstreben wir den Zuwachs der Brüder aus Oesterreich . Ihre Selbständigkeit, von der der Friedensent wurf spricht, muß das Recht zum Anschluß in sich fassen. Wir hoffen, daß die deutschösterreichischen Brüder bald mit uns vereint in der deutschen Republik leben als Mitkämpfer des internatio­nalen Sozialismus.( Stürmischer Beifall.) worden. Ihn treibt nur die Liebe für das deutsche Volt. Dafür Hoch- Hanau : Sie sind Bernstein auch noch nicht gerecht ge­wirkt er in der Internationalen, und der Internationalen bedeutet er etwas und hat Ansehen. Er hat den Frieden von Ver­jailles nicht als gerecht anerkannt, sondern nur betont, daß selbst ber mildeste Frieden, den wir hoffen fännen jekt zu erlangen, unerträglich sein wird und durch die Internationale gemilbert werden muß. In den andern Ländern ist ein Umschwung möglich. ( Sehr gut!) Wir müssen nur streng auf den Boden der inter­nationalen sozialistischen Grundsäße treten.( Sehr gut!) Die Regierung darf nicht versäumen, sofort nach Friedensschluß alle Schulddokumente zu veröffentlichen.( Bustimmung bei der Regierung.) Die Fraktion hat beschlossen, daß dieser Friede nicht unterzeichnet wird,

das Volk soll darüber abstimmen.

Wenn der Parteitag feine andere Stellung einnimmt, nehme ich an, daß es bei der Entscheidung der Fraktion bleibt. Vor der Boltsabstimmung brauchen wir rücksichtslose Aufklärung über die Gefahren des Nationalismus, dann wird die Zeit des unabsehbaren Elends vorübergehen und eine neue Blüte unseres Wolfes herbeigeführt werden.( Beifall.)

an uns halten müssen, um ihn nicht hinauszufchmeißen. Wir haben seine Mitteilungen sofort aufgezeichnet. Es war am 3. 10. 1918, mittags zwischen 2 und 3 Uhr, als Cohen zu uns fam und sagte: Ihr dürft es mir nicht übelnehmen, wenn ich euch in die Politik hineinpfusche.( Buruf: Das ist seine Spezialität.) Jezt meine Familienbeziehungen zum Staatssekretär Solf bat jeder das Recht, am politischen Fortschritt mitzuarbeiten. Durch könnte ich den Chef der Reichskanzlei Wahnschaffe sprechen. Ich erinnerte ihn an unsere Kreditbewilligung, er erwiderte, wir wollten doch damit nicht Handel treiben. Weder der Kanzler, noch er hielten das Reichstagswahlrecht für Preußen richtig. Cohen erwiderte, das verstehe er durchaus, aber

auch ein anständiges Bluralwahlrecht werde die Arbeiter zufriedenstellen.

( Große Bewegung.) Die deutsche Arbeiterschaft sollte es sich nicht gefallen lassen, daß solche Leute hinter den Kulissen Politik treiben auftreten. Wir brauchen Einigkeit und höchste Entschlossenheit, und jetzt als große Regeneratoren der sozialdemokratischen Bartei nicht die Zweideutigkeit und Kulissenschieberei der Cohen und Kon forten.( Stürmischer, langanhaltender Beifall.)

Dr. David: Als die Entscheidung über den U- Bootfrieg fiel, war die politische Voraussetzung der Rückendeckung im Osten nicht gegeben, und Cohen trat doch in der Fraktion dafür ein.( Hört, hört!)

Cohen: David hat jekt viel von dem aufrecht erhalten, was er Klühs- Magdeburg beantragt Schluß der Debatte. Am besten zuerst gesagt hat.( Buruf: Ihr Wiederbelebungsversuch ist erfolg. hätte man schon Vormittag nach Braun geschlossen, um deutlich zu los. Große Heiterfeit.) Scheidemanns Niederschrift war fein demonstrieren, daß der Parteitag die Deduktionen Bernsteins hehres Mittel. Besonders gemein war es, daß er sie sich ohne mein ablehnt. Wissen von Wahnschaffe bestätigen ließ. Wie unrichtig die Nieder­Der Schlußantrag wird mit großer Mehrheit ange- schrift ist, geht daraus hervor, daß von Familienbeziehungen ge

nommen.

Von Kabenstein und vielen Genossen wird beantragt, zu dem Antrag Braun- Robe- Wels über die auswärtige Politik hinzu­zufügen:

" Der Parteitag wiederholt auch den von der Reichsregierung gemachten Vorschlag zur Einsetzung eines unparteiischen neutralen Gerichts über Ursache, Ausbruch und Führung des Weltkrieges, dem alle Gewaltmittel vorzulegen und alle Ange­schuldigten ohne Unterschied der Nation vorzuführen wären. Die Auslieferung deutscher Reichsangehöriger an ein einseitig von den Alliierten gebildetes Gericht lehnt der Parteitag als unge­rechte und unverdiente Stränkung des deutschen Volkes ab. Der Parteitag protestiert gegen die ohne Befragung der Bevölke rung geplante Losreißung deutscher Gebiete in Oft und West, gegen die Berfälschung des Selbst bestimmungsrechts im Norden und legt ernſte

Verwahrung gegen die Verhinderung des Anschlusses Deutschösterreichs

Republik ein.

einschließlich der Sudetenländer und Südtirols an die deutsche Der Parteitag protestiert endlich gegen die Er­richtung einer Fremdherrschaft in Deutschland durch Ginfeßung bon militäischen Strom- oder sonstigen Behörden unter entscheiden der Mittvirtung fremder Regierungen."

Es folgen die Schlußworte.

Bernstein :

Ihr habt mich ja gründlich Spießruten laufen lassen.( 3u­ruf: 3u milde!) Niemals habe ich neun Zehntel der feindlichen Friedensbedingungen als gerecht bezeichnet, ich habe nur gesagt, daß die gegenwärtigen Wachtverhältnisse es notwendig machen fönnten, neun Zehniel davon anzunehmen.( Lachen und Wider­spruch.) Seit dem 9. November habe ich geraten, die Streitagt zu begraben und einig zusammenzustehen, damit wir möglichst ( Beifall.) günstige Friedensbedingungen erlangen. Deshalb habe ich es bedauert, daß der Strich gegen das alte System nicht noch deutlicher gezogen worden ist. Nie habe ich von einer Schuld des deutschen Boltes gesprochen, immer nur von einer Schuld derer, die das deutsche Wolf belogen und betrogen haben. Als ich gefragt wurde, ob Deutschland unterzeichnen wird, habe ich geantwortet, wenn es eine Spur freien Sinnes hat, dann nicht.( Sehr gut.)

Die Internationale ist im Augenblick ohnmächtig. Ich weiß nicht, wie bie Regierung entscheiden wird, ich will ihr nicht vorgreifen, weil die Entscheidung furchtbar schwer ist. Ich warne nur vor Hasardspiel und mahne zu ruhiger Ueberlegung dessen, was nachher kommt. Wir müssen jo entscheiden, daß wir vor den Sozialisten und der Demokratie aller Länder ohne Tabel bestehen können, und die Interessen des deut­ schen Volkes voll wahrnehmen.( Beifall.)

Scheidemann :

Haben. Wir, die Partei der Internationalen, hatten feine richtige internationale Politit. Wir müssen, wollen wir in Bu kunft besser bestehen, das Ausland viel besser studieren und kennen Lernen. Wir brauchen vor allem gut bezahlte Sorrespondenten im Auslande. Uns steht bevor der große deutsche Krieg gegen den Nach Schluß dieser Debatte verden Sie noch besser als vorher Kapitalismus der ganzen Welt. Wir müssen noch einmal gegen verstehen, warum ich über die Fragen der auswärtigen Politik Diese ganze Welt kämpfen mit besseren Waffen und auf befferem nur ganz kurz gesprochen habe. Man sagt doch immer besser zu Wege, und nur, wenn wir wirklich eine deutsche Auslandspolitit wenig als zu viel.( Beifall.) Bernstein hat seine Aeußerung nicht so gemeint, wie fie unglücklicherweise überall verstanden worden ist. treiben, werden wir fiegen für den Sozialismus. Es ist folgende Resolution zur auswärtigen Bo- Er hat einen Unfall erlitten, der keinem erspart bleibt, der ein ge­fundes Prinzip ins Unmögliche überhibt. So unglücklich seine Be Iitit eingegangen: Der Parteitag spricht seine Entrüstung aus über die Zu- merfung war, so sehr achte ich die Gesinnung, aus der sie hervor­mutungen der Entente, die dem deutschen Bolle einen Gewaltfrieden ging. Ich möchte wünschen, daß die Ententesozialisten eine Spar aufzwingen, der die wirtschaftliche und kulturelle Entwidung des dieser Gesinnung hätten, donn hätten wir für unsere Haltung deutschen Volkes unterbindet und das politische Dasein Deutschlands während des Krieges kein Wort des Vorwurfs von dort gehört, unmöglich macht. Die Friedensvorschläge erklärt der Parteitag für denn sie war nur diftiert von dem Wunsche, unser Bolt nicht zu unvereinbar mit der Grundlage der Wilsonschen Friedensbedingungen. Boden treten zu laffen, aber während Bernstein übergerecht ist, Sie sind ebenso unvereinbar mit den Richtlinien der inter - selbst gegen die ausländischen Imperialisten, finden wir keinerlei nationalen Beschlüsse und Konferenzen in Bern und Amsterdam . Gerechtigkeit selbst bei den ausländischen Genossen. In diesem Insbesondere stellt er sich ridhaltelos auf den Boden der Beschlüsse Sinn möchte ich das Ausland bitten, über den Fall Bernstein der internationalen sozialistischen Konferenz in, Bern vom Februar nachzudenken und aus ihm zu lernen. Kontinental- Politiker sind fets sehr harmlos, außer wenn fie 1919. Er begrüßt diesen Tag und den Geist, det er ausgelöst hat, unter sich find.

als ein hoch erfreuliches Zeichen der Wiederanknüpfung ber

sprochen habe.

sprochen wird, während ich nur von persönlichen Beziehungen ge= Scheidemann : Infolge der ungeheuerlichen Wichtigkeit dieser Angelegenheit mußte ich es niederschreiben. Wahnschaffe ist es nur gezeigt worden. Er hat nur bei späteren Gelegenheiten zu dem gleichen Thema dieselben Worte gebraucht, die Cohen uns berichtet hatte. Die Niederschrift würde natürlich unter uns geblieben sein, wenn Cohen sich nicht in aller Welt als Reformator der Bartei qufgespielt hätte.( Große anhaltende Bewegung. Rufe: Partei qufgespielt hätte.( Große anhaltende Bewegung. Rufe: Zentralratvorfitender!)

Hierauf werden die Busabanträge Rabenstein mit großer Mehrheit und die Gesamtvorschläge zur Friedensfrage einstimmig angenommen.( Lebhafter Beifall.) Es folgt die Fortsetzung der Aussprache über den Vor­standsbericht. Thiedemann- Düsseldorf fordert befferes Aufklärungematerial im Kampf gegen die Unabhängigen.

König- Dortmund: Die militärischen Ausschreitungen find scharf zu mißbilligen. Bei uns im Ruhrrevier wollten die Berg­arbeiter die Bergwerke sabotieren, um dann auf deren Trümmern ihre Herrschaft zu errichten.

Stolt- Ditmarschen: Wels hat sein Referat zu sehr mit einent nationalistischen Charakter belastet. Wir vermissen wirt­liche Anfäße zur Freiheit. Das Tempo muß schneller werden. Ein Schlußantrag wird angenommen. Wels erhält das Schlußwort. Die Tätigkeit des Vorstands ist nicht angefochten. Die Einigung wollen wir alle, nur über den Weg sind wir ber­fchiedener Meinung. Die Einsetzung eines besonderen Ausschusses für die Einigungsverhandlungen wären ein Mißtrauens. votum für den Parteivorstand. Die Freiwilligen- Korps feien notwendig zum Schuße der Demokratie. Die Angriffe@gen eine sind zum größten Teil unberechtigt. Den Wünschen auf schleunigste Demokratisierung wird die preußische Regierung gern nachkommen. Alle wichtigen Posten nur mit Barteigenossen zu besehen, geht nicht an.

Hierbei ent

Die Organisation ist und bleibt unsere Kraft, unsere Stärke. Gegen den Vorschlag, eine Abstimmung über die zum Bericht des Parteivorstandes vorliegenden Anträge vorzunehmen, wird von verschiedenen Seiten Widerspruch erhoben. spinnt sich eine lange und lebhafte Geschäftsordnungsdebatte, in der die Anhänger des linken Flügels der Partei darüber Be­schwerde führen, in der Aussprache über eine sich gegen Regierung und Parteivorstand wendende Entschließung nicht zu Worte ge­kommen zu sein. Sie drohen mit der Bildung einer beson­beren Arbeitsgruppe auf dem Parteitag.( Große Unruhe.) keine Rede sein. Wir sind streng parlamentarisch verfahren. Die Der Vorsibende Schulz: Von einer Vergewaltigung tann gar Neulinge auf dem Parteitag sind mit den parlamentarischen Ge­bräuchen noch nicht genügend vertraut.( Alseitige Zustimmung.) Der Delegierte Dr. Tschimmer- Jena, der alle bisherigen Ver­Handlungen andauernd durch linksradikale Zurufe gestört hat, wird von den Delegierten aus dem Saale gewiesen. Mit Mehrheit be= schließt der Parteitag die Bertagung der Abstimmung auf Freitag. Der Vorsitzende der Fraktion der Nationalbersammlung, Loebe, teilt mit, daß die Nationalversammlung am Montag zusammentreten wird, um zu der Antwort der Entente auf die deutschen Gegenvorschläge Stellung zu nehmen. Zu einer wichtigen Vorbesprechung müsse die Fraktion am Sonntag zu­Wenn der Parteitag bis Sonntag mit seinen fammenkommen. Arbeiten nicht fertig ist, müsse diese Sigung in der Nacht vom Sonntag zum Montag stattfinden. Schluß: 7 Uhr.

Richtigstellung. In der gestrigen Morgenausgabe ist eine Rede unter Kahl- Ludwigshafen aufgeführt. Der Redner war Genoffe Pfaff Gummersbach .

c.

In dem en Nachmittagsbericht des Parteitapes muß es heißen statt: Sa, olich Growig- Breslau ; ftatt Rahl- Budtvigs­

gehend zerrissenen Beziehungen der Parteien des sozialistischen Sie fammeln sich um Georg Bernhard , der durch seine nahe Ver- hafen Pfaff Bummersbach.