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Gegen die Ostrepublik"!

Kundgebung des Danziger Vollzugsausschuffes. Danzig , 26. Juni. Der Vollzugsausschuß für Danzig und Westpreußen hat in seiner heutigen Sigung einstimmig folgenden Aufruf erlassen:

An die Bevölkerung Westpreußens . Die Unterzeichnung des Friedensvertrages ist von der Nationalversammlung beschlossen. Trob des einheitlichen Willens der Bevölkerung, Westpreußen der jungen deutschen Republik zu erhalten, müssen wir der Uebermacht der Entente weichen. Widerstand ist nuplos und bedeutet Selbst­mord. Wir müssen uns in das Unvermeidliche fügen. Wir wollen keinen Bruderkrieg im eigenen Lande. Einige Machtpolitiker spielen mit dem Feuer. Sie mollen eine Ost republik aufrichten und diese im blutigen Waffengange gegen alle Widerstrebenden behaupten. Man geht sogar soweit, Gebiete, die durch den Friedensvertrag dem deutschen Vaterlande erhalten bleiben, dieser Republik anzugliedern. Dieser Plan nimmt bereits feste Formen an. Wir erklären diese Bestrebungen als Hochverrat und Betrug am ganzen Volke. Niemals würde diese Oftrepublik freiheitliche Bestimmungen dul den, denn Reaktionäre sind ihre Begründer. Nicht vom Wohle der Gesamtheit lassen sich die Unverantwortlichen leiten, sie verfolgen nur Sonderbestrebungen, nicht Menschlichkeit, nadte Selbstfucht sind ihre Triebkräfte.

Wir rufen der gesamten Bevölkerung zu: Seid auf der Hut! Setzt diefer Katastrophenpolitik schärfsten Widerstand entgegen! Nicht nettes Blutvergießen, sondern friedliches Zusammenleben der Bölker ist unsere Losung.

Den unverantwortlichen Treibern erklären wir, daß ihre hoch verräteriſchen Bestrebungen an dem einheitlichen Willen der ar­beitenden Bevölkerung zerschellen werden.

Das Ende der Blockade.

Die Schuldfrage.

Eisenbahner selbst zugeben, daß sie, wenn Sie Forderungen zum Werderijen Frauen in die Spree geschmissen. Teil befriedigt würden, für eine einmütige und geschlossene Haltung Selbstverständlich sind die Werderschen in einer unbeschreiblichen der Arbeiterschaft nicht garantieren könnten. Finanzminister Dr. Aufregung und aus Angst geben sie den Zwischenhändlern das Obst Südekum betonte, daß in Zukunft die Erträgnisse der Eisenbahn hin." Auf eine Frage: Wie diesem Unjug gesteuert werden kann, von der Kontrolle der Entente- Kommissionen abhängig feien, und fagten die Direktoren sotvie die Obstzüchter wie aus einem Munde: daß die Regierung hier nicht mehr die freie Hand besäße, wie vor Berlin soll den Zwischenhandel ausschalten und unsere Frauen bei dem Friedensschluß. Man werde schließlich mehr oder weniger der Ankunft am Urbanhafen vor Ausschreitungen schüßen. Im von dem Wohlwollen der Wiedergutmachungskommissionen abhängig felben Moment werden die Kirschen sofort im Preise sinken und sein. In ähnlichem Sinne sprach Minister Deser, der in den über- wieder regelmäßig in Berlin eintreffen. Die Wut gegen die Händ­spannten Forderungen der Eisenbahner den unausbleiblichen Zu- ler machte sich in Werder derart bemerkbar, daß Kiepen aus dem sammenbruch unseres Eisenbahnwesens erblickte. Die Frachtsähe Rugegeschleudert wurden, ja auf dem Bahnhof Wildpark eine Händ­und die Tarife für den Personenverkehr würden durch die Bewilli- lerin samt ihren Kiepen aus dem Wagenabteil hinausgeworfen gung aller Forderungen so unerträglich in die Höhe geschraubt, daß wurde.

an eine Rentabilität gar nicht mehr zu denken sei. Handel und Es dürfte dringend Zeit sein, daß sich die Behörden ernsthaft Wandel könnten unter solchen Umständen nicht mehr bestehen, denn bemühen, diese groben Mißstände auf dem schnellsten Wege zu be­der Versand von Gütern werde sich schließlich fast so hoch stellen, feitigen. daß man in der Hauptsache auf die Beförderung auf dem Wasser­wege angewiesen sein werde. Der Reichsernährungsminister Schmidt sprach ausführlich über die Schwierigkeiten, welche der Re­gierung bei der Beschaffung von Lebensmitteln gemacht würden. Gerade die Streiks und vor allem die Ausstände in den Kohlene revieren führen zu einer dauernden Entwertung des Geldes. Wenn in Deutschland gearbeitet würde, wenn die Arbeiterschaft die ökono­mischen Notwendigkeiten begriffe, dann hätten wir längst schon bessere Ernährungsverhältnisse gehabt. Die Regierung tue, was fie könne. Aber mit dem geringen Goldbestand, den wir aus der Kata­strophe noch gerettet haben, lasse sich herzlich wenig anfangen, wenn man ein ganzes Volk zu versorgen habe. Trozdem werde es seine Hauptaufgabe sein, mit allen Mitteln eine Senkung der Lebens­mittelpreise herbeizuführen.

Gegen Mitternacht erschien eine Delegation der Eisenbahn­beamten des Potsdamer Bahnhofs und erklärte dem Ministerpräsi­denten Hirsch, daß sie von ihm sofort eine Erklärung verlangten, wie er fich zu der Entschuldungszulage für die Beamten, zu den

Familienzuschüssen und zu den Nachzahlungen der Forderungen der Feldeisenbahner stelle. Wenn der Ministerpräsident sich nicht sofort flar über diese Punkte äußere, würden am heutigen Morgen 200 Beamte des Potsdamer Bahnhofes in den Streik treten, und es sei sehr wahrscheinlich, daß die Beamten der anderen Bahnhöfe fich mit den Kollegen des Potsdamer Bahnhofs solidarisch erklären würden. Der Ministerpräsident war durch das Ultimatum dieser Beamten­bertreter ebenso überrascht wie die Vertreter der Eisenbahnerforpo­Bersailles, 27. Juni. ( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) rationen und der Ausschüsse. Minister Hirsch stellte schließlich fest, Der Matin" beschäftigt sich in einem Artikel mit der Wiederauf- daß die Eisenbahnbeamten der preußischen Regierung bisher über nahme der deutsch - französischen Handelsbeziehungen. Das Blatt haupt noch feine formulierten Forderungen vorgelegt haben. Er fchreibt unter anderem: Es sei ein großer Irrtum, zu glauben, fönne deshalb auch selbstverständlich zu dem Ultimatum einer fleinen man könne zwischen beiden Ländern eine Barriere aufrich- Gruppe nicht ohne weiteres Stellung nehmen. Er erkenne die Not­ten, wenn man wolle, könne man es nicht, denn ein absolutes Tage der Eisenbahner voll und ganz an. Und die Regierung werde alles tun, was in ihren Kräften stände. Die Vorbedingung für Einfuhrverbot würde Frankreichs Interessen schädigen. Wenn einen befriedigenden Verlauf der Verhandlungen sei jedoch, daß die man wolle, daß Deutschland zahlen soll, müffe man ihm erlauben, Verbände und Arbeiterausschüsse mit allen Kräften dahin wirften, zu arbeiten und zu exportieren. Um den Handel mit Deutschland daß der Streit im Laufe des heutigen Freitag aufgehoben werde in die Wege zu leiten, hat der Handelsminister ein Handels- und die Arbeit in den Werkstätten weitergeführt werden könne. Bureau der Rheinlande und ein Aktionskomitee Gegen 1 Uhr nachts wurde dann eine Kommission gewählt, in eingerichtet. Die Humanité" veröffentlicht an versteckter Stelle welcher Vertreter des Eisenbahnministeriums, des preußischen einen äußerst interessanten Artitel, in dem sie sich gegen die heuch Ministeriums, des Haushaltungsausschusses und der Eisenbahner lerischen Artikel des Temps" wendet und auch über die Schuld- fihen, und die in weiterer Beratung einen Einigungsweg fuchen frage am Kriege spricht. Der Weltkrieg sei aus dem öfter- sollen. Es wurde ferner beschlossen, am heutigen Freitagmittag die Beratungen wieder zu beginnen. Heute vormittag nahmen die reichisch serbischen Konflift entstanden und aus dem Willen Ruß- Fraktionen der preußischen Landesversammlung zum Eisenbahner­Lands, Oesterreich zu verhindern, eine Balkanpolitik zu treiben. streik und zu den gestrigen Verhandlungen Stellung Frankreich sei in diesen Krieg durch die Alliance mit dem auto­

tratischen Rußland hineingetrieben worden.

Se habe vor drei Jahren an der Seite des Zaren Nikolaus gekämpft und erst die Revolution in Petersburg habe dem Bündnis ein Ende gemacht. Frankreich habe damals die Gelegenheit ver­fäumt, etwas für die Demokratie zu tun. Gegen den Willen der Entente fei der Krieg zum Befreiungsfrieg geworden. Diese Wahr­heit müsse man verfünden, damit alle Völker sie erfahren. Die bürgerlichen Regierungen seien zu lange Ausüber der Gewalt ge­wesen, um jezt im Namen des Rechts sprechen zu können. Haupt­fache sei, daß die Alliierten während des Krieges von allen mög­lichen Intereffen geleitet gewesen wären, nicht nur von dem Wunsche, Freiheit und Demokratie stegen zu lassen, und schon seien neue Bündnisse geschlossen, um die befreiende Revo­Iution zu erdrosseln.

Vorbereitung eines Welt- Generalstreiks.

Ob etwas dabei herauskommt? Sumanité" meldet, daß das Kartell der französischen Arbeiterverbände gestern eine Tagesordnung angenommen hat, worin die Arbeiterschaft daran erinnert wird, daß ihre Forderungen ausschließlich durch den Generalstreit aller Länder und aller Verbände befriedigt werden. Er sei in Vorbereitung. um der bewaffneten Intervention in Rußland ein Ende zu sehen. Die Vertreter der italienischen und französischen Ar­beitergewerkschaften unternähmen augenblicklich Schritte bei den englischen Arbeiterorganisationen. Die Bewegung fönne nicht be­schleunigt, noch ihre Form geändert werden, ohne den Erfolg in Frage zu stellen. Das aber wäre sozial und wirtschaftlich so be­denklich, daß jeder es erkennen müsse. Deshalb sei ein sofortiger Generalftreit unmöglich.

Industrie und Handel.

Börse.

Groß- Berlin

Die Lage am heutigen Tage.

Wo bleibt das fette holländische Hammelfleisch? Eine Char­lottenburgerin schreibt uns:" Den Fleischern sind wohl, wie ich mic; überzeugen fonnte, die Hammel geliefert, aber das Fett über den Rüden war abgeschnitten. Wer hat oder verkauft das Fett, auf das Vielleicht ist der Charlotten­jede Hausfrau sehnsüchtig wartet?" burger Magistrat so freundlich und gibt Auskunft. Schliffe gegen das Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Eine nächtliche Schießerei vor dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten beschäftigt im Augenblick die Sicherheitsbehörden. Bekanntlich fand gestern abend eine Konferenz im Ministerium über die Eisenbahner­frage dort statt. Sturz nach 1 Uhr wurden von der Straße mehrere Schüsse gegen das Gebäude abgefeuert, die in die Fenster hinein­gingen und in die Bureaus. trafen. Glücklicherweise wurde in Ministerium niemand verlegt. Wachmannschaften nahmen die Ver­folgung der Täter auf, fonnten jedoch niemand mehr verhaften.

Räuber in Offiziersuniform verübten gestern einen Anschlag auf die Baronin von Rückert in der Katharinenſtr. 5 zu Wilmers dorf. Die Bavonin lag noch im Bett, als es flingelte. Weil sonst niemand in der Wohnung war, erhob fie fich und öffnete. Einlaß begehrten und erhielten grei Männer in Offiziersuniform, dazu noch einer in der Uniform eines Feldwebels und ein vierter in bürgerlicher Kleidung. Einer der Offiziere erflärte, sie seien be­auftragt, die Wohnung zu durchsuchen, weil die Baronin im Ver­dacht stehe, Schiebungen mit Lebensmitteln zu machen. Davon war in Wirklichkeit keine Rede. Giner der Offiziere aber setzte der Dame die Pistole auf die Brust, zwang sie so zum Schweigen und ließ die anderen die Durchsuchung vornehmen. Die Bande, die die Fernsprechleitung durchschnitten hatte, beschlagnahmte," für über 10 000 M. Schmucksachen, entfernte sich dann in einem Straft­wagen, mit dem sie gekommen waren.

Maskierte Einbrecher überfielen in der Nacht zu gestern auf dem Grundstück Kommandantenstr. 20-21 den Wächter. Sie waren anscheinend mit Nachschlüsseln in das Haus eingedrungen, trafen den Wächter auf dem Hofe, fielen über ihn her, schlossen ihn mit einer Kette an ein Treppengeländer an, brachen dann in die Räume der Damenkonfektion von Jakobowitsch u. Birnbaum ein und schleppten für 100 000 m. Seide und fertige Damenkleider ver­schiedener Farben weg.

In einer Versammlung des Bundes Aufbau und Werden" referierte Schulte- Köln( S. P. D.) über: Der Weltenwirr­Das große soziale warr und die Aufgaben des Proletariats." Glend konnte nur durch das entfehliche Morden, durch den Krieg überboten werden. Die bürgerliche Gesellschaft hat uns in den Krieg hineingeheßt. Der Sozialismus hat zu Beginn des Krieges Sämtliche Haupt- und Nebenwerkstätten in Groß- Berlin stehen bersagt, weil die Wissenschaft zu jung war, weil er zu wenig An­jest still. Die Streifenden versuchen durch Flugblätter und Agita- hänger hatte. Auch während des Krieges hat der Sozialismus trois toren auch die Beamten für sich zu gewinnen. Unter den Eisen- vieler Fehler hüben und drüben für den Frieden gearbeitet. Nach bahnbeamten sind gestern zahlreiche kommunistische Flugblätter ver- der Revolution hätte der Sozialismus die bürgerliche Welt für, teilt worden, in denen die Beamten aufgefordert werden, sich soli- immer beseitigen können, durch den Bruderkampf war das nicht darisch mit den Arbeitern zu erklären. Sie sollen die Bedienung möglich. In seinen Ausführungen über das Einigende der Parteien von Truppenzügen verweigern und sollen durch einen allgemeinen stößt der Redner auf den dauernden Widerspruch eines Teils der Wir müssen den Kampf geschlossen gegen den Streit den Sturz der Regierung mit herbeiführen, von der die Versammlung. deutschen Eisenbahner nichts zu erwarten hätten. Heute nachmittag Stapitalismus führen. findet eine Versammlung der Eisenbahner im Sportpalast statt, in Dr. phil . Kramer Düsseldorf geht ebenfalls auf die welcher die Bezirksleitung des Deutschen Eisenbahnerverbandes Ginigungsfrage ein. Zur Einigung muß der gute Wille vorhanden soll über den Stand der Verhandlungen Bericht erstatten wird. Es jol fein. Sie kann nicht durch den Hebertritt der einen Partei zur nochmals ein Appell an alle Beamte und Arbeiter gerichtet werden, anderen zustande kommen. Redner kommt dann auf die Lebens­mittelfrawalle und die Vorgänge in Hamburg zu sprechen und flagt teine voreiligen Beschlüsse zu fassen. die Regierung an, daß sie durch ihre falsche Politik selbst daran schuld hat. Die Regierung und Nationalversammlung haben ver­fagt, wir brauchen daher die Arbeiterräte. Der Redner findet zum

Propaganda bei den Straßenbahnern und Hochbahnern. Wie wir erfahren, wird von den streifenden Eisenbahnarbeitern

Der Ver

Das Sommerfest im Stadion am nächsten Sonntag hat ebenso wie im Schwimmen so auch im Radfahren eine ausgezeichnete Beſezung erfahren. In der Hauptkonkurrenz, dem Vereins- Mannschaftsfahren um den Paul Lüders- Wanderpreis starten zehn Bereine. Jm 2000- Meter­Im Zweifikerfahren Vorgabefahren sind 64 Bewerber eingeschrieben. werden 9 Maschinen die besten Berliner Amateurrennfahrer vereinigen. Bortämpfe beginnen um 2, Uhr, Hauptkämpfe um 4 Uhr nachmittags. Vorverkauf bei Wertheim und in den Sportgeschäften.

bei den Angestellten der privaten Verkehrsunternehmungen dahin Schluß beherzigende Worte zur Einigung gewirkt, fich dem Eisenbahnerausstand anzuschließen. Die Obleute In der Diskussion sprachen fast nur Redner der K. P. D. und und Arbeiterräte der einzelnen Betriebe wollen heute in Versamm- 11. S. P., die die Regierung und die S. P. D. in gehässigster Weise lungen zu dieser Frage und zu dem Streifverbot des Reichswehr- angreifen. Eine Einigung" des Proletariats können sie sich nur ministers Stellung nehmen. durch den Nebertritt der Rechtssozialisten zur U. S. P. oder zu den Die Lage hat sich seit gestern nicht wesentlich verändert. Der Kommunisten denken. Vollringverkehr ruht noch nicht, doch ist die Einstellung dieser Büge auch im Laufe des heutigen Tages zu erwarten. fehr auf der Wannseebahn ist fast ganz eingestellt worden. Auch der Ringbahnverkehr ruht. Der Fernverkehr auf dem Bahnhof Friedrichstraße ist fast ganz eingestellt. Der Verkehr nach dem Osten ruht, während nach dem Westen noch vereinzelte Züge abge­fertigt werden konnten. Auch auf dem Anhalter Bahnhof hat eine starke Beschränkung des Fernverkehrs stattfinden müssen. Auf dem Lehrter Bahnhof wurden heute morgen noch einige Züge abgelassen, doch dürfte die Aufrechterhaltung des Betriebes nur mit Schwierig­feiten möglich sein. Auf dem Görlizer Bahnhof wurden seit gestern nachmittag keine Züge mehr abgelassen. Auch von Görlitz traf nur ein einziger Zug ein. Auf dem Stettiner Bahnhof war bis jetzt ein Verkehr noch möglich, doch sind die Züge so überfüllt, daß zahl­reiche Reisende zurüdbleiben mußten.

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Auf der Kirschenbörse in Werder .

Die Börse stand zunächst unter dem Eindruck der zunehmen­Eine Hausfrau hatte versucht, den hohen Kirschenpreisen ein­den Streifbewegung, doch waren die Kursveränderungen unerheb= mal auf den Grund zu gehen und ist nach dem Kirschenparadies lich. Im späteren Verlaufe trat eine allgemeine Erholung Werder gefahren. Sie schildert davon: Seit acht Tagen herrscht ein, so daß die Tendenz als fest bezeidet werden kann. Am Montanmarit überwogen Kursbesserungen, begehrt waren hier ein Wagen- und Automobilverkehr, den die Obstkammer nie zunächst Phönig, Farbwerte fonnten ihre Steigerung fortsetzen; gesehen. o das Auge hinsicht, Berliner Händler, Schieber und auch Schiffahrtsaftien waren überwiegend fest, dagegen Kirschen. Zuerst judyte ich die Obstzüchter auf. Wir wollen gar gaben Elektro- und Rüstungspapiere im kurie nach. nicht die hohen Preise, aber die Händler! Sie erpressen uns ja Wir Züchter sind selbst erstaunt Höher bewertet wurden Petroleumaltien, vor allem Dt. Petroleum. die Kirschen durch Ueberbieten. Valutawerte waren ungefähr behauptet. Für heimische gewesen, was die Berliner Händler uns geboten haben." Der Obst­Anleihen bestand ziemlich gute Meinung, namentlich für 3% pro- züchter kam auf die hohen Pflückerlöhne, den teuren Mist, Bardon zentige Konsols. Kriegsanleihen stellten sich auf 75%/ s Pro3. Berder, Dieffopp, gab folgenden Bescheid: Das Publikum ist Dung usw. zu sprechen. Der Direktor der Obstbaumschule in selbst schuld an der Preistreiberei. Die Zeitungen sollen ihre Leser dafür verantwortlich machen. Es gibt sogenannte fünf Kirschen­wochen. In der ersten Kirschenwoche kam als erste Frucht die so­genannte Früheste der Mark" zun Verkauf, und diese erste Woche bat die jebigen standalösen Zustände hervorgebracht und auf die Breisgestaltung gewirkt. Die Berliner Händler haben den Züchtern horrende Preise geboten, ja man hat den Obstzüchtern die Kirschen direkt erpreßt, um in Berlin damit Wucher zu treiben. Wir leben erst in der zweiten Kirschenwoche und die Werderschen stehen den Sändlern und Schiebern machtlos gegenüber." Am Verladeplab, an dem die Obstzille, die für Berlin bestimmt ist, anlegt, teilte der Direktor der Obstzüchtergenossenschaft, Herr Siele, folgendes mit: Die Kirschen werden von den Händlern noch vor dem Verladen den Züchtern fortgekauft. Gingen im vergangenen Jahre täglich 12 000 Siepen mit dem Dampfer nach Berlin , so waren heute nach­mittag nur noch 5000 zum Verladen. Vor dem Verladeplab, am Bahnhof, auf den Straßen, überall haben sich Kirschenbörsen er­öffnet. Kommt ein Obstmagen daher, wird er von den Händlern um­

Der Eisenbahnerstreik.

Noch keine Klärung der Lage.

B. S. Die Situation im Eisenbahnerstreit hat sich seit gestern leider nicht geklärt. Vielmehr ist durch den neuen Grlaß des Reichs­wehrministers über die Sicherung des Eisenbahnbetriebes ein neues Moment in den Streik hineingetragen worden. Im Augenblick hängt alles davon ab, daß im Laufe des heutigen Tages in der neuen Soxferenz des preußischen Kabinetts mit den Eisenbahnervertretern eine Einigung erzielt wird.

Marienfelde . Am Sonntag veranstaltet auf dem hiesigen Ge­meindefpielplat die Nordgruppe des vierten Bezirks vom Arbeiterturner­bund ein Turn- und Sportfest. Turn- und Sportfreunde find ein­geladen. Beginn 8 Uhr vormittags.

Groß- Berliner Lebensmittel.

Brit. Auf Abschnitt Qu 6 der Einfuhr- Zusakkarte gelangt auf Grund der Zuderkundenliste 1, Pfd. Auslands- Kochmehl zur Berteilung. Brik. Ausländisches Hammel- und Rindfleisch, 9,60 m. das Pfund, wird an die Bevölterung abgegeben; als Ersatz Nährmittel( auf jede Fleisch­Bom 1.- 7. Juli, Neueintragung für Kartoffeln, marke 50 Gramm). Borlesung der Briter Lebensmittelfarte. Buchholz. In der Gemeindeverkaufsstelle werden freihändig verkauft:

Bierdeschlackwurst, Pfund 8,50 M.,. Bferdemettwurst, 6,50 M., Zitronen, Stüd 0,50 M., Badpflaumen, Pfund 6 M., Brotaufstrichmittel, Büchse 3,50 M., Frauenstrümpfe, Paar 3,60 W., Männerfoden, 2,85 M. Auf weiße Lebens­mittelfarte Gemeindeverkaufsstelle je- Dode Stridwolle( 35 Pf.). zusaglartenabschnitt T 7. Kartoffelausgabe für die Zeit vom 28. Juni 125 Gramm amerikanische Schweinefleischprodukte( 1,85 M.) auf Einfuhr­bis 20. Juli 8 Bjund pre Kopf. Näheres amtliche Bekanntmachung. Bei den Fletschern können Räucherwaren entnommen werden. Die Preise sind durch Aushang in den Läden bekanntgemacht. Berkauf erfolgt Donnerstag nachm. von 4-7 Uhr. Pfund Weichkäse( 250). abstempelung der neuen Speisefettkarten nur in den Geschäften, in welchen erste Eintragung erfolgt ft. Schmalz auf Grund der Butterkundenliste muß in den Buttergeschäften bezogen werden.

Spandau .

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Rosenthal Nordend. Heute abend 7 Uhr Flugblattverbreitung vom Lokal Brath aus.

Jugendveranstaltungen.

Die Beerdigung des Kollegen Wegener findet morgen 4 Uhr auf dem Gemeindefriedhof Friedrichsfelde statt. Die Kollegen treffen sich um 4 Uhr auf dem Friedhof.

Verbandstag der Transportarbeiter.

Stuttgart , 25. Juni.

3. Berhandlungstag. Auch die heutige Sihung wurde durch

Die gestrigen Verhandlungen im Minifterium der Oeffentlichen Arbeiten zogen sich bis gegen 1 Uhr nachts hin. Das Resultat der Besprechungen fonnte beide Teile wenig befriedigen. Auf der einen Seile vermochten weder der Eisenbahnminister, noch die anderen rinat, Breiſe ſpielen gar keine Rolle. Um fich zu ſchüßen, ſind die Mitglieder des Kabinetis ben Eisenbahnern weitgehende Zusiche- Obstzüchter gezwungen worden, Selbstgeschosse in ihren Gärten an- die Diskussion über den Vorstandsbericht ausgefüllt. rungen zu machen, die bei der troftlojen Finanzlage des Eisenbahn - zubringen. Die wilden Händler rufen den Führern auf den Obst- Wie ein roter Faden ziehen sich die politischen Gegensäge durch mejens sich von jeb verboten. Andererseits aber mußten auch die Imagen zu: Fahret nicht much Berlin , In Berlin werden diel die Verhandlungen, bei denen bie örtlichen Konfliktsfälle ein