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Belagerungszustand mit Hochverrat.

Das Treiben der Offiziersfronde im Often. In Birnbaum war dieser Tage an auffallenden Drten folgender Aufruf angeschlagen: Birnbaum, den 26. Juni 1919. Eine Regierung, die diesen schmachvollen Frieden unter­zeichnet, erkennen wir nicht an und nur aus dem 3 wange heraus, unsere Seimat zu schüßen, bleiben wir im Dienst. Wir fordern die sofortige Beseitigung der Regierung und Einfegung einer Reichsvertretung, die Rückgrat genug befigt, unfere berech tigten Intereffen in der Oftimart mit aller Schärfe zu vertreten. Wir sind fest entschloffen, unsere Heimat gegen jeden Feind mit allen Mitteln zu verteidigen und berlangen bon der Veeresleitung, den Angriffsbefehl zu geben. Das Offizierforps des Unterabschnittes Birnbaum. J. A.: Boetde, Hauptmann und Kommandeur. In Birnbaum ist der Belagerungszustand verhängt. Unter feinem Schu ze wird offener Hochverrat getrieben. Was geschieht gegen diesen Standal?

Bert fich der Eisenbahner angenommen und ihnen Bugefländnisse| noch mitteilen, daß diese Ausweistarle am 10. August 1918 ausge gesichert. Derweil saß der große" Schweiger Paul Hoffmann da ſtellt wurde, daß sie die Nummer A. 922 trägi und von Fehler, und verzog teine Miene. Aber als die Beratungen der Sachkundigen Geheimer Rat  , unterzeichnet ist. Diplomatische Latifage Bertreter aber ge= beendet waren, als es nur noch auf Agitation nach außen" ankam da ging der große" Schweiger los! Erst im Landtage, dann im Zirkus Busch. Wehe, wenn solche Leute nun erst an die Regierung" fommen!

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nießen das Recht der Exterritorialität, und da die amtlichen Stellen kann das Auswärtige Amt keinesfalls seine Etterritorialitätsrechte die diplomatische Eigenschaft des Herrn Agelrod zugeben haben, bestreiten. Es muß dabei berücksichtigt werden, daß auch die Re= bolutionsregierung gierung die diplomatischen Eigenschaften Arel­

rods ausdrücklich anerkannt hat. Denn nach dem 9. November ist Die Verhaftung Karl Emonts. Agelrod mit Genehmigung der Regierung Ebert- Saafe- Scheide­mann aus Aopenhagen nach Berlin   gekommen, und zwar auf Berlin  , 1. Juli. Von der Staatsanwaltschaft wird Grund feines Diplomatenpasses. Als Diplomat bat er im Dezem uns mitgeteilt, daß die Verhaftung des Geschäftsführers des Auge ber mit der deutschen   Regierung Verhandlungen geführt. meinen Verbandes der deutschen   Bankbeamten, Karl Gmonts, Das Auswärtige Amt ist also völlig im Unrecht, und seine uns mit seiner Tätigkeit in der Bantbeamtenbewegung nicht das gerichtigen Behauptungen sind geeignet, die durch Verschulden der ringite zu tun hat. Die Gründe dafür liegen auf gang deutschen   Regierung geschaffene Spannung zwischen Deutsch­anderem Gebiet. Die Bantleitungen stehen der Verland und Sowjet- Rußland nur noch zu vergrößern und für haftung vollständig fern. Auch der Reichswehrminister Noste die in Rußland   lebenden deutschen   Bürger nur nachteilige erflärt, der Verhaftung vollständig fernzustehen. Es sei übrigens Folgen herborzurufen." eine un toürdige Unterstellung anzunehmen, daß be Die Ententesozialisten und der Friedens­

der

Oberbefehlshaber oder die Militärbehörden sich dazu hergeben würden, die Geschäfte irgendeiner Intereffentengruppe, z. B. der Ueber das Treiben des Hauptmanns Bölle in Birnbaum Banlleitungen, wahrzunehmen, indem sie etwaige Verhaftungen

wird uns weiter von einem Cimoohner folgendes berichtet: In auf beren Betreiben hin aussprüchen.[ 191

Birnbaum herrscht seit dem 27. die Militärdiftatur. Seit gestern hängt in Birnbaum eine vom Hauptmann Bölfe unter­iriebene Erflärung aus, in der gesagt ist, daß der Grenz schuß auch gegen den Willen der feigen Regierung" bie Broving Bojen halten oder wiedernehmen will. Es werden alle Bürger zur Mitarbeit aufgefordert. Gleichzeitig aber wird gedroht, daß der Grenzschutz und die mit ihm zusammenhängenden Kreise durch ge­waltsame Einziehungen die Bevölkerung zum Kampfe zwingen will. Ganz offen spricht man von der Selbständigkeitserklärung des Oftens unter General Hoffmann, der fast alle Tage hier ist. Im Vorraum des Militärbureaus habe ich selbst gehört, daß zwei Offiziere fagten, sie würden den General Hoffmann auch gegen den Willen der Regierung halten und ihn in ihrer Mitte zu seinem Vorhaben stüßen. Dabei sind keineswegs die Soldaten auf Seite des Generals, sondern es ist nur eine Reihe von Schreiern und von den Offizieren Aufgehezten.

Auch sonst fehlt es nicht an Uebergriffen. Ein Leutnant bom Stabe hat z. B. Arbeiter, die wegen Lohnforderungen streiften, ber­haftet und mit Erichießen bedroht, er hat auch bei mehreren Gelegenheiten betont, daß die Soldaten es der Regierung noch zeigen würden. Diese Vorkommnisse und zahlreiche andere Dinge billigt Hauptmann Bölfe und sein Stab. Es find viele Leute, die feine Beschwerde wagen, weil man sie dann nicht mehr in Ruhe läßt, ihnen Ausweise entzieht usw. Ein schnelles Vor­gehen und die Entsendung eines Bertreters der Regierung ist sehr

geboten.

Paul Hoffmann und die Eisenbahner.

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vertrag. Sachin schreibt in der Sumanité", daß der Friedens bertrag von feinem Proletariat der Welt angenommen werden Von einer Lofalforrespondenz wird dazu gemeldet: Emonte, fönne. Er müsse von Grund auf geändert werden. Die der in den Geschäftsräumen des Bankbeamtenverbandes in der Völker verstehen unter Zivilisation etwas anderes als die Gewalt Franzöſiſchen   Giftsräumen Straße 21 gemeldet var, aber dort nicht wohnte, ist haber. nicht als radifaler Führer der Bank beamten verhaftet worden, Der Avanti" läßt sich aus Rom   schreiben, das Versailler fondern wurde wegen revolutionärer Umtriebe gegen die Greignis werde in Italien   faum beachtet. Mehr noch als die Bes jezige Regierung von den Behörden bereits gesucht. Ein aft- fiegten fühlen die Sieger, da dieser Frieden" neue Ariege befehl gegen ihn lag schon vor. Emonts besuchte nicht in seiner heraufbeschwören müsse. Er werde vor allem Frankreich   daran Gigenschaft als Führer der Bankbeamten, sondern zur Propagierung hindern, jeine Kriegswunden auszuheilen, aber ebenso unzufrieden seiner revolutionären Bestrebungen fünf Städte. Ursprünglich wie Franfreich seien Frankreichs  . Verbündete, von denen einige wollte er erit am 2. Juli nach Berlin   zurückkehren. Wegen der für bereits wirtschaftliche, wenn nicht sogar politische gestern einberufenen Bantbeamtenversammlung fam er jedoch schon Anknüpfung mit Deutschland   suchen. gestern wieder. Jetzt wurde er in den Räumen des Verbandes in der Französischen Straße trok seines Protestes festgenommen. Ari­minalbeamte durchsuchten zugleich die Räume und beschlagnahmten eine große Menge Flugblätter, Broschüren und andere Schriftstüde und brachten sie mit dem Berhafteten nach dem Untersuchungs­gefängnis in Moabit  . Dort werden die beschlagnahmten Sachen von der Staatsanwaltschaft zur Einleitung eines Strafverfahrens gesichtet und geprüft.

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Der Düsseldorfer   Streik beendet. beiter ist heute durch Abschluß eines neuen Tarifvertrags Tüffeldorf, 30. Juni. Die Lohnbewegung der städtischen Ar­zwischen Stadtverwaltung und Arbeiterschaft been digt worden. Ueber die strittigen Forderungen Bewilligung von Urlaubstagen und Kinderzulagen ist eine Einigung erzielt worden. Die Arbeiterschaft nahm mit Rücksicht auf die Senkung der Lebens­Aus der Preußischen Landesversammlung wird uns geschrieben: mittelpreise die Forderung auf Kinderzulagen zu d. Die Stadt Der Abgeordnete Baul Hoffmann hat, nach Presseberichten, am| betvilligte für zwei bis vier Dienstjahre vier Tage Urlaub, bei jedemt Sonnfag bor Eisenbahnern im 3irfus Busch eine wüfte Schimpf- weiteren Jahr einen Tag bis zur Höchstgrenze von 18 Tagen. Der rede gegen die Mehrheitssozialisten und Gewerkschaftsführer ge- Tarifvertrag gilt bis zum 31. Dezember d. J. halten. Was hat denn der von jeder Sachfenntnis im Eisenbahn­fach unabhängige Gastwirt Paul Hoffmann für die Eisenbahner ge­wirft? Er gehörte der Staatshaushaltskommission während ihrer

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Axelrods Exterritorialitätsrechte.

Bon einer dem in Untersuchungshaft befindlichen russischen Der Verteidiger des Herrn Arelrod hat vom Auswärti. Amt ein Telegramm erhalten, das folgenden Wortlaut hat: " Im Anschluß an Telegramm vom 22. b. M. Nach ein­gehender Prüfung der Angelegenheit muß, da Herrn Arelrod Grterritorialitätsrechte nicht auerfannt werden fönnen, eine Berwendung zu seinen Gunsten qbgelehnt werden und die Entscheidung, ausschließlich dem Gericht überlassen bleiben. Ueber die Frage einer etwaigen Begnadigung im Falle seiner Verurteilung hätte die Regierung des bayerischen Wolfsstaates zu befinden. Auswärtiges Amt  ."

mehrtägigen Beratung des Eisenbahnetats an. nahm als Stom- Vertreter Axelrod 3 nahestehender Seite wird uns geschrieben: missionsmitglied auch an den Besprechungen des Ministers mit den Vertretern der Eisenbahner tel. Da war es doch Zeit, den Wehr- gen heitssozialisten und Gewerkschaftsführern gründlich zu zeigen, wie man die Gisenbahnecinteressen bertrift; ja wir dürfen verraten, daß alles gespannt war auf die radikalen" Vorschläge, mit denen Paul Soffmann kommen würde. Man wartete vergeblich! Zu den wich­tigsten Fragen des Arbeiter- und Beamtenrechts tat Paul Hoffmann den Mund nicht auf, oder er stommelte einige Worte, die nur die totale Unwissenheit des Sprechers verrieten. Dieser große Schweiger bei den Beratungen über Eisenbahnerrechte fonnte aber

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Frankreich   und Deutschlands   Einheit!

Das Parifer Journal" bringt in letzter Beit täglich Artifer, in denen es in überschtverglicher Weise die Entstehung und Bereda tigung der rheinischen Republik schildert. Bei dem augenblicklichen Raummangel in den deutschen   Tageszeitungen fann leider auf diese Artikel zurzeit in entsprechender Weise nicht eingegangen werden. Doch sollten allmählich jedem deutschfühlenden Mann die Augen aufgeben, warum gerade die Franzosen mit solcher Jubrunsi Republiken begünstigen. Der Ausblick, mit dem der Artikel des die Bildung einer rheinischen Republik   oder auch mehrerer rheinischen Pariser Journal" vom 8. Juni abschließt, läßt darüber leinen Zweifel. Darin heißt es über die ersten Schritte der theinischen Republit":

.....

Das sind die ersten Feststellungen, die ich in aller Eile über eine Bewegung zu geben vermag, die bis jetzt wenig geräusch­voll aufgetreten ist, aber deren Folge so fruchtbringend sein fönnen. Wennt die Bewegung, die sehr gut begonnen hat, nicht eine Fehl geburt wird, werden wir in furzer Zeit mit einem unabhän gigen Staat bott 12000000 Einwohnern zu verhandeln haben, die nichts anderes wünschen, als einen aufrichtigen Frieden mit uns. Es ist dies der erste Krach in der unbeilbollen

deutschen   Einheit, die wir naiv genug gewesen sind zu loben und aus der doch all unser Elend hervorgegangen ist. Die deutsche  Einheit hat uns zwei Kriege getoftet, zwei Invasionen, Milliarden an Schäden, Millionen an Toten. Wenn diese deutsche Einbeit nicht heute zusammenbricht, dann wird sie uns noch weiter in Un­fosten stürzen.

Neinen wir uns deshalb mit Sympathie und hoffnungsvoller Gorge über die Wiege dieser theinischen Nepublik, die vielleicht Deutschland   zerst i dein wird und erinnern wir uns, daß nuz ein aer si i deltes Deutschland   uns die Möglichkeit gibt, einen wahrhaft friedlichen Frieden zu schließen, einen Frieden, der

Diefer Standpunkt des Auswärtigen Amts ist unhaltbar, am Sonntag im Zirkus Busch nur mit Mühe den schimpfreichen nachdem die offiziöse Deutsche   Allgemeine und auch das Wolff- für uns bener ist, als alle Entschädigungsversprechen, die im Namen Redefluß hemmen. Mit großer Sachkunde und gebotener Schärfe Bureau" zugegeben haben, daß Herr Aretrod im Befiz einer Aus- eines Volkes von mehr als 60 Millionen Einwohnern unterzeichnet haben dagegen in den sehr eingehenden Kommissionsberatungen die weiskarte des Auswärtigen Amtes ist, die nur Personen bipio- find durch Leute wie Ebert oder Brockdorff- Rangau, Bernsdorff oder Mehrheitssozialisten und Gewerkschafter Neumann und Schu- lmatischer Vertretungen ausgehändigt werde. Wir können Scheidemann  ."

Schulschluß.

Bon Paul Haupt  .

Mitten in der Reihe der vierstödigen, mit schmuhigen, ver­staubten Studornamenten geschmacklos beladenen Häuser steht ein roter, dreistöckiger Bau, eine Gemeindeschule.

Es ist Mittagszeit.

Wie ausgestorben liegt die Straße da. Gelangweilt globen die Häuserreihen sich sinnlos an, über sie hinweg schwingt sich foppend der Lärm der unweiten Hauptstraße.

Im Schulhause beginnt es zu summen wie in einem Bienen­stod. Plöglich flappen die beiden Tore auf Die Schüler quellen heraus, wie ein Quecksilberfall, der in ungezählte kleine Rügelchen zerspringt. Hüben die Mädchen, drüben die Knaben, hübsch geord­net, wie es altpreußische Schulmeisterzucht erheischt. Aber im Nu ist die Ruhe zum Teufel, die ganze Straße ein Lachen, ein Lär­men, eine Eroberung der Kinder.

Wie ein Trupp Vögel, der, von langer Saft befreit, fein Ge­fieder schüttelt, daß die Federn fliegen, die fleine Bande. Tapp, tapp, tappen einige hungerige nach Hause, ohne sich umzusehen. Wo anders steckt eine Guppe die Köpfe zusammen, immer mehr sammeln sich, nur die eifrigsten lassen vom Haschen und Spielen nicht ab. Eine Stille wie eine aufgeblasene Bade in dem Knäuel. Plöblich pruftet es los. Eine neue Masse sprudelt aus dem Tor, lachend um des Lachens willen.

Immer mehr springen lachend davon, die älteren folgen laut, unbetümmert sich erzählend. Noch liegt Lachen und Lautsein in der Luft, da ist mit einem Male alles wieder stumm. Gelangweilt, berärgert schaut die rote Schule, wie eine ent­rüstete unjugendliche Lehrerin; steif, spöttisch grinsen sich die Häuser an: Das Theater geht jeden Tag los!

Gin flappriger Gaul zieht einen Geschäftswagen durch die Straße. Erstaunt blidt er dus müden Augen um sich: Dröhnte nicht eben alles von Leben und Lachen, von Kraft, die ihrer Arbeit noch harrt?

Der Salonbolschewist. Das lange Haar geistvoll gestriegelt, woran man das Genie gleich merkt, die Seie tip- top aufgebügelt, die Hemdenbrust famos gestärft, spricht er beim Tee mit Grabesstimme von unierer" unerträglich schweren Not und schwört mit edlem Zornes Grimme allen Tyrannen Fluch und Tod.

fannt hatte. Das Quintett für Blasinstrumente( 2. Breis) zeigte Gegenwart würden vielleicht dem Erfinder einer ähnlichen zauber­die Hand eines im Sab bewanderten, fähigen und fertigen Mu- haften Flüssigkeit ganz andere Ehrungen bereiten. fifers, angenehm, aber ohne tiefes Interesse hinfließend im Fahr­wasser Brahmsscher Serenadentechnik, das Opernhaft- Flache nicht gerade verachytend. Von der Suche nach Neuem in Ausdruck und Mache fehrt man unbefriedigt zucüd; die formale Gewandtheit mordet die beflügelte Phantasie. den Aufschwung, den Geist. Gine qute, eine solide, akademische Arbeit. Verfasser ist Ewald Sträßer  , der namhafte Kölner   Komponist. Klang dieses Werk noch etwas nach bestem Konservatorium so lauichte man interessierter dem Be­inn des Sertetts. Auch hier Brahmssche Alänge, untermischt mit melodischem Kolorit Schumannscher Artang. Die ersten beiden Säße find musikalisch best gelungen, schön in der Erfindung, warm im Ausdruck der Einzelinstrumente( Streichquartett und Klarinetten), mit selbstverständlichem, jugendlichem Schivung gestaltet. Dieser lebendige Atem stockt im dritten Sab und artet zum Schluß in asthmatische Oberflächlichkeit aus. Hier wird zu feilen sein, damit aus einem Anfang, der geglüdt ist, ein fünstlerisches Ganzes werde. Der junge Komponist, über den Durchschnitt begabt, heißt Rai= mund Saffunge. Wir wollen hoffen, daß ſein Talent reift. Bewährte Kammermusiker der Staatsoper jetzten sich voller Inter­effe für die beiden Novitäten ein. A. S.

Märkischer Tabat.

Die ganze Welt will er vernichten,

zu Schutt und Aiche soll sie erst vergeh'n, dann wird er seine neue Theorie errichten und aus der Anarchie wird alles wunderbar erfich'n. Und endlich schweigt des Voltes großer Sohn. Beifall. Geschwoke, Lärm und Gläsertlingen. Und draußen hält sein Auto fchon,

um ihn zur" Fledermaus" zu bringen.

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Notizen.

H. Besemann.

- Der Denkmalpflegetag, der am 7. und 8. Juli in der Berliner Akademie der Künste stattfindet, wird in einer Reihe von Referaten die Zukunft der fürstlichen Schlösser und des sonjti­In der gen ehemaligen fürstlichen Kunstbesites behandeln. Seiung am 8. Juli spricht Prof. Dr. Wilhelm Kahl   über das Thema Die Trennung von Kirche und Staat in ihrer Bedeutung für die Denkmalspflege".

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Theater. Im Palast- Theater wird am 5. Juli die Operette Weinende Erben" nach Nestroy von Kurt Thiergen und Richard Batta, Musik von R. Danziger, erstaufgeführt. Das Rose- Theater verschiebt die Erstaufführung von Deder- Göges Volksstück O schöne Zeit, o felige Zeit" auf den 5. Juli.

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Der für alle leidenschaftlichen Raucher so empfindliche Mangel an reinem Tabal in unseren auch sonst so wenig beneidenswerten Tagen lenkt den Blick zurück auf die Zeit, da in mehr als einer preußischen Provinz, besonders Brandenburg  . Tabat weit über den Bedarf hinaus gebaut wurde, so daß es Friedrich II.   des Guten fchließlich zuviel wurde. Er erließ deshalb im Jahre 1776 die Weisung, der Tabakbau sollte sich möglichst genau nach dem Ver= brauch richten; nach einer späteren Instruktion war die Kultur auf folche Gegenden zu beschränten, wo der Acerbau nicht recht lohnte, wie bei Zoffen, Wusterhausen  , Teltow   usw. In einem Jahre ( 1781/82) wurde im ganzen Lande die ansehnliche Menge von 168 000 Zentnern erzeugt. Der König glaubte deshalb vor allem Zum Gedächtnis der Kriegsgefallenen wird fein Augenmerk auf die Verbesserung der heimischen Sorten richten Albert Bartholomé   der Meister des Denkmals der Toten, zu sollen. Im Jahre 1780 beauftragte er den Chemifer ein Denkmal im Pariser Justizpalast, im Saal der verlorenen Achard in Berlin  , Versuche mit ausländischen Tabat Schritte", errichten. forten, namentlich den Virginischen, zu machen und wies für irde, Religion und Sozialdemokratie die Versuche eine Fläche von fünf Morgen beim Dorfe Lichtenberg   Unter diesem Titel erschien in der vom Verlag der Buchhandlung Vor­in der Nähe von Berlin   an. Festkonzert des Berliner   Tonkünstlervereins. Er muß mit den Leistungen Achards wärts herausgegebenen Schriftenreihe Die praktischen Forderungen und deren Wirkungen auf den einheimischen Tabafbau vorzüglich des sozialdemokratischen Parteiprogramme in Ginzelerläuterungen" Der seit 75 Jahren bestehende, jozial und künstlerisch, fruchtbar zufrieden gewesen sein, denn er segte ihm eine Pension von fünf- eine gehaltvolle Arbeit von Emil elden. Der Verfasser ift wirkende Tonfünstlerverein, die größte Mujiterstandesorganisation hundert Talern auf Lebenszeit aus für seine Verdienste um Ver- Prediger der Martini- Gemeinde in Bremen   und als solcher ein der Welt, beging mit einem Konzert in der Hochschule jeinen pa- befferung der Tabakkultur". Aber auch der Tabalindustrie wendete Nachfolger des namhaften, unvergessenen Albert Kalloff. triarchalischen Geburtstag. Der Abend begann mit einem Orgel er fein Intereffe zu. An den mit der Leitung der Tabakverwaltung Sozialismus gilt ihm als Vorbedingung einer höheren Religions borspiel Walter Fischers, dem zwei in meisterhafter Sauberkeit boc betrauten Finanzrat Magusch schrieb er, ihm sei sehr viel an der form und damit meint er eine Religion, die uns zu starten, getragene Fest- und Gedenksprüche von Brahms   folgten( Thielscher Erfindung einer Säure" gelegen, vermittelst derer man einheimischen mutigen, auf uns selbst und unsere eigene Kraft und Arbeit ver Madrigalchor  ). Nach einer die Entwicklung des Vereins zusammen- Sandblättertabat derart verbessern könne, daß er dem Virginischen trauenden Menschen werden läßt", womit sie zu einer Verbündeten faffenden Rede des treu bewährten Vorsitzenden Adolf Göttan Güte einigermaßen aleichfäme. Er sei gesonten, demjenigen, des Sozialismus wird. Die flare Schrift setzt sich auch mit den mann folgte die Sensation des Abends: Zwei Kammerwerke, der eine solche Säure erfinde, eine jährliche Pension bon tausend Religionserlaffen des preußischen Kultusministeriums während der denen die Jurh unter 48 eingelaufenen Arbeiten die Preise zuer- Talern auszusetzen. Die leidenschaftlichen deutschen   Raucher der Revolutionszeit auseinander. Sie kostet 1 Mart.

Der