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Nr. 332 36. Jahrgang

10. deutscher Gewerkschafts­kongreß.

2. Berhandlungstag.

Beilage des Vorwärts

Nürnberg, den 1. Juli. Als heute früh die Besprechung über den Rechenschaftsbericht eröffnet wurde, stürzten sich ganze Scharen von Delegierten, die sich bereits vor dem Vorstandstisch aufgepflanzt hatten, vor und es ent­spann sich ein stürmischer Stampf, um als erster in die Rednerliste eingezeichnet zu werden.

Dißmann- Frankfurt a. M. stellt den Antrag, abwechselnd einen Redner für und einen gegen sprechen zu lassen. Der Antrag wurde aber wiederum abgelehnt.

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Brey Hannover ( Fabritarbeiterverband) begründete die Ent­schließung der Vorständekonferenz gegen den Nosteschen Streiferlaß. Er glaubt im Namen des ganzen Kongresses die Forderung aus­fprechen zu dürfen, daß in Zukunft solche Maßnahmen auf dem Ge­biete des Arbeiterrechts nur erfolgen nach vorheriger Rücksprache mit Gewerkschaftsvertretern: Wenn der gute Noste sich erinnert hätte, daß wir in Deutschland zur Vertretung der Arbeiterintereffen eine Generalfommission haben und daß die Eisenbahner eine Organisa­tion haben und wenn er sich an diese gewandt hätte, dann wäre im ein anderer Rat gegeben und er wäre nicht in die fatale Lage ge­tommen, daß man gegen ihn den Vorwurf erhoben hätte, gegen Arbeiterinteressen gehandelt zu haben und daß er nach 48 Stunden feinen Erlaß wieder aufheben mußte. Die Vorständekonferenz ist dem alten taktischen Kampfmittel der Gewerkschaften gefolgt, daß nicht unter allen Umständen gestreift werden müsse, sondern daß allen Einstellungen Versuche vorausgehen müffen, zu einem Ver­gleich zu kommen.( Sehr wahr!) Die Mehrheit des Ston­greffes wird mir zustimmen, daß mit dem Stärkezuwachs der Gewerkschaften es geboten ist, daß erst recht die alte Tattit berfolgt wird.( Lebhafte Zustimmung.) Die Annahme ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen, daß beim legten Eisenbahnerstreit politische Motive mitwirfte.( Sehr wahr!) Dann hat die organisierte Arbeiterschaft aber die Pflicht zu sagen, die Mrbeiterklasse hat genug Machtmittel an der Hand.( Buruf: Wo denn?) Ja, von welchem Monde kommen die Zwischenrufe denn. Haben wir denn nicht ein Wahlrecht in Deutschland ( Chorus), wie es in der ganzen Welt nicht zu verzeichnen ist?

Haben wir nicht politische Machtmittel, um die uns die ganze Arbeiterschaft der Welt benciden könnte? ( Stürmischer Beifall.) Oder glauben Sie, den Streit als politisches Stampfmittel benutzen zu müssen.( Buruf: Jawohl.) Dann wird die Arbeiterklasse einsehen, wohin Sie die Karre fahren wollen.( Stürmisch. Beifall.) Das führt zum Untergang der deutschen Arbeitertlasse und bei diesem Untergang geben Sie, Ge nosse Lange, auch unter.( Stürmischer Beifall.)

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Schulz Frankfurt a. M.( Eisenbahner) begründet eine Ent. schließung der Opposition, die die Vorstandsentschließung als lenden lahm ablehnt und die Maßnahme des Reichswehrministers brand­markt, dessen Brutalität und Gewaltpolitik die Taktiken der schlimmsten Reaktionszeit übertreffen. Unsere Forderungen liegen im weient­lichen nicht auf wirtschaftlichem, sondern auf politischem Gebiet. Mit der Formel Demokratie" lönnen wir nichts anfangen.( Ver­Brümmer- Mannheim( Metallarbeiter) begründet den An­trag auf Beseitigung der Generalfommission, Aufhebung der Arbeits­gemeinschaft mit dem Unternehmertum und Anerkennung des Räte gedankens. Auf seine heftigen Angriffe gegen die Regierung und die Generalkommission wird ihm aus der Versammlung zugerufen: Hetzredner"!

einzelter Beifall.)

Strämer Düsseldorf ( Metallarbeiter) berlangt, daß das Korrespondenzblatt" sich nicht in den politischen Parteistreit

Mittwoch, 2. Juli 1919

( Sehr wahr!) Der Parteivorstand hat sie vielfach erst zur Besinnung ist in den romanischen Ländern, dann haben auch wir bringen müssen. Die Opposition sollte ihre guten Verbindungen recht getan. Auf den internationalen Stongressen haben unsere ausnuten und die Genossen im Auslande aufrufen zur Verhinderung Vertreter, insbesondere Bebel und Vollmar nie einen Zweifel ge­des Unheils, das die Ententekapitalisten über uns heraufbeschworen lassen, daß von einer entschiedenen Aktion teine Rede sein könne, haben.( Beifall.) weil wir nicht die Macht hinter uns hätten. Aus dieser Situation

Lange- Berlin ( Handlungsgehilfenverband) hält seinen gestrigen fonnten wir nur versuchen, den Krieg baldigst zum Abschluß zu Vorwurf( Polizeispigel) gegen die gemaßregelten Gewerkichafts- bringen. Wir haben alles mögliche getan, wir haben in Stockholm beamten aufrecht und beruft sich auf Vorgänge in Leipzig , die zur alles versucht. Wer aber hat die große Protestfundgebung des Maßregelung eines Beamten geführt hätten, der einen anderen internationalen Proletariats unmöglich gemacht? Einmal war es denunziert habe, einen Streit unterstützt zu haben. Gegen solche die Entente, die ihren Friedensvertrag schon damals in der Tasche Schamlosigkeiten balte ich meinen Vorwurf aufrecht( Große Unruhe. batte und sich sagte, es sei nichts so gefährlich, als wenn die Burufe: Bfui, Unverschämtheit.) Arbeiterschaft zusammenkomme und Klarheit über das Verbrechen Vorsitzender Reiche: Die Anschuldigungen sind wohl erhoben, des internationalen Kapitalismus schaffe. Wie wenig hat es mit aber nicht bewiesen. In der Arbeiterbewegung haben wir immer Sozialismus zu tun, zu sagen, daß ein einzelner die Schuld trage. Wert auf Gerechtigkeit gelegt.( Lärm links.) Wir müssen diese un-( Sehr wahr.) Wenn heute die Opposition wieder sagt, wir wären erhörte Behauptungen zurückweisen, solange nicht Tatsachen feft- die einzigen Schuldigen, dann will sie also den Zarismus frei gestellt sind und die Genossen, die angegriffen werden, sich nicht sprechen und auch die Ileinen Balfanraubstaaten. Gewiß, auch verteidigen können. uniere damalige Regierung hatte ein gerütteltes Maß von Schuld. Lange fortfahrend: Für die Opposition fann es nur wertvoll War es uns denn möglich, zum Frieden zu kommen? Ihr mögt sein, wenn die Kongreßleitung diese Leute in Schuß nimmt. Legien über unseren damaligen Einfluß in der Regierung spotten, aber er hat der Opposition den Vorwurf gemacht, daß sie schuld sei am war doch größer als der unserer Parteigenossen von England und Bufammenbruch der Front. Wenn es nach der Generalfommission Frankreich. ( Lebhafte Zustimmung.) Dann haben wir es durchgesezt, ginge, hätten wir heute noch Krieg. Die Arbeiterschaft wird nicht daß wir zu allen internationalen tongreffen unsere Vertreter ent­erst Jhre Genehmigung einholen, wenn fie in einen politischen senden konnten. In England und Frankreich war es nicht Streit eintreten will.( Lärm und Beifall links.) möglich.( Lebhafte Zustimmung und Lärm links.) Wir mußten den Schliestedt Remscheid ( Metallarbeiterverband) verlangt, Sontalt mit der Regierung beibehalten, wenn wir uns zurüdzogen, daß der Belagerungszustand endlich aufgehoben werde.( Buruf: so hätten wir Dann müssen auch die Uria ben beseitigt werden.) Siegle- Berlin( Holzarbeiter) kritisiert die Kriegspolitik der Generalkommission.( Buruf: Erinnern Sie sich denn nicht Ihrer patriotischen Feldpoftbriefe?) Das waren Privatbriefe.( Schallendes Gelächter.) Redakteur Um breit von der Generalfommission: Wir über­nehmen vor dem Kongreß die volle Verantwortlichkeit für die Tätig feit des Storrespondenzblattes. Die Opposition soll erst nachweisen, daß wir das Interesse der Arbeiter während des Krieges nicht ver­treten haben.( Lebhafter Beifall.) Dißmann verschweigt, daß der Kriegswille Rußlands längst vor dem 4. August feststand. Damals hat der noch radikale Vorwärts" und die Leipziger Volkszeitung" das offen ausgesprochen.( Hört! hört!)

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die Regierung in die Hände der Alldeutschen gegeben und unseren Einfluß auf den Frieden verloren. Zweimal haben wir den positiven Antrag der Regierung zur Friedensvermittlung an die Entente gehabt und zweimal hat die Opposition im Parlament gefagt, für diesen Frieden sind wir nicht zu haben.( Hört! hört!) Wenn man sagt, der Friede sei nicht ehrlich gemeint geweien, dann hättet Ihr es ja auf die Konferenz ankommen laffen tönnen und abwarten, daß die Staaten uns entlarbt hätten. Den Mut hat die Entente nie gehabt, denn sie wußte, es gibt nur einen Frieden der Gewalt und der Unterdrückung. Wir haben niemals zweifel gelaffen, daß wir für die Unabhängigkeit unseres Volkes einstehen. Wenn die Internatio und das muß nale die Verteidigung des Landes uns bewilligt, erfüllt gegenüber der deutschen Arbeiterschaft und auch gegenüber und hat sie dann ist unser Schild rein. Wir haben unsere Pflicht dem Internationalismus.( Starker, anhaltender Beifall.)

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die Generalfommission eingegangen: Der 10. Kongreß Es ist dann folgende Vertrauensentschließung für stellt nach Entgegennahme des Berichts der Generalfommission über ihre Tätigkeit fest, daß die Generalkommission bestrebt war, im Giebel Berlin ( Bureauangestellter) begründet den Antrag, Rahmen ihrer Aufgaben die wirtschaftlichen Interessen der deutschen der Generalfommission das Vertrauen auszusprechen. Man gewinne Arbeiterklasse wahrzunehmen und zu fördern. Der Kongreß weist fast den Eindruck, nicht auf einem Gewerkschaftstongreß, sondern auf beher die in der Deffentlichkeit erhobenen Anschuldigungen, fie habe einem Parteitag zu sein. Unsere Parteiführer stehen zu hoch, als die Arbeiterklasse im Kriege verraten, entschieden zurüd. Unter daß sie die Dreckiprizer erreichen können, die gegen sie geschleudert voller Würdigung der Tatsache, daß Meinungsverichiederheiten werden.( Beifall und Lärm.) Die deutsche Arbeiterschaft hatte die über die zweckmäßigste Lösung der Einzelfragen bestehen können, Pflicht, sich gegen den internationalen Stapitalismus zu webren, wo spricht der Kongreß der Generalfommission sein Vertrauen aus. er fräftiger sich ausbreiten würde als der einheimische. Heute erleben Den Standpunkt der Opposition bertreten weiter Beilschmidt- mir es, wie er uns das Fell über die Ohren zieht.( Heckert- Chemnitz: Bremen ( Eisenbahnerverband), Heinze- Leipzig ( Kürschnerverband). Ihr wollt dasselbe!) Ich würde den Kongreß beleidigen, wollte ich Der Kommunist Ulrich Berlin ruft: Es ist eine Schande, daß wir auf diese Zwischenrufe eingehen.( Stürmischer Beifall und lärmende einen Noste noch als Gewerkschaftsmitglied haben.( Stürmischer Buruf links.) Beifall und große Unruhe.) Sodann erhielt das Wort

Reichsernährungsminister Robert Schmidt: Die Redner der Oppo­

Nirgends haben soviel schwarz- weiß- rote Banner geweht, als im Norden Berlins . fition behaupten, daß die Gewerkschaften und die Partei die Auf-( Erneuter Beifall.) Da haben die Herren von der Oppofition nicht gaben, die der internationale Songreß in Stuttgart uns in der Frage des Krieges auferlegt habe, nicht erfüllt haben. Ich vermisse von der protestiert.( Buruf: Sie haben mitgemacht!) Weil es ihnen wahr­Opposition den Nachweis, was wir am 4. August hätten tun müssen. Scheinlich zu gefährlich war.( Beifall.) Das ist ein Zeichen der ( Sehr wahr!) Wir haben trot unserer Proteste das Unheil nicht geistigen Verirrung der Massen, die leider zu wenig Einblick in die aufhalten können. Stein Redner der Opposition ist mit einem An- wirtschaftlichen Verhältnisse haben und sich viel zu sehr von Stim­trag oder Vorschlag herangetreten, um zu einer entscheidenden Tat mungen leiten lassen.( Lebhafter Beifall.) Wir haben unsere Takiik zu greifen. Wir müssen uns vergegenwärtigen, wie die Situation geändert, weil es die Verhältnisse erforderten. Diese Taftit hat der am 4. August war, wie der Chauvinismus seine Wellen schlug. rbeiterschaft nicht geschadet, sondern ist zu ihrem Besten gewefen. Mancher ist jetzt bei uns, der am August im Dienste des( Lärmender Beifall.) Chauvinismus stand und heute als Ankläger gegen uns auf­Bei Beginn der Tost Berlin empfiehlt einen Antrag des Metallarbeiterber- tritt.( Stürmische Zustimmung.) Diefelben Leute, die damals in Nachmittagsfizung bandes Nowawes- Potsdam, der sich gegen die Politik der General chauvinistischer Begeisterung Fenster einschlugen, schlagen jetzt bei verliest der Vorsitzende Reichelt- Stuttgart ein Begrüßungs­tommission und ebenfalls gegen die Arbeitsgemeinschaft wendet. Strawallen aus Opposition gegen die Regierung auch telegramm der dänischen Gewerkschaften, die die Hoffnung aus­Diese diene nur dazu, die Arbeiter in dauernder wirtschaftlicher Fensterscheiben ein.( Lebhafte Zustimmung.) Es gab ein sprechen, daß die Einigkeit der deutschen Gewerkschaften sich be­Senechtichaft zu halten. Damit untergrabe die Generalfommission Mittel, daß auch auf internationalen Kongressen von festigen und zum Wiederaufbau der daniederliegenden deutschen die Revolution und rette das Kapital. englischen und romanischen Genossen erörtert wurde: Im Falle des Wirtschaft beitragen werde. Schauer Stettin erklärt, die Politik der Generalfommission Strieges den Generalstreik und den Militärstreit eintreten zu lassen. Eine Entschließung der Opposition protestiert gegen die Auf­trotz der gestrigen Freiübungen Digmanns nicht verurteilen zu Ich frage die Opposition, ist von Euch einer jemals an eine berrechterhaltung des Belagerungszustandes im Industriegebiet und Viele Genossen der heutigen Opposition haben sich zu antwortliche Stelle berangetreten, um am 4. August selbst diese verlangt Haftentlassung der wegen Streifvergehens verurteilten Kriegsbeginn in patriotischer Begeisterung nicht genug tun können. Verantwortung auf sich zu nehmen? Wenn diese Tat ausgeblieben oder in Schutzhaft genommenen Gewerkschaftsmitglieder.

einmische.

fönnen.

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Erleuchtung.

Er rückt seine Müße zurück, er schüttelt noch heftiger nehmen! Ja, Kuchen! Unser Stadtrat! Macht in die Hosen! seinen zerschundenen Kopf, der durch die Nachtdämmerung Wollen Ordnung, aber wenn sie Ordnung machen sollen, dann herumfegt, und er fügt hinzu: heißt es immer: Oder was beißt mich da!" Roman von Henri Barbusse . " Ich habe ihm sein Portemonnaie repariert, das ganz Der brave Mann ist wütend. Er schüttelt die derbe Faust, Berdeutscht von May Hochdorf. kaputt gewesen ist. Einen Druckknopf, der mich ganze dreißig die einem bielgestaltigen Werkzeug ähnlich ist, in den leeren Centime gekostet hat, hab' ich nun noch drauf gegeben und Raum hinaus. Er deutet nach der Richtung, in der Brisbille Grünstraße. Ich stoße nur auf einen Laternenpfahl. Dann das Ganze ringsum abgesteppt. So was braucht doch Zeit, der dunken Nacht entgegenstauchelt. taucht aus dem Schatten ein kleines Kind hervor, das ganz nicht wahr? Na, und, wie ich nun das Maul auftu und aschgrau angezogen ist. Während es unbemerkt heimwärts von die Nähmaschine reden will, die mir doch interessieren Sozialisten? Das souveräne Volt, das sich nicht auf seine Und er fährt fort: Sozialisten! Was ist das nun, strebt, preßt es einer Puppe gleich, das Dreipfundbrot ans tut und die bei ihm doch bloß Klamotten ist, was bin ich da Sozialisten? Das souveräne Volt, das sich nicht auf seine herz, das es eben geholt hat. Die Etappenstraße. Dort geworden? Luft bin ich da für ihn gewesen." Er erzählt Beine halten fann! Wenn ich im Leben schuften tu, dann wohne ich. In dem Halbdunkel ist der Friseurladen sichtbar; mir von dem wahnsinnigen Preis, den ihm der Schuster schuft ich, weil ich für Ruhe und Ordnung bin." Und dann: er wird hell überleuchtet von einem Flimmern, das in den Trompson für ein Paar Sohlen abverlangt hat. Er beklagt für Ruhe und Ordnung und für Freiheit bin ich. Darum Also gute Nacht! Tante Josephine geht's gut? Ich bin Spiegelscheiben aufglänzt. Da ich vorübergehe, öffnet jemand sich über den Bécret, der Crillons Anständigkeit einfach miß- bin ich niemals mit die Bande gewesen. Hast ja gesehen, die durchsichtige Tür, auf der die treisrunde Firmeninschrift braucht und ihm für die Reparatur einer Dachrinne ein Messer wie das vom Fled kommt. Wie'n junges Mädchen so lustig, fichtbar ist. Unter dem klingenden Barbierschild, das die in Zahlung gegeben hat, das gerade scharf genug gewesen nicht wahr? Na, nicht wahr?" Er geht in seine Werkstatt Stunden heranlocken will, zeigt sich Herr Justin Pocard in ist, um Buttermilch damit zu schneiden. Er berichtet eigener Person. Und zugleich mit ihm nebelt ein dicker mir von allem, das für sein Leben Bedeutsamkeit enthält und hinein. Aber noch einmal dreht er sich um und er erinnert Schwaden wohlduftender Helligkeit empor. Der Friseur ver- dann sagt er noch: Was mir anbelangt, so bin ich nicht und er sagt: Weißt schon? Jegt sind sie alle oben im Schloß mich an etwas. Er macht mir ein geheimnisvolles Zeichen, abschiedet sich von einem Stunden und spricht bei dieser Ge- reich, aber ein ordentticher Bürgersmann. Schuften tue ich,

Tegenheit einige Worte. Ich habe noch gerade Zeit, um den weil mein Vater schon geschuftet hat, und weil sein Vater angekommen?" Kunden zu beobachten. Der Mann scheint überzeugt und auch schon geschuftet hat. Andere fommen ja auch anders Vor lauter Ergebenheit dämpft er die Stimme. Er ist nicht mit dem Stopfe zu allem, was ihm eben gesagt worden weiter, aber ich, ich bin eben feiner von die andern. Ich ganz erfüllt von dem Eindruck, den die Schloßbewohner ihm ist, und Herr Pocard, das Drakel, streichelt mit dem Geleuchte mach, was ich mach." hinterlassen haben, und er macht unwillkürlich eine Verbeugung, seiner Hand den blonden Bart, der ein ewig frisches Aus- Plöglich wird auf der Straße ein lautes und immer dann sagen wir uns Lebewohl. sehen hat. lauter werdendes Gestampfe vernehmbar. Eine Gestalt Seine Werkstatt ist ein enger Glaskäfig, der sich vertrau­Ich gehe um die verfallene Klempnerei herum, deren taucht auf. Sie torfelt stoßweise auf uns zu. Sie hält sich lich an unser Haus anlehnt. Im Innern ist die starke und Mauern zerstückelt, zerbogen und zerstäubt, und deren Fenster schlecht im Gleichgewicht und klammert sich an die eigene volkstümliche Gestalt Crillons sichtbar, der aufrecht neben erblindet und von Dunkelheit durchlöchert und besät sind. Haltlosigkeit, sie wird durch irgend eine Uebergewalt vor- einem Wirrwarr von vielfachem Gerümpel steht. Und über Ich glaubte, den findlichen Schatten der winzigen Antoinette wärts gestoßen. Das ist der Schmiedemeister Brisbille, der alledem thront der Lichtschimmer einer Sterze. Die Helligkeit, zu bemerken, die an den Augen leidet, und die man noch wie gewöhnlich betrunken ist. Wie Brisbille uns bemerkt, die auf dem Getürme von Werkzeugen lagert, und auch auf immer nicht heilen kann. Aber ich bin nicht ganz sicher, ob schlägt er gleich Lärm. Nun ist er bis zu uns herangekommen, allem, was an der Wand hängt, ist gleich einem goldendurch­sie es gewesen ist. Endlich, wie an allen übrigen Abenden, aber er zögert noch. Plötzlich faßt ihn ein Gedanke. Er wirkten Flackern um das Bildnis dieses Weisen geschlungen, auch trete ich in den Hof unseres Hauses. hält ein, seine flatschenden Sohlen schlagen wie Pferde- der sich wieder anschickt, die Bastelarbeit wieder aufzunehmen;

Da steht vor seiner Werstatt, die hinten im Hofe liegt, getrampel aufs Pflaster. Er mißt die Straßenstrecke mit er schuftet, wie sein Vater geschuftet hat, und wie sein Groß­Herr Crillon. Täglich bastelt er in seiner Werkstatt an un- dem Auge. Aber er ballt die Fäuste und schluckt offenbar vater auch geschuftet hat. Sein Gemüt ist unbefleckt und frei bedeutenden Arbeiten herum. Jeden Abend steht, er vor mir hinunter, was er eben sagen wollte. Er strauchelt und zieht von jeder Art gehässigen Verlangens, es ist auch unberührt wie ein Marfstein am Wege. Als er mich sieht, winkt der sich wieder zurück. Sein Geficht ist ganz von roten Flecken von neidischen Regungen. brave, riesige Mann mit dem Kopf. Sein Gesicht ist glatt zerfleischt. Eine Welt des Hasses und des Weines strömt von Ich steige die Treppe unseres Hauses empor, und nun rafiert, seine ungeheuere Nase springt daraus hervor, mächtige ihm aus. stoße ich die Tür auf, die von einem grauen Schatten um­rahmt ist. Nur die metallene Erhebung des Schlüssels sticht aus dem Schatten. Als die Tür entangelt wird, seufzt sie. Dann kann ich in den finsteren Flur eintreten. Einstmals war er mit Steinen gepflastert, aber nach und nach haben die Sohlen das Erdreich dorten zusammen getragen und auf dem Boden so etwas wie einen Saumpfad aufgeftampft. orts. folgt.)

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Ohren tleben an seinem Kopfe, auf dem er ständig eine vier- Aller Trillon sagt:" Dieser Anarchist!" Seine Stimme edige Müße trägt. Er klopft auf die lederne Arbeitsschürze, ist von Ekel erfüllt. Sind das nicht schauderhafte Gedanken, die hart ist wie ein Brett. Er zieht mich zum Straßenrande was solch Sterl hat? Deubel noch mal, wann wird man heran, er stößt mich dann auf die Türwand zu und sagt solch Gesindel endlich loswerden!" schließlich mit leiser Stimme: Dieser Pétraque ist wahrlich Dann reicht er mir die Hand und sagt:" Ich sag's ja ein miserabler Sterl". Dabei liegt in seinem Zon eine glühende immer wieder im Stadtrat." Man muß diese Kommunistens Ueberzeugung. bande bei der Kleisten Uebertretung von die Saufgeseze hoch­