Einzelbild herunterladen
 

Nr. 334 36. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Donnerstag, 3. Juli 1919

Die Beamten und der Weimarer einigungen jozialistischer Beamter gebildet, teils örtlicher Treneid entbunden waren. Es muß auch offen ausgesprochen

Parteitag.

Von Landrichter Ruben.

Hinsichtlich der Stellung der sozialdemokratischen Beamten innerhalb der Partei ist ein Antrag Ruben und Genossen dem Parteivorstand zur Berücksichtigung überwiesen, in welchem zur Förderung der politischen Aufklärung und Organisation Beamten in sozialistischem Sinne schleunigst eine 3entra Istelle beim Parteivorstand zu schaffen ist.

der

sich an verschiedenen Orten gewissermaßen wilde Vertreten fonnten, nachdem sie durch die Revolution von ihrem Natur, teiln nach Berufen geordnet. Hier zeigt sich eine große werden, daß ein nicht unerheblicher und nicht einflußloier Verworrenheit. Man weiß nicht, ob man da gut tut, nuz Teil des Parteitages sich gerade gegen die Leitung organisierte Genossen aufzunehmen, ob man sich auf Andes für die innere Verwaltung entscheidenden Mini­hänger der sogenannten Mehrheitspartei beschränkt und wie steriums wandte, und die Neubesetzung. dieses Mini­das Verhältnis zu den Gewerkschaften sich gestalten solle. steriums fann trop aller Anerkennung der Leistung und Die sozialdemokratische Beamtenschaft führt seit dem läßt man diese Sprößlinge sich wild weiter entwickeln, o Fähigkeiten des bisher dieses Ministerium verwaltenden Ge­November 1918 einen doppelten Stampf, um ihre gleich- fönnen sie sich zu einer Gefahr für den Sozialismus aus nossen nur eine Frage der Zeit sein. Unter lebhafter Zu­berechtigte Anerkennung innerhalb der Partei und um ihr wachsen, insbesondere deshalb, weil es sich hier meist um ftimmung des Parteitages führte der Genosse Steintopf Recht zur Betätigung ihrer politischen Gesinnung nach außen. noch ungeschulte Genossen handelt. Voraussichtlich muß da aus, daß die Unterdrückung, die die Beamtenschaft sich jetzt Sie erwartete von dem Weimarer Parteitag nach beiden von ausgegangen werden, daß die rein gewerkschaftlichen wieder gefallen lassen müsse, zum Simmel schreie und day Richtungen hin eine ihr günstige Klärung, die auch in vollem Fragen aus dem Betätigungsfeld der Vereinigungen sozi- es ein Skandal sei, daß unter den jezigen Verhältnissen Umfange eingetreten ist. listischer Beamter ausscheiden und diese Vereinigungen ledig die sozialistischen Beamten noch schlimmer drangia­lich der Förderung der politischen Aufklärung der Beamten liert würden als früher. in sozialistischem Sinne dienen. Es wird damit nicht eine Der Parteitag ist aber noch einen Schritt weiter ge­Partei in der Partei gegründet. Vielmehr handelt gangen. Er hat nicht nur bei der Behandlung des Räte­es sich um einen ähnlichen organisatiorischen Gedanken, wie systems das Mitbestimmungsrecht für Arbeiter und Ange­er im§ 2 des neuen Organisationsstatuts zum Ausdruck ge- stellte ausgesprochen und den Räten der öffentlichen Beamten tommen ist, wo für private und staatliche Werke und An- sinngemäß gleiche Rechte eingeräumt, sondern ausdrücklich Die Beamten, die sich zur sozialdemokratischen Partei bestalten besondere Organisationseinrichtungen vorgesehen sind. einen Zujazantrag zu dem Antrag Steinkopf dahingehend fennen, müssen nicht vergessen, daß sie erst durch die Ereig­Hinsichtlich der Stellung der Beamten nach außen hat angenommen, daß den Beamtenausschüssen für die nisse vom November 1918 in die Lage gesetzt worden sind, sich der Parteitag gleichfalls eine klare und unzweideutige Stei- Regelung und Verwaltung des inneren Dienstes das Mit­offen zur demokratischen Republik und zum Sozialismus bekennen zu dürfen. Wie Genosse Ruben zur lung eingenommen. Er hat nämlich folgenden Antrag des bestimmungsrecht eingeräumt werde. Begründung des obigen Antrages ausführte, gebührt der Genossen Steinkopf seine Zustimmung erteilt: Dank dafür der Partei, der wir dafür treu dienen bereit sein müssen. Wir müssen borerst in die Leitung der inneren Parteigeschäfte den älteren Parteigenossen fügen und gleich diesen von der Pike herauf dienen. Gleichzeitig aber muß der Grundsatz der Demokratie auch zugunsten der Be­amten innerhalb der Partei in die Wirklichkeit. umgesetzt werden. Die sozialdemokratischen Beamten haben namentlich im Verwaltungswesen und im Kampf gegen die Ge­heimratswirtschaft des alten Systems Kenntnisse, die der Partei nüßlich sein können. Alle Angriffe und Schmähungen, wie ein recht unduldsamer Teil der Partei­genossen sie jegt immer noch gelegentlich für nötig hält, dürfen die sozialdemokratischen Beamten nicht abschrecken. Es wäre furzfichtig, aus persönlicher Gereiztheit sich in das radikale Lager treiben zu lassen. Die sozialdemokratischen Beamten müssen im Gegenteil zeigen, daß sie sich nicht um der Aner­fennung willen zur Partei bekennen, sondern um an ihrem Teile an der Verwirklichung der Parteiz iele mit­zuarbeiten.

uns

Der Parteitag tritt dafür ein, daß ein zuverlässig arbei­tendes Berufs beamtentum erhalten bleibt, welches unbeeinflußt von politischen Ereignissen seine Dienste dem Wohl der Allgemeinheit zu widmen hat. Die wohlerworbenen Rechte der Beamten sind deshalb zu gewährleisten.

Ferner verlangt der Parteitag, daß das freie Sto a 11 tionsrecht, wie es jedem Staatsbürger zusteht, den Beamten in keiner Weise eingeschränkt werden darf.

In Anbetracht jedoch der besonderen Stellung, welche die Beamten im Stadtween einnehmen, und der ver­derblichen Wirkungen, die ein Beamtenstreit mehr als jeder

Damit sind alle Wünsche der Beamtenschaft von deut Parteitag anerkannt. Es ist zu hoffen, daß ein frischer Zug in die Beamtenschaft dadurch getragen wird. Es ist zu hoffen, daß, geleitet durch die zu schaffende Zentralstelle, die Vereinigungen sozialistischer Beamten mehr und mehr sich ausdehnen und erstarken, daß der sozialistische Geist immer weiter in die Beamtenschaft hineingetragen wird und diejenigen mitreißt, die noch lau sind und zögernd abseits stehen. Es ist zu hoffen, daß dann die sozialistische Beamten­schaft ein wichtiger und wertvoller Teil der Gesamtpartei werden wird.

andere Streif im Gefolge haben kann, verlangt der Parteitan. Preußische Landesversammlung.

daß die Beamten, ehe sie ihre Tätigkeit einstellen, a II e Mittel restlos erschöpfen, die zur Erfüllung ihrer berechtigten Forderungen geeignet sind. Um dies zu erreichen, ist mit Be­schleunigung ein entsprechendes Schlichtung= und. Schiedsverfahren zu schaffen.

Beim Aufbau des neuen Rechtes, welches bestimmt ist, die dienstlichen, Besoldungs- und Disziplinarverhältnisse der Be­amten zu regeln, sollen die Beamtenkammern und - ausschüsse und auch die Beamtengewerkschaften zur Mit­arbeit herangezogen werden.

Bezüglich der Offenlegung der Personalatten fritt der Parteitag dafür ein, daß es den Beamten gestattet wird, die ihn betreffenden Aften im Originalzustand einzusehen. Vor der Einsichtnahme dürfen keine Aenderungen an ihrem Inhalt vorgenommen werden.

Der Parteitag ersucht die Genossen in der Regierung, nach­drücklich dahin zu wirken, daß der Aufstieg fähiger Be= amten in höhere Stellen alsbald in die Tat umgesetzt wird. Bureaukratische oder kleinliche Bedenken dürfen diese Reform weder verhindern noch erschweren."

38. Sigung vom 2. Juli 1919, 1 hr. Am Regierungstisch: Sirsch, Dr. Am Zehu hoff.

Der von der Gemeinde kommission auf Grund eines Antrags Dr. Ruer angenommene Gefeßentwurf über die Sonderrechte der Provinz Schleswig- Holstein wurde an den Gemeindeausschuß zu­rückverwiesen. Der von den Demokraten beantragte Entwurf über die ehrengerichtlichen Strafen und Verfahren gegen Aerzte wurde in dritter Lesung debatteios angenommen. Ebenjo in zwei Lesungen die Regierungsvorlage betreffend erhebliche Ver mehrung des Personals der Staatsschuldenver­waltung, nachdem der Abg. Weißermel( Dnat. Vp.) auf die ungeheure Vermehrung der Schuldenlast Preußens bis auf 67% Milliarden Marf hingewiesen hatte. Gerichtskosten für die Beurkundung von Rechtsgeschäften der Be­Gine Novelle zum Gerichtstoftengeses, die di wohner insbesondere polnischer Landesteile, die des Deutschen nicht mächtig sind, herabsetzen will, wird in zwei Lesungen erledigt.

Der Gesezentwurf über Auflösung und Neu­bildung der Steuerfommissionen ging an die Ge­meindefommission, nachdem Abg. Bubert( Soz.) die Vorlage be­grüßt hatte, weil nun endlich auch Arbeiter in diese Kommissionen tommen fönnten. Der Gesezentwurf über die Bil­dung von Bodenverbesserungsgenossenschaften wurde nach kurzer Debatte dem Siedlungsausschuß überwiesen. Das Eisenbahnanleihegesek ging an den Ausschuß für den Staatshaushalt. Nunmehr wurde die Beratung bes Justizetats

Dabei darf aber das eine nicht vergessen werden, daß die Vorstände einzelner Vereine bisher allzusehr auf die Interessen der Handarbeiter eingestellt waren und wahrscheinlich auch noch auf lange hinaus die beson­deren Bedürfnisse des Beamtenstandes nicht genügend wür­digen weden. Denn der Kampf der sozialistischen Beamten um die Betätigung ihrer politischen Ueberzeugung ist auch jetzt noch keineswegs erledigt. Vielmehr muß, namentlich in den Bezirken, in denen die politischen Gegner die Mehrheit haben, der sozialdemokratische Beamte täglich und stündlich auf der Hut sein. Er bedarf in diesem Kampfe des Zusammenschlusses und eines Haltes an einer Zentral­stelle, die den einzelnen Beamtenorganisationen Rat und Silfe angedeihen läßt und vor allem verhindert, daß die Der Antrag stellt das Ergebnis eingehender Beratungen eine sozialistischer Beamter eine Verbindung unzufriedener der verschiedenen, dem Beamtenstand angehörigen Dele Beamter darstellen. Namentlich müssen von einer solchen gierten dar und eine mittlere Linie, auf die sich wohl alle Zentralstelle die Vorwürfe gegen lebergriffe reaktionärer Richtungen innerhalb der Beamtenschaft, soweit sie zum So­Beamter sorgfältig borgeprüft werden, ehe fie anzialismus zählt, einigen fönnen. Insbesondere kam es da­die Vertrauensmänner in den einzelnen Ministerien weiter- rauf an, zu verhindern, daß fähige Stöpfe innerhalb der Be­geleitet werden, damit diese nicht, wie auf dem Parteitag amtenschaft von sozialistischen Ministern gerade deswegen fortgesetzt. wiederholt von ministerieller Seite ausgeführt wurde, mit mit Mißtrauen betrachtet werden, weil sie sich zur Sozial­haltlosen Beschwerden überhäuft werden. demokratie bekennen. Es wird von diesen furzsichtigen Ge- Ich bin nach wie vor für die Ernennung von Richtern, nicht für Es besteht aber noch eine weit größere Gefahr. Es haben nossen völlig verkannt, daß die Beamten der Partei erit bei- die Wahl durch das Volf.( Hört, hört!) Ich muß doch das Recht Josephine ist die leib und fnochengewordene Magerteit selber. durch den Raum. Meine Tante ist von dem lebhaften Leuchten Nach und nach bricht sie das Schweigen und sie beginnt zu umflossen. Sie hat Augen, die fast in der Stirn zu fleben scheinen. seufzen: Ihre Brauen sind dicht und schwammig. Der Mund ist breit Du hast kein Herz, nein. Du hast fein Herz, nein! und er regt und rattert den Schmerz ewig hit und her. Dieses scheußliche Wort, das Du mir gesagt hast! Weißt Du Frische Tränen vergrößern das Rund ihrer Augen und schütten denn, was Du mir gesagt hast. Maul halten! hast Du ge- eine frische Schicht von Feuchtigkeit über ihre Wangen, und Ich stoße mit dem Kopf an die Lampe , die an jagt! Ha, die Leute wissen nicht, was ich mit Dir durch es schwimmt blinkend um ihre Augen. Sie schickt sich an, der Wand hängt. Die Lampe ist ausgelöscht, sie schwitzt machen muß. Ein böser Mensch bist Du, ein Stallfnecht bist hin und her zu wandeln, unaufhörlich durchschneidet sie die und riecht schlecht nach Petroleum . Man sieht diese Du!" Schwere der noch lastenden Düsterfeit. Ihr Gesicht ist tief Rampe niemals, aber man stößt sich immer daran. Ich bleibe ganz still, ich höre nur zu. Von ihrem Ge- gefaltet und verrunzelt. Um Sinn und Hals ist ihre Haut Und nun weiß ich nicht, warum ich plöglich meinen Schritt sichte, dessen düsterer Flecken auf dem farblosen Kopffissen dermaßen tief geferbt, daß man meinen möchte, ein Schacht so verlangsamte, wo ich mich doch sonst immer eifrig zu be- ruht, rinnen und stürzen diese Worte, sie rieseln von Geträn, von Eingeweiden habe sich dort eingefurcht. Und alles das eilen pflege. Ja, da ich jetzt zu Hause angekommen bin, sie rinnen in die Düſterkeit des Raumes hinein. ist ein wenig anzusehen, als wenn es in dem scharfen Lichte überfällt mich wieder, wie an jedem Abend, eine winzige und Ich stehe auf, ich seize mich wieder, ich versuche, das Ge- vom Blut übergossen würde. wehumschattete Enttäuschung. spräch wieder in Gang zu bringen: Also, jetzt ist Schluß? Nicht wahr?"

3]

Erleuchtung.

Roman von Henri Barbusse .

Verdeutscht von May Hochdorf.

Ich trete in den Raum ein, der zugleich als Küche und Speiseraum dient. Dort schläft meine Tante auch. Dieser Raum ist nicht minder in fast vollständige Dunkelheit gehüllt. Guten Abend, Tantchen!" Von dem Bett, das vor dem fahlblauen Stubenfenster aufgewölbt ist, steigt ein Seufzer auf und dann ein Schluchzen.

"

Abg. Freymuth( Eoz.):

Jezzt, da die Lampe angezündet ist, werden einige Winkel des düsteren Durcheinanders enthüllt, in dessen Verschüttung Da stößt sie einen Schrei aus: Schluß, jawohl, auf wir leben. Da ist ein Matratzenbezug, der mit zwei Nägeln immer Schluß! Schluß! Schluß!" vor das Fenster genagelt ist, damit er den Zugwind abhält.

Mit dem Bettuch, das der Abend finster verhüllt, ver- Da ist der Marmor des Waschtisches, der mit einem Staub­barritadiert sie sich, sie verhüllt ihr das Gesicht, sie wischt fänger bezogen ist. Da ist das Schlüsselloch, das mit einem sich die Augen, und macht Zeichen, daß sie nun nichts mehr etwas herausspringenden Papierpfropfen verstopft iſt. Hierauf entsinne ich mich, daß heute früh zwischen mir hören will. Aber dann sagt sie doch:" Auf immer Schluß! Die Lampe blakt. Tantchen weiß nicht, wo sie bei all und meiner alten Tante ein Auftritt stattgefunden hat. Das Ein Bort wie das, was Du heute früh gesagt haft, so was dem Durcheinander das Licht absehen soll. Sie hockt sich kommt nun zwei- oder dreimal wöchentlich bei uns vor. Dies- bricht das Herz auf ewig entziei!" Und sogleich fährt, sie endlich auf den Erdboden, um den Docht in Ordnung zu mal handelte es sich um eine Bodensteinfliese, die ich be fort: Und doch muß ich jetzt aufstehen, um Dir Dein Essen bringen. lleber der Geschäftigkeit der alten Frau, die jetzt schmuzt haben soll. Ich war am Morgen durch das unauf- zu machen. Denn Du mußt doch essen. Ich hab Dich von Nacht und Helligkeit umspielt wird, erhebt sich ein düsterer hörliche Gesprudel der Klagen wittend gewesen, ich hatte ein aufgezogen, als Du ein ganz fleiner Junge gewesen bist." Ihre Rauchschwaden, der sich, einem Fallschirme gleich zur Erde nieder­mißtönendes Wort hingeschleudert und beim Weggehen die Stimme schlägt über: Ich habe alles für Dich geopfert, fenft. Tantchen seufzt auf. Sie kann ihre Worte nicht ein­Zür krachend zugeschlagen. Darum hatte Tantchen den ganzen und Du bist mit mir, wie wenn ich sowas von der Straße dämmen, sie muß immer und immer sprechen. Sie sagt: Tag weinen müssen. Während sie ihren Haushalt beforgte, hergelaufenes wär." Junge, Du kannst doch so nobel sein, wenn Du nur willst!

hatte sie ihre Tränen geschluckt und ihr Herzleid genährt und Ich höre das Geräusch ihrer dürren Füße, die wie zwei Und Du verdienst doch hundertachtzig Franken im Monat. immer wiedergefäut. Dann hatte sie sich beim Dunkelwerden polternde Gefäße über Boden schurren. Sie sucht ihre Seleider Bist schön nobel, aber hast feine noblen Manieren! Das ist zu Bett gelegt und die Lampe ausgelöscht. Sie wollte aber zusammen, die über das Bett zerstreut lagen und jetzt zur es doch, woran's bei Dir hapert. Und Du hast doch auf ihren Stummer nicht verlöschen lassen und ihn dauernd Erde geglitten sind. Sie verschluckt einen Seufzer. Wie sie den Fußboden gespuckt, natürlich hast Du gespuckt, ich lab so in dem Schatten dasteht, ist keinerlei jeste Gestalt an ihr mir den Kopf abschneiden, daß Du gespuckt hast! Und Du

befunden.

"

Wie ich eintrete, schält sie im Dunkel Kartoffeln. Ueber- wahrnehmbar. Ich sehe nur, wie sich ihre ungeheure Mager- gehst nun schon ins Vierundzwanzigste! Und nur um Dich all sind Kartoffeln auf den Steinbogen hingerollt. Man teit zeitweise aus dem Raume heraussichelt. Sie schlüpft in zus rächen, weil ich entdeckt habe, daß Du gespuckt hast, hast stößt mit dem Fuß daran, und sie rollen dumpf zwischen dem ihr Hemdkleid und in ein Leibchen. Ich habe vor mir die Dit geschrien, daß ich daß Maul halten soll. Ein Lümmel Gerümpel und dem weichen Wirrwarr der Kleider, die herum- Gespenstererscheinung von Wäschestücken und von Geweben, bist Du, nichts anderes bist Du!" Und dann unvermittelt: liegen. die sich um das Gestänge ihrer Arme und über dem Gerüst Die Herren von der Fabrik sind sehr anständig zu Dir. Staum bin ich da, so bricht meine Tante auch schon in ihrer Schultern entfalten. Dein armer Vater war ihr bester Arbeiter. Aber Du bist Tränen und Geseufze aus. Da wage ich kein Wort mehr Während sie sich ankleidet, spricht sie mit sich selber. nobler als Dein armer Vater, Du bist mehr Englischman und und setze mich in meinen gewohnten Winkel. Jch unter- Nach und nach kommt aus den Worten der armen Frau Du hast lieber ins Geschäft eintreten wollen, anstatt weiter. scheide auf dem Bett eine spißige und vermummte Gestalt. meine ganze Vergangenheit an den Tag. Sie ist die einzige auf die Schule zu gehen. Alle Leute fanden das ja auch gut Die Linien dieses Körpers zeichnen sich auf den Vorhängen nahe Verwandte, die ich auf Erden habe. Sie ist wie meine und recht, aber so'n tüchtiger Arbeiter wie Dein Vater blit ab, die leicht schwärzlich um das Feuer wallen. Es sieht Mutter, sie ist zugleich auch wie meine Magd mit mir. Sie Du nun einmal nicht, na, bist Du's nun?" Und plöglich die aus, als wenn man eine Gewandung, die über einen Stock reißt ein Streichholz an. Das Lampenlicht springt aus dem alte Litanei: Gibst Du nun zu, daß Du do ch auf den Boden geworfen ist, hoch gehoben hätte, denn meine Tante Düsteren heraus und geistert nun feengleich und im Zickzack gespuckt hast?"

( Forts. folgt.)