tragen. So werden die neuen Aerzte selbst an ihrer Kunst irre Polen und Kauben im Danziger Freistaat.
und fürchten sich, die notwendigen radifalen Operationen vor
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Gegen das Proletariat.988.15
Man schreibt uns:
In der gestrigen Ausgabe der Freiheit" wird bestritten, daß haltung von Lebensmitteltransporten Frauen und Kinder hungern
zunehmen. Bäumt sich der arme mißhandelte Kranfe auf gegen Die„ Gazeta Gdanska" beschäftigt sich in ihrer Nummer vom dieje falsche Behandlung, dann sagen sie, es sei Fieberwahn und 27. Juni mit der Sicherung der polnischen Rechte in Danzig . Sie Eisenbahner gesagt haben, es mache ihnen nichts, wenn durch Auflegen ihm die Zwangsjacke an. verlangt, daß die Polen sich zusammenschließen sollten, um ihre ForUnsere Genossen in der Regierung tragen eine riesengroße derungen durchzusehen. Diese Forderungen beziehen sich u. a. auf müßten. In heuchlerischer Weise fordert das Blatt Beweise dafür. Verantwortung und ihr guter Wille wird sie nicht davor be- die Gleichberechtigung in Schulen, Amt und wirtschaftlichem Leben. Am 10. März d. J., vormittags 10 Uhr, hat der Bezirksleiter wahren, daß die Geschichte einst ein hartes Urteil über sie fällt, was unter Gleichberechtigung zu verstehen ist, fönnen wir ja mit des Deutschen Eisenbahnerverbandes, Vezirt Berlin , Schulz auf wenn sie nicht die nötige Energie aufbringen, diesem Stan Leichtigkeit aus dem Vechalten der Polen in Posen ent- dem Hofe der Eisenbahnhauptwerkstatt 2 Berlin, Revaler Str. 99, dal ernstlich zu Leibe zu gehen. Unser aus dem nehmen, daß natürlich auch für die Behandlung der Polen im Dan- in einer von zirka 2000 Personen besuchten Betriebsversammlung wilhelminischen Klassenstaat restlos in die deutsche sozia- ziger Freistaat zu dienen hat. Die„ Gazeta Gdanska" berechnet da- ausdrücklich erklärt, daß der volle Zugverfehr, einlistische" Republik hinübergerettetes Recht" ist eine einzige bei, daß der Danziger Freistaat ungefähr 360 000 Einwohner schließlich aller Lebensmittel und Kohlenzüge, Heiligsprechung des Privateigentums. Dem zählt, unter denen nach der preußischen Statistik 13 500 Bolen eingestellt werden müßte. Er betonte, daß es ihm sehr Gemeininteresse wird nur ganz verschämt eine engbegrenzte find, während die Polen neuerdings 60 000 herausrechnen, allerdings Kinder leiden müßten, das geht aber nicht anders. Im wohl befannt sei, daß darunter in erster Linie Frauen und Einflußsphäre eingeräumt. Die ungeheuer schwere Zukunfts- auf Grund einer völlig unsicheren Schäßung, die natürlich viel zu Interesse des gestedten Zieles( Sturz der Regierung) müsse aber aufgabe, vor die das deutsche Volk gestellt ist, erfordert zu ihrer hoch sein muß, wie jeder Kenner Danzigs genau tveiß. Die Gazeta auch das hingenommen werden. Ohne Einsatz kann das Spiel nicht Lösung die Anspannung aller Kräfte, die vollstän- Gdanska " spricht nur von Polen und vergißt dabei wieder voll- gewonnen werden. dige Unterordnung aller Einzelinteressen unter das Gesamt- ständig, daß in der nächsten Nähe von Danzig zahlreiche Kaj- Der Einsender erbietet sich, seine Angaben eidlich zu erhärten. interesse, eine Umwertung aller Werte und damit zine Revo- juben leben. Wie jedermann weiß, sind die Kaffuben keineswegs Wenn jetzt noch behauptet wird, daß der Streit der Eisenbahner lutionierung und völlige Umgestaltung unserer bisher für den Polen und wollen durchaus nicht als solche betrachtet werden. Die lediglich aus wirtschaftlichen Gründen angezettelt worden ist, Gemeinintereffe muß zum obersten Gesek erhoben wer- und die laffubische Gigenart zu unterdrücken. Da die Deutschen in kapitalistischen Klassenstaat geltenden Rechtsgrundsätze. Das Polen sind bestrebt, die Kassuben als Polen in Anspruch zu nehmen so bedarf es nach dieser einwandfreien Feststellung keiner weiteren Beweise mehr. den, Verstöße gegen dasselbe sind Hochverrat dieser Hinsicht bedeutend mehr Toleranz zeigen, so werden sie selbstund müssen mit den schärfsten Strafen belegt werden. Wenn verständlich auch auf die Kassuben Rücksicht nehmen und nicht nur die furchtbaren Versäumnisse der vergangenen Monate und die den Polen , sondern auch wahrscheinlich den im Danziger Freistat von den Parajiten am deutschen Wirtschaftskörper begangenen weit zahlreicheren Kassuben Gleichberechtigung zuerkennen. Es ist Verbrechen gegen das Gemeinwohl etwas wieder gutgemacht anzunehmen, daß sich auch die Kassuben in nächster Zeit zusammen. werden sollen, dann muß ungesäumt zu einer radikalen Beschließen werden. schlagnahme aller über das bejezte Gebiet eingeführten Waren geschritten und diese Waren für Rechnung des Staates zu angemessenen Preisen
veräußert werden. Jeder Bejißer derartiger Waren muss unter Ende des Eisenbahnerstreiks!
muß
Eideszwang den Ursprung derselben angeben, damit diejenigen zur Rechenschaft gezogen werden können, die aus maßloser Bro
Der Eisenbahnerstreit ist beigelegt. Glüdlicherweise hat er in fitgier am Ruin der eigenen Volksgemeinschaft mitgewirkt vollem Umfange nur wenige Tage gedauert und der Schaden, der baben. Dem Zugriff der Exekutive unterliegt jedes Waren- dadurch angerichtet worden ist, ist in verhältnismäßig geringen lager, bei dem der Verdacht besteht, daß es aus Reichs- oder Grenzen geblieben. Jedenfalls ist er nicht in dem unabsehbaren Seeresbeständen stammt und daß bei dem Befigwechsel nicht umfange eingetreten, den die politischen Drahtzieher, alle gejeßlichen Vorschriften beachtet wurden. Durch Gesetz welche die wirtschaftliche Notlage der Arbeiterschaft. ihren politischen muß der bestehende Rechtszustand abgeändert werden, daß nicht Zielen zunuze machten, heraufbeschwören wollten. Es ist ein wahres mehr der Staatsanwalt dem Besizer oder Eigentümer der be- Glück, daß sich die besonnene Arbeiterschaft in threr Haltung nicht schlagnahmten Waren den rechtswidrigen Erwerb nachweisen hat beirren lassen, sondern von ihren Ansprüchen zunächst zurückmuß, sondern daß umgekehrt die Nachweispflicht dem getreten ist, als sie die unerfüllbarkeit der Forderungen einEigentümer oder Besizer auferlegt wird. sah. Der Fluch der Selbstblockade, die unserem Wirtschaftsleben nach Vor Monaten ging bereits die Reichsregierung mit einem ähn- den Einschränkungen des Außenhandels den Todesstoß versehen lichen Gefeßentivurf schwanger! An welchen Widerständen ist mußte, ist uns im wesentlichen erspart geblieben. das Zustandekommen desselben gescheitert?
Schließlich müssen alle Umschlagpläge am befetten Gebiet mit einer ständigen und ausreichenden polizeilichen Kontrolle belegt werden, deren Aufgabe es ist, den gesamten Güterverkehr zu überwachen, alle Güter ohne Ursprungszertifikat einer deutschen Zollbehörde anzuhalten und etwaige Ursprungszertififate durch Rückfrage auf ihre Echtheit hin zu prüfen.
3war regen sich noch an anderen Orten des Reiches Streifwellen, über deren voraussichtlichen Umfang heute noch nichts gesagt werden kann, doch hoffen wir auch in diesen Fällen, daß die Bernunft siegen wird. Wenn es erst einmal der Arbeiterschaft zum vollen Bewußtsein gekommen ist, daß in der heutigen Notlage unserer Volkswirtschaft jeder Streif ein Wertevernichter sein muß und daß jeber noch so große durch Streit erworbene Vorteil früher oder später durch die Steigerung der Preise verloren gehen muß, so werden diese tödlichen Angriffe in das Wirtschaftsgetriebe von selbst unterbleiben.
Man wird mir hier entgegenhalten, daß zur Durchführung dieser Maßnahmen ein Mehr von einigen Tausend Kriminalbeamten notwendig ist, daß aber gegenwärtg sowohl bei den Wir haben schon immer betont, daß wir keinesfalls verkennen, örtlichen Polizeipräsidien, als auch bei dem Landespolizeiamt wie schwierig die Lebenshaltung für die Arbeiterschaft unter den großer Mangel an Beamten besteht. Darauf ist zu erwidern, heutigen Verhältnissen ist. Darum werden wir nicht ablassen, bedaß für diese Tätigkeit, die feine besondere friminalistische rechtigte Forderungen mit Nachdruck zu vertreten, sobald die allgeSchulung voraussetzt, mit Leichtigkeit die erforderliche Anzahl meine Wirtschaftslage und die Gesundung der Staatsfinanzen die geeigneter Sträfte zu gewinnen ist, wenn man sie nur aus Möglichkeit ihrer Erfüllung gibt. Aber wir können im Hinblick auf fömmlich entlohnt. Die jetzige Entlohnung der unteren Stri- den Verkehrsstreit nur erneut die Mahnung wiederholen, angesichts minalbeamten mit wenig über 400 Mt. Gesamt- Monatsein- der bevorstehenden Aufhebung der Blockade durch Arbeit, durch Schaf= kommen ist eine der vielen Unbegreiflichkeiten, über die man fung von Ausfuhrgütern dazu beizutragen, daß in Form von Legar keine Worte erst verlieren braucht. Eine ganze Anzahl von bensmitteln und Rohstoffen der Arbeiterschaft erträglichere Eristenz Kriminalbeamten würd: frei werden, wenn man endlich einmal bedingungen gewährt werden können. das Institut der politischen Polizei aufheben würde. Es ist ein Unfug, wenn Minister auch sozialistische über wacht werden.
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Nochmals: Es muß ernstlich und sofort dieser Anarchie auf den Leib gerückt werden! Mit Palliativmittelchen ist hier nichts mehr zu machen, sonst treiben wir rettungslos dem Untergange zu!
Hot sp10
Schon jest macht sich unter den Straßenbahnern eine erhebliche Mißstimmung gegen den Streit geltend, die um so begründeter ist, als ja die Straßenbahn nunmehr ein sozialisiertes Unternehmen ist und infolgedessen die Steigerung der Ausgaben mur von der Allgemeinheit getragen werden muß. Wir hegen den Optimismus, daß auch hier bald die Vernunft über die Leidenschaft den Sieg davonträgt.
Beweise
Hindenburgs Abgang
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Auflösung der Obersten Heeresleitung.
Der Dank der Reichsregierung.
Weimar , 3. Juli. Amtlich. Generalfeldmarschall von Hinden burg, der bereits vor einiger Zeit um Genehmigung feines Rücktrittes bei Abschluß des Friedens gebeten hatte, verlägt am heutigen Tage Kolberg . Gleichzeitig ist die Oberste Heere leitung aufgelöst. Aus diesem Anlaß hat der Ministerpräsident an den Generalfeldmarschall von Hindenburg im Namen der Reichsregierung folgendes Telegramm gesandt:
Im Namen der Reichsregierung sage ich Ihnen, Herr Generalfeldmarschall, noch einmal unseren una bänderlichen Dank für alle Dienste zum Besten des Vaterlandes. In Tagen der Not wurden Sie gerufen, in Tagen noch schlimmerer Nöte schließen Sie Ihre Aufgaben ab. Die wir im 3wange der Pflicht auf unseren Bosten bleiben müssen, werden immer ein großes Vorbild in der Art sehen, wie Sie die Pflicht gegenüber dem Vaterlande höher gestellt haben, als persönliche Gefühle und Anschauungen." sidstid.is gez. Bauer. Berlin , 3. Juli. Reichswehrminifter Roste hat an den Generalfeldmarschall v. Hindenburg folgendes Telegramm gefandt:
Generalfeldmarschall v. Hindenburg , Kolberg .
An dem Tage, an dem Sie den Oberbefehl niederlegen, ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen, Herr Feldmarschall im Namen der der neuen deutschen Wehrmacht den herzlichsten und unauslösch lichen Dant des Baterlandes für Ihre treu ge leisteten Dienste auszusprechen. Wie Sie als ruhmgekrönter Feldherr unsere Heere in Feindesland geführt haben, wird unbergeßlich in der Geschichte fortleben. Besonders aber muß Deutschland Ihnen dankbar sein für die Mühe und Sorgfalt, mit der Sie in der legten schweren 8eit die mili tärischen Geschide unseres Vaterlandes gelenkt haben. Sie haben damit den Grundstein gelegt, auf dem unser Volk in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft sein neues Haus bauen wird, in dem dann unsere Kinder und Enkel wieder mit Stolz und Freude als Deutsche leben können. In dieser sicheren Zukunftshoffnung möge Ihnen, Herr Feldmarschall, noch ein langer, von der dankbaren Verehrung des deutschen Volfes getragener Lebensabend be schieden sein. Reichswehrminifter Noste. 1
Der Stand der Steuergeseze. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, sind, entgegen anders lautenden Meldungen, im Reichsministerium der Finanzen die Entwürfe der Vermögensabgabe, der Umsatzsteuer und der Reichsabgabenordnung fertig ausgearbeitet. Die Vorlagen werden der Nationalversammlung und dem Staatenausschuß unverzüglich zugehen, so daß sie noch vor Beginn der Sommerferien im Parlament erledigt und Gesetzesfraft erhalten werden.
Der Bizepräsident der Nationalversammlung Schulz ist als Unterstaatssekretär in das Reichsministerium des Innern berufen worden.
Wissenschaft nicht imstande sein, das übrige Europa vor der An-| die dadurch leichtere oder schwerere Verlegungen, borzugssteckung zu schützen.
Wir
weise an den Händen, davongetragen hatten, daß sie das Das Kinderelend in Mitteleuropa . Aber blicken wir noch weiter: Was für Hoffnung besteht auf Schlachtfeld absuchten, dabei sogenannte Blindgänger" fanden, diese einen Wiederaufbau der Welt, wenn die Kinder Europas , die über- aufhoben und dann durch die Explosion dieser nicht explodierten Die furchtbaren Folgen der Hungerblockade werden jetzt ali- leben, von Rachitis und Tuberkulose so geschwächt sind, daß ihr Granaten oft schwer verletzt wurden. Ich habe als Leiter einer größeren chirurgischen Abteilung eines Striegslazaretts in Polen mählich auch in England bekannt. Das Elend der Kinder, nament- Leben nur ein halbes Leben ist? Es gibt Kinder in den Wiener eine ganze Reihe solcher Fälle zu behandeln gehabt; darunter war fich im östlichen Europa , wird auf Grund der Mitteilungen des Krankenhäusern und anderwärts, die niemals werden sehen können; auch der Fall eines vierzehnjährigen Jungen, dem die eine Hand Internationalen Roten Kreuzes von M. P. Willoods in einem es gibt unzählige andere, die nie einen zum Arbeiten gesunden von einem solchen explodierenden Blindgänger vollkommen abge= Wie fann die Welt von Völkern wieder rissen worden war. In Belgien , wo ich nur fürzere Zeit tätig war, englischen Blatt geschildert:" Der Hunger typhus wütet in Deutsch Körper erlangen werden. österreich , in Polen , Litauen und Weiß- Rußland. Hunderttausende aufgebaut werden, die in ihrer Lebenskraft so schwer erschüttert habe ich ein Kind behandelt, dem mehrere Finger auf die gleiche von Menschen in diesen Gebieten müssen sich mit einem Teller sind? Denn es handelt sich nicht nur um die Lebenden, sondern Weise abgerissen worden waren. Es liegt nahe, das Märchen von den Kindern mit den abgehackten Händen auf einige oder auch nur Wassersuppe und mit ein paar schlechten Kartoffeln als Tages- um die degenerierten Nachkömmlinge der heute Lebenden. eine derartige Verlegung zurückzuführen. Die betreffenden Kinder nahrung begnügen. Bockenfälle sind in Siebenbürgen sehr häufig. fragen mit Entsezen, was für eine Zivilisation von dieser wachsen mögen in deutsche Lazarette gebracht worden, dort behandelt, event., Zahlreiche Kinder der Mittelmächte werden blind werden, weil die den Masse menschlichen Glends ausgehen soll. Diesem Kinderelend wenn notwendig, auch amputiert worden sein. Sie sind dann später notwendigen Medikamente zu ihrer Heilung fehlen. Seltsame in Ost- und Mitteleuropa nach Möglichkeit zu steuern, das muß die mit dem Wechsel der Kriegslage auf die feindliche Seite gekommen, Krankheiten, wie Knochenerweichung und bisher unbekannte Formen erste praktische Aufgabe des Geistes sein, der in dem Völkerbund und nun haben sie das Fundament für das ganze Verleumdungsgebäude abgegeben. Wahrscheinlich erzählen diese Kinder, nachdem der Tuberkulose, treten unter den Kindern in Deutschland und zum Ausdruck kommen soll." Freilich müßte sie das sein. Aber der Geist des Völkerbundes fie erst der Mittelpunkt des allgemeinen Interesses geworden sind Oesterreich auf. reif anerkennen, wenn damit ein Weltgeschäft zu verbinden ist. will, daß ihnen die Deutschen die Hände abgehadt hätten. Dieser wird vorläufig nur dann praktische Aufgaben als zur Durchführung und schließlich den wahren Ursprung ihrer Werstümmelung vergessen haben, bewußt oder unbewußt lügend, jedem, der es hören Einstweilen hat der Kapitalismus der Westländer sein Geschäft mit der Vorgäng wäre psychologisch durchaus erklärlich." großen europäischen Kinder vernichtung gemacht. Und nicht zum erstenmal hat der Kapitalismus ein Blatt seiner blutbesudelten Geschichte mit der Bestätigung beschrieben, daß bethlehemitischer Kindermord ihm ein Wohlgefallen ist, weil er sich üppig rentierte.
Alle Kinder unter zwei Jahren sind in Petersburg tatsächlich tot. Es gibt Teile Rumäniens , wo überhaupt keine Kinder unter zwölf Jahren mehr leben. In Russisch- Armenien ist die Nahrungszufuhr so ungenügend, daß sich nur ein Teil der Bevölkerung er nähren kann, und natürlich sind die Kinder die ersten Opfer. Man muß, so schwer es einem fällt, die Geschichten von Menschenfresserei glauben, die von hier gemeldet werden. In Prag gibt es weder Brot noch Milch, noch Fett oder Reis. Die Kinder, die hier noch
am, Leben ſtub, können nach dem
ihren Beinen stehen und sehen mehr wie traurige Gespenster, als mie menschliche Wesen aus. Im Baltangebiet kommen nach den Mitteilungen des amerikanischen Roten Kreuzes die Flüchtlinge in Scharen zu den Rettungsstationen, Frauen mit ihren toten Kindern auf dem Arm, junge Mädchen, die vor Hunger wahnsinnig sind, und Kinder, die nur noch lebende Skelette darstellen. Unter der Hungersnot leiden ebenso Rumänien wie Serbien , Montenegro wie Albanien und Bosnien . In Armenien , Syrien und im Kaukasus gibt es eine halbe Million vaterlaser und hilfloser Kinder. Die Bocken wüten in Konstantinopel unter dem Nachwuchs.
Das
Das Märchen von den abgehackten Händen.
utzeuge Notizen.
- Den Blutzeugen der deutschen Revolution widmet der Wahre Jakob" in seiner dieswöchigen Nummer ein zeichnerisches Gedenkblatt: Hängende Zweige umrahmen die Bildnisse von Karl Liebknecht , Rosa Luremburg, Kurt Eisner , Gustav Landauer ; im Stirnfeld der Architektur, in die die Bildnisse eingelassen sind, steht geschrieben: Im Blutrausch.
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-Kein Neubau des Opernhauses. Mit der Aus
Die Greuelgeschichte von den belgischen und franzöfifchen Kindern, denen von den deutschen Soldaten eine oder beide Hände abgehackt worden seien, ist nicht nur während des Krieges mit allen Mitteln der Propaganda von unseren Feinden verbreitet worden, führung des geplanten Opernhausneubaus auf dem Gelände des sondern wird auch gegenwärtig wieder, besonders in den besetzten trollschen Theaters ist vorläufig nicht mehr zu rechnen. GegenGebieten, eifrig zur Stimmungsmache benutzt. Da Photographien wärtig bemüht sich der preußische Fiskus, das ehemalige„ Neue dieser verstümmelten Kinder herumgezeigt werden und Soldaten Königliche Opernhaus"( Stroll) vom 1. Oftober ab wieder zu verder feindlichen Armeen in jeder Weise bekräftigen, sie hätten solche pachten, und er berlangt, daß der Pächter alle WiederinstandsetzungsKinder mit eigenen Augen gesehen, ist es von Wichtigkeit, nachzu- arbeiten allein trage. Gegen die Verunstaltung durch Denkmäler. forschen, wie dieses Greuelmärchen überhaupt zustande gekommen fein kann. Dafür bietet einen wertvollen Anhalt die Erklärung, Beim bayerischen Kultusministerium ist ein Sachverständigenausdie ein Arzt in der Medizinischen Wochenschrift" gibt. Gewiß hat schuß gewählt worden, der alle Gesuche um Aufstellung von DentAlle diese Dinge sind Tatsachen, furchtbare Tatsachen, die von die Hekpropaganda der Feinde diese zunächst auftauchenden Gerüchte mälern vom fünstlerischen Standpunkt aus zu prüfen bat. Für dies den Behörden des Roten Kreuzes, von neutralen Kommissionen, die in der schamlosesten Weise zu unerhörten Anschuldigungen gegen Jahr gehören dem Ausschuß an die Architekten Prof. Otto Orlando, aus Aerzten und Gelehrten bestehen, von unseren eigenen Offi- die deutsche Armee mißbraucht. Aber nicht jeder, der solche Kinder Kurz und Mar Wiederanders, die Bildhauer Prof. Hermann Hahn aber auch in mit eigenen Augen gesehen haben will, braucht deshalb als Ver- und Nida Rümelin, der Maler Prof. Julius Diez . In den bahe zieren gemeldet werden. In Ost- und Mitteleuropa . Teilen von Italien herrscht Hungersnot ist die Jugend dem leumder hingestellt zu werden, sondern er kann selbst irregeführt rischen Landesteilen hat der Ausschuß Vertrauensmänner. Ein Bund der Kunstgewerbler Deutschlands , ivorden sein. Fast jeder Arzt, der längere Zeit im Feindesland Untergang geweiht, wenn nicht Hilfe kommt. Und dieser schwer zugebracht hat und dort Gelegenheit hatte, nicht allzuweit hinter dessen Forderungen von sozialistischen Einsichten zeugen, erläßt einen erkrankte Körper muß ohne die schärfften Abwehrmaßregeln ganz der Front und besonders nach größeren Gefechtshandlungen ein Aufruf an alle freischaffenden und angestellten Künstler und KunstEuropa vergiften. Wenn erst einmal der Hungertyphus und die heimische Zivilpersonen ärztlich zu versorgen, kann bestätigen, daß gewerdler, den der Dekorationsmaler Ostar Hüttel, Berlin- Neukölln, Boden über halb Europa verbreitet sind, dann wird all unsere ihm vielfach Kinder, manchmal auch Erwachsene zugeführt wurden, ljestr. 24, unterzeichnet.
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