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Sonnabend, 5. Juli, vormitags 10 Uhr, in den Germaniasälen, Chausseestraße,

Arbortionate,

Vollversammlung Delegierten der

Als weiterer Redner sprach Jansson( Generalfommission). I treten für den Wiederaufbau des Mittelstandes ein. Ein Antrag| Grundstüde meist außerhalb der Stadt liegen. Die Produkte des Er tritt der Behauptung Müllers entgegen, daß die General Gräf( Soz.) will die private Stellenbermittlung unter- mühsam beaderten Feldes verderben, und mancherlei Kleinvich tommission mitberantwortlich sei für Bestrebungen, die auf Befagen. Ein Antrag rheinischer Zentrumsabgeordneter fordert die geht wegen mangelnder Pflege zu grunde. schränkung des Streifrechts hinausgehen. Schon am 21. Junt Versorgung der bejetten Gebiete mit Ersaz­habe das Korrespondenzblatt" die Behauptung der Freiheit" futtermitteln. Ein Antrag des Ausschusses für Bevölkerungs­als unwahr bezeichnet. Es wurde erklärt, daß die Gewerkschaften politik richtet sich gegen den Straßenhandel mit Süßig= gegen leichtfertige Preisgabe des Streifrechtes als eins der wich- feiten. Gin Antrag Hammer( Dnat. Vp.) vegt die jährliche tigsten Arbeiterrechte Einspruch erhoben und diesen Bestrebungen Herausgabe einer Genossenschaftsstatistik an. schärfsten Widerspruch entgegenseßen würden.( Hört, hört! nd Beifall.) Wenn Müller trotzdem diese Behauptung wieder hier aufstelle, so fehle dem Redner der parlamentarische Ausdruck für diese Kampfesweise.( Zustimmung.) Lange versuche auf 1: n- wegen ein Mißtrauensvotum gegen die Generalfommission ein­zuschmuggeln, obwohl der Kongreß gestern entgegengesett ents schieden habe. Der Entwurf, der hier bemängelt werde, sei noch fein Entwurf der Reichsregierung, sondern er bedeute einen Ver: entwurf, den das Reichsarbeitsamt habe ausarbe: len lassen als Grundlage der Beratungen mit den Interessenten.

Das russische Beispiel

regt nicht zur Nachahmung an. Die russischen Betriebsräte hatten die volle Kontrolle über Produktion, Kauf und Verlauf. Die Russen haben zwar die Intellektuellen inch: fortgejagt, aber diese haben erklärt, nicht mehr zu arbeiten, wenn sie nichts zu sagen haben. Der Rat der Gewerkschaften hat dort, gestüt auf die bolichemistische Regierung, Maßnahmen ergriffen, um die Ar­beitsdisziplin, u. a. das Taylor- System, das wir rundweg ableh­nen. wieder herzustellen.

Giebel- Berlin( Bureauangestellter): Es wäre besser ge­mesen, die Redner der Opposition hätten die Richtlinien, die zu diesem Bunkt vorliegen, erst mal durchgesehen, dann hätten fie wahrscheinlich zu diesem wichtigen Thema andere Reden gehalten. Richard Müller wünsche ich, daß er das langsame Tempo der Revolution ebenso überdauert, wie das Faktum der Nationalber­fammlung.( Heiterkeit.) Wir kommen in dieser Zeit nicht ohne die Mitarbeit der Unternehmer mit ihren Erfahrungen für den Wiederaufbau aus. Der Tag wird fommen, an dem wir Ar­beiter erkennen werden, daß es ein Glück für sie war, nicht der Bolitik der hohlen Phrase gefolgt zu sein, und daß sie nur ge­stüßt auf starte Gewerkschaften den Aufstieg zu einer freien Wirtschaft nehmen können.( Stürmischer Beifall bei der Mehr­heit, Lärm bei der Oppofition.)

Ein Schlußantrag findet Annahme.

Abg. Brandenburg( Soz.) bespricht die Lage der Haus angestellten, für die nun endlich auch ein Arbeitsrecht und Tarifverträge geschaffen werden müßten.

der Arbeiter- Mäte, Kommunal- Räte sowie der Delegierten der Sol­daten- Räte. I. Bericht über die Ausführung der Beschlüsse der letzten Vollversammlung. II. Stellungnahme zu der Streifbewegung der Abg. Frau Arendsec( U. Soz.) fordert rest lose Aufhebung letzten Tage. der Gefindeordnungen und reichsgefeßliche Regelung der Frage. willigen- Verbände. III. Stellungnahme zu dem Boykott der Frei­Abg. Schrader( Soz.) begründet den Antrag seiner Partei, jede Der Vollzugsrat: gewerbsmäßige und private Stellenbermittlung gegen Entgelt zu untersagen. Diese Bermittlung erweise sich geradezu als

Friz Brolat.

Heinrich Malzahn.

Berlin auf den Beinen.

Berlin walzt". O seliges Mittelalter mit deiner Wander­romantik- unser zivanzigstes Jahrhundert stellt dich in den Schatten. Auch die wacklige Bofttutsche muß erblassen vor dem, was heute durch die Straßen rollt. Der Möbelwagen neben dem Kremser, der Viaker zwischen Last- und Rollfuhrwerken, Autos im Gewirr von Hunde- und Eselstarren das alles in ungestörter Harmonie. Berlin, Berlin, wie hast du dich verändert. Wenn der Hochweise Ben Atiba noch lebte und sehen könnte, was in Berlin jetzt alltäglich zu sehen ist, er würde sicher nicht mehr murmeln: Alles schon dagelvejen.

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Hindernis für die Unterbringung der Kriegsbefchädigten und Kriegsteilnehmer in Arbeitsstellen, die nur zentral und unent­geltlich von Reichs wegen bewirkt werden könne Alle offenen Stellen müßten dem zentralen öffentlichen Arbeitsnachweis gemeldet werden. Abg. Eberle- Barmen( Soz.) wendet sich gegen die die Konjum vereine schädigende Warenhaus steuer und verlangt die so fortige Beseitigung des Warenhaussteuergesetes von 1900, das auch als Konzession an den Mittelstand wirkungs­los geblieben sei. Unterstaatssekretär Neuhaus verweist darauf, daß die Waren­haussteuer zum Ressort des Finanzministeriums gehört und gibt an­heim, beim Finanzetat auf den Antrag zurüdzukommen. Für den Antrag des Zentrums, die Regierung zu ersuchen, der Bandwirtschaft im befeßten Gebiet ausreichenden Ersatz besonders Der Fußsteig ist schwarz vor Menschen. Jung und alt, Männ­an Straftfuttermitteln zu beschaffen, ist ebenfalls das Handelsressort lein und Weiblein trippelt einträchtig nebeneinander her. Jeder nicht zuständig, sondern das Reichsernährungs ministe nimmt sein Schicksal gelassen hin. Gewohnheit stumpft ab. Das rium. Streifen ist etwas so Alltägliches geworden, daß es kaum noch auf­Abg. Dr. Hager( Zentr.) fordert schnelle Maßnahmen zur Sefällt. Auffallen würde es höchftens, wenn mal nicht gestreift bung des Kurses der Kriegsanleihen. Das ganze Volk würde. wartet gespannt auf die Antivort der Regierung.( Jm Saal sind von 421 Abgeordneten taum 30 anwesend.) Weitgehende steuerliche Ver­günstigungen für Kriegsanleihen sollten Plaz greifen. Weshalb ge­ichieht nichts gegen die Leerverkäufe?

Unterstaatssekretär Neuhaus: Ueber Maßnahmen der Regierung gegen ein weiteres Sinken der Anleihen schweben Verhandlungen, die kurz vor dem Abschluß stehen. Die Bevölkerung sei vor Angst­verfäufen gewarnt und zur Besonnenheit ge­mahnt.

Abg. Woldt( Soz):

Richard Müller verteidigt im Schlußwort das Rätesystem gegen die erhobenen Einwendungen. Ich behaupte nach wie voz, daß ein solches Gesetz über den Arbeitsfrieden von Herrn Wissell Abg. Leibig( D. Vp.) fordert Staatshilfe für den vorliegt und das weiß auch Jansson. Das Dementi des, Rorre Mittelstand. Der gewerbliche Mittelstand will Klarheit darüber ſpondenzblattes" betraf das Zuchthausgejes, das die Freiheit" Tag kommen, wo diese Versprechen nicht eingelöst werden können. veröffentlicht hat. Will Jansson die Tatsache bestreiten, daß Wissell Richtlinien für das Gesetz dem Reichsministerium unter­breitet hat?( Jansson: Die Generalfommission hat keine Vec­antwortung dafür.) Es mag ja sein, daß verschiedene Mitglieder der Generalfommission mit diesem Wissellschen Gesetz nicht ein­verstanden sind.( Legien: Alle!) Die Scharfmacher sind heute wieder oben auf und wodurch?( Zurufe: Durch Euch!) Nein, weil die Mehrheitssozialisten und Gewerkschaftsführer versagt haben.( Beifall und stürmischer Widerspruch.) Möge der Rongreß den Mut aufbringen, der Generalfommission zu sagen, was Ihr macht ist falsch, fort mit den Arbeitsgemeinschaften. unbelehrbar. Sie möchte am liebsten das ( Stürmischer Beifall bei der Opposition und auf der Tribüne.) Der Vorsitzende rügt die Beifallskundgebungen der Galerie­besucher.

Wir stehen wirtschaftlich vor einem Trümmerfeld und Hoffnungslos und energieunlustig sind die Menschen. Nur gewissen lose Menschen können den Massen den Himmel auf Erden ver­sprechen. Für den Augenblid mag das wirken. Aber es wird der Tag kommen, wo diese Versprechen nicht werden eingelöst fönnen. Wir verurteilen scharf die beklagenswerten Vor­gänge dieser Tage, durch die zur Förderung parteipolitischer Ziele das Bolt der Hungersgefahr ausgesetzt wird. Auch die Rechte ist

freie Spiel der Kräfte

so laffen, wie es früher war. Dabon kann aber gar feine Rede fein. Der Industriefeudalismus ist ein für allemal vorbei. Der Handelsminister ist nicht mehr der Handelsminister der Induſtriekapitäne. Wir verkennen nicht die Bedeutung des Unter­nehmers im Produktionsprozeß. Aber die

Im Grunde genommen geht einem freilich die ungewollte all­tägliche" Tippelei" gegen den Strich. Denn der Berliner ist immer noch verwöhnt von früher her, als er noch für zwei Sechser mit dem Ring" durch ganz Berlin fahren konnte. Ja, ja, o schöne Zeit, o fel'ge 3eit

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Ein gewiefter Junge ruft:" Loofen Se doch nich so schnell! Hier fönnen Se erst mal ordentlich verpusten bei' ner Zigarette, Stüd for 30 Pfennige, echt holländische Marte." Und siehe da, so pafft mit zweifelhafter Miene den holländischen Hochgenuß in die mancher Jüngling kann der Versuchung nicht widerstehen und pafft mit zweifelhafter Miene den holländischen Hochgenuß in die

Luft.

Gestern sah ich einen gang praktischen Berliner, einen Pfiffi­tus, der herausgefunden hat, zu welch vielseitigen Zweden die Straße benutzt werden kann. Er suchte sich eine passende Ecke aus und machte sichs bequem, indem er sein Bündel von der Schulter nahm und sich darauf nieder ließ. Dann padte er seinen Früh­ftüdsbeutel aus, nahm sein Taschenmesser zur Hand und setzte seine Ainnladen in Bewegung. Das Publikum lachte und amüsierte sich. Aber warum denn? Das lange Tippeln" macht müde und hungrig.

Berlin walzi". Es ist ein ungeheurer Menschenstrudel, der uns mitreißt, unaufhaltsam, bis wir dort landen, wo wir unsere Ruhe haben, in den Heimatlichen Penaten, dem ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht". Das Recht auf die Straße, heute fönnen wir es in vollem Maße auskosten. Aber es ist doch eine eigene Sache damit, wir würden es gern wieder los sein, lieber heute, wie morgen

S. W.

Streitfolgen. Infolge des Verkehrsstreits lönnen zahllose Kunst- und Musitschüler nicht zu ihren Lehrern gelangen, Dieje find ohnebies in schwieriger Lage und nun, wo die Ferien vor der Tür stehen, droht ihnen der Verlust der Honorare oder womöglich gar die Notwendigkeit, die verlorenen Stunden später nachzugeben, erfreut haben.

Cohen- Berlin setzt sich in seinem Schlußwort mit Müller und Lange über die Frage auseinander, welche intellektuellen Berufs gruppen heute sofort Betriebsleiter stellen können. Er stellt dabei fest, daß in dieser Frage Uneinigkeit innerhalb der Opposition be­steht. Bange hält die Handlungsgehilfen für fähig, aus dem Hand­gelent heraus einen Betrieb zu leiten, während Müller die Grenzen Arbeiter sind doch das wichtigste Glied in der Volkswirtschaft. enger zieht. Aufgabe der Gewerkschaften ist es, durch unermüdliche Wir sind schärffte Gegner des freien Spiels der Kräfte der alten Aufklärungsarbeit ihre Mitglieder dazu fähia zu machen. Vorläufig Raubwirtschaft und stehen hier in hartem Kampf gegen rechts. Ge­aber fönnen wir auf die Mitarbeit und Erfahrung der Unternehmer rade die Kartelle und die Trusts haben den sozialen Fortschritt ge­nicht verzichten. Wir denken nicht daran, mit der Arbeitsgemein- hemmt und den Herrn- im- Hause- Standpunkt zum Prinzip erhoben; schaft einen Weg zu gehen, der es den Stapitalisten ermöglicht, sich mit Recht hat Naumann gerade diesen kraftvollen Unternehmer- So werden Künstler geschädigt, die oft auch ein Arbeiterpublikum auf Kosten der Allgemeinheit die Taschen zu füllen.( Sehr richtig.) organisationen zünftlerischen Charakter zugesprochen. Die Befürchtung, daß im Laufe der Zeit auch die gelben Gemert­schaften in die Arbeitsgemeinschaften hineinkommen fönnten, ist hin­fällig. Sie werden nicht über den Stock springen, der ihnen in den Bedingungen, die sie zu erfüllen haben, bevor sie eintreten fönnen, entgegengehalten wird.( Lebhafter Beifall.) Wenn Tost und Lange die Stollettivverträge ablehnen, weil die Metallarbeiter mit ihrem Vertrag in Berlin feine guten Erfahrungen gemacht haben, so ist das ungefähr so, als wenn ein Mann ein Instrument in der Hand hat, aber nicht darauf spielen fann und dann die Schuld dem an und für sich guten Instrument zuschiebt.( Heiterkeit, Beifall.) Nachdem der Redner noch die verschiedenen Einwendungen gegen die Arbeitsgemeinschaft zurückgewiesen hatte. wurden die Verhandlungen auf Freitag früh 9 Uhr vertagt. Es erhält dann Leipart das Schlußwort.

Schluß 6 Uhr 20 Minuten.

babyd

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Berichtigung. In dem Bericht vom zweiten Verhandlungs­tage in der Morgennummer bom Mittwoch ist zu lesen: Urich Un­abhängiger( nicht Kommunist), ferner in der Rede von Thomas­Frankfurt a. M. ftatt Berständigungskonferenz Borständefonferenz" und statt Bauern ,, Bayern", so daß der Sah richtig lautet:" In einer Vorständekonferenz hat Genosse Simon selbst zugegeben, daß er für das verbesserte Hilfsdienstgesetz stimmen könnte, wenn es auf Bayern Anwendung finden würde."

Der Unternehmer steht jenseits aller Moral ( Lebhafter Widerspruch rechts); er beugt sich nur der Macht. Wenn im Westen Thyssen und Stinnes jetzt endlich mit der Arbeitern zu verhandeln sich bequemten, so mußte ihnen von den Arbeitern das verhängnisvolle zu spät" zugerufen werden. Die Gemeinwirtschaft braucht Sträfte, die das moderne Leben verstehen; die Herren vom Kaliber der Affefforen und Bureaukraten, die bisher an der Spike waren, schenken wir Ihnen.( Unruhe rechts.)

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Die streifenden Verkehrspersonale hielten Donnerstag nach­mittag zwei Versammlungen ab, deren Teilnehmerzahl von der Streifleitung auf mehr als 8000 geschätzt wird. In beiden Ber­ſammlungen erstatteten Mitglieder der Streifleitung Bericht über die Lage. G3 wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, in der die aufgeftelten wirtschaftlichen Forderungen als durchaus ge­rechtfertigt bezeichnet werden und der Wille ausgesprochen wird, bis zur Erfüllung der Forderungen im Ausstande zu berharren. Gleichzeitig wurde auch die Bereitwilligkeit zu Verhandlungen be­ Der

Verkehr auf den Vorortstreden konnte gestern bis auf wenige Unregelmäßigkeiten bedient werden. Auf dem Vollrang ber­kehrten nur Personalzüge. Gbenso ruhte auch auf der Staatsbahn und auf der Strede Spandau- Charlottenburg der Verkehr. Der Fern- und Güterverkehr war regelmäßig. Die Beschränkungen in der Annahme von Stückgütern auf Lebensmittel und Brennstoffe In wird jedoch erst in einigen Tagen wieder aufgehoben. verschiedenen Stadtgegenden, z. B. am Straßenbahnhof in Tempel­ hof fam es zu Auseinandersetzungen zwischen Publikum und Straßenbahnern, die gelegentlich in Tätlichkeiten ausarteten.

Abg. Dr. Hager( Zentr.): Auch das Zentrum ist bereit, zu gefundet. wissen Sozialisierungen die Hand zu bieten, auch das Zentrum will den Kapitalismus und Mammonismus zurüd­drängen. Aber die Initiative des Unternehmers können wir nicht entbehren; Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen sich zur Förde­rung des Gemeinwohls verständigen. In unser Wirtschaftsleben muß endlich eine gewiffe Stetigkeit kommen. Für den Mittelstand hat sich die Zentrumspartei stets mit besonderem Gifer verwendet. Der Schleichhandel hat dem Ansehen des ehrlichen Handels großen Abbruch getan. Der reelle Handel darf aber nicht zu sehr einge­schränkt werben, wie es leider zum Schaden des Ganzen geschehen ist. Die Fabriken, welche hochwertige Exportartikel Herstellen, sollten bei der Kohlen- und Kraftbelieferung bevorzugt iverden. Sierauf wind die Beratung abgebrochen. Nächste

Rachite Sizung: Freitag, 1 hr.( Aleinere Vorlagen, bar. unter Gesezentwurf betr. Die vorläufige Regelung verschiedener grundlegender Punkte des Gemeindeverfassungsrechts;

Preußische Landesversammlung.chung der Gtatberatung.)- Gahluß gegen 6 Uhr.

89. Sizung, Donnerstag, den 3. Juli, mittag 31 Uhr. 700 din he Am Regierungstische: Am 3ehnhoff.

Broß- Berlin

Präsident Leinert eröffnet die Sizung um 1 Uhr 15 Min. Zunächst werden die Abstimmungen zum Justizetat borgenommen. Die Entschließungen des Haushaltsausschusses über der Vollzugsrat verhandelt. bie 3uziehung von Arbeitern und Frauen zu Schöffen- und Geschworenengerichten werden ange­nommen. Ferner wird befchloffen, daß die Rechtsanwälte allgemein. nach Zurüdlegung einer Dienstzeit von 15 Jahren unter der Voraussetzung zu Notaren ernannt werden sollen, daß seitens der Anwaltskammer keine Bedenken wegen der bisherigen Dienst­führung geltend gemacht werden und daß der Anwalt an dem Amts­siz bisher mindestens 10 Jahre anivesend war. Anträge auf Ver­besserung des Dolmetscherwesens bei den Gerichten der östlichen Provinzen und auf Verbesserung der Lage ber Gerichtsassessoren werden angenommen. Genis An­träge über die verbesserung der Gefängnisbüche reien und Anträge auf beffere Behandlung der Gefon. genen durch Erhöhung der Lohnbeträge usw. Einem Ausschußan­trage entsprechend soll in Strafanstalten der 3wang zur Teil nahme an gottesdienstlichen Handlungen fortfallen. Nach einem Antrage der Rechten, der im Hammelsprung mit 134 gegen 121 Stimmen angenommen wird, soll der Gottesdienst jedoch für die jugendlichen Gefangenen beibehalten werden. Es folgt der Haushalt der

Der Vollzugerat hielt am 3. Juli eine Sigung ab, in der vom Borfizenden mitgeteilt wurde, daß die Vollzugsratskommission, die mit dem Reichswehrminister wegen der Verhaftungen und der Ser­stellung der Preßfreiheit verhandeln sollte, am Freitag Vormittag eine Besprechung mit dem Reichswehrminister haben wird.

Handels- und Gewerbeverwaltung.

Eisenbahner Werbeausschuh! Versammlung des Arbeitsausschusses, der Bezirksvertrauensleute und Bertrauens

Teute Montag, 7. Juli, 5 Uhr, in den Warschauer Bierhal Ien, Warschauer Straße 43. Die Bezirksvertrauensleute und Ver­trauensleute wollen unbedingt erscheinen oder Bertreter entfenden. Einlaß nur gegen Ausweis!

Magistratshilfskräfte gegen Streit. Folgende Erklärungen gehen uns zu: Die Hilfskräfte der Stadthauptkasse, des General­Bureaus, des Demobilmachungsausschusses und des Finanz- Bureaus protestieren entschieden dagegen, daß sie mit den Zeitungsnachrichten des Zentralausschusses, die ohne ihr Wissen veröffentlicht sind, in Verbindung gebracht werden. In dieser schweren Zeit werden sie nicht leichtfertig, so nichtiger Ursache wegen, die Bürgerschaft durch Dienfteinstellung in Verlegenheit bringen und verbitten es sich, zu Die Bureau= politischen Machenschaften verwandt zu werden. Hilfskräfte des Wohnungsamtes halten es für ihre Pflicht, eine Erklärung dahin abzugeben, daß fie der Beteiligung an einem Streit vollständig fernstehen. Vielmehr sprechen sie ihr schärfstes Mißfallen über das Verhalten des Delegierten Heinricht aus, der, ohne die Meinung der Bureauangestellten zu hören, die Erklärung über ihre Köpfe hinweg abgegeben hat.

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Der Verkehrsstreik, der in der vorigen Sitzung des Vollzugs­rates bereits Gegenstand der Verhandlung war, wurde erneut be­iprochen. Die vom Vollzugsrat mit dem Reichsarbeitsamt geführten Verhandlungen haben dazu geführt, daß, falls beide in Frage Vertrauensleute der Angestelltenausschüsse der Magistrats­fommenden Kontrahenten auf Anregung des Vollzugsrates zu einer hilfskräfte Berlins. Sonnabend, 2 Uhr nachm, im Margarethen- 2h­Berhandlung bereit sind, auch das Reichsarbeitsamt eine Vertretung zeum, fflandstraße: Bersammlung. 1. Stellungnahme zur Durchführung zu diefer Verhandlung entsenden wird. Der Vollzugsrat bat beschloffen, ber Wahl zum Zenhalen Ausschuß und die Organisation. 2. Eingegangene Der Zentrale Ausschuß. die Organisationen der Verkehrsunternehmungen unter Hinzuziehung Anträge. des Oberbürgermeisters Wermuth sowie einer Vertretung der Personale der in Betracht kommenden Unternehmungen auf Freitag Arbeiterräte, kommunale A.- Räte und Delegierte der S.- Räte( S. P. D.). nachmittag? Uhr einzuladen, um, wenn irgend möglich, eine Eini­gung herbeizuführen. Des weiteren Sonnabend 10 Uhr eine Boll­versammlung einzuberufen.

Freitag, 4. Juli, 4 Uhr, im Plenarsaal des Herrenhauses Fraktionssihung: Stellungnahme zum Beschluß der Räte- Vollversamm­lung vom 1. Juli, Bertagung des 4. Punttes der Tagesordnung" ( Boykott der Freiwilligenverbände). Da Tagesordnung von besonderer Wichtigkeit, wird um zahlreiches und pünktliches Erscheinen gebeten, Der Fraktionsvorstand: P. Ha ase.

Die Bureauangestellten der Großen Berliner haben heute nach­mittag im Gewerkschaftshause nach einem Vortrage des Synditus ber Gesellschaft, Dr Moser, der ihnen den Kontrattbruch nachwies, Dazu liegen zahlreiche Anträge vor. Ein Antrag Friedberg beschlossen, den Streit abzubrechen und morgen die Arbeit wieder ( Dem.) fordert Schuß für die Verbündungsfreiheit der aufzunehmen. Ueber die Beschlüsse der Straßen- und Hochbahner, Beamten und Arbeiter der Staatsbetriebe. Anträge die heute nachmittag im Gewerkschaftshause bezw. auf der Unter­der Sozialdemokraten verlangen ein neues Arbeitsrecht für grundbahn Spittelmarkt Versammlungen abgehalten haben, ist Sausangestellte. Deutschnationale Anträge befürworten den nichts befannt geworden. Große Erbitterung gegen bie Abbau der Zwangswirtschaft. Demokratische Anträge Straßenbahner herrscht besonders unter den Baubenkolonisten, deren einer Einheitsgemeinde Groß- Berlin Stellung zu nehmen, finde

An die Gemeindevertreter von Groß- Berlin. Um zu dem Gefehentwurf der Regierung betreffend Bildung