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Nationalversammlung zu Weimar

47. Sigung, Sonnabend, den 5. Juli, na. 2 Uhr. Am Regierungstische: Dr. Preuß. Präfident Fehrenbach eröffnet die Sizueg nach 2 Uhr. Ein­gegangen ist der

Gefesentwurf über die Ratifikation des Friedensvertrages. Das Anderten des verstorbenen Mitgliedes Starosson( Soz.) ehrt das Haus in der üblichen Weise.

Die zweite

Beratung des Verfassungsentwurfs

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Gin gemeinsamer Antrag der Abg. Beherle( 3.), v. Delbrüd flärung über den Sozialismus. Alein: Bei der Organisation ( Dnat. Bp.), Haas( Dem) und Heinze( D. Bp.) schlägt eine for- müßte mehr Rücksicht auf das Land genommen werden. Die Ver­mulierung vor, wonach der Reichspräsident die nötigen Maßnahmen trauensleute müßten besser mit Agitationsmaterial versorgt wer­treffen, und erforderlichenfalls mit Hilfe der bewaffneten Macht den. Die übrigen Redner polemistieren gegen die Unabhängigen einschreiten" fann sowie den Zujas bei Gefahr im Ber- und den Verkehrsstreit und schließen sich den Ausführungen uge kann die Landesregierung für ihr Gebiet einstweilige Maß- Wuschicks an. Brolat meint, die Regierung finde oft nicht den nahmen treffen. Die Maßnahmen sind auf Verlangen des Reichs- richtigen Ton für die Masse. präsidenten außer Kraft zu feßen". Hierzu beantragt Weiter wurde lebhafte Klage über die Lauheit der Genossen Abg. Kazenstein( Soz.) hinter auf Verlangen des Reichs- geführt. Selbst in den Betrieben, in denen die Mehrheit auf präsidenten" zu setzen oder des Reichstag cs". unserem Boden steht, melde sich in der Diskussion niemand zum Abg. Dr. Beyerle( 3.) begründet seinen Antrag. Wort, wähend von der 1. S. P. D. und K. P. stets Redner bor­Abg. Kazenstein( Soz.). Wenn der Reichstag die Maßregeln handen seien. Es wird des weiteren verlangt, Flugblätter beraus. des Reichspräsidenten für ungültig erklären fann, jo geht es zugeben, die Tatsachenmaterial enthalten und nicht nur Schlag­nicht an, eine Ausnahme für Bandesregierungen zu schaffen, wörter. Samen polemisiert gegen die Ausführungen Wuschicks Abg. Dr. Cohn( U. Soz.). Artifel 49 würde einen Rechtszu- und gegen das herausgegebene Flugblatt und ruft damit den leb­stand schaffen, der hinter dem von 1848 zurückbleiben würde. haften Widerspruch der Konferenz hervor. Rüdemann stellt das Er­Regierung fommissar Dr. Breuß: Auch Herr Abg. Dr. Cohr gebnis der Konferenz zusammen und ruft die Genossen zur ener fönnte ohne den Belagerungszustand nicht auskommen. Das gischen Unterstützung auf. Wir wollen in erster Linie die Betriebe, haben seine Parteifreunde in Bremen und München und an anderen in denen wir die Mehrheit haben, bearbeiten und dann wird man Nach dem Artikel 45 schließt der Reichspräsident Bündnisse und Stellen hinreichend bewiesen. Dr. Gohn hat sich geradezu zu an die anderen Betriebe herangehen. Wenn uns alle Genpiſen Berträge mit auswärtigen Mädten. Kriegserklärung und Friedens- einem Verfechter der Unantastbarkeit des Privateigentums aufges unterstützen, so werden wir wieder festen Fuß in den Betrieben schluß erfolgen durch Reichsgeset. Sobald ein Völterbund mit schivungen.( Seiterkeit.) Ich kann ihn beruhigen darüber, daß fajjen. dem Ziel des Ausschlusses aller Geheimberträge geschlossen ist, be- das Privateigentum nicht ohne Entschädigung angetastet werden dürfen alle Verträge mit den Bölferbundstaaten der Zustimmung wird. Ich glaube, daß des Reichstages. Abg. Dr. Heinze( D. Wy.) befürwortet einen Antrag seiner Bartei auf andere Formulierung. Wir lönnen doch Bündnisse nicht daran scheitern lassen, daß sie der Zustimmung des Reichstags be­dürfen, wodurch sie öffentlich gemacht würden.

wird fortgesezt.

Die Bestimmungen über dos Amt des Reichspräsi­benten werden entgegen dem Antrage der Unabhängigen auf Streichung angenommen, bis auf Artikel 41, über den später namentlich abgestimmt wird.

Reichskommissar Preuß: Die Komplikationen, die der Abg. Dr. Heinze befürchtet, find praktisch ganz und gar ausgeschlossen. Abg. Groeber( Bentr.) befürwortet einen Antrag den legten Absatz betreffend den Völkerbund zu streichen. Da Deutschland nicht in den Völlerbund aufgenommen worden ist, haben wir feine Veranlassung, einen Bechiel auf die Zukunft zu ziehen.

Abg. Cohn( U. Soz.): Der Antrag Heinze hat die Tendenz. die Kriegserklärung zu beschleunigen und zu erleichtern. Im übrigen beantragen wir, in Abiag 3 zu bestimmen, daß nicht nur Bündnisse und Verträge mit fremden Staaten, die sich auf Gegen ftände der Neichsgesetzgebung beziehen, der Zustimmung des Reichs. tages bedürfen sollen, sondern alle Bündnisse und Ber­träge mit fremden Staaten. Aus anderen Motiven als der Abg. Groeber beantragen auch wir die Streichung des Absages betreffend den Bölterbund.

Abg. Graf zu Dohna( D. Vp.) spricht für den Entwurf. Abg. Haas( Dem.) polemijiert gegen Dr. Cohn. Abg. Holl( Soz.): Die erfte Tat der Unabhängigen zur Zeit: der Räterepublik in Bayern war die Verhängung des Belagerungs­zustandes. Beschlagnahme, Verhaftungen, Versammlungsverbote und Bensurerlasje erfolgten rüdjichtsloser als zur Zeit der Realtion, ( Lärm bei den Unabhängigen.)

Abg. Rasenstein( Soz.) beantragt, die Worte und Ordnung" au streichen, so daß es sich also nur um Maßregeln zur Wieder­herstellung der öffentlichen Sicherheit handelt. Gewaltanien­Wer Dungen muß nun einmal durch Gewalt vorgebeugt werden. fich dagegen erklärt, gleicht den Brandstiftern, die nach der Feuer­wehr schreien.( Beifall.)

Soziales.

Die Verwaltung der Angestelltenversicherung.

nicht einmal Zeitungsdruckereien behelligt werden. Maschinengewehre, Handgranaten und ähnliches Privateigentum wird allerdings, im Augenblic weiß ich nicht, ob mit oder ohne Entschädigung, unschädlich gemacht. Unter Hinweis auf die in Aussicht stehende Reform der An ( Große Heiterkeit.) Die nähere Regelung des Belagerungszustan- gestelltenversicherung wird von fachlundiger Seite gefordert, daß die des wird durch ein Reichsgeseh, ich nehme an, in rubigeren Zeiten, viel zu umständliche und deshalb viel zu teure Verwaltung der An­erfolgen. Wir würden uns freuen, wenn die Unabhängigen mit gestelltenversicherung vereinfacht und verbilligt werde. Zur Begrün­uns daran arbeiten würden, den Belagerungszustand überhaupt dung diefer Forderung wird angeführt: Die Verwaltung erforderte im Jahre 1917 eine Ausgabe von 7,2 Millionen Mart. Das sind überflüssig zu machen.( Lebhafter Beifall.) 5,6 Proz. der Jahreseinnahme, die sich auf 127,6 Millionen Mart belief. Die Landesversicherungsanstalten( Alters- und Invaliditäts­versicherung der Arbeiter) haben eine Jahreseinnhme von 225.9 Millionen Mark, wovon 26,1 Millionen Mart für Verwaltungskosten Das sind zar 11,4 Prozent der Jahres verbraucht werden. einnahme, aber trotzdem arbeitet die Verwaltung der Inbaliden bersicherung billiger als die der Angestelltenversicherung, denn in dieser ist der Jahresbeitrag des einzelnen Versicherten im allgemeinen etwa fechsmal so hoch als in der Invalidenversiche rung. In der letteren verteilen sich die Verwaltungstosten also auf eine sechsmal so große Personenzahl als in der Angestellten­versicherung. Berwaltungsarbeit und Verwaltungsfoften sind ja nicht abhängig von der Höhe des Beitrags, den der einzelne Ver­sicherte leistet, sondern von der Zahl der Versicherten; denn für jeden derselben ist doch der gleiche Aufwand von Verwaltungsarbeit zu leisten. Wenn in der Angestelltenversicherung die gleichen Bei­trane wie in der Invalidenversicherung erhoben würden, dann würde sich der Prozentsatz der Verwaltungsfosten sechsmal so boch Abg. Dr. Cohn( U. Soz.): Ich gebe zu, daß in gewissen Not- ftellen wie jetzt, er würde also 33,6 Proz. der Einnahmen ausmachen. uständen befondere Anordnungen zur Gewährleistung der öffent fo teuer wie die Verwaltung der Invalidenversicherung. Der Grund Die Verwaltung der Angestelltenversicherung arbeitet demnach dreimal lichen Sicherheit getroffen werden müffen, man soll aber diesen für dieses Mißverhältnis liegt darin, daß die Verwaltung der In­Der Antrag Heinze( D. Vp.) und der Antrag der Una 53wved nicht erreichen mit den aus dem alten Belagerungszustands- validenversicherung mit dem System der Klebekarten, die von den hängigen wird abgelehnt. Der Antrag Groeber( Bentr.) gejes übernommenen Mitteln. Landesversicherungsanstalten nur aufbewahrt werden, wesentlich ein­wird angenommen. Art. 45 wird also in der Fassung des Aus- Artifel 49 wird in der Fassung des gemeinsamen Antrages an­ichusses unter Streichung des Absatzes betreffend den Völkerbund angenommen, der Antrag auf Streichung des Wortes Ordnung" wird facher ist als die Verwaltung der Angestelltenversicherung, die darauf beruht, daß für jeden Versicherten ein Konto geführt wird, das eine abgelehnt. Nach Artikel 46 ernennt und entläßt der Reichspräsident Artikel 51( Gegenzeichnung), 52( Vertretung des Reichspräsi- umständliche Buchführung erfordert. Nach dem Ansteigen der Ver­die Reichsbeamten und Offiziere, er fann das Ernennungs- und denten), 53( Reichsregierung) werden debattelos angenommen. waltungskosten in der letzten Zeit ist anzunehmen, daß die An­Entlassungsrecht durch andere Beamte ausüben lassen. gestelltenversicherung in absehbarer Zeit 15 bis 20 Proz. ihrer Ein­nahmen für Verwaltungskosten verbrauchen wird. Unter diejen Umständen würden also, wenn die Beiträge der Angestelltenber sicherung nicht höher wären wie die Invalidenversicherung, die ganzen Einnahmen für Verwaltungsfosten draufgeben.

Abg. Quard( Soz.): Ich bitte, beide Anträge abzulehnen. Es lohnt sich nicht, um einmal volkstümlich zu sprechen, jeden Dreck dem Reichstage vorzulegen und wenn andererseits unsere Feinde der Idee des Wölferbundes untreu geworden sind und

eine Roalition zur Bergewaltigung Europas beschlossen haben( hört! Hört! rechts), so haben wir es gewiß nicht nötig, ihnen auf diesem Wege zu folgen.

Abg. Dr. v Delbrück( Dnat. Vp.): Ju so fritischen Tagen, wie fie dem Ausbruche eines Krieges vorausgehen würden, muß die Ent­scheidung des Reichstages genügen.

genommen.

Abg. Cehn( 1. Soz.): Wir verlangen Wahl durch das Volt. Die hier getvählte Formulierung steht im Widerspruch mit den Gegenwartsforderungen des Erfurter Programms. Es wird die Herren von der Mehrheitssozialdemokratie vielleicht inter­eifieren, das zu hören.( Sehr gut! und Heiterkeit bei den U. Soz.) Bir beantragen die Streichung des Art. 46.

Art. 46 wird unverändert angenommen.

Nach Art. 47 hat der Neichspräsident den Oberbefehl über die gesamte Wehrmacht des Reiches. Abg. Cohn( U. Soz.) beantragt Streichung auch dieses Artikels. Art. 47 wird unverändert angenommen. Art. 48 bestimmt, wenn ein Land die ihm nach der Reichs verfassung oder den Reichsgesetzen obliegenden Pflichten nicht erfüllt, fann der Neichspräsident es dazu

mit Hilfe der bewaffneten Macht anhalten.

Abg Nabenstein( Soz.) begründet einen Antrag, wonach der Reichs­vräsident verpflichtet sein soll, unverzüglich die Genehmigung des Reichstages einzuholen und seine Maßnahmen aufzu foll er seine Maßnahmen nur treffen fönnen unter Berant heben, wenn der Reichstag die Genehmigung versagt. Außerdem wortlich feit des gesamten Reichsministeriums". Staatstommiffar Dr. Preuß: Alle dieje Kautelen sind eigent­lich in der Berfassung schon enthalten.

Abg. Dr. Heinze( D. Bp.): Jm Wesen der Sache wird durch den Antrag nichts geändert. Wir lehnen ihn ab.

Abg. Koch- Kassel( Dem.): Auch wir lehnen den sozialdemokra tischen Antrag ab.

Nachdem Abg. Dr. von Delbrück( Dnat. Vp.) den Antrag der Unabhängigen befämpft hat, wendet sich Minister Heine gegen den Antrag Rabenstein. Dadurch wird der Inhaber der vollziehenden Gewalt verhindert werden, wirtschaftliche Maßregeln, wie z. B. die Festsetzung von Höchstpreisen, zu treffen.

Zu Artikel 54 und 55 entstand noch eine kurze Grörterung über die Befugnis des Reichspräsidenten bezüglich der

So darf es natürlich nicht weitergehen. Es muß ein Weg ge

Wahl des Reichskanzlers und der Reichsminister. Auch dieser Artikel wurde in der Fassung des Ausschusses ange nommen, cbenso weitere Artikel, die den Abschnitt Reichs- funden werden, auf dem die umständliche und kostspielige Vers rat" betreffen. Hier wurde ein Antrag der Unabhängigen abge­lehnt, den ganzen Abschnitt zu streichen und dafür als Artikel 61 waltung der Angestelltenversicherung vereinfacht und verbilligt wird. zu sagen, daß jedes deutsche Land zur Vertretung bei der Gesetz- versicherung derart zu verbinden, daß die Krankenkassen die Beis Es wird vorgeschlagen, die Angestelltenversicherung mit der Stranten gebung und Verwaltung des Reiches mindestens 1 oder höchstens träge der Angestelltenversicherung einziehen und die örtlichen Vers 3 Mitglieder seiner Regierung zur Reichsregierung abordnet. Arwaltungsarbeiten so weit wie möglich erledigen. Dadurch würde tikel 62 und 64 bezüglich des Stimmenverhältnisses int Reichsrat der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte ein erheblicher Teil follen erst später im Zusammenhang mit dem zurückgestellten Ar- der Arbeiten abgenommen, das ganze Verwaltungssystem vers titel 18 beraten werden. einfacht, und viele Millionen Mark, die jetzt für die Verwaltung draufgehen, den Versicherten zugute fommen.

Nachdem Abg. Koch- Cassel( Dem.) über den fünften Abschnitt ( Reichsgejebgebung) referiert hat, verlangt Abg. Dr. Cohn( 1. Soz.), daß Artikel 162 mit den Bestimmungen über das Nätesystem zu­sammen mit Artikel 69 beraten werde. Da Dr. Cohn in längerer

Tuberkulose Lazarettinsassen und Heilbehandlung. Geschäftsordnungsdebatte auf allen Seiten Widerspruch erfährt, be- Ergänzung unserer unter obiger Ueberschrift in der Ausgabe vom Bon Bazarettinsassen aus Bad Lippspringe erhalten wir in ab und vertagt die Weiterberatung auf Montag 2 Uhr. weifelt er die Beschlußfähigkeit des Hauses. Präsident Fehrenbach bricht infolgedessen die Verhandlungen Schluß 7 Uhr.

zu

Agitationskonferenz der S. P. D.

1. Juli veröffentlichten Notiz folgende zuschrift:

Halbe Hilfe ist es, wenn die Militärverwaltung Maßnahmen trifft, um den lungentranten Kriegsbeschädigten zu einem Heil­verfahren zu verhelfen, ohne daß sie zugleich Sorge trägt, daß die Verpflegung während des Heilverfahrens eine ausreichende ist. Denn ein Heilverfahren hat absolut feinen Zwed, wenn es mit einer Hungerfur verbunden ist. Hungerfuren werden aber heute Die Betriebsagitation. in fast allen Militärlungenheilanstalten gemacht. In Lippspringe , tro fich etwa 400 Jungenfrante Kriegsbeschädigte aufhalten, ist die Thema Abg. Dr. Cohn( U. Soz.): Wir bitten also, den ganzen tion in den Betrieben". Buschid referierte über das Unsere Agita Belieferung mit Lebensmitteln durch die Militär- Intendantur Unsere Genossen, die bisher viel 7. A.-K. Münster eine so ungenügende, daß viele Bensionsinhaber Artifel 48 zu streichen oder wenn er aufrecht erhalten werden sollte, zaghaft waren, beginnen den nach bielen Streits mit dem Gedanken umgehen, ihre Pensionen zu schließen, weil sie wenigstens den Antrag Raßenstein anzunehmen. Staatskommissar Dr. Preuß: Herr Dr. Cohn widerspricht sich. in den letzten Wochen ebenfalls energischer aufzutreten. Die zu nicht wissen, was sie den Soldaten vorsehen sollen. Ale Gingaben, Vor wenigen Tagen erft hat er es gerügt, daß wir nicht einen fünftige Agitation fönne nicht nur durch den Vertrieb von Flug um eine bessere Belieferung herbeizuführen, waren bisher zwed­blättern und Broschüren eine genügende Wirkung erzielen, sondern los. Einheitsstaat durchführen und jezt legt er sich dagegen Von ausländischen. Lebensmitteln haben die Soldaten noch ins Zeug, daß auch nur bie bundesstaatlichen und es müßte eine rege Versammlungstätigkeit Plaz greifen und besonders nichts gefehen. Daß unter diesen Umständen Gewichtsabnahmen verfassungsmäßigen Rechte des Reiches gegenüber den die Berliner Abgeordneten als Redner auftreten. Allgemeine Betriebs- bis zu 10 Pfund an der Tagesordnung sind, ist nicht zu bezivun­Es soll nicht verkannt werden, daß die allgemeinen Ver­Einzelstaaten nötigenfalls durch eine Eretution seitens der Reichs- bersammlungen seien nicht empfehlenswert, da es auf diesen Ber - dern. sammlungen nur zu öden Radauszenen kommen würde. hältnisse außerordentlich schwierig sind; aber so schlecht sie auch regierung sichergestellt werden. müßten Betriebsversammlungen aller auf dem Boden der S. P. D. fein mögen, das Verhalten der Militär- Intendantur 7..-. recht­Hier wird nicht das Möglichste getan, um die Stehenden einberufen werden. Der Redner spricht dann über den fertigen sie nicht. Berkehrsstreit. lungentranten Kriegsbeschädigten erwerbsfähig zu machen."

Abg. Dr. Cohn( U. Sog.): Unsere Haltung ist ganz einfach. Wir sind gegen jede Möglichkeit eines gewaltsamen Vorgehens einer Regierung.

Artitel 48 wird in der Fassung des Ausschusses an genommen. Das Haus geht nunmehr zu der gestern ausgesetzten Ab­ftimunung über.

Artikel 41

Amt des Reichspräsidenten .

Vorher begründet Abg. Dr. v. Schulze- Gävernig einen Antrag, statt Reichspräsi­bent zu sagen: teiche wart.- Der Antrag wird abgelehnt. Entsprechend dem Antrag Siehr( Dem.) beschließt das Haus, daß zum Reichspräsidenten wählbar ist Jeder Deutsche , der das 35. Lebensjahr vollendet hat".( Damit entfällt die Formulierung des Entwurfs, wonach der Gewählte mindestens 10 Jahre Deutscher sein soll und der deutschnationale Antrag, daß der Gewählte als Deuticher geboren fein muß.

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In einzelnen Betrieben sei versucht worden, für einen Sympathiestreit Propaganda zu machen, aber da unsere Genossen fest geblieben sind, hat diese Propaganda feinen Erfolg gehabt. Selbstverständlich sei es auch, daß die Flugblätteragitation im ausgiebigjten Maße betrieben wird. Das jest herausgegebene Flugblatt habe nach übereinstimmenden Berichten eine sehr gün­ftige Wirkung gehabt.( Wie auch das Toben der Berleumder beweist. Red.)

Lüdemann: Die wichtigste Aufgabe ist der Ausbau unserer Betriebsorganisation. Es sei in der letzten Zeit schon viel ge­schehen, um unsere Stellung in den Betrieben zu stärken. Seybella: Unsere Kollegen in den Betrieben haben oft nicht den Mut, ihre Meinung zu vertreten. Es müßte auch die Flug­blätterverbreitung beffer flappen. Kuno: Unsere Kollegen Die Bestimmung des Entwurfs, gewählt ist, wer die meisten lassen sich von den radikalen Schreiern zu leicht beeinflussen. Stimmen erhält", wird abgelehnt und damit dem Reichs- Der Redner empfiehlt große öffentliche Versammlungen für ein­zelne Branchen. In den Betriebsversammlungen sei es unseren gefeg überwiesen. Die gestern zurückgestellte Abstimmung über Artikel 38, 3 eng- Genoffen schwer gemacht, zu reden, da sie dann unter dem nisverweigerung der Abgeordneten, ergibt die An- Terrorismus der Unabhängigen und Kommunisten zu leiden nahme in der vom Abg. Ablaß( Dem.) begründeten Formulierung. hätten und schließlich ganz aus dem Betriebe herausgeefelt würden. Wenn man den Straßenbahnern deutlich erklärt hätte, Nach Artikel 49 kann der Reichspräsident

toas die Kommunalisierung bedeutet, so wäre vielleicht ein Aus­

stand vermieden worden.

bei Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung Joseph( Vertr. d. Jugend) spricht über die Betriebsorgani­unter Berantwortung des gesamten Reichsministeriums mit Hilfe der bewaffneten Macht einschreiten und die zur Wiederherstellung fation unter der Jugend. Es würde der Verein Arbeiterjugend der Sicherheit und Ordnung erforderlichen. Maßnahmen treffen, häufig noch mit der kommunistischen Freien Jugend" verwechselt. zu einem bestimmten Teile auch die Grundrechte außer Unsere Betriebsvertrauensleute müßten auch für Betriebsversamm raft jeben. Die Genehmigung des Reichstages lungen der Jugend sorgen und Flugblätter und Fragezettel für Sansen( Eisenbahner) ist einzuholen. Die Maßnahmen sind aufzuheben, wenn der Reichs- eine Wirtschaftsstatistik verteilt werden. führt aus, daß gerade die größten Schreier und Schmaroger, die tag die Genehmigung berjagt. Die Abg. Frau Agnes( Ü. Soz.) und Gen. beantragen die früher der Arbeiterschaft in den Rüden gefallen sind, jent bei Streichung des Artikels. der U. S. 3. sind. Die Eisenbahner bedürften sehr der Auf­

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Theater der Woche.

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Wochenspielplan Berliner Bühnen. Deutsches Opernhaus: 6. nadm. Bi­geunerbaron", 18. nachm. Fidelio", 6., 10., 12., 14., 16." Tiefland", 7. Caval­leria rusticana"," Schwägerin von Garagora", 3., 15., 17. Flebermaus", 8., 11. Urania : 6., 8., 12. Bon der Zugspise zum Bigeunerbaron", 13. Fidelio". Täglich. Bollsbühne: Der heilige Florian". Deutsches Theater: Auch Bazmann", 9. Bon Ropenhagen nach Stocholm", 13. Die Insel Rügen ". ich war ein Jüngling". Kammerspiele: Weib und Hampelmann". Leffing- Theater: Char­Kleines Schauspielhaus:" Die Büchse der Pandora". Yeys Tante". Dentsches Künstlertheater: Die Rutschbahn". Theater in der Komödienhaus: Liselott von der Königgräger Straße: Der Häuptling". Pfalz ". Berliner Theater: Die tolle Romteß". Theater des Bestens: Trianon- Theater: Der gute Ruf". Refibenz- Theater: Das Rentraitheater: Die Schönfte von allen". höhere Leben". Friedrich- Wil Geisha". Aleines Theater: Unterm Baum der belustädtisches Theater: Der Dias". Erkenntnis". Komische Oper: Schwarzwaldmädel". Lustspielhaus: Go Metropsitheater: Die Faschingsfee". Reues Operettenhaus : Belafttheater:" Talisman". Schiller- Theater: ein Mädel". Alt- Heidelberg". Thalia- Theater:" Jungfer Sonnenschein". Theater am " Die Dame vozi Zirkus". Rollendorfplay:" Die Puppe" Theater der Friedrichstadt : 3 Einatter. Buisen- Theater: Benn Frauen lieben". Rose- Theater: Cheurlaub", Wallner- Sheeter:"" Das Gefeh". Nationaltheater:" Familie Hannemnn". Walhalla Theater:" Die Frau des Debutanten". ab 10. fajöne Zeit, o felige Reit". Vorträge, Vereine und Versammlungen. Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriege hinterbliebenen. Bezirk 9, Nord- Oft. Bezirksversammlung Bezirk Dienstag 8 Uhr Union - Feitiäle, Greifswalder Str. 222. Charlottenburg . Sonntag 9%, lbr Boltshaus, Rofinenstr. 4, II. Saal: Bezirtsversammlung: Referat des Stam. Gerlach aus Düffel­dorf über: Wir Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene und der Frieden." Diskussion. Sozialdemokratischer Mitgliedstarte legitimiert. Aerzteverein. Sigung morgen Montag, abends 7 Uhr, im erren haus, Leipziger Str. 3, Zimmer 20. 1. Reform des med. Unterrichts. 2. lebernahme der Schulzahnpflege durch die Stadt Berlin . 3. Schul­arztfragen( haupt- oder nebenamtliche Aerzte). Gäste wtlllommen.

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