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Nr. 340 36. Jahrgang

Groß- Berlin

Schwarz- weiß- rot.

Sie greinen um ihre Fahne,

die Herren von rechts.

Wollen nicht enden das Gefrächz

von ihrem Wahne,

an dem Millionen verblutet sind.

Wind, nichts als Wind!

Sie greinen um ihren Kaiser,

den starken Mann

2. Beilage des Vorwärts

mit dem Habyschnauzer, den Verfassungsschmeißer, der sonst nichts fann.

Der einst davonlief wie ein Kind. Wind, nichts als Wind!

Sie greinen um ihren ewigen Jungen,

den Festedruffprinzen Friz;

der wird von Tante Klio besungen

als weltgeschichtlicher Treppenwig,

als Heldenfatte hinterm Spind

Wind, nichts als Wind!

Sie greinen um Drden- und Tressenschwindel,

um den Hokuspokus der Macht,

für den das Gefindel

eine ganze Welt ins Elend gebracht.

Weh uns, daß wir ihre Opfer find. Wind, nichts als Wind!

Rieder mit ihren Farben,

nieder mit schwarz- weiß- rot!

Sollen sie, die uns verdarben,

Steine gaben statt Brot,

mieder die Herren sein wir das Gesind? Wind, nichts als Wind!

Paulchen.

Zentralftreilleitung über Verkehrsstreik.

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Sonntag, 6. Juli 1919

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Presse, einen Ueberschuß von 12 Millionen erzielt. Davon ver- schule). 6. Petersburger Str. 4( 3. und 203. Gemeindeschule).- langen die Streifenden 10% Millionen, so daß den Aktionären 7. Krautstr. 43( 38. Gemeindeschule). 8. Heinersdorfer Str. 18 und der Direktion noch Million verbleiben würde. Die gefor-( 58. und 95. Gemeindeschule). 9. Koppenplay 12( 1. Gemeinde­derten 700 Mart seien nicht für die kommende Zeit, sondern für schule). 10. Kastanien- Allee 81/82( 15. und 171. Gemeindeschule). die verflossene verlangt worden. Mancher Straßenbahner, der aus 11. An der einsamen Pappel( Spielplan). 12. Stralsunder dem Felde gekommen sei, trage kein Hemd auf dem Leibe. Der Str. 54 und Bernauer Str. 89/90( 35., 61. und 140. Gemeinde­Redner appellierte schließlich an das Solidaritätsgefühl der Büro- schule). 13. Wiesenstr. 52/54( Spielplak).- 14. Bremer das berdule) 3. angestellten. Die Aufstellung von Streitposten sei aus praktischen Str. 22/32( Spielplak). 15. Ede Kazbach. und Dreibundstraße Gründen heute nicht möglich gewesen, da man sonst mit Zusammen-( Spielplatz). stößen mit der Noste- Garde" zu rechnen hätte. Die Streifleitung Vom 7. Juli bis 9. August außerdem im Grunewald ( auf dein befinde sich da in einer Zwickmühle und wisse nicht, was sie machen Spielgelände des Ausschusses der vier Berliner Turngaue), in Buch, Sie habe bisher versucht, den Militarismus auszuschalten Blantenfelde I und II, Wartenberg , Hohenschönhausen( Sommer­und daher die Ausführung von Notstandsarbeiten erlaubt. straße), im Plänterwald ( Treptow ) und in der Wuhlheide werktäg­Einstimmig wurde eine Entschließung angenommen, welche das lich erienspiele. Sammelpunkte für die Kinder die Schul­Verhalten eines Teils der Angestellten verurteilt. Die Versam- höfe: melten sind entschlossen, den gemeinsam angefangenen Kampf ge­schlossen zu Ende zu führen; ferner nehmen die Versammelten an, daß die gesamten Büroangestellten der Straßenbahn zu dem in der vorhergehenden Versammlung gefaßten Beschluß erneut Stellung nehmen werden.

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Der Arbeitgeber- Verband der deutschen Straßenbahnen, Klein­bahnen und Privatbahnen wendet sich gegen ein Flugblatt der Zen­tralstreilleitung und führt dabei aus: Schuld an dem Urteil des Hauptausschusses sind nicht, wie das Flugblatt behauptet die Arbeit. geber, sondern der paritätisch besetzte Hauptausschuß hat ein­stimmig, also auch mit den Stimmen der Arbeitnehmerbertreter das Urteil gefällt. Der Tarifvertrag bezeichnet das Urteil des Haupt­ausschusses als endgültig und bindend; nichtsdestoweniger jetzten sich die Arbeitnehmer über dieses Urteil hinweg und traten in den Ausstand.

Die Kremser" sind nach einer Persönlichkeit genannt, welche fich vor 100 Jahren in Preußen großen Ansehens erfreute, nach dem Kgl. Kriegstommissar Stremser. Im Jahre 1306 hatte dieser, im persönlichen Dienste Blüchers stehend, die Kriegskaffe aus Feindeshand errettet. Auch während der Befreiungstriege war Stremser beständig an Blüchers Seite, der ihm u. a. auch den Nück­transport der Victoria des Brandenburger Tors von Paris nach Berlin übertrug. Dies erhöhte die Popularität Kremsers beträcht­lich. Im Jahre 1825 war Kremser in mißliche Umstände geraten und versuchte mit dem Rest seines Vermögens, einen Omnibus­betrieb einzurichten. Er bekam die Konzession, ganz allein foge nannte Omnibusse am Brandenburger Tor aufzustellen". Diese so­genannten Omnibusse erhielten sehr bald den Namen Kremser".

Die Wiederaufnahme des Ringbahnverkehrs. Die Eisenbahndirektion beabsichtigt, am Dienstag den Betrieb aufzunehmen. der Ringbahn und bald darauf auch auf der Stadtbahn, wieder

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Aerztemangel in der Charité

ist infolge des Verkehrsstreits eingetreten und hat die Schließung einer Anzahl Abteilungen zur Folge gehabt, in der Hauptsache Ab teilungen für Nervenmassage, jedoch fönnen auch nicht alle Hilfs­bedürftigen abgefertigt werden, die die Chirurgische Abteilung auf­suchen wollen. Die Versorgung der im Hause selbst untergebrachten Kranken scheint gesichert, doch ist wiederholt die Beobachtung ge­macht worden, daß sogar Mütter mit ihren der ärztlichen Hilfe be dürftigen Kindern unverrichteter Sache wieder nach Hause zurück­fehren mußten.

I. Für Grunewald : 1. Stephanstr. 27, 2. Bremer Str. 13/17, 3. Turmstr. 75, 4. It- Moabit 23, 5. Levezowstr. 25, 6. Derfflingerstr. 18a, 7. Culmstr. 15.

II. Für Buch: 1. Stesselstr. 3/4, 2. Gartenstr. 107, 3. Acker­straße 67, 4. Putbuser Str. 3, 5. Schulstr. 99/100, 6. Banfftr. 20/22, 7. Müllerstr. 158/159.

III. Für Blankenfelde I: 1. Zehdenider Str. 17/18, 2. Prenzlauer Allee 227/228, 3. Christburger Str. 14, 4. Senefelder­straße 6/7, 5. Greifenhagener Str. 26, 6. Sonnenburger Str. 21. IV. Für Blankenfelde II: 1. Gipsstr. 23a, 2. Etral­sunder Str. 54, 3. Christianiaftr. 36/39, 4. Prinzen- Allee S, 5. Driesener Str. 22, 6. Oderberger Str. 57/59.

V. Für Wartenberg: 1. Bromberger Str. 13/14, 2. Große Frankfurter Str. 23, 3. Friedenstr. 31, 4. Straßmannstr. 6, 5. Petersburger Str. 4, 6. Bellestr. 12.

VI. Für Hohenschönhausen( Sommerstraße): 1. Pasteurstr. 5, 2. Olivaerstr. 19, 3. Hausburgstr. 20, 4. Betten-. foferstraße 20/24.

Jakobstraße 127, 3. Gneisenaustr. 7, 4. Wilmsstr. 10, 5. Brizer VII. Für Planterwald : 1. Görliger Str. 51, 2. Alte Straße 17/18, 6. Reichenberger Str. 131/132, 7. Nagelerstr. 3. VIII. Für Wuhlheide: 1. Kleine Frankfurter Str. 6, 2. Mariannenufer 1a, 3. Köpenider Str. 125, 4. Markusstr. 49, 5. Langestr. 76, 6. Memeler Str. 24/25.

74 Uhr vormittags auf einem Sammelhofe einfinden. Jedes Kind Die Schulkinder müssen sich an den Spieltagen bis spätestens hat mindestens 20 Pfennige als Beitrag zur Fahrt nach dem Außen­spielplatz und die nötige Zehrung mitzubringen. Die über 10 Jahre alten Stinder, die nach Buch und Wartenberg hinausbefördert werden wollen, haben als Fahrtbeitrag mindestens 30 Pfennige zu ent richten. Wenn mehrere Kinder derselben Familie diesen Außen­spielplatz besuchen, ist der Oberleiter ermächtigt, 30 Pfennige, 20 Pfennige und 10 Pfennige Fahrtbeitrag zu nehmen. Bei den übrigen Außenspielplätzen soll das dritte und weitere Kind derselben Familie unentgeltlich hinausgeführt werden.

Der Besuch des Blazes in Hohenschönhausen an der Sommer­straße ist für alle Kinder völlig kostenfrei, da dieser Platz von den vier Sammelstellen aus zu Fuß erreicht wird. Trinkgeschirr aus Glas oder Porzellan darf von den Kindern in keinem Falle mit­gebracht werden.

Für den Erholungsaufenthalt find die fünf ent­fernter gelegenen Bläße Blankenfelde I und II, Buch, Wartenberg und Wuhlheide in Aussicht genommen. Dorthin sollen in der Zeit bom 11. August bis 6. September an den Wochentagen gesundhei!- lich gefährdete, schwächliche Kinder geschickt werden. Die Tei!- nehmer sind während der vierwöchigen Dauer des Erholungs­aufenthalts vom Schulunterricht befreit. Die Zulassung der Kinder erfolgt auf Antrag der Eltern allein durch die Schule. Bewerbungen bei der Deputation für die äußeren Angelegenheiten der städtischen bi höheren Lehranstalten sind zwecklos. Nähere Mitteilungen ergehen demnächst.

B. S. Sonnabend nachmittag fand aufBeranlassung der Zen­trafftreifleitung im großen Saal des Gewerkschaftshauses eine ziemlich gut besuchte Versammlung der Büroangestellten der Ver­die Wiederaufnahme der Arbeit in den Büros der Großen Berliner tehrзgcjellschaften statt. Den Kernpunkt der Verhandlungen bildete auf Straßenbahn, die aufs schärfste bekämpft wurde. Einige Redner berlangten, daß man verstärkte Streifposten aufstelle, um die Büro­beamten fernzuhalten. Besonders scharfe Angriffe wurden gegen den Syndifus Dr. Moser und gegen die Angestellten in gehobener Stellung erhoben. Ein Vertreter des Bundes der technischen An­gestellten und Beamten erklärte, daß das notwendige Zusammen­arbeiten zwischen Angestellten und Arbeitern gefehlt habe. Der Obmann der Angestellten der städtischen Straßenbahnen erklärte, daß diese solange den Streit durchhalten werden, bis das Fahr­pecional zum Abbruch aufruft. Ein Mitglied der Zentralstreit leitung wies darauf hin, daß der Verkehrsstreit unter keinen Um­ständen mehr lange dauern könne, dazu sei die Kalamität zu groß getporden, unter ihr leide nicht nur die Arbeiterschaft, sondern das gesamte werftätige Leben in Groß- Berlin. Da Kapitel zu Rapital Jufolge des Verkehrsstreits ist auch die Postbestellung fo er­halte, werden die Unternehmer schon noch einen Drud auf die Schwert, daß zahlreiche Einsendungen zu spät eintreffen. Selbstver­Direktionen ausüben, damit diese den Straßenbahnern entgegen. ständlich entzieht auch die Streitberichterstattung anderen allgemein kommen und so der Streit abgebrochen werde. Die Bentralstreif wichtigen Dingen den Platz. Icitung wolle gern die Hand zum Frieden bieten, sie ist zu Ver­handlungen bereit, aber man fönne von ihnen als langjährige Ges Aus den zahllosen Beschwerden, die uns zugehen, können wir wertschaftler nicht verlangen, daß vor den Verhandlungen die Vom 7. Juli bis einschließlich 9. August, 9 bis 12, 3 bis 7 1hr, nur selten eine Probe abdrucken. So bellagt sich ein Lehrer: Arbeit aufgenommen werde. Gher würde die Streitleitung ab- Bewegungsspiele für Schulkinder: 1. Gneisenauftr. 7( 40., Er ist 1913 im Januar geprüft, machte den Krieg mit, geriet in treten. Die von Baurat Otto über den Verlauf der Verhandlungen 91. und 101. Gemeindeschule). 2. Am Urban( Spielplatz). Gefangenschaft, aus der er nach 38 Monaten zurückkehrte. Wäsche in der Presse verbreitete Darstellung sei unrichtig. Die Straßen- 3. Stalizer Str. 55/56( 115. und 237. Gemeindeschule). 4. Köpe- und Kleidung wurde ihm entwendet. Obwohl er im November 1918 bahn habe im ersten halben Jahr 1919, nach den Berichten der nicer Str. 125( 29. Gemeindeschule). 5. Blumenstr. 77( V. Hilfs- feine Notlage mitgeteilt hat und obwohl nach den Verfügungen und Gärten und ganz fern kommt dann zwischen den bekommt wohl, aber sie benimmt sich nach ihrer alten Märtyrer­grünten erdfarbigen Streifen und Plätzen der Friedhof, aus manier. Während sie neben mir einhertrottet, fenkt sie unter dem jedes Jahr so viele Steine hervorsprossen.

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Erleuchtung.

Roman von Henri Barbusse .

2. Kapitel: Wir.

Die Ferienspiele.

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Der Dank an die Kriegsteilnehmer.

ihrem schwarzen, grün beblümten Hut den Kopf. Sie ist be­leidigt und ganz aufgebracht, daß ich fie vor allen Leuten ermahnt habe. Ein hartnäckiger Trot erwacht wieder in ihrem Innersten und sie flüstert mir ganz leise zu:" Du hast neulich doch auf den Fußboden gespuckt."

Bevor wir zur Kirche gehen, wollen Tantchen und ich noch bei Brisbille vorbei. Er soll uns einen verbogenen Es ist Sonntag. Ein lebhafter Aprilsonnenstrahl fällt in Schlüssel wieder in Ordnung bringen. Ich fezze mich auf einen mein Zimmer. Er verändert das verblaßte Blumenmuster Werkzeugkasten neben der Werkstätte Crillons, die heute ohne Sie muß sich noch bei einem anderen Vorübergehenden auf der Tapete vollständig und frischt sogar den goldroten Leben bleibt und warte auf Tantchen. Crillons Werkstätte aufhalten, der ihr gerade in den Weg kommt.. Der Mann Behang wieder auf, der um den Waschtisch genagelt ist. Mit scheint heute frostig und nur angefüllt von dem überall zer- fteht steif da in seinen steifen Sonntagshosen, die wie zwei Sorgfalt ziehe ich mich an. Lange mustere ich mich im streuten und aufgetürmten Arbeitsgerät. Tantchen ist niemals neue Pfähle sind. Sein steifer Rock scheint wie aus einem Spiegel, erst von weitem, dann aus der Nähe. Ein frischer zur Zeit fertig. Schon zweimal ist sie auf der Türschwelle Steinblod geschnitzt. Ich lasse die beiden allein und gehe Duft von Seife strömt von mir aus. Ich möchte mir Rechen- erschienen, um ihr schönes, schwarzes Kleid mit der Samt- nun zu Brisbille. schaft davon abgeben, ob meine Augen groß oder klein sind. pelerine zu zeigen. Aber jedes Mal hatte sie etwas vergessen Dort brandet die Feueresse auch heut und in der Werk­Sie sind mittelmäßig, sicherlich, aber es bedünkt mich wahr- und war wieder, hurtig wie eine Grille, ins Haus zurück gehuscht. ftätte liegen tausenderlei Gegenstände herum. Brisbille selber haft, daß von ihrem Glänzen etwas Liebkosendes ausstrahlt. Endlich will sie noch einmal in mein Schlafzimmer hinauf, ist wie erzenes Wesen anzusehen, während er zwischen dem Dann jehe ich auf die Straße hinunter. Noch liegt die weil sie dorten ihren legten ordnenden Blick zurücklassen muß. düsteren Geäder des Werkzeuges steht, das an Wand und Stadt, die in das Zalbett hineingebettet ist, unter der brodeln- Und nun wandeln wir Seite an Seite neben einander. Decke baumelt. Bleigrau sind seine Hände, nachtschwarz den Nebeldecke. Man könnte meinen, daß die Stadt sich Da sie meinen Arm nimmt, ist sie recht stolz. Von Zeit zu ist sein Arbeitsschurz, der nur von Feilenstaub über­Yangsamer als ihre Bewohner zum Aufwachen ertfaltet. Da Zeit sieht sie mich an, und auch ich, ich blicke sie an. Sie sprüht wird. Heut ist er grundsäßlich und aus Ueberlegung es nun Sonntag ist, kommen die Bewohner langsam auf lächelt und die Sonne scheint, und liebenswürdig wirkt dieses dreckig, denn es ist ja Sonntag. Aber er ist noch nüchtern. bie Straße hinaus. Man erkennt sie nicht sogleich. Denn sie Gefichterziehen in dem Sonnenscheine. Sein Gesicht ist noch erloschen. Aber er wartet noch mit find durch ihre Feiertagskleider verwandelt. Die Frauen Nach einigen Schritten bleibt Tantchen stehen und sagt: Ungeduld, daß die Kirchenglocken läuten, denn er will in fins farbiger geschmückt und ihr Schritt ist behäbiger Geh voran, ich werd' schon nachkommen." Und sie redet die aller Einsamkeit zum Trunte gehen. ausholend, als ihr gewöhnlicher Wochentagsschritt. Sogar Straßenfegerin Apolline an. Die brave Frau, die eben so Eines der Werkstättenfenster ist geöffnet. Doch alle die alten Leute sind ein wenig aus ihrer Gebücktheit heraus- dick wie groß ist, steht am Rinnstein und hält Maulaffen feil. übrigen Fenster sind schwer und schwammig verriegelt. Und gehoben, wie sich das gebührt. Es kommen auch die sehr Mit den Pfählen ihrer Arme durchrudert sie sachte die Luft. nun sieht man, wie sich ein Teil der Straße ganz hell und dürftigen Leute hervor, die nur von ihrer ungewohnten Sie ist ganz entgleist in ihrer sonntäglichen Arbeitslosigkeit, duftig belebt, und dort wandeln die Menschenbröckelein dahin. Sonntagsfanberfeit ein wenig verkleidet werden. und es bedrückt sie, daß sie heute keinen Besen führen kann, Es ist, als wenn man von hieraus durch die geringe Deffnung Ein schwächlicher Sonnenschein lagert auf den Dächern, Tantchen ruft sie zu sich. Da ich mich umkehre, hasche ich eines Fernglases blicke, und nun huschen die Menschengestalten die rot und blau gedeckt sind. Er beschimmeri den Bürger- eine Bemertung auf, die Tantchen, gleich einem schweren Ge- heran, nun sind sie wieder verwischt, alles durcheinander. steig und die kleinen Pflastersteine, die wie Festtagskuchen heimnis, der Straßenfehrerin anvertraut. Sie spricht von Hier ein Hut, der eingefaßt und mit einer Feder geschmückt neben einander geschichtet wurden. Auf dem Pflaster glänzen mir. Und Apolline hinti neben ihr her, während ihre Arme ist, und der auf einem Frauenkopfe hin- und herwippt. Dort und knarren die frisch gewichsten Stiefel. Dort an der Ecke durch die Luft freisen. Die Kehrerin ist unförmig wie eine ein fleiner Junge mit einer himmelblauen Halsbinde und fticht das altersgraue Haus hervor, das rundlich aufgebaut Strabbe. Knöpfelschuhen. Seine Waden sind mager, aber es hängt ist, wie eine Art Leuchtturm, und dorten pflanzt sich plöglich Tantchen sagt: Der Junge hält sich unordentlich. Er eine röhrenförmig aufgebauschte Hose an seinen Beinen, die Gestalt des alten, düsteren Eudo auf. Sie wirft einen macht zu viel Stragen schmugig. Er kann sich nicht mal 8wei düstere Gevatterinnen begegnen sich. Jm Zid fegelförmigen Flecken in die Landschaft, der aussieht, als wäre ordentlich schneuzen. Er quetscht die Schneuztücher immer zad tommen fie auf einander zu. Ihre Röcke er eben in ein gestochenes Bild hineingefleckst worden. Dorten, förmlich in der Tasche zusammen. Nachher findet man das sind aufgebläht, sie steuern auf einander gu und ein wenig weiter, ist das Haus von Frau Piot aufgewölbt, bei ihm wieder, als wenn er Steine in der Tasche gehabt strömen nun gleich von ihrem Geklatsche über, sie es ist frisch gewaschen, wie eine Kochtopfbatterie. Neben diesen hätte." find wie zwei Tintentropfen, die in einander sickern. Wie

auffallenden Hausungen bemerkt man all die übrigen, grau- Appoline humpelt noch ein Stückchen nebenher, und ihre immer fläfft Brisbille auf dieses Menschenlichttheater hinunter, bermauerten Gebäude gar nicht, die hinter den blank-| Hände, denen der Straßenbesen fehlt, rudern verwaist mit, das dunkel wimmelud auf und nieder taucht.. Er ist feuer­gescheuerten Fensterläden daliegen. Und dennoch, gerade aus und sie meint: Aber er ist doch sonst ein braver Junge." rot und tierwild, er ist mit brandigen Brandfleden geschedt, diesem Gemäuer ist die ganze Stadt zusammengefügt. Sie schüttelt sich auf ihren vielfach gefalteten Schuhen, ihr seine Haare sind gefettet, seine Stimme ist zerrieben und ver

Auf halber Hügelhöhe liegt oberhalb des Flusses der Rock ist an dem ausgezahnten Rand von einer getrockneten dorrt. Während er in seinem Käfig auf und nieder geht, Fabritplay, und noch weiter die regelmäßig gezirfelte Linie Schmutztruste beschwert. Diese Bekenntnisse, die Tantchen da, und riesig gähnende Holzschuhe hinschleift, spricht er leise und des Schlosses. Um dieses helle Liniengewirr ist ein berhüllen- ihrer Gewohnheit nach, vor dem ersten besten ausbreitet, stoßweise und näselnd mit mir. Brisbille fann nur schreien, der Bezirk von rostfarbenem Laubwerf und Parkanlagen ge- machen mich ganz wild. Ich rufe die Alte ungeduldig her- aber nicht sprechen. Er braucht einen Wutkrampf, um heisere rahmt. Dann gehören zu dem Herrschaftsbesik Viehweiden bei. Nun ist sie aufgebracht über meine Zumutung; sie Laute aus seiner Stehle hervorzuquetschen.( Forts. folgt.)

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