Marx verhastet tmd wieüer freigelasten. Wegen Verdachts der Begünstigung. Der Führer deS Allgemeinen Verbandes der deutschen Bank. beamien, Marx, ist. wie eine Lokalkorrespondenz meldet, am gestrigen TienSragabxnd verhaftet, nach kurzem Verhör aber frei- gelassen worden. Die Behörde hatte kurz nach dem Sustauchen EmontS Kenntnis davon erhalten, daß der Gesuchte sich in Berlin befinde und in der Versammlung der Bankbeamten gesprocheu habe. Da Marx die Anwesenden nun aufgefordert hatte, den Saal nicht zu der lassen, nachdem EmontS seine Rede beendet hatte,»ahm die Polizei an, datz Marx die Flucht Emont« verschleiern und feinem Kollegen behilflich sein wollte. Aus diesem Grunde wurden Beamte entsandt, welch« den Auftrag hatten, Marx sofort vorzuführen. In dem Augenblick, als der Bankbeamterrführer den Berlin «* VollzugSrat in den Zelten verließ, wohin er sich noch nacbtZ begeben hatte, wurde er verhaftet und nach Moabit gebracht, wo er über den Aufenthaltsort und das Erscheinen EmontS der- nomn�n wurde. Da Marx in Abrede stellte, von dem Aufenthalt des Geflüchteten in Berlin etwas gewußt zu haben. wurde er kurz nach Mitternacht Wied er entkasfeu. Oesterreichs �bäköerungsvorsthläge zum Iriedensvertrag. St. Gennain, S. Juli. Der Staatskanzler Renner ließ dem Ministerpräsidenten Clemenceau eine Rote mit einer auS- fuhrlichen Denkschrift zu de» wirtschaftlichen Klauseln des Friedensvertrag«» mit Ausnahme der handelZpolltifchen Bestimmungen sowie Gegenvorschläge für jedeeinzelnewirtfchaftlicheKlauselüberreichen. Die Note verweist darauf, daß die ehemalige österreichische Regie- rung in wirtschaftlichen Kriegsmaßnahmen sich weitestgehende Zu- rückhaltnng auferlegt« und mit größerer Mäßigung vorging, als irgendeine am Kriege beteiligte Regierung. Um so unerwarteter und härter trifft eS uns, daß nach den Bestimmungen des dritten und vierten ZtSschnitteS der wirtschaftlichen Klauseln der deutsch - österreichischen Volkswirtschaft alle Aktiva, die sich auf dem Gebieic der alliierten und assoziierten Staaten befinden, entzogen wer- den sollen. Di« Not« verweist auf die äußerst bedauerliche und kritische Situation Deutschösterreichs und bemerkt: Bei dem Zustande vollständiger Erschöpfung, in dem wir uns de- finden, müßte die Durchführung des in den erwähnten Abschnitten vorgesehenen System» Schwierigkeiten hervorrufen, die vom Standpunkte der LebenSmöglichkeite« des deutfchösterreichifchen Volkes geradezu verhängnisvoll wären. Wenn auch Deutsch- österreich die schweren Folgen des unglücklichen Krieges zu tragen haben wird, so werden doch die alliierten und assoziierten Mächte nicht die wirtschaftliche Vernichtung Deutschösterreichs wollen, die niemand nützen, das deutschöfterreichische Volk aber zur Verzweif- lung treiben und unser Land zum Mittelpunkt sozialer Unruhen machen würde. Die Note wiederholt schließlich den Antrag, die Verhandlungen über die Regelung der privaten und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Angehörigen der eh«. maligen L st e rr e i ch i s ch« un g ari schen Monarchie einer Kommission unter dem Vorsitz von Dele- gierten der alliierten und assoziierten Groß- mächt« zu übertragen und den Friedensschluß von dem Zeitpunkte unabhängig zu machen, an dem diese Kommission ihve Aufgaben aeköst haben wird. die Unruhen in Italien . Bern , 8. Juli. Die Verordnungen über die Herab- setzung der Lebensmittelpreise haben in Italien den erwarteten Erfelg nicht gehabt. Rnhe herrscht»nr i» de» Städten mit genügend starke» Besatzungen. An vielen Orten wnrde anfS aene der Generalstreik erklärt. Tie Unruhen führen überoll zu ausgedehnten PlÜnde- r u« g e« und Zusammenstlst en mit der bewaff- tteten Macht. In G e n n a stürmte die Menge ein P-lizeigcbäude, wobei eine Person getötet und dreißig verwundet wurde». Ja Neapel ruht der Hafenbetrieb. Hier wie in Catania , Bari und Tareat wurden viele Geschäfte geplündert und Schiffe am Ausfahre» gehindert. In Rom kam e» z»»ereinzalten Tnmnlten. Die Polizei will in Rom ein anarchistische» Komplott entdeckt habe», da? die Beschaffung von«äffen und Munition für einen Handstreich anf die öfseatliche« Gebäude bezweckte.
die internationale �rbeitertonferenz. Die VorbereitungSarbeiten. Haag, S. Juli. lH. 91.) Die»Dirne«* erfährt, daß die Vor« bereitungen zur internationalen Arbeiter- konserenz in Washington große Fortschritte macht. Die Organisationskommission hat eine Reihe von Fragen bezüglich der Arbeitszeiten bereits in Erwägung gezogen und ihre Beschlüsse allen Staaten, die bereit« Mitglieder des Völker. bundeS find oder eS demnächst werden, unterbreitet. Es find sogar bereits Antworten eingetroffen, die in fünf verschiedenen Berichten zusammengestellt werden. Man hofft, daß diese Berichte vollständig fertig sein werden und den Delegierten zugestellt werden können, bevor sie der Konferenz zugestellt werden. Auch die deutsche» Gewerkschaften solle« zugelaffe« werden. Bern , 8. Juli. Dem Generalrat deS Allge- meinen Gewerkschaftsbundes wurde gestern vom Vorsitzenden mitgeteilt, daß sich der Verband gegen den Ausschluß der.feindlichen* Vertreter erklärte und daß sich Vertreter von der Washingtoner Gewerk- scbastSkonferenz inS Mittel legten und an die Verbände in Frankreich , England und der Schweiz mit dem Antrag wandten, bei den Vsrbandsregierungeu die Zulassung der„Feiizde* zu erwirken und andernfalls die Kon- ferenz zu boykottieren. Frankreich und die Schweiz erklärten sich e i n v e r st a n d e n, die englischen Gewerkschaften wollten bei ihrer Regierung vorstellig werden, falls diese auch noch nach dem Friedensschluß gegen die Zulassung der deutschen Gewerkschaften austreten wollte.
Awilarbeiter gegen Kriegsgefangene. Bern . 9. Juli. Der Generalsekretär der Frie- d e n S k o ns« r e n z Dutasta hatte gestern in Versailles ein« längere Besprechung mit LegationSrat Freiherrn von L e r S n e r über die Heimsendung der deutschen Kriegsgefangenen. Nach einer Information des„TempS" werden die Kriegsgefangenen etappenweise heimbesördert, und zwar in der Weise, daß für z« tausend deutsch « Zivibarbeiter, die die zerstörten Gebiete wieder aufbau«! sollen, die gleiche Zahl von KriegSgesanganen in ihre Heimat entlassen wirb»
Znöustrie und Handel. Börse. Die Börse zeigte über den bevorstehenden Rück- tritt WissellS eine gewisse Befriedigung, da sie mit dem Zusammenbruch der Planwirtschaft rechnet. Di« Ten- d e n z war zunächst wenig einheitlich, besserte sich aber im späteren Verlauf. Lebhafte Kausbewegung zeigt«-fich am Markte der auS» gesprochenen Valutapapiere, die meist kräftig anziehen konnten. Montanwerte waren dagegen teilweise sehivächer. auch Farbwerke waren überwiegend angeboten. Petroleum- papiere, die schwächer ansetzten, tonnten im späteren Verlauf eine merkliche Steigerung erfahren. Am Kassa. Industrie- markte überwogen KurSabschwächungen. Heimische An» leihen waren wenig verändert. Kriegsanleihen stellten sich auf etwa 79�.
GroMerlln Passive Resistenz Grosi-Berliuer Gemeinden? Die befristete Stellungnahme zum Gesetzentwurf Grvß-Berlin. welche die Regierung fordert, stönt bei vielen Gemeinden auf entschiedenen Widerspruch. Sie erklären, daß es nicht möglich fei, ihre recht erheblichen Einwendungen gegen die drohende Bureau- kratisierung der Selbstverwaltung in so kurzer Zeit, also innerhalb vier Wochen, machen zu können. So hat der Wilmersdorfer Magistrat im Einvernehmen mit der SingemeindungSdeputation der Regierung mitgeteilt daß er erst bis September in der Lageseinwerd«, dem Ministermm deS Innern seine Stellung. nahm« zu dem Gesetzentwurf zu unterbreiten. In gleicher Weise hat sich die Stadt Köpenick geäußert, dievierWochenRach- f r i st erbeten hat. Wie wir hören, wollen die Gemeinden Groß- Berlins zusammentreten, um einen Beschluß zu fassen, nach welchem die Regierung ersucht wird, eine Nachfrist von mindesten« drei Monaten zu gewähren. Wir wollen hoffen, daß die Regierung diesem Ersuchen nicht nachgeben wird. Ebenso wie es dem Bürgevaus schütz, der Berliner Vorortgemeinschaft, den sozialdemokratischen Eemeindevertretern möglich war, zu dem Entwurf Stellung zu nehmen, muß ei auch den Stadtverwaltungen möglich sein. Diese ganze Taktik läuft wieder darauf hinaus, vorläufig Zeit zu gewinnen. Regierung, gib nicht nach?
Ueber die kommunale Zerrisscuhett Grosi-BerlinS machte m einer Bürgerversammlwim in Köpenick der erste Bürger- meister Herr Behnke recht interessante Mitteilungen. An Hand verschiedener Lichtbilder gab er eine Schilderung des WirtschaftS- gebietes Grotz-Berlin . Er schickte einige Bemerkungen über den Zweckverband und die Forderung nach einer anderen Regelung, die in letzter Zeit in Form eines Lastenausgleichs versucht wurde, vor. aus. Ein solcher Ausgleich sei notwendig infolge deS Mihverhält» nisses des Steuersolls, das, 100 M. pro Kopf in den einzelnen Ge- meindsn zugrunde gelegt, in Grunewald 183 M., in Neukölln 6,14 Mark beträgt. Die Schullasten machen in Berlin 35,94 Proz. der Kommunalsteuern aus, in Charlottenburg 89,8, in Wilmersdorf 20,08, in Neutöllt 76,86, in Lichtenberg 83,05, in Weißensce 94,79 Prozent. Dabei können die westlichen Bororte 139 M., die östlichen nur 89 M. pro Kopf auswenden, ein Beweis dafür, daß der Osten Berlins den Ausgleich erstreben müsse und daß hier nur eine Finanzfrage vorliege. Die Zahl der kommunalen Gaswerk« für Groß-Äerlin betrage 28, davon in Berkin 6, die Elektrizitätswerke 15. davon in Berlin 4, die Wasserwerke 21, in Berlin 3; ferner 56 Friodhös« und die Rieselfelder, die ausschließlich in der 15- und 29-Kilometerzlone liegen. Da« Verwaltungögebiet des Zweckver- baudeS umfaßt 382 Gemeinden und Gutsbezirke, die völlig wahllos MfammengelWt, von Norden nach Süden 112 Kilometer lang, von Osts» nach Westen 68 Kilometer lang sind. Dagegen erstreckt sich die Protkarleugemeinfchaft auf 69 Gemeindev und Guts bezirk«, meist in der 15- Kilomet erzone. Stellungnahme zu« Gcsetzeutlvurf Grosi-Berlm.�- Die Berlin er Borortgemeinschaft im Kreise Töllow veramstaltote gestern abend im Bürgersaal de« Jriedenauer Rat- Hauses sme Versammlung von Vertretern der beteckkgten Gemeinden und kommunalen Vereinen, in der zu dem Gesetzentwurf de» Mini- sterium» deS Innern über den Stadl kreiz Groß-Berlin Stellung genommen wurde. Der Vorsitzende, Bürgermeister W alger, wie» auf die Bemühungen der BVG. zur Vereinheitlichung Groß- Berlins hin. Leider enthalte der Entwurf der Regierung trotz allen Versprechungen nichts von diesen Anregungen und Wünschen der überwiegenden Zahl der Troß-BerLner Gemeinden. Der Ge- schäftsführer der BVG.. Assessor Sturm, sprach über da» Schick. sal der Selbstverwaltung im Gesetzentwurf de» Ministerium» bei Innern. Er übte an diesem Entwurf, der erfreulicherweise erst ein Vorentwurf fei, schärffte Kritik. Der Entwurf stelle nicht« andere» dar als eine gewöhnliche Ein'gemeindungivor- lage, verbrämt mit einigen dekorativen Aeußerlichleiten. Die versprochen« Dezentralisation sei mehr als kümmerlich und könne ein reges kommunales Gggenlegen, wie e» jetzt in den Vororten blühe, unter keinen Umstanden gewährleisten. Da» Groß-Brrliner» Parlament würde überwiegend gesetzgeberisch, nicht verwaltend tätig sein, während die Ausführung der Grundsätze und Richtlinien den besoldeten Beamten verbleibe. Da» bedeute die vollkommene Büro- kratisierung Groß-Berlins und die Vernichtung der Selbst- Verwaltung. Auch dem Magistrat Groß-Berlin, der als Ministerium zu bezeichnen sei, ständen keine Verwaltungsbehörden gegenüber. Bei den Vorschlägen de» Gesetzentwurfs über die.Distvirte" fehlte jede» Verständnis und Eingehen auf die besonderen örtlichen Vsr- hältnisse. Gemeinden, die wirtschaftlich zusammengehören und de- reitS durch freiwillige Verträge verbunden seien, wie Lichtenberg und FriedrichSfelde und Neukölln und Britz , würden auseinander- gerissen; andere, die nichts gemein hätten, wie Lankwitz und Britz , in einem Distrikt gewaltsam usammengeschweßt. Geradezu kastro- phal sei e», daß für die einzelnen Gemeinden, in denen gegen- wärtig Hunderte von Bürgern ehrenamtlich tätig seien, nur ein einziger BezirtSvoysteher übrg blerben solle. Niemal» könne die heutige umfangreiche und schwierige Tätigkeit der Bürgerschaft ersetzt werden durch die.DistriktSversgmmlung" und ie Bezirks- vorstehe- Der im Gesetzentwurf zum Ausdruck gebrachte Gedanke der E gemeinde(Eingemeindung) sei undurchführbar. Erfolg verfp' cur die sowohl vom BürgerauSfchüß Groß-Berlin wie von de-. ÄB. befürwortete Gesamtgemeinde, die eine Ober» gemeinde mit bestimmten Zuständigkeiten schaffe und den Vororten. die zu leistungsfähigen Stadtgemeinben zusammengelegt werden sollen, ihre örtliche Selbstverwaltung lasse. Es müsse jetzt unter allen Umständen dahin gestrebt weiden, daß den Gemeinde» ihr kommunales Eigenleben gesetzlich gesichert werde. In der sehr.regen Aussprach? kruten lediglich die Vertreter der sozialdemokratischen Parteien für den Gedanken der ErnhaiiSge- meinde ein. Ihnen gegenüber wurde von mehreren Rednern, ins- besondere dem Schöffen Lenaner-Licht«fekde. betont, daß wie Berlin heute die schwerfälligste Gemeindeverwaltung sei, dies für da» I-Millionen-Groß-Borlin noch weit mehr zutreffen würde. Ohne weitestgehende Dezeruralffation und Erhaltung der Selbständig- ksit grosser Vorortgemeinden sei auch ein einheitliche» Groß-Berlin undenkbar. Bürgermeister Walger betont« zum Schluß, daß die Verwirklichung Groß-BerlftiS im Sinne des Gesetzentwurfs des Ministeriums eine Beqchlechterung und einen Abstieg von der jetzigen Höhe.kommunaler Arbeit und LsistungSfähigkert bedeuten würde. tz__
Zu de» Verbreche» i» der Rrichenberger Straße wird mitge- teilh daß die weiteren Nachforschungen der Kriminalpolizei immer.
mehr dafür sprechen, daß eS sich um einen geplanten Raubmord Handel:, der nur durch die Anwesenheit der Verkäuferin, mit der der.Mörder nicht gerechnet hatte, vereitelt worden ist. Die Gegen- Überstellung eines ManneS, auf den die Beschreibung passen konnte, hat ergöten, daß dieser für die Tat nicht in Frage kommt. Weitere Zeugen, die den Flüchtigen mit der stark mit Blut befleckten Klei- dung gesehen haben, haben sich noch nicht gemeldet. Die Unter- suchung der Kleidungsstücke, die gestern vormittag einem Produkten� Händler in der Lausitzer S trage verkauft worden sind, hat ergeben, daß sie mit dem Verbrechen nicht in Zusammenhang stehen. Der Mörder wird jedoch irgendwie versuchen, die verrÄerischen Klei- dungsstücke zu säubern oder beiseite zu schaffen. Wahrnehmungen dieser Art sind für die Aufklärung der schwere» Bluttat dou be* sonderem Interesse. Auf eine» Sinderword läßt ein Fund schließen, der gestern nachmittag an der Bärwaldbrücke gemacht wurde. Ein Schulknabe landete dort aus dem Landwehrkanal die Leiche eines neugeborenen! Mädchens. Die Redierpolizei beschlagnahmte die kleine Leiche und ließ sie nach dem Schauhause bringen. Z» einer Schießerei, bei der ein Polizeiwachtmeister schwer verwundet wurde, kam es in der vergangenen Nacht am Gen- darmenmarkt. Kurz nach 2 Uhr wurde beobachtet, daß Einbrecher dort in da» Orientteppichhaus von M. Geihenberger und Söhne «ingedrungen waren. Von dem benachrichtigten 83. Pölizeiretner erschienen bald darauf mehrere Polizeibeamte, um die Verbrecher zu stellen. AIS sie jedoch das Grundstuck absuchten, waren die Ein» orecher bereits mit einem Teil d«r Beute verschwunden. Diese hatten sie, weil sie sie nicht mehr fortschaffen konnten, in dem Ge- büsch des GenßarmenmarkteS versteckt. Als nun die Beamten hier 6 Teppiche entdeckten, erhielten sie plötzlich mehrere Schüsse, die von versteckt stehenden Einbrechern auf sie abgefeuert wurden. Ein Schuß traf den 50 Jahre alten Polizeimachtmeister Plaumann in die linke Hüfte und berichte ihn schwer. Trchdem sich die anderen Beamten sofort auf die Suche nach den Schützen begaben, gelang eS ihnen nicht, dieft ausfindig zu machen. Die Verletzung des Wacht- meisterS ist sehr bedenklich. Eine Rücksichtslosigkeit von der LandeSversichcrung ist e». täglich Hunderte von Personen zur zahnärztlichen Klinik hinzubestellen, damit sie am Torweg die Erfahrung machen, daß infolg« des Ber- kehrSstreikS dieses Institut geschlossen ist. Gab eS denn gar kernen Weg, dies der Ocffentlichkei't vorher bekanntzugeben. Wettbewerb Potsdamer Platz . Hier ist nicht vom Wettbewerb der Fuhrwerker auf dem Potsdamer Jahrmarkt die Rede, sondern von dem alten Plan, den Platz künstlerisch zu gestalten. Entwürfe find bi» 1. Oktober einzureichen. Programme bei der Eisenbahn- direktion zu haben.# Republikanischer FShrer-Bnnd. Der GründungSauSschuh deS Republilamichen Fübrer-BundeS hat belchlossen. die für den ö. d. MtS. an» gekündigte Versammlung infolg« de? VerlehrSstr-ikZ zu verschieben. Der Zeitpunkt, wann die Versammlung endgültig stattfinden(oll, wird rechtzeitig bekanntgegeben. Wilmrrsdarf. Die Kinderspiele werden In den Ferien tSgllch aus dem Spielplatz der Freien Turnerschast in der Württem- bergijchcn Strasse(zwischen Febrbell'mer und Olivaer Platzt weitergeführt. Jeden Donnerstag von 4—6 Uhr Frei-Kaffee. Vesperbrot mitbringen! — Außerdem weilen wir die Genossen daraus hin, daß sich die 19- bi» 14 j ä h r i g c n Kinder an den siins Tagen von Montag bi» Freitag jeder Woche an den HalbtagS-Fcrtenwandcrungcn de» städtischen Jugendamt» beteiligen können. Kinder erhalten ausser freier Fahtt nach- mittag» und abend» je eine bestrichene Stulle und Kaffee und abends •/, Liter Suppe. Löffel milbringen! Treffpunkt mittag» 1 Uhr aus dem Hos der Gemeindeschule VII. Babelsberger Straße. Nur für diese Gruppe find Sxtramittel berettgestelll I
Groß-Serllner parteinachrichten. Bereinigung der sozialdemokrarischcn Beamten. Angestellten und HilfSkräfie der«emeindevehSrden Groß-Berlin». Die Ver- trauenSleute wollen die nunmehr serstggestellten Mitgliedskarten bei dem Genoffen S. Hermann, Spandauer Str. 19, S Treppen, Zimmer 9, abholen. Tag der Sitzung der Vertrauensmänner wird noch bekanntgegeben werde».
GewerffchaflsbcweMng Tarifabschlntz im Teutschc« Portierverbaud. In der Generalversammlung der Portier». Fahrstuhliührer usw. berichtete S ck m a h l über die Tarisverhandlungen. Der Tarff- vertrag sei ein Werk, da» in der Geschickte deS Verbände« fortleben werde. Dir Verhandlungen seien unendlich schwierig gewesen, da die Grundbesitzer sich mrl aller Macht dagegen wehrten. Es sind folgende Löhne festgelegt worden: Geschäft»- Jndustriehäuser: Hauswarte 89 bis 85 M.. Fahr« stuhlsührer 75—89 M., Heizer 09—199 M., Fabrikportier» 05 bi» 125 M. wöchentlich, für Wächter 229-279 M. monatlich; Wohn- Häuser: HauSwart -EWeute im Hauptberuf 329— 860 M. monatlich, für HauSwarte in einfachen Häusern 49—69 M. monatlich. Für Heizen der Dampfheizung, Reinigung der Treppenhäuser mit Decken usw. werden entsprechende Vergütungen gezahlt. Urlaub werden im 1. Jahre 3 Tage gewährt, steigend auf 12 Tage nach 19 Jahren. Alle im Tarisverlrag genannten ArvettSkräsle dürfen nur vom paritätischen Arbettsnach- weil der Stadt Berlin entnommen werden. Bezeichnend sei eS, daß die Grundbesitzer versuchten, die Kriegsbeschädigten geringer zu entlohnen. Der Tarifvertrag gelte ad 1. Juli rückwirkend. In der Diskussion kam zum Ausdruck, daß der Vertrag zwar nicht in allen Punkten zusage, man denselben aber als Erstlingswerk annehmen könne. Der Vertrag könne nur eine Etappe auf dem Wege zur Erlangung besserer Arbeitsbedingungen fein. Besonders die Kollegen de» Westen» wandten sich gegen den Tarifverirar. da derselbe nicht den Wünichen entspreche. Hierauf gelangte der Tarifvertrag gegen zwei Stimmen zur Annahme. E« wurde dann nach längerer Debatte die bisherige Verhandlungskommission als Schlichtungskommisfion gewählt. Zum 1. Schriftführer wurde Engel, zum 2. Ko- sinSki und als Revisor Feuerschütz gewählt. Werkmeisterverband für daS dentfche Buchbindergewerve. ÄSnnabend, den 12. d. MtS., im.Echultheiss", Neue Jalobstr. 24/25: Generalversammlung. Zentralverband der»Um- und Kinoangehörige« Deutschland ». Die für Sonntag, den 6. Juli, angesetzte und wegen de« LerkehrSstreik vertagte Versammlung findet nunmehr bestimmt vm Sonntag, den 13. di., vormittag» 9 Uhr, im großen Saal de» GewerkschastShause», Engtluser 15, statt.— Eintritt nur gegen MitgliedSzabllatte. BollzngSanöschnff»er Metalliodnstrle. Sitzung: Donnerstag, 9. Juli, abends 6 Uhr, in den gellen 23.
Mus aller Welt. Der Kanaltunnel. Amflerbmn, 8. Juli..Tekegraaf* meldet an? London , daß in einer Versammlung von Mitglierdern deS englischen Parlament« beschlossen wurde, bei der Regierung daraus zu dringen, daß sie wegen de» Kastaltunnels zu einem Entschluß komme. ES heißt, daß 399 Abgeordnete und Lloyd George selbst für den Bau de» TunnelS find. _
Bremer Dampfer Bachus gestrandet. Kopenhagen , ktz Juli.(Eigener Drahtbericht des.Borwäri»*.) Der Bremer Dampfer BachuS, auf der Reise von TönS- berg. strandet« gestern abend im Nebel westlich Ekagen. Motor« schiffe versuchten vergeblich, ihn wieder flott zu machen. Heute morgen kommt ein Bergungsdampfer zur Strandungsstelle.