mollen.

Die Versammlung empfiehlt daher den in den nächsten Tagen stattfindenden Betriebsversammlungen der einzelnen Institute ben Tarifvertrag, der in Wirklichkeit ein Schandvertrag ist, einmütig abzulehnen. Der Reichstarifvorschlag des A. V. d. D. B. und der Betriebs­räte bleibt nach wie vor das Biel   unserer Attion, das wir zu ge­gebener Zeit mit den Machtmitteln der Solidarität erkämpfen Um aber der dringendsten Not zu steuern, follen sofort in allen Instituten für die Zeit vom 1. April bis 1. Oktober Ent­schuldungssummen von 1500 M. für Verheiratete und 1000 M. für Debige verlangt werden, bei deren Verweigerung in den Streit ein­getreten werden soll. In einer zweiten Resolution verlangen die bersammelten Bank angestellten, daß der Prozeß gegen Gmonts in Berlin   weiter geführt wird und daß die Regierung die bindende Erklärung ab­gibt, daß Emonts nicht nach Köln  , oder nach einem anderen Orte, mo Gelegenheit zur Berhaftung gegeben ist, abtransportiert werden joll. Die Versammelten protestieren energisch gegen die Bespite lung ihres Führers Marg, besonders da Vary fich bereits im Be­wußtsein feines guten Gewissens zweimal der Staatsanwaltschaft geftellt hat.

Die mittleren Postbeamten zum Streikrecht. Die Gewerkschaft der mittleren Boftbeamten hatten einem Dele giertenbeschluß entsprechend eine allgemeine Mitgliederversamm fung nach dem Abgeordnetenhause einberufen, um zur Frage des Streifrechts der Beamten Stellung zu nehmen. Der bestellte Refe rent tam in feinen, bielfach von leidenschaftlichem Widerspruch unterbrochenen Ausführungen zu dem Schluß, daß bas Streifrecht en Beamten im Intereffe der Allgemeinheit nicht zugebilligt werden könne, und daß es mit der Natur der Beamtenstellung un bereinbar fei. Durch rege Betätigung in den politischen Parteien tönnten die Beamten am besten für ihr Wohl wirken. Die nach folgenden Rebner standen auf dem Standpunkt, daß auch für die Beamten das Streitrecht als letztes Abwehrmittel gegen unzuläng liche Entlohnung und ungerechte Personalordmung unentbehrlich sei. Wenn die Regierung ihre Pflicht aus dem Reichsbeamtengesez, den Beamten einen fbandesgemäßen Unterhalt zu gewähren, nicht er­fülle, wie es beispielsweise jetzt der Fall sei, wenn andererseits die

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gemeinheit durch die Forderung immer niedrigerer Bostgebühren| tngszulage Bon 50 Pf. pro Stunde und die Bewilligung von auf Verringerung der Personalausgaben der Verwaltung und somit Ferien gefordert. Was die Unternehmer bei den Verhandlungen auf die Beamtengehälter drücke, wie es früher die sehr einflußreiche anfangs boten, blieb sehr erheblich hinter der Forderung zurück. und selbstsüchtige Geschäftswelt stets getan habe, jo sei für die Be- Infolgedeffen nahmen die Arbeiter in ihren Versammlungen eine amten biejem zweifachen Drud gegenüber legten Gnbes tein anderes entschloffene, lampfbereite Haltung ein. Das blieb nicht ohne Ein­Mittel zur Selbstbehauptung ersichtlich, als die gemeinsame Ar- fluß auf die weiteren Verhandlungen, über deren Ergebnis der beitseinstellung. Daß die Reichs- und Staatsbeamten im Bewußt- Branchenleiter Dorn in der sehr stark befuchten Mitgliederver­fein der Wichtigkeit ihrer Arbeit für die Allgemeinheit von diesem sammlung, die am Mittwoch in Kliems Saal tagte, Bericht er­legten Aft der Notwehr trop fitterster Sorgen feinen leichtfertigen stattete. Die Unternehmer, die anfangs nur eine Zulage von Gebrauch machen, hätten sie in den Stürmen der letzten Monate 20 f. ab 1. Juft und 10 Pf. ab 1. Auguft für Facharbeiter, und wahrlich bewiesen. Bei dem gefunden Sinn der Beamten würde entsprechend weniger für Hilfsarbeiter boten, haben sich schließlich es auch fünftig so bleiben. Große Entrüstung rief eine Mitteilung nach langen und schwierigen Verhandlungen zu folgenden Bewilli des Referenten hervor, wonach auf eine Kleine Anfrage eines ihm gungen bereit erflärt: Alle Arbeiter und Arbeiterinnen erhalten vom politisch noheftebendem deutschnationalen Abgeordneten darüber, daß 1. Juni ab eine Zulage von 10 Pf. pro Stunde. Weitere Zulagen das Einkommen der verheirateten unteren und eines Teile der werden gewährt am 1. Juli und ani 1. August und zwar je 20 mittleren Bofibeamten jest geringer fei als das eines jungen Tele- Pfennig für Facharbeiter, je 15 Pf. für Hilfsarbeiter, 15 Pf. und graphenarbeiters, die Nationalversammlung durch unwahre An- 10 Pf. für Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter. Damit wird gaben eines die Regierung vertretenden Geheimrats irregeführt die ursprünglich geforderte Bulage am 1. August in vollem Um­worden sei entweder aus Unkenntnis oder in der Absicht, die Tat fange erreicht. Hinsichtlich der Ferien ist das Zugeständnis erreicht fachen zu verschleiern. Vielseitig wurde betont, daß die Postbe- iorden, daß das, was bei den gegenwärtig schwebenden Verhandlun amtenschaft dem aus der Gewerkschaft hervorgegangenen, leider gen der Zentralverbände in der Holzindustrie vereinbart wird, für die politisch sehr in Anspruch genommenen neuen Boftminister großes Musikinstrumentenarbeiter schon in diesem Jahre in Kraft treten Bertrauen entgegen brächten, daß aber in den Geheimräten, Diret- soll derart, daß die für das ganze Jahr in Betracht kommenden toren und Unterstaatssekretären noch der alte Geist der Mißgunft Ferien auf den Rest des laufenden Jahres berechnet werden. gegenüber einer Aufwärtsentwicklung der Beamten und der Ge- Die Unternehmer wollten an ihre Bewilligungen die Bedingung ringschäzung der produktiven Arbeit des Betriebspersonals herrsche. knüpfen, daß bis zum Schluß dieses Jahres teine neuen Forde­Sier Wandel zu schaffen sei Sache der Beamtenbeiräte, die tungen gestellt werden. Schließlich einigten sich die Bartelen in nicht wie jektpersonengleich mit den Organisationsführern fein dieser Hinsicht auf den 1. Dezember. sollten, sondern von diefen getrennt, aber mit ihnen auf ein Biel hinzuwirken hätten. Der Antrag des Referenten, das Streifrecht für die Beamten abzulehnen, wurde mit erbrüdender Mehrheit ver­worfen. In den Entschließungen wurde scharfer Proteft erhoben gegen die grreführung der Nationalversammlung durch die un richtige Auskunft des geheimrätlichen Regierungsvertreters. Der Organisationsleitung wurde von neuem zur Pflicht gemacht, die Forberung einer einmaligen Entschuldungsbeihilfe und einer ge­rechten Personalreform weiter mit allem Nachdrud zu vertreten.

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54.

braun

15

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549--2840,

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68R

und

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70/15