Von Philadelphia wird fofort ein Schiff nach Hamburg ab­gehen. Aus den füdlichen Häfen wird Baumwolle direkt nach Deutschland verschifft werden.

Günftige Folge der Blockedeaufhebung. Haag, 11. Juli. Heute geht eine Erklärung der niederländi­fchen Regierung an die affoziierten Mächte ab, in der sie sich damit einverstanden erklärt, daß die holländischen Abmachungen mit den assoziierten Mächten bei der Aufhebung der Blockade automatisch außer Kraft treten.

bon den inneren Schwierigkeiten, mit denen diese reaktionären werden, sobald Ladungen dafür aufgebracht werden önnen. Gegner der Sowjets zu kämpfen haben. Während die Arbeiter und Bauern im Sowjetrußland eine Befreiung von der Lenin­schen Diktatur sogar von Koltschaf erhoffen, sehnen sich die Ar­beiter und Bauern in dem von Koltschat befeßten Gebiete nach einer Befreiung von der militärischen Diktatur des Letzteren. So arbeiten die Bolschemisten und die Reaktionäre füreinander. Der einzig mögliche Ausweg aus diesem fehlerhaften Birfel ist die Stärke der russischen Demokratie. Ueber früh oder spät wird sich zweifellos Rußland zu einer mehr oder weniger pro­greisiven Bauerndemokratie entwickeln. Es ist aber sehr wahr­scheinlich, daß als Uebergangsstadium Rußland nach dem Bol­schewisnus eine Aera der reaktionärsten Militärdiffatur erleben wird. Wird diese Diftatur von Koltschaf- Denikin oder von einem der jetzigen Befehlshaber der roten Armee ausgeübt, ist ziemlich gleichgültig. Alle Voraussetzungen eines russischen Termidors sind vorhanden. Und die Bolschewifen ebenso wie

aftion.

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Wissell geht.

Nach einer Meldung der B. 3." hat iffeII gestern in der Fraktionssitzung seinen Freunden erklärt, daß er aus dem Reichs. wirtschaftsministerium ausscheidet und auch kein anderes Amt in der neuen Regierung zu übernehmen gedenkt.

Parteitag der Deutschnationalen.

In der Philharmonie hat heute der Parteitag der Deutsch­nationalen begonnen. Aus den Begrüßungsreden interessiert die Aufhebung der amerikanischen Schiffahrtskontrolle. Stelle der Nede des früheren preußischen Ministers ergt, wo Saag, 12. Juli. Das amerikanische Schiffahrtsamt teilt mit, er fagt, daß die Deutschnationalen nicht an Gegenrevolution dächten. daß sämtliche fontrollierenden Bestimmungen für die überseeischen starre, der gegebene Augenblick zur Aftion gewesen. Sie erstrebten wenn sie dies vor hätten, so wäre jekt, wo der Often in Waffen grachtraten aufgehoben worden sind. jedoch einen Systemtechsel im Wege der friedlichen Entwidlung.

Die Pogromhege.

die Jakobiner sind die besten Schrittmacher der Re- Verhandlungen über das befeste Rheinland . Versailles , 11. Juli. Heute nachmittag fand im Sollte auch eine reaktionäre Regierung in Rußland un­Die Bogromhete dauert fort. Der sattjam befannte„ ua. mittelbar den Bolschewismus ablöjen, ihre Daner fann nicht Trianon- Palasthotel die erste Begegnung zwischen schuß für Voltsaufklärung" schürt weiter den Haß mit lang sein. Auch abgesehen von der inneren Opposition, scheint der deutschen Kommission für die besepten den üblichen Mitteln. So werden uns wieder einige Flugschriften Be- zugesandt, die in Bossen von Militärpersonen verteilt und die ganze Weltlage nicht darauf angelegt zu sein, eine realtio- Rheinlande und den Vertretern der näre Epoche in Rußland zu begünstigen. Die Demokratie, und labungsmächte statt. Den Vorsiz führte auf der deut als Blafate angeheftet wurden, wobei der Sauptbeteiligte, ein zwar die sozialistische Demokratie, ist überall auf dem Marsche, ichen Seite Unterstaatssekretär im Reichsministerium des Portepeeträger, sich zur Herbeischaffung der fulturhistorischen Doku­und das ist auch die beste Gewähr für eine demokratische Ent. Innern Dr. Lewald, auf Seiten der Alliierten der Ver- mente noch eines Militärfuhrwertes bediente. Während das eine treter Frankreichs , Loucheur; außerdem nahmen von Flugblatt vertraulich" an Frauen und Mädchen appelliert, sich von widlung in Rußland . Ebenso wie im demokratischen Deutschland ist auch im deutscher Seite teil: Reichskommissar v. Stard, Re- Juden, Ungarn , Russen und Mongolen jernzuhalten, schiebt das Rußland der Demokratie die Politik der Sonderbündnisse nicht gierungsrat b. Friedberg . andere alle Berstöße gegen die Wuchergesetze den Juden in die Unterstaatssekretär Dr. Rewald führte aus, der deutschen Schuhe und Test jo unter der scheinheiligen Maste des Volts. mehr populär. Die russische Demokratie wird mit allen Völkern in Frieden und Mitarbeit leben. Die sozialistische Entwicklung Regierung sei bewußt, daß an dem Wortlaut des Abkom- beglüders. Diese Kostproben sind ja noch verhältnismäßig harm­in Europa und in der ganzen Welt wird es auch dem bäuer- mens, nachdem es gezeichnet und deutscherseits ratifiziert los. Siz berheißen nur demjenigen mehr, der sich um die„ tot­lichen Rußland ermöglichen, seine Wirtschaft in die Weltwirt- fei, nichts mehr geändert werden könnte, daß geschwiegene Literatur" des fauberen Verbandes bemüht. schaft einzuordnen und feine Entwicklung auf dem Wege der es aber auf zahlreichen Gebieten noch besonderer Verständi Gibt es aber wirklich fein Mittal, um die sehtätigkeit mit Hilfe sozialistischen Gesellschaftsordnung zu beschleunigen. Deshalb gungen über Detailfragen bedürfe, um die knappen Beftim- von Militärpersonen zu unterbinden? Diese Frage dürfte sich das werden die russische Demokratie und die Sozialisten danach stre- mungen des Abkommens in die Praxis umzusetzen. Reichswehrministerium ruhig einmal angelegen sein lassen. ben, die künstliche Isolierung Rußlands zu beseitigen und e3 Unterstaatssekretär Dr. Lewald betonte, daß den Be­wird am allgemeinen auf demokratischer Grundlage auf- wohnern des besetzten Rheinlandes in der Ausübung ihrer Freilassung der Frankfurter Geiseln. Von zuständiger Stelle gebauten Bölferbid teilnehmen. ftaatsbürgerlichen Rechte volle Freiheit gewährt, daß der wird mitgeteilt: Die von aufständischen Lazarettinsassen in Frank­Der Gedanke des„ Ostblods", d. b. eines Bündnisses Personen-, Güter- und Nachrichtenverkehr sowohl innerhalb furt a. M. als Geifeln festgenommenen Offiziere, der Ab zwischen Rußland , Deutschland , Desterreich und Japan , der in des besetzten Gebietes als auch zwischen dem befekten Geschnittstommandant und sein Adjutant, find infolge geeigneter Mag­mandjen Röpfen innerhalb und außerhalb Rußlands aufgebiet und dem übrigen Deutschland von allen Beschränkun- nehmen wieder freigelassen worden. Das Vorkommnis zeigt taucht ist, scheint mir ein Ausflug der Berzweiflung an der gen befreit werden müßte, sowie daß endlich eine möglichst aufs mene, daß die Sicherheitszustände in Frankfurt a. M. mittler­Möglichkeit der Wiederaufnahme einer wahrhaft internationalen weitgehende Erleichterung der Einquartierungslaften ein- weile unhaltbar geworden sind. Arbeiterbewegung und damit einer clgemeinen Bölfergemein- autreten habe. Insbesondere gehe auch die deutsche Regie­schaft zu sein. Ich persönlich glaube, daß ein solcher Ostblock ein Bündnis der gemeinsamen Armut und un­zulänglichkeit bedeuten würde. Das gesamte Ost- und Bentraleuropa bedarf einer wirtschaftlichen Hilfe von der angel mission das Abkommen selbst ausgearbeitet habe und daher 55. Sigung von Sonnabend, den 12. Juli, 9% Uhr Die Arbeiterdemokratie von Deutschland , versichern könnte, daß sie von dem Wunsche geleitet gewejen Am Regierungstisch: Schmidt. jächsischen Welt. Rußland und anderen Zentral- und osteuropäischen Ländern sei, die Lasten für die Bevölkerung des besezten Rheinlandes foll danach streben, durch Einwirkung auf die sozialistischen so sehr wie möglich zu erleichtern. Im übrigen seien die Barteien der Ententeländer diese Hilfe unter möglichst günstigen von dem Vorsitzenden der deutschen Kommission aufgeworfe Bedingungen zu erhalten. Nur die gemeinschaftliche Aktion nen Fragen so vielseitig und so schwerwiegender Art, daß in der Arbeiterdemokratie in allen Ländern ist imftande, die Gemeinschaft mit den militärischen Stellen in eine weit­Machthaber der Welt überall zu zwingen, die Wiederherstellung gehende Beratung eingetreten werden müsse, um zu jeder Eurobas in einer den Interessen des Proletariats möglicht der zu erörternden Fragen Stellung zu nehmen. Er werde günstigen Weise in die Wege zu leiten. In dieser Aufgabe sind deshalb die Kommission nach Ablauf einiger Tage zu einer die Arbeiter der ganzen Welt solidarisch und müssen es sein. neuen Sigung einladen. Darum also feine Isolierung und Sonderbündnisse, sondern Aktion der Arbeiterinternationale gemeinschaftliche zum Schuße der Interessen der Menschheit.

rung davon aus, daß nunmehr die Zollgrenzen mit den Nationalversammlung zu Weimar

Grenzen des Reiches zusammenfallen müßten. Loucheur erwiderte, daß die hier versammelte Rom­

standen.

Der deutsche Vertreter erklärte fich hiermit einver. Die deutsche Kommission wird nach Deutschland zurück­fehren und die Verhandlungspause dazu benutzen, mit den fetten Gebieten über die Einzelheiten des Abkommens in Beratungen zu treten.

Freigabe des deutsch - englischen Handels. Abgeordneten und sonstigen Sachverständigen aus den be­

Blockade seit heute mittag aufgehoben. Bersailles, 12. Juli. Der Oberste at der iierten hat in seiner gestrigen Nachmittagssigung beschlossen, die Blockade Deutschlands von heute, den 12. Juli, ab aufzu­

heben.

Aufnahme des deutsch - amerikanischen Handels. Washington , 11. Juli. ( Reuter.) Die Schiffahrtsver bindungen mit Hamburg und Bremen werden wiederhergestellt

meinen Bekannten. ganz ton!"

Kriterium.

Von Hans Bauer.

Knud Hamsun über den Bersailer Frieden. Knud Hamsun äußerte sich auf eine nordische Zeitungsumfrage folgendermaßen über den Friedensschluß: Wenn der vorige Friede in Versailles die Aussaat zu diesem Kriege darstellte, kann dann der Friede von heute der letzte der Welt sein? Oder werden die Angelsachsen mit ihren Friedenschlüssen auf der ganzen Erde fortfahren? Ich weiß es nicht. Mögen die reden, die fich dessen nicht entblöden."

als bekannt vorausgesetzt werden. Weltberühmte Schriften, wenn sie nicht gerade in der Schule gelesen find, tennt faum jemand. Die Fähigkeit, einen griechischen oder lateinischen Tert wirklich zu lesen, wird immer seltener."

Präsident Fehrenbach eröffnet die Sißimg 9% Uhr. Die Genehmigung zur Bernehmung des Abg. Soll( Soz.) als Zeuge einer Privatbeleidigungsfache wurde erteilt.

in

Es folgen

Wahlprüfungen.

Der Wahlprüfungsausschuß beantragt, im 10. Wahltreise Oppeln die Berufung der acht Bewerber der Liste Ulila, des Abgeordneten se ubetti( 3entr) für ungültig zu erklären und folgende Entschließung anzunehmen:

Im Gegensatz zu der Auffassung des Wahlausschusses hat der Mahlkommissar die auf telegraphischem Wege erfolgte Liftenverbindung Hörning- Lichtenstein( Soz. und U. So3.) für unzulässig und damit für ungültig erklärt.

Abg. Allegotte( Bentr.) wendet sich gegen den Beschluß des Wahlprüfungsausschusses. Der Beschluß des Ausschusses

würde zu unabsehbaren Konsequenzen führen können.

Abg. Schmidt- Sachsen( Soz.). Schon die Bedürfnisse der Praris zwingen dazu, die telegraphische Listenverbindung der fchriftlichen gleich zu stellen. Im borliegenden Falle ist das um so unbedenklicher, weil die Erklärung nachträglich noch schrift lich bestätigt worden ist. Nach weiteren Grörterungen, in denen fich die Abg. Dr. Spahn( Bentr.) und Graf Dohna gegen und Schmidt- Sachsen( Soz.) für die Auffassung des Wahlprüfungs. ausschusses aussprachen, wird die Wahl des Abgeordneten tubesti( 3entr.) für ungültig erklärt und die Ent. schließung des Ausschusses angenommen.

mit Tuberkeln durchsetzten Milch dreimal so groß war als vor dem Kriege. Die Verunreinigung entstand vor allem durch die nach lässige Behandlung von seiten der Lieferanten, und gerade das Filter, durch das die Unreinigkeiten beseitigt werden sollen und das da­Regendwo war es au Straßenkämpfen gekommen. Geheimer Regierungsrat Profeffor Dr. Miethe an der Tech- her als Schuhmaßregel erscheint, entfernt nur die groben Unzein­m nächsten Morgen waren die Zeitungen voll davon. The ich nischen Hochschule zu Berlin fällt ein geradezu vernichtendes Urteil lichkeiten, die mit bloßem Auge sichtbar find, führt aber indirekt un­felbft Beit gehabt hatte, in die Blätter zu guden, traf ich über die Leistungen der dem technischen Studium fich zuvendenden gezählte Bazillen in die Milch ein. Bei dem Versuch wurde von der felbft Beit gehabt hatte, in die Blätter zu gucken, traf ich Gymnafiassen, bei denen er Qualitäten vermißt, die dem Bolts- für das Krankenhaus in Manchester bestimmten Weilch der Ertrag schüler häufig in hohem Maße eigen find". Solche Stimmten berbon 3 Kühen in verschlossene sterilisierte Gefäße gefüllt und hierauf Ein Teil dieser Milch dienen gewiß ernite Beachtung." Spitzenleistungen" werden um so in einem sterilisierten Milchfaß gemischt. leichter und um so häufiger sich erzielen laffen, je weniger durch wurde durch ein gewöhnliches sauberes Filter, wie es auf den ungeeignete Schüler der Unterrichtsbetrieb gehemmt wird, je gleich Gutshöfen in Gebrauch ist, aber ohne daß es sterilisiert wurde, ge mäßiger die Schule nach Art und Grad der Begabung ist. Die feiht. Der nichtfiltrierte Reft blieb in dem sterilisierten Milchfaß. 23 Stunden später wurde in der Stadt die Analyse vorgenommen, eigentlichen Spiken, bie Höchstbegabten und die einseitig und es ergab sich, daß die nichtfiltrierte Milch nu: 800 Bazillen auf beranlagten Talente und Genies kann freilich auch die beste Schule den Kubifcentimeter enthielt, die filtrierte bagegen 236 Millionen niemals gang befriedigen. Sie drängen frühzeitig auf eigenen Bazillen. Die nichtfiltrierte Milch hielt fich 90 Stunden tadellos Megen vor und finden Anregung und geistige Nahrung viel öfter frisch, die filtrierte wurde schon nach 14 Stunden fauer. Man er­bei einzelnen Menschen, bei Lehrern und anderen, und, wie Wil fennt aus diesem Versuch, daß eine sorgfame Ueberwachung der helm Oftwald nachgewiesen und unendlich viele Lebensbilder zeigen. Mitch gefordert werden muß. im Buche. Die Einheitsschule mit ihrer großen Berüdfichtigung jeber Eigenart und ihrer Vielheit von weiterführenden Bildungs­anstalten wind aber auch den" Spißen" mehr bieten fönnen, als die heutige Schule es fann.

" Haben Sie schon gelesen?" fragte er, toll ist's bergegangen, Rein," sage ich, noch nicht reinguden habe ich tönnen in die Zeitung." Da wird sein Ton gewichtig. Ja, also das Nathaus ist von Regierungsiruppen wieder genommen. Es besteht Aussicht, daß der Sanze Norden der Stadt bald wieder gesäubert ist. Bierzig Tote Bu Mittag lese ich selbst nach, was die Blätter schreiben. Und da steht das und das und das und das geschrieben, über das mein Bekannter referiert hatte und dann, daß die Stämpfe dreißig bis bierzig Tote erfordert hätten.

find geblieben!!"

Dreißig bis vierzig Tote!

Er hatte gesagt vierzig. Bei ihm war bie höhere Bahl haften geblieben.

Seitdem kann ich den Kerl nicht mehr leiden.

Spitzenleistungen und Einheitsschule.

Unter den Ginwendungen gegen die, Ginheitsschule spielt die Behauptung, daß die Einheitsschule die Leistungen der höheren Schule herabdrücken werde, eine ganz besondere Rolle. Diese Be­hauptung stüßt sich darauf, daß bei einer länger ausgedehnten Grundschule für den abgetrennten höheren Unterricht eine geringere als die heutige Bahl von Schuljahren übrig bleibt. Daß abec die Bertreter der heutigen Schuleinrichtungen teinen Anlaß haben, auf die Spitenleistungen" sich besonders zu stützen, beweisen die Anklagen, die von namhaften pädagogischen Fachleuten gerade da­hin erhoben werden, daß die höchsten Biele des Unterrichts gegen wärtig nicht erreicht werden. So urteilt Eduard Spranger in feiner Schwift Begabung und Studium"( Verlag Quelle und Meher, Leipzig ) über die Leistungen unserer Studenten:

" Immer wieder erhebt sich mit Recht die Klage, daß die Stu denten nicht deutsch reden und schreiben tönnen; ichon ehe der bortreffliche freie Auffah als der einzig Wahre ent­bedt war, konnten nur die wenigsten einen Gedankengang ordent­lich durchführen und logisch disponieren. Wie mußte es da erst mit der scharfen Auffassung der Probleme, der Herausarbeitung. des Wesentlichen und der sicheren Zielsetzung des Denkens bestent fein! In der Vorlesung tann fesner nachgerade fein Frembwort mehr gebraucht werden, ohne daß man es übersehen muß; denn die einen fennen fein Französisch, die anderen beim Latein. Der Begriff der Funktion kann nicht mehr

Iautet:

Ernst Toller .

In der Monatsschrift Die weißen Blätter" finb einige Ge dichte des Studenten Ernst Toller abgedruckt, des Oberbefehlshabers ber Truppen der verflossenen Bayerischen Räte- Republik. Eines Fabrikschornsteine am Bormorgen. Sie ftemmen ihre schwarze Wucht in Dammerhelle, Gepangert reden fie fich drohendfteil, Sie spalten zarte Rebel wie getriebner Reil, Daß jeber warme Hauch um fie zerschelle.

Mus ihren Mäulern friechen schwarze Schlangen In blaffe Fernen, die ein Silberschleier hüllt. Sie fünden lautlos:„ Wir sind Burg und Schild' Die Gluten winden sich, in uns gefangen." Der Morgen fündet sich mit violettem Lachen. Den Simmel füllt ein tiefes Blau. Da gleichen sie verfrornen Poften, überwachen,

IInd werden fpik und fahl und grau, IInd stehen hilflos da und wie verloren Im lichten Aether, der einen Gott geboren.

Gefahren der Milch.

Daß bie Milch Träger und Vermittler einer gangen Reihe von Krankheiten ist, zeigt eine Analyse von Milchproben, die in Man chefter vorgenommen worden ist. Dabei ergab fich, wie die Um­schau" nach englischen Quellen berichtet, daß das Verhältnis der

Notizen.

Theater. Im Deutschen Opernhaus findet am 17. Juli die lehte Vorstellung in dieser Spielzeit statt. Bis au diesem Tage müssen sämtliche Gutscheine der Stammsihinhaber eingelöft jein. Arbeiter Kunstausstellung. Wie uns mitge­teilt wird, verlegt die Genossenschaft sozialistischer Künstler ihre Arbeiter- Kunstausstellung nach Neukölln. Die Eröffnung findet am Mittwoch, 11 Uhr vormittags, statt. Später soll diese Ausstellung nach den Fabrikräumen der A. E. G. Brunnenstraße überführt werden. Erstmals gliedert sich dieser Ausstellung eine Ausstellung erwerbsloser Künstler an.

Ein neues Zwischensemester werden vom 22. Sep­tember bis 20. Dezember die meisten preußischen Hochschulen ver anstalten. Die Universitäten Bonn , Cöln , Frankfurt und Greifs­ wald , die technischen Hochschulen Aachen und Danzig legen kein Zwischensemester ein, sondern beginnen das Winterhalbjahr wie sonst Ende Oktober; die Hochschulen mit Zwischensemester tönnen das Winterhalbjahr am 5. Januar beginnen lassen.

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Gottfried Kellers heftigteit, feine jähzornige Offenherzigkeit, wenn ihm ettvas wider die Natur ging, wird durch zahlreiche Anekdoten bezeugt. Unter anderem tam es bei solcher Gelegenheit auch einmal zu einem Zusammenstoß mit Ferdinand Lassalle , der inmitten einer ertravaganten Gesellschaft allerlei Kunststüde als Magnetiseur und Tischrücker zum besten gab. Gerade als er seinen Hofu pofus über Georg er toeghs Haupte trieb, drang Keller, der sich eines Stuhles als Waffe bediente, mit den Worten: Jeht ist's mir zu dick, ihr Lumpenpad, ihr Gauner," wütend auf ihn ein und wurde schließlich von der in unbeschreibliche Bertvirrung geratenen aufgeregten Gesellschaft an die Luft gefekt Das geschah gerade am Vorabend feines Amtsantritts, nachdem die 3üricher ihn zum ersten Staatsschreiber des Großen States gewählt hatten.