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HiernaV läßt sictz zlemNH genau llenmjten, tvÄHe Fol­gen sich für die Groß-Berliner Bevölkerung schließlich aus der Anwendung bzw. Nichtanwendung eines so vernünftigen Wsetzes ergeben werden. Wird, wie nicht mehr zweifelhaft ist, der Steuerzufchlag der großen Geineinden demnächst ein- hsitlich auf 300 Broz. festgesetzt, so werden wir es bald er- leben, daß Arbeiter und AngestKlte mit gleichem Einkommen in demselben Betriebe nebeneinander arbeiten, von d e n e.n einerbiszu 300 Proz. mehr Steuern zahlt als d er andere, und das vielleicht nur deshalb, weil der eine auf der linken, der andere auf der rechten Seite einer Straße wohnt, durch die zufällig die Grenze zweier Gemeinden läuft. Kein Mensch wird für diese Wirkung eines von der neuen Landesversammlung beschlossenen Gesetzes Verständnis haben und eine tiefgehende Verstimmung über diese Errnn- genschast der nachrevolutionären Gesetzgebung würde nickt nur begreiflich, sondern nur zu berechtigt sein. Dem Auf- kommen solcher Zufälle muß deshalb unbedingt vorgebeugt werden. An die preußische Staatsregierung ist das Ersuchen zu richten, daß sie mit größter Beschleunigung einen Gesetz- entwurf zur Herbeiführung eines zwangswei- sen Ausgleichs der im Gebiet von G r o ß- B e r- » lin aus der Anwendung des Gesetzes vom 4. Juni sich ergebenden Steuerausfälle vor- legt. Es ist von vornherein zuzugeben, daß die Aufstellimg eines derartigen Gesetzes nicht unerheblichen Schwierigkeiten begegnen wird. Aber möglich ist es! Allerdings, wird man einwenden, nur durch einen Eingriff in die Selbst- verwaltungsrechte der einzelnen Gemeinden, aber das ist schließlich die Zusammengemeindung des gesamten Berliner  Wohn- und Wirtschaftsgebietes auch, und im Vergleich zu diesem großen Werk handelt es sich hier doch nur um eine vorläufige Einzelmaßnahme, die noch nicht einmal eine Zu- sammenführung sämtlicher Steuererträgnisse zum Ziel hat, sondern nur den Ausgleich, der aus einer einheitlichen sozia­len Wstufung der Kommunalzuschläge sich ergebenden Ver- schiebungen der Steuererträgnisse gegenüber den ursprüng- lichön Voranschlägen der einzelnen Gemeinden. Gegenüber dem möglichen weiteren Einwände, daß es für die Durch- mhrung eines derartigen Steuerausgleichs zu spät sei, weil das laufende Steuerfahr berefts am 1. April begonnen habe, genügt es wohl darauf hinzuweisen, daß dieses Be- denken mit derselben Berechtigung auf die Anwendung des ganzen neuen Gesetzes zutrifft, das ja auch erst am 4. Juni, also reichlich zwei Monate nach Begiyn des Steuer- jahres zustande gekommen ist. Auf das Geschäft der Steuer- erhebung brauchten alle diese Maßnahmen nicht die geringste Verzögerung auszuüben, da es mindestens keine unüber- windlichen Schwierigkeiten bieten wird, die bis zur ab- schließenden Regelung des vorgesdhlagenen Ausgleichs etwa zuviel entrichteten Steuern zurückzuzahlen bzw. anzurechnen und auf der anderen Seite die dann für das Gesa-utgebiet von Groß-Berlin ebenfalls einheitlich zu erhebenden Auf- schläge auf die höheren Einkommensteuern nachträglich ein- zufordern. In jedem Falle würden diese Schwierigkeiten, die sich vermutlich auf die Einführung eines nicht einmal besonders komplizierten Rechnungs- und Buchungsverfah- rens beschränken würden, in keknem Verhältnis stehen den oben geschilderten Nachteilen, die bei der Unterlassung einer solchen Ausgleichung u n v e r- meidlichwären.
Radikale Schimpfmethoöe. Unabhängige und Vermögensabgabe. Zu dem Gesetzentwurf über die Vermögensabgabe weiß dieFreiheft" nichts Wetter zu bemerken, daß erein Kitsch und eine Komödie", einSchaugericht" und Matt weiß, was sonst noch sei. Mit Schimpsworten und Unflätigkeiten sucht sie die Aufmerksamkeit ihrer Leser von der immerhin nicht uninteressanten Taffache abzulenken, daß nach diesem Gesetz ein Mann mit 200 000 M. Vermögen, der bei dem
jetzigen Geldwert kaum besonders reich genannt werden kann, 26 000 M., ein Millionär 246 000 M. und ein zehnfacher Millionär fast bsch Millionen M. an Abgaben zu entrichten hat, das heißt mehr als die Hälfte seines Vermögens. Woran sich dieFreiheit" stößt, das ist der Umstand, daß dieses Geld nicht auf einen Schlag gezahlt, sondern als Rente in dreißig Jahren abgetragen werden soll. Tie Entrüstung hierüber wirkt um so eigenartiger, als direkt vor diesem Schimpferguß der unabhängige Theoretiker Rudolf H i l- f e r d i n g in einem Artikel über Steuetpolitik auseinander- setzt, daß, solange der Privatkapftalismus existiert, auf an­dere Art gar nicht verfahren werden kann. Hilferding führt aus, daß die Schranke der Steuererhebung darin liegt, daß das Betriebskapital und die Produktions- mittel nicht vermindert werden dürfen. Die Erfassung des Kapitals wls solchen ist nur möglich durch die Sozialisierung. Mit dieser These geht Hilferding allerdings etwas zu weit. Tatsächlich wird die jetzige Steuerpolitik von den zahl­reichen Fällen erhebliche Kapitals Minderungen zur Folge haben. In dem oben charakterisierten Schimpferguß derFrei- heit" wird natürlich ganz und gar verschwiegen, daß die bis zu 65 Proz. gehende, auf 30 Jahre verteilte Notabgabe von Vermögen ja keineswegs die einzige Vermö- g e n s st e u e r ist, die kommt. Erinnert sei nur daran, daß die Kriegsabgabe vom Vermö genszu- w a chH die größeren Kriegsgewinne so gut wie gänz- lich wegbesteuern wird, dazu kommt die außerordent- liche Kriegsabgabe von Mehreinkommen(infolge des gesunkenen Geldwertes hat fast jeder Mehreinkommen!) und dazu eine Erbschaftssteuer, die, wie schon hier ausge- führt worden ist, den einst so beliebten Erbonkel und die lachenden Erben von der Bildfläche verschwinden lassen wird. Dazu rechne man, daß die normale Einkommensteuer durch. Züschläge und erhöhte Gemeindesteuern ebenfalls einen höheren Prozenffatz des Einkommens erfaßt als früher. Rechnet man dies alles zusammen, so ergibt sich ohne wer- teres, daß diese Steuern zusammen von dem einzelnen Ka- pftalisten in den meisten Fällen gar nicht aufgebracht werden können, ohne daß er sein Kapital ganz.erheb- lichdabeiangreift. Daß die Kapitalisten selber keines- Wegs in dieser Steuergesetzgebung einenKitsch und eine Komödie" sehen, das beweisen die verzweifelten Mittel, mit denen sie die Steuerflucht ins Ausland betreiben, von welcher dieFreiheit" doch sonst so ausführlich Notiz nimmt. Es ist bekannt, daß heute schon(ganz abgesehen von den Valutaverlusten) ein D r i t- tel des Vermögenswertes als Provision an die Schieber geopfert wird, um nur das Kapital ins Ausland zu bekommen. Glaubt dieFreiheit", daß Hab- gierige Kapftalisten solche Opfer bringen würden/nur um einem Kitsch und einer Komödie von Steuergesetzgebung" zu entgehen?!_ Noch einer. Herrn von Jenas Sekundant.' Der Hauptmann von Jena   hat seinen Verteidiger ge- funden. Aus dem Hotel Metropole in Stettin  (erstes, neuestes' Haus mit größtem Komfort, feinstes Restaurant und Cafö vermeldet der Briefbogen am Kopf) schreibt uns ein Freiherr von Bock einen längeren Brief, aus dem wir folgendes zitieren: ,�ch bedauere lebhaft, daß ich die Herren, die die Behaup- tung, die derVorwärts" macht, nicht kenne!(An dem frei- herrlichen Deuffch sind wir unschuldig. Red. d.V.".) Ich wüßte Wnen auf gute deutsche Art zu antworten! Es wird da ltach den Offizieren geftagt, die fürihren" Kaiser bis in den Tod stehen? Nun, wir alle sind es! Alle wahren, echten preußischen Offiziere! Und wir sind zu Tausenden! Hütet Euch, Ihr Revolutionäre, uns noch weiter zu reizen. Unseren Kaiser verlassen wir nicht und lassen ihn aurff nicht durch Euch besudeln! Ihm haben wir geschworen, aber er ist unser Kaiser. Für Euchzu schade! Ihr seid nicht weirt, daß s i ch ein derartig edel denkender Mensch an Euere Spitze gestellt hat in Gottver-
Slinöer Kamerad. Von Fritz Karstadt. Ach, mem blünlder Kamerad, toi« ist e» trauniig, dich hier an der Strvßenecke wieder zu finden. Du spielst Melodien auf einem Ban- dmvinm zum Ergötzen der müßigen Bürger, die damals zu einer wohlfeilen Erregung im Hurraschreien kamen und die Fähnchen lustig flattern ließen, als du drüben blutüberströmt unter Taufen- den zusammenbrachst, und das Elend der Gemarterten und Ge- töteten zum Himmel schrie. Du hast ihnen Wohl vergeben und denkst jetzt, man muß sich fügen. Jeder hat, tvaS er hält und du hältst deine Ecke. Es blüht heute die Konjunktur der tausend Gelegenheiten und an einer verkehrS-betvegten Ecke zu fitzen   ist nicht wenigör nahrhaft, als auf einem Ministersessel. Wer sollte es dir mißgönnen? Gibt es überhaupt etwas, das man dir mißgönnen könnte, da du das Bild und die Farben der Welt, die Freuibe, die lustigen Stunden, die frohen Gesichter und viele? andere einbüßen mußtest. Und ans der Dunkelheit, die dich immer umgibt, trittst du, wie die Reichen und Glückliche» in ihre Prozeniumslogen, in dein« Ecke. Nun beginnt dein Leben nnd dein Zweck; denn dieser Platz ist wohl eine Loge für dich die dich dem Theater des Leben« näher bringt, all den tausend Aeußerungpn der Bewegung, die dein Ohr mit emsiger Gier aufnimmt. Indem d-iest Geräusche vorüberziehen malst du dir aus, wie sie entstanden sirtb. Wie jener Schritt voll Sicherheit einem dickem und fetten Mann gehören muß, der mit einem Doppelkinn und einem feisten Hals glücklich diesen Krieg über- leben dürft«. Jener hastige Schritt muß einem mageren Arbeits- tier angehören, imd du denkst dir aus. daß ihn irgend etwas hetzt, was auch dir vor Jahren nicht unbekannt war. Du vernimmst den schlürfenden Gang der müden Damen, die auf irgend einer Jagd find, wobei es ans die Gelassenheit ankommt. Die junge Dirne neben dir tritt von einem Fuß auf den anderen; sie dreht sich und die Seide ihrer Röcke streift dich für einen kurzen Augenblick. Du hörst schreiende und leise Stimmen. Leute, die bitten, und solche, die gewähren. Nur weißt du es nAht, werd vor dir steht. Sie werden gewissermaßen unpersönlich still und wandeln sich, wenn sie in deinen KrmS treten. Deine Finger bewegen das In- strument und es formt sich auS dieser bescheidenen Musik etwa?, waS du ihnen sagen möchtest. Irgend etwas, das dein Mund nicht aussprechen und dein Gesicht, das tot und bewegungslos allen ent- geyenstrebt, nicht ausdrückt. Ist es ein Vorwurf? Sie mögen es nehmen, wie sie wollen; aber du merkst, wie still sie werden. Wie sie. ans ihrer Hast und ihrem Kreis herausgerissen, für einen Augenblick genötigt sind, dir zn folgen. Denn du denkst es doch immer, warum im hier fitzest. Und diese» �varum' mag ihnen wie
«in Menetekel erschei-non. ES ist heilsam und führt zur Selbstbe­sinnung. Sie mögen sich Bilder mismalen, wie sie wollen, sie mögen aus deinen toten Augen lesen, wa» du erlebtest, wie«L geschah nnd warum ci sein mußte. Es wird itri« eine Ernüchterung über sie kommen, wie ein feiner, kalter Wasserstrahl, der sie un» Versehens trifft. Du stehst auch da, wenn sie nachts aus dem Wust ihrer Ben- gnügungen treten, wenn die Tür nebenan sich öffnet und eine Wolke von Geschrei und künstliche Erhrtzung dich trifft, eine süße, gesättigte Lust von Speisen und Parfüms»rit dem Spritzer einer oerklingenden Geige hinausdringt. Und wenn sie mit erhitzten Köpfen herauskommen, fragwürdige Scherze plötzlich verstummen und ledern werden, dann weißt du. daß sie dich gesehen haben. Du spielst deine arme Melodie, die sie sacht in eine Kühle wickelt und zur Ernüchterung bringt. Du bist ein guter Dämpfer, lieber Kamerad, für die Hochgefühle allen SchiebertumS, für die Exal- tationen der ftagwürdigen Geister. Dein totes Auge, dein stummes Gesicht. Sie brauchen diese Ernüchterung._ Ernst Ästauer: ,vie ewigen Pfingsten�. In diesem Buche hat Ernst Lissauer   eine Anzahl seiner Ge- dicht« au» den Jahren 10111919 sinnvoll zu einew Zyklus ver- einigt: da« hohe Lied des göttlichen Geistes, der seit Menschen- gedenken zeitlos über den Zeiten waltet, des Geistes, der in iedem auch dem enfachsten Menschern lebt, der ihn vorwärts streben läßt, Zielen entgegen, die kern Erdenelend kennen. Ewige Wolken, aus ewigen Feuern geballt, Reisen sie hin, über die Zeiten.' Seine Auserwählten.erfüllt er mit feuriger Glut und wirkt und schafft durch sie zum Segen der Menschheit. Darum betet der Dichter am Eingang mit der ganzen Inbrunst seiner Seele: Stürze nieder auf mich, den ich singe, du schöpfender Geist, Fahre über mich hin, daß mein Haupt in Gesichten erschallt Und ich von dir sause wie von den Winden der Wald. Und der göttliche Geist kommt über ihn in reicher Fülle. Er schaut zurück. Franz von Affisi, Luther  . Goethe, Beethoven  , Bach und Bruckner sehen wir kraft des göttlichen Geistes, der sie unwiderstehlich mit schöpferischer Glut überflammt, ihre herc- lichen, unvergänglichen Werke schaffen. So Luther   bei seiner Bibelübersetzung: Dumpf lehnt sein Kopf zurück in lauschendem Beien, Rückwärts zu horchen, wie Gott   bor   Zeit Gesprochen zu Aposteln und Propheten. Und er wird mit Gewißheit es gewahr, Gott   ist zugegen, um ihn zu stützen und zu tragen, Sein Wort noch einmal in ihm auszusagen. In einer Felsengrotte läßt er Beethoben die Akkorde seiner Hymnen finden.
trauen.(Ne, tatsächlich! Red.) Mein Kamerad hat nur zu Recht, daß er Euch vorwirft, Ihr kennt keine Treue. JJr kennt weder Treue noch Ehrgefühl!... Auch ich stehe in ven Reihen der Reichswehr. Doch nicht für Euch habe ich, wie Me Kameraden, die im alten Sinne des Wortes Offizier sind, die Unterstützung geschworen, sondern meinem unglücklichen Vaterlande, das durch Euren Größenwahn derartig verarmt und verkommen ist. Nur dieses wollen wir schützen und stützen, nicht Euch... Und wenn diese sauberen Herren, die den Artikel in den Vorwärts" gesetzt haben, noch mehr Namen wissen wollen, so sollen sie sie erfahren. Aber sie würden sich wundern und werden schweigen, da sie feige und lichtscheues Gesindel sind. Georg Freiherr v�n Bock.". Derartige Briefe zeigen, wie berechtigt unsere immer wiederholte Forderung ist, die Reichswehr von derartigen unehrlichen und zweideutigen Elementen zu befreien, die der Republik   zu dienen vorgeben und dabei an nichts anderes denken als an die Wiederherstellung der Monarchie. Wir" verlangen von den Offizieren der Reichswehr keineswegs, daß sie uns schützen, aber daß sie die Republik   schützen, das muß selbstverständliche Voraussetzung.ihrer Tätigkeit in der Reichswehr sein._.
Gegen Me! Alldeutsche Phrasenpolitik. - Auf dem deuffchnationalen Parteitag ist Graf W e st a r p, der lange Verschwundene, wieder an die Ober- fläche getreten. Seine Rede zeigt ganz die Phrasenhaftigkeit und Hohlheit der alldsuffchen Politik. Graf Westarp be- zeichnet als Ziel die Befreiung Deutschlands   von dem Joche des Friedensvertrages. Wie er das aber anstellen will, das ist gerade nach seinen eigenen Ausführungen mehr als dunkel.Ten eigentlichen Zwingberrn im Völker- bunde" nennt Westarp das englische Weltreich, als die eigentlichen Leiter" der gegen Deutschland   gerichteten Operationen bezeichnet er ,chas verbündete englisch  -ameri- kanische Großkapital". England ist der Zwingherr und be- dient sich des französischen   Hasses gegen Deuffchland nur als Mittel. Aber ausdrücklich betont Graf Westarp  , daß an eine Versöhnung, an eine gemeinsame Politik mit Frankreich  nicht zu denken" ist.Mtt den Franzosen eine Per- ständigung zu suchen, ist eine Utopie." Wohin blickt Graf Westarp   sonst? Nach dem Osten vielleicht? Ausdrück- lich erklärt er:Zwischen Deuffchen und Polen   wird keine Freundschaft entstehen können. So will er vielleicht mit Rußland   zusammengehen? O nein!Mit dem Bolschewismus gibt es keinen Pakt, kein Ver- handeln, keine Möglichkeit des Zusammengehens." Graf Westarp will also Deuffchland befreien, aber i m Kampfe gegen die ganze Welt, in dem Deutschland  unterlegen ist, als es noch auf der Höhe seiner militärischen und wirtschaftlichen Macht stand. Jetzt von Befreiung zu reden und gleichzeiffg den Krieg an England, Amerika  , Frankreich  . Rußland, Polen   zu erklären dazu gehört die ganze UnVerantwortlichkeit der alldeuffchen Phrasenpolitik. _ Wie bebVorwärts" dieKlassenjustiz" unterstützte. Die.Frei- Heft" hatte bekanntlich den Bericht über den Prozeß gegen die Mörder KWerS ist Halle, obwohl ein unabhängiger De- r i cht e r st a t t e r den Verhandlungen von Anfang bis zu Ende beiwohnte, ihren Lesern unterschlagen, um ihnen nach- her vorzulügen, Has Urteil sei ein nacktes Klassenurteil, die Schuld der Täter sei gar nicht bewiesen worden. Als wir auf Grund mehrerer sehr ausführlicher Berichte erklärten, daß sei nicht der Fall, im Gegenteil sei der«PchuldbeweiS viel lückenloser geführt worden, als gegen die Mörder Liebknechts, wo die �Freiheft" trotz- dem Verurteilung verlangt habe, da wurden wir in der üblichen Schimpfmethode der.Freiheit" als Verteidiger der Klassenjustiz angegriffen. Nun hat der Haupttäter, der Invalide Bauer, ein umfassendes Geständnis abstdfegt. womit nunmehr auch für dieFreiheit" erwiesen sein dürfte, daß tatsächlich das Urteil den Schuldigen getroffen hat. Wer den Bericht kannte, konnte anderer Auffassung gar nicht sein. Die Hetzmethode der.Freiheil", die den Bericht unterschlug und dann hetzte, ward durch diesen Fall aber einmal gründlich entlarvt.
Beethoven   aber ging um in der starren Groiterckammer Wuchtig gehärtet au? Erz und, wie eine Stimmgabel fein Klingend behorchte die Felsen sein federnder Hammer, Und"pochte Stimmen und Ton aus dem Gestein. Die Symphonien dagegen hat ihm Gott auf DergeShöhen erschlossen: Gott gab in seine Posaune affo großen Schall. Beethoven   fuhr empor, die Hände hielt er hoch und schrie. Der Schall war aufgewacht in seinem Ohr Urgrotz durchs Haupt ihm wogte Symphonie.' Der göttliche Geist ist zeitlos, fft ewig. So inGoethes Per» klärung"., ES verflocht sich um ihn da» Licht Zu einem Gewölke golden und dicht, Und die fingenden Lüfte bewegten sich sacht und erbebte zart das golden Gewölk, und eS trug und schwebte. Da löste mit leisen Rufen sich drunten das Volk und begann ein Loben und Preisen� Keinem ward er entrissen, er hatte sich allen gespendet, Auswärts stieg er. völlig gelöst und gänzlich vollendet. Ueber dem frohen Bewußtsein, daß der schöpferische Geist stet» segnend gewirkt hat und noch wirkt, ringt sich der Dichter im Pfingstgebet" zu dem hohen, starken Glauben empor, daß dieser göttliche Geist einst mit Allgewalt sich durchsetzen wird zum Wohle der gesamten Menschheit. Einmal, ich weiß, eS geschieht: Es rasten mit eins alle Bahnen, Werke, Maschinen, Pfingstliches Licht steht ob der Zeit im Zenith, Bis in die Winkel der Obdachlosen versprüht und versplfttert.
Doch verblich dann daS Licht, hebt neu an das Lärmen und Tosen, Stahl und Eisen strahlt von inwendiger Sonne durchgleißt, Stein und Beton erglänzen wie Felsen von Rosen Ueber den Menschen kreist Gnade und Gott und Geist. Kein»überragender, wohl aber ein echter, rechter Dichter, der, ohne störend überschwenglich zu werden, mit feinen treffenden Worten zu sagen weiß, w-w er uns zu sagen Hot, der selber ganz von dem Genius durchglüht ist, den er als ewig treibende, ewig schaffende Kraft der Menschheit an anderen so sinnvoll ver- herrlicht. Seine Sprache ist frei von jedem Zwange, anschaulich eigen und schön hebt sie den andächtigen Leser in die Sphäre der den Dichter belebenden Bilder. Klingt es wicht wie Musik, wenn er Beethoven   m der Felsengrotte mit federndem Hammer, wie eine Stimmgabel fein klingend die Felsen behorchen und Stimmen und Ton aus dem Gestein pochen läßt? Im Rhythmus völlig frei, weiß er sich feinem jeweiligen Gegenstande fein an- zupassen: Lang, lang, lang ist das Werden, lang und voll Langsamkeit. Anheimelnd berührt unS der häufig angewendete Stabrer«. Zu der Einordnung der Gedichte ließe sich bemerken, daß«da»