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Die Erfeilung des Religionsunterrichts und die Vornahme| fette Schrift ausgezeichnet ist, wird nicht nur die Errichtung firchlicher Verrichtungen bleibt der Willenserklärung der simultaner, für alle Bekenntnisse gemeinsamer, sondern Behrer überlassen. Gegen den Willen des Grzie auch boller meltlicher Volksschulen vorgesehen. Be­hungsberechtigten darf fein Schüler zum Besuch des stimmend ist dafür der Wille der Erziehungsberechtigten, Religionsunterrichts oder zur Teilnahme an kirchlichen Feiern und soweit dies mit einem geordneten Schulbetrieb zu vereinigen Handlungen gezwungen werden. ist" Das Nähere darüber soll ein baldigst zu erlassendes Reichsschulgesetz bestimmen.

Die theologischen Fakultäten an den Universitäten bleiben er Halten.)

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Ga haben eine ganze Anzahl Fraktionssitungen stattgefunden, sowohl bei der Zentrumspartei wie bei der Sozialdemokratischen Partei, um zu einer Einigung zu gelangen. In beiden Parteien waren die Widerstände sehr start. In der Sozialdemokratischen Bartei wurde das Kompromiß schließlich als eine politische Not­wendigkeit anerkannt. Wenn auch sehr viele Gründe gegen ihn angeführt wurden, entschied sich die erhebliche Mehrheit der Fraktion zuletzt doch für diese Mittellinie,

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Die Angst des bösen Gewissens.

Gesinnungsschnüffelei im Heere.

Man schreibt uns:

Die Gründung des Republikanischen Führerbundes", der die wirklich republikanisch gesinnten Offiziere und Unter­Hier erscheint also zum erstenmal die sozialdemokratische offiziere organisatorisch zusammenschließen will, gibt der reat Forderung der vollen weltlichen Schule. Sie fann dort ein- tionären Presse Anlaß zu entseglichem Wutgeschrei. Ohne die geführt werden, wo innerhalb der Gemeinden der Wille der Spur eines Grundes oder Beweises nehmen die Reaktionäre die Erziehungsberechtigten es verlangt, soweit die Ausführung Gründung dieses Bundes zum Anlaß, um über Gesinnungs­dieses Willens mit einem geordneten Schulbetrieb zu ver- schnüffelei" im Heete zu flagen. Eine Anzahl monarchistischer einigen ist. Offiziere erlassen bereits einen offenen Brief an Nosfe, in dem immer wieder die Befürchtung ausgesprochen wird, daß auf die Offiziere ein Druck ausgeübt werden könne, dem Repu­blikanischen Führerbund" beizutreten.

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Dieser neue Abfah 2 und der folgende Absatz 3 des Ar­tikels 143, der öffentliche Mittel von Reich, Staat und Ge­meinde für die volle Ausbildung der begabten Kinder Minderbemittelter auf den höheren Schulen verlangt, haben Die Herren mögen vollständig beruhigt sein. Die neue es der sozialdemokratischen Fraktion der Nationalversamm Organisation legt auf 3wangsmitglieder nicht den ge. Die Kämpfe, die sich in den letzten Tagen in den Fraf- hung möglich gemacht, dem Kompromiß ihre Zustimmung zu ringsten Wert. Sie will im Gegenteil nur diejenigen tionen abgespielt, haben vor Wochen im Verfassungsgeben. Wir wollen abwarten, ob die demokratische Presse Elemente in fich vereinigen, die offen und ehrlich repu­ausschuß der Nationalversammlung ihre Vorläufer ge- auch jetzt noch von einem vollen Siege des Zentrums auf blikanisch gesinnt sind, und zieht mit vollem Bewußtsein einen funden. Es wurde damals wie jetzt von beiden Seiten hart der ganzen Linie" zu sprechen den Meut haben wird. Der diden Trennungsstrich zwischen diesen und jenen an um die Weltanschauumg gerungen. Vorwurf, wie immer er lauten mag, flingt überdies befon- deren, die zwar die bewußte Unterschrift unter den Einstellungs­Die Sozialdemokratie verlangt die Trennung von Staat ders hübsch aus dem Munde derjenigen, deren Parteigenoffen schein leisten, aber nur mit dem inneren Vorbehalt einer durch und Kirche und die Weltlichkeit der Schule. Das Zentrum den Sozialdemokraten in den Arm gefallen find, als sie aus anderen Gesinnung, und die dann fortwährend möchte, wenn angängig, den Staat der Kirche ausliefern und daran gingen, dem Volfe die allgemeine weltliche Schule zu über Gewissenstonflitte" jammern, die ihnen der Dienst der es fordert die volle Konfessionsschule. Auch über die Schule erringen. Republik verursacht. Für irgendwelche Zwangsmitglieder soll die Kirche gebieten. Selbstverständlich ist, daß die Unabhängigen über würde sich die Organisation bestens bedanken, denn Das Zentrum war sich im Verfassungsausschuß von Berrat" schreien werden. Je lauter fie die Sozialdemokraten diese würden ihren Zweck nur durchkreuzen, der dahin geht, bornherein klar, daß es viel Wasser in seinen Weinfeld anklagen, um so energischer wollen wir sie daran erinnern, ieden Mißbrauch des Heeres zu reaktionären gießen müsse, um nur einen fleinen Teil dessen zu erreichen, daß die zwingende Notwendigkeit einer mittleren Linie auch 3weden unmöglich zu machen. was es erstrebte. Es rückte daher mit einer Fassung heran, auf dem Gebiet der Schule nur den Unabhängigen zu danken wohl weit über die Linie hinausgriff, die von der Sozial gespalten, hätten sie nicht all ihre Kraft und all ihren Saß die zwar weit hinter seinem Biel zurückblieb, die aber gleich ist. Sätten fie Disziplin gehalten, hätten sie die Bartei nicht demokratie im ärgsten Notfall zugestanden werden konnte. daran gesezt, die Sozialdemokratie zu bekämpfen und zu Zu diesem Notfall kam es durch die Schuld der schwächen, so würden wir bei den Januarwahlen für die Demokraten. Troß aller Bemühungen unserer Ber- Nationalversammlung die glatte Mehrheit errungen haben. treter waren die Demokraten für die volle Weltlichkeit der Dann hätte die Sozialdemokratie glatte Bahn vor fich ge Schule nicht zu haben. Der Religionsunterricht sollte auch habt und hätte volle Arbeit leisten fönnen. Dann hätte für nach ihrer Meinung ordentliches Lehrfach der Schulen fie feine zwingende Veranlassung vorgelegen, den bürgerlichen bleiben. Die sozialdemokratischen Anträge wurden von ihnen Parteien Konzeffionen zu machen, um den parlamentarischen wie von den übrigen bürgerlichen Parteien niedergestimmt. Bedürfnissen zu genügen und der deutschen Republik eine Die sozialdemokratischen Bertreter mußten fich danach be Regierung zu erhalten, die im Parlament über eine Mehr gnügen, im Rahmen dessen, was die Demokraten zuzugestehen heit verfügt. millens waren, so viele Verbesserungen wie möglich durch zusetzen.

Das Resultat flyver Bemühungen lag in den Artikeln 143 bis 146 bor. Sie sind im vierten Abschnitt der Grund­rechte und Grundpflichten", der sich mit der Bildung und Schutle" befaßt, enthalten und oben wiedergegeben.

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Durch das abgeschlossene Kompromiß ist diese Mehrheit gefichert. Das Ministerium Bauer wird jest jein Programm vorlegen fönnen. Darüber hinaus ist die Gewißheit gegeben, daß die Nationalversammlung auch die volle Verfassung und nicht nur ihren konstruktiven Teil zur Erledigung brin­gen wird.

dem bösen Gewiffen. Denn heute wird in der Tat von Aber die Angst der Herren ist erklärlich, fie stammt aus lei übelster Sorte getrieben, nur daß diese ausgeht von dem bösen Gewissen. Denn heute wird in der Tat von gewissen Stellen der Armee eine Gesinnungsschnüffe. einer festzusammenhaltenden reaktionären Offiziers. clique und gerichtet ist gegen alle freiheitlich ge innten Elemente. Ungezählte Alagen liegen vor. Rz bublikanische Offiziere werden systematisch aus der Armee herausgeefelt. Mehrheitssozialistische Kompagnieführer sucht man dadurch unmöglich zu machen, daß die vorgesetzten Stellen systematisch alle von ihnen vorgeschlagenen Beförderun gen und Auszeichnungen der Mannschaften ablehnen. Andere republikanische Führer werden plötzlich unter nichtigen Vorwän­den von ihrer Truppe weggenommen. Erheben die Mann­schaften, die an diesen Führern hängen, dann Einspruch dagegen, fo bat man dann die beliebten spartatistischen Umtriebe", die den Vorwand zur Auflösung des ganzen Truppenkörpers geben. So wird alles herausgeholt, was nicht auf das alte Syftent schwört. Gerade diese 3ustände sind es gewesen, die zur Gründung des Republikanischen Führerbundes" in erheb­lichem Maße mit Anlaß gegeben haben. Er ist zum Schub

72 Bauern auf Befehl der ungarischen gegen die Gesinnungsschnüffelei gegründet, als

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Räteregierung erhängt.

Hungersnot in Budapest .

Ein Vergleich der Bestimmungen des Kompromisses mit dem Wortlaut, wie er aus der Kommission herausgekommen ist, zeigt, daß nicht das Zentrum auf der ganzen Linie ge­fiegt" hat, wie ein Teil der demokratischen Presse in den letz ten Tagen aus fulturkämpferischer Neigung zu behaupten freimütig genug war, sondern daß die Anhänger der Non­feffionsschule so gut wie die Verfechter der vollen weltlichen Wien , 14. Juli. Wie die Mittagspost" aus Budapest be Schule Konzeffionen haben machen müssen. Die Sozialdemo- richtet, hatten Bauern aus dem Komitat Heves einen Teil der Ernte berbrannt, um sie nicht der ungarischen Räteregie­traben haben es nicht erreicht, daß der Religionsunterricht rung ausliefern zu müffen. Zur Strafe dafür ließ der ungarische aus den Schulen verschwindet, aber sie haben durchgefeßt, Bolfsbeauftragte Samuelly in Daracony 72 Bauern auf. daß fein Kind zur Teilnahme am Religionsunterricht angehängen. halten werden kann, wenn seine Eltern es nicht wünschen. Die Mittagspoft" berichtet, daß die Hungersnot in Budapest Der Dissidentenzwang unseligen Angedenkens ist ein für geradezu katastrophale Formen annehme. Spinat koftete auf dem allemal beseitigt. Was für die Kinder gilt, gilt auch für die Markt 40 Kronen das Kilo. Sonnabend und Sonntag waren fast Lehrer. Kein Lehrer kann fünftig gezwungen werden, Steli- alle Gasthäuser geschlossen, da die Verpflegung für taum 50 Ber gionsunterricht zu erteilen, wenn er dadurch in Gewissens- fonen gelangt hätte. Die Landproletarier werden von der Räte fonflikte gerät oder wenn andere Gründe vorliegen, die ihn regierung bringend beschworen, Budapeſt , deſſen Ernährungslage sehr fritisch sei, zu unterstützen. Auch ein Kriegsergebnis. Seit Ende 1918 find an den Groß­Berliner Landgerichten 30 000 Chefcheidungen erledigt worden bzw. noch in Schwebe.

veranlassen, diesen Unterricht abzulehnen.

Die Bestimmungen des Kompromiffes gehen aber noch weiter. Im neuen Absatz 2 des Artikels 143, der oben durch

Vom Lehrerbildungswesen.

Vor einiger Zeit veröffentlichten wir einen Artike!, der das Lehrerbildungswesen beleuchtete( Nr. 269). Zu diesem Aufsatz wird uns von einem Lehrer im Often geschrieben: Die Ausführungen treffen zu. Da aber Die gesamte Lehrerbildung von Grund auf einer Reform bedarf, so mögen einige nachstehende Ausführungen Beachtung finden." Sie lauten:

Abwehr gegen den unglaublichen Zustand, daß unter der Herrschaft der Republik ein Offizier oder Unter­offizier 8urüdseßung erfahren kann, weil er feine repu blikanische Gesinnung bekennt. Das mögen fich die Beute mer fen, die jezt über Gesinnungsschnüffelei reden

Zum Fall Emonts.

Die Freiheit veröffentlichte einen Brief der Braut Emonts, in dem diese behauptet, die deutschen Gerichtsbehörden hätten den Engländern Belastungsmaterial gegen Emonts geliefert.

Mit dem Eifer, mit der die Freiheit" alles aufgreift, was als Waffe gegen die Regierung dienen tönnte, stellt sie die Be hauptungen der Dame ihren Lesern als selbstverständliche Wahrheit hin. Nun wird von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß die Staats anwaltschaft den englischen Behörden keinerlei Beweismaterial geliefert hat.

forgung von geschäftlichen Gängen in der Stadt oder dem Dorfe,| schule vollkommene Borbildung für seinen späteren Beruf ver­3-6 resp. 7 Uhr Unterrichts- oder Arbeitszeit, 7% Uhr Abendbrot mittelt, so werden diese Stätten auch der Lehrerwelt gut genug mit Gebet, 8+ 9% Uhr Arbeitszeit, 9% 1hr Abendandacht, 10 Uhr fein. Der 2. Teil finde aber vollste Beachtung. Er enthält Forde zu Bett gehen. Der Sonnabendnachmittag war von 1-7 Uhr frei. rungen, die die Seminarlehrertreise tief bewegen und deren Ver Der aufsichtführende Seminarlehrer hat aber die Pflicht, vom wirklichung für die Uebergangszeit bis zur Ausgestaltung der Ein Aufstehen der Seminaristen ab bis zum Schlafengehen ununterheitsschule so schnell wie möglich erfolgen muß, um unsern zu­brochen seines Amtes zu walten, und wird obendrein vom Semi- fünftigen Lehrern schon jetzt eine beffere Ausbildung zu ermög nardirektor inspiziert, zeitweise so intensiv, daß er kaum Zeit hat, lichen: werden noch Jahrzehnte vergehen, bis alle Ziele erreicht feine Mahlzeiten mit seiner Familie gemeinsam zu halten. Am Sonntag selbstverständlich Kirchgang und Kontrolle durch den auf- werden. Es kann aber nur geschehen, wenn sich ein Wandel in sichtführenden Lehrer. In den erlernen Seminaren ist bis vor den höheren Stellen der Unterrichtsverwaltung vollzieht. Solange kurzer Zeit in ähnlicher Weise verfahren. fich die zumeist reaktionär gesinnten Theologen als Seminara direttoren, Provinzialschulräte usw. in den leitenden Stellen bea finden, solange dürfte eine zeitgemäße Behrerbildung nicht zu er hoffen sein. Der Widerstand von dieser Seite ist gewesen und wird bleiben. Den Bolfsschullehrern ist es gelungen, sich der leis digen geistlichen Ortsschulinspektion zu entledigen, fich freie Bain im Interesse der Volfsbildung für höhere Berwaltungsstellen zu schaffen, sollte es nicht möglich sein, nach Beseitigung der Bunts fchedigkeit des Seminarfollegiums auch diesen Arbeitern an ber Boltsbildung geeignete, einflußreichere Stellen zu schaffen? Freie Bahn dem Züchtigen!" Darum: Hinweg mit der Finsternis der, Realtion, hinweg mit der dumpfen Stubenluft des umständlichen Aftenwesens, hinweg mit dem eisigen, überhebenden Vorgesetzten­berhältnis und dem Mißtrauen, herein mit dem warmen Herzen der Liebe, der Hilfsbereitschaft, der gegenseitigen Achtung und des Vertrauens! Dann wird es besser mit der Jugend- und Boltz­erziehung.

In dem Auffah hieß es: fast alle Seminardirettoren der faiferlichen Regierung sind noch im Dienst, sie sind entweder Theo- Ist solch eine flöfterliche Erziehung der zukünftigen Lehrer logen oder in faiserlich- tirchliche Dogmen verknöcherte, durch unseres Boltes nicht unwürdig der Beit? Ist es nicht traurig Streberei bis zum Seminardirektor emporgestiegene Boltsschule genug, in solch einer lösterlichen Abgeschiedenheit seine Jugend Lehrer." Es gibt sehr wenige Seminardirettoren lepterer Art, berleben zu müssen? Ist es nicht hart, wenn gebildete Kreise ben und diese sind auf Grund ihrer intensiven Arbeit zu dem Posten Lehrer als einseitig halbgebildeten Menschen hinstellen? Ist es emporgestiegen, obwohl nicht verschwiegen werden darf, daß sie nicht bedauerlich, daß den jungen Beuten feine Gelegenheit ge­durch Wohlwollen ihrer Vorgefeßten als weiße Raben befördert geben wird, sich mit den nötigsten Umgangsformen vertraut zu worden sind, damit im ehemaligen Landtage öffentlich gefagt machen? Der Seminarlehrer mit seiner unbegrenzten Stunden­werden konnte, es sind auch Seminardirettoren aus den Bolts- zahl, seinem Vor- und Nachmittagsunterricht( lepterer ist an den schullehrern hervorgegangen, ebenso, als wenn von den reaktio- höheren Lehranstalten selbstverständlich nicht zu finden), den Prä­nären Parteien immer wieder betont worden ist, auch Seminar parationen, Korrekturen usw. ist fast ebenso gebunden, es fehlt lehrer find zu Kreisschulinspektoren ernannt, obwohl, wie bekannt, bei ihm nur die Beaufsichtigung. Aber die Instruktion für die selbst zu hauptamtlichen Kreisschulinspektoren in guten Orten Direktoren der Königlichen Schullehrer- Seminare vom 25. März Theologen vorzugsweise ernannt sind. Daß natürlich politische 1879"( Bonn , A. Marcus und E. Webers Verlag) gibt ihm das Gesinnung und devotes Verhalten ausschlaggebend gewesen jind, Recht, das gesamte wissenschaftliche und sittliche Leben seiner unterliegt feinem Zweifel. So ist es zu bedauern, daß tüchtige Lehrer zu beaufsichtigen, beobachten und unter Umständen dem Seminarlehrer mit geradem Sinn und weiter schauendem Bid Provinzial- Schulfollegium zu berichten. Ein echtes Dekument, das aurüdgeblieben sind und so in stillem Groll ihres Amtes weiter den reaktionären Geist der Zeit trefflich charakterisiert. Noch sind gewaltet haben oder in andere Dienste übergegangen sind. diese Bestimmungen, welche von einzelnen Provinzial- Schulfolle­Daß aber mehr wie bisher bei richtiger Beurteilung der Se gien mit geringen Aenderungen eingeführt sind, nicht aufgehoben, minarlehrer Beförderungen vorgenommen werden konnten, unter- noch leben die Seminarlehrer unter den entwürdigenden Para­liegt ebenfalls feinem Zweifel, aber das frühere taiserlich- tirch graphen dieses Machwertes, noch warten sie vergebens auf Er­liche Regiment lag zumeist in den Händen von Theologen, die sich füllung ihrer berechtigten Forderungen, welche sie auf den Semi­auffallend zahlreich in den Dienst des Volfsschulwesens stellten, narlehrerversammlungen in lester Beit erneut gestellt haben, um schneller vorwärts zu kommen, denn mit dem Regierungsrat u. a.: einheitliches Lehrerkollegium, follegiale Schulleitung, beginnt ja erst der Mensch, wie in den höchsten Kreisen mit dem Dienstanweisung für alle Lehrkräfte des Seminars in neuzeit Adel. Nimmt doch auch schon ein Seminardirektor eine exklusive lichem Geifte, Schaffung eines Beirates an den höheren Verwal­Stellung in feinem Kollegium ein! tungsstellen, freie Gestaltung des Unterrichts, Fachunterricht. Obs geschehen wird?

Sat denn die ungeheure Staatsumwälzung, die in manchen Dingen Wandel geschaffen hat, noch nichts dem Lehrerbildungs Noch sind reaktionäre Kräfte am Werte, jeden Fortschritt zu wesen bringen fönnen? Gieben Monate sind ins Land gegangen, hemmen, und so ist es nicht zu verwundern, wenn viele neuzeit­schöne Reden sind gehalten worden und manche Hoffnungen auf liche Forderungen feine Berücksichtigung finden werden. Vor mir Reformen sind ausgestreut. Die Boltsschullehrer haben sofort liegt ein Gremplar: Borschläge für eine Umgestaltung des Lehrer mit der wichtigen Arbeit begonnen und haben gar manche bebeut bildungswesens. Eine Dentschrift, herausgegeben von den Bor­fame Errungenschaften zu verzeichnen. Sier ist alles beim alten ständen der Konferenz preußischer Seminardirektoren und des geblieben, so die üblichen Revisionen, die täglichen Anbachten, die Landesvereins preußischer Lehrerbildner". Der 1. Teil enthält: bon den Seminardirettoren zähe beibehalten werden, die Aufsicht, Reformvorschläge", der 2. Teil Forderungen für die Uebergangs­das Bücher- und Listenwert, das Berbot der Anschaffung von Lehr- zeit"( das ist das jetzt einzurichtende fiebenstufige Seminar). Eine büchern, die nicht von der Behörde genehmigt find usw. Bur eingehende Kritik erübrigt sich, aber fobiel fei gefagt: der 1. Teil Illustration eines Wochentages im Internat set folgende Saus gelte als Beitspiegel. Die Lehrerwelt wird sich ernsthaft dagegen ordnung des früheren Regiments mitgeteilt: 5 Uhr früh Auf- verwahren, wieder einmal einer vierten Schulart tehen, 5% bis 6% Arbeitsstunde, 6% Morgentaffee, 6.50 bis 7 fchaffenden Deutschen Gymnasium" anzugehören. Wir haben Morgenandacht, 7-12 bzw. 1 Uhr Unterrichts- oder Arbeitszeit, genug Schulgattungen in unserm Preußenlande, und wenn jedem 1 Mittageffen( nadh borangegangenem Gebet), 1-3 Uhr Be Staatsbürger das Gymnasium, Realgymnasium, die Oberrea

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dem neuzu

Notizen.

X.­

Kommunaler Wettbewerb für Berliner Bildhauer. Die städtische Kunstdeputation schreibt unter den in Berlin und Vororten ansässigen Bildhauern eine Reihe Wett bewerbe aus für Entwürfe zu Zeilen einer Aschenbeisetzungsanlage und zu Ziertrinkbrunnen auf Berliner Schulhöfen. Für Preise und Anläufe sind insgesamt 18 000. ausgefeßt. Dent Preis­gericht gehören an Stadtbaurat Hoffmann, Liebermann, Alimsch, Rauch, Schley, Stadtverordnetenvorsteher Heimann und die Stadt verordneten Cassel, Kimbel, Manasse. Die Wettbewerbsbedingungen find von der unterzeichneten Deputation, Berlin C. 2, Stadthaus, Slofterstraße, 1. Stod, Zimmer 145, unentgeltlich zu beziehen. Als Ginlieferungstermin ist der 22. Oftober 1919 festgefest. Die Arbeitertunstausstellung, die von der Ge noffenschaft sozialistischer Künstler im Neuköllner Rathaus ber anstaltet wird, wird am Mittwoch, vormittags 11 Uhr, eröffnet, In der Abteilung der Erwerbslosen stellen Architekten, Maler, Graphiter, Bildhauer aus, meist junge Kräfte, deren Schaffen der Striegsdienst jahrelang ftilllegte. Gine Lisat- Feier, bevanstaltet von der Freien Wissenschaftlichen Bereinigung", fand am Sonntag in der Univer fität statt. Prof. Dr. J. Goldschmidt und Dr. jur. Rollmann wür digten die Bedeutung des verstorbenen Rechtsgelehrten.

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- Borträge. Karl August Wittfogel spricht heute, Dienstag, abends 8 Uhr, in der Aula der Fürstin- Bismard- Schule, Sybelstr. 24, über chinesischen Sozialismus und Anargismus