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Nr. 360 36. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Steuer- und Bevölkerungspolitik roblem ber inneren Solonisation einigermaßen genügend gelöſt

Von E. Mosbacher.

Donnerstag, 17. Juli 1919

maschinellen Produktionsmittel aus finanziellen Gründen fehlen wird, die Erhöhung der menschlichen Arbeitskräfte errungene Mehrwert in die Vermehrung der menschlichen Arbeitskräfte, zumal wenn das die Hände des Kapitalismus fließen wird. Es wäre zu wünschen, daß sowohl in der Nationalversammlung würde. wie in sämtlichen Landesversammlungen und Gemeindevertretungen Der vorliegende Steuerentwurf ist von dem Bestreben getragen, einnimmt und einnehmen wird, ist nicht zu befürchten, daß der durch| größere Rolle spielt. Bei dem überragenden politischen Einfluß, den das Proletariat| das bevölkerungspolitische Moment bei den Steuerentwürfen eine entsprechend der Jdee des sozialen Rechtes die Lasten auf die trag­fähigsten Schultern abzuwälzen. Ob ihm das restlos gelungen ist, mag dahingestellt sein. Aber anscheinend fehlt in dem Entwurf eine tiefere Berüdsichtigung der so überaus notwendigen Bevölkerungs­politik im Sinne einer Erhöhung des Bevölkerungsauftriebs. Es fann gar kein Zweifel bestehen, daß der schon herrschende Geburten­rüdgang immer weiter um sich greift. Lezten Endes ist die Ursache die verschlechterte wirtschaftliche Lage.

Zahl

Keine Aufhebung der Todesstrafe.

Zensurfragen und Stellung des unehelichen Kindes.

Das Mittel, deſſen ſich die Bevölkerung bebient, um die Nationalversammlung zu Weimar einer Filmgenfurt dadurch beſeitigen, daßß er nur gefeklice v

der Geburten auf einem niedrigen Niveau zu halten, ist der so­genannte Präventivverkehr, der den Uebergang vom naiven Fort­pflanzungstypus, der darin besteht, daß die Paare soviel Kinder tommen lassen, als immer nur wollen, zum rationellen Fort­pflanzungstypus ermöglicht; der letztere zeichnet sich dadurch aus, daß die Zahl der Kinder willkürlich beschränkt wird..

Die große Bedeutung des Präventivverkehrs im Völkerleben und Völkersterben hat der bekannte Sozialhygieniker Profeffor Dr. Grotjahn in seinem ausgezeichneten Buche über Geburtenrüdgang und Geburtenregelung hervorgehoben.

( Schluß aus der Abendausgabe.)

Abg. Dr. Düringer( Dnatl. Bp.): Die Behauptung, daß die Gelehrten, die Wissenschaft sich über die Frage einig seien, ist voll­tommen unrichtig. Die Frage gehört nicht in die Verfassung, an­scheinend sind die Anträge doch nur aus parteitaktischen Gründen gestellt worden.( Beifall rechts, Unruhe und Lärm links, Buruf: Scharfrichter!)

Abg. Dr. Kahl( D. Vp.): Der Antrag ist zweifellos von Jdea­lismus eingegeben, aber Ort und Zeit für ihn find nicht richtig gewählt.( Unruhe links.) Die Frage muß im Zusammenhang mit der Reform des Strafrechts

Der Verkehr mit Präventivmitteln wurde in Deutschland schon vor dem Kriege im großen Maßftabe angewendet und hat sich ivährend des Krieges auf immer weitere Bevölkerungsschichten ausge­dehnt. Es ist zu befürchten, daß er sich, wenn nicht eingreifende gelöst werden. Der Fehler des heutigen Rechts ist, und er gibt Maßnahmen getroffen werden, zu einem langsamen, aber sicheren den eigentlich einzigen Einwand, die Unteilbarkeit der Todesstrafe, Selbstmord auswächst. Den Präventivverkehr mit irgendwelchen daß neben ihr nicht noch wahlweise eine andere Strafe angeordnet polizeilichen Maßnahmen bekämpfen zu wollen, wäre geradezu wird.( Andauernder Lärm links. Der Präsident bittet um Ruhe.) lächerlich. Die üblichen Mittel sind derartig verbreitet und derartig In der heutigen Zeit ist, wie immer nach einem Kriege, die Krimi­nalität gestiegen, da kann der Staat gegen eine bestimmte Gattung leicht zugänglich, daß es unmöglich ist, sie wieder zu beseitigen. von Verbrechern auf diese Macht nicht verzichten.( Sehr richtig In bezug auf eines der gebräuchlichsten Präventivmittel wäre dieses rechts. Lärm links.) Vorgehen vom ärztlichen Standpunkt aufs schärfte zu verurteilen, zumal es eines unserer wichtigsten Kampfmittel gegen die Ge­Schlechtskrankheiten ist.

Abg. Dr. Cohn( U. Soz.): Die Abschaffung der Todesstrafe ist nicht eine Frage der Rechtspolitit, sondern eine

Kulturfrage allerersten Ranges. Wir wollen Abwehr der Gewalt, Abwehr des Mordes, Schutz von Menschenleben gegen die Todesstrafe.

Abg. Haußmann( Dem.): Wir werden, um die Verfassung nicht noch weiter zu belasten, diesen wie alle neuen Anträge ablehnen. Diejenigen haben nicht das Recht, die Abschaffung der Todesstrafe zu verlangen, die

fortgesezt an die Gewalt appellieren

Sache des Staates ist es also, wieder für einen größeren Be­völkerungsauftrieb Sorge zu tragen. Es liegt nicht im Interesse der Gesellschaft, daß in einer Ehe möglichst viele Kinder erzeugt werden, von denen die Hälfte oder noch mehr nicht aufgezogen werden können. Es muß vor allem verhindert werden, daß trante Eltern überhaupt Kinder in die Welt setzen, die nur eine Last be­deuten. Professor Grotjahn hat in dem obengenannten Buche, das allerdings schon im Jahre 1914 geschrieben wurde, eindringlich da und die Handgranate für das beste Mittel erklären.( Bärm links.) rauf hingewiesen, daß es vollkommen verkehrt ist, wenn man an- n ruhiger Zeit mag das Volk darüber entscheiden als über eine nimmt, daß zur Erhaltung der Bevölkerungsziffer von einem Ghe- Kulturfrage. So kann die Frage nur im Zusammenhang mit der paare nur 2 Kinder zu stammen brauchen. Auf Grund einer Be- schwebenden Reform des ganzen Strafrechts gelöst werden.( Beifall, bei der äußersten Linten Unruhe und Lärm.) rechnung kommt er zu dem Ergebnis, daß aus jeder Ehe 3. Kinder Abg. Frau Toni Pfülf ( Soz.): Diese Frage darf nicht vom mindestens hervorgehen müssen. Wenn wir vorläufig an dieser juristischen, sondern sie muß Zahl festhalten, so wäre dieser Gedanke in der Steuerpolitik un­gefähr folgendermaßen zu übertragen:

Das heiratsfähige Alter jedes Mannes tönnte auf 26, das der Frau auf 24 angesetzt werden. Je ein Mann und je eine Frau find verpflichtet, im Interesse der Gesellschaft innerhalb der folgenden 15 Jahre am zwedmäßigsten in Abständen von je 8 Jahren ein Kind zusammen also 3 Kinder- dem Staate zu liefern und fie bis zum 5. Jahre aufzuziehen, so daß auf jede einzelne Person 1,5 Kind fäme.

-

vom reinen Menschlichkeitsstandpunkt aus beurteilt werden.( Beifall links.)

Ein Antrag Nuschte und Gen.( Dem.) will die Möglichkeit Maß­nahmen zum Schuße der Jugend gegen Schund und Schmuz in Wort und Schrift und Bild sowie bei öffentlichen Schaustellungen, Darbietungen und Lichtspielen" zulassen will. Ein Antrag Agne 3 und Gen.( U. Soz.) will gleichfalls die Möglichkeit einer Filmzensur aufgehoben wissen.

Abg. Dr. Költsch( Dnatl Vp.) schildert die verheerenden Wir­fungen der Schundliteratur in fittlicher und finanzieller Beziehung und spricht sich für den Ausschußantrag aus.

Abg. Nuschke( Dem.): Zur Bekämpfung der Entartungen der Lichtspiele nicht nur, sondern auch der Kabarette und gewisser großstädtischer Presseerzeugnisse, die zum Teil einen direkt porno­graphischen Charakter haben, reichen die bestehenden Gesetze voll­tommen aus.( Beifall.)

Abg. Könen( 1. Soz.): Die 3 en fur ist ein Ueberbleibsel aus dem Obrigkeitsstaat und darf auch nicht in der Form der Film­zenfur wieder aufleben. Es handelt sich bei unserem Antrage um eine positive Maßregel im Interesse der Jugenderziehung, und wenn dieses Haus auch nur einen Funken von Verständnis für diese wichtige Frage hat, so muß es diesem Antrage zustimmen. ( Beifall bei den U. Soz.)

Präsident Fehrenbach: Das ist eine Bemerkung, die ich für meinen Teil nicht ruhig hinnehmen kann, die ich vielmehr ent­schieden zurückweisen muß.( Lebhaftes Bravo.)

Regierungskommissar Dr. Preuß: Der Vorwurf des Abg. Könen, daß ich mich nicht gegen diesen Teil des Entwurfs gewendet habe, trifft mich nicht. Ich habe von vornherein erklärt, daß es fich empfehle, die Grundrechte in der vorliegenden Fassung anzunehmen. Ich habe mich aber dagegen gewandt, daß der Entwurf noch mit neuen Anträgen belastet werden soll.

Abg. Oberfahren( Dnatl. Vp.): Der Menschheit ganzer Jammer faßt einen an, wenn man bedenkt, was dem deutschen Volke durch die Filmindustrie für seine Erholungsstunden geboten wird. über unsere Jugend Ein unendlicher Strom von Schmus ergießt sich aus den Kinos und muß alles Anstandsgefühl vernichten.

Abg. Cohn: Wir verwerfen die Kinozenfur, weil sie politisch ausgenutzt werden kann. Der Redner geht auf Einzelheiten ein und löst dadurch große Unzufriedenheit bei einem Teil des Hauses aus. Er wendet sich gegen den Abg. Haußmann, der ihm in mehrfachen Zwischenrufen Kürze in seiner Darstellung empfohlen hat. Wenn die Filmzensur überhaupt einen vernünftigen Zweck hat, dann ist es nur der Fall, wenn man mit ihr der Jugendbildung dienen will.

Ministerpräsident Bauer:

Abg. Dr. Kölsch( Dnatl. Vp.): Die Juristen find in ihrer Mehrzahl für Beibehaltung der Todesstrafe und die Theologen fagen: Wer Menschenblut vergießt, des Blut soll wieder vergoffen Abg. Haußmann( Dem.): Der Antrag der Unabhängigen ist an werden.( Widerspruch und lärmende Zurufe bei den U. Soz.: fich vernünftig. aber in die Verfassung gehört er nicht. Die agita= Die zehn Gebote! Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet!) torische Betätigung der Unabhärgigen bedeutet einen Damit schließt die Besprechung. Schaden für das ganze Gesetzgebungswert.( Lebhafter Beifall. Abg. Dr. Cohn( U. Soz.): Die Argumente, die hier Dr. Dürin- Lärmender Widerspruch der Unabhängigen.) ger vorgebracht hat, waren so mittelalterlich, daß ich unbe­Von solchen Personen nun, die dieser Pflicht nicht nachkommen dingt annehmen mußte, daß er aus einer alta dligen Fa. oder aus irgendwelchen Gründen nicht nachkommen fönnen, ist jähr- milie stamme.( Seiterkeit.) In der ihm eigentümlichen Ant hat der Abg. Cohn mir In­lich von Einkommen und Vermögen eine besondere Steuer, die dem Der sozialdemokratische Antrag auf Aufformationen vorgetragen, ohne sie nachzupcüfen. Seine Ausfüh­Kostenausfall, hervorgerufen durch den Mangel an Kindern, ent- hebung der Todesstrafe wird hierauf in nament. rungen über den sprechen würde, zu erheben. Die dadurch aufgebrachten Summen licher Abstimmung bei zwei Stimmenthaltungen Korruptionsfonds des Ministerpräsidenten entbehren jeder Grundlage. mit 154 gegen 129 Stimmen abgelehnt. Der Ministerpräsident verfügt über einen Repräsentationsfonds von Artikel 117 spricht das Recht der freien Meinungs. äußerung aus und bestimmt dann weiter: Eine Zensur findet 500 000 m. Selbst der Abg. Cohn muß zugeben, daß ec davon nicht die Filmindustrie unterstützen nicht statt, doch tönnen für ichtspiele durch Gesetz abweichende Bestimmungen getroffen werden, auch find zur Bekämpfung der kann. Aus dem Hilfeleistungsfonds der Reichskanzlei wird lediglich Es ist bei diesem Vorschlag nicht zu befürchten, daß eine Weber- Schund- und Schmußliteratur sowie zum Schuße der Jugend bei eine Informationsstelle über den Film unterhalten, die monatlich völkerung Deutschlands eintreten würde, denn wir brauchen, da es öffentlichen Schaustellungen und Darbietungen gesetzliche Maß- 400 M. fostet. Auch mit diesen 400 m. ist eine Unterstützung der uns auf lange Jahre hinaus an der notwendigen Vermehrung der nahmen zulässig." Filmindustrie schwer möglich.( Heiterfeit und Beifall.)

fönnten

15]

1. als Prämien für Eltern mit mehr als 3 Kindern,

2. für die Besserung der Lage unehelicher Kinder verwendet

werden.

Erleuchtung.

Roman von Henri Barbusse .

Verdeutscht von Mag Hochdorf.

ge­

Wir fehren heim. Dunkelheit ist rings um uns spannt. Ganz um uns, aber auch ganz gegen uns. Nun muß jeder wiederum für sich allein in sein Zimmer gehen, in dem auch nur die Dunkelheit waltet. Dort, wo noch ein wenig Helligkeit auf das Mauerwert fällt, präge ich mir noch ein­mal die Gestalt ein, die dahinschwebt in der Verhüllung des Kleides. Verhüllt ist sie von der Nacht, ihr Kleid ist aus Nacht gewoben. Nacht, immer nur Nacht. Es dröhnt mir in den Ohren, eine Hymne erfüllt das Weltall .

Niemand ist mehr auf der Straße. Sie hält sich am Rand des Bürgersteiges. Damit mein Gesicht mit dem ihrigen auf gleicher Höhe bleibe, gehe ich neben ihr durch den Rinnstein und das eisige Wasser dringt in meine Schuhe.

hell ist, und ordentlich und artig angelegt, wie Dieser nächtliche Sommerspaziergang, der Sommer selber die Gegenstände auf einem Bild, und in dem doch nur ein und die Sanftheit des Lebensgleitens, das legt sich schwerer taltes, schneeiges Licht hauset. Einem Diebe gleich strecke ich als je auf meine Schultern.

die Hand aus, ich umtaste und berühre diese Kleider, die Das weitläufige Gebäude, in dem Maria wohnt und das immer ihren Körper berühren dürfen, und ich wende mich zu manchen Stunden von Leben übervoll ist, liegt manchmal wieder zu ihrem Bette, das blau bedeckt ist. Auf einem ungeheuerlich verödet da. Die Leere starrt auf den düsteren Brettlein stehen Bücher, deren Aufschriften mich neugierig Treppen und Fluren, von denen die geringen Wege zu den machen. Woran denkt sie? Womit beschäftigt sich ihr Geist? Wohnungsplägen hinlaufen, und aus den Wasserröhren in den Aber ich lasse das. Lieber zu dem Bette wiederum zurück! Winkeln tröpfelt es eintönig auf die Ausgußsteine.- Durch­und plöglich bin ich toll und aufbebend und durchrüttelt und drungen sind wir von unserer ungeheueren, unverhüllten ich hebe die Bettdecke empor. Und meine Augen bleiben an Einsamkeit. Ueber uns waltet eine göttliche Regung, der­dem Bette haften. Sie wollen hineindringen in die Bettstatt. weilen wir langsam den steilen und regelmäßigen Weg der Die Knie zittern mir, da sie sich auf den Rand dieses großen, Treppen hinaufsteigen. Die Treppe, die in ihrer Windung leblosen Dinges stützen, das doch unter all den übrigen leb- und in ihren scharf gezirkelten Stufen, und in ihren genau losen Dingen über ein eigenes, geschmeidiges und fügsames abgemessenen und abgeschnittenen Massen so unveränderlich angelegt ist, birgt in sich so etwas wie ein menschliches Wesen. Lebensgerüste verfügt. Oben in dem schrägen Dach ist eine runde Luke sichtbar. Mein Alltagsleben trottet weiter. Meine Arbeit ist ewig Das Treppenhaus dieses Volkshauses im Proletarierviertel wird die gleiche. Ich muß jeden Tag von neuem das Bieder- eben nur von dort oben beleuchtet. Der Schatten, der auf den Und nun werde ich von einer tollen Begierde angespornt. mannsgeschwäge des alten Crillon einheimsen, und die Ge- Wänden des Schachtes geistert, aus dem wir schrittweise her­So laut triumphiere ich über meine Gewißheit, daß ich gar witterausbrüche des Schmieds Brisbille über mich ergehen vorsteigen wollen, überdeckt unseren schwerfälligen Aufstieg zu nicht daran denke, der geliebten Frau auch nur die Hand zu lassen. Ich erfahre von den Geschäften, die Herr Pocard dem winzigen Spalt des Taglichtes. In Düsterkeit und in Da wir vor ihrem Hause angelangt sind, sage ich unternimmt und von dem Fortschritt der Revanche". Das Verborgenheit bleiben wir, und es bedünkt mich doch, daß ihr: Auf morgen!" Sie antwortete mir:" Ja." An einem darauffolgenden Tage habe ich einen freien ist eine Gesellschaft zur Wiedererweckung des National- wir zum Himmel hinaufsteigen. Boneas Herr Joseph Gemeinsame Sehnsucht umfängt uns, und wir lassen uns Nachmittag und ich begebe mich zu dem weitläufigen, bolts- gründet. So wie jeder Mann, werde auch ich von neben einander auf einer Treppenstufe nieder. Im ganzen tümlichen Hause, in dem sie lebt. Ich steige die beiden ber nämlichen eintönigen und doch wieder verworrenen Lebens- Hause raunt fein Geräusch. Wir ſizen unter der schlichten, düsteren Treppen hinauf, die zwischen einem engen Geländer maschinerie fortgeschleppt. Doch seit jener tragischen Nacht, rundlichen Lichtluke, die über uns geneigt ist. Sehr schmal einherlaufen, und von denen sich ein krummer Flur abzweigt. Da mein Schmerz in dem altersgrauen Todesraume zu Freude ist die Treppe, und darum müssen wir uns eng aneinander Dorten wohnt sie. Die Tür steht halb offen. Ich flopfe. verwandelt wurde, sieht die Wirklichkeit der Welt nicht mehr schmieden. Die Lebenslauigkeit Marias strömt in mich hin­Ich trete ein. Vollständige Regungslosigkeit empfängt mich. so aus wie eben noch. Tauche ich in den Schwarm der ein. Ich spüre, wie es mich quält, dieses dunkle Leuchten, das Niemand ist zu Hause. Mein Gebein wird von einer spizigen Menschenmenge ein, dann scheinen mir die Dinge und die von ihr ausstrahlt. Ich teile mit ihr die Wärme ihres Enttäuschung durchwühlt. Zögernd schreite ich in die Einöde Wesen wesenlos und weit entrückt. Sie scheinen mir entrückt Leibes, und ihres Gedankens Leibhaftigkeit. Noch tiefer ist des winzigen Vorplatzes, der von der durchsichtigen Küchen- und wesentos auch, wenn ich mich in meinem Zimmer an der Schatten über uns gesunken. Staum sehe ich diese Frau, tür sein Tageslicht empfängt. Dahinter raunt dann ein fleide und finde, daß das Schwarz mir gut steht. und die dort an meiner Seite sitt, hingehocft, lebenswarm, und Wassergeräusch. Ich öffne noch eine andere Tür, und da wenn ich an meinem Tische vom Sonnenschein betroffen bereit, mir jederlei Wohnung zu gewähren, und willkommene sehe ich nun ein Zimmer, dessen Fenster mit hellen, gestichten werde und wachend träume. Vor mir steigt in aller Klar- Nistung.

reichen.

gefühls,

und

hat

fie

be­

Vorhängen geschmückt sind. Darinnen steht aber ein Bett heit die Erinnerung an meine Tante wieder auf. Manch- Ich rufe sie ganz leise beim Namen und es ist, als wenn mit einer blauen Seidendede. Und die Farbe ist leuchtend, mal höre ich, wie man den Namen Marias ausspricht. ich nun mein Bekenntnis zu ihr hinausschrie. Sie wendet wie auf einem tnalligen Bilde. Das ist das Schlafzimmer Mein Körper zittert, wenn ich diesen Namen höre. Maria sich zu mir und es bedünkt mich, es sei das erste Mal, daß Mariens. Ihr grauer Seidenhut, der mit einer Rose ge- fagen sie, und sie wissen nicht, was sie sagen. Ge tommen ich ihr Gesicht unverhüllt erblicke. Ich lege den Arm um schmückt ist, hängt auf einem Bügel, an der blumigen Augenblicke, in denen alles zwischen uns aufschwingt und ihre Schultern. Sie sagt: Küsse mich!" Man spricht nichts Zapete. Seitdem Maria in Trauer ist, trägt sie diesen Hut brennend ist, obwohl pir doch getrennt sind, Ich weiß mehr, man stammelt nur noch, man flüstert, man lacht. nicht mehr. Aber daneben hängen ihre schwarzen Kleider. Ich nicht mehr, ist sie mir entrüdt, ist sie an meiner Seite. schleiche mich in diesen Mädchenschlupf, der jungblan und

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Corti folgt.)