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Der Kampf um den Friedensvertrag in Amerika .

Wilson klärt auf.

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Jmmer noch Rotschen.

Neue Streiks in Oberschlesien .

Kattowis, 18. Juli. Die Teilstreits in Ober= schlesien sind gestern wieder aufgelebt. Die Belegschaften der Matildegrube und der Brandenburggrube sind, wie die Telegraphen- Union" erfährt, in den Ausstand getreten, die erſteren mit 1400 Mann, die letzteren nahezu gänzlich, jedoch ist hier die Arbeit heute wieder aufgenommen worden,

Die Tötung des französischen Sergeanten. Unsere Antwort au Foch.

Für den Fall, daß sich die französische Regierung hierin dent deutschen Rechtsstandpunkt nicht anschließt, wird jedoch angeboten, diese Frage einem gemischen Schiedsgericht zu unterbreiten.

bindung zwischen dem Generalfommando und den Trei­bern dieses Junkerputsches im Pommerschen Landbund zu. Die Versammlung gewann am Schlusse der sieben Stun­den dauernden Verhandlungen die Auffassung, daß ein Grund zur Verhängung des Belagerungszustandes und der Arbeitszwangsverordnung nicht bestand. Die beiden mit wird heute die republikanischen Senatoren einzeln empfangen und Amfterdam, 18. Juli. P. N. meldet aus Washington , Wilson Bollmachten versehenen Unterstaatssekretäre erklärten denn ben Gegnern des Völkerbundes über alle Bhajen der Friedens auch zum Schluß, daß der Belagerungszustand in der Pro- fonferenz Aufklärung erteilen.- Der New Yorker Korrespondent vinz Pommern einschließlich der Stadt Stettin nicht aufrecht- der Daily News" meldet seinem Blatte, daß man in dortigen gut erhalten werden könne, und hoben den Belage unterrichteten Kreisen der Ansicht ist, daß der Friedensvertrag vom rungszustand auf. Hierdurch entfallen auch die Maß- amerikanischen Senat schwerlich vor Ende August rati. nahmen, die auf Grund der ergangenen Verordnung gegen figiert werden wird. die Landarbeiter ergriffen sind, insbesondere etwaige Ver­Mehrheit für Ablehnung? haftungen. Es wird auch darauf hingewirkt, daß Verurtei­Berlin, 18 Juli. Die Antwort der deutschen Regierung auf Rotterdam , 18. Juli. ( T. 1.) Die Morningpost" melbet aus die Note des Marschalls Foch wegen der Tötung des Sergeanter lungen auf Grund des bestätigten Belagerungszustandes Washington , daß die Opposition im amerikanischen Senat eine Be- Manheim ist bereits abgegangen. In dieser Antwort wird das ( Stettin ) wegen politischer Vergehen im Hinblick auf den bingungsnote zur Ratifizierung des Friedensvertrages einbrachte, rauf hingewiefen, daß einem Teile der franzöfifcherseits auf­Erlaß eines Strafverfahrens nachgeprüft werden. die 51 Senatoren zählt, das heißt, drei mehr als für die Mehrheit gestellten Forderungen, insbesondere der Forderung wegen Eins Gleichzeitig ist im Einverständnis mit den Vertretern erforderlich find. Die Republikaner werden folgende Abänderungen leitung eines Untersuchungsverfahrens gegen die Täter, wegen des Generalkommandos die Zusicherung gegeben worden, daß beantragen: 1. Ausdrückliche Berücksichtigung der Monroe- Lehre, der Entschuldigung und wegen der Uebernahme der Kosten der in Zukunft Maßnahmen von der Bedeutung der Verhängung faniiche Politik z. B. die Emigration, 3. Klarstellung der ameris gefchehen ist. Die für die Familie des Getöteten beanspruchte Ent 2. Vorbehalt einer vollständigen Kontrolle über die innere ameri- Beerdigung, bereits vor Eingang der französischen Note Genüge des Belagerungszustandes nicht ohne Zustimmung der Zivil- fanifchen Verpflichtungen unter Artikel 10 des Friedensvertrages, ichädigung ist, obwohl eine Rechtsverpflichtung nicht besteht, aus behörden und im Benehmen mit den Vertretern der Arbeiter 4. Vorbehalt des Austrittes aus dem Völkerbund nach 2 Jahren. Entgegenkommen zugestanden worden. Dagegen lehnt die deutsche schaft getroffen werden. Mehrere Senatoren verlangen die Aufnahme einer Klaufel gegen Regierung die verlangte Bestrafung der Stadt Berlin mit einer Die Vertreter der Arbeiterschaft haben die sobie Regelung der Schantungfrage, doch ist hierfür feine genügende Buße von einer Million Franken als völferrechtlich unbegründet ab. fortige Aufhebung des Generalstreifs zu- Mehrheit vorhanden. gejagt. Es wurde auch von ihnen anerkannt, daß nach dem Abschluß von Tarifverträgen, an die beide Parteien ge­bunden sind, jeder Tarifbruch zu verwerfen ist, und daß namentlich ein Tarifbruch während der Ernte ein Daß die rote Fahne, das Symbol des Sozialismus, im alten Vergehen gegen die Gesamtheit ist. Zwecks Ueberwachung der Deutschland streng verpönt war und auf die Behörden und Sozia Einhaltung der Tarifverträge und Schlichtung von Arbeits- liftenfresser wirkte wie das bekannte rote Tuch auf den Stier, war itreitigkeiten werden unverzüglich Schlichtungsaus nicht weiter verwunderlich. Leider ist das aber auch im neuen Weimar , 18. Juli( Eigener Drahtbericht des Vorwärts"). schüsse auf Grund des Gesetzes vom 23. Dezember 1918 Deutschland teilweise noch nicht anders geworden, wie folgender tätigten Politik trat heute wieder einmal in der Nationalversamm­Die Frivolität der von den Rechtsparteien immer noch bes eingerichtet werden, soweit es noch nicht geschehen ist. Den Fall nur einer von vielen Bandräten ist aufgegeben, über das dieserhalb Veranlaßte berichtet wird: Ein Trupp junger Leute, Mitglieder des Arbei Dr. Mittelmann finnfällig in die Erscheinung. Die Anfrage beweist, der uns aus Hamburg lung durch eine Anfrage des deutsch volksparteilichen Abgeordneten spätestens bis 10. August 1919 zu berichten. Die Organi terjugendbundes, zog des Abends von der Spielwiese nach behandelt den bellagenswerten Fall des getöteten französischen sationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind schon bei den Hause. Sie trugen eine rote Spielfahne, wie sie allgemein beim Sergeanten Manheim , der, wie bekannt, bereits zu recht ernsten Vorbereitungen zu beteiligen. Der Bürgerstreit ist als Spielen zum Abschwenken benutzt wird, und sangen unser altes Sergeanten Manheim , der, wie bekannt, bereits zu recht ernsten Die anwesenden Arbeitgeber aus dem Pommerschen Angehörigen der in Bahrenfeld liegenden Reichswehr so auf die ersten Darstellungen des Vorfalls in der Presse, ins­Kampflied: Wohlan, wer Recht und Wahrheit achtet. Das fiel den Auseinanderſegungen mit der franzöfifchen Regierung geführt bat. Die Anfrage der Deutschen Volkspartei nahm einfach Landbund, insbesondere auch der Direktor des letteren, Herr die Nerven, daß sie sich berufen fühlte, den roten Lappen" her- besondere die angebliche Aeußerung der französischen Soldaten v. Dewiß, erklärten, daß sie niemals gegen den Abschluß von unterzureißen und die gefährdete Ordnung" zu schüßen. Nach Tarifverträgen sich erklärt hätten, und daß sie mit Ent- dem die Jugendlichen den Soldaten klar gemacht hatten, daß es sich schiedenheit die Einhaltung der Verträge fordern. Maßum feine Fahne, sondern um einen Fezzen handelt, der beim Spie­regelungen sollen nicht mehr stattfinden. len gebraucht wird, bekamen sie ihr Eigentum zurüd, wobei einer Damit ist eine Bewegung beseitigt, die von der agrari- der Soldaten bemerkte, er könne nicht zugeben, daß man mit der schen Presse geflissentlich den Landarbeitern, insbesondere roten Fahne marschiere und solche Lieder singe". dem Deutschen Landarbeiterverband in die Schuhe geschoben Dieser Vorfall reiht sich würdig einem anderen an, der aus Jedenfalls war der Wortlaut der Anfrage geeignet, der Regierung wurde, die aber in Wirklichkeit einen etwas vorzeitig und Sachsen berichtet wird. Der Leipziger Arbeiterturnverein beran- in der jegt äußerst doppelt heillen äußeren politischen Lage Schwie recht täppisch unternommenen Versuch der pommerschen Land- staltete ein Kinderkreisturnfest und hatte dabei einen Umzug var- rigkeiten zu bereiten. Die Regierung ließ denn auch erklären, daß junker darstellt, sich mit Hilfe williger Militärs der Land- gesehen. Dieser Umzug wurde zunächst verboten, auf die Be- fie die Anfrage nicht beantworten könne, da die Untersuchung arbeiterorganisation zu entledigen und die frühere unheil- schwerde hin aber vom sächsischen Ministerium genehmigt, jedoch in der Affäre noch nicht abgeschlossen sei. bolle Gewaltpolitik der Agrarier im vollen Umfange wieder unter der Bedingung, daß im Festzuge teine roten Fah­aufzurichten.

beendet erklärt worden.

Weitergreifen des Araberaufstandes.

Kämpfe um Tanger .

Amsterdam , 13. Juli. Der Times" wird aus Tanger ge­meldet, daß spanische Verstärkungen und inländische Truppen in aller Gile von Larrasch, Altazar und Arzeila nach der Grenze des Distrikts Wadras südlich von Tanger geschickt wurden, wo sehr heftig gekämpft wird. Dem Aufruf Raisulis an die eingeborenen Stämme, zu den Waffen zu greifen, wird überall Folge geleistet. Raisulis berfügt über ansehnliche gut ausgebildete und bewaffnete Truppen.

Italiens Beute.

Saag, 18. Juli. Aus Paris wird gemeldet, daß die italieni­schen Ansprüche auf die österreichischen Rechte in Tientsin gaten Erfolg gehabt haben. Das österreichische Abkommen ist in seinen Einzelheiten noch in der Schwebe, es wird bersucht, heute eine Ent­scheidung über die politischen Bestimmungen zu treffen.

Das große Fest.

Von Gottfried Reller.. Schnee und Regen floß hernieder Auf novemberbraunen Bergen, Trosilos rangen alle Wipfel Mit den schweren grauen Wolfen. Von den Büschen troff es lagend, Jeder Dorn war eine Traufe, Die hinab von Dorn zu Dornen Unaufhörlich floß und weinte. Aus den dunklen Forsten wankte Jrren Schritt's ein Weib hervor, Bart gebaut in dünnem Kleide, Aber fruchtbeschwerten Leibes. Bitternd und mit nassen Fingern Las sie nasses Laub und Reisig; Mühsam sich zur Erde bückend, Raffte sie ein zaghaft Büschel. Und der Brombeer wirre Schlingen Hingen fich an ihre Füße,

Daß fie strauchelt, und das Weinen Hing an ihren Augenwimpern. Ram ein zweites Weib gegangen, Groß und start und guter Hoffnung; Schwere Hölzer auf dem Haupte, Schritt sie aufrecht her und trogig. Und sie rief mit lautem Lachen: Ei, Gebatt'rin! wie zu sehen, Sind wir beide gleich gesegnet? Run wahrhaftig muß ich lachen! Doch die andre fing urplöglich Bitterlich laut an zu weinen, Und die regenschwere Schürze Drückt' sie schluchzend an die Augen. Wieder soll ich nun gebären!" Sprach sie, fummerschwer sich fassend, Und ich habe nicht, wovon ich Mir ein warmes Süppchen toche! Meinen Gatten und Ernährer Hab' ich traurig jüngst verloren! Als er einen Stamm geschlagen, Der ihn fallend wieder schlug.

Dinge, die nicht vorkommen dürften.

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nen mitgeführt werden dürfen. Wann werden solche Uebergriffe" gelinde gesagt- endlich unterbleiben?

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Volksparteiliche Außenpolitik.

wir sind Sieger, Ihr seid Schweine", als erwiesen an, obwohl es feststeht, daß die Untersuchung bisher fein flares Bild der Begebenheiten gezeigt hat. Die Anfrage nannte weiter das tätliche Vorgehen der Menge gegen den französischen Soldaten erfreu lich, ein bei der augenblicklichen Sachlage recht vorschnelles Urteil.

Flüchtlingsfürsorge.

Der Belagerungszustand in Breslau und wohlfahrtspflege in Preußen hat dem Bund der deutschen

Oppeln .

Aus der Preußischen Landesversammlung wurde folgendes veranstalten, um eine Hilfsaktion größten Stils zu ermög dringende Telegramm abgesandt:

An den Reichswehrminister Noste, Weimar . Alle schlesischen sozialdemokratischen Abgeordneten der Breu­ßischen Landesversammlung ersuchen dringend um sofortige Aufhebung des Belagerungszustandes in den Be zirken Breslau und Oppeln , da die Voraussetzungen für dessen Verhängung gefallen find.

Gleichlautende Telegramme wurden an den Reichs- und Staatskommissar Hersing sowie an den Zentralrat für die Provinz Schlesien gesandt.

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,, Und ich weiß nicht, wie das endet; Leben soll zu Leben kommen, Und das drängt sich und das mehrt sich, Und das Herz ist frank zum Tode!

,, Wie ein Tier auf wilder Heide Schein' ich mir, das ohne Gott, Ohne Gott und ohne Sterne Hungernd irrt und sich vermehrt." Hei, was ficht dich an, du Blöde?" Rief die andre, heller lachend; Lustig bau'n wir unsre Wölbung In das weite Reich hinaus! Fäuste geb' ich meinen Kindern Und gesunde weiße Zähne! Sieh, das jüngste hat mir neulich Hier den Ohrlapp durchgebissen! Meinen Mann hab' ich vertrieben, Weil er faul war und den Kindern Alles Brot, das ich erworben, Vor den Mäulern wegstibiste!"

Du bist start und du bist frech!" Sagte wiederum die andre; " Ich bin zag und das Gewissen Liegt mir leider in der Art!" Also standen beibe Weiber Hohen Leib's fich gegenüber, Und je lauter jene lachte, Desto traur'ger wurde diese.

Und es fam der Nordlandswind Mächtig rauschend über die Berge, Und die Tränen der Bedrängten Trocknete sein scharfes Wehen .

In der Höhe schwamm im Blauen Einesmals die Spätherbstsonne, Daß in bellem Golde flammten Wie ein Morgenrot die Wälder. In der Tiefe trieben wogend Aufgejagt die zerrissenen Nebel, Vor dem wehenden Riesenbauche Stürmten sie verscheucht davon. Doch ein prächtiges Festgeläute leberklang das mächt'ge Rauschen, Und im Glanze der blizenden Sonne 2ag im Tal eine strahlende Stadt.

Berlin , 18. Juli. Der Staatskommissar für die Kriegs Grenzmarken- Schußverbände in Berlin W 57, Potsdamer Str . 75, die Erlaubnis erteilt, Sammlungen aller Art für die Flüchtlinge aus den besetzten und abzutretenden Gebieten zu lichen. Die Fürsorge wird sich auf die Flüchtlinge aus den Ditprovinzen, aus den westdeutschen Provinzen, aus Schles­ wig und aus Elsaß- Lothringen erstrecken. In erster Linie liegt die Flüchtlingsfürsorge naturgemäß dem Staate und dent Reiche ob. Die Not der Hunderttausende von Flüchtlingen ist aber so groß und erfordert so schnelle und vielseitige Hilfe, daß die private Unterstüßung gar nicht zu entbehren ist. Der demnächst erscheinende Aufruf um Geldspenden für die Flüchtlingsfürsorge wird hoffentlich im ganzen Reiche willige Herzen und offene Hände finden.

Lang hinwallende Bürgerzüge

Sah man schimmernd sich drin bewegen, Ihnen wehte die fliegende Seide Reich gebildeter Banner voran. Herrlich wogte der Wind aus Norden, Und die Glocken erfchollen mit Macht; Da ertönten auch starte Bofaunen, Helle Trompeten mit schwellender Bracht. Und die fingende Menschenstimme Deutlich man dazwischen bernahm, Seltsam, neu und herzerschütternd Wie der seliggewordene Gram. " Freude, schöner Götterfunken!" Hallte herüber der klingende Sturm, War fein Kirchenlied und fein Kriegslied, Doch die Glocken schallten vom Turm. Horchend standen die armen Frauen, Und die Lacherin wurde still. Und sie sprach: Wer doch nur wüßte, Was das alles bedeuten will?" ,, Einer rief, den zu Tale laufen Jch mit hastigen Schritten fah, Daß die schönere und die größere, Ja, die bessere Zeit sei nah! Aber komm, du zage Klagende, Was es immer bedeuten mag, Feiern wir in meiner Hütte Diesen unbekannten Tag!

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Bringe die weinenden, deine Kleinen Zu den meinigen schnell zur Stell'; Wir entfachen ein lustiges Feuer, Schaffen die Welt uns warm und hell!

Neuen Most hab' ich im Hauſe, Nüsse für die junge Brut; Und beim frohen Mütterschmause Fassen wir einen guten Mut 1" So genossen sie unwissend Jenes Tages Silberblid; Mit am warmen Feuer ruhte Still ein fünftiges Geschick. Seine unsichtbaren Hüter Lehnten am Standartenschaft In den gold'nen Wappenröden: Das Gewissen und die Kraft.