Einzelbild herunterladen
 
  

=

Gerichts- Beitung.

"

--

Die

mission zu wählen, welche einen Kartellvertrag ausarbeitet, der gegenüber, welche behaupteten, daß Frau Linde in fünf Fällen des Bierboykotts wurde gerügt, daß namentlich Bauarbeiter, und das enthält, was durchführbar ist. versucht habe, sie zu falschen eidlichen Aussagen zu ver- hierbei auch Rohrleger, vielfach fündigen und in Lokalen ver­Wistinghausen- Dresden und Bösching- Bremen leiten. Die Miether der Angeklagten scheinen dieser kehrten, in denen Ringbier verschänkt wird. Die Kollegen wur wenden sich in längeren Ausführungen ebenfalls gegen den alle 1111r denkbaren Echlechtigkeiten, zuzutrauen, denn in den aufgefordert, dieses in Zukunft zu vermeiden, und mehr für Industrieverband, während Philipp Düsseldorf dafür Milchkellern, Schlächterladen und anderen Drten, in strikte Durchführung des Bontotts einzutreten. Zuin Schluß eintritt. denen die Hausfrauen ihre Einkäufe besorgten, ging eine Zeit wurden die Kollegen ersucht, die Sonntags stattfindenden Zu Wullschläger Burg ist dafür, daß die finanzielle lang das emig folportirte Gerücht um, daß Frau Linde in Ab- sammenkünfte( Morgensprachen) bei Rattke, Krautstr. 48, Schayer, Frage zentralistisch geregelt, daß aber die Agitation und Orga- wesenheit der Miether mittelst Nachschlüssel in deren Wohnungen Brunnenstr. 44, und Tolksdorf, Görlitzerstr. 58 regelmäßiger zu nisation lokal behandelt wird. bringe und Kohlen, Messer 2c. stehle. Irgend welche Beweise besuchen. v. Elm- Hamburg : Er sei mit dem bestimmten Auf- für die Wahrheit dieser Gerüchte liegen nicht vor. Die jetzigen trage von der Generalfommission geschickt, von der Gründung Belastungszeugen waren fast sämmtlich früher als Hausreiniger 2c. Filiale der Zimmerer referirte Genosse Silber­In der Verbandsversammlung der der hiesigen eines Bekleidungsindustrie- Verbandes abzurathen. Unter seinen im Dienste der Angeklagten und sind nicht im Guten mit Auftraggebern feien ebenfalls prinzipielle Anhänger von Industrie- ihr auseinander gekommen. Neben anderen häßlichen Dingen, Ausführungen des Redners fanden in der Versammlung all­schmidt über den Nugen der Gewerkschaftsbewegung. verbänden. Man sei aber der Meinung, daß die verschieden welche die Hausbewohner ihrer Wirthin nachsagten, artigen Verhältnisse der einzelnen zur Bekleidungsindustrie ge- hört auch die Behauptung, daß sie ihren Leuten Pferdefleisch und Sonntagsarbeit zu leisten, wendeten sich mehrere Reduer in gefeitige Zustimmung. Gegen die üle Gewohnheit, Ueberstunden hörigen Branchen dagegen sprechen. Die Erfahrungen der letzten als Nahrung vorſeye. Da ein Theil der Miether zu Frau der Diskussion und wiesen vas Verderbliche einer derartigen Zeit mahnen zur Vorsicht. Es sei sehr richtig betont worden, Linde hielt, so entwickelten sich in diesem Musterhause Zustände, daß man den einzelnen Organisationen Zeit laffen müsse, sich zu wie sie nicht oft vorkommen dürften. Einzelne Frauen der einen Handlungsweise nach. Ein Antra, in dem die Anwesenden sich entwickeln. Man habe sich bis jetzt zu viel über die Form ge- Partei fürchteten sich dermaßen vor den Ausbrüchen der Heftig für denselben zu agitiren und neue Mitglieder zu werben, wurde verpflichteten, dem Berband deutscher Zimmerleute beizutreten, ftritten und darüber Organisation und Agitation vernachlässigt. feit der Gegenpartei, daß sie sich nicht mehr die Treppe hinab einstimmig angenommen. Im Verschiedenen wurde ein Antrag Wiesemann Berlin bricht in längeren Ausführungen trauten, sondern vorzogen, über den Hausboden und die nach angenommen, alle Plätze, frie Bauten, auf welchen boykottirtes eine Lanze für die Lokalorganisations- Form. der anderen Straße führende Treppe des Eckhauses hinab zu Bier getrunken wird, sollen den Lezirkskassirern und von diesen Am Dienstag wird dies Debatte, zu der sich noch eine Anzahl gehen. Die Regiffeure des jetzt gegen die Angeklagte herauf dem Corstand gemeldet werden. In dem vorigen Bericht der Delegirter gemeldet, fortgesetzt. beschworenen Gewitters waren ein Kaufmann Konsbruch und ein Töpfer Knade, denen sich die Ehefrau des letzteren und mehrere andere Mitgliederversammlung nuß es heißen: Nich hammer wurde al3 Kontrollcur gewählt und nicht Stichhammer.. Personen anschlossen. Nach ihrem übereinstimmenden Zeugniß soll die Angeklagte versucht haben, in einer gegen ihren Sohn Die Tapezirer hatten am 13. Auguft cine öffentliche Ver schwebenden Beleidigungsklage eine Frau Fischer zur falschen fainmlung einbe ufen. Zur Erledigung stand zunächst die Auf­" Soch die internationale, revolutionäre, völker Aussage zu bewegen; der Frau Knade soll sie ein schwarzes stellung eines Kandidaten zum Gewerlegericht. Die Wahl fiel befreiende Sozialdemokratie"- grober Unfug! Der Vor- Kachemirkleid versprochen haben, wenn sie wahrheitswidrig be- wiederum auf den Kllege. Hartig. Die hierauf erfolgte fitende schloß eine Versammlung des Dranienburger Arbeiter- kundete, daß durch die Schuld eines Meihers ein Kachelofen Rechnung legung der Ajitations- Kommission ergab für das leyte Bildungsvereins mit dem Hoch auf die internationale, revolu- verdorben worden sei; einen jungen Mann soll sie versucht Quartal eine Ginahme von 173,41 M., der eine Ausgobe von tionäre, völkerbefreiende Sozialdemokratie. Juristische Gelehrte haben zu einer falschen Aussage in bezug auf die Lieferung von 119,05 m. gegenübersteht. Mit dem alten Bestande ist ein des Kreises, in dem landräthliche Geheim erlasse bei den Ord. Tapeten zu bestimmen, ferner soll sie in einer Ermissionssache Kaffer vermögen von 1109,58 m. vorhanden. Die Kommission nungsparteien" beliebter sind als öffentliche Versammlungen um das falsche Zeugniß einer Hausbewohnerin geworben und hat im verflossenen Jahre 13 Versammlungen einberufen und an von Arbeiterbildungsvereinen, lißen darauf sofort ihre juristischen in einer gegen den Kaufmann Konsbruch angestrengten 50 Kominiffions- Sikungen abgehalten. Ferner ist eine Statistik Konstruktionsmaschinen mit Hochdruck unablässig arbeiten. Dant Injuriensache gleichfalls versucht haben, mit falschem Zeugniß zu aufgenommen, die über die Lage des Berufs interessante Auf­eines kleinen sächsisch- westfälischen Patentchens gelang es endlich, ihrem Ziele zu gelangen. Den Belastungszeugen stellte Rechts- schlusse gewährt. Von 200 Werkstätten sind die Kollegen einge­das Hoch als groben Unfug zu konstruiren". Nach Erhebung anwalt Dr. Schwindt eine Anzahl von Zeugen gegenüber, die laden, um über besondere Mißstände in diesen Werkstätten zu der Anklage prüfte das Schöffengericht zu Oranienburg unter befunden sollten, daß die Belastungszeugen nicht nur sehr ge- berathen. Nach einer längeren Diskussion über die Thätigkeit dem Vorsitz eines Assessors diese Konstruktion underachtete sie hässig, sondern auch aus anderen Gesichtspunkten unglaubwürdig der Kommission, in der auch wiederum über lokale und zentrale für richtig: der Vor, hende des Arbeiterbildungsvereins wurde zu und bedenklich seien. Der Staatsanwalt hielt am Schlusse der Organisation gesprochen wurde, wählte man folgende Kollegen 15 M. wegen, groben Ünsugs" verurtheilt. Eelbstverständlich hat er umfangreichen Beweisaufnahme die Anklage in vollem Um in die Agitations- Kommission: Schwanz, ülesem, Martiel, Freis biergegen Berufung eingelegt, dem Landgericht II wird es nicht schwer fange aufrecht und beantragte wegen der Verleitungen zum wald, Feder. Homann, Menze, Kerfack. fallen, die ungeheuren Löcher zu entdecken, an denen jene Kon- Meineide 3 Jahre Zuchthaus und wegen einer daneben struktion leidet und den Missethäter von Schuld, Strafe und laufenden geringfügigen Körperverlegung noch 14 Tage Zucht Brauche Beschäftigten hielt am 14. August eine Versammlung Die Freie Vereinigung aller in der chirurgischen Roften freizusprechen. Den Kautschulbegriff grober Unfug" in haus. Rechtsanwalt Dr. Sch windt suchte dagegen auszu ab. In derselben wurde beschlossen, das Stiftungsfest wegen des § 360 Biff. 11 Str.-G.-B. findet nach der Absicht des Gesetzgebers, führen, daß es sich hier um ein tolles Komplott von Leuten ab. In derselben wurde beschlossen, das Stiftungsfest wegen des Sem allgemeinen Sprachgebrauch entsprechend, lediglich auf Hand- handele, die sich zu einem Racheakt gegen eine Hauswirthin ver- jewski mußte konstatirt werden, daß derselbe für die Arbeiter ver­Bierboykotts ausfallen zu lassen. Ueber den Streit bei Papa­lungen Anwendung, wie sie muthwillige Leute, Studenten, Row- bunden haben, von welcher sie ermittirt und nicht nach Wunsch loren ging. Da zur Zeit sehr wenig zu thun ist, so haben sich dies und Kinder zu ihrem Plaisir und zur Belästigung des Publi- behandelt worden seien. Der spiritus rector sei der Kaufmann unerfahrene Arbeiter, darunter auch weibliche genug gefunden, fums vorzunehmen pflegen. Dem sächsisch westfälischen Inter Ronsbruch, der, wie der Vertheidiger aus den Akten feststellte, die die Stellen besetzten. Immerhin mag wohl der Fabrikant pretationspatent ist e3 allerdings dennoch gelungen, zweimal wegen Urkundenfälschung vorbestraft und nach der einen gewaltigen Verluft haben, denn derselbe soll von der unter demselben Begriff einige Handlungen 311 subsu- Auskunft der Polizei übel beleumundet sei. Auch der zweite Haupt- Innung bereits 200. M. Unterstützung erhalten haben. Von den miren, die die Ausbeutungsruhe politisch unreifer Anhänger träger der Denunzation, der Töpfer Knade sowohl, wie dessen Streifenden sind noch 2 Mann zu unterstüßen. Sodann wird des bestehenden Ausbeutungssystems zu beunruhigen geeignet sind. Ehefrau seien mehrfach vorbestrafte Personen, die nur von Rache- bekannt gegeben, daß für die Mitglieder am Sonntag, den Es haben daher im Gegensatz zu der Absicht des Gesetzgebers gefühlen erfüllt und ganz und gar nicht glaubwürdig seien. Der 28. September, Nachmittags 1 Uhr, eine Vorstellung in der und zu der Ansicht nicht nur des Publikums mit gesundem Wertheidiger beantragte deshalb die Freisprechung der Angeklagten Urania stattfindet, zu der Billets à 50 Pf. beim Kassirer zu Menschenverstand, sondern auch aller hervorragender Juristen Ver- in allen Fällen des§ 159 des Et.-G.-B.- Der Gerichtshof urtheilungen selbstverständlich nur von Sozialdemokraten- statt- sprach die Angeklagte der Verleitung zum Meine i de gefunden. Das Oranienburger Urtheil geht über jene Ver- in zwei Fällen und der einfachen Körperverlegung schuldig und urtheilungen hinaus. Es stellt fest, daß der Arbeiter- Bildungs- verurtheilte sie zu einer Gesammistrafe von 1½½ Jahren und verein notorisch" sozialdemokratische Ziele verfolge. einer Woche Zuchthaus, wovon eine Woche durch die hätte es logisch schließen müssen fann und darf tein ver- erlittene Untersuchungshaft für verbüßt erachtet wurde. nünftiger Gast dieses Gast dieses Vereins fich durch Ausbringen des Hochs beunruhigt oder belästigt" fühlen. Es kommit zum gegentheiligen Schluß. E3 nimint an, da das Hoch geeignet ist, das Publikum" welches?

-

-

=

vor

-W

-

Versammlungen.

haben sind. Unter Verschiedenem wurden die Zustände der Groß­firma Jetter u. Scheerer in Tuttlingen besprochen. Die Arbeits­zeit in dieser Muſterfabrik ist von Morgens 6 Uhr bis Abends 7 Uhr bei einem täglichen Lohn von 1,50-3 M. Desgleichen wurden die schlechten Preise in den Fabriken von Krüger und Dewitt u. Herz fritisivt.

Eine recht gut besuchte öffentliche Glasarbeiter Ver sammlung, zu der die Glasarbeiter aus Stralau- Nummelsburg, dem es ausgebracht war, zu beunruhigen, so muß( ei, ei hilfen, einberufen vom Berliner Metallarbeiter- Berband, tagte 19. Auguſt in Rich- Rummelsburg in Müller's Lokal. Die Berufs­Eine Brauchenversammlung der Rohrleger und Ge- Berlin , köpnick und Charlottenburg geladen waren, tagte qu warum muß?) die Annahme gerechtfertigt erscheinen, daß da­durch das Publikum beunruhigt oder ungebührlich belästigt ist." am Sonntag, den 12. Auguft, bet Chrenberg. Antensitaße 16 genossen aus Köpenick entschuldigten ihr Fernbleiben, da fie in Es fei nicht nöthig, daß Beugen befundeten, sie hätten sich da- Genosse Jahn hielt einen mit Bei all atifgenommenen Vortrag einem, außerordentlichen Falle heute( Sonntag) arbeiten müssen. Eine Diskussion um ersten Punkt der Tagesordnung erstattete der Kollege Pe te ra durch beunruhigt und belästigt gefühlt, zumal nachdem der über: Die französische Arbeiterbewegung". Gendarm Beschte das für seine Person gethan hat." Gendarm fand nicht statt. Mitgetheilt wurde, daß am 26. August eine eil über den internationalen Glasarbeiterkongreß in Paris Beschte war nicht eingeladen, sondern zur Ueberwachung amtlich öffentliche Rohrleger- Versammlung in demselben Lokale stattfindet, Bericht. Redner bedauerte es, daß im allgemeinen unter den beordert und er hat sich beunruhigt" gefühlt!- Arme um zwei Kandidaten als Beisitzer zum Gewerbegericht vorzuschlagen. Kongreßbelegirten die Meinung vorhanden war, die deutschen Polizeinerven! Ferner wird bekannt gegeben, daß die Besichtigung der Wasser Arbeiter zeigen sich überall als Lohndrücker, weil sie für den E3 stelle sich zum Beispiel werke am Müggelsee von seiten des Verbandes nicht stattfinden billigsten Preis arbeiteten. Eine schwere Auflage, die sich gegen die Hausbesigerin fönne, weil die Direktion dieses aus Betriebsrücksichten Sonntags die deutsche Waare inklusive Transport fáum so theuer, wie ste in England hergestellt werden könne. Nach Wittwe Pauline Linde, geb. Stiehle, richtete, beschäftigte nicht gestatten fönne. Des weiteren wurden die Kollegen ersucht, einer Berechnung bekomme ein englischer Arbeiter geuau vorgestern die 3. Ferien- Straftammer hiesigen Landgerichts I in die vom Verband einberufenen Versammlungen reger zu besuchen, einer etwa fünfstündigen Verhandlung. Die aus der Unter- es sei bedauerlich, daß die Gruppe der Rohrleger fast immer durch suchungshaft vorgeführte Angeklagte ist Besitzerin eines großen Abwesenheit glänzt. Bemerkt wurde hierbei, daß den Rohrleger Eckhauses in der Staligerstraße und scheint mit verschiedenen gehilfen der Besuch der Versammlungen unmöglich gemacht würde, ibrer Miether in einem dauernden Kriegszustande gelebt zu da die Herren Rohrleger die traurige Gewohnheit haben, den haben, denn Rückereien, Anklagen wegen firajbaren Eigen- Gehilfen nach beendeter Bauarbeitszeit mit den Wagen oder nutes, Exmissionen, Ziviltlagen wegen Reparaturarbeiten in sonstigen anderen Bestellungen nach der Werkstatt zu schicken, so den Wohnungen der Miether 2c. waren nicht selten. Welche daß es für die betr. Leute häufig genug 8 Uhr würde, von einem Gefühle einen Theil der Miether gegen die Wirthin be Besuch der Versammlungen also dann keine Rede sein könne. feelten, zeigte die Thatsache, daß auch Frau Linde einmal Ost genug müssen die Gehilfen diese Arbeiten auch noch unent­von einer Mietherin wegen angeblichen Diebstahls an einem geltlich verrichten. Diese Rücksichtslosigkeit und Unfitte der Rohr eifernen Ofen denunzirt, in dem betreffenden Strafverfahren aber leger den Helfern gegenüber wurde entschieden getadelt und die freigesprochen worden ist. Jezt stand der Angeklagten eine Erwartung ausgesprochen, daß es sich die Rohrleger angelegen ganze Phalang von ehemaligen Hausoffizianten derselben sein lassen, in dieser Beziehung Remedur zu schaffen. Betreffs

-

so viel Lohn, wie ein Glasarbeiter in Deutschland mit seinem englische Glasfabrikanten ihre Betriebe stillstehen und beziehen Hilfsarbeiter zusammen. Grund dieser Erfahrungen lassen englische Glasfabrikanten ihre Betriebe stillstehen und beziehen die billigen Waaren aus Teutschland. Von den gestellten An­die billigen Waaren aus Teutschland. Von den gestellten An­trägen feien einige nach mehr oder minder heftiger Debatte an genommen, andere zum nächsten Kongreß, der in Belgien statt­finden solle, zurückgestellt. Sodann ist die Einberufung eines internationalen Kongresses auf alle zwei Jahre festgesetzt. Gin Antrag auf Schaffung eines internationalen Organs wurde nach längerem Debattiren zurückgezogen, dagegen beschlossen, alle den Vorstand der

wichtigeren Begebenheiten sofort an internationalen Glasarbeiter= Vereinigung

berichten.

In der Diskussion wurde keine besondere Kritik geübt, der Tadel aber, der den deutschen Kollegen auf dem Kongreß zu Theil wurde, als Ausporn betrachtet, energischer weiter zu agitiren und

Sprechsaal.

nicht hineingehört, fann nur im fonkreten Fall erfolgen. Es ist Forderungen, die in einem guten Schulaufsatz erfüllt zu organisiren, da es nur unaufgetlärte, unorganisirte Kollegen leicht ersichtlich, daß dadurch die Verantwortlichkeit des sein müssen, kann der Stil dieses Romans" nicht be- find, die zu solchen Klagen Anlaß geben. Die Versammlung Herausgebers eminent gesteigert wird. Nicht stehen. Oder ist das folgende etwa zulässiges Deutsch: Er stimmte sodann einer Resolution zu, in der sie ihr Einverständniß genug, daß er ausgedehntes literarisches Wissen und künstlerisches war doppelt niedergedrückt, weil er merkte, wie ihm der Alte mit den Arbeiten des Kongresses bekundet. Eine längere Debatte Verständniß besitzt, muß er damit einen feinen Blick für seine Interessen ansuußen wollte, daß er hier in der Stadt entspann sich über den dritten Punkt der Tagesordnung: Wie für pädagogische Wirkungen verbinden. Von dem Grade, nichts sein sollte, wie der Diener des reichen Geheimraths und stellen wir uns zum Agitations- und Unterstützungsfonds. Schließlich in dem diese Bedingungen erfüllt sind, wird das Ver- daß des Alten Bestreben war, davon möglichst zu profitiren." wird der Vertrauensmann mit noch einigen Kollegen beauftragt, trauen abhängen, das man dem zur nächsten Versammlung geeignete Vorschläge auszuarbeiten. ganzen Unternehmen( Band I S. 14.) entgegenbringen darf. Es würde ungerecht sein, einzelne Wer sich von Herrn Rosenow's natürlichem Beruf zum Beschlossen wurde ferner, anstatt der bisherigen Quittungefarten Werke herauszugreifen und aus deren Werth oder Unwerth ein Herausgeber einer Romanbibliothek noch nicht überzeugt hat, Quittungsbücher einzuführen. Weiter erstattete Kollege Fischer, allgemeines Urtheil abzuleiten; der Werth der dargebotenen Pro- mag sich durch folgende lichtvolle Konstruktionen den letzten Zweifel Delegirter der Gewerkschaftskommission, Bericht über die Thätig­dukte kann in der Zukunft steigen oder sinken; bleibend da- nehmen lassen. feit derselben. Lebhaft wurde dagegen protestirt und es als eine gegen ist die Persönlichkeit des Herausgebers, der Einfluß seines Jenes süße Gefühl war über ihn gekommen, welches jeden Ueberhebung der Gewerkschaftskommission betrachtet, darüber be­Geschmacks, seines Wissens, seines fritischen Sichtungstalents. ergreift, der nach langer Abwesenheit die Stätte betritt, wo er finden zu wollen, ob ein Streit inszenirt werden könne oder Man darf Emil Rosenow , unter dessen Flagge die in der als Kind gelebt, wenn er seine Heimath wiedersieht."( S. 6, nicht; die Kommission könne doch nur durch den jeweiligen De­Ueberschrift annoncirte Romanbibliothek hinaussegelt, nicht vor- 1. Band.) legirten informirt werden, ob die Konjunktur günstig und ein werfen, daß er allzu zaghaft seine Persönlichkeit im Hintergrund Als er sich in seinem neuen Amte fühlte, war seine erste Streit berechtigt sei. Zum Schluß wurde eine öffentliche Ver­verborgen halte. Der erste Mitarbeiter des Herausgebers Emil Regierungshandlung, eine neue Fabrit- Ordnung zu er- sammlung der Glasarbeiter in Charlottenburg in Aussicht ge­Rosenow ist Emil Rosenow , der Dichter. Durchdrungen von lassen, durch welche die Kündigungsfrist aufgehoben, so nommen, und aufgefordert, mehr für die freiwilligen Beiträge der Anschauung feines Kollegen Göthe , der bekanntlich von der ziemlich alles verboten wurde und für jedes Versehen ver- zur Unterstützung der Oldenburger streikenden Kollegen zu sorgen. Bescheidenheit eine sehr geringe Meinung hatte, präsentirt er schärfte Geldstrafen angesetzt waren. schleunigft, mit unanständ'ger Gile", dem Publikum ein schrift- Tie Arbeiter fanden die Fabrikordnung als eine tiefe ftellerisches Etwas, das er in verzeihlichem Vaterstolz für einen Demüthigung."( S. 25, 1. B.)- Arbeiter- Roman" hält, das aber in Wirklichkeit nichts weiter Diese Proben sind leider charakteristisch für den Stil des Die Redaktion stellt die Benugung des Sprechsaals, soweit der Raum dafa ist, als ein werthloses, mit einem unglückseligen Phrafen ganzen Buches. In wirklich gutem Deutsch ist nicht eine Seite abzugeben ist, dem Publikum zur Besprechung von Angelegenheiten allgemeinen Interesses zur Verfügung: fie wahrt sich aber gleichzeitig dagegen, mit dem Sozialismus durchsetztes Machwert, das möglicherweise in guter Ab- geschrieben. Inhalt desselben identifizirt zu werden. ficht, bestimmt aber ohne jedes ernstzunehmende Können zusammen- An die Abbildungen, die dem Buch eingefügt sind, will ich In Nr. 189 des Vorwärts" wird in einem Versammlungs geschrieben wurde. Man könnte ein Auge zudrücken, wenn der Verfasser fein Wort der Kritik verschwenden, wohl aber halte ich es für bericht der Filiale des Verbandes deutscher Töpfer zum Schluß nicht zugleich der Herausgeber der ganzen Bibliothek wäre; meine Pflicht, sie zu tennzeichnen. Wenn man es fertig geschrieben: Die Versammlung erklärt mich des Postens eines dichten ist nicht Jedermanns Sache und die des Herrn Rosenow bringt, mechanisch hergestellte Bildertafeln ohne Auffassung, Bertrauensmannes der Töpfer für unwürdig, angeblich, weil ich gewiß nicht: was aber soll man von einem tünstlerischen Geschmack ohne Zeichnung, ohne Perspektive, ohne Staffage dem den Töpfer und Flaschenbierhändler Franke zu unrecht bezichtigt halten, der nicht einmal hinreichte, dieses Opus der Deffentlichkeit Arbeiter im Prospekt als künstlerisch ausgeführte Illustrationen" haben soll, daß er boykottirtes Bier jühre. Es wäre wohl an vorzuenthalten, und was von dem kritischen Scharfblick eines anzupreisen, dann hört eben nicht nur die Gemüthlich gebrachter, die dort Versammelten hätten sich nach einer öffent­Mannes, der auf Seite 58. es fertig bringt, den gut teit, sondern auch verschiedenes andere auf, z. B. die lichen Versammlung der Töpfer hinbemüht und dort ihren An­bürgerlich deklamirenden Robert Heinede in Sudermann's Scham. Und was soll denn selbst der wohlwollendste trag gestellt, denn nur eine solche Versammlung ist berechtigt, gleichfalls gut bürgerlicher Ehre" zu einem flaffenbewußten Kritiker von den Intentionen eines Herausgebers halten, ein derartiges Urtheil zu fällen. Was nun Herrn Franke au Proletarier zu machen? Auch so physiognomielose Reden über der den kommenden Roman( Die Drohnen der Gesellschaft") in betrifft, so hat er wohl ganz vergessen, daß ich erstens nur seine den Sozialismus, wie sie der Verfasser einem Arbeiterführer in einer Form ankündigt, die einerseits marktschreierisch und ge- über den Bierboykott gemachte abfällige Kritik getadelt habe, und den Mund legt, find glücklicherweise selten. Was aber am aller- schmadlos ist, andererseits eine niedrige Spekulation auf die zweitens, daß er doch auch nach seiner eigenen Aussage nach Ver= peinlichsten berührt weil es nämlich zum traurigften Rückschluß Sensationsgier des Publikums darstellt. hängung des Boykotts über sämmtliche Ringbrauereien noch auf die ästhetische Bildung des Verfassers zwingt-, ist die Resultat: Das Dargebotene ist werthlos und die Persönlich mehrere Achtel Bier aus der Brauerei Oswald Berlinor be Thatsache, daß Herr Rosenow fein Deutsch tann, ich bitte mich feit des Herausgebers bietet keine Garantien für eine Besserung zogen hat. Gustav Melzer, Erich Schlaikjo. Bertranensmann der Töpfer für Berlin und Umgegent buchstäblich zu verstehen: tein Deutsch ! Selbst vor den in der Zukunft. Verantwortlicher Redakteur: Hugo Pötsch in Berli Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

"