Hr. 566» 3H. Jahrgang Sonntag, W.JnBIW
Punkte und Pünktchen. Die.Freiheit� vom Donnerstagabend veröffentlicht einen aus Zürich datierten Brief von Dr. Richard Greiling, dem Verfasser von„J'accuse" und anderen deutschfeindlichen Propogandawerkcn, der gegen einen ihn be- treffenden Satz meines Artikels„Unabhängige Friedens- sabotage" ausführlich protestiert. Ich hatte geschrieben: „Ans Zürich meldete der Berichterstatter de?„Journal� in einem zwei Spalten lanpen Telegramm eine Unterredung mit Dr. Greiling, einer Zierde der Unabhängigen, der an dem In» halt des Vertrages(des FriedensvertragesZ nichts auszusetzen hatte." Das absolute Gegenteil sei wahr, behauptet Dr. Grelling, und um dies zu beweisen, zitiert er mehrere Sätze seines Interviews. Das Stammpublikum. der„Freiheit" dürfte durch die Zitate Grellings ebenso befriedigt sein, wie jenes des Pariser „Journal" durch das Original des Interviews. Denn wenn Dr. Grelling die„unglaubliche Härte" des Vertrages„als Jurist" mit den Worten rechtfertigte, die Gerechtigkeit fordere, „daß der Schuldige bestraft werde und Sühne leiste", wenn er ferner seine Hoffnung auf spätere Milderungen von einer noch nicht vorhandenen„Reumütigkeit" des deutschen Volkes abhängig machte, so konnten sogar die empfindlichsten unter den chauvinistischen Lesern des„Journal" nicht mehr von einem deutschen Unabhängigen verlangen. Immerhin könnte man aus Grellings Zitaten den Ein- druck gewinnen, meine Behauptung, er habe am Inhalt des Friedensvertrages nichts auszusetzen gehabt, sei nicht nur zu weitgehend, sondern ganz und gar ungerechtfertigt.� Herr Dr. GreMig scheint großen Wert darauf zu legen, daß man auf die Angelegenheit zurückkomme. Das soll geschehen: er wird nicht umsonst berichtigt haben I Man liest an einer Stelle seiner Zitate(wörtlich aus der „Freiheit" wiedergegeben): .Im Osten wird die größte Zukunftsgefahr entstehen.. Auf die Frage des Interviewers, ob Deutschland unterzeichnen wird, antwortete ick wvrtlick: .Ja. vorausgesetzt, daß man ihm gewisse Konzessionen machen wird." Diese drei Punkte nach dem Worte: ent- stehen, bedeuten selbstverständlich, daß die folgenden Aus- führungen weggelassen wurden, weil für die Sache be- deutungslos. Nicht wahr. Herr Dr. Grelling? Sie ge- statten aber wohl, daß ich sie für die Leser des bösen„Vor- wärts" übersetze: „Im Osten wird die größte Zukunftsgefahr entstehen. Ich habe gegen die drei großen Westmächte nicht «inen Vorwurf zu erheben. Amerika nimmt nichts: e s bleibt seinem idealen Programm treu, obgleich Wilson einige Kompromisse hat annehmen müssen, die sicherlich unvermeidlich waren. England nimmt als Mandatar oder "'sonstwie die deutschen Kolonien in Besitz. Deu t s ch- -ln n d wird sich mir. diesem Verlust abfinden müssen. Was Frankreich anbelangt, erhält eS Elsaß » Lothringen zurück, waS gerecht und worüber nicht zu streiten ist. ES besetzt das Saarbecken und beutet es während 15 Jahre a u S. Das ist eben- falls gerecht, denn unsere Truppen haben bewußt im besetzten Frankreich furchtbare Schäden angerichtet, die zum großen Teil nickt einmal durch militärische Notwendigkeiten begründet waren, sondern in der einzigen Abficht, zu schaden und unsere Industrie eines unbequemen Konkurrenten zu entledigen. Frankreih? begeht also keine annexio�nistische Tat, indem es eine für die Wiederherstellung seiner Industrie uotwendige Wiedergutmachung sucht." Des weiteren bezeichnet Grelling die Reden Rantzaus in Versailles und Fehrenbachs in Berlin , wie auch aller Führer der Mehrheitsparteien, als lügnerisch und leichtfertig,
Erleuchtung. tffs Roman von Henri Barbusse. verdeutscht von Max tzochdorf. Während eines Frühlings sprachen wir viel von einer Reise, die wir eines Tages machen wollten. An den Mauern der alten Klempnerei, die Pocard in ein neues Unternehmen umwandeln sollte, klebten nämlich Anschläge der Eisenbahn» gesellschaften. Wir betrachteten'die Bilder, die noch in frisch» feuchter Farbe strahlten und im neuen Kleistergeruch dus- teten. Uns gefiel am besten das Bild von Korsika, auf dem Seelandschaften, Häfen, buntes Menschengewimmel und zwischen den Laub kränzen die Masse eines purpurn über- gossenen Gebirges zu sehen waren. Und nachher noch, als das Bild schon längst zerfetzt und beschmutzt im Winde klatsckste, zog es uns immer noch an. Es gibt Erinnerungen, die leben, wie durch Wunder, länger als alle übrigen Erinnerungen: Eines Tages kehrten wir heim. Wir traten in die Küche. Maria trug noch ihren Hut als sie sich zum Feuerzllnden bückte, und ihre Händewaren in dem dunklen Halbschatten kaum sichtbar. Und sie sagte:„Später werden wir diese Reise machen." Wir gingen auch manchmal während der Woche aus. Ich beobachtete das Leben rings um mich her und teilte Maria meine Gedanken mit. Sie war wenig beredsam und hörte mir zu. Wenn wir vom Kuchplatz abbogen, der uns einstmals so stark bewegt hatte, dann trafen wir häufig an dem ge- chrungenen Meilenstein, dort, wo eine alte Konservenbüchse lag. oetm und Genofeva Trompson, die sich nach der Meinung aller Leute bald von einander trennen würden. Die Lente pflegten zu sagen:„Das kommt davon, wenn man sich zu heftig liebt, das ist ja Wahnsinn." Maria hätte sich dieses Gerede mit murmelte in einer Att hartnäckiger Sanftheit: .Die Liebe ist etwas Heiliges." ~en11 mir heimkehrten und bei der Gerberei des schlei- chenden und überlebten Eudo vorbeikamen, dann hörten wir den Papageien husten. Dieser alte Vogel, der bis auf die Knochen abgemagert und verschossen grünlich gefärbt war, ahmte unermüdlich die Hustenansälle nach, die zwei Jahre vorher die Lungen von Adolf Prot zerrissen hatten. Piot war im Kreise der Semige» unter so traurigen lsmständen gestorben« Wir
weil diese sich weigerten, Deutschlands Schuld ein- zugestehen. Es dürste die deutsche Arbeiterschaft sicherlich interessieren zu erfahren, nicht nur wie der Unabhängige Dr. Grelling die Ausführung der 14 Punkte Wilsons durch die Entente auslegt, sondern auch wie er in der„Freiheit" diese Aus- legung durch drei stumme kleine Pünktchen ersetzt. Herr Dr. Grelling soll nicht umsonst berichtigt haben: Aus meinem Artikel„Unabhängige Friedenssabotage" ziehe
kehrten heim, und unsere Ohren waren immer noch angefüllt von dem hartnäckigen Schrei dieses sorgsam jeden Laut auf- bewahrenden Tieres. Das Tier war verbittert und versessen darauf, dieses Geräusch zu verewigen, das da eine Weile in die Welt gestiegen war, und es wollte immer noch den Wider- hall eines alten Leides herumschütteln, dem niemand mehr Glauben schenken möchte. Mit uns lebt nur noch Martha, meine kleine Schwägerin, die jetzt sechs Jahre alt ist, und sie ähnelt Marien wie ein überraschendes und winziges Ebenbild. Mit uns lebt mein Schwiegervater, der nach und nach eingeht und endlich auch Grillon. Die Zeit geht dahin und Grillon lebt immer noch zufrieden in seiner Werkstatt. Er lebt wie sein Vater, er lebt wie sein Großvater, er lebt wie sein ewiger Urahn, der Flickschuster aus dem Märchen. Er hält noch immer seine Selbstgespräche ab. er trägt noch immer sein viereckiges Käppchen, er steht noch immer vor seinem gläsernen Neste, um das kurze, saftige Pfeifchen zu rauchen, das Pfeiflein spricht und spuckt, genau so wie sein Herr sich räu sperr und spuckt, und es scheint ihm Rede und Widrarede zu schenken. Das einsame Hand- werkerdasein dieses Mannes wird mehr und mehr mühevoll, es wird fast elendig. Häufig kommt er für kleine Arbeits- dienste zu uns. Er hat einen Tischfuß auszuflicken, einen Stuhl zu flechten, ein Fenster einzusetzen. Er sagt:„Ja. was ich noch sagen wollte—" und er erzählt den ganzen Stadtklatsch. Es wurmt ihn, wenn er etwas weiß, und es bei sich behalten soll. Das gibt er ganz unumwunden zu. Und Gott weiß, ob»es bei uns Klatschereien gibt. Um Männer und um Frauen und um alle Welt ist ein ganzes Netz von Hinterlist und böser Nachrede und Betrügereien gewunden. Man sagt nur:„Ist das die Möglichkeit!" Dann denkt man an etwas andxres. Und auch Grillon lächelt inmitten all dieser Bosheit und Schlechtigkeit. Ich sehe es gern, dieses demütige Arbeitsmanngesicht, das so schön und schlicht lächeln kann. Mit seinem unfehlbaren und hellen Kopf, versteht er das Leben besser, als ich. Er ist auch besser als ich selbst. Ich sage zu ihm:„Aber gibt eS nicht Mißbräuche, gibt es nicht Laster?" „Ja," antwortete Erillon,„aber man soll das nicht über- treiben. Was mir belangt, so tolerier ich die Uebertreibung gar nicht, und ich sind, daß ebenso bei die Pessinristen, als wie bej die anderen gesündigt wird, die optimistischer foafrn,
ich die Worte:„der nichts an dem Inhalt des Vertrages auszusetzen hatte" reumütig zurück und bitte richtig zu lesen: .. Dr. Grelling, einer Zierde der Unabhängigen, der aus dem Inhalt des Vertrages keinerlei An- laß zu Vorwürfen gegen die drei großen We st mächte, Amerika , England und Frank- reich, zu erblicken vermochte." Herr Dr. Grelling soll nicht umsonst„berichtigt" haben. Victor Schiff.
Der Alkolorismus? Na ja, schön, das kommt bloß, weil das Publikum nicht genug von die allgemeine Wohlfahrt versteht. Man wirft den Stein auf all die armen, saufenden Hunde, und man glaubt sich einen großen Philosophen. Und man ist doch bloß neidisch. Weist was? Ich sprech nicht von die Lause im eigenen Pelz und ich wilder' ja selbst, und für die Leute im Schloß ist das ja schlimmer als alles. Aber dieser Bandit Brisbille, der wo doch nun der große Anarchist ist, dem soll eins nun nachsehen, daß er sich täglich die Hucke voll- schlampt und nich mal in die Woche ausnüchtert. War ja kein Verbrechen, wenn der ein anständiger Süffel war. Der Mensch muß weit sehen und einen großzügigen Zug um den Kopf haben. Toleranz! Das brauchen wir alle!" Ich sage:„Sie sind ein braver Mann." Stolz antwortet Crillon:„Ich bin ein Mann wie jeder Mann, ich pfeif' was auf die alten Ideen. Ich konfirmier die alten Ideen nicht, aber ich will auch kein Einspänner sein. Wenn ich im Leben schuften tu', so schuft ich, weil ich nichts Besseres bin, als die anderen Menschen auch!" Das spricht er, und er reckt sich aus. Und er reckt sich noch mehr auf, und er fügt hinzu:„Nichts Besseres, jawohl, nichts Besseres!" Wenn wir nicht plaudern, dann lesen wir laut vo-r. In der Fabrik haben wir eine sehr schöne Bibliothek, die Frau Gozlan ausgewählt hat. Tie Bücher, unter denen sich Werke über Erziehung und Moral befinden, sollten den Fabrikange- stellten dienen. Maria, deren Einbildung werter schweift als die mecmge, und die auch nicht an all meinen Sorgen mit- zutragen hat, gibt beim' Lesen den Ton an. Sie öffnet ein Buch, sie liest laut vor. Unterdessen feiere ich, und ich ruhe mich aus, und meine Augen betrachten das Pastellbildnis, das gerade dem Fenster gegenüber hängt. Aus dem Glasrahmeu. der das Gemälde verdeckt, huscht eine sachte Bewegung hin und her. Das ist das Aufblähen und Fliegen der Vorhänge am offenen Fenster. Und so wird das Gesicht aus diesem Bildnis, das sonst so starr schien, von Zickzacklinien und ge- heimnisvoller Spiegelung umspielt. Manchmal seufzt Marie, wenn em Kapitel zu Ende ist: „Dieie Abenteuer und Dinge, niemals passiert so etwas!" Dann rufe ich auS:„Gott sei Dank."<Äe antwortet: „Leider, leider!" Selbst wenn man zusammen lebt, ist man schmerzlicher voneinander verschieden, als man glauben mag. lLorts. folgt)
Vollversammlung 6« S.p.d.- m>»; Brolat eröffnet die Versammlung und geht noch einmal kurz auf die Gründe des Austritts ein. Nach kurzer Geschäftsordnungs- debatte wird beschlossen, zunächst Stellung zum Generalstreik am Montag zu nehmen. Bloch(S. P. D.) führt au?., daß die einfache Annahme einer Resolution nicht genüge. Die Situation sei nicht so einfach, sondern werde von Tag zu Tag schwieriger. Ein Vertreter von Johannisthal erklätt, daß in den Be- trieben bereits die Arbeitsruhe beschlossen worden sei und daß auch unsere Genossen sich dem anschließen müßten. Schmidt(S. P. D.) spricht gegen die Arbeitsruhe. Es sei ein Wahnsinn, unsere deutschen Genossen zum Streik aufzurufen. In den Ententeländern streiken die Sozialisten gegen den Gewalt- friedeb, den man uns aufgezwungen habe. Die Partei habe ja auch bereits gesprochen und wir müßten uns als Teil der Partei unter- ordnen. Knopf(S. P. D.) spricht für Arbeiisruhe. Wir würden uns mir selbst schädigen, wenn wir gegen den Streik arbeiten würden. Brolat: Wenn wir keine Unannehmlichkeiten baben wollen. so müßten wir mitstreiken. Um aber der Diktatur der Unabhängigen und Kommunisten zu entgehen, seien wir ja ausgeschieden, und wir werden nicht immer streiken, wenn es der U. S. P. und K. P. D. beliebt. Die Genossen in den Ententeländern streiken gegen den Gcwaltfrieden, dei'en Objekt wir sind.' Der Stteik könne nie das Ziel erreichen. Wo es möglich sei. unseren Standpunkt zu der- tretew sollte in den Betrieben weiter gearbeitet wenden. Unsere Sympathie drücken wir durch die Kundgebungen am Montagnach- mittag au». Die bereits im Abendblatt veröffentltchtc Resolution wird gegen einige Stimmen angenommen.. Daun referiert Genosse Dr. Striemer über: Syndikate, Trusts, Gemeinwirtschaft. Durch den Krieg ist uns die schwere Aufgabe zugefallen, die zu- sammen>gebro<l»zne Wittschaft Deutschlands wieder aufzubauen. Die freie Wirtschast sei infolge ihrer Mängel für unsere Zeit nicht mehr möglich. Das ergebe sich auch schon auS dem Umstand, daß in der freien Wittschaft Syndikate und Trusts entstanden stnd. Es habe kein Sozialist mit diesen Gebilden etwas zu tun gehabt. Durch die Syndikate und Trusts habe der Kavitalismus nur sein Kapital der» größern und schützen wollen. Unser Endziel ist selbstverständlich die endgültige Sozialisierung der Betriebe. In der Diskussion geben Kunze und Dr. Michaelis den Standvunkt der Demokraten bekannt und �erklären, daß sie der Sozialisierung vollkommen unbefangen gegenüberständen und daß sie auch der gebundenen Planwirtschaft nicht unsympathisch gegen- überstehen. Brolat erklärt daß sich beide Fraktionen deS Vollzug SrakS gemeinsam mit der Zusammenarbeit der S.P.D.» und D. P.- Arbeiterräte beschäftigt haben. .Fischer(Demokrat!: Es war kein leichter und einfacher Schritt für die demokratische Fraktion. Viel schwerer sei er aber nock für die sozialdemokratische Fraktion. Wir wollen auch die S. P. D.-Fraktion in ihren weitergehenden Aufgaben nicht behindern. Einstimmig angenommen wurde folgende Entschließung über öen Zusammenschluß der S.p.d.- unö demokratischen Fraktion. Durch die Erfahrung von mehr als acht Monaten ist bewiesen worden, daß ein fruchtbares Zusammenarbeiten der auseinander strebenden Richtungen im Groß-Berliner Arbeiterrat unmöglich ist. Die Vollversammlungen gingen mehr und mehr in politischen Auseinandersetzungen und
).p.-slrbeiterra'te Groß-Lerlins. lärmenden Austritten unter. Auch der Vollzugsrat konnte wegen des unsachlichen Verhaltens der Vertreter der U. S. P. und der K. P. seinen positiven Aufgaben nicht gerecht werden. Die Folge dieser bedauerlichen Ent- Wicklung ist eine Diskreditierung des Rätcgedankcns und eine weitgehende Teilnahmlosigkeit dex Groß-Berliner Arbeiterräte. So durste es nicht weitergehen. Aus �der Erwägung heraus, daß das Rätesystem nur verwirklicht werden kann, wenn die Arbeiterräte auf unerfüllbare politische Ansprüche verzichten und ihre Tätigkeit ans wirtschaftliche Fragen konzentrieren, haben sich die Ar- beiterräte der S. P. D. und freien demokratischen Fraktion zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, ohne daß bei Verfolgung dieses Zweckes die beiden Fraktionen von ihren wirtschaftlichen Grundsätzen und Zielen auch nur das geringste aufgebe�. Der Zweck dieses Zusammen- gehens ist sachliche Aufklärungsarbeit, tatkräftige Vcrtre» tung� aller Groß-Berliner Arbeiter und entschlossene Mit- aibest am Wiederaufbau des deutschen Wirtschaftslebens im allgemeinen und des Groß-Berliner im besonderen unter besonderer Berücksichtigung der Sozialisierungsaus- gaben. Die vereinigten Arbeiterräte werden deshalb nach Bedarf sich zur Beratung gemeinsamer Aufgaben zu- sammenfinden und durch die bisherigen Mitglieder des VollzugSrats, die mit ihnen aus gleichem Boden stehen, positive Arbeit auf dem Boden des RätegedankenS zu leisten versuchen. Die Aufgabe des Vollzugs- rats besteht im besonderen in der Vorbereitung der Vollversammlungen, in der Bereitstellung von Referenten über aktuelle wirtschaftliche Fragen, in der Vertretung der wirtschastlichen Interessen der arbeitenden Bevölke- rung durch die Arbeiterräte in Verbindung mit den Ge- werkschasten, in der Schlichtung von Streitigkeiten aus dem. Arbeitsverhältnis und in der Vorbereitung eines ge- rechten Wahlreglements für die kommenden Arbeiterräte- wahlen. Die beiden zusammengeschlossenen Fraktionen werden sich bei der Erfüllung dieses Programms von dem Bestreben leiten lassen, in der Rätefrage gemeinsam vor- zugehen und etwaige Gegensätze in sachlicher Weise aus» zugleichen. Schmidt(S. P. D.i von der Wahlkommissicm gibt bekannt, daß sie ebenfalls ans dieser Kommission ausgeschieden sind. Der Wahlkommissar habe gttan, waS ihm beliebt«, und uns nichts von den Ausschreibungen von Neuwahlen bekanntgegeben. Di« Un- abhängigen und Kommunisten versuchen jetzt schon, unsere Mandate für er l o sche n(!) zu erklären. ES muß nun endlich mal an das Tageslicht kommen, was in den Zelten getrieben worden sei. Die Arbeiterschaft habe ein Interesse daran. das zu erfabren Das HauS des Vollzugsrats sei ein AgitatiouS- bureau der Unabhängigen und Kommunisten. Brolat bittet, sich nicht ins Kleinliche zu verlieren Selbst- verständlich beginnt jetzt das große Kesseltreiben gegen uns. Unser Aufruf im..Vorwärts" zeigt auch, was wir von den Parteigenossen erwarten. Wir erwarten, daß alle Parteigenosse» aufs beste ihr« Pflicht und Schuldigkeit tun. Klein(S. P. D.) geht- in längeren Ausführungen auf den Verkehrsstteik ein und wendet sich gegen die Stellung der S.P.D. dazu._