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Antwort nichts mitgeteilt habe. Und im übrigen richtete fich unser Vorwurf ja nicht dagegen, daß Michaelis den Vize­fanzler, sondern daß er die Parteien hartnäckig belog und betrog, und das wäscht ihm kein Negen ab.

Geistige Moorkulturfpaten".

Falle ordnungsmäßig geschehen ist und bag baher die Betriebs] leitung berechtigt war, diejenigen, welche widerrechtlich die Anschläge entfernt haben, zu entlassen.

Andererseits muß als festgestellt gelten, daß die von den Ver tretern der Arbeiterschaft mit der Betriebsleitung geführten Ver­handlungen über die Handhabung des Anschlagwesens zu feiner abschließenden Vereinbarung geführt hatten und mindestens ein Teil der Arbeiter des guten Glaubens sein konnte, daß die Betriebs­Die Unanständigkeit, mit der die Agrarier das Landwirt- leitung nicht berechtigt war, Anschläge ohne Gegenzeichnung des Be­schaftsministerium bekämpfen, seitdem ein Sozialist triebsrats bzw. des Arbeiterausschusses am schwarzen Brett anzu­darin die Leitung hat, übersteigt jedes Maß. Unter der Ueber- heften.

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Eine agrarische Fälschung.

1. Die wegen passiver Resistenz entlassenen Arbeiter werden wiedereingestellt.

schrift Gin nettes Landwirtschaftsministerium" erzählte die Unter Berücksichtigung dieser Verhältnisse und des weiteren Deutsche Tageszeitung", am 28. Juli eine räubermäßige Geschichte Umstandes, daß zwischen der Betriebsleitung und den Vertretern ton einem im Landwirtschaftsministerium beschäftigten Geheimrat der Arbeitnehmer nunmehr völlige Uebereinstimmung darüber be­Marg, es wurde dabei auch eine Postkarte dieses Herrn zum steht, wie in Zufunft die Bekanntmachungen der Betriebsleitung Abdruck gebracht, die an den Rittergutsbefizer Cretius in zu behandeln sind, beschließt der Schlichtungsausschuß: Breitenfelde   gerichtet ist. Der Inhalt der Geschichte war kurz der, daß der Geheimrat des Landwirtschaftsministeriums dem Rittergutsbesitzer wegen der Vernachlässigung seiner Kartoffeläder mit 3 mang senteignung zum Zwede der Kleinsiedlung ge= droht haben soll, und dabei gar nicht erkannt habe, daß auf den seiner Ansicht nach mit Kartoffeln bestellten Feldern in Wirklichkeit Adermelbe gewachsen set.

Die Geschichte ist in der Tat niederschmetternb. Nur leidet fie an dem einen Fehler, daß, wie uns das Landwirtschafts­ministerium mitteilt, seinem Beamtenkörper weder ein Geheimrat Marg angehört, noch sonst eine Persönlichkeit des Landwirtschafts­ministeriums den Herrn Marg zugefchriebenen Auftrag gehabt habe, Das Ganze ist also eine gemeine 2üge und niederträch= tige fälschung der Deutschen Tageszeitung" und kenn­zeichnet die agrarische Stampfesweise, die auf der Höhe der sonstigen Moorfultur" des preußischen Landbundes steht.

2. Die wegen dieser Entlassung Streifenden nehmen die Arbeit wieder auf.

3. Die wegen Abreißens der Anschläge Entlassenen werden nach Verlauf von drei Arbeitstagen nach Wiederaufnahme der Arbeit durch die Streifenden wiedereingestellt.

Den Parteien irird aufgegeben, sich über die Annahme des Schiedsspruches bis Mittwoch, den 30. Juli 1919, bormittags 10 Uhr, im Schlichtungsausschuß, Berlin   N. 4, Schlegelstr. 2, au erklären.

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Groß- Berlin

Die Freiheit" berichtigt.

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Bu ben Meldungen aus Nitolassee, die durch die Freiheit" beröffentlicht worden waren, muß jezt das Blatt folgende Berich tigung bringen: Von der Reichswehrbrigade Nr. 40( v. Lettow) werden wir unter bezug auf§ 11 des Preßgefezes um die Aufnahme nach­stehender Berichtigung ersucht: Die auf Grund der in der Frei­heit" vom 23. Juli Nr. 345 und vom 25. Juli Nr. 349 ein­gerückten Artikel, betitelt: Bestialische Regierungsfoldaten" bezw. Die Ordnungsbestien von Nikolassee  " angestellten Nachfor­schungen haben ergeben, daß die Darstellungen der Freiheit" in feiner Weise zutreffen. Die Ermittlungen haben ergeben, daß in Nitolassee nur zwei Frauen wohnen, deren Männer in franzö fifcher bezw. englischer Gefangenschaft sind. Beide Frauen find bernommen werden und haben ausgefagt, daß sie mit diesem Ueberfall in feiner Beziehung stehen. Die Polizei und die Gene darmerie haben festgestellt, daß sich in obigen Artikeln genannte Vorfälle weder in Nitolassee seibst, noch in großem Umkreis da­von zugetragen haben. Auch die schwer daniederliegende Frau fonnte troz angestrengter Ermittlungen nicht ausfindig gemacht

werden."

Die Freiheit" verspricht, auf die Angelegenheit nochmals zurückzukommen.

Bier Streckenarbeiter überfahren!

Heute morgen wurden am Ringbahnhof" Potsdamer Bahnhof" vier Streckenarbeiter beim Ueberschreiten der Gleise von einem Buge erfaßtund überfahren. Drei erlitten schwere Schädelverlegungen, einem wurde ein Fuß zermalmt.

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Hierzu erhalten wir noch folgende Buschrift: Die gestrigen Verhandlungen vor dem Schlichtungsausschuß Groß- Berlin haben gezeigt, daß die Meinungsverschiedenheiten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gar nicht so groß waren, wie es nach der langen Dauer und nach der Zähigkeit, mit der beide Par- Die deutschen   Flüchtlinge aus Rußland   hatten gestern abend in teien bisher ihren Standpunkt in der Deffentlichkeit vertreten den Brachisälen des Westens eine Versammlung, die außerordentlich Feststellung der deutsch  - polnischen Grenze. berein, daß im Interesse einer geordneten Betriebsführung der über die Verhandlungen entgegen, die mit der Regierung in Weimar  ben Anschein haben mußte. Beide Teile stimmten darin ſtart besucht war. Sie nahmen von ihrem Ausschuß den Bericht Haag, 29. Juli.  ( H. N.) Aus Paris   wird gemeldet: Der Betriebsleitung die Berechtigung zuerfannt werden muß. Bekannt- über die Frage der Entschädigung der bertriebenen Oberste Alliierte Rat ernannte eine Kommission zur Fest durch Anschlag bekannt zu machen, wenn der Betriebsrat mit ihrem vorsitzende Lenz berichtete, daß zwar Erzberger keine Zeit für ihre Oberste Alliierte Rat ernannte eine Rommission zur Festmachungen an die Arbeiterschaft zu erlassen und diese auch dann auslandsdeutschen geführt worden sind. Der Ausschußz­stellung der westpolnischen Grenze. Inhalt nicht in allen Buntten einverstanden ist. Im Interesse der Abordnung gehabt, aber Hermann Müller   und David ihnen williges Arbeiterschaft muß jedoch berlangt werden, daß solche Bekannt- Gehör geschenkt haben. Die Unterredungen mit Abgeordneten Der gerettete Borkumstrand. Zu dieser Notiz erhalten wir machungen nicht mehr in der früheren Weise ohne Vorwissen des der Nationalversammlung   hatten das Ergebnis, daß eine 29­eine Buschrift, aus der wir ersehen, bag burch bas energische Arbeiterausschusses ausgehängt werden. Sie find vielmehr zunächst gliedrige Kommission ans Abgeordneten aller Parteien die Entschä Eingreifen der sozialdemokratischen Partei- der berufenen Vertretung der Arbeiter und Angestellten vorzu- digungsfrage prüfen und fördern soll. Die vertriebenen Auslands­organisation von Bortum der Antisemitenstandal gewisser legen. Diese kann dann entweder sich den Inhalt zu eigen machen beutschen erwarten, daß sie vor den Jnlandsdeutschen entschädigt Badegäste ein Gnde gefunden hat. Der Kurtapelle, die aus und die Bekanntmachung mit unterzeichnen oder, wenn sie dies aus Gemeindemitteln bezahlt wird, ist verboten worden, antisemi- irgendeinem Grunde nicht will, kann sie sich darauf beschränken, werden, weil sie nicht, wie diese, nach dem Kriege ihren Erwerb tische Heglieder zu spielen. lediglich die Kenntnisnahme zu vermerken. Ankündigungen der fofort wieder aufnehmen können. Für die Flüchtlings- Darlehns­Betriebsleitung, die in dieser Weise behandelt worden sind, d. H. fassen fordern sie, daß ihr Abbau noch hinausgeschoben wird und vor ihrem Aushang am schwarzen Brett dem Betriebsrat bor- für sie von der Regierung weitere Mittel zur Verfügung gestellt werden. An eine Rückkehr nach Rußland   sei übrigens so bald gelegen haben, werden fünftig als ordnungsgemäß anzusprechen nicht zu denken, daher müsse jeder vorläufig auf Erwerbsbeschaffung fein. In feinem Falle steht ten einzelnen Arbeitern das Recht zu, im Inland bedacht sein. Geplant ist ein Zusammenschluß aller wer mit einem Anschlag nicht einverstanden ist, hat sich an den Be- bertriebenen Auslandsdeutschen in einer großen Gesamtorganisation. triebsrat zu wenden, und dieser fann seinem etiraigen Einspruch burch Verhandlungen mit der Leitung und nötigenfalls durch Auf­rufung des Schlichtungsausschusses Geltung verschaffen.

Schiedsspruch

im Streit der Siemensschen Arbeiter. Der Schlichtungsausschuß, der gestern unter dem Borsiz des Ingenieurs Lüdemann   vom Reichsarbeitsministerium zusammengetreten war, um den Konflikt in den Siemens­betrieben beizulegen, hat kurz vor Mitternacht einen Schieds­spruch gefällt, der zwar der Firma grundsäßlich das Recht zuspricht sich gegen Ausschreitungen der vorgekommenen Art durch Entlassungen zu schützen, der aber für den vorliegenden Tall jämtliche bon der Betriebsleitung aus ge­iprochenen Kündigungen und Entlassungen aufhebt. Diejenigen, welche die Anschläge der Direktion abgerissen haben, sollen jedoch erst nach völliger Wiederauf nahme des Betriebes wieder eingestellt werden. Der Schlich tungousschuß hat hierfür eine Frift von 8 Tagen vorgesehen. Der Sch edsspruch hat folgenden Wortlaut:

eigenmachtig Anschläge vom schwarzen Brett zu entfernen, sondern,

Im Sanatorium Bergftücken in Neubabelsberg   wurde zwei Patientinnen Medizin berabfolgt, nach deren Einnahme die beiden Damen schwer erfrankten. Während die eine Krante sich erholte, starb die andere, ein 85jähriges Fräulein Kurt aus Rathenow  , unter großen Schmerzen. Die Leiche wurde von der Potsdamer Staatsanwaltschaft beschlagnahmt und vom Kreisarzt Das Medilament war aus einer Apotheke fertig be­obduziert.

zogen worden. Die Schuldfrage wird von den Potsdamer Ge­richten weiter verfolgt.

Friedrichsjelde. Berkauf von Nähgarn. Der Gemeinde find ge ringe Mengen an Nähgarn, Leinennäbzwirn und Stopfgarn zuge gangen. Jede Haushaltung. bie 4 und mehr Personen zählt, nach Wahl je 1 Stüd Baumwollnähfäden 40 Pf., Leinennähamirn 20 Bi.. Stopfgarn 20 Pf. Die erforderlichen Bezugstarten werden bei der nächsten allgemeinen Kartenausgabe den in Frage kommenden Haushaltungen zugänglich gemacht werden. Die Abgabe erfolgt in riedrichsfelde im Warenhaus Hirsch, Berliner   Str. 100 a, in Karlshorst   bei dem Händler Hoffmann, Dorothenstr. 28.

Groß- Berliner   Lebensmittel.

Der Direktion fonnte gestern nicht nachgewiesen werden, daß sie beim Anheften ihrer Bekanntmachung am 19. 7. 1919 den Ar­beiterausschuß übergangen hätte. Diesem ist vielmehr in allen Be­trieben der Anschlag borher borgelegt worden, und erst nachdem man darf heute wohl sagen, in irrtümlicher Auffassung der Sachlage- die Gegenzeichnung abgelehnt worden war, ist der An­schlag am schwarzen Brett erfolgt. Die Direktion war deshalb objektiv im Recht, wenn fie für die rechtswidrigen Uebergriffe ein­einer Arbeiter eine Gühne berlangte und, da die Arbeitsordnung berartige Fälle nicht vorfiebt, mangels einer anderen Strafmöglich feit die Entlassung der Betreffenden aussprach. Auf der anderen Seite mußte jetoch zugunsten der Arbeiterschaft festgestellt werden, daß die wiederholten Verhandlungen, die ihre Vertreter mit der Direktion geführt hatten, zu feiner eindeutigen Vereinbarung über Der Schlichtungsausschuß ist der Auffassung, daß der Be- die Behandlung der Anschläge am schwarzen Brett geführt hatten triebsleitung das Recht gewährt werden muß, Bekanntmachungen, und daß daher denjenigen der gute Glaube nicht abgesprochen wer­die sie im Interesse des Betriebes zu machen hat, am schwarzen den konnte, die der Auffassung waren, die Betriebsleitung sei Brett anzuschlagen, und daß tem Arbeiter oder Angestellter berech nicht mehr berechtigt, am schwarzen Brett Ankündigungen zu tigt ist, solche Anschläge eigenmächtig zu entfernen. Die Bekannt erlassen, die nicht die Gegenzeichnung der berufenen Ar­beiterbertretung trugen. Die Direktion der Siemenswerte Reinickendorf  . Auf Abschnitt 36 der Lebensmittelfarte für Groß­machungen sind jedoch, soweit sie Arbeiterfragen betreffen, vorher hatte zwar in einem Schreiben vom 21. 2. 1919 ihren Standpunkt Berlin   200 Gramm amerikanisches Gerstenmehl, Abschn. 47 500 Gramm dem Arbeiterausschuß beziehungsweise dem Betriebsrat vorzulegen. Dahin präzisiert, daß sie bereit sei, alle Bestimmungen und Ver- Sunithonig( 0,80 m.), Abschn. 54 300 Gramm amerikanische Hafernähr. Der Schlichtungsausschuß ist der Ansicht, daß dies im vorliegenden fügungen, das Arbeitsverhältnis betreffend, mit den Vertretern mittel, Abschn. 55 200 Gramm und auf Abschn. 66 250 Gramm aus. der Arbeiterausschüsse zu beraten und gegebenenfalls gemeinsam zu ländische Hülsenfrüchte, zusammen 450 Gramm( 1,13 M.). Die betreffenden Abschnitte sind bis Donnerstag abend abzugeben. Ausgabe der Nährmittel lefungen hören, woraus doch nur auf absichtliche Jrreführung veröffentlichen, daß sie sich aber das Recht vorbehalte, erforderlichen auf Abschnitte 36, 55 und 66 Donnerstag, den 7. August. Ausgabestelle beren as falls auch selbständig Bekanntmachungen zu veröffentlichen. In wird durch die Kaffe bekanntgegeben. Stunſthonig gelangt am Montag des jungen Studenten geschlossen werden kann fenninis soll man doch von einem Lehrenden voraussehen müssen. einer vier oder fünf Tage später abgehaltenen Bersammlung zur Ausgabe. Sobald die Hafernährmittel( abschn. 54) eintreffen, wird sämtlicher 500 bis 600 Vertrauenspersonen der Siemensbetriebe der Ausgabetag bekanntgegeben. Auf Abschn. 56 der Groß- Berliner So muß man die betrübende Erfahrung machen, dak jetzt, wo war jedoch dieser Auffassung scharf widersprochen und der Be- Lebensmittelfarte 500 Gramm Teigwaren( 0,70 W.), Abschn. 57 500 Gramm endlich die Möglichkeit besteht für eine großzügige Inangriff triebsleitung für den Fall, daß sie dennoch auf eigene Faust Be Suppen( 1 M.). Die betreffenden Abschnitte sind bis Connaben aber nahme nicht nur zur Rettung der Tuberkulösen, sondern sogar tanntmachungen anschlüge, mit dem Abreißen der Bettel gedroht abzugeben, lusgabe erfolgt am 11. Auguft. zur allmählichen Ausrottung der Tuberkulose überhaupt, den worden. Dieser Beschluß ist allerdings aus unaufgeklärtem Grunde Berliner   Lebensmittelfarte 125 Gramm Reis( 0,51 M.), Abschn. 59 werdenden Medizinern weiterhin die Anschauung eingepflanzt der Direktion offiziell niemals mitgeteilt worden. Es ist daher zu( 0,22 W.) und 250 Gramm Suppen( 0,50 M.). Diese Abschnitte sind bis 200 Gramm Maisfabritate( 1,16 M.), Abfcht. 60 250 Gramm Graupen wird, daß es gegen die Tuberkulose kein eigentliches Heilmittel verstehen, wenn nachher über die Behandlung des Anschlagwesens Mittwoch abend abzugeben. Auf Abschn. 62 der Groß- Berliner Lebens­gäbe. Wenn sogar Berufene ihre Pflicht verfäumen, so muß das bei den Teilnehmern der Versammlung andere Auffassungen ge- mittelfarte 500 Gramm Kunstbonig oder Marmelade. Abschnitte sind bis Publikum selbst aufgeklärt werden, damit es sich selbst helfen herrscht haben als bei der Direktion, und wenn auch das Fehlen Sonnabend, den 9. August, abends abzugeben. Auf Abschnitte 39, 40 fann. Denn bis solche Widerstände in der Aerztewelt überwun der Gegenzeichnung bei den Anschlägen vom 19. Juli 1919 nicht und 44 für Jugendliche je 125 Gramm Haferfloden, zusammen 875 Gramm den sind, dürfte noch etwas Zeit vergehen. Aber Gile tut not. auf eine Unterlassung der Betriebsleitung, sondern auf eine Weige-( 0,68 M.), auf Abschn. 42 250 Gramm Grieg( 0,24 M.). Abschnitte find Immer und überall haben neue Errungenschaften, je größer sierung der Betriebsräte zurückzuführen war, so muß doch zugegeben bis Sonnabend abzugeben. maren, mit um so größeren Gegenwirkungen gu tämpfen gehabt. werben, daß große Teile der Arbeiterschaft, denen dieser Zu Ein Semmelweis, der zuerst das Problem des Kindbettfiebers fammenhang nicht bekannt war, den Aushang am schwarzen Brett auftedte, murde gar ins Irrenhaus gesperrt. Es ist eine physische Tatsache, daß die vielfachen Interessen- für unzulässig hielten und als eine Verlegung ihrer Rechte

berknüpfungen im Leben und Beruf das Urteil beeinflussen, die

Erinnerungsbilder fälschen, die idealen Auffassungen ab= aweifellos eine unbillige Härte, und da außerdem nun alle Be­schwächen; daher darf es berechtigt erscheinen, wenn sich hier jemand äußert, der von solchen Alterserscheinungen noch nicht angetränkelt ist, ein alter Medizinstudierender, der am eigenen Leibe den Umschwung zur Heilung, den das Friedmannsche Mittel bei einer Tuberkulofeerkrankung an ihm hervorgerufen hat, er­fahren hat.

Notizen.

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Auf Abschn. 58 der Groß­

Treptow. 28. Juli bis 3. Auguft: 2 Bid. Startoffeln( 31 a, 31 b), für die fehlenden 6 Bid. als Erfah" 250 Gramm Startoffelſcheiben( 54); 30 Gramm Butter, 290 Gramm Schmalz( Einfuhrzusahlarte einschließlich Sonderzuweisung und Fettfarte), 500 Gramm Haferfloden( 56), 200 Gramm Cago( 55), 500 Gramm Kunthonig( 47), für Personen über 65 Jahre 250 Gramm Buchweizenmehl( Treptower Haushaltstarte 16), 200 Gramm ausländisches Gerstenmehl( Groß- Berliner Hausbaltskarte 64), für jeden Haushalt eine Büchse Kondensmilch frische Fische und Räucherwaren, Backpflaumen, markenfrei Dörrweiẞlohl.

Zehlendorf  . Ausgabe von Gemeindewaren 31. Juli bis 2. August: 250 Gr. Walzmehl( 39), 250 Gramm Haferflocken( 40), 125 Gramm Nudeln und 50 Gramm Dörweißtobl( 41), 250 Gramm Kunstbonig( 47), 200 Gr. Hülsenfrüchte oder Hülsenfruchtmehl( 55), 500 Gramm Graupen( 56); jür Jugendliche 125 Gramm Nudeln( 37), 125 Gramm Reis( 39), 125 Gramm Nudeln( 40); für Kinder( gelbe Starte) 125 Gramm Reis( 6), 125 Gramm Nudeln( 7).

Henningsdorf  . Am Mittwoch 250 Gramm Stunfthonig auf B( S) 10, auf die noch nicht belieferten Marten B( S) 16 fönnen 500 Gramm Kunſt­Nudeln auf A 11; eine Dose fondensierte Milch auf B( S) 9. Donnerstag honig empfangen werden; 500 Gr. Haferflocken auf A 12; 500 Gramm Aus diesen Gründen war die Entlassung der 41 Arbeiter 70 Gr. Margarine für Erwachsene und 35 Gr. Margarine für Kinder. teiligten über die fünftige Behandlung solcher Angelegenheiten einig waren, namentlich auch von Arbeitnehmerseite die Unzu­läffigkeit des Abreißens von Bekanntmachungen der Betriebsleitung vorbehaltlos anerkannt wurde, war es nur natürlich, daß der Schlichtungsausschuß schließlich zu einem Spruch gelangte, der unter Feststellung des grundsäßlichen Rechtsstandpunktes die von der Direktion der Siemensbetriebe berfügten Entlassungen sämtlich aufhob. Die um drei Tage Theater. Zum Besten der in Deutschböhmen hungern- spätere Wiedereinstellung der wegen des Bettelabreißens wird unter dex Kinder inszeniert der frühere Düsseldorfer   Oberspielleiter vorliegenden Umständen als eine im Interesse der ruhigen Arbeits­Direktor Ebers im August im Theater der Friedrichstadt   aufnahme liegende Anordnung bezeichnet werden können. Es steht Gerstenbergs Hungertragödie Ugolino bies literatur- beshalb auch zu hoffen, daß die Arbeiterschaft der Siemensbetriebe, geschichtlich namhafte Wert aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die heute nachmittag zu dem Ergebnis ber Schlichtungsverhandlun­Die Einstudierung soll der Auftakt zu einer Sturm und gen Stellung nehmen wird, den Schiedsfpruch annehmen und mor­rang- Bühne sein, die Direttor Ebers Mitte September an gen geschloffen die Arbeit wieder aufnehmen wird. Rachmittagen im Theater des Westens eröffnen wird. Mit der Ur­aufführung des Trauerspiels Der Republikaner" bon dem bisher noch nicht aufgeführten schlesischen Dichter Gerhard Men­ael foll die Arbeit beginnen. Gerhart Hauptmann   wird zu der Ugolino  "-Aufführung einen Prolog stiften. Auf dem Brauhaus­berge bei Potsdam   wird am Mittwoch erstmals Schönherrs Glaube und Seimat" in den Waldspielen geboten. Beginn 5 Uhr, bei schlechtem Wetter 7% Uhr im Schauspielhaus. Die Tendenz an der Börse gestaltete sich als Iuftlos und Mujit. Oscar Fried   wurde von der Konzertleitung schwächer. Selbst die bis jetzt bevorzugten Auslandspapiere und Hans Adler für eine Reihe Berliner   Orchester- Konzerte gewonnen; ausländischen Kupons waren vernachlässigt. Lediglich für Sch. f der erste Abend, am 20. Oftober in der Philharmonie, bringt die fahrtsattien bestand verhältnismäßig gute Meinung, na­neunte Symphonie von Gustav Mahler.  mentlich für Hamburg  - Südamerikanische Dampfer und Hambur  ger Patetfahrt- Attien. Montanwerte gaben durchschnittlich Proz. nach, Farb- und Glettrowerte waren vollkommen umfaß­los, Rüftungspapiere wenig einheitlich. Kriegsanleihen gingen auf 82 Proz. zurüd, die heimischen älteren Anleihen waren ber­

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Industrie und Handel.

Emil Berhaerens Grab wird bald in belgischer Erde sein. Einit hat dieser große Dichter, ber vor zwei Jahren in Nordfrankreich von einem Eisenbahnzuge zermalmt wurde, in einen Gedichte den Wunsch ausgesprochen, an den Ufern der Schelde begraben zu werden. Dieser Wunsch wird nun erfüllt. hältnismäßig gut gehalten,

Börse.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

9.- 14. Abteilung. Die zu Donnerstag angezeigte Funktionär tonferenz fällt aus. Weitere Mitteilungen erfolgen später. Friedenau  . Heute 7%, Uhr im Gesellschaftsfaal des Natstellers Fort­febung der Generalversammlung.

Nier erschönhausen. Mittwoch, 30. Juli, 8 Uhr, im Schwarzen Adler", Blantenburger Str. 4: Allgemeine Mitgliederversammlung sämtlicher Be­site. Tagesordning: 1. Die letten Borlommnisse. 2. Stellungnahme bazu. 3. Geschäftliches, Anträge, Neuaufnahmen.

Jugendveranstaltungen.

Steglis. Kinderspielausflug Mittwoch, den 30, nach dem Grune malo. Treffpunkt 3 Uhr Bahnhof Steglitz, Haltestelle der Grunewaldbahn. Vesperbrot mitbringen! Spiele vorhanden. Rückfahrt 7 Uhr. Fahrkosten entstehen nicht.