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gabe der landesrechtlichen Bestimmungen". Mit diesen Aenderungen wird Art. 184 angenommen.

Abg. Katenstein( Soz.): Wenn eine ungünstigere Lage für die Privatschule befürchtet

Groß- Berlin

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An die arbeitende Bevölkerung Groß- Berlins! öffentliche Schule das Ziel unseres Strebens. Darum soll aber nicht die berechtigte Privatschule durch schikanöſe Der Arbeiter Turnerbund Groß- Berlin veranstaltet am 3. und Auslegung zerstört werden. Das Ergebnis des Kompromisses wird 24. Auguft im deutschen Stadion Berlin Grunewald zwei große es bei einigem guten Willen ermöglichen, auf den Boden der ge- Turn- und Sportfeste. meinsamen Arbeit und des allgemeinen Volkswohls die Schule weiter zu entfalten.

Bum Art. 135, wonach die auf Gesetz, Vertrag oder besondere wird, so ist allerdings die Rechtstitel beruhenden Staatsleistungen an Religions. gesellschaften durch die Landesgesetzgebung abgelöst werden, beantragt Abg. Dr. Kahl( D. Vp.), daß auch die auf Her tommen beruhenden Staatleistungen abgelöst werden können. Der Antrag wird jedoch, nachdem der Abg. Kagenstein sich da gegen erklärt hat, durch Auszählung mit 171 gegen 143 Stimmen abgelehnt. Um Uhr vertagt das Haus die weitere Beratung auf nach­mittag 8 Uhr.

Nachmittagssitung.

Um 34 Uhr wird die Sibung wieder eröffnet. Die Beratung wird fortgesezt mit Abschnitt 4: Bildung und Schule( Art. 139 bis 147). Die Artitel werden gemeinsam zur Beratung gestellt. Unetrstaatssekretär Schulz:

Abg. Dr. Luppe( Dem.): Aus rein sachlichen Gründen stimmen wir für das Kompromis. Bezüglich der Privatschulen sind wir nicht zur Verständigung gelangt.

Darauf wird die Debatte geschlossen.

Wir möchten der Arbeiterschaft Groß- Berlins den Besuch dieser Feste bestens empfehlen, dieses um so mehr, als auch die bürger­lichen Organisationen dieser Richtung zurzeit eifrigst bestrebt sind, alle Kreise der Jugend an sich zu ziehen.

Der Ausschuß der Gewerkschaftskommission Berlins und Umgegend.

300- Jubiläum.

Der Abschnitt 4( Bildung und Schule) wird in der Fassung der Kompromißanträge angenom men, ebenso die Resolution Beuermann( 3.) betreffend Entschädi Der Berliner Zoologische Garten wurde heute vor 75 gung für Privatschulen. Bei Artikel 45 Abjat 1, wonach in allen Jahren eröffnet. Aus einen Anfängen stieg er in langsamem Zwischen den drei großen Parteien ist eine Verständigung Schulen sittliche Bildung, staatsbürgerliche Ge- Jahren eröffnet. Aus kleinen Anfängen stieg er in langsamem finnung, persönliche und berufliche Tüchtigkeit Wachstum auf. Zuerst in den siebziger und dann seit den neun­über die Schuldfrage zustandegekommen. Ueber Sinn und Tragweite dieser Verständigung hae ich im Auftrage der Steerstreben ist, wird auf Antrag des Abg. Mu m m Dnatl. B.) über war Alexander von Humboldt , sein erster tüchtiger Leiter dreißig Tragweite dieser Verständigung hate ich im Auftrage der Ne im Geifte des deutschen Volkstums und der Völkerversöhnung zu siger Jahren gelangen ihm Schritte zur Größe. Sein Anreger gierung und der Antragsteller folgendes zu erklären: Ueber den Grundgedanken des Artikels 143, wonach sich das Wort Völkerbersöhnung gesondert abgestimmt; für Jahre nach der Gründung Dr. Bodinus. Die Blüte, an der die auf einer für alle gemeinsamen Grundschule das mittlere und die Streichung des Wortes erheben sich nur die Deutsch letzte Generation ihre Freude gehabt hat, war das Werk des höhere Schulwesen organisch aufbauen soll, sind sich die drei Bar- nationalen und einige Mitglieder der Deutschen Volkspartei. Könnens und der Arbeit des Zoologen Dr. L. Heď und des kauf­teien einig. Gin nunmehr von den brei Parteien beantragter( Gelächter und lärmende Burufe bei den Sozialdemokraten: männischen Organisators F. H. Meißner. Wie schwer die Kriegs­Kriegsheber! Kriegsgewinnler!) Es folgt der fünfte Abschnitt der Grundrechte, Artikel 148 zeit diesen Tiergarten, der groß dastand unter seines Gleichen, ge­bis 162, über das Wirtschaftsleben". schädigt hat, ist keinem Besucher entgangen. Sicher wird noch geraume Zeit dauern, bis die Schäden ganz ausgeglichen sein werden. Day aber mit voller Kraft diesem Biele zugestrebt wird, dafür bürgen die Männer, denen diese Einrichtung, die zugleich der Wissenschaft, dem Bildungswillen und dem ausspannenden Erholenden dient, anvertraut ist. Wir betonen ihre Bedeutung als volkstümlichste Bildungsanstalt und sind gewiß, daß ihre Leiter die Aufgaben, die das neue Bildungsdrängen des Voltes ihnen bald stellen wird, ver­stehen und lösen werden.

neuer Absatz schafft bemgegenüber die von dieser Norm ab­weichenden Schulformen. Als solche werden angesehen die

Volksschulen bestimmter religiöser Bekenntnisse

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Jm Artikel 150( Eigentum) wird auf Antrag Dr. Heinze ( D. Bp.). und Genossen dem Absatz über Enteignung der Sab hin­augefügt:" Wegen der Höhe der Entschädigung ist im Streitfalle der Rechtsweg bei den ordentlichen Gerichten offen zu halten, so­weit Reichsgefeße nichts anderes bestimmen. Abg. Hue( Soz.)

und die rein weltlichen Schulen, in benen Religionsunterricht über­haupt nicht erteilt wird. Diese Schulen sollen innerhalb der Gemeinden errichtet werden können, wenn bestimmte Voraus febungen erfüllt sind. Diese Voraussetzungen sind 1. ein ordnungs­mäßiger Antrag einer ausreichenden Zahl von Erziehungsberech tigben der Minderheit und 2. die Aufrechterhaltung eines geord neten Schulbetriebs. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so spricht gegen den Antrag Spahn( 8.) und Genossen. Zu dem Ar­muß dem Antrag stattgegeben werden. Wer als Erziehungsberech- titel 152( Verteilung und Nubung des Bobens den tigter anzusehen ist, wieviele zu einem Antrag notwendig find, wie- legten Sah Private Regale und Mutungsrechte sind aufgehoben" biel Schulen einzurichten sind und in welcher organisatorischen zu ändern in Private Regale find im Wege der Gesetzgebung auf Form, das soll die Landesgefeßgebung regeln, aber nicht nach den Staat zu überführen". Diese Aenderung würde eigenem Grmessen, sondern nach Richtlinien, die durch ein Reichsgesetz aufzustellen sind. Dieses Reichsgesetz soll nach dem übereinstimmenden Wunsche der drei Parteien und der Re­gierung baldigst, möglichst

noch im Laufe des nächsten Winters erlaffen werden. Bis zum Erlaß dieses Gesetzes soll es bei der be. stehenden Rechtslage bleiben. Parteien und Regierung sind sich auch darin einig, daß bei der reichsgefeßlichen Regelung solche Landesteile, in denen Schulen aller Bekenntnisse( Simultan­schulen) durch Gesetz und Ueberlieferung eingebürgert sind, be­fonders berücksichtigt werden sollen.

Zur Frage der Privatschulen

ist zwischen dem Zentrum und uns eine Verständigung zustande­gefommen. Die Demokraten halen sich dieser Verständigung nicht angeschlossen. Aber darin sind sich alle drei Partcien einig, daß kein Mißbrauch mit Errichtung von Privatschulen ge­trieben werden darf. Der Nesolution Beuermann, wonach für den Fall, daß infolge des Auf- und Ausbaucs der staatlichen Schulen private Echulen der Auflösung verfallen oder schwere wirtschaftliche Schädigungen erleiden, die

Gewährung einer angemessenen Entschädigung vorgesehen wird, steht die Regierung wohlwollend gegenüber. Besonders Schulen, z. B. solche für Handel und Gewerbe, für Stenographie, für Tanzen usw. fallen unter diese Bestimmun­gen mur, soweit fie öffentliche Schulen sind; soweit das nicht der Fall ist, verbleibt es für sie bei dem bestehenden Rechte. In Art. 145 haben wir die

Bolkswirtschaftslehre als besonderen Lehrgegenstand gestrichen, aber nur deshalb, weil er sich aus den beiden anderen Fächern, Staatsbürgerkunde und Arbeitsunter­richt, ganz von selbst ergibt. In Art. 146 soll nach unserem An­trag die Teilnahme am Religionsunterricht demjenigen überlassen werben," ber über die religiöse Erziehung des Kindes zu bestimmen hat". Endlich sind sich Regierung und antragstellende Parteien noch über den in Art. 140 festgelegten Begriff der Lehrerbildung" einig, und zwar babin, daß darunter nur die Bildung der Lehrer an Boltsschulen, mittleren und höheren Schulen zu verstehen ist, nicht die Bildung von gewerblichen und besonderen Fachlehrern; ein Handwerksmeister z. B., der an einer Fachschule Unterricht erteilt, ist nicht ein Lehrer im Sinne des Art. 140. Bei der im Art. 141 vorgesehenen Schulaufsicht durch fachmännisch vorgebildete Beamte handelt es sich natürlich nur um die technische Aufsicht im eigentlichen engeren Sinne des Wortes. Die getroffenen Vereinbarungen werden gewiß nicht allen Wünschen gerecht; aber es geht nun mal nicht anders; wir müssen in solchen Fragen gegenseitige Duldung üben und unsere Gigenart achten. Möge auf dieser Grundlage unser Volt zusam mengeführt werden im Sinne der Liebe zur Heimat, im Sinne des Geiftes des deutschen Volfstums, im Sinne der Pflege und Stär­fung des Willens zur staatlichen Gemeinschaft.( Beifall.)

Asg. Sofmann Ludwigshafen( Bentr.): Die Grziehungsschule muß über die Lernschule gestellt werden; die Konfessions­schule als Erziehungsschule ist unser Jdeal; hier hoffen wir weiteres Gebiet zu erobern.

Abg. Schiffer( Dem.): Wir glauben, daß die Gegenfäße in ber Schulfrage durch das Kompromiß soweit abgemilbert sind, daß uns das Zusammengehen ermöglicht worden ist. Die Grundlage für eine ruhige Entwicklung zu verbreitern, das ist für uns der aus­schlaggebende Gedanke gewesen.( Lebhafter Beifall.)

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die Sozialisierung verschleppen.

Reichsverwertungsamt gegen Spritschieber.

Dem Reichsverwertungsamt ist es durch seine Drgane gelungen, einen großen Schwindel mit Spritscheinen aufzudecken. Es handelt sich um ein Objekt von 42000 Litern aus Heeresbeständen. Die Der Redner empfiehlt dagegen den Antrag Auer( Soz.) und sämtlichen Urtunden und Unterlagen, die für die Auslieferung nötig Genoffen: Alle Bodenschäße und alle wirtschaft- find, waren von einem Schieberkonsortium derart geschickt gefälscht lich nutzbaren Naturfräfte find in Gemein eigen worden, daß es ohne rechtzeitiges Bugreifen des Amtes wahrschein­tum zu überführen. Private Regale und Mutunlich auch zu einer Auslieferung des Eprits seitens der zuständigen Das vom Reichsverwertungsamt nicht ressortierenden Stelle an die Schieber gen find auf den Staat zu übertragen. nähere bestimmt bie Gefebgebung. Diese Regelung gekommen wäre. Den Kaufpreis beiläufig erwähnt 1 Million würde nicht nur den Forderungen der Sozialdemortaten ent­fprechen, sonder darüber hinaus den Wünschen der Bodenreformer

und weiter bürgerlicher Kreise entgegenkommen. Was die Mutter Natur in die Erde hineingelegt hat, gehört dem Volke( Lebh. Beifall links.)

Abg. Gothein( Dem.) wendet sich gegen den Antrag Auer. Man soll sich auch hüten, durch Werbearbeit für solche Gedanken bie Unternehmungsluft zu schwächen.( Widerspruch bei den Sozialdemokraten.)

Auer.

Abg. Dr. Philipp( Dnat. Vp.) bekämpft ebenfalls den Antrag Abg. Dr. Cohn( U. Soz.): Wir stimmen für den Antrag der Mehrheitssozialisten. Den gegen die Fassung vorgebrachten Be­benken kann durch das in dem Antrage verlangte Gesetz entsprochen werden.

Abg. Gue( Soz.) berteift ebenfalls auf die Sondergesetzgebung. Das Wort Mutungen" des Antrages Auer wird auf An­trag Rabenstein( So3.) in Bergwerksverleihungen" geändert.

Die Abstimmung über den Antrag Auer ist zweifelhaft und wird durch Auszählung( ammelsprung) borge­nommen. Dabei ergibt sich die Ablehnung des Antrages mit 170 gegen 152 Stimmen. Das Ergebnis wird mit stürmischen. Pfuirufen bei den Sozialdemokraten aufgenommen. Rechts ertönen Bravorufe. Einzelne sozialdemokratische Abgeordnete sprechen in größter Erregung auf demokratische Abgeordnete ein. Es entsteht ein großer Lärm.

Präsident Fehrenbach rügt das Pfuirufen bei Abstimmungen und bittet bringend um Ruhe.

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Mart hatten sich die Schieber bereits von ihren Opfern zahlen laffen. Sie fizzen nunmehr hinter Schloß und Riegel, nachdem ihnen etwa die Hälfte der Summe bereits abgenommen worden ist.

Die Lebensmittelversorgung der heimkehrenden

Auslandsdeutschen.

Der Reichsernährungsminister hat bestimmt, daß Lebens- und Genußmittel, die von Auslandsdeutschen bei ihrer Rückkehr mit­geführt werden, von den Einfuhrverboten nicht be=

troffen werden und der Beschlagnahme nicht unterliegen. Dieses freie Einfuhrrecht erstreckt sich auf alle, auch die in Deutschland rationierten Lebensmittel. Voraussetzung ist, daß die Lebensmittel zum eigenen Verbrauch der Heimkehrenden und ihrer Angehörigen bestimmt sind und den Bedarf für ein Jahr nicht übersteigen. Die Auslandsdeutschen, die unmittelbar aus der feindlichen Bivil. gefangenschaft überwiesen werden und keine Lebensmittel zum Verbrauch im eigenen Haushalt mit sich führen, sollen die gleichen Sonderzuweisungen an Lebensmitteln erhalten wie die heimkehrenden Kriegsgefangenen. Diefen steben befanntlich während der ersten sechs Wochen nach ihrer Heimkehr wöchentlich 1 Pfund Brot, 50 Gramm Fett, 250 Gramm Hülsenfrüchte und 125 Gramm Auslandsspeck oder Konservenfleisch zu und zwar zu den festgesetzten verbilligten Preisen.

Die Berliner Schrippe.

Der Lebensmittelverband Groß Berlin hat in seiner gestrigen Sigung beschlossen, den Bäckern zu gestatten, Schrippen berzustellen aus dem Mehl, das die Hausfrauen ihnen zu diesem Zwecke bringen. Der Bäcker ist indeffen verpflichtet, den Kunden ein Fünftel an Gewicht mehr an Schrippen zu liefern, als er Mebl bekommt. Der Der Streichungsantrag Arnstadt wird ebenfalls a b.ge Bäder darf für das Herstellen der Schrippen einen Backlohn von Iehnt. Der Antrag Spahn wird mit großer Mehrheit ange= 25 Bi. für das Pfund Mehl berechnen. Der Verkauf von Schrippen in Bäckereien, Gastwirtschaften, Hotels uit. bleibt versagt. Bu­nommen. Artikel 158 erhält auf Antrag Spahn( 3.) die Fassung: widerhandlungen unterliegen strenger Bestrafung. zur Erhaltung der Gesundheit und Arbeits­fähigkeit, zum Schutz der Mutterschaft und zur Vorbeuge gegen die wirtschaftlichen Folgen und Alter, Schwäche und Wechselfälle des Lebens schafft das Reich ein umfassendes Versicherung 3- wefen unter maßgebender Mitwirkung der Ver­ficherten."

Bu Artikel 162( ätejystem) bemerkt Abg. Schneider­Sachfen( Dem.): Die Angestellten legen Wert darauf, daß ihnen die Möglichkeit einer Sonberbertretung ihrer Interessen ge­geben wird.

Abg. Dr. Delbrüd( Dnat.): Wir sind der Meinung, daß neben Arbeiterausschüssen besondere Angestellten aus den Arbeiterausschüssen schüsse errichtet werden müssen.

Der Beichluß des Lebensmittelverbandes binkt den tatsächlichen Verhältnissen nach. Schon längst laffen Hausfrauen aus eigenem Mehl Schrippen von den Bäckern herstellen, ohne den Lebensmittel verband um Erlaubnis zu fragen.

Die juristische Sprechstunde findet jetzt wieder ersten Hof part. links statt.

Studentische Sitten an der Handelshochschule. Uns wird ge­schrieben: Die Stellungnahme des Genossen Berger gegen Ginfüh= rung einer besonderen Ehrenordnung brachte ihm eine Verrufs­erflärung" der deutschen" Studentenschaft ein. Diese fordert eine böllige gesellschaftliche Isolierung des Genossen Berger und soll durch Abg. Koenen( U. Soz.): Wir werden dem Kompromiß, das die Weigerung, mit ihm zusammen Vorlesungen zu hören, seine zwischen den Mehrheitsparteien in dieser Frage abgeschloffen ist, Entfernung von der Hochschule erzwingen. Ein solches Vorgehen nicht zustimmen. Der Arbeiter wird heute nach dem Rezept ist völlig ungerechtfertigt und bedeutet einen Gingriff in die Disz behandelt: Willst du nicht dem Kapitalismus zu Diensten sein, so linarrechte des Rektorats. Um so verwunderlicher, daß ein Sochy schlage ich dir den Schädel ein. Die Arbeiter, die im Schüßen- fchulprofessor so etwas mitmacht. Die Sozialistische Arbeitsgemein­araben haben bluten müssen, die die Feben ihrer Kameraden sich schaft kennzeichnet dieses Vorgehen als eine unerhörte Vergewalt haben um die Ohren fliegen laffen müssen, werden Ihnen das gung der politischen Meinungsfreiheit.

nie vergessen.

Wg. Mumm( Dnat, Bp.): Das Wesentliche ist immer die Lehr­persönlichkeit, erst in zweiter Linie tommt das Programm.( 3u­stimmung.) Der Redner begründet ferner den Antrag Beuer­mann( Dnat. Bp.) und Genossen, wonach zur Auflösung fom­mende oder schwere wirtschaftliche Schädigungen erleidende Bri- Sie batschulen auf Grund des demnächst herauskommenden Reichsschulgefebes eine angemessene Entschädigung ge­währt werden soll.

Abg. Dr. Runkel( D. Vp.) bedauert, daß seine Partei zu den Beratungen über die Schulfrage nicht zugezogen worden ist.

Unterstaatssekretär Schulz:

Wir verurteilen es stets, wie wir es auch früher getan haben, wenn in der Schule die Gefühle Andersdenkender verletzt werden. Die bedauerliche Schärfe des Sages, der heutige Tag sei

ber Sterbetag der Einheitsschule,

Präsident Fehrenbach: Das gehört nicht zur Sache. Ich rufe nunmehr zur Sache.( Unruhe und Lärm bei den U. So3. Frau 8iez ruft: Das ist zur Sache!) Abg. Koenen( fortfahrend): Die Empörung, die Entrüstung, der Born der Arbeiter ballt sich zusammen zu einer lobernden Flamme des Sasses gegen Sie.

Präsident Fehrenbach: Ich rufe Sie zum zweiten Male zur Sache und mache Sie aufmerksam, daß Ihnen beim dritten Male ohne Debatte durch das Haus das Wort entzogen werden

tann.

Abg Koenen( fortfahrend): Große wirtschaftliche Organisationen der Arbeiter( Nebner verliest die Liste derselben) haben sich schon zusammengeschlossen, um gegen dieses Gesch Front zu machen. Abg. Gohn protestiert gegen die Geschäftsführung durch den Präsidenten; dieser berbittet fich die Kritik.

beruht auf einem falschen Schluß. Wir wollen lediglich die Ein­heitsschule des sozialen Gedankens im Gegensatz zur natio Auf einen weiteren Protest gegen die angeblich ironische Art nalen Einheitsschule. In der Staatsschule einer staatlichen des Präsidenten erklärt Organisation, die auf der Demokratie aufgebaut ist, muß auch der Präfident Fehrenbach: Sie haben nur das Recht, sich gegen Erziehungsberechtigte den maßgebenden Einfluß auf die Erziehung den Präsidenten zu wenden, wenn er einen Ordnungsruf er­ber Jugend erhalten. Sie wird dadurch keine Parteischule. Die teilt hat. Dann fönnen Sie an das Plenum appellieren, sonst neue Schule erfüllt ja, wie allseitig anerkannt ist, eine ganze Reihe steht Ihnen das Recht der Kritik an seiner Geschäftsführung nicht zu bon Forderungen der Lehrerschaft.

Arbeitsminister Schlice:

Der Naubmord in Schöneiche. Mittwoch erschien am Tatorte eine Kommission der Staatsanwaltschaft II, die den Schauplatz be sichtigte. Nach Ansicht der Kommission find mehrere Personen au dem Ueberfall beteiligt gewesen. Sie sind durch ein Fenster des Wohnzimmers eingestiegen und haben die Witte Rabus im Betre in ihrem Schlafzimmer überfallen. Zur Wehrlosmachung der Ueber­fallenen haben die Täter ein Hemd benutzt, das sie der Ueberfallenen Sierdurch ist die Greisin als Knebel in den Hals gesteckt haben. erstickt worden. Die Täter haben alle Behältnisse durchwühlt; der leberwältigung des Opfers muß ein Kampf vorangegangen sein. In welchem Umfange die Ueberfallene Barmittel im pauie hatte, fonnte bisher nicht ermittelt werden, doch scheint aus gelegentlichen Aeußerungen des Opiers hervorzugehen, daß sie stets im Belize grökerer Mittel gewesen ist. Eine Mitbewohnerin des Hauses, eine Rustin Rausch, wurde gestern in Saft genommen; ob sie jedoch mit­schuldig ist, muß der weitere Verlauf der Untersuchung ergeben. Von den eigentlichen Tätern fehlt bisher noch jede Sour.

Es war das Gerücht aufgetaucht, daß als mutmaßliche Täter drei Soldaten des Regiments Lübor in Frage kommen. Am Tatorte wurde auf dem Küchentisch ein Dolchmesser gefunden, was es Soldaten im Felbe zu tragen pfleaten, außerdem hatten Leute in dem Garten der Ermordeten drei Soldaten gesehen, welche dore Stachelbeeren pflückten. Es wurden auch gewiffe Spuren entdeckt, die darauf hindeuten, daß bei der Tat eine Frau beteiligt mar. Abg. Kunert( U. Sog.): Das neue Stompromiß ist nicht geeignet, uns zu einer andern Stellungnahme zu veranlassen. Es zerreißt Das kommende Gefeß wird Arbeiter und Angestellte in be- Die Nachforschungen des Staatsanwalts bei dem Regiment Bütow rettungslos die fünftige Einheits- oder Arbeitsschule. fondere Gruppen teilen, die für alle sie selbst berührenden Fragen hatten zur Folge, daß sich die drei Soldaten sofort freiwillig met­zuständig sind. Die Betriebsräte aber find an wirtschaftlichen beten und vorgaben, daß ihnen die Ermordete am Tage vor der Tat Fragen beteiligt, die die Einstellung, Kündigung usw. beide in erlaubt hatte, fich Stachelbeeren zu pflücken. Das Dolchmesser gleichem Maße berühren. Solche Bestimmungen sollen durch Ge- hörte feinen von ihnen, außerdem ist durch Zeugen einwandfrei fest­set geregelt werden, in die Verfassung gehören sie eigentlich nicht. gestellt, daß sich die drei Leute des Nachts in ihrer Unterkunfts­( Schluß auf ber 8, Seite des Hauptblattes.) stelle befunden hatten, also als Täter überhaupt nicht mehr in Frage

Abg. Groeber( 3.): Der Abg. Hoffmann hat nicht im Auftrage unserer Fraktion und ohne Kenntnis der Fraktion gesprochen. ( Sört, hört!) Wir erblicken in dem Kompromiß ein Friedens woert das überflüssige und gefährliche Kämpfe auf dem Schul­gebiet bermeiden kann.