Es sind gewig in eine Steihe von leitenden Beamten­stellen Männer von unten eingerückt und es darf nicht ver­fannt werden, daß bei der fieberhaften Unruhe in dieser Beit an den Beamten Ansprüche gestellt werden, die ein ganz besonderes Maß von Tüchtigkeit, das nicht überall leicht zu finden ist, erfordert. Es wäre auch verkehrt, wenn man aus Barteirüdsichten die Beamtenstellen vergeben wollte. Aber es fann trotzdem vieles geschehen, was im Nu in den Herzen der unteren Beamten zünden und ihre schwachen Hoffnun­gen aufrichten fönnte.

Internationale Sozialisten­

konferenz zu Luzern  .

Angriffe Van der Veldes gegen die S. P. D. Schluß der Sonnabendsigung.

Weis richtete in seiner Rede einen Aufruf an das anglo- ameri­fanische Proletariat, das nach dem Ausgang des Krieges der Vor­tämpfer gegen Kapitalismus   und Imperialismus sein müsse. Er schloß mit dem Bekenntnis zur Demokratie.

nicht ein Schuldbekenntnis

ablege, und somit die moralische Einheit mit den Ententeparteien gleicher Richtung wiederherstelle, gäbe es feine attionsfähige Inter­nationale.

Eine Reihe der Landratsämter find in Preußen bereits mit neuen Männern besetzt worden, aber die über große Anzahl der Landräte gehört noch heute, wie ehedem, Van der Belde- Belgien protestierte scharf gegen die Zugeständ­der pribilegierten Raste an. Diese Bandräte sind meist ledigniffe Macdonalds und Troelstras an das Rätesystem und die 3. Jn­ternationale. Er trat dem deutschen   Standpunkt der unbedingten lich Repräsentanten, die eigentliche Leitung des Landrats- Demokratie bei, griff aber die S. P. D. start wegen ihrer Haltung amtes liegt in den Händen der Kreissekretäre. Es im Weltkrieg an. Er schloß seine Attade gegen die E. P. D. mit wäre sehr zu wünschen, wenn man ein paar Duhend der tüch- den Worten: Solange die S. P. D. tigsten reissefretäre herausgriffe und sie als Landräte ein­fetzte. Damit würde man zunächst recht befähigte und den ganzen Betrieb durchblickende Männer an der Spitze der Kreise haben, denen, weil sie von der Pife auf in allen Zweigen des Landratsamtes gearbeitet haben, die durch­greifende Kontrolle ihres Amtes möglich wäre. Man würde damit aber insbesondere mit einem Schlage das ganze Seer der unteren Verwaltungsbeamten hinter sich bekommen, weil dort dadurch die Ueberzeugung Platz greifen müßte, daß die Bahn für den Tüchtigen wirklich frei geworden ist. Der Assessorismus ist ein Uebel, der den unteren Beamten die Dienstfreudigkeit start verleidet. Aber er hat heute noch in Deutschland   eine Be­deutung, die er nach dem, was seit dem 9. November ge­schehen ist, nicht mehr haben dürfte.

Henderson- England bat, von einer Debatte über dieses An­finnen abzusehen, da sie sich in das Grenzenlose hinziehen würde. Molkenbuhr begnügte sich deswegen mit furzer, würdiger Zu­rüdweisung der Angriffe Van der Veldes, selbst als dieser ihn durch erregte Zwischenrufe unterbrach. Er mies auf die legten Berhandlungen in Weimar   hin, die bewiesen, daß die deutschen  Sozialdemokraten

wünschten.

restlose Aufklärung über die Schuldfrage

Van der Velde entschuldigte seine Heftigkeit. Er hätte nur den Belgiern das( ihnen unbestrittene) Recht vorbehalten wollen, auf dem Kongreß die Schuldfrage aufzurollen.-

Der Kongreß ernannte awei Rommissionen, die bis Mittwoch Vorschläge zu machen haben über die Stellung der weiten Internationale zur allgemeinen politischen Lage und zur Frage des Wiederaufbaues der Internationale. Wie unser Berichterstatter meldet, ist man in Luzern   allgemein der Meinung, daß es trotzdem nach dem Eintreffen der 1. S. P. D. eine große Schulddebatte geben wird.

Die nächste öffentliche Sizung findet Mittwochvormittag statt.

e

Clemenceau und die ungarische Regierung.

Der Chef der italienischen Militärmission in Budapest  , Stonta nelli, erklärte in seiner Antwortdepesche, die neue ungarische Regie. rung sei durchaus geneigt, die Waffenstillstandsbedingungen mög lichst bald auszuführen, und habe ihn ersucht, Clemenceau   zu bitten, daß die verbündeten und assoziierten Mächte die ungarische Ne­gierung durch Entsendung je eines Regiments einer jeden alliierten Macht unterstützen mögen, und zwar in der Weise, daß die Ent sendung nicht eine Intervention, sondern eine freie Rundgebung darstelle.

Ungarn   lehrt zur Demokratie zurück.

Einbernfung einer Nationalversammlung. Budapest  , 2. Auguft. Das Ungarische Norrbureau meldet: Der Minister des Aeußern Beter Agoſton machte den Vertretern der aus ländischen Presse u. a. folgende Mitteilungen: Bom Rätesystem gehen wir zum Syftem der Demokratie über, gegenüber der Entente verpflichteten wir uns zur Ausarbeitung eines neuen Ver­faffungsentwurfs und zur Einberufung der konstituierenden Rationalversammlung. Die neue Regierung steht auf dem Stand­punfte der Aufrechterhaltung der Sozialisierung. Den Umfang der Sozialisierungen wird jedoch nicht das Stabinett, sondern die tonstituierende Versammlung zu bestimmen haben. Die fozialisierten Betriebe werden bis zum Zusammentritt der National­versammlung im Dienste der gesellschaftlichen Produktion bleiben.

Verhandlungen zwischen Ungarn   und Rumänien  .

Wie Nepszava  " meldet, hat das rumänische Oberkommando die ungarische Heeresleitung verständigt, daß eine rumänische Kom­mission zu Berhandlungen über einen Waffenstill. st and nach Budapest   entsandt worden sei. Die Regierung wird mit dieser sofort nach deren Eintreffen bie Waffenstillstandsverhand­lungen aufnehmen.

Der Generalstreik in Zürich  .

Zürich  , 3. Auguft. Die Streitleitung verlangt die Schließung aller Wirtschaften während der Dauer des Streits. Der Regierungsrat hat sich geweigert, den Ausschank von alkoholischen Getränken zu verbieten. Bon Montag ab werden nur noch Milch­fuhrwerke verkehren. Der Plakkommandant von Zürich   weist in einem Aufruf u. a. darauf hin, daß entsprechend einer neuen An­weisung des Militärdepartements die Truppen auch bei wieder­bolten Beschimpfungen ohne weiteres von der Waffe Ge­brauch machen werden.

Eine Folge der Enthüllungen. Ungeahnte Wirkung.

So wie es in der inneren Verwaltung Preußens ist, fieht es fast überall aus. Der akademische Stempel hat noch seine große Bedeutung. Man kann Arbeiter fein und doch Minister werden. Aber es fällt 3. B. einem Offi. zier, der alle Tapferfeitsauszeichnungen auf der Bruft trägt, und bereits als Kommissar im Polizeidienst tätig war, sehr schmer, als staatlicher Polizeikommiffar verwendet zu werden, einzig, weil er das Abiturium nicht hat und dieses wegen des Umgangs mit Menschen als unerläßlich be­zeichnet wird. Man kann langjähriger wissenschaftlicher und leitender Berwaltungsbeamter für das Deutsche Reich im Auslande gewesen sein und tann doch nicht erreichen, daß man für ein kleines Konsulat in fernen Ländern angenom- Wien  , 3. Auguft. Clemenceau   beilte in der Antwort auf die Die Enthüllung der alldeutschen Schandtaten, die in den letzten men wird, bevor man nicht seine alten Knochen zum zweiten. Depesche der Budapester italienischen Militärdelegation die An- Tagen Schlag auf Schlag einem Unwetter gleich auf die Häupter mal in die Universität geschleppt und seinen Referendar geolitit der ungarischen Republif einaumischen. einer Weise in die Glieder gefahren, daß fie ungewollt selbst ent­ficht des Rates der Alliierten mit, sich nicht in die innere der schuldigen Altdeutschen herniedergepraffelt find, sind diesen in macht hat. Der Referendar ist das Ausschlaggebende, und Der Nat tönne daher auf, die von den beiden Mitgliedern der verhüllen- allerdings nichts anderes als die große Herzensangst, in wer drei Jahre als Referendar in Bojemudel gesessen hat, bündeten Missionen in Wien   gemachten Vorschläge nicht eingehen, ist damit für die verantwortungsvollsten Boften reif getvor weil die Grundlagen der Beziehungen zwischen den verbündeten der sie schieben. Bon. den radauantisemitischen Flegeln war man den. Diese. uralten Breußenübel dürfen nicht mehr weiter- und affoziierten Mächten einerseits und Ungarn   andererseits es gewohnt, daß sie, sobald ihnen etwas schief ging, sich nach einem feien: Brügelknaben umsaben und sich zu diesem lauteren Zwed ihrer geschleppt werden. 1. Der Waffenstillstand vom 3. November 1918, der von der un- jüdischen Mitbürger Bedienten. Neuerdings ist auch Graf Reventlow unter diese Sorte von Journalisten gegangen. In garischen Regierung beachtet werden müsse, über bie minderwertige Moral der Volksrepublik an und vergift der Deutschen Tageszeitung" stellt er tieffimmige. Betrachtungen hierbei nicht, wiederholt auf die Juden hinzuweisen, von denen angeblich die Zersehung der nationalen Dentart herftammt. Der Beitartikler der Deutschen Tageszeitung" fiebt allerdings keinen unterschied in nationaler und nationalistischer Denkweise, während wir den Trennungsstrich zwischen beiden sehr scharf ziehen. Der Rampf gegen jede Art von Nationalismus ift unseres Wiffens in erster Linie von der Sozialdemokratie geführt worden; menu wir unter jedoch hierin von unseren jüdischen Würgern Unterſtügung finden, so find wir ihnen außerordentlich dankbar dafür. Auch

Es ist ein dringendes staatliches Interesse, daß alle Ur­fachen des Mißvergnügens in der Beamtenschaft beseitigt werden und daß damit die Garantie geschaffen wird, der Unzahl von Korruptionserscheinungen wirkungsvoll ent­gegenzutreten. Für die Gesundung der inneren staatlichen Berhältnisse ist eine sorgfältige Beobachtung der Beamten­frage unerläßlich. Die Rückkehr zur früheren guten Ord­nung in Deutschland   ist in erster Linie von der guten Funt tion der Beamtenschaft abhängig.

die Feftfehung der Linie, an der die ungarischen Truppen längs 2. Die Mitteilung der Friedenskonferenz vom 13. Juni über ber tichechoslowakischen und der rumänischen Grenzen sich zu halten hätten.

Der Rat der Verbündeten werde Rumänien   mur ersuchen, feine Truppen an den Grenzen zum Stillstande zu bringen, die sie gegenwärtig infolge der Angriffe befekt halten, aber er werde Rumänien   nicht ersuchen, die Truppen bis zu der Neues Beamtentum heißt nicht völliger Austausch der am 13. Juni festgefesten Sinie zurüdzuziehen, Beamten oder gar Ausschiffung aller aften. Wir verstehen ehe nicht die neue Budapester Regierung sich den affen tillstandsbedingungen darunter vielmehr lediglich die Auswahl für die höheren worfen habe. Die Verbündeten wollten die Taten der unga­Boften ausschließlich nach Züchtigkeit, Ehrlichkeit und Bu- zischen Regierung abwarten und hofften, daß die neue Regierung nehmen wir an, deß der Genoffe Roste fich wenig um die An­berlässigkeit. ihre Verpflichtungen erfüllen, das ungarische Bolf vertreten und den Zeitpunkt der Wiederherstellung des Friedens und der Wieder- rempelung befümmern wird, die ihm wegen feiner energischen Ver­aufnahme der regelmäßigen wirtschaftlichen Beziehungen beschleu- ahrung gegen antisemitische Böbeleien von dem erlaudyten Grafen nigen werde.

Hugo Heinemann+

Am Sonnabend bormittag rief ich in Heinemanns Bureau an, wie sein Befinden sei. Infolge Abwesenheit von Berlin   hatte ich ihn seit Wochen nicht mehr gesehen, inzwischen aber erfahren, daß er bettlägerig fei; die Auskunft lautete auf fdjwere Nieren- Ertran­fung. Als ich nach Tisch wieder ins Geschäft tam, teilte man mir mit, daß vom Bureau soeben der Tod Heinemanns gemeldet worden sei.

ftritte

fich zu Heinemann hingezogen, Bebel tat feinen juristischen Schritt ohne seinen Rat. Auer, Singer, Bebel starben, aber der juristische Beirat des Parteivorstandes ist Heinemann bis zu seinem Tode geblieben.

auteil wird.

an dem sonnigen Charakter des verstorbenen Genossen war, das hat sie in erster Pinie über sich ergehen lassen müssen. In seinem Brautstande war Heinemann der glücklichste Mensch bon ber Belt. Gr fühlte, daß er mit der lieblichen Gestalt auch das sanftejte Weib Die Parteigenossen fennen Heinemann in erster Linie als und die verständnisvollste Lebensgenossin gewonnen hatte. Aus Verteidiger. Es gab in Deutschland   in den letzten 20 Jahren einer angesehenen Juristenfamilie stammend, hatte sie für den feinen politischen oder gewerkschaftlichen Prozeß von irgendwelcher Beruf ihres Mannes nicht bloß das Erbe des Berständnisses, son. Bebeutung, in dem nicht Heinemann als Berteidiger die Sache der bern   auch die. Frucht des Gifers und der Vorbildung in die Ehe Arbeiter geführt hat. Für seine Freunde war es immer ein Ge- mitgebracht. Und wenn es eine Vernachlässigung" des Beibes nuß  , diejen großen Optimisten bei Uebernahme eines Prozesses als ist, daß der Mann feine ganze Zeit, fein ganzes Denten und Wie ein Schlag traf mich diese Nachricht. Und mit mir wohl schlimmsten Bessimisten kennenzulernen. Wir lachten schon immer, Streben feiner Berufsarbeit wibmefie hat das nie als Ver­die meisten feiner Freunde. Zwar saben wir schon seit Jahresfrist wenn er Gründe auf Gründe borbrachte, die den Verlust des Bro- nachlässigung" empfunden und damit ihrem Manne ein Glüd ente den anscheinend in Blühender Gesundheit strobenden Mann in be- geffes mit Rotwendigkeit beweisen sollten. Sowie er aber an die gegengebracht, das ihn erst die Arbeit leisten ließ, um die ihn feine forgniserregender Weise abmagern; er hatte, auch schon längere Arbeit ging, schlug fein Urteil um. Es gab aber auch leinen Ber- Gegner beneideten, seine Freunde liebten. Ohne biefe Frau hätte Zeit über Herzbeschwerden geflagt und Besserung in Stiffingen ber- teidiger, der eine übernommene Sache mit größerem Pflichtgefühl, Seinemann das nicht leiften fönnen, mas er für seine Familie, bie sucht, aber feiner von uns hatte an so raschen Verfall gedacht. Um mit größerer Hingabe, mit unermüdlicherer Arbeitsluft führte als Partei, die Arbeiterklasse geleistet hat. so weniger als seine Mutter bis in ihre siebenziger Lebensjahre er. Neben seiner juristischen Fähigkeit war es diese Hingabe, die törperliche Frische bewahrt hatte.

ihn seine Aufgabe gewinnen ließ. Kam aber gar noch ein persön Als ihm furz nach ber November- Revolution der licher Freund in Frage, so war seine Singabe geradezu rührend. Gintritt in die Regierung angeboten worden, fom er Als Verteidiger kannte er nur eine Aufgabe: feinem eines Mittags in meine Wohnung, um meinen Rat einzuholen. Klienten zu dienen. Selbstverständlich ohne an der Sache In dieser Unterhaltung wurde ich zum ersten Mal über seinen Ge- auch nur das Tipfelchen über dem i aufzugeben. Vielleicht versteht sundheitszustand besorgt. Sch riet ihm schon aus politischen Grün- man Heinemann am besten, wenn man ihn mit Stadthagen  , der ben, benen er sich nicht verschloß, von der Annahme des Amtes ab unbestritten auch ein feiner Jurist war, bergleicht. Stadthagen  und glaubte, ihn auch überredet zu haben, daß er jedenfalls sich der lebte ewig mit den Stichtern in Serabeel; Heinemann stand mit allen Entscheidung seines Arztes fügen werde ich war überzeugt, daß Richtern auf bestem follegialen Fuß. Stadthagen   begründete fein der Arzt ihn dringend abraten werde, denn wer Heinemanns Ar. Verhalten mit der Erflärung:„ Wenn ich mit den Richtern in Krach beitseifer tannte, der mußte schon damals fürchten, daß er törper- gerate, so müssen sie meinen Klienten milde behandeln, meil sie lich den Aufgaben nicht mehr gewachsen mat, die das Amt und sonst in Verdacht geraten, daß fie fich für meine Angriffe an me. feine Auffassung bon den ihm erwachsenden Aufgaben an ihn stellte. nen Klienten rächen. Dazu find fie, wenn auch nicht alle zu an­Er lehnte dann auch ab. ständig, so doch alle zu flug. Daher mühen meine Strateele meinen Relienten." Seinemann, der ein feines psychologisches Verständnis für die Seele der Richter besaß, war für solche Pferdefur nicht ge nug Dr. Eisenbarth  . Der Erfolg Bat gelehrt, daß Seinemanns fachliche, bornehme Art der Verteidigung auch für feine Sienten

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Heinemann war eine Arbeitstraft ersten Ranges, feine Liebe zur Arbeit wie sein Gifer bei der Arbeit waren nahezu beispiellos. Als Verteidiger hatte er nicht bloß unter Parteigenoffen einen Ramen, auch unter feinen Rollegen galt er als einer der feinsten juristischen Köpfe und die Fachliteratur zählte ihn unter die vorteilhaftere war. ben Borlämpfern für moderne Strafrechtspflege- der fürzlich Ein politischer Advokat" ist Seinentan nie gewesen. Daran berftorbene Strafrechtslehrer Liszt   schäßte. ihn ganz besonders hinderte ihn einerseits die große Zivilpraris, auf der anderen Geite zu den ersten Kräften; auf dem Gebiete des Bereinsgefeßes, der die gewissenhafte Art, mit der er jede einzelne Sleinigfeit eines Koalitionsfreiheit und der Arbeitergefeßgebung war er Autorität. Brozeffes selber bearbeitete. Für ihn gab es teine Steiniafeit", Wenn er schließlich nach den Wahlen, iroz des bredens feiner menn fie bon fachlicher Bedeutung war. Diese Fülle von Arbeit Frau und seiner Freunde, das Staatssetretariat im Justisministe- beanspruchte feine ganze Zeit und sein Pflichtgefühl seine ganze zium übernahm, so tat er es, weil er glaubte, damit der Straf- Arbeitskraft. Für die, die ihn arbeiten faben, war es oft geradezu rechtsreform und der Arbeiterklasse zu dienen, für die er sein ein Wunder, was er leistete. Natürlich versagten dann von Beit ganges Leben gefämpft hatte. au Beit feine Nerben. Und seine Angestellten und mehr noch feine Familie fonnten über seine Heftigkeit manches Lieb fingen. Frei. Tich fuchte er dann, wenn der Sturm vorübergerauscht war, den Stopf, den er eben abgerissen hatte, mit aller Liebe wieder aufzu fetzen.

Seit Anfang der 90er Jahre fannte ich Heinemann als Bar fetgenoffen. Als es nach Aufhebung des Sozialistengesetes galt, der Partei eine den veränderten politischen Verhältnissen ent­fprechende neue Organisation zu geben, war Heinemann neben Heine der hauptsächlichste juristische Berater des Parteivorstandes. Und ebenso bei der Aenderung nach dem Köller- Coup. Mit Singer berband ihn persönliche Freundschaft; Auera fühler Kopf fühlte

Vielleicht darf ich hier in den paar geilen freundlicher Grinne­rung an den toten Freund auch mit einigen Worten der Frau ge­denten, die feit 20 Jahren ihm zur Seite sand. Denn was Herbes

Auf der Höhe seines Lebens, inmitten seiner Arbeiten, noch ehe er die Schwelle des Mannesalbers betreten hatte, mußte er nun dahingehen! Wie oft hatte er davon geträumt, seinen Lebensabend in Ruhe und Beschaulichkeit mit seiner Frau im schönen bayerischen  Oberfonde berbringen zu tönnen! Ea mar ihm nicht beschieden!

In früheren Jahren ein fröhlicher, geselliger Genoise, in späteren ein ernster, berläßlicher Freund, auf den man banen fonnte so wird Heinemann in unserem Andenken weiterleben. Und wenn seine Frau und seine jugendliche Tochter an feiner Bahre stehen, den liebevollen Gatten und zärtlich die Erinnerung an das Andenken, besorgten Bater betrauernd das seine Freunde ihm bewahren, die Achtung, bie seine Gegner ihm bezeugen, wird ihr Troft in späterer Zeit fein.

Notizen.

r. f.

Det beffife Landbote. Die bon Ernst Rotohits Berlag, Berlin  , joeben begonnene Sammlung von Revolutions flugschriften limitura und Aufbau", beren tagwichtige Bedeutung schon durch die fürglich erivähnte Beröffentlichung der politischen Shrif Walter Hafenclebers bezeichnet wird, stellt an ihrer Spike die berühmte Flugschrift Georg Büchners Der hessische Land­bote", bies erfie Sturmzeichen des sozialen Klassenfampje in Deutschland  , das 1884 unter der in diesem Neudrud nun gum Buchtitel erhobenen Ueberschrift Friede den Sütten! Krieg den Paläst en!" erschien. Wir begrüßen diefen von Kurt Pinthus   mit einer Lebensstisse Büchners eingeleiteten Neudrud, ber burch einen Anhang von Ausschnitten aus Briefen Büchners fachgemäß ergänzt worden ist. Denn die Flugschrift fam 1834 nicht so in Drud, wie Büchner   fie aufgesetzt hatte, und was bürger liche Borficht milberte unb megließ, läßt sich aus dem Geiste der Briefe immerhin erahnen.

-heater. Das Düsseldorfen Schauspielhaus wird in feiner fünfzehnten Spielzeit an Uraufführungen von Werten lebenber deutscher   Dichter zunächst bieten: erbert Krans: Die Rich terin", ans Frand: Godiva"( gemeinsam mit Frankfurt am Main  ) und Karl 3ttger: Die fechs Swäne". In Wien  ist unter den Theaterangestellten eine neue 2ohnbewegung ausgebrochen.