1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 97.
Parlamentsberichte.
Malzahn.
109. Sigung vom 27. April 1891, 12 Uhr. Am Bundesrathstische: Reichskanzler von Caprivi , von Eingegangen ist der Handelsvertrag mit Marokko . Der Abg. von Weyrauch hat wegen seiner Ernennung zum Unterstaatssekretär im preußischen Kultusministerium sein Mandat für den Wahlkreis Kassel - Melsungen niedergelegt. Auf der Tagesordnung steht die zweite Berathung der Zuckerfteuer- Vorlage.
Dienstag, den 28. April 1891.
8. Jahrg.
fystem heißt es, soll den englischen Konsumenten zu Gute Staatssekretär v. Malhahn: Der Vorredner hat die fommen; die Prämie folle auf den Weltmarktpreis Materialsteuer als eine Verfündigung an dem Interesse des drücken und gleichzeitig bei uns den Preis um die Landes, als eine Begünstigung der Reichen und Adligen bePrämie erhöhen; das ist ein vollkommener Widerspruch. zeichnet, was der Vertreter der Regierungen selbst zugegeben ( Abg. Barth: Nein! Heiterkeit.) Ohne den Schutz durch die habe. Dem muß ich einen entschiedenen Protest entgegensetzen. Prämien hätte die Industrie nie den Aufschwung genommen, den Ich habe ausdrücklich in der ersten Lesung anerkannt, welche fie genommen hat, ohne den Schuh würde der Zucker den unteren Verdienste dem System der Materialsteuer zukommen, wie es Voltstlassen stets unerschwinglich geblieben sein!( Widerspruch auch gerade im Interesse der arbeitenden Bevölkerung segenslinks.) Die Nationalliberalen werden in der zweiten Lesung für reich gewirkt hat. Jetzt aber treten die Folgen hervor, welche § 1 stimmen, wonach die reine Konsumsteuer an die Stelle des dazu nöthigen mit diesem System ein Ende zu machen. bisherigen gemischten Systems tritt. Wir behalten uns aber vor, wenn feine Einigung über die Säße der Exportprämien und die Höhe der Verbranchsabgabe erfolgt, in dritter Lesung gegen§ 1 und gegen das ganze Gesetz zu stimmen.
Nach dem Gesezentwurfe sollte die Verbrauchsabgabe von 12 auf 22 M. für den Doppelzentner erhöht werden; ferner Bom Abg. Fürst Hanfeldt ist inzwischen der Antrag einfollte für die 3 Jahre von 1892 bis 1895 eine offene Prämie von gegangen, die Konsumabgabe auf 18 M. festzusetzen und bis auf 1 M. für den Doppelzentner gewährt werden. Die 13. Rom - Weiteres eine offene Prämie von 1,25 M. zu gewähren. mission hat die Vorlage abgelehnt. In einer besonderen Resolution werden die verbündeten ReDie Abgg. Witte, Barth, Schrader und Dohrn( frf.) gierungen zu erneuter internationaler Verhandlung wegen Aufbeantragen eine Erhöhung der Verbrauchsabgabe bis auf 16 M. hebung der Zuckerprämien aufgefordert. zu bewilligen, die Vorlage aber schon 1891 in Kraft treten zu lassen und sämmtliche Exportprämien in Fortfall zu bringen. Die Abgg. Graf Stolberg und Hulisch( dts.) beantragen die Genehmigung einer Ronsumabgabe von 18 M. und die Gewährung von Prämien in Höhe von 1,50 M. für die 4 Jahre von 1892-96 und in Höhe von 1 M. für die 4 Jahre von Abg. Graf Hoensbroech beantragt, den Einführzoll für Zucker, welchen die Vorlage auf 36 M. erhöhen will, weiter auf 40 M. zu erhöhen.
1897-1900.
es
Abg. v. Kardorff( Rp.): Nicht absichtlich von der Regierung, aber thatsächlich wird eine Beunruhigung über die Sicherheit des Fortbestehens der von dem Fürsten Bismarck befolgten Wirthschaftspolitik hervorgerufen, und zwar durch allerlei Vorgänge, die mit dem österreichischen Handelsvertrag in Verbindung stehen, die wir also nicht hervorgerufen haben. Es ist möglich, daß, wenn der österreichische Handelsvertrag vorliegt und die Befürchtungen nicht wahr macht, die jetzt rege sind, dann die Situation wieder eine ganz andere ist. Heute kann ich für feste Prämien nicht stimmen. Herr Witte hat auszuführen versucht, daß der Abg. Dr. Witte( dfr.): Ich bin durch die Erklärung der Re- Zuckerrübenbau zugenommen habe und daß der Preis für den gierung fehr enttäuscht worden. Ich hatte eine flotte, entschiedene Bentner Rüben nicht gesunken sei. Das letztere ist falsch, der Erklärung erwartet, welche uns etwa zeigte, wohin man gehen Preis ist ganz erheblich, von 1,30 auf 0,85 m. gesunken. Soll müßte, um eine Mehrheit für das Gesez zusammenzubringen der Preis noch um weitere 12-14 Pf. heruntergesetzt wer Das ist nicht geschehen; aber wieder sind die Geldbedürfnisse der den, so hört das Rübenbauen im Osten auf, rentabel zu sein. Reichskasse und der Einzelstaaten betont worden, obwohl doch uns wirft man Interessenpolitit vor; nehmen Sie nicht auch offiziell zugestanden ist, daß wir in den nächsten Jahren nichts die Interessen der Börse wahr? Die Resultate der Wirthschaftsbrauchten. Daß wir nichts brauchen, lehrt auch mehr als deut politit der Herren Rickert und Genossen haben wir gesehen in lich die neueste Uebersicht über die Reichseinnahmen an Böllen England in der Gestalt des Untergangs der dortigen Landwirthund Verbrauchssteuern im abgelaufenen Etatsjahre. Für das schaft, an deren Stelle die von Ihnen auch bekämpften LatiAbg. Buhl berichtet über die Verhandlungen der Kommission, gegenwärtige System begeistern sich dessen Anhänger mit einem fundien getreten sind. Frankreich ist mit der Schutzzoll- Politik welche mit dem mitgetheilten negativen Resultat geendet haben. wahren Fanatismus. Hat doch Herr v. Kardorff in der ersten ein blühendes, reiches Land geworden. Da soll man uns nicht Ueber das Prinzip der Vorlage sei man einig gewesen, es habe Lesung sogar von einem Umbringen der Zuckerindustrie ge- fommen mit den Redewendungen von der nackten Interessenfich aber eine Einigung über die Höhe der neu zu normirenden sprochen! Mit solchen Uebertreibungen ist doch der Sache nicht politit. Ich betrachte die weitere Ausdehnung der Zuckerindustrie Säße nicht herbeiführen lassen. gedient. Der Rübenbau hat seit 1887 erheblich zugenommen; nicht als ein großes nationales Unglück, wie die Herren von der Staatssekretär v. Malhahn: Nach diesem Ergebniß der Rom - Das hätte nicht geschehen können, wenn der Rübenpreis gedrückt Regierung. Die Sozialdemokraten wollen agitatorisch, wir wollen miffionsberathungen verhandelt der Reichstag jetzt über die worden wäre; der Rübenpreis ist nicht gesunken, der Preis von die Sache sachlich behandeln.( Unruhe links.) Sie haben doch ursprüngliche Regierungsvorlage, und die Verantwortung für die Ab- 1 Mark ermöglicht noch ein gutes Geschäft.( Widerspruch gesagt, von dem Schweiße der armen Leute haben sich die lehnung derselben würde nicht die Regierung, sondern den Reichstag rechts.) Von einer Schädigung der Landwirthschaft durch das Millionäre gemästet.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) treffen. Für die verbündeten Regierungen war bei Einbringung Gefeß, wie die Regierung vorgelegt hat, kann also Sehr falsch! Gerade durch die Entwicklung der Zuckerrübender Vorlage entscheidend, daß die Rohsteuer eine stetig fintende gar feine Rede sein. Was Was Herr von Bennigsen über Industrie sind die Löhne für die Arbeiter erheblich gestiegen, Tendenz zeigte, und daß andererseits man im Reiche und den Inlandspreis ausgeführt hat, ist sachlich unrichtig. Man hat auch die Zuckerindustrie mit einer Treibhauspflanze verin den Einzelstaaten steigenden Bedürfnissen gegenüberstehe. Wir leugnen nicht, daß durch die Prämien der Weltmarkt beglichen; eine solche Treibhauspflanze war auch das Kurfürstenthum Das bisherige System der Besteuerung des Buckers ist von allen einflußt und der Preis in Verbindung mit der außerordentlich Brandenburg , aus dem das Königreich Preußen geworden ist. Seiten als reformbedürftig anerkannt worden; die Abschaffung gesteigerten Produktion eine erhebliche Ermäßigung erfahren hat;( Heiterkeit links.) der Rohsteuer ist allseitig gebilligt worden; die Differenz trat wenn die Zuckerproduzenten das hätten verhindern können, sie Abg. Barth( dfr.): Die Herren Protektionisten beschweren erst auf bei der Frage, wie der Uebergang aus dem alten in das hätten es nur zu gern gethan.( Sehr gut! links.) Durch unsere sich über die vielfachen Veränderungen in der Zuckersteuer- Gesetzneue System zu gestalten sei. Was der deutschen Zuckerproduktion Prämien haben wir den Weltmarkt demoralisirt; gesunde Bu- gebung, während sie doch in den letzten zehn oder zwölf Jahren an baaren Prämien zugeflossen ist seit 1877-78 beträgt bis ein- ftände werden erst mit der Abschaffung der Prämien einkehren. fein Jahr vorübergehen ließen, ohne an den Getreidezöllen und schließlich 1890-91 213 243 873 m. Die deutsche Zuckerindustrie In demselben Augenblick, wo wir Prämien und Materialsteuer damit an dem Preise des täglichen Brotes dies oder jenes grimmdbestreitet, daß ihr diefer Betrag baar zugeflossen ist; aber be- abschaffen, werden die Preise auf dem Weltmarkt steigen. lich zu ändern. Hier, wo es einen alten Mißbrauch zu beseitigen streiten kann sie nicht und thut fie auch nicht, daß diese Summe Darum bitten wir Sie, nehmen Sie§ 1 der Vorlage an. gilt, will man Alles beim Alten laffen. Von den Steuerzahlern baar bezahlt ist aus den Taschen der Steuerzahler für die deutsche( Beifall links.) ist sonderbarer Weise bisher noch gar nicht die Rede gewesen. Zuckerindustrie ohne Aequivalent für die Ersteren. Nach der Abg. Graf zu Stolberg ( dr.): Wir sind bereit, zu einer Es hat sich herausgestellt, daß die Regierung den fiskalischen Meinung der meisten Betheiligten beschränkt sich der Vortheil der Verständigung mitzuwirken. Ich hatte geglaubt, es würde das Standpunkt vertritt, andere Vertreter der bisherigen WirthschaftsProduktion aus dem gegenwärtigen Steuersystem nicht auf den auf Grund einer Aenderung der Materialsteuer möglich sein, habe politik wieder den Standpunkt der Zuckerindustrie einnehmen. baaren Zuschuß, sondern die Ausfuhrbonifikation drückt sich auch mich aber überzeugt, daß dieser Weg nicht gangbar ist. Ermäßigt Die Vertretung des Voltes sollte aber dech weder den einen, noch im Inlandspreise aus. Diese Zahl ist nun weniger sicher man einfach die Materialsteuer um den Betrag der versteckten den andern Standpunkt entscheidend sein lassen. Herr von zu berechnen. Ungefähr stellt sich, den Gewinn aus dem In- Prämie, so schädigt man in erster Linie die ungünstig gestellten Kardorff sagt, es widerstrebe der Vorlage, weil er einen EinLandspreise hinzugeschlagen, für denselben Zeitraum die ge- Fabriken. Es ist Niemand zu verdenken, daß er hier seinen bruch in die herrschende Wirthschaftspolitik überhaupt davon fammte Brämie auf 884 Millionen. Kein Staat ist im Stande, Weizen drischt, aber der Reichstag in seiner Gesammtheit befürchtet; ist das nicht nackte Interessenpolitik?( Sehr wahr! Selbst im wohlverstandenen Interesse der Zuckerauf die Dauer einer Industrie derartige Zuschüffe zu geben. Um wird auch das Schicksal dieser ungünstig gestellten Fabriken sich den ersten Platz auf dem Weltmarkte zu behaupten, ist es für angelegen sein laffen müssen. Wir werden, wie Herr v. Bennigsen, industrie liegt die schleunigste Abschaffung der Prämien. Alle die deutsche Zuckerindustrie ausreichend, ihr eine Uebergangszeit zunächst für den§ 1 in der Hoffnung stimmen, daß auf dem Rücksichten können gleichzeitig gewahrt werden, wenn Sie auf den von 4 Jahren zu gewähren; wir erwarten mit ziemlicher Be- Grunde der gestellten Anträge etne Majorität für die einzelnen Boden unseres Antrages treten. stimmtheit, daß die Noth die Konkurrenzländer zwingen wird, Sätze gefunden werden wird. Staatssekretär v. Malzahn: Die augenblickliche thatsächliche uns auf diesem Wege zu folgen, nachdem sie leider abgelehnt Reichskanzler v. Caprivi : Aus den früheren und heutigen Steuerbelastung des inländischen Konsums beträgt mehr als haben, sich mit uns freiwillig zu diesem Zwecke vertragsmäßig Aeußerungen zur Vorlage geht hervor, daß man vielfach annimmt, 22 M. pro Kilogr. Mit 22 M. bliebe die Vorlage also noch zu verbinden. Ein plögliches Abschneiden eines solchen Zuschusses die Regierung habe mit ihrer Vorlage noch nicht ganz ausge- etwas hinter dem bestehenden Satz zurück. Eine Ausdehnung ohne jeden Uebergang ist nach der Meinung der verbündeten sprochen, was sie beabsichtigte, und glaubt sich deswegen beun- unserer Zuckerproduktion, welche nur auf den Prämien beruht, Regierungen sehr bedenklich und empfiehlt sich in feiner Weise. ruhigen zu müssen. Ich möchte vor solchen Beunruhigungen ist nicht wünschenswerth. Wie man, wie Herr von Kardorff, in Die vorgeschlagene Uebergangszeit von 3 Jahren ist daher von warnen; gerade dadurch, daß man die Frage immer wieder stellt, demselben Augenblick sagen kann, die Interessen des Ostens feien uns in der Kommission entschieden verfochten worden. Ich wünsche beunruhigt man. Ebensowenig ist es räthlich, immer wieder der am meisten geschädigt, und gleichzeitig für die Beibehaltung der dringend, daß über diese Vorlage in der gegenwärtigen Session Regierung die Absicht zu imputiren, daß sie die landwirthschaft- Materialsteuer eintreten kann, welche den besseren Gegenden in eine annehmbare Verständigung erzielt werden möge, nicht nur lichen Interessen nicht genügend schüße, nicht sorgsam genug höherem Maße zu Gute fommt, das verstehe ich nicht. Abg. Heine( Soz.): Gerade die Lage der Kleinbauern und im Intereffe der Reichstasse, sondern auch der deutschen Zucker- pflege. Durch den österreichischen Handelsvertrag ist eine industrie, weil wir befürchten, daß, wenn diese Verständigung nicht Schädigung der Landwirthschaft von Seiten der Regierung der Arbeiter soll also durch die Zuckerindustrie verbessert worden jetzt erzielt wird, in späteren Jahren eine für die Industrie nicht beabsichtigt und wird voraussichtlich durch das, was sein. Ich bedauere, dem Staatssekretär in dieser Beziehung vollwesentlich ungünstigere Gestaltung des unvermeidlichen Uebergangs die Regierung plant, auch nicht eintreten.( Hört! rechts.) ständige Unkenntniß der Verhältnisse vorwerfen zu müssen. Die landwirthschaftlichen Minister Preußens wie der übrigen Die Kleinbauern sind von den Großgrundbesitzern aufgefressen in neue Verhältnisse nothwendig werden wird. Abg. Fürst Sahfeld( Rp.): Der Abg. Windthorst hat bei Staaten sind vor dem Zustandekommen der Vorlage, wie es ja worden. In der Provinz Sachsen sind eine Unzahl Kleinbauerlicher der ersten Berathung dieser Vorlage seinen Unmuth ausgesprochen selbstverständlich ist, also rechtzeitig gehört worden. Die Frage Existenzen in Folge der Entwickelung der Zuckerrübenindustrie über das fortwährende Rütteln an unserer Zoll- und Steuer- der Auswanderung liegt den verbündeten Regierungen und der verschwunden. Die Lage der Wohlhabenden ist allerdings eine gesetzgebung. Seine Worte haben heute noch denselben Werth preußischen Regierung sehr nahe am Herzen; sie wird alles thun, bessere, die der Arbeiter aber eine schlechtere geworden. Gerade wie damals. Seit 1883 ist diese Vorlage die fünfte, welche eine um die Auswanderung in den Grenzen zu halten, welche unsern das Proletariat der Zuckerindustrie ist in bejammernswerther Aenderung der Zuckerbesteuerung gebracht hat. Welche Industrie Ackerbau lebensfähig erhalten; welche Schwierigkeiten diese Auf- Lage. Gewiß werden heute höhere Löhne gezahlt als früher; fann eine solche unaufhörliche Beunruhigung ertragen? Wir gabe im Osten bietet, wiffen die Herren von dort wie wir. Die der heutige Geldlohn ist aber zu gering, um die Leute zu erwollen 1,25 M. Exportprämie für den Doppelzentner haben; das Vorlage kann nicht überraschend gekommen sein, denn sie ist schon nähren. In den Berichten der Gewerbe- Inspektoren ist nachmacht bei 8 Millionen Doppelzentnern Export etwa 10 Millionen unter meinem Vorgänger ausgearbeitet worden.( Hört, hört! gewiesen, daß in der Zuckerindustrie die Frauenarbeit und NachtMark. Nun soll der höchste Betrag der Prämien 25 Millionen links.) Die Regierungen find von der Nothwendigkeit der Aende- arbeit der Frauen unentbehrlich ist. Der Lohn des Arbeiters in einem Jahre betragen haben. Dieses Gelb geht bis in die rung des bestehenden Systems überzeugt und halten daran fest. genügt nicht, um eine Familie zu ernähren. Die Frucht allerkleinsten Kanäle, es bleibt doch nicht bei den Fabrikbefizern. Sie halten ihre Vorlage noch für das Beste, findet sich aber für eines solchen Systems ist eine unheimliche Degeneration des ( Zustimmung rechts; Heiterkeit links.) Wir hoffen, daß es den etwas der Vorlage Nahestehendes eine Mehrheit, so werden die Geschlechts. Staatssekretär v. Malhahn: Der Vorredner hat sich selbst Bemühungen unserer Regierung gelingen möge, Frankreich zum Regierungen nach wie vor geneigt sein, in Verhandlungen zu In eine feste Prämie in aeternum zu willigen, widerlegt. Er hat nur Verhältnisse im Auge, wo Geldlohn gezahlt Fallenlassen der Exportprämie zu bewegen, und deshalb bean- treten. tragen wir auch nur, die Exportprämie von 1,25 Mart bis wird den verbündeten Regierungen sehr schwer sein; anderer- wird, während in großen weiten Distrikten des Ostens glücklicherauf Weiteres" zu bewilligen. feits halte ich aber auch nicht für wahrscheinlich, daß die weise Naturallohn noch besteht. Die Uebelstände, die er im Auge Staatssekretär v. Malhahn bemerkt, daß 25 Millionen nicht Regierungen wesentlich unter das von Ihnen vorgeschlagene hat, find mit der Entwickelung der Zuckerindustrie zur reinen der höchste Jahresbetrag der Prämien sind, sondern es haben sich Maß der Konsumsteuer herabgehen werden. Wir stehen vor der Großindustrie verbunden, deren weitere Förderung und fünſt1887-88 281/2 Millionen, 1886-87 30 Millionen Mart Prämien Nothwendigkeit, wenn auch jetzt die Finanzlage des Reiches eine liche Begünstigung wir eben nicht für wünschenswerth halten. ergeben. günstige ist, dem Reich in seinem eigenen Interesse und in dem Was er vorgetragen hat, spricht nur für die Behauptung
links.)
Damit schließt die Diskussion.
Abg. v. Benuigfen( natl.): Ich bin Zuckerinteressent, denn der Einzelstaaten mehr Einnahmen zu verschaffen. Wann dieser der Motive, daß unter dem bisherigen System sich Zustände ich bin bei einer Zuckerfabrik betheiligt. Ob die verbündeten Zeitpunkt des Mehrbedürfnisses eintritt, ob schon in den nächsten entwickelt haben, welche ein Verlassen dieses Systems dringend Regierungen bei der legten Vorlage sich der ganzen Bedeutung zwei Jahren oder erst später, wissen wir nicht; daß er kommt, ist nahe legen. der Zuckerindustrie für die Nation, und namentlich für die Land zweifellos. Wir brauchen Geld für die Alters- und Invaliden§ 1 wird mit beträchtlicher Mehrheit angenommen; dawirthschaft ganz bewußt gewesen sind, ist mir zweifelhaft. Die versicherung, für Beamtenbesoldungs- Verbesserungen, PensionsLetzte Aenderung der Zuckersteuer- Gesetzgebung schien dieses Gebiet erhöhungen. Oft genug hat man ja auch hier geklagt, daß ein gegen stimmen die Sozialdemokraten und ein Theil der beiden zur Zufriedenheit geordnet zu haben, denn die finanziellen Er zu großer Theil unserer Ausgaben auf Anleihen genommen wird. Parteien der Rechten. Die Diskussion über§ 2, welcher die Höhe der Konsumwartungen sind ja von den Ergebnissen noch übertroffen worden. Die verbündeten Regierungen haben außer diesen wirthschaftlichen Ueberraschend mußte die Vorlage kommen, denn noch vor Kurzem und finanziellen Motiven auch das Motiv in Betracht gezogen, abgabe festsetzt, wird bis zur Beendigung der Berathung über hatte der Staatssekretär im Namen der verbündeten Regierungen die wirthschaftlich schwächer Gestellten zu entlasten. Wenn in die technischen Vorschriften des Entwurfs und über die Kontrolle versichert, daß die Abschaffung der Exportprämien nur im Ein- diesem Jahre, was ich überaus beklagen würde, nichts zu Stande ausgesetzt. $$ 3( Bahlungspflicht), 4( Berjährung), 5 und 6( Befreiung vernehmen mit den anderen betheiligten Staaten in Angriff käme, würden die verbündeten Regierungen im nächsten Jahre genommen werden würde. Die Londoner Konferenz ist gescheitert mit derselben oder einer anderen Vorlage kommen müssen. Ich von der Zuckersteuer) werden ohne Debatte genehmigt, desgl. und seitdem haben wir nicht gehört, daß die Aussichten für die bitte, wenigstens nichts zu thun, was der Erledigung der Vor- der zweite Abschnitt Steuerfontrolle"§§ 7-63 en bloc auf Antrag des Abg. v. Bennigsen. Aufhebung besser geworden seien. Die Vorlage führt bloß zwei lage noch in dieser Session präjudiziren würde. Abg. Ulrich( Soz.): Die Herren, die bis jetzt gesprochen Darauf wird die Berathung abgebrochen. Da morgen VorUeberproduktion. Diese reichen für eine so radikale Aenderung haben, Herr von Bennigsen, Herr Graf Stolberg, Herr Fürst mittag 11 Uhr auf allerhöchste Anordnung die Trauerfeierlichkeit Gründe an; man braucht mehr Geld und fürchtet eine gewisse nicht aus. Daß man mehr Geld braucht, ist kein Grund, das Sahfeldt, find als persönliche Interessenten aufgetreten. Von den für den verstorbenen Generalfeldmarschall Grafen Moltke in bisherige Steuersystem für den Zucker abzuschaffen dann hätte folossalen Dividenden der Zuckerfabriken, welche bis zu 64 v. H. Generalstabs- Gebäude stattfindet, bei welcher auch der Reichstag man ja auf dem Boden des Gesetzes von 1887 die Prämie etwas steigen, ist nirgends die Rede gewesen. Die ganze bisherige Ge- vertreten sein wird, soll am Dienstag keine Sigung gehalten verringern und die Konsumabgabe etwas erhöhen können. Die fehgebung mit der Materialsteuer, einer Versündigung an den werden. Schluß 434 Uhr. Nächste Sigung Mittwoch 11 Uhr. Ueberproduktion ist auch nicht erwiesen; wir hatten 1887 vier- Interessen der Nation, wie heute der Staatssekretär selbst zuhundert Fabriken, und 1891 hatten wir sie auch noch. Im gegeben hat, ist nur den Grafen und Baronen, den Reichsadeligen( Fortsetzung der Berathung.) Ganzen sind etwa fünf Fabriken mehr geworden; was will das zu Gute gekommen; es war ein Stück des Systems, welches bedeuten? Der Zuwachs entspricht einfach dem Zuwachs der Millionäre züchtete. Wir stimmen gegen jede Besteuerung des Bevölkerung und ihrer größeren Konsumfähigkeit. Das Prämien- Buckers und werden daher gegen§ 1 stimmen.
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