Nr. 197.
Sonnabend, den 25. August 1894.
11. Jahrg.
Arbeiter! Parteigenossen! Trinkt kein boykottirtes Bier!
Lokales.
Tommission von diefer mit einem Federstrich für falsch erklärt| Sandlungsgehilfe St. plauderte dieser Tage während des Mittagwerden?
U. A. w. g.
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effens mit den Seinigen, als er fich plößlich erhob und nur mühsam mitzutheilen vermochte, daß ihm ein Knochen im Halse stecken geblieben sei. Die Symptome einer Erstickungsgefahr nahmen von Sekunde zu Sekunde zu, und als nach etwa einer halben Stunde ein Arzt erschien, war der Bedauernswerthe eine Leiche. Es stellte sich heraus, daß ein etwa 5 Zentimeter langer Knochen im Halfe stecken geblieben war und so den Tod des Unglücklichen herbeigeführt hatte.
Der Starke weicht muthig zurück. Die unumstößliche Moralisches aus der bürgerlichen Presse. Ergößlich ist Thatsache, daß die Wirkung des Bierverrufs" eine viel größere es, zu sehen, wie die arme National- Zeitung" jetzt von verschie ist, als man sich gegnerischerfeits getraut zuzugeben, leuchtet auch denen bürgerlichen Kolleginnen wegen ihres unmoralischen schon daraus hervor, daß der Verein der Brauereien Berlins Annoncentheils angerempelt wird. und Umgegend, wie der offizielle Titel des Ringes lautet, gar Das edle Organ für unbeschränkte Arbeiterknebelung und nicht mehr im Stande ist, seine Beschlüsse konsequent durchzu- Ausbeutungsfreiheit brachte kürzlich folgende Annonce: führen. Die Verpflichtung z. B., den Kunden der Ringkollegen" Finanzımann, den vornehmen Kreisen angehörend, sucht während der Boykottzeit tein Bier zu liefern, wird junge distinguirte Wittwe, um mit demselben in hohen Kreisen Die Versammlung der Kistenmacher findet nicht, wie in vielen Fällen umgangen, und der fundige The finanz. thätig sein zu fönnen."- Die Berl. Pr." bemerkt hierzu: irrthümlich durch Zirkular bekannt gemacht wurde, Sonntag baner mag nicht so Unrecht haben, der in dieser Warum denn so schüchtern, verehrte Distinguirte? Sagen wir Vormittag sondern heute Sonnabend Abend statt. Woche in einer Gastwirthsversammlung behauptete, nur die doch klipp und klar, daß Sie ein ganz klein bischen wuchern( Siehe das Inserat in der Freitagsnummer.) Arnold Karge. Scham" halte die Brauereidirektoren von der Annullirung dieses wollen und daß Sie dazu einen Geldgeber gebrauchen. Nicht übel! Nach freifinnig volksparteilicher Doktrin hat Berliner „ Hausbesitzer" findet sich in dem offiziellen Protokoll des Berliner Hausbesitzer. Eine interessante Studie über verfehlten Beschlusses ab. Es ist auch schon vorgekommen, daß den Saalbesitzern, welche sich nicht von dem berühmten Jakobi auch das zarte Geschlecht keineswegs nöthig, das wohlerworbene in voriger Woche in Stettin abgehaltenen 16. Verbandstag des leithammeln lassen, und denen statutengemäß kein Bier geliefert Recht finanzieller Bethätigung" schamhaft schüchtern zu ver- in voriger Woche in Stettin abgehaltenen 16. Verbandstag des Zentralverbandes deutscher Grundbesizer- Vereine. In seinem werden darf, trotzdem Offerten gemacht und Bestellungen durch schleiern. eine Ring brauerei effettuirt wurden. " Referate über das Thema:„ Das Grundeigenthum und seine Jedenfalls wären Heuchlerischer tritt die judenfressende„ Staatsbürger- Zeitung" Gegner" nahm Privatdozent" Dr. Jastrow u. a. auch Gelegeneinzelne Brauereien schon längst fertig", wenn sie alle für solche auf, wenn sie lamentirt: bes Fälle vorgesehenen Strafen hätten blechen müssen. Die Macher im Eine wenig erfreuliche Erscheinung sind die in heit, die Berliner Grundbefizer- Verhältnisse ein wenig zu be Brauerverein sind aber auch nicht von Eisen; fie drücken gern aus, neuerer Beit in gewiffen Zeitungen öfters wiederkehrenden Heiraths- leuchten. Wenn auch das dort Gesagte für uns nichts Neues und wenn's nöthig sein sollte, auch beide Augen zu. Die gesuche von Offizieren. So tritt z. B. wieder in der„ National- ist, so ist es immerhin interessant, gerade von solcher Stelle aus bramarbastrende Stimmung hat mit der Zeit einer mehr elegi- 3tg." vom 18. d. M.„ ein vor der Beförderung zum Hauptmann die Richtigkeit unserer Anschauungen bestätigt zu hören. schen Platz gemacht. Wenn wir recht unterrichtet sind, plant ſtehender Premierlieutenant, welchem es bisher an passenden immer mehr zusammen. In Berlin fommen auf 370 000 Haus Die Zahl der Hausbesitzer schrumpft, nach Herrn Dr. Jastrow, nai, um den Zusammenhalt zu heben und um der gesammten Damenbekanntschaften gefehlt hat," als Heirathskandidat auf! bürgerlichen Gesellschaft die Einigkeit des Berliner Ringes ad Diese Art der Heirathsvermittelung sollte doch füglich den Juden haltungen etwa 15 000 Hausbesitzer, d. h. auf 100 noch nicht 4. oculos zu demonstriren, die Gründung eines Gesangvereins der überlassen bleiben, welche die Heirath lediglich als„ Spekulations- Welche winzige Bahl und doch welche Aumaßung bei diesem fleinen Säulein! Schon in der Wohnungskrisis von 1872, so Ringgenossen. Als erstes Lied soll eingeübt werden:„ Das Mai- geschäft" zu betrachten pflegen und des„ Schadchen" nicht ent- leinen Häuflein!„ Schon in der Wohnungskrisis von 1872, so lüfter't" mit der neuen Variante: rathen können. Für einen Offizier muß dieser Weg wenig bitterte Bevölkerung gegen die Hauswirthe wie gegen eine allließ sich Dr. Jastrow weiter vernehmen, wandte sich eine erpassend erscheinen. mächtige Oligarchie. haben die Terrainund Bauspekulation dem abgeholfen; Wohnungsmangel die heutigen Hausbesitzer betreiben zumeist mit fremdem Kapital das Gewerbe des Wohnungs Vermiethens , Stimmung ist geblieben. Die Wohnungen( wenn auch kein abfodas sich den Bedürfnissen anzupassen sucht. Aber jene MißDas Schlafstellenwesen bezeugt die unerschwinglichkeit geschlossener luter Wohnungsmangel wiedergekehrt ist) sind eng und theuer. Familienwohnungen für zahlreiche Familien. Die Vorrechte der Hausbesizer bei den Stadtverordnetenwahlen hatten einen Stand fest angesessener mit Vermögen an Grund und Boden haftender Sausbesitzer zur Voraussetzung, nicht aber Personen, welche, blos um das Gewerbe des Wohnungsvermiethens zu betreiben, sich nach der herrschenden Eigenthumsverfassung der juristischen Form des Hausbesizes bedienen müssen, obgleich 9/10 des Kapitalwerthes gar nicht ihnen, sondern ihren Hypothekengläubigern gehören ( oder noch weniger Bauspekulanten, welche den Grundbesiß nur zwischen einem angeblichen vollen Hauseigenthum und der that besißen", um ihn veräußern zu können). Dasselbe Mißverhältniß fächlichen Lage des hypothefarischen Schuldners betonen auch die Hausbesitzer selbst, wenn sie sich darüber beklagen, daß sie die Gebäudesteuer in vollem Betrage bezahlen müssen, obgleich nur ein kleiner Antheil am Gebäudewerthe ihr wirkliches Eigen thum sei."
Wenn's Herbstlüfter'l weht, Fällt's Laub wie der Schnee;
Da fallen auch unsere Aktien Und geh'n nimmer in die Höh'...
Abgelehnt! Immer neue Seiten entdeckt man an dem
Hat das Antisemitenblatt eine Ahnung! Das edle Organfür chriftlich- germanische Sittlichkeit hätte übrigens alle Ursache, das Sprichwort von dem Mann, der im Glashause fißt, zu beherzigen. großen Stern am Berliner Bierhimmel, Herrn Richard Rösicke. redaktionellen Theil ein neues Huren- Ballhaus den deutschen Wer, wie die Staatsbürger Zeitung" es fertig bringt, im Vortrefflichkeit seiner Absichten mußte durch ein Trinkgelb steht es wirklich tomisch an, sich über einen armen Lieutenant Das schwindende Vertrauen auf seine Allmacht und auf die Jünglingen und Jungfrauen angelegentlichst zu empfehlen, dem aus's neue befestigt werden, dachte der Herrscher von Schult- fittlich zu entrüsten, der in der Verzweiflung seinen Körper an heiß I und II, als er den Entschluß faßte, dem Gast- und die Meistbietende verschachern möchte. Echanfwirthverein Wedding bezw. dessen Sterbefasse 50 Reich 3-
Seit damals
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mart zu überweisen". Besagter Verein hat jedoch, wie jetzt Die Militärinvaliden haben in einer vorgestern abbekannt wird, beschlossen, dem großmächtigen Herrn Direktor das gehaltenen Versammlung sich bitter über die Ungerechtigkeiten Geld wieder zur i czuschicken und zwar mit der Motivirung, des Militärpensionsgesetzes beilagt. Der Referent, Telegraphendaß er auf jede Verbindung mit Herrn Rösicke verzichte. Damit assistent a. D. Strahl wies auf den Kontrast hin, der zwischen ist dem Herrn Kommerzienrath wieder einmal die Gelegenheit der Penfionshöhe der Offiziere und der gewöhnlicher" In genommen, auf recht billige Weise als Wohlthäter der Mensch validen besteht und forderte die Versammelten zum Anschluß an heit zu paradiren. Welch' em Schmerz, sich so verkannt 3 308 Mitglieder zählt. In der Debatte wurde u. a. auf die den neugegründeten Invalidenverband auf, der zur Zeit sehen! Maßregelungen hingedeutet, die eine Betheiligung an der Die Rothen Bierboykott Lieder koufiszirt! Am Organisation im Gefolge haben könnte. Die Versammlung beFreitag Morgen in aller Frühe erschien die Polizei bei dem schloß, eine Petition an den Reichstag zu senden, in der folgende Genossen Friß Krüger in der Hirtenstr. 10, sowie in der Buch- Wünsche fundgegeben sind: druckerei von Maurer u. Dimmick, um die etwa vorhandenen 1. Gleichmäßige Feststellung der Bezüge für Nichtbenußung Boykottlieder des genialen Poeten C. M. Scavola mit Be- des Zivilversorgungsscheines; 2. Gewährung der Anstellungs Und das sind die„ Berliner Hausbesizer", die schwerwiegende schlag zu belegen. Was war los? Waren die Boykottlieder, Entschädigung an sämmtliche Besitzer des Zivilversorgungs- Vorrechte für sich in Anspruch nehmen und auch gewährt er nachdem sie bereits in 15 000 Gremplaren abgesetzt sind, Scheines, welche von letzterem feinen Gebrauch machen können; halten, die sich aufspielen als die Stüßen der Gesellschaft, von plötzlich staatsgefährlich geworden? Befürchtete die Polizei, 3. Versorgung der Wittwen von Kriegs- Invaliden; 4. Belassung Thron und Altar, die sich herausnehmen, die Berliner Bes daß in ihnen die berühmten Merkmale des groben Unsugs oder der Pension an die im Reichs- und Staatsdienst befindlichen völkerung zu brangsaliren, zu chifaniren, zu vergewaltigen! gar der Erpressung zu finden seien? Hatte der Inhaber des ge- Militär- Invaliden ohne Rücksicht auf deren Einkommen und in Interessant ist es jedenfalls auch, durch Herrn Dr. Jastrow Sperrten Wirthshauses zum Schafskopf nach Jacobi'schem Muster allen Verhältnissen; 5. Berücksichtigung derjenigen Militär- Per- zu erfahren, daß es unter den Hausbesitzern Strömungen giebt, Strafantrag wegen Beleidigung gestellt? Oder waren sanitäre sonen, welche durch die Strapazen der Feldzüge an ihrer Gesund- welche darauf ausgehen, die Hausbesizer als politische Partei zu Gründe maßgebend, befürchtete die Gesundheitsbehörde frei heit geschädigt sind und Gleichstellung dieser mit den übrigen einer Vertretung zu bringen und welche zunächst die Vorrechte nach Sanitätsrath Happoldt, daß das Lesen des« Bier- Fehde- Invaliden; 6. Erhöhung der Pensionen bei eintretender Steigerung bei den Kommunalwahlen zu einer organisirten Standesvertretung Handschuh" nachtheilige Folgen mit sich führen tönnte? der Invalidität bei äußerer beziehungsweise innerer Dienst- in den Stadtverordneten- Versammlungen benutzen wollen, sowie Nichts von alledem. Die Sache lag tiefer. Die berühmte beschädigung hinsichtlich der Kriegs- wie Friedens Invaliden; daß andererseits das Ideal einer Verstaatlichung oder Vers Berliner Polizei, die im Auffinden von Mördern und Sittlich 7. Aufbesserung der Pensionen derjenigen Invaliden, die infolge gemeindung des Grundbesitzes auch unter den Hausbesitzern felbft teitsverbrechern so häufig vom Unglück verfolgt wird, zeigte wie ihrer Gebrechen zu keinerlei Anstellung im Zivildienst fähig sind. Anklang gefunden habe. Wenn auch Dr. Jastrow nicht glaubt, der einmal, daß sie troß alledem ein scharfes Auge hat und daß Ein Herr Stein gab noch bekannt, daß Unterschrifte bogen daß eine Institution, welche in jahrtausendelanger Entwickelung ihr in politischen Dingen auch nicht ein Jota, nicht eine Beile zu dieser Petition jederzeit bei ihm( Schornsteinfeger- Gasse 7, sich so gefestigt habe, wie das Grundeigenthum, einfach weggefegt entgeht. Und der Triumph der Polizei war im Falle des 1 Tr.) zu haben sind. werden könne, so hält er es andererseits doch auch für ebenso Boytottliederbuches besonders groß, denn es wurde nicht In der ersten Hälfte des nächsten Monats findet eine weitere wenig wahrscheinlich, daß eine Bewegung, welche eine so weite tonfiszirt wegen seines Juhalts, sondern wegen seines Agitations- Versammlung im Zentrum statt. Ausdehnung gewonnen habe, wie die der Gegnerschaft( SozialNicht Juhalts. Es fehlte in der neuesten Auflage nämlich die Angabe des Druckers. Und wegen Ueber die Mirbach- Kirche mit den königlich- preußischen demokratie und Bodenreformer) einfach im Sande verlaufen werde. Um nun die Gegner der heutigen Gesellschaftsordnung dieses kleinen, an sich nebensächlichen Versehens erfolgte die Heiligenbildern moquirt sich in seiner Weise selbst das„ Volt". Konfiskation der sämmtlichen, in Krüger's Wohnung noch vor- Der Lurus bei der Kaiser Wilhelm- Gedächtnißkirche," so meint wieder zu sich hinüberzuziehen, empfahl Herr Dr. Frankenstein handenen 421 Exemplare. Bei Maurer u. Dimmick war die dies Blatt, berührt um so unangenehmer, wenn man bedenkt, den städtischen Grundbesitzern, eine Versöhnungspolitik zu treiben polizeiliche Mühe allerdings umsonst, das Resultat blieb Null. daß das Geld dazu theilweise von Juden erbettelt worden ist. Aber gleichviel, dem Gesez ist Genüge geschehen, und die könig- Wahrlich, es hätte dem Sinne des schlichten alten Kaisers mehr lich preußische Gerechtigkeit fann gegen Drucker und Verleger der entsprochen, wenn man die Kirche einfacher, aber dafür nur mit Boykottlieder ihres sauren Amtes walten! Christengeld errichtet hätte."
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und, durchdrungen von den sozialen Pflichten der besitzenden Klassen, auch ihrerseits bereit zu sein, an der Milderung der Gegenfäße mitzuarbeiten. Die Verföhnungspolitit" der Haus besitzer müßte sich wunderlich ausnehmen! Doch trotz aller Ver föhnungspolitik wird das Rad der Weltgeschichte auch über die Hausbesitzer hinweggehen.
Sittlichkeitsverbrechen. Der in dem Hause Kürassierstraße 19 wohnende Kellner, der nach unserer und anderer
Na, na! Soweit wir uns entfinnen können, war der Unter einem ungünstigen Stern ist ohne Zweifel die schlichte alte Kaiser" in Geldangelegenheiten ein perz und eine Saal- Kommission geboren. Zu der fatalen Thatsache, daß der Seele mit seinem Hofbautier Cohn, der die Pfunde seines Boykott trotz der einfältig- brutalen Saalsperre fortbesteht, kommen Herrn gewiß nicht im Schweißtuch behalten haben wird! nun noch Angriffe von allen Seiten. Die FünfzehnmännerKommission ist jetzt in der peinlichen Lage, die Richtigkeit ver- Dem Reichstagsabgeordneten Ahlwardt ist, der Staats- Blätter Mittheilung wegen dringenden Verdachts, das im selben schiedener Meldungen abstreiten zu müssen, die seinerzeit mit bürger Zeitung" zufolge, vor einigen Tagen die Aufforderung Hause begangene Sittlichkeitsverbrechen verübt zu haben, ver ihrer Billigung durch eine ganze Reihe bürgerlicher Blätter zum Antritt seiner dreimonatigen Gefängnißstrafe wegen Beleidi- haftet wurde, theilt uns mit, daß er im stande war, seine vollkommene Unschuld zu beweisen, sodaß er bereits aus der Haft gingen. Mit einem Male soll es nun wieder nicht wahr sein, gung des preußischen Beamtenthums, im besonderen des Richterentlassen wurde. daß in einer der früheren sog. Sizungen ausdrücklich bestimmt standes, begangen durch eine in Essen gehaltene Rede, zugegangen. wurde, die Mitglieder anderer als unter Feuerstein- Kuckenburg'scher Ahlwardt hat sich bis zum 28. d. M. zum Antritt seiner Strafe Leitung stehender Gastwirths- Vereine von den Unterstützungen aus im Gefängniß zu Plößensee zu melden. zuschließen. Demgegenüber konstatiren wir aber, und die gesammten Fachpresse, außer dem„ Gasthaus", ist ja auch darin einig, daß die Hüter des„ großen" Schatzes wiederholt Schankwirthe, welche nicht Mitglieder obenbezeichneter Verein waren, abgewiesen haben. Uebrigens heißt es ja auch im offiziellen" Bericht Nr. 61 des Gasthaus": Ein Vorschlag, weniger die kleinen Gastwirthe als vielmehr die Saalbesitzer zu unterstüßen und hierzu den nöthigen Refervefonds für alle Fälle anzusammeln, fand nicht die Zu stimmung der Kommission; es sollen(!) die kleinen Gastwirthe auch fernerhin unterstützt werden, doch nur insoweit als sie Mitglieder des Vereins der Berliner Gast= Bom eigenen Vater der Polizei überliefert wurde am wirthe und des Vereins der Berliner Weißbier: wirthe sind."- Man bewundere die Dreiftigkeit, welche das Donnerstag Abend der 17 Jahre alte Lehrling Paul M., der feit unbequeme Geständniß einer schönen Seele nunmehr beseitigen 2/2 Jahren in einer Delikateßwaarenhandlung in der Zimmermöchte. Intereſſant ist, daß man die„ wilden" Gastwirthe wohl straße bedienstet war. Er hatte aus den Geschäft Wein, Wurst, ſtraße, über die wir gestern bereits furz berichteten, wird von Die Verhaftung des Verbrecherpaares in der Augustvon der Unterſtüßung ausschließt, aber beileibe nicht von der Chokolade u. f. w. entwendet und an einen Kutscher S. verkauft. einem Berichterstatter wie folgt geschildert: In dem Hauſe Plage, gelegentlich zu diesem Zweck angebettelt zu werden. Biel- Den Erlös vergeudete er in Wirthschaften mit weiblicher Be- Auguststr. 40 wohnt seit längerer Zeit ein Fräulein Lange, welches leicht haben aber die Leute nicht so ganz Unrecht, welche davon dienung. Außerdem bestahl er die Kaſſe. Als er sich am die Hälfte der ersten Etage inne hat und an Chambregarniſten munkeln, daß die gähnende Leere in dem Merker'ichen Beutel der Sonntag entdeckt sah, wurde er flüchtig. Am Donnerstag hatte Zimmer vermiethet. Der Kriminalpolizei müffen nun schon vor eigentliche Grund der Abneigung sei. Das endgiltige Fiasko der er sich in die Nähe der elterlichen Wohnung gewagt, wo der einiger Zeit bestimmte Nachrichten darüber zugegangen sein, daß ganzen Komödie wird aber dadurch keineswegs verhindert, höchstens entrüftete Vater den ungerathenen Sohn aufgriff.
Zur Sittengeschichte. Die Aufmerksamkeit der Kriminalpolizei wurde durch Inserate erweckt, die Rath und schnelle Hilfe bei Frauenleiden, Kreuzschmerzen u. s. w. anboten und auf Qualifizirte Sitzfähigkeit. Die an vielen Häusern an das Haus Alexanderstr. 16 als Kurort hinwiesen. Es wurde ergebrachte Bestimmung Nur für Herrschaften" scheint man jetzt mittelt, daß in einem Zimmer des Hauses ein Fräulein Rosa auch auf öffentliche Anlagen ausdehnen zu wollen. Auf dem im Sadowski angeblich Massagekuren vornahm. Die Beobachtung Potsdamer Viertel belegenen Nollendorf- Plate erschienen in ließ aber annehmen, daß es sich um Kuren handelte, die das letzter Zeit täglich zwei Gendarmen und forderten jede nicht Strafgesetz bedroht und bei denen der Bräutigam der Sadowsky falonfähig" gekleidete Person zum Weitergehen auf. Aber nicht als Doktor den Besucherinnen vorgestellt wurde und auch Hilfe nur Arbeitslose, sondern auch Arbeiter, welche sich dort während leistete. Als das Paar verhaftet werden sollte, war es aus der der Mittagszeit aufhalten, werden von dieser Maßregel betroffen. Wohnung verschwunden. Am Donnerstag wurden beide in der Auf die Frage eines Arbeiters, für wen die Bänke dahingestellt Auguststraße ermittelt. Die Sadowski ließ sich festnehmen, ihr feien, erwiderte der Gendarm, dieselben seien„ nur für Kinder- Bräutigam aber, ein alter Zuchthäusler, der Dachdecker Richard mädchen" bestimmt! Voigt, sprang aus dem ersten Stock auf die Straße hinab und verlegte sich erheblich an Händen und Füßen, so daß er nach der Charitee gebracht werden mußte.
dort zwei verdächtige Persönlichkeiten zu einem furzen Aufenthalt
hinausgeschoben. Nun noch eins. Was sagen die bürgerlichen Beim Essen erstickt. Der in einem hiesigen Modewaaren- eintreffen würden, denn seit bereits einer Woche wurde die Organe dazu, daß ihre Berichte über die Sizungen der Saal- Geschäft konditionirende, bei Verwandten wohnende 23jährige Wohnung des Fräulein Lange polizeilich unter strengster Be