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Nr. 40136. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
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Freitag, 3. August 1919
Groß- Berlin
Die Unschuldslämmer.
H.-nn.
haben den Ring betreten. Sie sehen sich gegenüber. Der Schieds Aus! Die Musik spielt einen Tusch. Der Sieger verneigt sich richter verliest die Namen und fündigt Herausforderungstampf vor dem beifalltobenden Publikum; Getrampel, Begeisterung, Hochmit allen Mitteln an. Die beiden Gegner überlassen sich mittler- rufe und ungeheurer Lärm. Der andere wird hinausgetragen. weile den Händen ihrer Masseure. Man streift ihnen die Hand- Vor mir sagt eine Dame zu ihrem Begleiter:„ Es ist doch entschuhe über, reibt sie ab, läßt sie trinken. Um jeden von ihnen zückend aufregend, wenn sie sich blutig schlagen." stehen dicht gedrängt Freunde, Trainer und Neugierige. Dem Hat sie nicht recht? Da der schöne Krieg vorbei ist, muß Auf der Tagesordnung stand zunächst die Fortsetzung der Dis- Bublikum dauert es zu lange. Es beginnt zu rufen und zu pfeifen: doch irgendein Ersaz für die zirzensischen Gelüste der bourgeoisen fussion aus der letzten Sizung. Die Erörterungen drehten sich be-" 203! los!" Ein Gongschlag. Sofort tritt Stille ein. Bestie da sein! fonders um das Recht der Einberufung von Fraktions- die schwellenden Muskeln, die harten Fäuste. Groß und sehnig Die beiden erheben sich, gehen aufeinander los. Man sieht fizungen. Büche I führte aus, daß die Fraktion einmal flar zur Räte- der eine, mit langen Armen und Beinen. Der andere etwas frage Stellung nehmen müsse. Wir müssen betonen, daß wir fleiner, aber breiter, mit säulenartigen Beinen und Armen wie nach wie vor auf dem Boden des auf dem 2. Räte- Kongreß auf Sie nähern sich langsam. Der Große beweglich, mit schnellen Schmiedehämmer. Ettvas Brutales liegt in dem ganzen Körper. gestellten Wirtschaftsprogramms stehen. Es sei eine Selbstverständ- Schritten, bald vorwärts-, bald rückwärtsspringend. Die Arme lichkeit, daß die Arbeiterräte nur ihren Wählern verantwortlich seien. find in steter Bewegung. Der ganze Körper wie eine lebende Selbstverständlich sei auch, daß der Bezirksvorstand nur im Einvernehmen Herausforderung. Der andere ruhig, mit gesenktem Kopfe, wie mit dem Fraktionsvorstand die Arbeiterräte zuſammenrufen kann. anste verlangte ebenfalls eine flare Stellungnahme. Die Regierung müsse das Gesetz über die Betriebsräte schneller herausbringen. Thomas wandte fich gegen die Ausführungen Büchels. Es müsse in enger Verbindung mit der Partei gearbeitet werden. Breidske und Michler schlossen sich den Ausführungen Thomas' an. Der Zentralrat bätte mehr arbeiten müssen. Ralisti trat in längeren Ausführungen für die Annahme einer Resolution Büchel ein. Die Annahme sei unbedingt notwendig. Wenn wir nicht vollständig einflußlos werden wollen, so müssen wir den Rätegedanken vertreten. Er wandte fich gegen die Beschlüsse des Parteitages in der Rätefrage. Wir hätten keine neue Idee gehabt und der Bezirksvorstand habe auch nichts gegen die Unabhängigen getan. Unbedingt notwendig jei, unabhängig von der Partei unsere Beschlüsse zu faffen. Meyer machte Ausführungen, die fich mit denen Kaliskis ziemlich deckten. Wir müßten mehr praktische Arbeit leisten. Büchel sprach noch einmal für die Annahme der Resolutioa. Das Betriebsrätegefeß bringe die Verwirklichung des zweiten Teiles des Beschlusses des Rätekongreffes. -Braun bekämpfte die Ausführungen Stalistis.- Scellat und Mara un empfahlen die Refolution. Joelfohn wendete fich in langen Ausführungen gegen die Regierung und die Bartet leitung. Thomas verteidigte noch einmal feinen Standpunkt und volemisterte gegen Joelsohn.
Die nachstehende Resolution Büchel wird gegen eine Minderheit angenommen:
D
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5 6!
Hugo Heinemanns Bestattung.
Paulchen.
ein Stier, der einen Hund abwehrt. Das Ganze gleicht einem Die D. H. 2. und was so drum und dran gehangen Spiel, die Stöße folgen leicht, werden ebenso leicht abgewehrt. ist mit fliegenden Fahnen unter die Schornalisten gegangen Dann ein Sprung nach vorn, der Große greift an. Sein Schlag Alltäglich müssen die Scherlschen Rotunden geht vorbei, er dreht sich, von der Wucht des Schlages hingeriffen, einen Speech von den Erzellenzen entspunden. um sich selbst, der andere zuckt zurück, ein Stoß. Mitten ins Gesicht des andern. Er taumelt, ein zweiter Schlag, ebenso sicher, Sie gehen mit den Federn um ebenso wie mit dem Degen, trifft seinen Kopf. Er springt zurück. Der andere folg ihm. denken nicht viel dabei, tun aber forsch und verwegen. Schlag auf Schlag, Angriff auf Parade, Hieb auf Stoß. Sie prallen aufeinander, umschlingen sich sekundenlang, pressen sich nur ist's genau so: es fehlt bei der Tintensprize in unterdrückter Wut. Der Schiedsrichter brennt sie. Wieder los. immer am letzten entscheidenden Wite. Der Große gerät mehr und mehr ins Hintertreffen. Er wehrt sich noch, aber der andere ist stärker. Das Publikum wird laut, Früher wars leicht mit solchen geistigen Siegen; lärmende Zurufe, Pfeifen, Schimpftvorte, Drohungen. Da! Ein sie brauchten nur dreist und gottesfürchtig zu lügen. Schlag ins Auge. Der Große stürzt wie ein Stein zu Boden. So verpaßten die Herren der bösen Journalje Bautes Aufbrüllen. Der Schiedsrichter tritt zwischen beide. Die Uhr in der Hand, beginnt er zu zählen: 1 Wir müßten mehr Uhr in der Hand, beginnt er zu zählen: 1-2-3! Gr rührt die ihren Wünschen entsprechende Talje. sich nicht. Sein Gegner steht in ruhiger Sicherheit. 4. Noch feine Bewegung. Das Publikum brüllt, raft und tobt: Ludendorffs Nervenertratt, Helfferichs taktische Wanze Aufstehen, Feigling, Schiebung!" 7-8 Er bewegt sich, faßt helfen den Deuwel nicht mehr den Vätern von't Janze. sich an den Kopf. 9- Er springt auf, schwankt einen Augenblid. Es wäre das beste, sie ließen vergliches Mühen, Bravo ! Er will es versuchen. Im selben Augenblid ein Gong um sanft, doch mit merklichem Schwung zu verblühen. schlag. Bause. Ein Ah! der Enttäuschung. Man führt sie zu ihren Stühlen. Der Große ist sichtlich erschöpft, er liegt regungslos. Man veibt ihn mit faltem Wasser, flößt ihm Schnaps ein, massiert ihm sein Auge. Sein Gegner fibt rubig, fein gewaltiger Rücken ist leicht gerötet, man sieht ihm nichts an. Ueberall Lärm Am Donnerstag, nachmittags 5 Uhr, fand im Kremaund Disputieren, Klappern von Biergläsern, Lachen und Gröhlen. Dann ein Gongschlag. Ring frei! Der Kampf beginnt von neuem. torium an der Gerichtstraße die Trauerfeier für den verstorTiefe Stille; tausend Augen stieren. Der Große geht langsamer. benen Genossen Rechtsanwalt Dr. Hugo Heinemann Sein Gegner ist fast unbeweglich, er erwartet ihn ruhig. Ein statt. Zahlreiche Regierungsvertreter, unter ihnen der Minister kurzer Augenblic. Dann ein Vorschnellen, flatschende Schläge, des Aeußern Hermann Müller , Ministerpräsident Hirsch und lautes Seuchen, wirbelnde Arme, verschlungene Gliedmaßen. Und Polizeipräsident Ernst, erwiesen dem Toten persönlich die lette dann ein turzer, scharfer Schlag. Der Große fliegt zurück auf Ehre. Viele Kranzdeputationen, so vom Parteivorstand der die Anie, bleibt liegen. Man sieht nur seinen Rücken, die Seiten fliegen, mechanisch wischt er sich das Blut aus dem Gesicht. Der S. P. D., von Berliner Bezirksvorstand, von der sozialdemoSchiedsrichter zählt. Sein Gegner wartet unbeweglich. Rajend kratischen Fraktion der Berliner Stadtverordnetenversammlung, tobt und heult die Menge. Weiter, weiter! Aufstehn! aufstehn!" vom Magistrat Berlin, von unserer Redaktion und eine zahlnispringt auf, taumelnd, zitternd. Aber er steht. Dann los. reiche Trauerversammlung füllten den Raum der Kapelle bis Seine Schläge gehen ins Leere. Er ist unsicher. Das Gesicht ist auf den lezten Platz. berfoywollen und blutig, er sieht nicht mehr. Der andere spielt mit Eingeleitet wurde die Feier durch den Choral eines ibu. Beichte Abwehr und dann ein fürchterlicher Schlag auf Männerquartetts. Für die Gesamtpartei sprach Genosse Richard inn, Magen und Herz. Laut Klatschend fallen die Schläge. Er Fischer, für die Gewerkschaften Genosse Paul U m breit. treibt ihn durch den ganzen Ring, ihm absichtlich Atem gönnend, Sie rühmten in bewegten Worten die aufopferungsvolle Tätigkeit, um thn dann um so vernichtender zu treffen. Die Zuschauer rajen. Hysterisches Frauenfreischen! Gelächter! Robe Burufe: die selbstlose Hingabe Heinemanns an sein Lebensziel. Nicht Feste! Hau ihm! Nieder mit ihm! Auf den Boden!" Es ist zu einer Zeit, in der er Vorteile von der sozialdemokratischen borbei, er fann nicht mehr. uber er muß weiterfämpfen. Das Partei erwarten durfte, habe er sich in ihre Reihen gestellt. Publikum verlangt es. Er macht einen lehten Versuch. Blind- Sein ganzes Leben lang habe er unermüdlich jedem, tütig stürzt er vor, padt seinen Feind, feine Fäuste hämmern. der ihn anging, mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ueber Da, der saß, der auch. Bravo! Es nüßt nichts mehr. Der andere den Pflichten gegenüber der Partei habe er niemals, trok trifft ihn, wieder und wieder. Vergebens hält er die Arme vor das aller Schwierigkeit seines Standpunktes, die Berufspflichten Gesicht. Hageldicht fallen die Schläge auf ihn. Und dann ein Sieb. Er want, fällt langsam. Richtet sich noch einmal auf. verlegt. Seine hohen Gaben, sein reiches Wissen, seine ungeGin letter Hieb gegen die Schläfe. Mit einem dumpfen Auf- brochene Tatkraft befähigten ihn dazu, der deutschen Arbeiterschlagen bleibt er lang ausgestreckt liegen. schaft das zu geben, was ihr so lange vorenthalten war: ein
Die S. P. D.- Arbeiterräte von Groß- Berlin erklären hiermit, daß der Bezirksleitung der S. P. D. Groß- Berlins das Recht nicht zustest, die Arbeiterräte zu Verfammlungen einzuberufen, ohne daß der Fraktionsvorstand der S. P. D.- Arbeiterräte feine Buftimmung erflärt hat. Die Arbeiterräte sind die Vertreter der Arbeiter in den Betrieben und sind für ihre Tätigkeit als Arbeiterrat nicht an Weisungen der Bezirksleitung gebunden, fie sind nur ihren Wählern verantwortlich. Die S. V. D.- Arbeiterräte und Vollzugsratsmitglieder von Groß- Berlin stehen nach wie vor auf den vom zweiten Rätefongreß angenommenen täte Wirtschafts- und Produktionsprogramm.
Kano wies darauf hin, daß jetzt die Unabhängigen eine gewaltige Heze gegen uns betreiben. Während sie früher unsere Ber fuche zur Schaffung eines Wahlreglements stets fabotiert haben, versuchen sie jegt ein solches mit aller Schnelligkeit fertigauftellen. Es kommt in den nächsten Wochen ein Wahlreglement vom Zentral rat heraus und würden wir uns nur an dasselbe zu halten haben, Büchel schlägt noch vor, eine Kommission zu wählen, die aus sämtlichen Berufsgruppen bestehen soll. Die Wahl wurde bis aut nächsten Versammlung zurüdgestellt.
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Boxkampf.
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Der riesige Birkus ist halbdunkel Um so heller hebt sich das mit Striden umspannte Viered ab, in dem die Kämpfe ftattfinden. Die Musik spielt einen Walzer, die Luft ift geschmängert mit Schweiß, Stallgeruch und Staub. Die Menge schwagt und lärmt. Dann plötzlich anschwellendes Getöse. Die beiden Stämpfer
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Erleuchtung.
23070
Roman von Henri Barbuffe Verdeutscht von Mar Hochdorf.
Der Grund dieses Abgrundes, in dessen Umkreis die feuchtigfeitsschweren tintenfarbigen Feldertriften zur Unendlichkeit aufbrauften, wurde von Gefunke und Gedonnere belebt. Einer sagte:„ Das ist der Steinbruch."
und da die Luft durchbliẞte, brachte mir nur eine entsegliche Gewißheit dessen, daß wir alle gebrechliche und blutgebundene Menschenkinder find. Obwohl sich die Müdigkeit an meine Glieder flammerte, warf ich mich doch mit allen meinen Kräften Wir marschierten weiter, ohne Ziel, ohne Ende. Wir mar- im Sturme vorwärts, wie die Reihe an mich gekommen war. Am Freitag um 3 Uhr Antreten in dem Hof der Dorf- schierten abwärts, wir rutschten abwärts, wir gruben uns in Und ich spornte mich in Erbitterung, sprühend in die Spuren schule und feldmarschbereit. Im Rasen, ber jetzt verwaist war, diese Schlünde hinein. Vorwärts tasteten wir und stießen auf eines anderen Menschenkörpers hinein, der überbürdet und lagen losgelöste Mauersteine herum, und ein Gemenge von den Wirrwarr der Trainwagen und der Vorhut des Regiments, dröhnend war, gleich mir, und immer nur vorwärts rannte, Steinbögen, die das Aussehen von Grabmälern hatten. Wir das gerade abgelöst wurde. Wir marschierten an Baraden vor- und immer nur vorwärts rannte. Und ich rannte mich außer wurden vom Wind gerüttelt und der Hauptmann hielt große bei, die sich an diese kreidige, kreisrunde Schlucht lehnten. Von Atem. Und ich verrannte mich hinein in ein Gezweige und Besichtigung ab. Er durchstöberte unsere Patronentaschen und dem Nachtgekreise des Raumes wurde auch diese Schlucht ein- Gekräusel von Wegen. Ich rannte und sah im Rennen die unsere Tornister, und er wollte alle beitrafen, die nicht ihre ge- geschluckt. Die Flintenschüsse kamen näher und näher und von Finsternis des Schlachtfeldes, wie es flatschte im Rugelregen, nügende Anzahl von Patronen und den eisernen Bestand der allen Richtungen; fie fnallten öfter und öfter. Ueber unseren wie es durchfiebt wurde von Löchern, wie es durchschrunden Nahrungsmittel nachweisen würden als es Abend wurde, Häuptern und auch zu unseren Füßen donnerten die Geschüße. wurde von dumpf einfallenden Riesenschründen. Ich rannte marschierte man los. Wir lachten und wir fangen und marPlötzlich befanden wir uns vor einem Erdloch. Dort mußte und sah das Gefreuze der Kreuze und phantastisch schwarzen schierten auf der Landstraße vorwärts, die vielfach verschnörkelt ein jeder hineinfriechen. Pfähle, die gleich erloschenen Brandfackeln im Raume standen. war. Wir waren von Müdigkeit germahlen und verbissen uns Mein Hintermann flüsterte mir zu:„ Das ist der Schüßen- ch rannte vorwärts unter dem Firmament, an dem sich Tag in hartnäckiges Schweigen. Als es Nacht wurde, gelangten wir graben! Man sieht wohl, wo er anfängt, aber man sieht nie- und Nacht unermeßlich miteinander bekämpften. Ich sagte mit zu einer glitschigen, endlosen Anhöhe, die ihren dick geschichteten mals, wo er aufhört. Schwamm drüber! Vorwärts! Vor- halber Stimme zu meinem Vordermann: ch glaub, ich hab Schatten auf dem düsteren Sturmwolfengewölbe abzeichnete. wärts!" Leichen gesehen." Der Mann lachte auf:" Bah, Du aus Dein Nest! Bird schon genug solch Heldenfledderviehzeugs hier herumliegen!"
Viele schwarze Menschenmassen stolperten diesen unermeßlichen Drei Stunden trotteten wir durch den Schüßengraben. Aloafenweg hinauf, und fie ftrauchelten und an allen raffelte Drei Stunden lang bohrten wir uns weiter in die Einsamkeit es bon Eisen und Stahl. Die Menschen wimmelten in diese und in die Einöde hinein. Wir vermauerten uns weiter in der abschüssige Finsternisunendlichkeit hinein, aus der sie wieder Nacht. Wir scheuerten die Schattenwände mit unserem schweren zurückgeschleudert wurden, und sie heulten auf vor Erschöpfung Rückenpack. Wir wurden manchmal heftig in den Verengungen und Wut. Aber von allen Seiten dröhnte es auf uns nieder: des Engpasses aufgehalten, wenn unsere Brotsäcke sich plößlich Vorwärts! Vorwärts! Das gelte wie Hundegebell. Ich irgendwo verhedderten. Es war, als bemühe sich das Erdreich hörte an meiner Seite biz Stimme des Feldwebels Marcassin, unermüdlich, damit es uns einpferche und ersticke. Nicht selten der schimpfend donnerte: Los! Los! Los! Alles für Frank- traf die Erde uns auch leibhaftig mit ihren Schlägen. Wir reich!" Als wir an dem Gipfel des Bergrückens angekommen marschierten, und über uns in den unbekannten Zonen, die uns waren, ging es den Abhang an der anderen Seite wieder hin- einen Schlupfwinkel gewähren sollten, zerfichelten die Flintenunter. Es kam der Befehl, die Pfeifen auszulöschen und in aller kugeln den Raum. Stille vorzurücken. Aber dort in der Ferne rauschte eine Welt von Geräuschen auf.
Einige schweifende Lichtraketen schwärmten hell in den Nachtgebieten auf. Sie enthüllten das durchnäßte Eingeweide In dem Nachtdunkel tauchte plöglich ein Ausfallstor auf. der Grabenhöhlung und legten eine Reihe dicht aneinander geWir zerstreuten uns zwischen den flachen Häusern. In dem drängter Schatten bloß. Die Schatten wurden von hohen BürMauerwerk faßen stellenweise schparze Löcher, wie Herdlöcher, den erdrückt und stampften durch den schwarzen Engpaß, den und die Zugangstüren wurden von Schutt und benagelten wieder das Bolster der Schwärze einpolsterte, und alles das Balken verrammelt. Hie und da in den Steinen Spuren der verstopfte sich bei den Fluten und Gegenfluten. Als mächtige legten Zertrümmerung. Bement und Ralf. An den Häusern Kanonenschläge losgingen, wurde das ganze Himmelsgewölbe und in dem Nachtdunkel wurden diese weißen Flecken sichtbar, aufgeschleudert und taghell. Dann sant es wieder in sein Reich als wenn man sie eben erst neu und frisch auf das Mauerwerk zurück. aufgefleckst hätte. Achtung! Weg frei!"
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Ich lachte auch auf, und ich freute mich, noch einmal durchgekommen zu sein. Wir marschierten wieder weiter, einer hinter dem anderen. Wir schwankten und wurden von der Engnis der Schlucht gestoßen, die aus der einstigen Tiefe ausgehoben worden war. Wir feuchten unter unserer Bast. Wir wurden von den Dingen zur Erde gezogen, wir wurden von unserem Willen vorwärts getrieben. Immer vorwärts und hindurch durch die Einöde, die unter dem steil hinabfallenden. Gitter der Kugeln aufschrillte und schrie. Von rotem Feuer wurde der Raum sekundenlang durchzuckt und ganz mit Helligfeit durchtränkt. Wegbiegungen, und wir bogen bald rechts und wir bogen bald links, und alle taumelten zusammen in dem Riesenleib der Kompagnie, die blindlings ihrem Ziel entgegenstürmte.
Mitternacht. Und wir machten zum letzten Male Halt. Ich war so müde, daß ich in die Knie und auf dem weichen Boben niedersant und dort einige Minuten ganz glückselig liegen blieb.
Sofort fing mein Wachkommando an. Der Leutnant stellte mich vor eine Schießscharte. Ich mußte mich vor ein Loch stellen, und er erflärte mir, daß sich gerade vor uns ein Waldhang hinzog. Der Waldesgrund war vom Feinde besetzt, und dort, 300 Meter weiter zur Rechten, liegt die Straße nach Chauny . Dort sind sie!"
Ein Soldat sagte:„ Das ist die Glasfabrik." Vor uns baute sich eine erdige Mauer auf. Kein Ausgang In einem Flur, dessen Mauern und Fenster zerschlagen mehr. Plöglich hörte der Schüßengraben auf. Er schien erst an waren, machte man Halt. Man fonnte feinen Schritt gehen, einer anderen Stelle weiterzugehen. man konnte sich keinen Moment Hinseßen, ohne etwas Gläsernes Mechanisch fragte ich: Warum?" Man erklärte mir: zu zerbrechen. Man verließ den Bezirk der Glasfabrik auf ge-" Darum!" Dann fügte man hinzu:" Du mußt Dich bücken wundenen Wegen, die erst von Scherben und hernach von und durchkriechen." Schmuz starrten. Die Leute zogen den Hals ein und kletterten hinauf. Sie Erst ein Sumpfgelände, eifig und düster, und nur ein nahmen einen Ansatz und dann stürzten sie im Galopp dem menig vom Nachtdämmern durchzuckt. Und dann gelangten wir freien Gelände zu, das nur noch von der Dunkelheit geschüßt ganz allein. an den Stand eines ungebeuren, halbhell schimmernden Kraters. Iwurde. Das schmetternde Geplate der Schrapnells, das biel
Ich mußte die dunkle Einbuchtung, des Gehölzes bewachen und bei jedem Raketensignal auf die lehmige Landstraße achtgeben, die unsern Unterstand von der umdunsteten Reihe der Chausseebäume dort in der Ferne trennte. Er sagte mir, was ich im Falle eines Alarms zu tun hätte, und dann ließ er mich Borti. folat )