Heraus mit unseren Kriegsgefangenen!
Heute, Sonntag, 17. August, vorm. 10 Uhr, im Lehrervereinshaus, Alexanderstraße:
Gr. Versammlung des Bezirksverbandes Gr.- Berlin( S.P.D.)
mit der Tagesordnung:
Amerikas Stellung zum Völkerbund.
Manchester Guardian" meldet aus Washington , daß eine zuberlässige Schäßung der Stimmenverteilung im ameri fanischen Senat ergibt, daß 41 Senatoren für die vorbehaltlose Annahme des Völkerbundes und des Friedensvertrages find, 31 Senatoren sind unbedingt dagegen, wenn nicht einschneihende Aenderungen vorgenommen werden. Ueber die Ansicht von 24 Senatoren bezüglich der von ihnen gewünschten Vorbehalte oder Auslegungen herrscht Untlarheit. Für die Ratifitation find 64 Stimmen notwendig.
Die Mehrheit ist also noch so ungewiß, daß lebhafte Auseinandersehungen über die Frage der Annahme des Friedens zu er
marten sind.
Englische Propaganda für den Völkerbund. Nach einer Londoner Meldung wurde eine Parlament& fommission zur Propaganda für den Völker bundgedanken gebildet. Unter den führenden Persönlichkeiten dieser Kommission befindet sich Lord Robert Cecil . Es sollen überall im Lande Versammlunger abgehalten werden, in denen Reden über Zwed und Bedeutung des Bölkerbundes aufklären sollen. In London findet die erste Versammlung am 1. Oftober statt, wo Lloy George reden soll.
Der belgische Gtreik hinausgeschoben? Reuter meldet aus Brüssel , daß der Streikausschuß der Eisenbahn -, Posts, Telegraphen- und Telephonangestellten nach einer langen Beratung beschlossen hat, den Arbeitern mitzuteilen daß er im Hinblick auf den guten Verlauf der Verhandlungen die Möglichkeit erwägt, den Streif um dret, höchstens vier Tage zu verschieben. Der Befehl zum Streif am 17. August fann jedoch noch im legten Augenblid gegeben werden.
Eine neue tschechisch- polnische Krise. Die Wiener Blätter bringen eine Meldung des tschechischen Blattes" Bentow", daß die Polen zu einem neuen Krieg gegen die Tschechoslowaken entschlossen feien. Die polnischen Blätter sollen die Absendung eines Ultimatums an den tschechoslowakischen Staat verlangen. Dem mährisch- schlesischen Blatte Dennif" zufolge stehen sogar in der Umgebung Tetschens 60 000 Bolen mit starfer Artillerie bereit.
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foll weit über ein Drittel zu Preisen von etwa 3 M. abgegeben merden. Man hofft, daß die Eröffnung der„ Oper der Viertausend" bereits im Herbst 1921 erfolgen fann.
Das Bedürfnis nach weiteren Opernhäusern ist zweifellos in Berlin vorhanden, zumal das staatliche Opernhaus mit seinen 1550 Bläzen wesentlich ein Zugusinstitut ist, das für die Volfemasse bisher nur an Sonntagnachmittagen zugänglich mor. Ob freilich jest ein solches Projekt durchzuführen, ob die Baustoffe und die Mittel dafür vorhanden sind, ob eine Rentabilität möglich ist, das alles läßt der rosige Prospekt unerörtert. Auch die Frage, wie das Privatfapital mit der Gemeinde zusammenwirken soll, bedarf weiterer Klärung. Die Mitteilung eines Mittagblattes, daß die Neue Freie Volfsbühne", die ja für den ständig steigenden Mitgliederzuftrom neue Häuser braucht, fich mit anderthalb Millionen Mart an dieser Gründung beteiligen wird, ist jedenfalls verfrüht.
Notizen.
- Das Orchester des Deutschen Opernhauses zu Charlottenburg gibt in der Winterspielzeit 1919/20 ebn bolfs tümliche Sinfonie Konzerte. As Dirigent wurde Stapell. meister Rudolf Krasselt gewählt. Die Konzerte finden an Sonntag
bormittagen statt. Bei Abonnements 10 Proz. Grmäßigung.
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Aus dem Nachlasse aedels sollen seine Lebens
Der Bezirksvorstand.
Der kommende Staatsgerichtshof. Beratung im Verfassungsausschuß.
Der Verfassungsausschuß trat am Sonnabendvormittag unter Kopenhagen , 16. Auguft.( Eigener Drahtbericht Borfiz des Abg. Haußmann zur Beratung des Gefeßentwurfs des„ Vorwärt3".)" Bolitiken" meldet aus Paris : Die Blätter über Errichtung eines Staatsgerichtshofes auTeherans veröffentlichen den Wortlaut eines wichtigen englischsammen, und nahm eine Generaldebatte vor auf Grund schriftlichen persischen Abkommen 8. England überläßt Persien 900 Mil- Berichtes der Abag. Dr. Singheimer( Soz.) und Warmuth lionen Kran und erhält dagegen die Kontrolle über Heer,( Dtnatl.). Der Vorsigende sowie die Abgg. Dr. Spahn( Str.), Finanzen und andere Staatseinrichtungen. Die Dr. Sinzheimer( Soz.) und Petersen( Dem.) regten an, Veröffentlichung hat ungeheures Aufsehen in Teheran hervor fofort einen Untersuchungsausschus nach Artikel 84 der gerufen. Die Opposition beschuldigt die Regierung, das 2 and ver: Verfassung durch die Nationalversammlung einfegen zu lassen, und fauft zu haben. Der Vertrag enthält keine Angaben über die die Regierung zu ersuchen, einen Gesezentwurf auf Errichtung nicht Rechte, die Persien anderen Mächten eingeräumt hat. Im Bolte eines außerordentlichen, sondern eines ordentlichen Staatsherrscht darüber allgemeine Unzufriedenheit. Die in diesen Tagen gerichtshofes gemäß Artikel 108 der Verfassung möglichst rasch vorangetretene Reise des Schahs von Persien nach Europa wird mit zulegen. diesem Umstand in Berbindung gebracht.
wird.
Nachklänge des Landarbeiterstreiks. Gegen die Landratswirtschaft.
Es wurde ein Unterausschuß gebildet, dem der Vorsitzende, Dazu verbreitet Reuter folgende Meldung: die beiden Berichterstatter und die Abgg. Dr. Spahn( 8tr.), Graf Nach Verhandlungen, die neun Monate andauerten, ist zwischen zu Dohna ( D. Vp.) und Geyer( U. Soz.) angehören, der bis der persischen Regierung und Großbritannien ein Montag, wo um 5 Uhr nachmittags eine weitere Sigung des Ausblommen geschlossen worden, das England in die Lage segt, schusses verabredet ist, einen formulierten Antrag unterbreiten Persien die Unterstützung und den Rat von Sachverständigen wodurch zuteil werden zu lassen, der Wiederaufbau dem persischen Staate ermöglicht wird. Das britische Schazamt hat sich bereit erklärt, der persischen Regierung einen Vorschuß von zwei Millionen Pfund Eine Parteiversammlung, die fürzlich in Stralsund stattfand, Sterling zu gewähren, der durch die persischen Zölle sichergestellt hat einstimmig beschlossen, eine Abordnung von drei Genossen aus werden soll. Das Gesamtergebnis der Vereinbarungen bedeutet Stralsund und dem Kreise Franzburg zum Genossen Heine nach nicht, daß Persien in irgend einer Hinsicht in ein britisches Pro. Berlin zu entsenden, um ihm über die Vorgeschichte und Entwicktettorat umgewandelt wird, sondern daß damit der Intrigenherr- lung des Franzburger Streits endlich einmal reinen Wein einzudem eifersüchtigen Wettbewerb ein Ende bereitet schenken. Das wurde als besonders notwendig erachtet, nachdent schaft und der Landrat von StumpfeId einen Bericht" zu verfassen und worden ist. abzusenden für gut befunden, der den Streit darstellt ,, mie er es auffaßt". Es soll die sofortige Abberufung des Landrats berlangt werden und eine flare Aeußerung des Ministers Genossen eine: wie er sich die Entwicklung in Vorpommern denkt. Man will die politischen Aemter, vom Regierungspräsidenten eins schließlich, endlich in ficheren Händen wissen. Es kam die Ueberzeugung zum Ausdruck, daß lediglich wegen des Zauberna und Schwankens, wegen der Ungewißheit und Unsicherheit bei der Besetzung der politischen Aemter die Verhältnisse sich entwideln tonnien, mie geschehen. Dies Schwanken, diese Unsicherheit sei Schuld an dem llebermut der Junker, an der Kraftprobe des Landbundes, am Franzburger Streif sowie an der Gefährdung der Ernte.
Nach dem Eindruck, den der Vertrag in Persien selbst gemacht hat, au urteilen, ist diese Verlautbarung des eng zu lischen amtlichen Nachrichtenbureaus nichts weiter als ein Bertuschungsmanöver. Um seine Kriegserfolge zu sichern, übernimmt England den Wiederaufbau Persiens und damit umfangreiche Hoheitsrechte die alte englische Kolonialpolitit unter neuer Spizmarke.
Eine englische Militärmiffion nach Persien . Laut Breßbureau Radio ist im Bertrage zwischen Großbritan. nien und Berfien u. a. festgefest, daß England auf Kosten Persiens Verwaltungsbeamte und Offiziere nach Persien entfenden wird, die das persische seer neu organisieren sollen. Die erste Anzahlung auf die, an Persien zu leihende Summe von zwei Millionen Pfund Sterling erfolgt, fobald der britische Finanzfachverständige für Persien sein Amt daselbst übernommen hat.
Zentralrat gegen Vollzugsrat.
Sozia.
Die wilden Arbeiterratswahlen. Der 8entralrat der Deutschen listischen Republik( gez. Cohen) teilt mit: Für die Neuwahl der Arbeiterräte der deut schen Republif haben die Vollzugsausschüsse mancher Drte bereits mit Vorarbeiten begonnen.
Der Aktionsausschuß des Zentralrats hat inzwischen eine Wahlordnung fertiggestellt, die in einer am 21. August stattfindenden Gesamtsizung des Zentralrats berabschiedet und sodann veröffentlicht werden soll. Die Grundlage dieser Wahlordnung bilden die vom 2 Rätetongreß gefaßten Beschlüsse, wonach die Wahlen der Arbeiter. räte nach Betrieben und auf berufsständischer Grundlage aufmerksam, daß in den Wahlgebieten, in denen, wie in stattzufinden haben. Der Zentralrat macht daher darauf Neue Filme. Jm Marmorhaus ein Film- Roman Berlin , die Vorarbeiten bereits in Angriff genommen sind, Maria Pablowna". Nur die Namen sind russisch, sonst dieje Grundlagen maßgebend sein müssen. nichts. Gut ist in der Titelrolle Maria Fein ; sie mittt vornehm in Die Vornahme der Wahl selber fann nur nach der Beherrschung der mimischen Mittel, borzüglich ist das Spiel der oben angefündigten, vom 3entralrat demnächst threr Hände. Was an ihr auf der Bühne oft als Uebermaß wirkt, zu erlaisenden Wahlordnung stattfinden. pazt in den Film.
erinnerungen unter der Rebaftion feines Sohnes und seines geerinnerungen unter der Redaktion seines Sohnes und feines getreuen Heinrich Schmidt herausgegeben werden.
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In den Mozart- Richtspielen„ Die Rache des Zitanen". Ein Beweis, daß Fern Andra , die den Film terfaßt hat und die Hauptrolle spielt nicht spielen fann. Sier ist Johannes Rieman gut und geschmadboll. M. P.
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erfüllt sich freilich nicht.
Ein 9 Milliardenkredit. Gefeßentwurf über Enteignung.
Die Kohlenlieferung an die Entente. Verschiedene Abend. blätter meldeten gestern, unter Berufung auf eine Aeußerung des Reichswirtschaftsministers, die Entente habe auf Grund von Verhandlungen eine Herabsetzung das von Deutschland zu liefernbe Kohlenquantum von 40 auf 21 oder 12,3 Millionen Tonnen zugestanden. Offiziös wird dazu erklärt, daß die Nachricht falsch sei Die Verhandlungen schweben, noch, außerdem sei Deutschland bei dem gegenwärtigen Etand seiner Kohlenproduktion auch nicht imstande, 12,3 Millionen Tonnen zu liefern.
Theologen am Seminar. Dieser Tage sind am Lehrerseminar in Neuhaldensleben ( Provinz Sachsen ) einige Kandidaten der Theologie aufgetaucht, die dort einen Ausbildungskursus durchmachen. Welcher Art fönnte ein solcher Kursus sein? Handelt es sich um die früheren Kurse zur Ausbildung von Schulinspektoren? wären auch die Kurse beseitigt. Oder sollen die Herren lernen, Wir dachten, die geistliche Ortsschulinspektion sei aufgehoben, also mie man Konfirmandenunterricht erteilt? Man sollte denken, die Vorbereitung für diesen gwed hätte die Kirche zu übernehmen.
Weiß das Kultusministerium um diese Einstellungen?
Ein Reichsjugendschußgeses. In der Situng des Sozialen Ausschusses der Nationalversammlung am Sonnabend fündigte Unterftaatssekretär Schulz die baldige Vorlage eines Reichsjugende iugese bes an, um eine zersplitterung auf diesem Gebiete zu berhüten. Noch vor Eintritt der Beratungspause sollen die Frattionen in der Sache gehört werden. Der Unterstaatssekretär sprach rigkeiten, namentlich auch auf finanziellem Gebiet, zu überdie Hoffnung aus, daß die der Sache noch entgegenstehenden Scxviewinden sein werden.
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Woher kommt das Geld? Wie der Hannoversche Voltswille" mitteilt, hat der dortige Barteigenoffe W. Ernst von dem Kommunisten Bennede aus Singen an der Schweigergrenze die Aufforde rung bekommen, an der fommunistischen Agitation teilzunehmen. Er sollte mit einem angeblichen Deutsch - Amerifoner namens Deuz zunächst in 30 Städten Versammlungen abhalten und die Masse zu gewinnen suchen. Das Interessante an dem Brief ist der Schlußfab: Finanziell wirst Du Dich ganz gut stehen." Geld genug haben also die Kommunisten. Woher kommt es Proletarier- Gelb ist es ganz gewiß nicht. Welche dunkelen räfte stehen hinter dem Bestreben, d'e deutsche Revolution und die deutsche Republik zuschanden zu treiben?
Die Zahnärzte werben Doktoren. Der preußische Rultusminister hat am 10. August d. J. die medizinischen Fakul Der Nationalversammlung ist der Entwurf eines Gesetzes betäten ermächtigt, die Würde eines Doktors der Bahnheilkunde zu treffend einen Anleihekredit für das Rechnungsjahr 1919 zuge verleihen. Die wissenschaftliche Arbeit hat ein Thema aus der praf gangen, wonach der Reichsminister der Finanzen ermächtigt wird, Hat das Proletariat den Klassenkampf gewonnen? Diefe Frage tischen oder theoretischen Zahnheilkunde oder aus den die Zahnheil zur Bestreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben die Eumme stellt und beja bt Genofie Dr. Werner Beiier in einer fleinen funde berührenden medizinischen Fächern zu behandeln. bon 9 Milliarden Mark im Wege des Kredits flüssig zu machen, den theoretischen Streitschrift, die im Verlag des Generalsekretariats Eine alte Forderung der Zahnärzte, die das Publikum freilich einzelnen Reichsverwaltungen die aus Anlaß des Krieges und der zum Studium des Bolschewismus erschienen ist. Beifer legt dar, längst durch den Sprachgebrauch erfüllt hat, wird damit verwirklicht. Demobilmachung erforderlichen Teilbeträge bis zur Höhe von daß der Klaffenkampf als Machtkampf der Klassen entschieden ist Die Soffnung, daß die Titelwirtschaft in der Republik abnehme, 7 Milliarden Mark zu überweisen, sowie 2 Milliarden Mark für und daß das Proletariat die politische Macht tatsächlich erobert hat. Damit sei aber das Endziel der proletarischen Bewegung noch Im Luftschiff nach Indien . Das englische Luft- Leistungen aus dem Friedensvertrage zu verwenden. schiff R 34, das fürzlich den Flug über den Atlantik mit Erfolg Der Nationalversammlung ist ferner der Entwurf eines Ge- feineswegs erreicht, der Kampf noch nicht zu Ende, vielmehr müsse gemacht hat, soll jetzt die Reise nach Indien antreten. Der erste sebzs über Enteignungen und Entschädigungen aus Anlaß des er als Abwehrkampf zu Verteidigung, Ausbau und Sicherung des Teil der Fahrt wird über Frankreich und die Schweiz nach Triest Friedensvertrages zwischen Deutschland und den alliierten und Errungenen fortgeführt werden. Das Bestreben mancher Arbeitergehen. Von dort soll das Luftschiff das Mittelmeer überfliegen und assoziierten Mächten zugegangen, wonach die Reichsregierung erfreise, den Klassenkampf in bisheriger Form zur Eroberung der in Kairo landen. Der Weg für die zweite Sälfte des Fluges steht mächtigt wird, Gegenstände, welche auf Grund des Friedensver politischen Macht fortzusetzen, führt Peiser auf eine vollständige noch nicht feft; es tommen hierfür zwei Routen in Frage: eine über das Note Meer nach Aben und weiter über den Arabischen trages oder ergänzender Abkommen den alliierten und assoziierten Verkennung der durch die Revolution geschaffenen Tatfachen zurüd. Golf nach Madras und die andere über Arabien nach Bombay. Der Regierungen oder einer von ihnen oder einem Angehörigen der Beisers Schrift, die mit großer Wärme für die Einigung der Ichtere Weg ist ein Landweg, der jedoch die Reise um einige hun- alliierten und assoziierten Mächte zu übertragen sind, für das Arbeiterbewegung eintritt, stellt einen bemerkenswerten Verfuch dar. bert Meilen verlängert. Reich zu enteignen. den Tagesstreit der Richtungen auf ein höheres Niveau zu heben
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