Seutsche Regierung versuche den Friedensvertrag durch die Schaffung der Einwohnerwehren zu umgehen, die deutschen Mehrheitssozialisten hätten den Frieden ablehnen wollen, weil sie einen neuen Krieg gegen die Entente beginnen wollten!! 1nd anderes mehr.
Daß wir dieser Orgie von Lügen nicht ruhig beizumohnen vermochten, wird man wohl begreifen fönnen. Die Engländer jedenfalls haben es begriffen, denn Macdonald fagte mir nach der Sizung: ,, Es ist traurig, daß eine solche Rebe auf einer internationalen Konferenz gehalten werden
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Eine unabhängige Rheinrepublik.
Zahlreice bürgerliche Blätter bringen folgende Nachricht:
Der neugegründete Rheinlandebund" fordert zur sofortigen Der Staatssekretär a. D. Helfferic) segt seinen Feldzug gegeu Errichtung eines nad West und Ost unabhängigen Volksstaates Erzberger fort. Er hat jetzt ein Schreiben an den Reichsim Föderativverbande mit den in Bildung begriffenen ober- präsidenten gerichtet, in dem er seinen Widersacher als„ eine rheinischen Republifen auf. Vorsitzender ist der unabhängige Gefahr für die Reinlichkeit unseres öffentlichen Lebens" bezeichnet Sozialdemokrat Jofeph Smeets. Der Bund setzt sich aus Mit und ihm„ unsaubere Vermischung politisch- parlamentarischer Tätig aliedern aller Parteien zusammen. leberwiegend dürften wohl die radikalen Arbeitermassen und Bauern dabei vertreten sain. feit und geschäftlicher Interessen" vorwirft. Helfferich wiederholt, gezogen zu werden, um seine Behauptungen unter Beweis stellen daß er nichts anderes wünsche, als vor das Strafgericht
fonnte". Traurig sei es aber auch für die Internationale, bei diesem Rheinlandbund" um das Gebilde handelt, das Wir gehen wohl nicht in der Annahme fehl, daß es sich fügte er hinzu, daß sich zwei Parteien eines jelben Landes aus den von uns gemeldeten Verhandlungen zwischen Zentrum derartig befämpfen. Das ist ganz unsere Meinung aber und 11. S. B. enifprossen ist. Als wir zuerst über dieses gibt es Versöhnung mit der Lüge, gibt es Kompromisse mit neueste hochverräterische Bündnis berichteten, warnte die FreiGenoffe Eduard Bernstein , dessen von uns ab- heit vor unserer„ Glaubwürdigkeit"; was wird sie nun jagen?
der Gemeinheit?
Protest der badischen Räte.
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meichende Ansichten über wichtige Fragen der Kriegspolitik befannt sind, und der als Schöpfer der Einigkeitsbestrebungen sicher über den Verdacht der Leidenschaft und der Borurteile steht, sab sich bei zwei Gelegenheiten gezwungen, ein- räte nahm nach stürmischer Aussprache eine Entschließung an, in Die Landesversammlung der badischen Arbeiter und Soldaten mal in der Kommission und einmal im Plenum, Dr. Hilwelcher gegen die Auflösung der Arbeiterräte protestiert wurde. ferding zuzurufen: A ber, Genosse Silferding, Jbre Auflösung habe erst stattzufinden, nachdem Betriebsräte eindaron, was Sie jagen, glauben Sie doch wohl geführt und Boltsfefretariate gefchaffen worden find. Ein von der selbst nicht!" Eduard Bernstein , der sich durch seine her- radifalen Minderheit der Landeszentrale der Arbeiterräte ausgenorragenden Neden in Luzern wiederum unvergeßlicho Ber - prochenes Mißtrauensvotum wurde von der Mehrheit abgelehnt. dienste um das Wohl der deutschen Arbeiterschaft erworben hat, hatte damit die ganze Lage gekennzeichnet: solange die Unabhängige Partei nur von Kritiken lebt, die größtenteils unaufrichtig sind, solange wird auch die Einigung unmöglich und die Internationale ohnmächtig sein.
Das Ergebnis der nahezu vierstündigen Verhandlungen der Stadtverwaltung mit der Arbeitlofenkommission in Köln ist folgendes: 1. Die Stadtverwaltung ist wegen entgegenstehenden Berordnungen der Reichsregierung nicht berechtigt, die Säße der Arbeitslosenunterstügung aus sich zu erhöhen. Sie soll jedoch Zuschüsse in anderer Form gewähren.
2. Die Forderungen betreffend Abgabe von Winterkleidung aus der Alt- Leihstelle, Gewährung von Vorschüffen zur Beschaffung von Winterbrand fanden die Zustimmung der Verwaltung. 3. Ueber die Forderung einer einmaligen Teuerungszulage foll die Finanzfommission am Dienstag beraten, während die entgültige Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung zusteht.
zu können.
Ein solcher Wunsch kann u. E. unmöglich ohne Erfüllung bleiben. Allerdings wird man die Person von der Sache trennen und dafür
sorgen müssen, daß die notwendige Steuergeiezgebung des Reiches durch diese persönliche Angelegenheit in feiner Weise gestört wird.
Man kann es der Opposition nicht gestatten, daß sie durch rechtzeitige Erhebung persönlicher Angriffe auf einen Finanzminister zugleich mit ihm auch die ihr verhaßten in den Besiz tief eingreifenden feiner Weise an, daß ein Minister derartige Vorwürfe auf sich Steuern zu Fall bringt. Auf der andern Seite geht es aber in figen läßt.
Dag übrigens im Kampf gegen Erzberger das von Helfferich in den Vordergrund geschobene Reinlichkeitsbedürfnis" die kleinste Rolle spielt, zeigt eine Versammlung der Deutichen Volkspartei von gestern abend, in der die politische Tobsucht Orgien feierte. Die Redner griffen Erzberger wegen seiner Kriegs- und Steuerpolitik an und wurden dabei von ihrem alldeutschen Chorus mit Zwischen rufen unterstüßt, wie:„ Echieber!"," Lump!", Landesverräter!" ,, An die Laterne mit ihm!" In dieser Atmosphäre gedeiht nicht die reine Gerechtigkeil, man wird daber durchaus nicht geneigt sein. das, was jetzt gegen Erzberger behauptet wird, ohne weiteres als bare Münze zu nehmen. Leidenschaftslose Aufklärung tut not!
Systematischer Nihilismus. Spartakistische Vorbereitungen.
Aus einer parlamentarischen Korrespondenz aus Weimar geht hervor, daß sich die Regierungsfreise mit den jest wieder verstärkt Bremen gegen wilde Betriebsräte. in allen Berufsschichten und Wirtschaftsgebieten bemerkbar werdenDer Versuch, dem Betriebsrätegesetz und der Wahlordnung Vorbereitungen nicht allein von Streits, sondern auch von ver= des Zentralrats durch Bildung von fommunistischen Räteorgani- brecherischen Unternehmungen gegen die Wirtschaftsden spartakistischen Wühlereien beschäftigen. Es handelt sich um fationen vorzugreifen, wird von der Bremer Arbeiterschaft, die be- kraft des deutschen Volkes und die Sicherheit für Leben und Eigen fanntlich zum großen Teil auf raditalem Standpunkt steht, ge- tum. Wir haben aus dem Mord an dem Gutsinspektor VI au und schlossen abgelehnt. In der letzten Versammlung der Betriebsräte aus den Bestialitäten, unter denen Regierungssoldaten in Chem. wurde die Bildung eines Zentralrats gegen wenige Stimmen vernis ermordet wurden, offene Anzeichen für die Planmäßigkeit der schoben, bis das neue Geset in Kraft getreten und die linksradikalen Vorbereitungen zu erblicken. Spartakismus und Kom Neuwahlen danach erfolgt sind. Aus den Kreisen der unabhängigen munismus werden nur noch von einem kleinen Kreis der dabei BeBetriebsräte heraus wurde bedauert, daß die Mehrheitssozialisten teiligten als geistige Bewegungen aufgefaßt. Im allgemeinen ist e Betriebsräte nicht beteiligt seien. Die Mehrheitssozialisten er- Strömung, sondern um die Organisation des politischen Verbrechens an dem gegenwärtig bestehenden provisorischen Vorstand der Bremer izmuz. Es handelt sich nicht mehr um eine legale politische der Kommunismus unserer Zeit nichts anderes als Nihiflärten sich zur Mitarbeit bereit, worauf ihre Kandidaten in den gegen das Gesamtvolf wie gegen einzelne. provisorischen Borstand zugewählt wurden.
Genosse Wels hatte seinerseits im Plenum jeden Angriff gegen die 11. S. B. vermieden, er hatte nur die Tatfache festgestellt, daß, wenn die Unabhängigen gemeinsam mit uns bei den Wahlen gekämpft hätten, mir wahrscheinlich zusammen die absolute Mehrheit errungen und eine Koalition mit Bürgerlichen heute nicht nötig hätten. Er hatte sich im iibrigen hauptsächlich auf die Erörterung von fonkreten Broblemen beschränft, namentlich der Kohlennot, die eine ungeheure Gefahr für das gesamte europäische Proletariat bilde. Der Dank für diese Sachlichkeit war einerseits die Heyrede Crispiens, andererseits der Hohn Hilferdings, der, wider besseres Wissen, behauptete, Wels habe mit keinem Worte die Notwendigkeit des Klassenkampfes erwähnt und ihm sei wohl die Kohlennot wichtiger. Wenn am Wedding oder sonstwo in Groß- Berlin solche Sezreden beklatscht werden, so haben wenigstens die Menschen, die sich verführen lassen, die Entschuldigung, daß sie gelitten, gehungert, gefroren, geblutet haben und in den aufveitschenden Worten und Phrasen so etwas wie eine Nache für ihre Qualen zu finden meinen. Aber im Kursaal von Ruzern saßen Herren in Flanellhosen und mit Brillantringen, Damen mit Perlenkolliers und geschminkten Lippen und applaudierten kräftig den Worten Crispiens. Refraktäre, Ententeagenten, Valutaschieber, alles goldene Gesindel, das in diesen fünf Jahren Deutschlands Niederlage gewünscht hat und jetzt, logischerweise, mit seiner Begeisterung für die die bange Frage entstehen, was wohl aus dem Denkmal wilfendet uns folgende Berichtigung zu:„ Die in Nr. 402 Jbrer Rede Crispiens und mit seinem Haß gegen uns, deutsche beim 3 I., das zurzeit in Bromberg steht, werden würde. Beitung von 8. d. M., Abendausgabe, mit der Ueberschrift„ Ein Mehrheitssozialisten, die diese Niederlage gefürchtet hatten Nach einem furgen Depeschenwechsel mit Bromberg überließ diefe Bürgermeister als Lebensmittelbieber" enthaltene Mitteilung, daß und abwenden wollten, nicht zurückhalten fonnte. Da ist mir doch der Wedding lieber!
Eine zeitgemäße Enthüllung.
Die Gefährdung des Teutichtums im Dsten ließ in Meferis
Dieser schweren Entartung gegenüber, die zu einer Lebensbedrohung des deutschen Volkes wird, müssen alle erforderlichen Maßnahmen raschestens getroffen werden.
Stadt den beglückten Meierigern ihr Denfmal. hierüber stimmt mir bei meiner Abreise aus Allenstein auf dem Hauptbahnhofe eine die Meferiger Streiszeitung" die in Menge rationierter Lebensmittel, darunter 2 gentner frisches un eine Jubelhymne an, dem schleimtriefenden Stil der vorrevolutionären Zeit ab- Fleisch, beschlagnahmt sei, ist vollständig unwahr Weder si gefaßt ist. Das Glück, gerade bei meiner Abreise noch sonst jemals in meinem Leben sind mir Lebensmittel beichlagnahmt." Wir entsprechen dem Wunsche des Parteigenossen das unwahre der uns zugegangenen Notiz bestätigt Einsenders um so freiwilliger, als uns auch von Rathenower wird. Die Verbreitung der falschen Nachricht dürfte von reaktionärer, Herrn Hagen wegen seiner Gesinnung nicht grünen Seite ausges gangen fein.
Viktor Schiff. Die Freiheit" behauptet noch immer, daß Werbungen das Denkmal des alten für deutide Formationen in Lettland stattfinden. Heldenfaisers" zu erhallen, läßt das Blatt sich zu der! Es wird demgegenüber darauf hingewielen, daß wiederholt Befeble Aeußerung versteigen, daß ihnen das Denkmal das Symbol des erlassen worden sind, die die Werbungen und die Ausiendung von neuen sozialen Zeitalters sei. In Meieriz. wo man immer Truppen berbieten und auf das seit langem bestehende Ver etwas rädständig war, schadet es allerdings nichts, die alte, von bot solcher Werbungen immer wieder hinweisen. In letzter Zeit den übrigen Teilen des Reichs längst begrabene Hohenzollern sind auch zwei Transporte von Freiwilligen, die nach Lettland geben sollten, angehalten und ihre Angehörigen nach Hause legende wieder aufzuwärmen. Allerdings hinkt der Pferdefuß geiandt worden. Uebrigens ist es nur noch eine Frage der aller- der Geschichte nach. Die Stadt soll nämlich die Kosten des Funda. nächsten Zeit, daß ganz Lettland von deutschen Truppen ge- mentes tragen, eine Pflicht, der sich vielleicht doch nicht alle
räumt fein wird.
Brot! Friede! Freiheit!
Drei Worte stehen auf unserer Fahne geschrieben: Brot: Die Frucht der Erde, die auch uns erzeugt hat, Spenderin alles Lebens, ewige Nabelschuur, die uns an die Scholle dieses erfaltenden Gestirnes fesselt und ohne die auch wir erkalten müssen.
unterziehen werden.
nicht Ware geworden ist, Mittel, seine Lebensnotdurft oder Ueberfluß. Macht oder Ansehen damit zu erfaufen. Dies ist die einfachste und reinste Art schöpferischer Arbeit. Nicht die höchste. Höher noch scheint mir die Arbeit, die am andern Menschen geschieht. Was die Mutter den Kindern, der Freund dem Freunde oder Kameraden, der Samariter dem, der unter die Mörder gefallen war", tut, ist dieser Art. Aber jede Arbeit, die in irgendeiner Weise den anderen dient, trägt schöpferisches Glück und Heiligkeit in sich, wenn fie im Geist dieses Helfen- und Dienenwollens geschieht. Und sie hat Friede: zitternder Atemhauch, in deinen Duft grünen ebenso wie die schöpferische Arbeit am Werke die Kraft in sich Mühdie Felder und die Tiere paaren sich. In dir ist alle Süße fames leicht, Schmußiges rein, Etelhaftes selbst ertoünscht zu machen. Welche wahre Mutter wird danach fragen, daß ihre Ardes Reifseins und das Glück aller Liebenden. Der Mann, beiten für das Kind oft recht schmähliche, langweilige, ermüdende sein Werk vollendend, blickt voll Stolz auf das gutgeordnete find? Diese Not und dieser Zwang sind ganz und gar geheiligt durch Land und die swangeren Mütter bereiten sich zu gebären. die Schöpferfreude dem werdenden Menschen gegenüber. Und diese Freiheit: unsterbliche Hoffnung aller Geknechteten. natürliche, angeborene Freude fann zu einer Ueberwindung auch des Bor dir zittern die Fürsten und die Reichen verbergen ihr äußersten Gtels führen, wenn sie im Dienst der andern gefordert Gut. Wo dein fostbares Wort ertönt, da zerspringen die wird. Erinnern wir uns nicht an den alten Abortreiniger in Tore aller Kerter. In deinem Namen lächeln die Gefangenen, Tolstois" Macht der Finsternis"? Wo bleibt bei dessen wider die Verwundeten fühlen ihre Narben nicht mehr und die ärtigster Arbeit der Makel und die Plage? Hier ist die Arbeit, Sterbenden glauben an das Leben.
Drei Worte! und doch so viel Blut vergoffen um ihretwillen. Soviel Verblendung, Hinterlift, Lüge, Gewalt. Soviel Tränen... und soviel Freude.
Armin 2. Begener.
Segen der Arbeit.
In Heft 4 der Monatsschrift für die Zukunft deutscher Kultur bie Zat", die im Verlag von E. Diederichs Jena erscheint, feiert Anna Siemsen die Schönheit und die Segen spendende Kraft der Arbeit, die durch die Warenwirtschaft in ihr Gegenteil verkehrt worden ist. Der natürlich empfindende Mensch sieht sich im 3wang der Not, gejagt vom Hunger und von seinen unerbittlichen Bedürfnissen, ins Zach der Arbeit gespannt. Er fann sie nicht anders empfinden, wie als Unglück und Schmach, und wenn er einen Gott der Arbeit fennt, so it's ein harter Gott, der straft und verflucht. Gibt es feinen Weg, diesen Fluch in Segen zu verkehren? Wir sehen ihn schon: Was das Spiel über die Arbeit erhebt, ist eine schöpferische Freiheit. Macht die Arbeit zum Schöpfungswert, so verschwindet ihr Fluch, so wird sie göttlicher Art.
diese Arbeit wirklich Gottesdienst.
Und wo wir nicht dem Werf und nicht dem Menschen durch unser Wert gestaltend dienen können, da bleibt noch immer die Arbeit, die uns selbst gestaltet, an der wir Geist und Körper bilden, die Kraft üben, den Willen erproben, an der wir, wenn nichts anderes bleibt, die Ueberwindung lernen. Unzählig sind auch hier die Arten, vom ersten ach so mühsamen Gehenlernen des Kindes bis zu Spinozas Gläserschleifen, mit dem er nicht allein sein Brot verdient hat, sondern sich selbst erzon zur heiteren Unabhängigkeit des Weisen. Und hier liegt der größte Spielraum und die größte Aufgabe der reifenden Menschen, auch die blanke, bare Not zum Dienst zu zwingen unter den schöpferischen Gott in uns, zum Dienst unter den freien Menschen.
Rheinische Befagungstruppen. Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet aus Brüssel , daß Belgien als Besabungstruppen zwei Divifionen, eine Kavalleriebrigade und schwere Artillerie in den Rheinlanden belassen wird.
In Gießen hat sich unter dem Vorsitz des Geheimen Medi zinalrais Prof. Dr. Sommer im Dezember 1917 eine Gesellschaft zur Errichtung eines Erfindungsinstituts gebildet. Freiwillige Gaben hierfür find leider trotz der verschiedenen Aufrufe in Beitungen in genügenden Mengen nicht eingegangen. Eingaben an die Reichsregierung und Nationalversammlung , die Mittel für die gute Sache zur Verfügung zu stellen, wurden nicht beachtet.
Es scheint demnach die Auffassung zu beiteben, als wenn das deutsche Reich ein solches Institut nicht braucht oder daß man den Gedanken an die Errichtung des Instituts und Bewilligung der Spende hintenan stellen könnte.
Hiergegen muß entschieden Einspruch erhoben werden. Gerade weil Deutschland den Krieg verloren hat und wirtschaftlich so gut wie ruiniert ist, muß mit verdoppelter Schärfe die Errichtung eines Erfindungsinstituts gefordert werden, damit alle Erfinder deen im Interesse der Allgemeinheit und im Interesse des baldigen Wiederaufstiegs des deutschen Boltes verwertet werden können.
Deutschland muß entschieden in der sozialen politik allen
Ländern vorausgehen und ihnen immer wieder zeigen, daß es ges willt ist. auf dem Wege des Fortichritts und der Kultur nicht rüdwärts, sondern führend vorwärts zu gehen.
Das Erfindungsinstitut soll alle Erfindungen erfaffen, prüfen und verwenden; es soll vor allen Dingen diejenigen Ideen und Erfindungen von solchen Erfindern weiter entwickeln, die infolge ihrer berufsmäßigen Gebundenheit und infolge des Mangels an Mitteln nicht in der Lage sind, es selbst zu tun. Die maßgebenden Stellen sollten sich daher beeilen, baldigst die Mittel zur Errichtung des Instituts bereitzustellen.
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Notizen.
Bühnenchronit. Dr. Franz Ludwig Hoerth . Oberregisseur am Stuttgarter Landestheater, hat einen Ruf an die Das wären unsere Wege von der verfluchten und gottlosen Berliner Staatsoper erhalten. Arbeit der Not und des Zwanges zur freien Tat, die auch im allerDie deutsche Architektenschaft der Provinz bescheidensten Kleide des Windelwaschens und Kohlentragens gött- Brandenburg veranstaltet die erste Bezirksversammlung am lich bleibt, weil sie menschlich ist. Sonnabend, den 23. August, im Künstlerhaus, Bellevuestr. 3.
Gehen wir diese Wege? Einzelne find sie gegangen, gewiß. ber die Rölfer? 9rber die Menschen? Unsere Aufgabe war es, gwang und Knechtschaft der Not zu brechen. Notarbeit zu vers wandeln in freie Tat, und durch fie uns selber menschlich zu gestalten, den andern zu gleichem menschlichen, freien Leben zu helfen und durch unser Wert das Chaos der feindlichen Erde in ein Kosmos, eine Menschenheimat, au mandeln. An unfere wachsende ErDreifach ist dieser Weg, auf dem Arbeit zum göttlichen Berfe fenntnis und Kraft, alle Wissenschaft und Technik, Seldenmut und wird. Wir fönnen Schöpfer sein am Werte selbst. Schöpfer ant leik der Menschen hätten diesen Ricle fich zuwenden sollen. Wie andern Menschen, Schöpfer an uns selber, Schöpfer am Wert? Die fönnte so durch freie Tat die Erde blühen, wirklich ein Garten meisten denken dabei an Künstler und geistig Schaffende. Und bei Gottes und ein Paradies. diesen ist gewiß das freie Glüd der inneren Entfaltung am ftärksten. Aber beim Kinde, das der selbstgemachte Papierbrachen mit Stolz erfüllt, wie beim Bauern, der am Sonntagnachmittag feine Felder befieht und sich ihrer freut, nicht am Befih auch der Bauernfnecht fann die gleiche Freude empfinden nein, am Wert seiner Hände: überall finden wir diese Schöpferfreude, wo der Mensch noch nicht von seinem Werte getrennt ist, wo's ihm noch
Ein deutsches Erfindungsinstitut. Ins wird geschrieben:
Bon verschiedenen Seiten ist schon wiederbolt der Ruf nach Errichtung eines deutschen Erfindungsinstituts laut geworden.
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Der Wiedereinzug der Pariser Mode.. Wie der Konfektionär erfährt, war der Mitinhaber einer sehr großen Barijer Kommissionsfirma in Berlin , um mit den Kunden, mit denen seine Firma bis Ausbruch des Krieges in regelmäßigem Geschäftsverkehr gestanden hatte, Fühlung zu nehmen und zu erfahren, ob diese zu einer Wiederaufnahme der alten Beziehungen geneigt mären, wenn die Möglichkeit erst vorhanden ist. Diese Bariser Firma verspricht, dafür zu sorgen, wenn die gesetzmäßige Einfuhr von Modellen und Modewaren nach Deutschland und den deutschen Staufleuten die Einreise nach Paris gestattet sein wird, daß die französischen Modellhäuser ihre Modelle den deutschen Einkäufern, welche in Begleitung angesehener Bariser Kommissionäre fommen, vorzeigen. Wie das Fachblatt weiter feststellt, besteht bei Berliner Groffiften und Modellhäusern startes Intereffe für die Wiederaufnahme dieser Beziehungen.
Also die Mode will ihre völlereinende Tätigkeit wieder aufnehmen bei gutem Gewinn, versteht sich. Wo bleibt aber nun die während des Krieges pomphaft angekündigte deutsche Mode"?
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