Unfere bollständige

Unsere vollständige Umtriebe der russischen Gegenrevolution.

Mittelpunkt Berlin !

Tiche Macht in den Abgrund tiefften Bettlerelends geschleu-[ ware, bei denen dies nicht ber Fall wäre. bert hat, wagen die Nußnießer politischer Unreife die Not- enorm gewinnbringende Erzeugung, führte Wilson aus, wartet mendigkeit ihres gesellschaftlichen Schmarozertums zu be- auf den Frieden. haupten. Wären sie nicht mit jener Blindheit geschlagen, Unsere militärischen Pläne Bon vertrauenswürdiger Seite wird uns geschrieben: Berlin wird immer mehr und mehr zum Mittelpunkt der russi die heute noch nicht begreift, was die wahren Ursachen von warten naturlich auch darauf. Wir können nicht endgültig ent­ichen Konterrevolution. Von hier erfolgten die ersten vorbereiten­Krieg und Niederlage waren, so müßten sie wissen, daß sie scheiden, wie groß die maritime und die militärische Macht wird, den Schritte zur Aufstellung der Nordarmee, die in den russischen mit zu den gefährlichsten Geburtshelfern des Bolschewismus die wir aufrecht erhalten sollen oder in welcher Nichtung sich unsere Dsticeprovinzen gegen die Bolschewilt operiert und deren nächstes gehören, den sie als Bopanz an sämtliche Straßeneden malen. Politit der militärischen Ausbildung bewegen wird, bevor wir nicht Biel die Einnahme Petersburgs ist. Man kann sagen, daß bis in Die selbstverständliche Verschärfung der Regierungsvor nur den Frieden baben, sondern auch bevor wir wissen, daß der die legten Tage hinein, da die Ententelieferungen über Reval ein­lage im Erbschaftssteuergesetz durch den Ausschuß war der Frieden aufrechterhalten bleiben wird, zum Heile jeder Nation. Es autreffen begannen, Berlin und Cst- Teutschland die alleinige Cpe­Bormand für die Reaktionäre, das ganze ihnen höchst un gibt noch mehrere Edwierigkeiten. Der große Uebericuß vom Heere rationsbasis der ruffischen gegenrevolutionären Armee war. angenehme Gesetz abzulehnen. Die Annahme des ver umfaßt nicht nur Nahrungsmittel und Kleider, deren Verkauf von Berlin allerband Institutionen der reattionären Gesellschaft in aller In Borahnung des nahe bevorstehenden Sieges haben sich in schärften Gesetzes war eine nicht zu umgehende Selbstver- Einfluß auf die normale Erzeugung sein wird, sondern auch Gemütlichkeit etabliert. Sie fühlen sich im demofransden Deutsch­ständlichfeit, und es ist richtig, was der Genoffe Reil jagte: große Einrichtungen für Erzeugnifie, die ihrer früheren Be- land allem Anidein nach sehr wohl. Es sind allerdings feine daß wir die jeßige Erfassung von Vermögen ftimmung zurückgegeben werden müssen, sowie große Maschinen, Schnorrer und Verschwörer" im alten Sinne. Wenn und Erbschaft nur als Etappe noch schärferer Utensilien und alle Arten Waffen, die unverwendet liegen bleiben fie Schnorren", so tun fie das im großen, fie verlangen Hilfe nicht Enteignungen betrachten. Wenn es richtig ist, müsien, bis der Frieden und die militärische Politik endgültig be- um ihretwillen bei Leibe nicht, sondern zur Rettung Europas daß das Heil und die Zukunft Deutschlands von seiner Ar- ftimmt sind. Aus demselben Grunde fann das nationale von den Schreden des Bolschewismus", und sie sind unerschütterlich beit abhängen, so ist es Pflicht, die Arbeit, die wir von den Budget nicht unterzeichnet werden. Die Staaten, die überzeugt, daß sie von der Vorsehung dazu bestimmt sind, das Massen verlangen, vor skrupelloser Ausbeutung zu schüßen den Vertrag ratifiziert haben, wie Großbritannien , Belgien und Wert der Rettung zu vollziehen. und auch dafür zu sorgen, daß die aus früherer Ausbeutung Franfreich, fönnen bereits ihre Pläne so ausbauen, daß sie die entstandenen Befiz- und Machtverhältnisse die deutsche Zu­Kontrolle über die Märkte in Zentraleuropa funft nicht zugunsten einer Minderheit belasten, sondern als Grundlage leichteren Emporkommens der Volfsgesamtheit zugeführt werden. Nicht der Sparfamkeitstrieb, wie die Wortmacher der Rechten behaupten, wird dadurch gehemmt, sondern der Trieb zum Müffiggang, zur Kapitalsverschlep pung, zum Lurus und zur Ausbeutung- die Tendenz nicht zu vergessen, das politische Leben mit den Mitteln, die man den Arbeitenden entzogen hat, gegen die Interessen der Ar­beitenden zu korrumpieren.

Wir

Es tann

"

Die russische Gegenrevolution verfügt so in Berlin über die ver­rohr in der Zeitung„ Prisyiv", deren reaktionäre Tendenz aus jeder schiedenartigsten Einrichtungen und hat ein journalistides Sprach­Beile hervorleuchtet.

Diese Leute sind auch teine Verschwörer. Sie verbalten sich ganz wie zu Hause, ganz ungeniert. Weiß die Regierung, daß in Berlin eine sich offen nennende Russische Militär. obne unfere Konkurrenz durchführen können, wenn wir nicht fofort miffion, Wilmersdorf , Uhlandstr. 156. niedergelassen hat und vertreter, die dort unfere Interessen wahrnehmen tönnen. Es Ruder befindlichen ruifischen Regierung ist? Weiß fie, daß daneben biz baben eine stonfulargagenten, keine Handels- daß diefe Wiilitärmiſſion nicht etwa eine Vertretung der derzeit am gibt große Gebiete in Europa , deren Zukunft unsicher ist und von eine sich als amtlich bezeichnende Russische Vertretung für Zivil ber befinitiven Regelung des Friedens abhängt. Ohne bestimmte angelegenheiten, Berlin , In den Belten 16, niedergelaffen bat? märkte tann sich unsere Produktion nicht entwideln. teine Stabilisierung der Löhne geben, weil teine fest geregelten Arbeitsbedingungen bestehen. E3 tönnen feine normalen industriellen Kredite bestehen, weil tein Ver Es gibt nur ein Vaterland der Schaffenden. trauen in eine dauernde Wiederbelebung der Geschäfte vor Diesem gegenüber hat der Staat die Verpflichtung, nach dem handen sein kann. Alle Elemente unseres normalen Lebens jahrzehntelangen fapitalistischen Raubbau die Rechte zu warten auf die Ratifizierung des Vertrages. Wir dürfen sichern, die ihnen Mut zu frischem Schaffen ebenso verleihen, teinen einzigen Tag verlieren. Nichts steht der te fie cine Garantie dafi: bieten, daß lediglich ihnen die Ratifizierung des Vertrages im Wege außer einem gewissen Zweifel Früchte ihrer Arbeit zugute kommen. Dann steht endlich der über die bes Bilerbunvertrages, Bedeutung Begiff des Vaterlandes auf wetterfestem Boden.

Wilfons Erklärungen im Senatsausschuß.

Dringender Ruf nach Ratifikation. Hang, 20. Auguft. Hollandsch Nieuwsbureau meldet aus Washington:

Im Weißen Hause hat eine Ronferenz stattgefunden, die ohne Präzedenzfall ist. Ein wörtlicher Sigungsbericht ist sofort der Bresse übergeben worden.

Präsident Wilson besprach den Friedensvertrag im Senats ausschuß für auswärtige Angelegenheiten. Er legte dem Ausschuß in ausführlichen Erklärungen dar, daß die

Wiederherstellung der normalen Bedingungen

1131

und ich muß sagen, ich fann nicht begreifen, warum diese Zweifel bestehen sollen. Ich will Sie daran erinnern, daß alle bestehenden Fragen über den Wölferbund im März, als ich das Bergnügen hatte, eine Konferenz mit Ihrer Kommission für Auswärtige An­gelegenheiten abzuhalten, mit Rücksicht auf die fofortige Statifigies rung der Berfaffung besprochen wurden. Der erste Entwurf ist einer Revision unterzogen worden. Es wurde darauf hingewiesen, daß eine besondere Anerkennung der Grundsäge der Monroe. le re eingefügt werden müßten, daß besonders bestimmt wurde, daß der Völlerbund fein Recht in Sachen der inneren Politit zugestanden erhielt und daß das Recht, sich aus dem wöllerbunde zurückzuziehen, besonders anerkannt wurde. Ferner wurde daran ausgesetzt, daß das Verfassungsrecht des Kon­gresies, über Krieg und Frieden zu entscheiden, nicht genügend gesichert waren. Bei meiner Rückkehr nach Paris sind alle diese Dinge neuerlich von der Bölkerbundkommission geprüft worden und jeder Vorschlag der Vereinigten Staaten wurde angenommen. Die Ansicht der Vereinigten Staaten über die durch mich genannten Brobleme war in Wirklichkeit bereits durch die Kommission an genommen.

Wenn die deutiche Regierung begreiflicherweise auch nichts für die Bolschewiki übrig hat, so darf sie es nicht dulden, daß eine sich mit der russischen Regierung im schwersten Bürgerkriege befindliche, dazu die Wiederherstellung des Barismus planende Gegenmacht Deutschland zur Basis ihrer unheilvollen Wirfiamfeit wählt. Diese Duldung würde gegen jeden Begriff der Neutralität verstoßen, sie würde sich nicht im mindestens vertragen weder mit den Interessen der Demokratie und des Sozialismus im all gemeinen, noch mit den vitalſten Interessen der deutschen Republik. Die Dreistigkeit der reaktionären Gesellschaft fennt feine Grenzen. Mit einer Selbstverständlichkeit, die nur den überraschen tann, dem die Gewohnheiten der Schergen des gariemus unbekannt find, wendet sich nunmehr die oben genannte Russi che Militär­mission mit zwei Befehlen" an die Ruffen, die sich gegenwärtig in Deutschland aufbalien. Die Zeitung" Prishw" beröffentlicht wei Befehle des Chefs der russischen Militärmission zu Berlin . Der erste dieser Befehle trägt Nummer 2 und ordnet an, daß sich die zu den Südrußland zugeschriebenen Truppenteilen gehören binnen alle in Deutschland aufhaltenden Offiziere, Militärbeamte und Aerzte, sieben Tagen zur Verfügung der Militärbehörde zu stellen haben. Dieser bon dem Generalleutnant Montewig unterzeichnete Befehl stüßt sich auf den Befehl des Oberkommandierenden über sämtliche bewaffneten Kräfte Südrußlands", Denitin.

"

In dem anderen Befehl unter Nr. 3 wendet sich General Monterig an alle anderen Offiziere, Beamten und erste, die nicht unter den Befehl Nr. 2 fallen, mit der Aufforderung, sich bei der Militärmiffian zu melden, um in besondere Listen eingetragen zu werden. In beiden Befehlen wird denjenigen. die der Aufforde rung nicht nachfommen, angedroht, daß nach Wiederherstellung der Ordnung in Rußland und nach dem Abschluß des großen Kampfes durch den Sieg der rechten Sache" die Schuldigen mit aller Strenge wie Deserteure zur Berantwortung gezogen werden. Diesem Treiben darf die deutsche Regierung nicht tailos gegens überstehen. Kreise, die die Gegenrevolution betreiben, völkerrechtlich in feiner. Es unterliegt gar teinem Zweifel, daß die russischen Weise berechtigt find, eine derartige Tätigkeit auf deutschem Boden zu entfalten. Andererseits würde Deutschland die größte Schuid auf sich laden, wenn die Regierung rubig zulassen würde, daß die russische Gegenrevolution ihre Tätigkeit auf deutschem Boden so weiter betreibt wie bisher.

für das wirtschaftliche und industrielle Leben von der Entscheidung des Senats bezüglich des Friedensvertrages abhänge, weil dieses Problem im Zusammenhange mit der Wiederherstellung des inter­nationalen Lebens eine altruistische Zusammenarbeit von allen Parteien und Intereffenten fordere. Eine Hinaus schiebung würde die Gefahr für das ameritanische Volt, bezw. für alle nationalen Vorrechte, auf die die Amerifaner Wilson sprach dann ausführlich über Artikel 15 des Böl­Wert legen, bergrößern. Wilson führte aus, daß die Kupferminen terbundvertrages, der davon handelt, was im Falle einer Uneinig­von Montana und Alaska nur mit großen Kosten und Berlusten teit zwischen den Mitgliedern des Völkerbundes, die zu einem im Betrieb gehalten würden, zum Teil sogar mit geliehenem Gelde. Bruch führen könnte, geschehen müsse, und wies darauf hin, daß Die Zinkminen von Missouri und Tennessy und Wisconsin sind in einem solchen Falle die Entscheidung des Völkerbundrates ein­auf die Hälfte ihrer Erzeugungsfähigkeit ge- geholt werden müßte. Der Präsident betonte, daß die Gin wan tommen. Aus den Berichten bon Jalinois und Missouri derungen und Naturalisationen ameifellos innere An geht hervor, daß in den dortigen Bleiminen auch nur gelegenheiten seien, über die ein internationaler Verband niemals bie Hälfte bes früheren Abfahes entscheiden könne. Der Ausspruch des Nates habe moralische Be­gefördert werde. Es bestehe ein dringendes Bedürfnis nach Treib- beutung und lege moralische, aber keine gesetzlichen Berpflichtun dieser Tage einer Hamburger Firma aus Westfalen zugegangen ist riemen, das nicht befriedigt werden könne, weil die Handelskanäle durch den Krieg bersperrt seien, während es feinen Strieg mehr gebe. Dasselbe gelte von Rohbaumwolle, von denen die Zentralmächte allein früher beinahe für vier Millionen Ballen getauft haben. Es gelte überhaupt für alle Rohmaterialien, denn es gebe überhaupt taum noch ein Nahrungsmittel oder irgend eine Art von Fabrit

Ruch eine Kriegserinnerung.

Ein Protest gegen den eifernen Hindenburg Die Attentate auf die Kunst, die während des Krieges nur zu häufig aus triegspatriotischen Gründen berübt wurden, schienen feinen Brotest der Künstlerschaft ausgelöst zu haben. Aus dem Augustheft von Kunst und Künstler" ergibt sich aber jetzt, bag es boch ein Fähnlein von Aufrechten gegeben hat. Der inzwischen ge­ftorbene Bildhauer Tuaillon hat gegen die Aufstellung des eijernen Hindenburg auf dem Königsplaß an den Berliner Oberbürgermeister Wermuth einen geharnischten Protest gerichtet, der um so mehr an die Oeffentlichkeit gehört, da das Ungetüm immer noch an seinem Plate thront. Tuaillon schrieb:

-

gen auf.

Wilson hält Artikel 10 für das Rüdgrat des ganzen Vertrages, weil darin den Mitgliedern des Völkerbundes territoriale Unan­tastbarkeiten und politische Unabhängigkeit aller Mitglieder garan tiert wird. Ohne diesen Artikel wäre der ganze Völkerbund nichts als ein Debattierflub.

setzung des Briefipechsels, an dem dann außer Tuaillen auch die Bildhauer Gaul, Lederer, Alimsch, Kraus, 2. Cauer mit gleich er­frischender Aufrichtigkeit teilnahmen, wird ihn hoffentlich doch über zeugt haben, daß die Kunst ihre eigenen Rechte beansprucht und zu berteidigen weiß.

Spinoza , der

"

-

Megger!

Der bekannte jiddische Tichter Salomon Dembiger, unfer Mit­arbeiter, veröffentlichte im Allg. Handelsblad" die ersten Eindrücke, die er beim Betreten Amsterdams empfangen hatte. So schreibt er unter der Spiẞmarte Spinoza ": Als ich aus dem Zuge stieg, wunderte ich mich über die Menge jüdischer Packträger. In einem anderen Land fönnte man nicht für eine Million einen jüdischen Backträger finden. Der scheint eine bolländische Spezialität zu sein.

M...

Da ich müde von der Reise war, dankte ich meinem Schöpfer, als der Mann mein öfferchen auf die Schulter lub und mich in einem billigen Gasthof unterzubringen verfprach. Unterwegs bob er an, balb in Deutich, halb in Holländisch , über die schlechten Beiten zu feufzen; der Krieg dauerte ibm viel zu lange, es träfen zu wenig Fremde ein usw. Aba", dachte ich, der hält dich gewiß für einen reichen Weltenbummler und hofft auf deine Mild­herzigfeit."

Diese an Ew. Exzellenz als verantwortliche Instanz gerichteten Zeilen find ein Protest gegen die Aufstellung einer der ortigen Geschmadlosigkeit, der den Vorwurf, sie nicht verhindert zu haben, nicht ausschließt. Die Idee, eine Porträtstatue zu benageln, ist an und für sich trivial und barbarisch. Die Ausführung dieser bee aber spottet in diesem Fall jeder Beschreibung. Das fünft ferische Niveau ist unter dem ber Jahrmarktsbudenfiguren. Ich erinnere mich nicht, je etwas Scheußlicheres gesehen zu haben. Ich betrachtete seine zerriffene Hoie und zählte die Stunzeln Durch die Förderung dieser Sache ist ein Verbrechen an der Volfs- auf der Stirne seines harten Gesichtes. Da plöglich rief eine innere leele begangen, das durch den Gewinn der paar Millionen, die Stimme mir zu: Er, dein Bruder, muß dir den Koffer tragen, eventuell für Unterstüßungen dabei herauskommen, nicht gerecht damit er ein paar" Gent verdienen fann, während du mit dem Stod fertigt werden kann. Das Volt, das in unserem Lande leider noch in der Hand und dem Zwicker auf der Naie, wie ein Graf neben immer ein sehr geringes Kunstverständnis hat, steht nun in frommer ihm herläufit... Was bildest du dir denn eigentlich ein? Biel­Begeisterung bewundernd vor einer Abscheulichkeit. Es wäre zweifel- leicht ist er in seinem fleinem Finger mehr wert, als du in deinem los für die Boltserziehung vorteilhafter, wenn diese ergreifende ganzen Korpus; vielleicht arbeitet er den ganzen, langen Tag, um Nationalwallfahrt auch zu einem schönen Kunstwerf: stattfinden für seine Familie Brot beschaffen zu lönnen und ist dann die würde. Es ist hier ein Schaden an dem Voltsgeschmad verübt, der durch jahrzehntelange Arbeit in diesem Sinne tätiger Künstler und Kunstschriftsteller taum wieder qutzumachen ist. Es ist unnötig bak mir Galerien haben, in die Volfsschulen geführt, 23 ist un nötig, daß Vorträge zur Sebung des Geschmads und zur Pro­pagandierung der Runit gehalten werden, wenn die verantwort lichen Spißen der Metropole derartige Barbarei unterstirben. Die Grrichtung dieses Hindenburgdenfmals ist aber auch noch zine inter­nationale Blamage, und wir fönnen Gott dqnten, daß in diesem Augenblid teine Fremden in Berlin find; es wäre schwer, fich gegen bas Präditat Barbar zu verteidigen.

Ich bin geborener Berliner , ich liebe meine Baterstadt und wünsche, fie geschüßt zu wissen vor Verunstaltungen, auch wenn sie nicht bauernd bestehen sollen.

Ich richte diese Reilen an Em. Erzellenz in der Erwartung, dak fünftig bei Angelegenheiten, die die Kunst betreffen, fich diz maßgebende Behörde durch fachfundige und verständige Fachleute beraten läßt."

Obwohl die Stabt Berlin an, der Grrichtung des Bildwerřes fo gut wie nicht beteiligt war, glaubte Herr Wermuth die moralische Berantwortung dafür freudig mitübernehmen au sollen. Die Fort

Das Hamburger Echo" veröffentlicht folgendes Schreiben, das Jare w. Adresse einem bekannten Difizier verdankend, der mit Herrn S persönlich bekannt ist, offeriere ich Ihnen bis Dienstag freibleibend:

8a. 60 000 Stüc prima fomplette Inf.- Gewehre, Modell 98, auseinandergenommen, pro Etüd 50 M., fret Bahn oder Schiff einer westfälischen Station. Ich habe die Getebre von einer die maßgebenden Stellen sich zum Ginschreiten veranlaßt gesehen. Während in Preußen augenblicklich noch Maznahmen beraten werden, hat Baden sich zu scharfem Einschreiten veranlaßt gesehen. In Karlsruhe und Freiburg ist der Aufklärungsfilm„ Die Prostitution" von der Staatsanwaltschaft auf zahlreiche An­träge hin beschlagnahmt worden; einzelne Stellen wurden aus dem Film herausgeschnitten. Gegen den Hersteller des Bildes, Richard Ornstein , genannt Oswald, ist auf Grund des§ 184( Verbreitung unzüchtiger Schriften) Strafantrag gestellt worden. In der Badis schen Landesversammlung erhob sich über den genannten und den Film„ Anders als die anderen " eine lebhafte Debaite. Es wurde beschloffen, daß Personen unter 20 Jahren der Zutritt zu diesen Aufklärungsfilms verboten werde. In Karlsruhe hat man den Kinobefizern, die sich gegen diese Bestimmung vergehen, die so­fortige Schließung der Lichtbildtheaiter angedroht. Weiterhin ist im Badischen Landtag der Antrag gestellt worden, die Kino zu tom­munalisieren und die Filmindustrie zu sozialisieren, um in Zu­funft derartige Bilder umöglich zu machen.

PP

Der Film Die Prostitution" hat übrigens auch einen Breffe handal heraufbeschworen. Der Schriftsteller des Deutschen Film", Herr Vittor Neuenburg, der Oswald sehr scharf angegriffen hatte, änderte plötzlich seine Saltung io auffällig, daß er deswegen zur Rede gestellt wurde. Er mußte schließlich zugeben, daß er von Oswald einen Vorschuß von 1000 M. für Mitarbeit empfangen habe.

Notizen.

Theater. Wie uns mitgeteilt wird, hat nicht Direktor Rotmund, sondern die Direktion Gräveniz und Meinhart, die bis. herigen Mitdirektoren des Wallner- Theaters, das Walhalla- Theater gepachtet und wird dort vom 1. September an das fozialfiiide Drama„ Das Gefek" aufführen. Die Direktion Mein bard und Bernauer eröffnet die Spielzeit am Sonnabend im Theater halbe Nacht gebeugt über dicke Folianten, finnend über die vielen i. d. Königgräger Straße mit einer Neuinszenierung von August Natiel des Lebens." vielleicht tönnen seine feuchten Stiffen er Strindbergs Kameraden". In der zweiten Hälfte September er zählen von schlaflosen Nächten und tieffinnigen Zwiegesprächen mit folgt im Komödienhaus die Uraufführung von Schloß Wetterstein" dem Allmächtigen; vielleicht. Und als er einen Augenblick von Frank Wedekind. fieben blieb, um Atem zu schöpfen, lächelte ich ihn mitleidig an und Die Produktivgen offenfchaft erwerslofer frapte ihn:" Sie find doch ein Landsmann Spinozas?" Er jab bildender Künstler hat eine Ausstellung im Schöneberger mich mit großen Augen an, so daß ich glaubte, er habe mich nicht neuen Rathaus eröffnet. Die Genossenschaft zeigt Gemälde, Ra­verstanden. Ich wiederholte deshalb meine Frage: Sie find dierungen, Plastiken uit. der verschiedensten Stunftrichtungen. doch ein Landsmann Spinozas? Wo steht denn eigentlich sein Grundiaz der Genossenschaft ist, daß der vom Glück begünstigte Denkmal?" Künstler mit seinen nicht begünstigten Kollegen den Erlös aus seinen

11

Jd versteh Unit," brummte er topfschüttelnd. Aber, du lieber Werken teilt. Die Ausstellung ist täglich geöffnet von 10-6 Uhr Simmel, Spinoza !" rief ich aus,„ ein Amsterdamer Jude, gerade gegen 50 Bf. Eintrittsgeld, Erwerbsloie haben freien Gintritt. wie Sie...!"„ Ach so!" sagte er plöglich. tief aufatmend, jett Voltatansmettreit. Am 14. September beran­verstehe ich Sie, Sie meinen gewig den Megger Spinoza in der faltet der Verband Märkischer Wanderbereins Jodenbreetstraat! Soll ich Sie zu dem hinbringen...?"

Der Kampf gegen die Aufklärungsfilms".

Durch den immer stärker werdenden Unwillen gegen die foge. nannten Aufflärungsfilme, die nach der Aufhebung der Bildzenjur in allen möglichen Spielarten aus dem Boden geschoffen find, haben

-

E. V. seinen( 9.) Wandertag, diesmal in dem Städtchen Biesen­tha I Ms Neuheit wird sich dem Wandertag am Nachmittag ein Märkisches Volts- und Spielfeit anschließen, in dessen Verlauf auch ein Volkstanzwettstreit die Anregung geben soll, alte schöne Sitten mehr zu pflegen. Die Teilnahme steht jedem fret. An­meldungen find an den Verband Märkischer Wandervereine E. V., Niederschönhausen , Schloßallee 42, zu richten.