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bereitenbem Konflikt hat die Regierung rasch und scharf ein- I fest werden. Die Stapelpläge sind überfüllt; es fehlt an| Arbeiterverband der Hauptstadt Carranza, fofort ein repräsentatives gegriffen. Ueber die Raschheit wird hier nichts zu sagen sein Transportmitteln. und auch gegen die Schärfe wird der ruhige Teil der Berliner  Arbeiterschaft keine Einwendungen. erheben, weil er die ganze Vorgeschichte des Konflittes fennt.

Die sozialdemokratischen Arbeiterräte sind aus dem Groß Berliner Arbeiterrat und dem Vollzugsrat ausgeschieden, weil man sie dort mit Haß und Gift und Galle und Schmuß in einer Weise trattiert hat, daß einem anständigen Menschen ein ferneres gemeinschaftliches Arbeiten nicht mehr zugemutet

merden fonnte.

Nun sieht sich eine Amtsstelle, offenbar das Eisenbahn minifterium, zu einer Verteidigung veranlaßt, die in der Deutschen Allgemeinen Zeitung" abgedruckt ist, statt daß sie an die gesamte Preffe gegeben wird, um dort für die breitiste Deffentlich feit Aufklärung über die nächsten Ursachen der Rohlenkatastrophe zu schaffen. Es wird höchste Zeit zu einer umfassenden objektiven Darstellung ber schweren wirtschaftlichen Kalamität, und darum ist es mindestens sehr merkwürdig, daß einz einzige Zeitung über unsere Verkehrsnot, als Ursache der momentanen Kohlennot infor. miert wird, statt der gesamten Deffentlichkeit biefe Auf­flärung zuzuführen.

Wenn man Wert darauf legt, daß die Presse ihren beruhigen. den und fördernden Einfluß geltend macht, wenn man wünscht, dak die öffentliche Meinung gegen die Schwierigkeiten, die die Regie­rung jest burchzufechten hat, hilfreichen Beistand leistet, so muß man andrerseits der Bresse   diese Arbeit durch Passivität am t licher Stellen nicht unnüs erfdaveren.

Kabinett zu bilden und den Konflikt mit den Bereinigten Staaten beizulegen. Die liberale Konstitutionspartei fordert durch ein Zir­fular ihre Anhänger in ganz Merito auf, auf ein gutes Ginver­nehmen zwischen den Bereinigten Staaten und Merifo zu halten. Eine Gruppe von Abgeordneten des megitanischen Kongresses will an Carranza das Ersuchen richten, seine Politit zu ändern. Die Blätter Merican Herald, Universal und Excelsior treten für eine Aenderung der merikanischen Politik ein.

Im Gegensas dazu meldet die Affociated Breß aus Mexiko  ( Stadt), daß die meritanischen Blätter fortfahren, das merikanische Bolt aufzufordern zu erwachen" und der Gefahr, die das Land unmittelbar bedrohe, ins Auge zu sehen. Außerdem bringen fie an auffallender Stelle Telegramme von Gouverneuren der Pro­vinsstädte an Carranza, in denen fie ihre bedingungslose Anhän

gerschaft" erklären.

Das Schicksal der deutschen Kolonien. Eine Erklärung Wilsons.

Der für die Staatsbedürfnisse pofitive Teil der Ar­beiterräte und sein Vollzugsrat haben sich auf private Rosten Unterkunftsräume beschaffen müssen, wohingegen der der demokratischen Staatsordnung feindliche Vollzugsrat auf Staatstoften ein Stiesenhaus mit allen nur erdenf lichen Verkehrserleichterungen zur Verfügung hatte. Statt nun anständigerweise aus seiner Staatsgegnerschaft in der Richtung die Konsequenzen zu ziehen, daß er sich ebenfalls Aus New Yort wird gemeldet: In einer Konferenz im Weißen mit Privatmitteln ein eigenes Heim gründete, hat der rote Aus der Notiz, die anscheinend offiziös ist, geht klar bie Rich Hauie erklärte Wilion, daß Deutschland  , als es im Friedens. Bollzugsrat diese erhebliche staatliche Unter- tigkeit beffen hervor, was wir in unserer Freitag- Morgenausgabe ablommen auf seine überfeeiichen Gebiete verzichtete, dies nicht tat it i zung weiter in Anspruch genommen und sich in den über die Kohlenkatastrophe ausgeführt haben. Es gibt keinen zum Vorteil der Aliierten und Assoziierten, sondern die Entente Räumen der Regierung zu einer Umsturzzentrale gegen den Zweifel mehr, daß. die Hauptursache der Schwierigkeit in der folle lediglich bie Berwaltung diefer Gebiete bis zur endgültigen Staat ausgestaltet. Die Regierung glaubt Beweise dafür Kohlenversorgung die Transportmittelnot ift. Es fehlt Regelung erhalten. Es er stieren nur vorläufige Uebereinkünfte über in der Hand zu haben, daß in dem von ihr bereitgestellten namentlich an 2 okomotiven und an einer straffen Organifa- das Schickfal der deutichen Kolonien, aber die Zustimmung über öffentlichen Gebäude alle Fäden für eine abermalige Revo- tion des Verkehrs auf den Wafferwegen. bie endgültige Infrafttretung dieser Regelung fei von dem Be lution zusammenlaufen und daß in den zahlreichen Zimmern dieses großen Hauses fortgesezt neue Schwierigkeiten für die Regierung organisiert werden.

Wenn nun die Regierung aus dieser großen Gefahr, die gegen sie aufgebaut wird, die erforderlichen vorbeugenden Konsequenzen gezogen, und raich und rücksichtslos die fernere Tätigkeit der Ronterrevolution von links in diesem Hause unmöglich gemacht hat, so hat sie damit etwas getan, für das ihr niemand einen Vorwurf machen kann.

Der unabhängig- kommunistische Vollzugsrat wird sich selbst. darüber nicht aufregen, sondern wird sich nun genau so wie der Vollzugsrat der Sozialdemokraten und Demo­fraten ein Privathaus aus eigenen Mitteln beschaffen müssen.

Das ist erkannt. Nun aber auf zu energischen Mah- schluß des Völkerbundes abhängig und dadurch auch von nahmen für die Steigerung der Arbeitsleitung der Zustimmung der Vereinigten Staaten  , die Mitglied des Völker­in den Lokomotivwertstätten! Es muß mit Hochdruck bundes werden müssen. Das einzige Ablommen, nämlich zwischen gearbeitet werden, um unser Berkehrssystem, das durch die Wir- Frankreich und Großbritannien  , bezüglich afrikanischen Gebietes, bes kungen des Krieges und durch die Erfüllung des Waffenstillstands- trifft die Neuregelung der Rechte, welche Frankreich   und England abfommens in Unordnung gekommen ist, wieber in glatten Gang bereits in Afrifa batten. au bringen.

Die amerikanische   Opposition.

Laut Pressebureau Radio hat Senator nor bei einer in seinem Bureau stattgefundenen Konferenz erklärt, daß ber Friebensver trag mit Deutschland   von den Bereinigten Staaten völlig abgelehnt werden wird. Er sagte, die Vereinigten Staaten sollten sich über­haupt nicht in die Verhältnisse in Europa   einmischen und hätten Den Wünschen der Arbeiter und ihrer besonderen Be- nichts mit den in dem Friedensvertrag bezüglich ber zukünftigen dürfnisse im neuen Staate wird durch gesetzgeberische Ga- Bestimmung der europätschen und asiatischen Völler und Gebiete rantien für die wirtschaftliche Eingliederung der Arbeiter- getroffenen Regelung zu tun. Senator Lodge äußerte, wenn der Bölkerbundsvertrag aus dem räte entsprochen werden. Die politischen Bedürfnisse der Arbeiter kommen in der gerade vom Erfurter Programm Briedensvertrag herausgeschält werde, so trete er nicht für die Programmablehnung des Friedensvertrages ein. Lodge versucht augen­der Sozialdemokratie geforderten Demokratie am besten zur blidlich die oppositionellen Elemente au fammeln. Geltung. Das Vorgehen gegen den roten Vollzugsrat wird Senator Fall legte dem Präsidenten Wilson auf der Konferenz gerade von der Arbeiterschaft als eine Schutzmaßnahme im Weißen Haufe 20 Fragen vor. für die Demokratie und gegen die bolichemistische Räteherrschaft empfunden werden.

Die Transportkatastrophe.

Wir haben in unserer Sonnabend- Morgenausgabe barauf hin. gewiefen, daß die bestehende Kohlennot tros der schweren Bro­buftionsverminderung im Bergbau ihre nächsten Ursachen in dem nälligen Bersagen der Transportmittel hat. bei haben wir daruf hingewiesen, daß der Gesamtwirtschaft ein schlechter Dienst erwiesen wird, wenn man die Kohlennst ein feitig als eine Folge der verminderten Arbeitsleistung im Berg­bau barstellt. Denn dadurch werden die Bergleute, die die großen Kohlenvorräte vor den Schächten sehen, wenn sie die Appelle zur Erhöhung der Produktion lesen, topffcheu gemacht.

Die erste Frage lautet: Können Sie nicht erklären, daß der Friedenszustand besteht, und so bem Striegszustand ein Ende machen?

Die vierte Frage lautet: Da der Kriegszustand auf diese Weise beendet sein würde, könnten nicht Konsuln für Deutschland   ernannt und die Handelsbeziehungen mit Deutschland   wieder aufgenommen werden?

Wilfon hat auf diese Fragen folgende Antwort erteilt: Ich fühle mich zu der Erklärung verpflichtet, daß ich meines Erachtens nicht nur nicht das Recht habe, durch eine Proklamation zu erklären, daß der Friedenszustand besteht, sondern daß ich unter teinen Umstän­ben darin einwilligen fönnte, bevor der formelle Friedensvertrag Das ratifiziert ist. Ich muß offen heraus fagen, daß es meines Er achtens ein Fleden auf unserer nationalen Ehre sein würde, ben wir niemals wieder tilgen lönnten, wenn wir, nachdem wir unsere Männer auf das Schlachtfeld gefandt haben, um für eine gemein­fame Sache zu kämpfen, unfere im Kriege Berbündeten bei der Ne­gelung der Friedensbedingungen im Stich laffen würden und uns aller Berantwortung bezüglich dieser Bedingungen begeben wollten, Die oppositionellen Senatoren haben die Absicht, eine Bortrags­rundreise durch ganz Amerika   bis zum Stillen Ozean anzutreten, um die öffentliche Meinung für die vollständige Ablehnung des Friedensvertrages in seiner jezigen Form und für die Feftfegung eines neuen Friedensvertrages ohne Bölkerbund zu gewinnen.

In der ganzen Kohlenfrage fehlt es noch immer an einer um. faffenden Aufklärung über alle babei mitwirken, sen Fatvoren seitens der Regierungsstellen. Diese Aufflä rung mus endlich geschaffen werden, um der Deffentlichkeit bie Möglichkeit der Einwirkung dort zu geben, wo der Hebel an unsere große Wirtschaftsnot zunächst angefeht werden muß.

Durch die Preffe geht eine Notiz über die Lage im Braun­kohlenbergbau, au sder hervorgeht, daß auch dort die Refer: pen so gestiegen finb, baß fie ber Selbstentzündungsgefahr ausge­

Lied im August.

Gerrit Engelte zum Gebächtnis. Ach, Mutter, laß das Weinen die Nächte lang.

Die Roggengarben fliegen in Reih und Glied. Kam'rad, fing' mir das schönste Soldatenlied.

Ich steh im Feld in Garben, Umweht vom Wind. Im leisen Windeswehen manch Träne rinnt.

Der Schnitter lauscht der Sense zerreißendem Sang. Es flingt wie Trommelwirbel und Pfeifenklang. Die Bogelbeeren bluten am Weg entlang.-

Ich bin dein Kind geblieben in heil'ger Not!

Ich bin dir tren geblieben im bittern Tod! Ich bin im weiten Helde zu Staub verweht,

zu Staub, darauf der Roggen

in Garben steht.

Horch, Mutter, Senseu fingen lebendig mein Lied!

Ich steh im Feld in Garben in Reih' und Glied.

Carl Paul Hiesgen.

Briefe aus Sowjet- Rußland.

Mexikanische Stimmen über Carranza.

Nach einer Meldung des Pressebureaus Radip aus der Stadt Merito fordern verschiedene Gruppen eine Aenderung der Bplitit Carranzas gegenüber den Vereinigten Staaten  . So ersucht der hierin ein Rernpunft aller Streitigkeiten über das bolichemistische Broblem angedeutet. Es fällt Unfundigen schwer, sich in die ruffische Wirklichkeit hineinzubersetzen.

Die alliierte Absage an Ungarn  .

Der Oberfte alliierte Rat befaßte sich mit der Lage in Ungarn  und beschloß, ein Telegramm an die interalliierte Kommission zur Kenntnisgabe an die ungarischen Behörden zu senden, in dem es u. a. heißt:

Die alliierten und affoziierten Regierungen haben den größ­ten Wunsch, mit dem ungarischen Volke einen dauerhaften Frieden zu schließen, fie glauben jedoch, das nicht tun zu können, folan ge die gegenwärtige ungarische Regierung an der Macht bleibt. Diese, Regierung ist nicht durch den Volkswillen eingesetzt, sondern durch einen von einer kleinen politischen Gruppe unter dem Schuß einer fremden Macht durchgeführten Handstreich. Sie hat zum Chef ein Mitglied des Hauses Habsburg  , das durch feine Bolitik und seinen Ehrgeiz zum großen Teil verantwortlich für das Unglück ist, unter dem die Welt leidet. Ein von einer folchen Regierung abgeschlossener Friede kann kein dauernder fein, andererseits können die alliierten und affozi­ierten Regierungen bie wirtschaftliche Hilfe nicht leisten, deren Ungarn   so sehr bedarf. Erzherzog Josef  hat erklärt, daß er, bevor er mit den alliierten und affoziierten Mächten in Beziehung treten würde, sich der Boltsbefragung un­terziehen wolle. Dieser Weg kann uns nicht befriedigen, da die Abstimmung unter Aufficht einer Verwaltung vor sich gehen wird, an deren Spize der Erzherzog felber steht. Unter den Umstän ben, in denen sich Ungarn   gegenwärtig befindet, ist es fchwierig, durch eine Abstimmung ben genauen Willen des Volkes feftzu­stellen. Die alliierten und affoziierten Mächte bestehen ba. her barauf, daß der derzeitige Brätenbent von der höchsten Stelle des Staates Ungarn   sich zu­rüdzicht, um einer aus ben Barteien zusammengesetten Me­gierung Plah zu machen. Die alliierten und assoziierten Mächte find bereit, mit jeder Regierung zu verhandeln, deren Macht sich auf das Vertrauen einer auf diese Weise gewählten Nationalver. sammlung ftüßt.

5000 Kriegsgefangene zurück.

Berlin  , 23. Auguft. Die Reichszentralstelle für Kriegs. und

Bivilgefangene teilt mit, daß burch warmherzige Unterstüßung

ber amerikanischen   Kommission in Berlin   aus Serbien   5000 deutsche Kriegsgefangene in drei Zügen abtransportiert find. Sämtliche brei Züge werden dem Durchgangslager Lechfeld zugeführt. Der erste Transport ist bereits eingetroffen, der zweite hat heute Wien   passiert, während der dritte sich zurzeit noch in Agram befindet.

Gut war Kurt

St.

Abel war ausgezeichnet in der Wiedergabe der gutmütig­liebenswürdigen Bassivität des Mannes, der sich dann plötzlich zu einer unerschütterlichen Entschließung aufrafft; Maria Orifa Den besonderen Wert der Briefe aus Sowjet- Rußland" bildet schillerbe in allen Farben weiblicher Gefallsucht, talter Berechnung Den intriganten Zwitter baher die Dbjektivität der Darstellung, die für jeden, der etwas von und füdisch- berbotenen Eigensinns. der Sache verstebt und ehrlich an fie herantritt, ohne weiteres einleuchspielte Grete Dirds, ohne der fremdartigen Gestalt ein psycho tend ist. Der Verfañer gibt sich Mühe, ohne Voreingenommenheit logisches Intereffe abgewinnen zu können. das Gefehene und Gehörte wiederzugeben. Gleich von Anfang ergreift Statich in der Figur des groben rohen Hausfreundes, den Bertha auf das tiefste die Szene mit den um Brot flehenden Gepädträgern. brandschaßt. Ergreifender als das Auseinandergehen der Jungen Sehr anschaulich ist die eingebende Beichreibung des alltäglichen wirkt in dem Stüd das Wiedersehen der beiden alten Gheleute, Lebens einer Durchschnittsfamilie, Einzelheiten, die zum Verständnis die sich vor zwei Jahrzehnten trennten. Die zurückhaltende tiefe der dortigen Zustände viel beitragen. Und doch ist das allein noch Lebenstragi tam durch den Darsteller des Dr. Cestermard, Herrn nicht ausschlaggebend. Die ungeheuren Schwierigkeiten, benen sich Julius Brandt   zu vollem Ausdruc. bie Sowjet- Regierung infolge ihrer fortwährenden Kämpfe gegen übersieht, dürfen nicht verkannt werden. Maßgebend ist aber, daß Die Frau im Hermelin". Go heißt die ihre Politit, ibre Maßnahmen, ihre Wirtfamfeit recht wenig neue Operette, Sie gestern abend bei ihrer Uraufführung mit dem Sozialismus gemein haben. Dant feinen Beziehungen im Theater des Westens durchschlagenden durchschlagenden Grfolg errang. fonnte Diberg in alle Institutionen der Sowjet- Regierung Die Zertdichter Rudolf Schanzer   und Ernst Wehlisch fich Eingang verschaffen, und er schildert außerordentlich interefiant haben einen guten Griff in die Geschichte der österreichisch­und eingehend den inneren Betrieb der Sowjet- Behörden. Nichtstun venezianischen Feldzüge um 1810 getan. Die Handlung ist und Schmarogertum find unausbleibliche Begleiterscheinungen diefes stofflich interessant und äußerst geschickt aufgebaut. Sie gibt Regimes. Daß der Kapitalismus in Sowjet- Rußland verschwunden Jean Gilbert  , dem Komponisten, reichlich Gelegenheit zu sehr far­ist, ist ein frommes Märchen. Eine neue mächtige Schicht von Schiebern, biger Juſtrierung. Gilbert, obzwar er nicht immer aus Eigenem Spetulanten, Bucherern ist entstanden. Einflußreiche Bolichemiften fchöpft, entfaltete hier doch fast überall originale Erfindungs- und gaben in Gesprächen mit Diberg den Bankeroit des Bolichemismis au, Gestaltungsgabe in Gefängen, wißigen Couplets und flüssigen trösteten fich aber mit dem Gedanken, daß dem Sowjet- Regime der Tänzen und Märschen, Kroatische Soldatenlieder, Champagner Wert eines historischen belangreichen Experiments" nicht abge- Trint- und Tanzfzenen von Offenbachschem Kolorit erhöhen den sprochen werden könne! Ein schauderhaftes Experiment. in dem Reiz des Ganzen. Die von Franz Groß inszenierte, von Kapell ein ganzes Bolt wie Verfuchekaninchen behandelt werden! Aber meister Haufe geleitete Aufführung hatte Schmiß. Karl Grunwald auch die Unzulänglichkeit und Bertlosigkeit des Experiments ist als Arpatenoberst. Margit Euch als Gräfin, Dora Hracht ala leider nicht zu bezweifeln. Brimaballerina, Franz Groß als origineller Silhouettenschneider und improbifierter Graf sowie Frik Werner als Intendant iné. gesamt gaben vorzügliche gesangliche und darstellerische Leistungen. Der Komponist mit den Tertdichtern und den Hauptmitwirkenden wurden viel gerufen. Die Frau im Hermelin" mird rasch auf Ek. allen Operettenbühnen heimisch sein. Notizen.

Kameraden".

Theater. Wilhelm Kienals Aubreigen", dessen legte Borstellung am 81. ftattfindet, gelangt am Montag in der Volks. Bühne zum 25. Male zur Aufführung.

Im Stuttgarter Parteiverlag von 3. S. W. Dies ist diefer Tage unter dem Titel Briefe aus Sowjet- Rußland" ein Büchlein non Paul Diberg( 146 Seiten, Breis geb. M. 3,50) erschienen, das ich der Aufmerfiamteit aller bentenden Arbeiter und Arbeiter innen empfehlen möchte. Der Verfaffer ist ein ruffischer Sozial Das Büchlein lieft fich mit spannendem Intereffe, und es follte demokrat und gehört derjenigen Gruppe an, die sich im in den Arbeitertreisen die verbiente Aufmerksamkeit finden. Kriege die Bezeichnung Internationalisten beigelegt bat und A. Grigorjana. die in ihren damaligen Auffassungen den deutschen Unabhängigen em nächsten stand. Das war allerdings au einer Zeit, in der bie Unabhängigen ihr parmes Hera für die sogenannte Mätediktatur noch nicht entdeckt hatten. Gerade die Schilderung der Zustände Meinbarbs und Bernauers Hauptbühne eröffnete ihre neue unter ber Dittatur ber Sowjet-( Räte-) Machtbaber, bie aber ebenio Spielzeit mit ben Rameraben". Im Bater" schilderte Strindberg wenig eine Dittatur des Broletariate wie die Mandarinenherrschaft ein ungebildetes und abergläubisches Weib, bas in herslofer üde eine Boltsherrschaft ist, bildet den Inhalt der 13 schlicht geschriebenen, den freigeistigen Gatten ins Irrenhaus treibt. Aber die eman. aber tiefen Einbrud hinterlassenden Briefe. sipierten Frauen, die mit ihrer Aufgeklärtheit groß tun, sind in Dibera, der in den legten Kriegsjahren in Stocholm lebte, batte einen Augen um nichts besser. Sie leben als Barasiten von den die Möglichkeit, im Auguft vorigen Jabres fich auf dem Seewege Gedanken und der Arbeit ihrer Männer, die, blind und verliebt, nach Betersburg zu begeben. Er verbrachte dort und in Mostau nicht merken, daß der Schmud, mit, bem jene prunten, ihnen selbst Gläu im gangen faft brei Monate und er widmete feine ganze Zeit dem gestohlen wurde. Das ist das Thema bon Strindbergs Studium der neuen Verhältnisse. Wenn es im Borwort zum Büchlein bigern" und Kameraden". Die Gefährtin des Malers, die der heißt: Sollte der eine oder andere Leler die Dbjektivität der Dar- Saibe einft für eine höhere Natur gehalten, entpuppt fich da in war Walter Graevenit als Subert Stein. ftellung angweifeln, so wäre das nicht die Schulb des Verfaffers, ihrem gangen feinlich jämmerlichen Egoismus und ihrer lächer. fondern ein erneuter Beweis bafür, wie fer es fein muß. lichen Weberheblichkeit. Wütend schäumt saß und Abscheu in ihm ohne mit eigenen Augen gefehen und mit eigenen Dbren gehört auf. Er schreit ihr endlich seine Verachtung ins Gesicht. Jede au haben, die ins Groteste berzerrte Wirklichkeit in Sowjet- Frembe von der Straße foll ihm willlommener fein als diefe, die Rugland au nur für mögli au balten", so wird fich feine Ramerabin nannte.

Goethe als Naturforier wird das Sauptthema der diesjährigen Tagung der Goethe- Gesellschaft   fein, die am 27. und 28. Septentber in Weimar   tagi. Prof. v. Kries aus Freiburg  hält den Vortrag. Das Gefeß. Baul Baders soziales Drama, ging nun­mehr auch im Walhalla- Theater in Salle a. S. in Szene. Start Eine Zeitfodrift für junge Juristen. Eine neu­artige Beitschrift erscheint feit 1. Juli im Welt- Verlag, Berlin  , Dorotheenftr. 85. Der Rechtsstuben", eine Reitschrift für junge Juristen. Ihr Bed ist, das Studium zu fördern und auf das Gramen vorzubereiten.