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Schuldbekenntnisse.
über hinaus gearbeitet worden ist, wurden den Arbeitern eine kurze Zeitspanne in den ausschließlichen Dienst der besondere Prämienzuschläge auf den Lohn gewährt. Diese Kohlenversorgung zu stellen. Ein solcher radikaler Eingriff Die Freiheit" setzt sich in einem langen Leitartikel Prämienzuschläge wurden nach oben progressiv erhöht. wäre heute als Vorbeugungsmaßnahme immer Nach den Mitteilungen der Sowjetregierung über die noch weniger verhängnisvoll als im Winter, wo das Aus- mit Ludendorffs Kriegserinnerungen auseinLage auf dem Arbeitsmarkt hat das Lohnprämiensystem einen bleiben einzelner Kohlenzüge unter Umständen katastrophal ander. Sie findet in ihnen das Schuldbekenntnis des Miliaußerordentlich günstigen Einfluß auf die wirken kann. Der fiskalische Gesichtspunkt, daß der Wasser- tarismus anschaulich verkörpert und hat darin gewiß recht. Hebung der Produktion ausgeübt. In einzelnen Fabriken ist transport der Eisenbahnbetriebskohlen ein paar Mark teurer Aber sie entdeckt an dem Buch außer dem allgemein bekannten in ganz furzer Zeit die Arbeitsleistung zwischen 25 und werden würde, muß dabei völlig unberücksichtigt bleiben im militaristischen Geist auch etwas Neues, nämlich die Tat40 Broz. gestiegen. Interesse des Gemeinwohls. Ein jeder Wagen, der unnüz fache:„ daß Ludendorff verschiedentlich die gefährlichen Die Wirkung des Affordsystems und des Prämienlohnes läuft, ein jeder Kahn, der leer steht und das sind im Situationen aufdeckt, in denen sich das Heer schon vor könnten aber noch gesteigert werden dadurch, daß man den Koseler Oderhafen etwa 700, bedeutet heute eine Gefahr. dem großen Zusammenbruch andauernd befand. Diese geArbeitern, die über ein Minimum von Arbeitsleistung hin- Gr liefert den Arbeitern der Kohlengruben, die bei einer er- fährlichen Situationen wurden der Oeffentlichkeit natürlich ausgelangen, besondere Bons zuweist, mit Hilfe deren sie sich heblichen Minderförderung noch Kohlen auf Salden schütten geheimgehalten und dadurch verdeckt, daß eine verstärkte BeLebensmittelzulagen für Schwer- und Schwerst müssen, neues Agitationsmaterial nicht nur gegen die Re- einflussung der Presse immer dann einsetzte, wenn die arbeiter beschaffen können. Dadurch würde der Arbeiter, der gierung, sondern gegen die Interessen des Volkes selbst, das Niederlage am nächsten stand". So lag es in der Tat! Aber natürlich blieb es für die sich mit Fleiß und Pflichtgefühl für die Interessen der Ge- bei einem weiteren Rückgang der Kohlenproduktion in jedem wirklich denkenden Menschen, und namentlich für alle samtheit einsetzt, nicht allein in die Lage verseßt, sich eine Falle der Leidtragende ist. höhere Bahl Papierscheine zu besorgen, sondern auch die ber- Erwähnenswert ist noch, daß die Schiffsfrachten vor Politifer, auf die Dauer kein Geheimnis, daß etwa in der brauchte Arbeitskraft durch eine größere Menge hochwertiger allem aus dem Grunde jetzt so hoch sind, weil die Binnen- Marneschlacht und der Ypernschlacht von 1914, in der rumäniNahrungsmittel wieder aufzufrischen. Nicht der Lohn allein schiffe infolge mangelnden Zusammenarbeitens mit den schen Krise von 1916 und mehrfach sonst Deutschist in der Zeit der heutigen Nahrungsschwierigkeiten ein An- Eisenbahnen vielfach lange Wartezeiten haben, oder land der Niederlage nur um Haaresbreite reiz, sondern die Möglichkeit, mit diesem Lohne die Ernäh- leer stehen. Als Folge hiervon wurde bereits eine Abwande- entging. Die Freiheit" drückt das so aus, daß rungslage des Arbeiters in seiner Familie verbessern zu rung westdeutscher Schiffe nach Holland festgestellt, wo sie Deutschlands Schicksal vom ersten Tage des Krieges an an fönnen. dringend gebraucht und gut bezahlt werden. Wohin soll das einer seidenen Schnur hing". Und nun fragen wir mit der ,, Soz. Korr.": Wer bot dem deutschen Volke vorgeredet, daß Es wäre möglich, das erforderliche Mehr an Nahrungs - führen? mitteln durch eine rücksichtslose Jagd auf den Was wir brauchen, das ist ein tätiges Reichsver Deutschland längst von keiner Gefahr mehr bedroht sei, daß Schleich handel zu erfassen. Die Nußnießer des Schleich- kehrsamt, das unabhängig von privaten und die Aufgabe der Landesverteidigung längst gehandels sind in besonderem Maße die Kreise, die einen höhe- fistalischen Interessen alle Möglichkeiten zur För- löst sei, daß lediglich wegen des Uebermuts der Eroberungsren Lebensaufwand sich gestatten fönnen und die an der Pro- derung des Transportes auswertet. Mag es sich dazu der politiker der als Verteidigungskrieg längst gewonnene Kampf duktion der notwendigen Waren am wenigsten oder gar nicht Stellen bedienen, die schon von der Kriegszeit her Erfahrun- fortgeführt werde? beteiligt sind. Wenn diese auf schmale Rationen gefeßt wer- gen in der Organisation des Verkehrs besigen, mag sie diese den, so ist das ein durchaus gerechtes Unternehmen, denn da- weiter ausbauen, umgestalten oder überhaupt durch neue erdurch würden sie am ehesten angereizt werden, eine nüßliche feßen das alles ist belanglos neben der zwingenden NotArbeit zu leisten. wendigkeit, daß die Aufgabe einmal energisch in Angriff genommen wird im Interesse des Reiches, des Volkes und der Wirtschaft.
Die große Not, in der unser Volf sich befindet, rechtfertigt icde Maßnahme, durch die der Gesamtheit eine Erleichterung verschafft wird. Für die Rettung unseres Volkes müssen alle Mittel angewendet werden.
Transportkrise und Wasserstraßen. Daß die Kohlenfrise zu einem wesentlichen Teile eine Transportfrise ist, wird jetzt fast allgemein anerkannt. Mit schuldig daran ist, daß die Eisenbahn nicht genügend mit der Binnenschiffahrt Hand in Hand, arbeitet, um den Aufgaben des Transportes gerecht zu werden. Das Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Preußen befigt keine Dienststelle, die sich mit der einheitlichen Ausnutung der Wasserwege befaßt. Vor dem Kriege bestand eine ähnliche Einrichtung überhaupt nicht. Erst im Jahre 1916 wurde die Schiffahrtsabteilung beim Chef des Feldeisenbahnwesens gegründet, mit dem Ziel, den Wasserverkehr im kriegswirtschaftlichen Sinne zu heben. Da sie nur eine militärische Dienststelle war, schwebt ihre Tätigkeit jezt sozusagen in der Luft.
Ein deutsches Gesundheitsparlament.
Die Unabhängigen und der militärische Schwindelapparat haben zusammen den gleichen Unsinn verbreitet, daß Deutsch land überall gesiegt habe und überall weiter siege. Sie haben beide dadurch dazu beigetragen, daß nicht rechtzeitig vor dem Zusammenbruch Friede geschlossen wurde, sondern daß der Kampf fortgesetzt wurde, bis Deutschlands Kräfte endgültig erschöpft waren.
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Schläfer überall.
Noch eine Postkarte. Sie bringt folgende Meldung:
2. R.! Zu Ihrer Notiz Sie schlafen" will ich Ihnen mitteilen, daß auch in altberge Rüdersdorf , also in der nächsten Nähe von Berlin , am Poftamt, wie auch am Amtsgericht, noch die Worte Kaiserliches" bezw. ,, Königliches" prangen, wie ich mich erst am Sonnabend überzeugt habe. Gleich zeitig fand ich im Dorfe Woltersdorf an dem Quartier der dort untergebrachten Soldaten eine große schwarz- weiß- rote Fahne hängen. Sollte die Ueberschrift Ihrer Notiz statt, Sie schlafen", nicht besser heißen, Wir schlafen"? Mindestens müßte es heißen, daß viele schlafen, von denen er Denn auch wartet werden dürfte, daß sie wach und rege wären. Aeußerlichkeiten haben ihre Bedeutung.
Jetzt endlich gibt die Freiheit" zu, daß Deutschland immer aufs ernsteste bedroht war. So sind nicht nur LudenUm zu einer jetzt mehr als je erforderlichen Gesundheitsgeseh- dorffs Kriegserinnerungen ein Schuldbekenntnis dieses gebung zu gelangen, ist die Bildung eines besonderen Gesund Mannes, sondern sie sind zugleich in der Besprechung der heitsparlamentes erforderlich, da in den politischen Parlamenten naturgemäß zu wenig Mitglieder sich befinden, die auf" Freiheit" ein Schuldbekenntnis der Unabhän. dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege so umfassende Sach- gigen, welche jahrelang die Bedrohung des Landes gefenntnifie befizen, um die Regierungen zur Durchführung leugnet haben und sie erst jezt zu spät eingestehen. einer planmäßigen Gesundheitsgesetzgebung und verwaltung zu veranlassen. Wie aus einem kürzlich von Dr. A. Fischer( Karls ruhe ) in der Münchener Medizinischen Wochenschrift" veröffentlichten Aufsatz hervorgeht, hat dieser im Jahre 1917 das Reichsgesundheitsamt dazu angeregt, ein Hygieneparlament zu berufen. Da das Amt jedoch dieser Anregung nicht gefolgt ist, hat sich der Deutsche Verein für öffentliche Gesund beitspflege entschlossen, einen Hauptausschuß für öffentliche Gesundheitspflege zu bilden. Dieser Hauptausschuß soll vor allem selbst Geseke svorschläge ausarbeiten und den Regierungen und Parlamenten unterbreiten. Der Hauptausschuß wird sich so zu einem deutschen Gesundheitsparlament entwickeln. Der Deutsche Verein für öffentliche Gesund heitspflege hat soeben Einladungen zur Bildung eines solchen Heute tritt die Notwendigkeit einer planmäßigen Gesundheitsparlamentes versandt. Den Eintritt in dieses GesundOrganisation des gesamten Verkehrs in den heitsparlament haben neben dem Reichsgesundheitsamt, Vordergrund. Eisenbahnen und Wasserstraßen müssen ge- dem Reichsversicherungsamt, den Medizinalver meinsam auf das wirtschaftlichste ausgenutzt werden. Wie waltungen mehrere Gliedstaaten, viele andere Behörden und rückständig noch gearbeitet wird, ersieht man daraus, daß die Stadtverwaltungen jowie zahlreiche Be alorganisationen, die sich Eisenbahnen ihre Dienstkohle selbst nach solchen Orten, die mit dem Gesamtgebiet oder mit Teilgebieten der Gesundheitspflege unmittelabr an einem Flußlauf liegen, noch heute mit Güter- befassen, bereits angemeldet. Aber auch sozialpolitische und sonstige Vereine( insbesondere Gewerkschaften, der Reichs zügen befördert. Dies ist insbesondere im Osten der Fall, wo ausschuß für Konsumenteninteressen und andere mehr) sowie polieine plögliche Umschaltung der Transporte auf dem Wasser- tische Parteien haben sich bereit erklärt, an den Arbeiten des Gewege bei den geringen Vorräten der Eisenbahnen nicht plöß- fundheitsparlamentes teilzunehmen. Der Hauptausschuß wird erstlich erfolgen fann. Bei allmählicher planmäßiger malig am 26. Oftober in Weimar zusammentreten. Einschaltung der Wassertransporte aber könnten diese Schwierigkeiten zweifellos überwunden werden, zumal bei der großen Gefahr einer Kohlenkrise für den Winter man auch vor dem Nadikalmittel nicht zurückzuschrecken brauchte, alle irgendwie verfügbaren Lokomotiven und Güterwagen dem übrigen Verkehr zu entziehen und für
Zwischenakt.
1 Krone 10 Centimes. Noch schlechter als um die deutsche Baluta steht es um die österreichische. Die Kerone ist in der Sweiz auf 10 Centimes, also etwa den zehnten Teil des Friedensstandes gefunten, während sich die deutsche Mark dort auf 26, alfo etwas mehr als ein Fünftel ihres Friedensstandes ftelit.
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ließ es nicht erkennen. Höher schwang sich der Rauchvogel, um desto jäher herabschießen zu können. Und nun?" frug die Dame. Ihre Stimme flang weicher; fie wurde zur Ruhe gepreßt, aber dennoch zitterte etwas darin. Ziehn Sie nicht die Klingel, gnädiges Fräulein! Nun..." Im Salon verrauschten die letten länge eines Straußichen Aber Sanders dachten Sie denn wirklich. Walzers und das Stimmengewire froher Menschen behauptete ,, Nun hat mich mein eigenes Vertrauen gerechtfertigt. Meine wieder allein die Herrschaft. Still, wie in schwerem Traum, lag der Wintergarten. Mondschein drang durch die Glaswände und jahrelange Mühe wurde belohnt, schöner, als ich es zu hoffen verbreitete eine bange Halbhelle. Milde verschleiernd lag fie auf gewagt." den fremden Pflanzen, die einen schweren, süßbetäubenden Duft ausströmten. Hinter üppig verschlungenem Hängegrün rann eines Bässerleins leise Klage über die Grotte.
denn die Hand betwegte immerfort den Fächer.
ihre Augen fuchend.
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„ Sanders
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Die Dame
49 298
000006
Ein alliierter Kriegsgerichtshof.d Kronprinz Rupprecht von Bayern Mitangeklagter. Aus Paris wird gemeldet: Innerhalb von zwei Monaten werden eine Anzahl deutscher Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, die der Grausamkeiten in Luxemburg beschuldigt werden, vor einem Kriegsgericht in Ranch zu erscheinen haben. Zu diesen Beklagten gehört auch Kronprinz Rupprecht von Bayern . Mit Rücksicht auf die Tatsache, daß Prinz Rupprecht den Rang eines Feldmarschalls einnimmt, wird dieser Gerichtshof auf besondere Weise zusammengestellt werden; als Präsident wird einer der französischen Marschälle auftreten.
wurde bereits am 4. Mai aufgeführt. Im nächsten Winter soll sodann Stavenhagens geniales Drama Mudder Mews" sowie zwei Lustspiele des fauerländischen Dichters Friedrich Wilhelm Grimme zur Darstellung lommen. Gastspiele dieser niederdeutschen Bühne werden in anderen westfälischen Städten stattfinden.
Notizen.
Das Lessing Theater hat Romain Rollands Drama, Die Zeit wird tommen" zur deutschen Uraufführung für die fommende Spielzeit erworben.
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- Die deutsche Universität in Czernowit foll am 1. September geschlossen werden. Auch in Prag geht die deutsche Universität ein. Internationalisierung der Wiener Kunstammlungen. Wie die Wiener französische Botschaft bekanntgibt, hat sich eine Vereinigung von Gelehrten und Künstlern der neutralen Staaten gebildet, die an die Pariser Friedenskonferenz mit der Bitte herantreten werden, die Aufteilung der Schäze im Interesse der Stultur zu verhindern, die Kunstschätze zu internationalisieren und unter den Schuß des Bölkerbundes zu stellen.
„ Ach aber wie mich das freut, Sanders..." trat näher und suchte des Mannes Hand zu fassen. Der legte unmerklich die Hände auf den Rücken und fuhr fort: Meine Erfindung ist gesichert und aber zürnen Sie nicht Gin leichter Schritt flang im Nebenzimmer. Die Glastür wurde meinem fortgesezten Reden ein Wert hat sie erworben zu einer geöffnet und des Hauses Tochter drängte sich in die träumende Stille. Das Weiß ihres leides leuchtete unruhig, wie drohend Summe, die unendliche Möglichkeiten eröffnet." haben Sie wirklich geglaubt, daß ich... meine in die dunklen Farben des Gartens. Ihr Gesicht mußte glühen, herben Worte, ja... aber Sie verstehen das, nicht wahr? Mein Noch ein Schritt wurde nebenan laut, schwerer, doch etwas schwaches Mädchenherz mußte sich vor sich selber schützen." Der Mann fuhr sich mit der Hand über die Stirn, und ein Glanz, unsicher, wie suchend. Dann stand das Schwarz eines Gesellschafts- der in seine Augen fam, leuchtete durch die Dunkelheit.„ Leitende anzuges im hellen Türrahmen und zwei Menschen starrten sich an, Stellen in ersten Werken find mir angeboten, ich brauche nur zuzuEin Proteft gegen die Reichsvergnügungs" Fräulein Lona", sagte eine tiefe Männerstimme, bergönnen lagen und das Leben liegt vor mir, eine glatte Straße." Die Dame war ganz nahe an ihn getreten. Nun legte sie die steuer ist der deutschen Nationalversammlung vom Theaterkulturberband zugegangen. Die Eingabe lehnt die geplante gleichmäßige Sie mir hier wenige Worte, die.. Arme um seinen Hals, barg den Kopf an seiner Brust und sagte Besteuerung aller öffentlichen Veranstaltungen ohne jede Rücksicht Der Naubvogel stieß herab. Sacht löfte der Mann sich von auf ihren 3wed ebenso wie die in dem Entwurf zum Ausdruck kommende Auffassung von der Kunst als Lurus und Vergnügen als den umschlingenden Armen und trat zurück. Gelassen, aber mit fulturfeindlich ab. Der Verband empfiehlt mindestens die konbohrender Schärfe fagte er dann: So war es nicht gemeint, fequente Ausdehnung der Steuerbefreiung von Veranstaltungen in gnädiges Fräulein. Ich hatte Ihnen dies nur mitteilen wollen. Schulen auch auf die totsächlich oder dem Sinne nach den WolfsIch selbst unterricht ergänzenden Aufführungen( Schüler- und ArbeitervorWenn Sie nun die Dienerschaft rufen wollen empfehle mich als 3hr ergebenster Diener." stellungen u. ä.). Schlimmstenfalls wird eine Dreistufung der Besteuerung nach Stätten bat. Beranstaltungen vorgeschlagen: bzw. 1. niedriger Unterhaltung( z. B. Birfus, Tanzvergnügungen); 2. höherer Unterhaltung( z. B. Operettentheater); 3. solchen, die der ethischen und geistigen Erhebung der Bevölkerung oder der Volks
Wenn Sie es sind, Herr Dr. Sanders", antwortete die Dame fühl, so bitte ich Sie, mich zu verlassen."
Die einzige Bitte, die ich Ihnen nicht erfüllen könnte."
Ein fleiner Fuß stampfte zornig den Boden.„ Ich befehle Ihnen Bei der Tochter eines Soldaten kann das nicht überraschen.
Aber vorher werden Sie mich anhören". Die Worte famen icharf und hart, wie eine Schraube vordringt. Leise schwang eine Fronie darin, gleich dem wartend treisenden Raubvogel, der bereit ist, auf ein Opfer zu stoßen,
N
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Der Widerstand der Dame zerbrach; ihre Arme sanken schlaff herab. Aber dann straffte sich ihre Gestalt wieder und sie sagte gereizt: Wenn Sie mich hilflos glauben einem Gebaren gegenüber, das an Gewalt grenzt, ich werde die Dienerschaft rufen." Nein, mein gnädiges Fräulein, Sie werden das nicht tun und mich anhören. Als ich vor zwei Monaten glaubte, Sie bitten zu dürfen „ Nochmals Dottor schweigen Sie und erinnern Sie nicht saran, daß Sie die Gastfreundschaft dieses Hauses mit einem Uebermut dankten, den man einem Brimaner faum verziehen hätte!" bitten zu dürfen", fuhr ihr Gegenüber unbeirrt fort, unfere Freundschaft mit einem tiefer vertrauenden Gefühl zu vertauschen
leise:„ Reden Sie mit meinen Eltern."
Eine Berbeugung der Ausgang war frei, und die Tür schimmerte wieder in ungestörter Helle. Schwer, fast drückend strömten die Pflanzen ihren Duft aus. Immerzu rann leise klagend, das Wasserlein. Und im Salon stieg wieder eine neue Tanzweise sieghaft über Lachen und Stimmen gewirr.
bildung dienen.
Die Schlachtfelder von Blumen übersät. Ginen interessanten Bericht über die Echlichtfelder gibt die Cologne Post" Nr. 117. Die Landstraßen in Frankreich und Flan dern nehmen schnell ihren Zuftand aus der Vorkriegszeit wieder an, und schon ist es möglich, fast überall auf den früheren Schlachtfeldern mit dem Motor herumzufahren. Alle Granatlöcher und Schüßengräben werden nach und nach von einer Armee von Chinesen ausgefüllt. Amiens weist noch viele Merkmale der Kriegsschicksale auf, jedoch kehren die früheren Bewohner schnell zu ihrer Baterstadt zurück und die Geschäfte wideln sich schon an vielen Stellen wie üblich ab. In Arras werden die Wiederherstellungsarbeiten unter Hilfe von deutschen Gefangenen gefördert. Die Verwüstungen des Kriegs in den Oedländereien find schon fast voll
Eine niederdeutsche Bühne in Münster . Wie die plattdeutsche Dichtkunst überhaupt, so hat auch das niederdeutsche Drama in neuester Zeit einen bedeutenden Aufschwung genommen, und seine fünstlerische Pflege durch das Theater erscheint als eine notwendige Aufgabe. Bisher bestand nur in Hamburg eine niederdeutsche Bühne, die sich der Aufführung plattdeutscher Theaterwerke widmete. Aber fie reicht bei weitem nicht aus, um Bum legtenmal gehn Sie, und ich will Ihr Aufdrängen die Bedürfnisse des ganzen niederdeutschen Sprachgebiets nach Vorstellungen in der heimischen Mundart zu befriedigen. Es ist daher, bergessen. Meine Antwort ist heute dieselbe." Aubig schraubien sich ihr die harten Worte weiter entgegen: wie im Quidborn" mitgeteilt wird, eine niederdeutsche Bühne in da war ich äußerer Mittel für andere bar, und das erbetene Münster durch die dortige Literarische Gesellschaft ins Leben gerufen ständig überdeckt durch helle, rote Mohnblumen. Die Stadt Lille Vertrauen durfte als Wagnis erscheinen." Bei den letzten Worten worden. Zunächst werden die Stücke des heimischen Dichters Karl bietet schon wieder den Anblick der Reinlichkeit, Vpern ist allerdings mußte der Mund, der sie sprach wohl lächeln. Aber die Dunkelheit| Wagenfeld hier gespielt, und sein Bauerndrama Hatt gegen Hatt" I noch ein Trümmerhaufen.