Eine Anklage.
Im Namen des Bundes inattiber Interoffiziere und Mannschaften" richtet ein Offizierstellvertreter folgenden offenen Brief an den Oberst Steinhard, den Führer der Reichswehrbrigade Berlin :
amt".
IL
DIpe, Bestfalen, 28. Auguft.
Sauptgrund wie gefagt: Ge flatex nidhi, neta, e natiften, Mitglieb ber preußischen Bandesverfamantung, berante, wollen nicht. mit anwesend. Der Jrrtum, und zwar der abfichtlich gewollte, liegt also nur auf der Seite des Artikelschreibers, der mir hier aus sehr beAn einer Anzahl von Bostämtern im Kreis Olpe i. W. prangen tannten Gründen einen freundschaftlichen Seitenhieb versezen wollte. noch heute stola die großen Metallbuchstaben Raiserliches Post- Diese meine Feststellung vor Eintreten in die Tagesordnung der " In Ihrem Tagesbefehl vom 23. 8. 19, Rw.- Inf., Führer 16, Mühe gegeben, durch Eingabe an den Bost minifter, durch heutigen Sigung des Parteiausschusses wurde von keinem ber mehrfach Abteilung la 9259 marfen Sie den Führern des Verbandes in- öffentliche Aufforderung in dem Olper Kreisblatt usiv. die be- anwesenden Teilnehmer der beiden Sigungen des Parteiaus ſchuſſes attiver Unteroffiziere und Mannschaften Deutschlands ( Nichttapitu treffenden Instanzen zur Entfernung der Buchstaben aufzumuntern. widersprochen. Im Gegenteil bestätigen mir mehrere ausdrücklich lanten) eine die Truppe zersehende Politit vor und Der Poſtminister hat die Eingabe der„ Einfachheit" halber an die die Richtigkeit meiner Ausführungen. bringen den Verband mit dem Republikanischen Führer Oberpostdirettion Dortmund weitergegeben, von welcher nach bund unter einen Hut, trotzdem Ihnen von dem Verband in- bollen 2 Monaten der Bescheid kam, daß an dem Olper Postattiver Unteroffiziere und Mannschaften ehrenwörtlich und schrift- amt, einem Ziegelsteinbau, die Buchstaben Kaiserliches", deren Be lich versichert worden ist, daß derselbe mit dem R. F. B. nichts geseitigung übrigens bereits im November 1918 angeordnet
mein hat und teine Politik treibt.
Gine zersezende Politik dürfte wohl von Ihnen in die Truppe getragen werden, denn Sie bekennen fich offen zur Monarchie, nennen die Regierung öffentlich ein Gesindel, den Finanzminister Erzberger einen Bumpen und nennen die schwarz- rot- goldene Fahne die Judenfahne". Sie stellen sogar die ungeheuerliche Behauptung auf, daß die Berlier Polizeitruppe die Leibgarde Erzbergers und gebungen fei, im gegebenen Augenblid die Reichswehr fortzufegen.
Der stellvertretende Regimentsobmann des Reichswehrregiments 29 wurde von Ihnen auf die Straße gefeßt, weil er Sie darauf aufmerksam machte, die monarchistischen Treibereien zu unterlassen. Das ist bezeichnend!
Und dann: Wie sieht es bei Ihnen mit dem sogenannten Offizieremort aus? Heißt es nicht: Offiziers- Ehrenwort? Gaben Sie nicht einigen Herren des Verbandes die Versicherung, daß keine Kündigungen benjenigen gegenüber ausgesprochen werden sollen, die dem Verbande angehören? Bis zur Stunde sind die Kündi gungen noch nicht zurückgenommen, wenn auch bis heute noch keine Entlassungen erfolgt find.
Sie senden mit Ihrem Befehl in die Belt, unsere Biele feien arbeitszerfebender Natur! Warum? Weil wir geschlossen hinter der Regierung stehen und uns durch Arbeit weiter helfen und feine Arbeitslosenunterstützung wollen! Wir wollen den Staat nicht dem Banfrott entgegentreiben! Das paßt aber nicht in Ihr monarchistisches Programm, denn im Zerfall des Vaterlandes fehen Sie das Wiedererblühen der Monarchie, zu der Sie sich offen vor der
Truppe bekennen.
Sie agitieren bewußt mit allen Ihnen zu Gebote bebenden Mitteln für die Monarchie, schreden selbst vor dem Mizbrauch der Kommandogewalt für Ihre Zwede nicht zurüd.
Es ist allerhöchste Beit, daß die Regierung und bie Oeffentlichkeit auf Ihr regierungsfeindliches Treiben aufmerksam gemacht wird. Für einen Mann wie Sie, der die Republik zu schädigen fucht, wo es nur eben geht, ist ein Ias in der Reichswehr Wenn Sie es mit Ihrer Offiziersehre nicht vereinbaren fönnen, einen Bräsidenten anzuerkennen, dann durften Eie der Regierung Bein Treugelöbnis geben. Vor allen Dingen dürften Sie den Treueid nicht leisten, der von Ihnen gefordert werden wird.
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Sie stellen die fühne Behauptung auf, daß durch die inaftiven Unteroffiziere von Ihnen inattive Bertrauensleute genannt der Korpsgeift der Truppen von Tag zu Tag finke und durch diese der Bolschewismus in die Reihen der Mannschaften getragen sei! Wie schlecht müssen Sie über Ihre eigene Truppe orientiert sein! Zwischen den inattiven Unteroffizieren und Mannschaften herrscht ein Storpsgeist, der wohl einzig dasteht! Der Beweis ist wohl am 17. 8. 19 erbracht worden, als der Befehl auf Ihre Veranlassung ergangen ist, daß der Mann, der bis zum fraglichen Tage vormittags 10 Uhr den Austritt aus dem Verband nicht schriftlich angezeigt habe, fofort zu entlassen sei. Wie standen da Unteroffizier und Mann? Mit Ausnahme weniger Leute wie eine Mauer! Durch diesen Korpsgeist waren Sie geamungen, feine Entlassungen vorzunehmen, da sonst Ihre Brigade nur noch aus wenigen altiben Unteroffizieren und einigen Mannschaften bestanden hätte!
Warum beabsichtigen Sie immerhalb der Brigade einen eigenen Warum beabsichtigen Sie immerhalb der Brigade einen eigenen Unteroffizierverband zu bilden? Doch nur, um auf diese Leute ein wirfen zu können, um für Ihre monarchistische Idee Anhänger zu finden, um im gegebenen Falle die Monarchie an die Spiße zu bringen. Wo bleibt aber Ihre Sorge für die Mannschaften, die genau so lange gedient haben wie mancher Unteroffizier? Ist der Mann, der für sein Vaterland blutete, nicht ebensoviel wert wie ein Unteroffizier? Für Sie ist er mur eine Null, der wieder zum Kadavergehorsam gezwungen werden soll, um Ihre Ideen verwirflichen zu können.
Gleichzeitig mache ich Sie auf die A.-B.-I. 44 und 54 aufmerksam und empfehle Ihnen eine gründliche Durchsicht derselben, damit Sie endlich über die Freiheiten des Mannes nach dem Dienst orientiert sind.
Hat der Offizier Sonderrechte? Ich erinnere an den D. O. B. und den Nationalbund! Ich stehe auf dem Standpunkt: Gleiche Pflichten, gleiche Rechte, und bitte Sie, nicht stets gegen die Ausführungsbestimmungen der A. V. Bl. und K. V. BI. zu berstoßen.
Ich bin gegwungen, der breiten Oeffentlichkeit Ihre Handlungsmeife zu unterbreiten, damit dieser und der Regierung endlich die Augen geöffnet werden. Genehmigen Herr. Oberst den Ausdrud meiner vorzüglichen Hochachtung. Georg Neuendorf, Offizierstellvertreter im New. J. R. 29." Oberst Reinhard wird zu den in diesem Brief gegen ihn Oberst Reinhard wird zu den in diesem Brief gegen ihn erhobenen Anschuldigungen Stellung zu nehmen haben. Das Reichswehrministerium aber wird darauf achten müssen, daß wegen dieser Flucht in die Oeffentlichkeit nicht irgendwelche Maßregelungen stattfinden.
Sie schlafen.
Wieder zwei Beiträge zu dem Thema, das wir nun schon des öfteren angeschnitten haben,
I.
System Lund. Genosse Davidsohn schreibt uns:
dürfen:
G. Scholich.
fei(!), in den Blendsteinen verankert seien und daß zur Entfernung der Buchstaben ,, Kaiserliches" die Steine zertrümmert wer ben müßten, was nicht an gängig seil Zu der gestrigen Vorwärts"-Glosse über den BeAlfo läßt man anscheinend die Angelegenheit auf fich beruhen, schluß der U.S.P. Arbeiterräte- Nicht austreten, bielleicht in der stillen Hoffnung, teine unnütze Arbeit zu machen, nur schwänzen!" bitte ich folgendes nachtragen zu falls Wilhelm noch einmal wiederkehren sollte. Interesse dürfte es noch erweden, daß das 8entrums. Um den 20. September herum will der Unterfreisblatt eine scharfe Kampfstellung gegen den Kontrolleur wegen fuchungsausschus" die Arbeiten zur Feststellung der seiner Versuche einnahm, diese monarchistischen Ueberbleibsel au Striegsschuldigen, der Kriegsverlängerer usw. befeitigen. Der Kreisbeamtenverein, dem auch der Olper oftaufnehmen. birettor Kossuth( tein Verwandter des ungarischen Freiheitshelden!) angehört, nahm deswegen auch eine geharnischte Erklärung
gegen den Kontrolleur an.
Und so werden die Buchstaben weiter an der Fassade bliten. Entweder bis Wilhelm wiederkehrt und sie dann eifrig mit Buzpomade aufgefrischt werden, oder bis die Republikaner zur Selbst. hilfe greifen.
Das wird hoffentlich nicht notwendig sein. Die 8entral. behörden haben schleunigst dafür zu sorgen, daß der Standal endlich allgemein beseitigt wird. Entschuldigungsgründe für die weitere Passivität gibt es nicht.
Verhöhnung oder Versöhnung?
Die Konservativen, die Alldeutschen , die Kreise der Junker und Revanchepolitiker sind gut daran. Sie halten den Friedensvertrag in den Händen und sagen fich: Hier steht alles drinnen, was wir für unsere Barterpolitik brauchen. Wir werden nie in Verlegen. heit tommen."
Jm Augenblick find die Herrschaften babei, bie Rohlentrifis zu einer Heke gegen die Sozialdemokratie zu benußen. Die Kohlenfron für die Entente", so lautet der Titel eines Artitels der Deutschen Tageszeitung", der in parteipolitischem Behagen die Sozialdemokratie höhnt: jekt müsse sie endlich dem Bolte gegenüber Farbe bekennen und sagen, in welcher Weise der Frie bensvertrag erfüllt werden müffe. Kohlen wolle Frankreich , und die müßten geliefert werden. Jest werde es flar, wie die Deutsche Tageszeitung während des Krieges so oft ausgeführt habe, daß bas ganze deutsche Volt in Zukunft für die Feinde fronen müsse. Summa summarum: Friebensvertrag, 8usammenbruch und proletarisierung Deutschlands die Früchte der Sozialdemokratie.
im In- wie im Ausland schon zu lange auf den Beginn dieser leber die Wichtigkeit dieser Tätigkeit und darüber, daß Untersuchungen gewartet wird, brauchen nicht viel Worte verloren zu werden. Wohl aber bedarf das Folgende baldiger Klarstellung: Die sozialdemokratische Mehrheitsfraktion hat auf einen Sig im Untersuchungsausschuß zugunsten der Unabhängigen verzichtet, damit diese statt eines Vertreters, der auf fie entfiele, deren zwei entfenden können.
Es muß nun alsbald festgestellt werden: ob die Unabhängigen auch den Untersuchungsausschuß. schwänzen" oder ob fie in ihm mitarbeiten wollen. Falls sie die Absicht haben sollten, nicht mitzuarbeiten, müßten wir unsere Busage zurückziehen und statt zehn die uns zustehenden elf Mitglieder abordnen. Davidsohn.
Versammlung der Schultheißbetriebe und die Diktatur.
Am Freitagaben tagte in der Unions- Brauerei eine Berfammlung der Ropf- und Handarbeiter für Schultheiß - Betriebe, die die Fortfehung einer früheren Versammlung war, in der die verschiedenen Fraktionen der Arbeiterparteien durch Redner vertreten waren.
Nachdem eine Reihe von Diskussionsrednern gesprochen hatten und der Vertreter der 1. S. P., Kille, sein Schlußwort gehalten hatte, tam Genoffe Erwin Barth vom„ Vorwärts" zum Wort, um über die Dittatur der Mitte zu sprechen. Der leitende Gedante der Ausführungen des Genossen Barth war, daß jetzt alle für den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft geeigneten und geDen Herren von der Deutschen Tageszeitung" ist anscheinend willten Kräfte ohne Ansehen des Standes und der Partei zur Arnicht mehr in Erinnerung, daß die Sozialdemokratie immer darauf beit gesammelt werden müßten. Das politische Rätesystem hinwies, daß ein verlorener Krieg das deutsche Volf zu sei für den Aufbau Deutschlands nicht geeignet, denn es sei auch einem Proletarierbolt herabbrüde. Nicht der Verständi- nichts anderes als eine große Versammlung, in der geredet gungswahn" der Sozialdemokratie hat das deutsche Volt proletari- und Parteikampf getrieben würde. Geredet sei in Deutschfiert und die Sohlenfron herbeigeführt, sondern der Ma twahn land jest genug getoorben, jest müsse gehandelt werden. Dabei der Alldeutschen, der den Krieg mitverursachte und Deutsch müsse rücksichtslos jeder Schädling, wo er auch stehe, bekämpft, wetland in die hoffnungslose Situation hineinftieß. Eine Verständi- den. Er schloß: Alle guten und nützlichen Elemente unseres Voltes gung war diesen Beuten immer unbequem, früher wie heute. Und müssen zufammengefügt und gegen alle bie, die aus der Notlage doch gab und gibt es aus dem ganzen Glend keinen anderen Aus- des Voltes für sich politische oder materielle Sonderborteile ziehen weg als den der Verständigung. Freilich diese Erkenntnis wird wollen, muß ein absoluter Schuß aufgerichtet werden, und der Deutschen Tageszeitung" und ihren Helfershelfern nie wenn es sein muß, mit Hilfe von scharfgeschliffenen Bajonetten. Die Anhänger der Linksparteien, die zu Beginn häufig Bwischenrufe machten, hatten sich gegen das Ende der Rede des Genossen Barth völlig beruhigt und hörten mit großer Aufmerk samkeit zu. Der Hauptwortführer der U..S. P., Seinte, erklärte am Schluffe vom Podium, daß wohl alle ehrlichen. S. P.- Lente den Hauptteil der Ausführungen des Genossen Barth unterstreichen könnten. Nur die gegenwärtige Regierung habe nichts getan, um der Arbeiterschaft zu zeigen, daß die deutsche Neuordnung nicht ausschließlich auf Kosten der Arbeiterschaft gemacht werde.
tommen.
Die Deutsche Tageszeitung" höhnt die Sozialdemokratie ob der Arbeitsunluft im republikanischen Deutschland . Sie denkt vielleicht im Augenblick an Oberschlesien . Nun, wie steht es denn mit Oberschlesien ?
"
Die Bergarbeiter Oberschleftens, schreibt die Wiener Arbeiter Beitung, sind zumeist Polen . Das alte junterliche Preußen hat ihnen die polnische Schule verweigert, sie in deutsche Schulen gezwungen, deren Unterrichtssprache sie nicht verstanden, gegen deren Geist sie sich auflebnten; so lernte ein großer Teil von ihnen weder deutsch noch polnisch lesen und schreiben."
Es sind also die Sünden der Junker, die Deutschland heute büßt, und es sind die Junker heute in Deutschland , die das Bolt während der Abbüßung der Junkersünden noch verhöhnen.
Die Herren vergessen, daß es sich um eine internationa le Krankheit handelt, die sie mit ihren alten Methoden a la Dr. Eisenbart nicht beseitigen fönnen. Die Not ist da. Sie wird sich noch steigern im Laufe des Herbstes und kommenden Winters. Die Not ist überall bei Siegern und Besiegten. Allein wenn der„ Berständigungswahn" infolge der Not vielleicht eines Tages in der chauvinistischen Presse Frank reichs, in Blättern wie„ Matin" und" Temp3" marschieren sollte, bei der Deutschen Tageszeitung" wird der„ Berständigungswahn" nie marschieren. Das ist ja schließlich nichts neues. Neu ist an dem Verhalten der Junker und ihres Anhangs nur, daß sie, die Deutschland ans Kreuz geschlagen haben, sich jetzt hinstellen und höhnen und ihr frivoles Spiel weitertreiben wie bisher.
"
Ein Irrtum.
Zu dem Artikel mit dieser Ueberschrift in Nr. 440 des Bor. Berlin , 29. Auguft. wärts" habe ich nachstehendes zu berichten: Am Gebäude des Zentralamts der Eisenbahndirektionen, Ich habe nicht gesagt, daß das Vorgehen des preußischen Hallesches Ufer, prangt auch heute noch die Bezeichnung Königl. Finanzministers, Genoffen Süd etum, in Sachen der UeberEisenbahn- 8entral- Am t". An den Gebäuden der 8011 berwaltung in Moabit dieselbe Geschichte! In allen nahme der Steuerverwaltung auf das Reich eigenmächtig erfei. Ich sagte, daß fich die Dienststempeln, die im inneren Dienst der diversen Behör- folgt Fraktion der den verwandt werden, dasselbe Bild. preußischen Landesversammlung mit den einzelnen Stener Es sind ja verschiedene Gründe, die bei der Beurteilung der vorlagen noch nicht beschäftigt hat, daß ich aber die Durch Sache herangezogen werden könnten, aber sie wirten nur teilweise entschuldigend, der Hauptgrund ist der: Die Herrschaften an der Spike der Aemter wollen nicht!
Für einen Teil dieser Beamten ist die Monarchie unvergeßlich; fie hängen mit ihrem ganzen Aufstieg, ihrem Titelfram, ihrem Mandarinentum unlöslich mit ihr zusammen. Die Republik egistiert für sie einfach nicht. Sie hoffen auf bessere" Zeiten, auf Zeiten, in denen die Wappen und Kronen und die ganze monarchische Bilderanbetung wieder zu Recht besteht. Aus dieser Anschauungsweise heraus ist das Berbleiben der Bezeichnung an den öffentlichen Gebäuden zu erklären.
führung der Reichseinkommensteuer für unbedingt notwendig halte. Jch habe ausdrücklich nur von dieser einen Steuer gesprochen.
Im übrigen bezog sich meine Bemerkung von einer Eigenmächtigkeit Südelums auf einen ganz anderen Fall, der mit der borstehenden Sache gar keine Verbindung hat.
Wie diese Sache, ist auch die in dem Artikel noch erwähnte, eine Bemerkung des Gen. Heine betreffend, unrichtig wiedergegeben und zwar, wie ich hier annehmen muß, absichtlich.
Zum Streik im chemischen Großhandel.
In der Freitagfißung, die von morgens 10 Uhr bis in die späten Nachtstunden hinein bauerte, war es nicht möglich, mit den Arbeitgebern zu einer Verständigung über die Lohnfcage zu gelangen, da die Angebote der Arbeitgeber so stark hinter den Forderungen der Angestellten und Arbeiter zurückblieben, daß die übergroße Mehrheit der Beteiligten nennenswerte Ausbesserungen nicht erzielt hätten.
Von dem unparteiischen Vorsitzenden wurde dann der Vorschlag gemacht, zu überlegen, ob nicht der Kampf abgebrochen werden tönne, wenn seitens der Arbeitgeber bestimmte Verpflichtungen eingegangen werden. Dazu gehörten in erster Linie die Aufhebung nehmer waren bereit, im Hinblick auf eine in 10 Zagen eventuell der Kündigungen und das Verbot der Maßregelung. Die Arbeitunter Zuziehung des Schlichtungsausschusses zu treffende Regelung der Lohnfrage die Arbeitsaufnahme unter den vorgenannten Be dingungen zu empfehlen. Die Arbeitgeber wollten sich aber nicht bereit erklären, von Maßregelungen abzusehen, vielmehr wollten fie sich diesen Weg offen halten indem sie erklärten, die Streifenden würden eingestellt nur soweit es die Verhältnisse der Betriebe gestatten. Auf diesen Boden konnten sie Vertreter der Streifenden nicht treten, weshalb die Verhandlungen resultatlos abgebrochen werden mußten.
Die Streifenden werden heute, Sonnabend, früh 8 Uhr, in den
Sophien- Sälen", Sophienstr. 19, zur Sachlage Stellung nehmen.
Gewalttat eines Besatzungssoldaten.
Wie das„ Westdeutsche Tageblatt" von vertraulicher Seite erfährt, ereignete sich Ende voriger Woche auf der Venloer Straße in Köln bei helleni Tage ein Mordanfall eines' englischen Soldaten auf einen Bolizisten. Ein deutsches Mädchen ging mit einem englischen Soldaten und einem Sergeanten über die Straße. Als die drei an, einem Polizisten vorübertamen, bemerkte das Mädchen, zu seinen Begleitern, der Polizist babe es einmal wegen Verkehrs mit Engländern angezeigt. Darauf zog der Soldat seinen Revolver und schoß den Polizisten kurzerhand nieder, Der Sergeant schlug den Polizisten mit feinem Seitengewehr ins Gesicht. Es gelang, den Sergeanten festzunehmen, während der Mörder bisher noch nicht ermittelt ist. Trozdem zahlreiche Zeugen des unerhörten Vorfalls vorhanden sind, durften die Kölner Blätter diesen Mord bisher nicht veröffentlichen.
Bei der in Frage kommenden Sigung des Parteiausschusses sagte ich, daß eine ursprünglich auf dem Standpunkt stand, daß zu Ne Als leinen Entschuldigungsgrund fönnte man höchstens gelten gierungspräsidenten und Landräten Juristen genommen werden sollen, Laffen, daß da, wo die Worte aus der Steinfassade heraus entwidelt da fie richterliche Funktionen mit auszuüben haben und daß er erst find, die Entfernung des ersten Wortes und der Kronen die Symmetrie stören und eine größere Aenderung beanspruchen würde. nach ausführlicher Aussprache in der Fraktion diese Einschränkung bei Berichtiguung. In dem Artikel Der Bolschewismus in NußBei den Stempeln wären umfangreiche Neuanschaffungen er den Bandräten fallen ließ, aber dafür juristisch vorgebildete land"( Nr. 441) muß es auf der 2. Seite, Spalte 2, geile 23 Beigeordnete forderte. Bet diefer Sigung der Fraktion war der Dwinst statt Minit befßen; in der 51. Zeile statt Einwandvollsten: Das alles hätte aber schon längst geschehen tönnen. Der Artikelschreiber, in dem ich einen befannten, sehr gewandten Jour- leinwandfretesten.
forderlich.