Die ruffischen Mächtig bvr sind heute vielleicht der S3er- nunft sehr wenig zugZrtgfich, aber die Not, die denken lehrt, ist ihnen nicht mehr fern. Sie werden dann vor �:r Wahl stehen, alles zugrunde gehen zu lassen oder wenigstens aus dem Trümmerfall die demokratische Republik — die do 1 auch ihnen lieber sein muß als der Zarismus— und sozialistische Entwicklungsmöglichkeiten zu retten. Persönlich stehen sie vor der Wahl, ob sie, bildlich gesprochen, ihre Fahrt mit einem Gleitflug oder mit einem steilen Sturz beende.? wollen. Die Möglichkeit der Rettung ist für sie gegeben, wenn sie auf ihre Gewältberrschaft verzichten, bevor sie durch fremde Gewalt dazu gezwungen werden, und wenn sie dem russischen Volk sein SelbstbestimmungSrecht geben, bev.c noch fremde Diktatoren in Petersburg und Moskau erklären können:„Jetzt bestimmen wir!" Die weltpolitische Lage würde eine neue Wendring bekommen, wenn die russische Regierung ohne äußeren Zwang die allgemeinen Wahlen zur konstituierenden Nationalver- s a m m l u n g ausschriebe. Die Internationale kann, wenn sie überhaupt etwas tun will, nur zweierlei tun. Entweder sie muß dem russi- schen Bolschewismus als aktiver Bundesgenosse beispringen — und daß dieser Weg gangbar ist, haben wir schon gezeigt— oder sie muß versuchen, als Vermittler aufzutreten, um das Unheil, das der Welt aus einem Sieg der russischen Gegenrevolution droht, zu verhüten. Es besteht durchaus keine Gewißheit, daß ein solcher Versuch von Erfolg gekrönt sein müßte, und heute wäre es vielleicht noch aussichtslos, aber die Bilder wechseln sehr rasch. Selbst wenn er scheiterte, bliebe das Bewußtsein wach, in einer schwierigen Situation die letzten Möglichkeiten für einen heilsamen Ausgang er- schöpft zu hoben— und er wäre' wenigstens ein Zeichen von politischer Aktivität, die immer noch besser ist, als die alleS lähmende Hilflosigkeit. Während die übrige Welt den schweren Weg zum Frieden angetreten hat, rast im Osten der Völkermord weiter. Wir hören von Gefechten, bald werden wir wieder von Schlachten hören, von Tanks und Granaten, von Fliegerangriffen und zahllosen Menschenopfern. Der Gedanke, daß sich der inter - nationale Sozialismus auch jetzt wieder auf papierne Pro- teste beschränken soll, ist unerträglich. Auf diese Weise bliebe er in jedem Stadium des Weltkriegs, auch in diesem letzten. nur leidendes Objekt, würde er nicht handelndes Subjekt. Daruin fragen wir die Ententefozialisten— nicht waS für Artikel sie schreiben und WaS für Reden sie halten wollen. sondern was sie z u t u n gedenken, damit nicht der Sieg der Waffen ihren Nationen die freie sozialistische Entwicklung der Welt zur Erstarrung bringt. Wir fragen sie danach nicht a?is Liebe zum Bolschewismus noch aus nationalem Eigen- nutz, sondern um der gemeinsamen Sache willen, deren Schutz jetzt m ihren Händen liegt..»,
die Volschewisten machen Litauen ein Krieüensangebot. Die bolschewistische Armee ist von den litauischen Truppen um- zingelt und entscheidend geschlagen worden. Die Lage der Bolschewisten ist so bedroht, daß am LS. August der Kommissar AugarietiS im Auftrage TrotzliS und Lenins angeboten hat. sofort Frieden zu schließen. Die litauischen Truppen rücken immer weiter vor und habe« Grintoli, Muranvoka— See Svili— Suoeiki— Jmbrodi— Steinensee— Vanagelischli— Seeb Smolni besetzt. Die Haupt- trnppen stehen ungefähr zehn bis zwölf Kilometer vor Dünaburg . Man rechnet mit der baldige» Einuahm« von Düna » bürg. Die Mißhandlungen und Traukamleiten der polnischen Legionen sowie die Uebergabe litauischer Gebiete an Polen führte von neuem zu Kämpfen zwischen Polen und der litautschen Bevölkerung in der Gegend von keiny und Laidy. In diesen Tagen wird auch die reguläre litauische Armee den Kamps mit Polen beginnen.
Wachsen unö weröen. vunkel in öiefen Tagen segeln öle Wolken über öie Welt. von Schreien, Sie wtmmernS verhallen, flnS Sie StvnSen Surchgellt. Schrei« nach Zreihekt«nS Wagen, Schreie nach glückhaster Fett. Schreie nach StunSen Ses ZrieSens ohne GeSorfcn an ToS und ltetS. tzerz, hebe Sie müSen Schwinge «, Licht wächst hinter Sen Wolken groß. SeSulS ist schmerzlichstes ZorSern, hoffen See /iermstsn Los. herz, bann« Sie kleinlichen Sorge«, schaffe So Sir Sas Leben neu; herz, bleibe Su auch in bösesten Kämpfe« Seinem Stauden ans Sute treu. Ernte fährt jeden Sommer der rastlose Mensch in Sie Scheuern ein. �uch wir werden sthaffe» und ernten und von unserer Arbeit Seglückte sein. fluch Leid trägt fruchtschweren Segen, Leid macht nur den Kleinen klein. Wir wollen wachsen und werden und unüberwindliche Ueberwinder sei«.... _ Haat Gathmann.
Fünfundzwanzig fachte Schillertheater. Bor 95 Jahren wurde in Berlin das Schillertheater «gründet, das zum erstenmal versuchte, der großen Nasse der Bevölkerung billige und auch gut« Bsthnenkunst zu vermitteln und den sthwoten Kampf gegen die Hatbkunst und Schundliteratur auf- zunehmen. Der Begründer dieses nützlichen Unternehmen», Raphael Läwenfeld.lst schon tot. aber der schöne und vornehm« Gebanl«. der sein Werk geleitet hat. lebt heut« noch fruchtbar totittu Denn Löwenseid, der sich bot feister Arbeit zur Volks. erziehung mit s» trefflichen Männern wie dem HnmnelSforscher und Menschenfreund Wilhelm Förster beriet, konnte einem wirk- llch edlen Zwecke dienen. Er schuf«in Theaterunternehmen, an dem «ratze in spielt-en, die zur gut«? Dichtung gerechnet
die Vorgänge im Saltikum. An zuständiger Stelle erfahren die„P. P. N.": Nachdem den deutschen Truppen m der Gegend von Mitau mitgeteilt worden war, daß im Berlause der Räumung des Baltikums in den nächsten Wochen ihr Abtransport erfolgen würde, unterbreitete der Führer der Eisernen Division, Major Bisch off, dem, Vertreter des ad- wesenden Genera!» Grafen v. d- Moltz eine Erklärung, daß er den Abtransport seiner Truppen angehalten habe. Gr trug im Namen der hinter ihm stehenden Offiziere und Mannschaften folgendes vor: „Die lettische Regicrung hatte mit der deutschen Regierung einen Bertvag abgeschlossen, der für die im Baltikum stehenden Truppen al» Dan! für ihre Kampfteistung eine Reihe von Ber » sprechungen enthielt. Durch die Unterzeichnung deS Frieden» ist dieser Vertrag annulliert. Die deutsche Regierung hat damit die aus dem Vertrage entspringenden Verpflichtungen gegenüber der Truppe ihrerseits übernommen. Die Regierung scheint nicht gewillt zu sein, der Truppe ihr Recht zu gewähren. Die Trupp« sieht sich daher oeranlaßt, ihr Recht selbst zu wahren. Die zu ergreifenden Schritte richten sich nicht gegen die Negierung. Die Truppe will auch keine Gegenrevolution hervorrufen. Sie will lediglich auf die JnnehaltungderihrgcwordenenVersprechungen dringen." Major Bischofs unterbreitete weiterhin ei« Reih« von Forde- rungen, die im wesentliche?? auf die Bereithaltung von 30 Prozent Stellen der Reichswehr und Sicherheitspolizei, Bestehenbleiben der Division als solcher und Unterbringung an der ostpreußischen Grenze, um gegebenenfalls die Grenzen des Vaterlandes schützen zu könne??. Bereitstellung von Siedlungsland innerhalb Deutschlands , Unter- drückung der Bohkottbewegung und der Pressehetze gegen die Truppen Hinausliesen. V«? den vorsetzten militärischen Stellen ist die unbedingte Befolgung der gegebenen Abtransportbefehle gefordert Word. hinaus aus den Parlamenten. Ein Berliner Parteigenosse schreibt uns: Wenn jetzt die Führer der Unabhängigen dem Be- schluß ihrer Funktionäre eine andere Auslegung geben wollen. so werden sie bei ihren Anhängern nicht viel Anklang fitlden. Von den Arbeitern, die sich so gerne als„revolutionär" be- zeichnen, wird verlangt, daß die Abgeordneten der Unabhängigen aus den Parlamenten aus- treten sollen. Am Dienstag, den 26. August, war ich in Kvei Versammlungen der Unabhängigen. In der Ver- sommlung in der Waldemarstr. 75 wurde unter allgemeiner Zustimmung der Antrag gestellt, daß die Abgeordneten aus den Parlamenten austreten sollen. Der Vorsitzende ließ aber über diesen Antrag nicht abstimmen. Daß er angenommen worden wäre, unterliegt keinem Zweifel. In der Versamm- lung im Gewerkschaftshaus wurde derselbe Antrag gestellt und nrit allen gegen 6 bis 7 Stimmen m?genommen. Auch der Referent Zachow erklärte in seinem Schl??ßwort, daß seiner Meinung nach ihre Abgeordneten nichtlndieQuassel- buden gehör«m. Diese FÄlle zeigen deutlich, daß die Anhänger der U. S. P. nicht haben wollen, daß ihre Abgeordneten nur schwänzen sollen. Nein, sie wollen haben, daß sie aus den Parlamenten austreten. Außerdem fiel mir in beiden Versamml?trigen die g e- drückteStimmung auf. In der Waldemarstraße erntete der Referent für sein Schlußwort gar keinen Beifall. Als der Vorsitze??de z?un Abonnement für die„Freiheit auffor- derte, wurde ihm von allen Seiten zugerufen:„Nicht die „F r e i h e i t", sondern die„Rote Fahne" wollen w i r." Im Gewerkschaftshaus kritisierte ein�Redner mit den schärfsten Worten die Schreibweise der„Freiheit". Die „Freiheit" sei niöht revolutionär genug. Beso??ders soll da? ein J??serat der„Freiheit" über Ludendorffs KriegSerinne- rungen beweisen. Die Mehrheit der Unabhängigen marschiert eben mit festem Tritt ins kommunistische Lager. Daher denn auch das Verlangen nach Austritt aus den„Quasselbuden". Auch den kormnunale??.
werden mußten, und die wenigstens den Gesch???ack der Masse nicht verdarben, wen« fie eh? reines Unterhaltung so ergnügen befrie« diäte??. Er begann tmt mutige Konkurrenz gegen manche Ge» schaftsthester, die??icht Volkskunst, sondern nur Kolportage- und dramatische Hintertveppengeschichten darböte??. Er tvar vor allen Dingen auch e?ner der stärksten Anreger jener Bewegung, die zuerst in Berlin »nd da?«? hn Wriyen Deutschland rat Begründung der „Freien Bühnen" und ähnlicher Unternehmungen führte. Erst wohnte daS„Gchillerth vater" mitten im Osten der Haupt» stadt, in der Wallnertheater st raße, wo der gute und der schnoddrige Berliner Witz und Possengeist jahrzehntelang gepflegt worden war. Zu Begh?n des neuen Jahrhunderts konnte daS Charlottenburger Schillertheater eingeweiht werden. ein«? der ersten BüHnerchäuftr, das nicht mehr in altertümlichen Logen und Rängen aufstieg, sondern wie ein richtige? Amphitheater gebaut?var. Der gute Platz sollte nicht mehr ausschließlich dem freigebigsten oder verschwenderischsten Zahler offen sein; man wollte «in Stück sozialer Gerechtigkeit üben, indem man die Gesetze �der Akustik und Optik für jedermann, für jede? Augs und jede Börse gleickimoßig anwandte. Dar Begründer des Schttlertheaters war der fleißigste Erklärer und Uebovsetzer Leo Tolstois gewesen. Und aui den pädagogisch«? Schriften seines Masters hatte er sich mit jenem Geiste genährt, der Lollvkum't nur duldet, we?m neben der mitspiele??den Phantasie auch die Sittlichkeit und die Erfahrung de» Genietzende?? bereichert werde??. So richtete Löweufeld noch besondere volkstümliche Unter- Haltungsabende«in,«m denen die Freunde des SchillerthectierS in manche Gebiete der Literatur und der Musik«i??gefuhrt wurden. Die RatSsale der Stadtparlameitte wurden zum erstenmal für der- artige Veranstaltungen erschlossen. Das erschien ansang? sehr kühn. Heute, da keiner mehr wagt, die Rechte'des Volkes aus solche be- lehrenden und«rgriickenden Unterhaltungen zu bestreiten, werde da» Verdienst??och t\maM festgelegt. ba§ den Bemühungen Lö Wense ld« zukommt. Seine Gedanken und Pläne zur Volksaufklärung durch die Kunst sirrd in unseren Tagen mäcbtig ausgebaut worden. Er konnte an einem Abend nur etwa 2000 Kleinbürger erfreuen. Und schon träumen verwegene Volksfreunde davon, an den vier Ecken jeder Riesenstadt und an jedem Abend 20 000 Männer, Frauen und sogar Kinder des Volkes durch Kunst zu erbauen und gleichzeitig zu«zieh«»._ Der„Liebesrekgen�. Der Hauptdarsteller und Verfasser d«S Stückes, das im„Theater am Lietzensee* zur Aufführung kam. sagte in seh?er BegrüßungS- rede, das Stück stände zwischen Theater und Bar?ete. Er hat es da- mit u??willkürlich charakterisiert. Es hat nämlich weder mit dem Theater noch mit dem Bartetä etwa» zu tun. E» sind scharf ge. pfefferte Ezenon, die dem Darfteller sein verwandlungStalent be. itwiisen soll«?«. Die Musik sind leichte und ftainpfweisen, die ebenso- wenig wie da» Stück selbst etwas mit Kunst zu tun haben. Zu be» merken ist, daß eine Negerin eine der Hauptrollen spielt, die im zweiten Akt mit den Hauptdarstellern zu Bette geht. Ei scheint ab« de« sehr vsrnchmen Publikum sehr zn gefalle», de?«« e»
Sie schlafen. Heute regnet'S Postkarten. Auch Brief« stellen sich ein. Re- gistrieren wir: I. N e u k ö l l n, 20. August. Hier kann man genau solche' Schilder sehen wie in Dahlem , Hamburg . Berlin Schöneberger Ufer usw. Am alten Rathaus. Ein» gang Erkstraße, ist noch immer zu lesen: König l. Polizei- b a u a m t II. Charakteristisch ist, daß in demselben Gebäude —Eingang nur um die Ecke— der„revolutionäre Arbeiterrat" sein Domizil hat. Die Mannschaften der Wachabteilung der Kommandantur sind noch immer mit dem Militärbeamten-Abzeichen geschmückt. Auch hier wäre eS endlich cm der Zeit, daß man die Krone abschafft. Im übrigen ist es eine starke Zumutung, von Leuten mit einer treu republikanischen Gesinnung zu verlangen, daß sie dieses Abzeichen tragen sollen. II. Göttingen , 20. August. Hier gibt eS immer??och ein„Königlich Preuß, Amtsge- rich t, ein Königl. U n i v e rs i t ä t S- Kuratorium, ein Kunsthlsto- rischez Seminar der Königl. Universität, ein Königl. UniversitätS- Reitinstitut". In Reindausen bei Töttingen prangt am Amtsgericht weithin sichtbar das Short„Königlich". Gewiß sind das Aeußerlickkeiten, doch wird es hohe Zeit, daß endlich die allen Firmenschilder verschwinden. Besonders muß das aus dem Grunde verlangt werden, weil wir seit dem lg. August unsere Verfassung haben, in der ausge- sprachen ist. daß auch die Gliedstaaten de? Deutschen Reiches Re> publiken sind. Die Minister könnten doch wohl mit allem Nachdruck ihre nach- geordneten Instanzen darauf hinweisen, daß sofort die alten Be- zeichnungen„Königlich" bzw.„Kaiserlich" zu entfernen sind. Selbst dann, wenn das dem Unipersitäts-Kurator oder dem Leiter des UniversitätS-ReittnstitutS nicht passen sollte. Wir haben lange ge- nug„Königlich" reiten müssen oder besser, sind lange genug„Kaiser . lich" getitten und niedergeritten worden. Da ist es an der Zeit, daß wir endlich republikanisch reiten. Wenn die Behörden nicht dafür sorgen, wird eines Tages die Selbsthilfe derjenigen einsetzen, die diese Lächerlichkeit oder he ab- fichtigt« Provozierung nicht länger dulden wollen.
III. Zossen, 29. August Trotzdem der hiesig« Arbeiter-?md Solidatenrat sich schon vor ungefähr S Monaten an den Justtzminister gewandt, haben wir hier immer noch ein„Königl. A m t S g e r i ch t". Außerdem konnten wir am letzten Sonnabend beim Abrücken der Reichswehrtruppen beobachten, daß über öO„P a r te i f a h n e n" der Deutsch » nationalen Volkepartci mitgesührt wurden. Ueber die Hälfte der Fahnen war nagelneu. Wie lange soll diese Provokation noch dauern? Oder wollen diese Herrschaften dem Exkaiser u??d-könig zeigen, daß fie unter seiner Regierung„Durchhalten" gelernt haben.
IV., Lüchow , 29. August Im Kreise Lüchow sieht man??och an zahlreichen öffentlichen Gebäuden den Adler mit der Bezeichnung: Kaiserlich. In Wustrow i. H. prangt noch ip aller Schönhe?t vor der Post daS Schild: „Kaiserl. Postanstalt", trotz Arbeiterrat. V. Schwedt , 29. August Hier haben wir«in Kaiserliche»" Posta??tt?tnd»in„Königl." Kronstdeiko?nmitzrentaint. VL Berlin, 29. August Ich erhielt dieser Tage eine Vorladung des Amisgerichts Berlin - Mite zu einem Termin. Ii? dieser Vorladung kommt dreimal die Bezeichnung„Königliches Amtsgericht" vor. Wenn die Vordrucke in dieser Fassung noch nicht aufgebraucht sind, so könnte der gute Wille der Gerichtsbeamten dadurch zun? Ausdruck gebracht werden, daß sie anordnen, daß das„Königliche" von den Schreibern durchstrichen würde. Aber an dem guten Willen da hapert'S eben. Um den Herren wenigstens zu zeigen, daß im Publikum daran Anstoß genommen wird, habe ich das„Königl." jedesmal dick rot unterstriche??. So werde ich da? Formular zurück- geben. Vielleicht nützt das etwas._
klatschte wie besessen. Man kann auch anderer Meinung sein und daS ganze Stück als eine Schamlosigkeit bezeichnen, die dem sittlichen Niveau des vornehmen Berliner Westens entspricht. Spielhöllen. Negertänze, noch nie dagewesene Pikanterien. damit ist die Kunst, die man diesem vornechmen Publikum zu bietej? wagt, vollständig gegeben. Zeichen de« Zeit!_ Notizen. — Vorträge. Der Lehrgang von Dr. E. lllbrich über„E ß- hare und schädliche Pilze" im Botanischen Mulsum in Dahlem beginnt am Mttwoch, den 3. und 10. Sept., um b Uhr, am 17. Sept. um S Uhr. Zur Besichtigung der ausgestellten Pilze ist der Hörsaal am 3.?md 10. Sept. von%5 Uhr an, am 17. Sept. von läb Uhr an geöffnet.— Am 4. und B. Sept. hält Frhr. von Reitzen- stein«inen Lichtbildervortrag über„Liebe und Ehe" im Blüthnersaal. — Im Dom veranstaltet der Domorganist Walter Fischer c-n nächsten Donnerstag, abends 8 Uhr, das erste der wöchentlichen Orgelkonzert«. Eintritt frei gegen Entnahme eines Pro- gramms. — Dt« Sturmabend« finden vom 3. Sept. ab wieder regelmäßig jeden Mittwoch, abends%8 Uhr, Potsdamer Str. 1342, statt. — Eine neue Theater Zeitschrift. Von der neuen Bühnenzeitschrift.Frei« deutsche Bühne", die Max Epstein und Emil Lind herausgeben, ist soeben das erst« H-ft erschienen. DaS Programm der Zeitschrift ist auf eine Vergeistigung der Bühnenarcheit und deren lebenssteigernde Rückwirkung auf dos gesamte Volkstum gerichtet. Herbert Eulenburg gibt eine Silhouette Ludwig Tiecks, Willi Handl analbsiert die Komikertype?? Guido Tielscher». Mat Adalberts und PallenbergS. Ernsthafte Film?r?t?k versucht Herbert Jhering und Edgar Jstel begrüßt Max Schillings , den neuen Berliner Opcrndirektor. mit einigen Fragezeichen... — Ein neues Wort. Wir leben in der Ze?t der Ver- staatlichuna. Zahlreiche Privatbetriebe gehen in die Beimrtswaf-> tung des Reiches über, und ei kann nicht fehlen, daß d?escr Vorgang auch seinen sprachlichen Ausdruck findet. E?n suddeutsches Blatt, das„Freiburger Tagblatt", hat ihn bere?t, gefunden: ES überschreibt einen Leitartikel in seiner Nummer 220:„Welche Garantien muß Baden bei der Verreichlichung se?ner Bahnen ver- langen?". �' — Der unentbehrliche Zucker. An den Men Folgen der Hungerblockade ist»tveifelloS auch der Mang:! an Zucker schuld. Daß der Zucker für den Kulturmenschen zu den unentbehrlichen Nährstoffen gehört, war bereits bekannt: ,etzt hat auch Dr. Roux. der Direktor de» Pariser Pasteur-JnstitutS. auf die bedeutsame Rolle de? Zucker? für die Ernährung hingewiesen. Er knüpfte an eine Arbeit von Dr. Di-rry an. der experimentell festgestellt hat. daß der Zucker nicht nur als Kräst?gungsmittel eine Rolle spielt. sondern auch aufbauend wirkt und die Funktionen der Organe beeinflußt. Für die Nutzbarmachung der Eiweißstoffe und Fett« im menschlichen Körper ist er unerläßlich, und ohne ein gewisse» Minima?» dies«, wichtigen Nährstoffes entstehen schwere physiÄo- gische Schädigungen de» Organismus.