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mehr nach dem, was ich hier gehört habe. Weigand weiß von nichts. Er muß aber alles gehört haben. Ich size hier auf der Anflagebant underläuft frei umher!" Nunmehr schnellen einige Angeklagte in die Höhe und schuldigen den Zeugen ebenfalls an. So erklärt der Matrose Rittmeyer:" Der Zeuge ist dabei gewejen, wie Thurn und Taris verhört wurde." Zeuge: Ich weiß nichts. ich fann nicht ja und nicht nein sagen. Auch der Angeflagte Schmittele jagt aus, daß Weigand bei jedem Verhör anwefend war. Vorsitzender: Herr Weigand, es wird behauptet, das Sie am Nachmittag bei der Geiselerschießung dabei gewesen find. Zeuge streitet dies ab. Er sei bereits um 2½ Uhr aus dem Gymnasium gegangen. Der Angeklagte ehner steht auf und erklärt, Riedl habe gejagt, er habe den Weigand auch auf dem Hof bei der Geiselerschießung
Sozialdemokratischer Parteitag
( Eigener Bericht des„ Vorwärts".)
Der Kriminalpolizei ist es gelungen, den Mord aufzuklären. Zunächst wurde ein Händler Schall aus der Gesellschaftsstraße in Ein überaus bedeutungsvoller außerordentlicher Parteitag der Reinidendorf und ein Vermittler Sigalsti festgenommen. Die Ersozialdemokratischen Partei Ostpreußens begann am 7. Sep- mittelungen führten dann zur Verhaftung des 23 Jahre alten Artember in Königsberg bei sehr zahlreicher Beteiligung. An beiters Willy Reinke aus der Stettiner Straße, der sich durch Aeußeden Verhandlungen nahmen Delegierte jämtlicher Stadt- und Land- rungen verdächtig gemacht hatte. In seiner Wahnung fand man freise teil, neben ihnen als Gäste: Oberpräsident Winnig, Ge- eine mitgeraubte Manchesterjacke. Er gab zu, die Jacke bei dem nosse Ritter vom Parteivorstand in Berlin sowie der Abg. Ueberfall geraubt zu haben. Stücklen Berlin . Als Vorsitzender eröffnete Parteisekretär Andersch den Parteitag und begrüßte die Erschienenen.
Oberpräsident Winnig
Alz
nahm das Wort zu einer Ansprache, der wir folgendes entnehmen: Wenn die Politik unter so schwierigen Verhältnissen, wie die heutigen, hindurchlavieren muß, ist es unsäglich schwer, die Verantwortung hierfür zu übernehmen. Besonders schwer ist es für die sozialdemokratische Partei. Wir waren bis zu den Nobembertagen eine Partei der ausgesprochenen Opposition. solcher kamen Hunderttausende neu zu uns. Wer regiert und die Regierung ftüßt, kann sich aber nicht mehr so frei auf dem Boden der Opposition bewegen, deshalb mußte unsere Partei und ihre Haltung viele der neugewonnenen Anhänger enttäuschen. Darin erklärt sich auch ein Teil der außerordentlich schwierigen Situation, in der sie jetzt steht. Die letzte große Gefahr, der wir hier in Ost preußen gegenüberstanden und die zu überwinden uns sehr viel Arbeit und Mühe gekostet hat, war die des
gesehen, was der Zeuge erneut bestreitet. Auch der Angeklagte Gjell glaubt Weigand auf dem Hof gesehen zu haben. Der Vorfizende rät dem Zeugen, sich zu erklären, und fragt, ob er etwa von dritter Seite beeinflußt worden sei. Der Zeuge streitet alles ab. Der Angeklagte Schmittele jagt ihm auf den Kopf zu, er habe ihn sogar noch nach 5 Uhr im Gymnasium gesehen. Er habe furz vorher die Löhnung in Empfang genommen, und das sei gerade um 5 Uhr gewesen. Nunmehr entsteht dem Bedrängten in Seidl eine Bilfe. Dieser erklärt, er habe die Ordonnanzen und Schreiber bereits um 2½ Uhr gelöhnt. Schmittele weist dies zurüd und behauptet, Seidl sei durch die Forderung der Mannschaft daran gehindert worden, daß die Löhnung bis zur Erschießung ausgesetzt werden solle. Der Zeuge Weigand sei nach 5 Uhr vom Posten am Eingang durchsucht worden. Vors.: Was haben Sie zu alledem zu sagen, Herr Weigand? Ihr Name ist schon öfter auf der Anflagebank mit Sehnsucht genannt worden. Nun erhebt sich der Angeflagte ehner abermals und teilt unter allgemeiner Bewegung mit, daß die Angeklagten sich untereinander inzwischen be= sprochen und Schwer war es, an ihr vorüber zu kommen; es ist dank der raftjetzt alles sagen wollten, was sie wüßten. losen Arbeit gelungen. Drei Gefahren sehe ich, die für die zu Nur Seidl sei damit nicht einverstanden gewesen. Er habe gesagt: funft der Provinz von außerordentlicher Bedeutung sind und fest „ Es braucht nicht alles hier auf der Anfrage- ins Auge gefaßt werden müssen: Es ist einmal die große Gefahr bant zu jiben. Wir müssen auch noch einige für uns, die sich durch den Abbau unserer Front im draußen behalten."( Große Bewegung.) Osten ergibt. Damals zweifelte ich daran, daß der Schutz des Ostens es notwendig machen würde, hier im Osten eine Barriere zu ziehen, heute habe ich diese Zweifel als zu Unrecht eingesehen. Ich will nun hoffen, daß die jetzt eingeleiteten Maßnahmen es erreichen, daß die Regierung nichts unversucht laffen wird, Deutschland vor einer Invasion der Roten Armee zu schützen. Die zweite Gefahr sehe ich in der polnischen Propaganda.
Nunmehr erklärt der erste Staatsanwalt Hoffmann dem Zeugen Weigand:" Ich möchte Ihnen nicht raten, heute noch aus Ihrer Wohnung herauszugehen. Sonst werde ich Sie sofort verhaften lassen." Hierauf wird mitgeteilt, daß Weigand voraussichtlich in einem Nach prozeß wegen Beteiligung an der Geiselerschießung angeflagt werden wird, ebenso der Zeuge Beutelsbacher, der hierauf zur Vernehmung gelangt. Beutelsbacher wird hierauf unvereidigt vernommen. Er hat Seidl wiederholt im Automobil gefahren und sagt aus, Eeidl habe sich immer
gegen Plünderungen
gesträubt. In den anderen Sektionen der K. P. D. jei das anders gewesen und Seidl habe immer mit dem Revolver in der Hand für Ordnung gesorgt. Zu ihm, dem Zeugen, habe Seidl gejagt: „ Die verhafteten, Thule- Leute würden dem Revolutionstribunal zugeführt werden." In der Nacht vom 29. zum 30. April, spät abends, sei er mit Seidl, weggefahren. Zunächst zur Martins schule, dann zu den Münchener Neuesten Nachrichten", wo sie ein Plakat in Drud gaben, von dort nach Milbertshofen , um die Gefechtslage festzustellen. Aber man sei nur die eine Straße hinaus, die andere hineingefahren, ohne sich um die Gefechtslage zu fümmern. Um 2½ Uhr sei er ins Luitpold Gymna= jium zurückgekehrt. Seidl sei dort geblieben. Um 5 Uhr habe er die Plakate geholt und in der Stadt verteilt. Um 7 Uhr sei er ins Gymnasium zurückgekehrt. Hesselmann habe ihn, den Beugen, auf die Seite genommen und erklärt:" Du, schau her, was die da machen." Er habe ins Zimmer gesehen. Dort habe Prinz Thurn und Taxis und ein ganz junger Mann das Bimmer ausgete brt.Als er sich schlafen gelegt habe, jeien zwei Leute hereingestürmt und hätten gejagt:
Jest haben wir die beiden Weißgardisten erschossen." Auf seine Frage, wer das befohlen, hätten sie gesagt, die Mannschaften hätten es eigenmächtig getan, weil sie erbittert waren über die Starnberger Vorgänge. Ich schickte einen Mann in Seidle Wohnung, er solle sofort herüberkommen. Unterwegs habe ich Seidl gestellt und ihm gesagt:" Was ist das für eine Schweinerei, die Mannschaften erschießen. Weißgardisten?" Darauf erwiderte Seidl: Jest ist es schon geschehen, ich kann sie nicht wieder lebendig machen."
Der Zeuge will verlangt haben, daß die Schuldigen bestraft würden. Seidl antwortete: Das tann ich nicht machen." Voll Abscheu ging der Zeuge auf das Bureau Seidls und legte ihm dort, zum Zeichen, daß er mit der Roten Armee nichts mehr zu tun haben wolle, den Revolver auf den Tisch. Seidl erklärte dazu: „ Auch gut,
den kann ich auch gebrauchen."
früher Leutnant
Landarbeiterstreiks.
Zunächst wollen wir den Blick nach Oberschlesien lenken. Hier sind Unruhen ausgebrochen, die das Eingreifen der Regiecungstruppen notwendig machten. Der Wunsch der Bolen geht dahin, sich jetzt schon dieser Gebiete zu bemächtigen; sie beginnen allmählich daran zu zweifeln, daß sie jemals noch in den Besitz der ihnen durch Abstimmung zufallenden Gebiete kommen werden. Es gehen heute über die ostpreußischen Grenzen politische Agenten der Polen , die hier ihre Beziehungen ausnuten, um unter der Arbeiterbevölkerung Mißbehagen zu erregen und Sturmstimmung zu erzeugen, die Streiks entfesseln, die der Entente das Recht geben follen, eine Kommission herzusenden und in Deutschlands Rechte einzugreifen. Die Schlußfolge wäre eine frühere Besetzung des Abstimmungsgebietes. Eine solche Politik muß unter allen Umständen unterdrückt werden. Die dritte Gefahr sehe ich in den steigender wirtschaftlichen Schwierigkeiten,
Rach seiner Darstellung suchten Reinke, Langner und Müller in der Nacht zum Sonntag das Gehöft auf, um Pferde und Wagen zu stehlen. Sie glaubten, daß der Wächter schliefe. Nach Verabredung stürzten sie alle drei in die Bude hinein, fielen über den alten Mann her und versuchten ihn zu fesseln. Schulz wehrte sich heftig. Um ihn am Schreien zu verhindern, steckten sie ihm dann auch noch ein Taschentuch in den Hals. Weil Schulz immer noch laut stöhnte, versetzte ihm nun Langner mit einem Brecheisen drei wuchtige Siebe auf den mit dem Jackett bedeckten Schädel. Jetzt gab der alte Mann feinen Laut mehr von sich.
Daß sie Hafer gestohlen hätten, bestreitet Reinte ganz ent= schieden. Beide Gespanne brachten sie nach dem Laubengelände an der Hennigsdorfer Straße. Hier trafen sie einen Mann namens Zepmeißel, der in früher Morgenstunde am Toreingang grub. Dieser erklärte sich bereit, die Pferde unterzustellen und verwies auf ihre Frage, ob er nicht einen Käufer wisse, an Schall, der dann die Pferde auch taufte und durch Zepmeißel und Sigaleti nach seinem Stall bringen ließ. Kriminalbeamte tamen dann auf die Spur der Räuber und verhafteten sie. Langner und Müller werden ne gesucht.
Wie Baumaterial gespart werden kann. Uns wird geschrieben: Spaltenlange Berichte liest man täzlich in den Tageszeitungen über den Mangel an Wohnungen, und Hunderte von Vorschlägen werden gemacht, wie demselben abzuhelfen sei. Mangel an Baumaterial wird als einer der Hauptgründe immer wieder angeführt, nur in Dahlem scheint darin fein Mangel zu sein. Täglich werden Tausende von Steinen zum Bau des Asiatischen Museums an der Fabeckstraße verwendet, und bis heute ist es noch nicht gelungen, dieser einstweiligen Verschwendung Einhalt zu gebieten. Hunderttausende von Steinen, die dort lagern, werden auf diese Weise dem dringenden Bedürfnis für Kleinwohnungen entzogen. Die Empörung darüber ist allgemein. Ist es denn dem Reichswohnungskommissar nicht möglich, dieser Verschwendung von Baumaterial Einhalt zu gebieten, denn an ein Fertigstellen dieses Riesenbaues ist in absehbarer Zeit doch nicht zu denken.
Auch für Pracht- und Villenbauten scheinen immer noch genügend Steine vorhanden zu sein. So fällt es auf, daß in der Podbielski- Allee für eine dort zu erbauende Villa tausende neuer Steine angefahren werden, auch Zement und Mörtel scheinen reichlich vorhanden zu sein. In der Rheinbaben- Allee sind zwei Villen im Bau, für welche ebenfalls genügend Material vorhanden ist.
Wie ist es nun möglich, daß für diese Zwede Material borhanden ist, für das dringende Bedürfnis an Kleinwohnungen aber nicht? Wäre es nicht Pflicht des Reichswohnungskommissars, die der Provinz nicht erspart bleiben werden und welche entstehen durch die Unmöglichkeit, das ganze Gebiet des Reiches aus eigener dieſent Unfug Einhalt zu gebieten? Auch für den Umbau zu Förderung mit Kohlen zu versorgen. Ostpreußen wird von dieser denn die staatlichen Bauämter nicht veranlaßt Kinos steht bekanntlich stets Material zur Verfügung. Können Kohlennot am härtesten betroffen. Wir müssen einer Zukunft enter den, alle einstweilen nicht unbedingt notgegensehen, die wendigen Bauten zu unterbinden? außerordentliche wirtschaftliche Notlagen für die Proving
bringen wird, und wir, die wir das Vertrauen bes Boltes genießen, Von unserer Bildungsarbeit. werden alles tun, unt die Not zu beheben. Ich habe Gestern begann im Königstädtischen Gymnasium der Kursus die alten Pläne wieder aufgenommen, die dahin gehen, Ost- für befähigte Parteigenossen und-genossinnen der S. P. D. Berpreußens Wasserkräfte nubbar zu machen. Gelingt es uns, lins. Weimann vom Bildungsausschuß begrüßte die Erſchiediesen großen wirtschaftlichen Gedanken in die Tat umzusehen, dann nenen und wies auf die Pflichten hin, die die Teilnehmer mit dem werden wir unserer Provinz die Besuch übernommen haben. Gelehrt werden in diesem Kursus Gebiete: Grundlage für ein neues unabhängiges Wirtschaftsleben folgende Volkswirtschaft. Dr. K. Vortragender gelegt haben, dann können wir Ostpreußen mit einem dichten Netz Schmidt. Geschichte des Sozialismus, Lehrer Ed. Bernstein. industrieller Anlagen überziehen, dann machen wir die Provinz zu Geschichte der Deutschen Sozialdemokratie, ebenfalls Ed. Berneinem Ausfuhrland, das nicht nur Rohstoffe, sondern auch stein. Die politische Organisation, Vortragender Genosse Lü. fertige Ware erzeugt. Mein Erscheinen heute ist nicht lediglich aus demann. Bildungswesen, Genosse Heinrich Schulz. Arder Pflicht gegen die Partei entsprungen, es soll Ihnen zeigen, beiterjugendbewegung, Genosse Karl Korn . Frauenbewegung, daß ich mein schweres Amt ausführen will in engster Gemeinschaft Frau Juch a cz. Gewerkschaften, Hermann Müller . Gemit Ihnen.( Lebhafter Beifall.) nossenschaften: A. Mirus.
Industrie und Handel.
Das lebhafte Interesse, das die Hörer dem Vortragenden entbald zeitigen wird. gegenbrachten, läßt hoffen, daß dieser Kursus seine Früchte reght
Neuerungen im Boftverkehr. Bom 1. Oktober ab wird das Reichs. poftministerium nichtamtlich ausgegebene, also im Brivatwege hergestellte Postkarten, die in Form und Papierstärke nicht wesentlich von den amtlich pofttarten werden die bisherigen Abmessungen beibehalten. Ferner dürfen bis zur Größe der Patettarten zulassen. Für die amtlichen Dom 1. Dftober ab gedrudte Empfangsbestätigungen über Geldbeträge, wenn darin der Betrag der Bostanweisung, Bahltarte usw. Handschriftlich eingerüdt ist, gegen die Drucksachengebühr befördert werden. Achtung! Arbeiterräte der Kriegsorganisationen! Donnerstag. vormittags 9 Uhr: Sigung Potsdamer Str. 32 I. J. A.: Gürschte. Gastwirtsmesse. Unter diesem Namen fiudet vom 10. bis 12. September in den Gesamträumen der„ Philharmonie", Bernburger Straße, eine vielseitige Fachausstellung für das Hotel -, Restaurations- und Küchenwejen statt.
Schöneberg . Kein Zuzug Auswärtiger. Nach der Bekanntmachung des Magistrats zum Schuße der Mieter vom 14. Juli 1919 fann ein Mieto rtrag mit einem neuen Mieter über Wohnräule in Schöneberg nur mit Zustimmung des abgeschlossen Wohnungsamtes rechtswirffam werden. Bei der großen Wohnungsnot in Schöneberg muz diese Zustimmung grundsäßlich bei Verträgen mit Personen, dis zurzeit nicht ortsansässig sind, verweigert wer den. Ausnahmen können im Rahmen des Möglichen nur für geflüchtete oder vertriebene Personen gemacht werden, die durch die amtlichen Fürsorgestellen zugewiesen oder mit Rücksicht auf in Schöneberg wohnende nahe Verwandte oder aus dringenden Gründen ihrer Berufsstellung zuziehen wollen. Vor dem Zuzug nach Schöneberg wird daher dringend gewarnt.
Nach Begrüßungsworten des Genossen Ritter , der die Grüße Als der Zeuge fortging, schaute Heffelmann zum Fenster hinaus. Des Parteivorstandes in Berlin überbrachte, und geschäftDer Zeuge fragte ihn, was los sei. Da liegen die Erschossenen," lichen Erledigungen wurde dann in die Tagesordnung einsagte Heffelmann," Prinz Thurn und Taxis und diese Leute." getreten und zunächst ein Referat des Genoffen Stadtrat o= Der Zeuge fragte, wer das befohlen habe, ob etwa Eglhofer? rowski- Königsberg entgegengenommen über:" Die Politit in Stadt und Gemeinde". Er betont die Notwendigkeit Er habe dann seine Löhnung in Empfang genommen, und als er einer Verbindung mit den Parteien, die nicht auf dem Boden der ausgegebenen abweichen, für den inneren deutschen Berfehr an den Leichen vorüberging, hätte ihm gegraut. Der Zeuge fährt Monarchie stehen, besonders mit den Demokraten. Zum Schluß fort: Abends tam Hesselmann mit dem Monotel im Auge in warnt der Redner, sich von radikalen Forderungen drängen zu meine Wohnung. Im Hause, in dem Hesselmann ja auch wohnte, lassen, und weist auf das Parteiprogramm als Richtschnur hin. war die Meinung verbreitet, Hesselmann sei In der Diskussion wurde das Verhalten der Landräte scharfer Kritik unterzogen. Zur Annahme gelangte ein Antrag, gewesen, weil er seine Achselklappen rot überzogen hatte. Hessel- in dem das Landwirtschaftsministerium zur Schaffung mann erklärte, das Monokel hätte dem Prinzen Thurn und Taxis von bäuerlichen Ansiedlungen und Neuaufteilung von Do= gehört. Dieser hätte es ihm vor seiner Erichießung gegeben. Ich mänenland aufgefordert wird. In einem weiteren Antrag wird fragte ihn dann, wie sich die Sache zugetragen habe. Heffelmann bessere Lösung der Aufgaben der Kommunalisierung und jagte, es sei zuerst telephonisch und dann der schriftliche Befehl ein erweitertes Enteignungsrecht der Gemeinden gevon glhofer gekommen. Abends sei Eglhofer dann ins Luit: fordert. Zum Schluß wurde festgestellt, daß die Demokratis pold- Gymnasium gegangen und habe seinen schriftlichen Befeh! fierung der Verwaltung von Staat und Kommunen nicht dann in kleine Feßen zerrissen. Hesselmann ist dann am 1. Mai den gewünschten Fortgang nimmt. Es wird deshalb zur Durch außerordentlich nervös gewesen. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob der Zeuge glaube, daß Hesselmann früher eine Uhr besessen führung des Syſtemwechsels ein gründlicher Personenwechse! habe, jagt der Zeuge, er glaube das nicht, denn Hesselmann habe den Beamtenwahlen. gefordert sowie weitgehende Mitwirkung der Beamtenausschüsse bei ihn immer gefragt, wie spät es sei.( Bekanntlich hat Hesselmann ausgejagt, die Uhr des erschossenen Daumenlang, die man bei ihm gefunden hat, sei schon länger in seinem Besitz gewesen.) Der Zeuge Beutelsbacher befundet weiter, daß zu Seidl sehr häufig Frauen mit kleinen Anliegen gekommen seien. So z. B. hätten sie sich beschwert, daß ihnen die Milchfrau feine Milch mehr gäbe. Seidl habe daraufhin sofort den Verhaftbefehl aus. geschrieben. Als der Zeuge in der Nacht zum 30. April in die Das spekulative Treiben in Auslandspapieren feste Kantine gegangen sei, um sein Abendessen zu holen, habe man sich heute in unvermindertem Maße fort. Zum Teil waren die dort Pfannkuchen gebacken. Er fragte, für wen das sei. Darauf Kuftsschwankungen in diesen Papieren recht bedeutend. Kanada , habe man ihm geantwortet: Für Levien. Rechtsanwalt die gestern mit 525 geschlossen hatten, gingen heute bis auf 504 Sauter, der Verteidiger Hesselmanns und Seidls, beantragen Broz. zurück, und waren späterhin steigend bis auf 560. Steaua die Vereidigung des Zeugen. Das Gericht erklärt darauf, Romana hatten heute mit 535 den niedrigsten und mit 545 den daß ein Nachverfahren des Prozesses in Aussicht stehe, weil der höchsten Kurs. Zurzeit notieren sie 541. Deutsche Petroleum Beuge gingen anfangs um 8 Proz. zurück auf 290 und stiegen späterhin im Verdacht der Begünstigung wieder bis auf 303. Schwach lagen alle italienischen Bahnen, nastebe. Der Staatsanwalt sprach sich gegen eine Vereidigung aus. mentlich Mittelmeerbahn. Deutsche Erdöl verloren 7 Proz., TürDas Gericht beschloß, den Zeugen nicht zu vereidigen, da er der tische Tabak 5 Proz., Baltimore und Orientbahnen je 3 Proz. Feit Begünstigung berdächtig erscheine. lagen Deutsch - Uebersee , die 12 Proz. gewannen. Kriegsan Der Zeuge Lechner, der ebenfalls als Geisel verhaftet war, leihe steigend mit 79%. Größere Auslandskäufe in 3prozentiger schildert die Soldatesta. Einer habe erklärt, er habe schon Pa- Reichsanleihe führten zu einer Steigerung dieses. Papiers tronen, die die Gedärme richtig herausrissen. Ein anderer habe um über 1 Proz. Die 3proz. Reichsanleihe notierte schließlich mit gejagt: Wir müssen Rache nehmen, die Weißen tun es auch io. 661/8 Proz., ebenso wie die 3½ prozentige Reichsanleihe. Am Die Behandlung der beiden Weißaardisten sei entseßlich gewesen. Montanmartt war die Haltung vorwiegend schwächer, auf Ein Rotgardist sei von Zeit zu Zeit aus dem Bett gesprungen Meldungen von neuen Streifunruhen in Schlesien . Schwach na und habe gerufen: Habe ich dir deine Watschen jetzt schon wieder- mentlich Lothringer Hütten, Mannesmannröhren und Obergegeben? Wenn ich es vergessen hätte, muß ich es gleich nach schlesische Koksmerte. Dagegen Phönir 3 Proz. höher. Anilinholen." Dann habe er dem einen Susaren furchtbar ins Gesicht papiere bis 4 Proz. gebessert. Rüstungswerte ruhig. Daimgeschlagen. Diese Szene habe sich öfter wiederholt. Bei der Er- ler erneut 7 Broz. nachgebend. Schiffahrtspapiere an schießung hätte einer der Husaren noch verhältnismäßig lange ziehend. Glettromerte ruhig, nur selten u. Guillaume gestanden, che ihz eine Kugel umlegte. 3½ Proz. niedriger.
Börse.
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Zeuthen . Zum Auszug der Unabhängigen. Auf die Berichigung des Führers der Unabhängigen im Vorwärts" vom 1. September 1919 abends erhalten wir nachstehende Zuſchrift: Es ist nicht richtig, daß am Abend vor der fraglichen Ge. meindevertretersihung in einer kombinierten Sizung einstimmig ein Beschluß gefaßt worden ist, der eine Aenderung der Tages. ordnung festlegte. Als die Unabhängigen zu Beginn dieser fombinierten Sizung unsere Stellungnahme zur Frage der Zukunft des Arbeiterrates hörten, verließen sie schon damals die Sizung mit dem Bemerken, daß dann ein weiteres Verhandeln gar keinen 3wed hätte. Die auf Stimmungsmache berechnete Redensart von der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für den Ar. beiterrat mutet seltsam an bei Betrachtung der Tatsache, daß dem Arbeiterrat als der anerkannten Vertretung einer bestimmten Bevölkerungstlasse Sitz und Stimme in den Gemeindevertretersibungen zugebilligt worden ist, die auf seine Veranlassung einberufen werden. Genommen wurde ihm lediglich seine Stellung als über der Gemeindevertretung sisendes Herrenhaus Gegenüber dem Antrag der Bürgerlichen, die den Arbeiterrat überhaupt abfchaffen wollten, haben wir einen Mittelweg durchgesezt, der einem Arbeiterrat, dem an positiver Mitarbeit liegt, reichen Spielraum zur Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit gibt.