grundes. In den reisen der Regierung wird zurzeit umber bindlich darüber gesprochen, wie die Umbildung stattfinden tönnte. Es wäre föricht, wenn wir uns in das große Rätselraten in der bürgerlichen Bresse einmischen würden. Ob Demokraten in die Regierung eintreten werden, ist noch nicht flar. Wenn ein Rebatteur des Vorwärts" zu uns fäme, würde er jedem anderen borgehen und die gewünschte Auskunft erhalten. Wir fönnen nicht
macht die anständigen Menschen fopfschen und jagt sie wieder dem alten Regime zu.( Zustimmung.) Leute, die nie den Mund aufgemacht haben, solange der Schüßengraben ihnen drohte, haben nach der Revolution in den Fabriken
an Terrorismus, Niederträchtigkeit und Bergewaltigung anderer Meinungen die schlimmsten Sünden der ver: gangenen Machthaber tausendfach übertroffen.
in die Redaktion laufen, dazu fehlt es uns an Zeit. Als mich( Rebhafter Beifall.) Sollten wir von diesen Prahlhansen und
Suttner wegen des
Falles Reinhard
anrief, habe ich ihn gewarnt, auf jede Rederei einzugehen. Das Bertrauensvotum für Reinhard ist zwischen Kuttner und mir erörtert worden. Ich habe ihm gesagt, daß manches, was ihm mitgeteilt wurde, unwahr ist, aber er hates heut wiederholt. Die Verfrauensmänner haben mir versichert, daß Reinhard keine monarchistische Propaganda in der Truppe getrieben hat. Sie haben auch versichert, daß in teiner Truppe ein solches Vertrauensverhält nis zwischen Mannschaft und Führern besteht, wie in der Brigade Reinhard. Es wird so sein, daß Reinhard einmal eine un passende Bemerkung gemacht hat, wie es auch andern passiert ist. Es bleibt dabei, daß Reinhard uns in schwerster Zeit mertvolle Dienste geleistet hat und daß ich einen solchen Mann nicht auf Redeveien hin über die Klinge springen lasse. Jch habe eine schriftliche Erklärung, in der Reinhard den Sachverhalt flangestellt hat. Die Angelegenheit hat
dem Reichskabinett vorgelegen,
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Großmäulern Deutschland zugrunde richten lassen?( Sehr gut!) antworteten mir unsere Genossen: Nein, biel fester müssen Sie Als ich die Frage einmal vor den Danziger Werftorbeinern stellte, zupaden! Da habe ich ihnen erwidert:
Schlappschwänze, wehrt Euch selber!
nach
Lifte der 200 verabschiebeten Generäle, der guten und der schlechten, veröffentlichen? Genossen! Wenn ich nicht ein so unverbesserlicher Optimist wäre den Erfahrungen, die ich gemacht habe, spuďte ich auf die ganze Menschheit.( Bewegung.) Es pirscht sich jetzt an uns alles mögliche heran.( Zurufe: Halbseidene Revolutionsgewinner!) Jm Offizierstorps bleiben in erster Reihe die Leute, die im Januar für
uns gekämpft haben. Sodann die armen Frontoffiziere, die sich int Striege ausgezeichnet haben. Die reicheren Offiziere fonn ich eherentlassen. Wir werden
am 1. Januar 1920 ein bettelarmes Offizierstorps haben, das mit seiner Existenz an die Sicherheit des Landes und an die Festigkeit der Regierung gebunden ist.( Beifall und Bewegung.) ( Stürmischer Beifall.) Wenn wir jetzt 80 Prog der großen Bange habe ich bolle Genugtuung verschafft, aber er ist mir Wo Uebergriffe vorkommen, schoffe ich Remedur. Dem Major Einkommen megsteuern, so arbeiten die Bebe doch überwiegend für die Allgemeinheit. Wenn wir Betriebsräte leider zur Polizeitruppe gegangen. In Ostpreußen habe ich Beschaffen, sind doch die Arbeiter nicht mehr 2ohnst.aven, fehl gegeben, auf jeden Mann zu feuern, der nach dem Baltikum sondern Mitbestimmende. Aber wed hat das aur. wena nicht herüber will. Aber auch dort läßt sich der schauberhafte Knoten iebes zwanzigjährige Großmaul glaubt, in einem Millionenbetrieb nicht mit Gewalt durchhauen, sondern nur mit starker, ruhiger Geumberregieren zu können, sondern wenn die erfahrensten, reifften duld lösen. und flügsten Arbeiter Arbeiterräte sind. Die Früchte für die Eine gewiffe Schimpffreiheit Lebenshaltung der breiten Massen werden sowieso erst in Jahr- muß man in diesen Zeiten jebem Menschen zugestehen.( Seiterzehnten reifen. Wer den Massen eine raschere Erfüllung ihrer teit.) Man tann nicht verlangen, daß die Offiziere von den jezigen Wünsche vorgautelt, scheitert auch am rascheften, wenn er zur Re- Verhältnissen entzüdt sind.( Sehr wahr!) Deshalb ist von Gegengierung gerufen wird. Wir brauchen, um die Staatsgeschäfte zu revolution noch lange keine Rede. Gewöhnt Guch doch ab, wie die und dieses hat einstimmig erklärt, bag tetn Anlaß vor- führen, ein außerordentliches Maß von Verant- Nieler Matrosen zu gehen: als die Revolution schon längst gestegt liegt, diese Affäre weiter zu berfolgen. Das in der Weltbühne" wortlichkeitsgefühl und Mut. Wir können jett veröffentlichte Interview mit Reinhard ist eine Dichtung. Als der Verband der inaktiven Unteroffiziere gegrün det wurde, sprach einer der Gründer mit mir und sagte, daß es fich darum handle, materielle Vorteile für die Unteroffiziere zu erlangen, da doch jest jeder bestrebt jei, für sich möglichst viel Geld zu bekommen. Das also mar die Trie feder bei der Gründung Ich kann doch den militärischen Apparat nicht in Ordnung bringen, wenn ein halbes Dubend Organisationen der Offiziere und Unteroffiziere besteht, die jich innerhalb der Truppe gegenseitig Konkurrenz machen. Ich habe kein Interesse daran, daß die Kaserne zu einem politischen Diskutiertlub gemacht wird. Die Truppe als Gesamtheit muß unpolitisch sein. Der einzelne Soldat fann natürlich seiner politischen Neigung unbehindert nachgchen. Wenn in der Kaserne politische Propaganda getrieben wird, dann funktioniert der militärische apparat nicht. Was ich dem„ Vorwärts" in den letzten Wochen zum Vorwurf gemacht habe, das ist, daß er ablassen muß, unseren Parteigenossen jeden Tag das Gefühl einzubauen, als wenn die Gegenrevolution sie schon wieder am Sragen hätte. Dadurch wird ein Mag von Nervosität in die Parteipreffe getragen, das schädlich wirft.
des Verbandes der inaftiven Interoffiziere.
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Es ist Bar, taß ich mein Amt, zu dem ich mich nicht gedrängt habe, nicht führen kann, wenn nicht die Parteigenossen im Lande hinter mir stehen. Es ist richtig, daß dauernd versucht wind, auf die Truppen in monarchistischem Sinne einzuwirken, genau so, wie auch jeden Tag versucht wird, daß die Kommunisten und die Unabhängigen an die Soldaten herantommen. Das Recht der Propaganda haben doch die Leute. Das fonn ich nicht verbieten. Sache unserer Parteigenossen ist es, eine Gegenagitation zu betreiben.
Der Reichswehrminister gab dann ein allgemeines Bild der deutschen Entwicklung seit der Revolution und seiner Tätigkeit in ihr: wir haben jetzt die schönsten Freiheiten auf dem Papier stehen( Zuruf: Auf dem Papier!), die in die reale Wirklichkeit umzusetzen ist nicht Sache der Regierung, sondern des Volkes felbst.( Sehr gut!) Der große wirtschaftliche Umwandlungsprozez hat erst begonnen, und die Weltrevolution, als die sich Dieser Krieg darstellt, wird noch nach Jahrzehnten nachwirken. Das Maß der revolutionären Errungenschaften, das ein Bolt sich sichert, prhängt ab von seiner politischen Reife
haben.
hatte, gingen fie immer noch mit einem Auge nach hinten, nicht Zahlabendpolitik treiben. ob nicht doch das alte Regime wiederfäme und sie als Meuterer an ( Sehr wahr!) Wir können nicht auf jede Wählerstimme Rücksicht die Rahe knüpfte.( Seiterkeit.) Sorgt lieber dafür, daß die annehmen; wenn es um das Schicksal unseres zerrütteten Landes ständigen Leute nicht einen Etel vor der Revolution bekommen geht. Lassen wir die Dinge rutschen, dann haben wir bald und sagen: wenn das Sozialismus ist, ist uns eine anständige russische, ungarische, Münchener Zustände. Sehr bürgerliche Regierung lieber.( 3urufe: Das hört man schon alle weit waren wir davon nicht mehr entfernt, als ich nach Berlin ge für die schwankende Politik unserer dortigen Genossen. Ich habe sie Tage!) Die Braunschweiger Niederlage ist die Quittung rufen wurde.( Sehr wahr!) Haften wir etwa die Gewehre auf die Straße getragen?( 3urufe Nein! nein!) Die anderen terroribor Monaten dringend gewarnt, mit den Unabhängigen zu fuhfierten die große Mehrheit der Bevölkerung und rüsteten sich zur handeln und ihnen Konzessionen über Konzessionen zu machen; lebernahme der Regierung. Damals war der Zentralrat am Ende ich habe ihnen gesagt: stellen Guch die Unabhängigen die Stadt auf seines Lateins. Damals tamen die Berliner Funktionäre zu mir den Kopf, ich stelle sie Euch wieder auf die Beine.( Große Heiterund baten: Schlagen Sie doch zu und hauen Sie die Bande in feit.) Aber sie haben die Sauwirtschaft fortdauern lassen, und jetzt Stüde.( Heiterfeit.) Und so begann mein Berliner Blut- und müßte mit dem Teufel zugehen, wenn nicht die Zukunft uns gehaben sie die Bescherung. Haltet die Nerven zusammen, und es Schredensregiment".( Stürmische Seiterkeit.) Natürlich, als gehört.( Stürmischer langanhaltender Beifall.) schossen wurde, gingen auch Kugeln vorbei, und dann ging das Jammern und heulmeiern los. Aber ich wiederhole aus Shmis: Unter den Augen und dem Schutz der Reichswehr meiner Dresdner Rede: Wenn wir durchkommen wollen, müssen werden Truppen nach Kurland gebracht. Wenn wir nicht die Augen wir den Mit zur Härte haben und lieber ein paar Tollköpfe opfern, aufmachen, werden die Sozialdemokraten nichts mehr zu sagen als ein 60- Millionen- Bolt.( Rebhafte Zustimmung.) Zu unserem großen Leidwesen ist aus den Reihen der Mann- liner Barteigenossen bewegt, vorbeigeredet. Er ist nicht den richtiRölib: Noste hat an dem, was die große Mehrheit der Berfchaften und Unteroffiziere gen Weg gegangen und hat die Reaktion wieder in den Sattel gehoben. Den beiden Regimentern, die im Januar von Partei genossen gebildet wurden und für die Regierung gekämpft haben, ist mit Undant gedient worden. Weil wir uns der alten Mili tärstrafordnung unterwerfen sollten, fonnten wir nicht in die Reichswehr eintreten. Dann sind wir zum Depot 11 gebracht und aufgelöst worden. Ich wollte damals mit Noste sprechen, aber der Weg zu ihm ist nicht zu finden.( Noste widerspricht.) Major Gilja hat es mir unmöglich gemacht, Moste zu sprechen. Gegen mich ist nach der Auflösung des Depot 11 ein Disziplinarverfahren eingeleitet, aber ich weiß heute noch nicht, was daraus geworden ist. Heilmann: Was Genosse Kölik sagt, ist nicht unrichtig. Die R.S.. hat in manhen Depots versagt, aber in manchen hat sie sich gut geschlagen. Den Regimentern" Liebe" und" Reichstag " schuldet die Partei großen Dank. Im Untersuchungsausschuß der Landesversammlung ist aber auch festgestellt worden, daß bei dieser Truppe viele Ausschreitungen vorgekommen find. Die selbstge= wählten Führer haben im allgemeinen versagt. Wir haben aber auch selbstgewählte Führer gehabt, die sich gut bewährt haben. Das Verhältnis zwischen der Regierung und dem Vorwärts"
tein genialer Führer hervorgegangen, obwohl fie damals überall das Heft in Händen hatten. Als ich na ch i el tam, fand ich nicht die geringste Leitung der Revolution vor. Ich bin der erste Soldatentat von Deutschland gewesen und habe mir die anderen Soldatenräte erst mühsam zusammengesucht Der Proviant ging am nächsten Tage aus, vierzigtausend Mann waren ohne Löhnung. Eine Welle des Verdenbens drohte sich über das Land zu ergießen. Da habe ich mir die alten Offiziere und Beamten, verprügelt und bespuckt wie sie waren, einzeln wieder herangeholt und mit ihnen das Schlimmste verhütet. Und ebenjo war es hier in Berlin . Es mar der Träger eines der bekanntesten deutschen Namen, der mir unter tausendfacher Lebensgefahr die Gewehre und die Munition für meine ersten Freiwilligen aus den Kasernen zusammengestohlen hat.( Buruf: Wer?) Wenn Sie es wissen wollen: ein Graf Bismard.( Bewegung.) Wenn sie ihn erwischt hätten, hätten sie ihn totgeschlagen, und ich sollte jekt vergeffen, mas diefe Offiziere mir für die Rettung des Landes geleistet haben? Die Partei darf mir die Leute nicht verprellen, auf been Stiel und Berlin nicht verzichten konnte und auf die ich heute nicht Berzicht leisten kann. Die Reichswehr ist eine dauernde Gefahr, wie jede Söldnertruppe, wenn sie nicht strafffte, eiserne Manncszucht hält. Darum muß sich die Partei das ewige Quängeln und Nörgeln abgewöhnen. Eine Reihe Offiziere waren reine Wallensteiner, die mir ihre Truppe von sich aus zugebracht haben. Nun muß das alles in Ordnung und feite Form gegossen werden. Den Riesenschweineftall auszumisten,
und seinen wirtschaftlichen Verhältnissen. Von den bevolutionären Errungenschaften geht nicht mehr berloren, als wir selbst burdas ungeschid preisgeben, mit dem wir wie ein Ochs im Porzellanladen in der Wirtschaft herumfahren.( Sehr gut!) In vielen Berliner Räteversammlungen geben jetzt chemalige Unorganisierte und Gelbe den großen Ton an. Krieger bercinler bis zum 9. November, find sie jetzt maglos in ihren Forderungen und Wünschen und unflar in ihren Zielen. Sie haben die Revolution zu einer reinen Lohnbewegung degradiert, aber ich bin sicher, fie legen die Hand wieder an die Hosennaht, den ich übernommen habe, wäre auch kein anderer rascher imstande. sobald sie die Fauft der Reaktion wieder im Nacken spüren.( Leb- Mein Bedarf und Arbeit und Beschimpfung ist durch das letzte hafte Zustammung.) Unbegreiflich schön und großartig wäre die halbe Jahr reichlich gedeckt. Wenn sich einer findet, der mein Amt deutiche Revolution gewesen, wenn die großen Massen toirtlich haben will, mit Kußhand.( Große Heiterkeit und Bewegung. soziales und sozialistisches Gefühl gehabt hätten, Buruf: Justab muß bleiben!) Ich verabschiede jest täglich statt nur für sich möglichst viel herausschlagen zu wollen.( Sehr einige Dutzend Offiziere. Alle, die sich irgendwie rewahr!) Für Hunderte und Tausende war die Revolution nur eine aktionär bemerkbar gemacht haben, werden herausgeworfen, aber Gelegenheit zum Beute machen.( Sehr wahr!) Das soll ich nun zur Freude der Vorwärts"-Leser die
fünfte werden für ausverkauftes Haus, Freundesbeifall wird für berufenes Urteil gehalten. Und so zieht sich dieses Gesangfieber grippeähnlich, frankhaft von Saison zu Saison.
Alle Hemmnisse fallen fort, wenn ein Mensch, der zufällig
Frau My 3- Gmeiner darf es ruhig wagen, Lieder zu fingen, die auch unseren Großvätern schon gefielen. Hier kann sich Tradition des Schönstgesungenen auf eine neue Generation vererben. Schabe, daß Frauen von dieser propagierenden Kraft nicht stets und immer wieder einem neuen Musiker den Weg ebnen; solch feltene Stünstler brauchten ja nicht zu warten, bis einer zur Mode geworden ist. Schlus nus, der charaktervollsten und deutschesten Sänger einer, bindet ganze Sträuße ungefungener Lieder zu einem festlichen Bufett. Und Paul Bender schaltet zwischen Schumann und Löwe ein paar Přiznersche Gesänge ein. Auch er ist als Künstler so großgewachsen, daß er uns Altes gibt, als sei es neu. Mit welcher Inbrunst singt er Schumanns Dichterliebe, wie reiht er mit Geschmack und Können Perle an Perle. Was tuts, wenn er im lleberschwang des Empfindens einmal danebengreift, wenn er Töne zu start bedt, wenn er aus dem Ton der Kammermusik einmal in den des Theaters verfällt: hier steht einer, der fühlt, was er fingt und von dem man sagen darf: wie er mußt, so konnt ers". Diesem Phänomen an Stimme und Ausdrucksfarbe, diesem Künstler der Register ist finer ein interessanter, bald zart, bald titanisch zupadender Begleiter.
Das Lied als geschlossenster, konzentriertester Ausdrud einer fingt, und der dennoch ein Musikant ist, auf dem Podium steht. Empfindung berlangt zur vollendeten Befriedigung unseres Willens zur Musik das Erfüllen allergrößter und allerschwerster Vorbedingungen. Das Stoffliche muß in kleiner Form erschöpft, muß durch das Temperament eines Sehers oder Träumers instinktiv jo erfaßt und gemodelt sein, daß ein Rest bleibt, dem nur die Musit Gestalt geben kann. Dem Musiker bleibt der Weg, offen, die tertliche Vorlage durch Töne zu deuten, zu vertiefen und zu verdeutlichen, oder aus der Gesamtstimmung heraus ein neues Gebilde zu schaffen, dem der Text Dienerin wird. Hugo Wolff war ein Lyriker des ersten Formats, Schubert ein Sänger des zweiten. Das Klavier wird zum Helfer, in seiner inneren Verbindung mit der Text- und mit der Gesangslinie zeigt sich das Können und das Jrren aller Logiter des Lieds. Zum Dichter und Komponisten tritt nun als heiliger Sachwalter der Sänger. Bei ihm soll technisches Können nur unerläßliche Vorbedingung für den Vortrag sein. Hier braucht es teiner erneuten Vertiefung des Ausdrucks, der ja in einer bestimmt gewollten Form vor unseren Augen ruht; aber es bedarf der seelischen Schwingungen, des Mitvibrierens mit den Intentionen des Komponisten, des festesten Kontakts bei jedem Wort und jeder Note. Nur diese spontane und durch innere Harmonie geschaffene Ueber diesen einsamen Romantiker wird balb noch viel zu Gemeinschaft verbürgt ein leberströmen der Empfindung auf den sagen fein; ein ganzer Verein stürzt sich auf sein Schaffen. Hörer. Auch dieser arbeitet nun mit, wenn auch im negativen Brigitt Engell wirbt mit ihrem hellen Sopran weniger erfolg Einn. Ihn stört die Beobachtung des Mechanischen der Körper- reich um die Palme für den Liederkomponisten Pfißner, als die bewegungen, des Mundöffnens, der Handstellung, der Begleit- genialmusikalische Luise Willer . Wen wundert es, daß die allüren; ihn stört, wenn er feinnervig ist, die Beobachtung einer fleinen Liedeinfälle Schumannsche und Brahmssche Büge haben? intimen Aussprache in hellem Raum, vor gleichgültigen Menschen Das sind Werte aus jungen Jahren, meist voller Elegie und und Nachbarn, ihn stört der Mange! jeder Dämpfung an Klang, Schwermut. Bruno Walter tastet ihnen am Flügel tunstvoll, aber Licht, Empfindungsausdruck. Das lyrische Lied ist für den ein- mit zu hoher Temperatur nach. In dem Lieberabend der jungen zelnen bestimmt, nicht für die Masse. Marta Oldenburg wird der Begleiter zur Gefahr: Friz in bemann fonzentriert das Interesse der Besten auf sich nicht seine Schuld; die Sängerin hat nur Stimme und Wille zum Bottausbrud. Noch fehlt der Mensch; wie bei ihrer Stollegin b. Conta, beren Gesangsleistungen noch in ben Anfängen ber Entwidlung steden. Ihr hilft Richard We durch besonders eindringliche Begleite uni an
Und nun sehe man, wie selten in der Tat ein Liederabend Gewinn bedeuten tann, sebe, wie schwer es ist, all diesen äußeren und inneren Widerständen zu troben; und lerne, daß Singen die schwerste, die allerschwerste Stunft bleibt. Dichter, Sänger, Be. aleiter und Empfangender- ein einziger Atem foll in ihnen allen Bewegung haben, ein einziges fünstlerisches Empfinden Aufschwung und Erlebnis bringen.
Wenige Sänger sind berufen, wenige begnadet zu so heiligem Bert. Dennoch schredt nichts die allzuvielen, Familienzusammen
ist nicht so, wie es sein sollte. Aber das ist ein Mangel der
journalistischen Organisation des Vorwärts". Er müßte mehr te batteure baben, so daß ein Teil derfelben in ständiger persönlicher Fühlung mit der Regierung stehen kann. Der„ Bormärts" soll nicht immer unsere Genossen in der Regierung als Schwarze Schafe hinstellen. In der Bekämpfung unserer Minister muß die größte Vorsicht obwalten.
Es ist notwendig, daß solche Konflikte nicht erst heraufbeschworen werden, sondern daß vorgebeugt wird, indem der " Vorwärts" mit der Regierung Fühlung nimmt. Daß wir ein Söldnerheer haben und Gewalt gegen die eigenen Volksgenossen anwenden müssen, das widerstrebt jedem Sozialdemo traten, aber es muß zugepadt werden, wenn Gewalt gebraucht wird von Leuten, die der Krieg demoralisiert hat oder die von Natur zum Verbrechen neigen. Wir haben zu der Regierung das Vertrauen, daß sie alles tun wird, um die Demokratie aufrechtzuerhalten. Die Gegenrevolution droht nicht vom
Ehren des Abends. Man sollte diesen trefflichen Spieler der drei Lieder vom Blatt herunter fehlerlos transponiert öfter und an besserem Material sein können zeigen lassen.
Ein Revolutionsbuch René Schickeles, des Dichters von Hans
im Schnackenloch", erscheint in Kürze. 3 heißt„ Der neunte November". Schidele gibt darin eine farbige Darstellung der Berliner Novembertage und versucht darüber hinaus in die Grundprobleme unserer Zeit einzubringen; er nimmt vom sozialiſtiſchen Standpunkt aus eine Generalabrechnung mit dem Bolschewismus und dem Diktatorgedanken vor, um die Republik des Geistes er
richten zu können.
Jakob Tegière, der dänische Schauspieler, erzählte wieder Märchengeschichten im Künstlerhaus. Sauter Sachen, deren humoristischer Reiz sich aus dem Vermenschlichen von lebendigem Getier und leblosen Dingen ergibt. Der Künstler hat gesicherten Ruf. Zu ihm sammelt sich Groß und Klein, Alt und Jung und lauscht, lächlet, lacht, und atmnet freudig laut, wie beim Nahen größten Erquidens, wenn er nun im Verlauf des Programms endlich ein Märchen von Andersen ankündigt. Als sei die Hörerschaft mur beswegen gekommen. Das trifft aber auch für sehr viele zu. Vielleicht wirkt da der Gefühlswunsch dunkel mit, in diesem dänischen Erzähler dem dänischen Dichter in Berson näher zu sein. Viele lieben in Andersen die Erinnerung an ihre Kindheit, und Terière erzählt auch durchaus für die Großen. Doch er tut es so, daß auch den Kleinen Freude genug zufliegt. Seine Stunftim besten Sinne voffstümliche Kunst hält die Linie des Ge mütlich- Naiven. Man glaubt ihm die Märchen, so wahr erzählt Wer aufmerkt, fühlt wohl, wie fein das alles im einzelnen überlegt, abgewogen und bemeffen ist in jedem Baut, jeder Farbe, Gefte, Bauje, über alles geht uns ein, als wäre es das einfachte Ding von der Welt, es so zu geben. So treu hält es im Verfinnlichen die natürlichen Bahnen ein. Es paßt sich dem schlichten Steinleben des Märchens an und vermittelt so dem Hörer die frohfinnige Möglichkeit, burch rofig hell gefärbte Echeiben in das Leben und in das Wesen der Menschen hineinzublicken. tember mit Heinrich note als" Siegfried beginnt schon um 5½ Uhr. Deutsches Opernhaus. Die„ Siegfried"-Aufführung am 30. Sep
er.
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zd.
Das Drama Chrifta die Tante" von Rolf Lauckner , dessen Uraufführung am Freitag im Bessingtheater stattfand, ist als Buch im Verlage Erich Reiß erschienen.
Richard Langers Eva, bie lebengroße Holzfigur, wurde von der Stadt Berlin erworben. Mag Slevogt hat foeben nach mehrjähriger Arbeit Randzeichnungen mcinia: fie sollte ihrer tiefen zu Mojaris Sauberflöte", cine Folge von 47 Nabierungen, Lage mehr Feinheit und ihrer Mittellage mehr Festigkeit erarbeiten. bollendet. Der Künstler hat sich das Thema gestellt, durch die graphische Linie die melodisch- musikalische Bewegung auszubeuten. Das Werk wird und zuleßt: euch in dem schauberhaft genuischten Programm bon noch vor seinem Grscheinen bei Baul Caffierer, Bittoriaftr. 35, gezeigt Ernst Heinemann rettet ein Begleiter, Arthur 23olff, bie werben