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Die Deuschnationalen gegen Hergt.

Der Landesverband Berlin   der Deutsch­ nationalen Volkspartei   hielt am Montag im Lehrer­vereinshaus einen Parteitag ab.

Ein Zwangs- Landrat.

Nachdem die Franzosen   den Landrat des Kreises Saarlouis   im Saargebiet abgeschoben hatten, zwangen sie jetzt den Kreistag, den Adjutanten des Militärverwalters, einen Leutnant Fabrier, zum Landrat zu wählen.

Glend, in dem wir uns befinden, ist durch den Krieg verschuldet. Micht das Gefchrei aller jener Leute, die jest wieder aus der Vergessenheit auftauchen, sich als Führer der Kommunist en gebärden und in ihrer Tollwut so weit gehen, den Arbeitern das Abonnement tapitalistischer Zeitungen zu empfehlen, dürfte veranlassen, auch nur um haares= Als politisches Resultat fann festgestellt werden, daß breite von dem Wege abzuweichen, der allein die widerspruchslos eine scharfe Opposition gegen das Es ist von hier aus nicht zu erkennen, ob der Kreistag nicht Arbeiter zu Erfolgen führen wird." von Herrn Hergt in der Preußischen Landesversammlung unter einem Hoch auf das befreiende Frankreich   das Lokal hätte Wem flingt dieie Sprache einer unabhängigen verlassen und auf seine Rechte" pfeifen fönnen. aufgestellte Arbeitsprogramm zum Ausdruck fant. Der Wegen nachlässiger Ehrenbezeugung gegenüber französi Abgeordnete der Nationalversammlung Laverrenz bezeichnete Regierung nicht bekannt? Sachlich ist jedes Wort richtig, als das Ziel der Partei: eingestellt sein auf die aber jeder Saz trifft mit der gleichen Schärfe auch die schen Offizieren verurteile laut Bekanntmachung in den Saarlouiſer höchste Opposition. Das Ordnungsprogramm des Seße der Unabhängigen jelber, die sie nämlich Blättern das Militärpolizeigericht Eaarlouis zwei Einwohner von Abgeordneten Hergt habe leider eine gewisse Besorgnis dort entfalten, wo nicht sie, sondern die mehr Schwalbach zu je 8 Tagen Gefängnis. Warum gehen die Menschen und Unruhe ins Land getragen. Unter lebhafter 3 wenn wir uns in dieser Tonart beschweren, dann ertönt von heitsiozialisten in der Regierung sigen. Freilich, dort nicht ohne Sut? stimmung forderte Laverrenz die Parteileitung auf, in der unabhängigen Seite nur höhnisches Gelächter! forderte Laverrenz die Parteileitung auf, in wenn wir uns in dieser Tonart beschweren, dann ertönt von bezug auf derartige Kundgebungen doch die größte Vorsicht walten zu lassen. Ebenso ergob in der Freiheit" gegenüber aber stellen wif fest, daß ihre reußi­Ebenso ergob in der ichen Genojien weit vernünftiger als fie felber die allgemeinen Aussprache Stadtrat Berndt schwere Bedenken Schuld an den Unvollkommenheiten ihrer Regierung nicht netenwahlen in Köln   wird das neue Kollegium bestehen Nach dem vorläufigen Ergebnis der Stadtverord gegen die anscheinend grundsätzliche Wendung der deutsch   auf die ††† Mehrheitssozialisten, sondern auf das durch aus: 49 8entrumsleuten, 43 Sozialdemokraten, 8 Un­Schuld an nationalen Politit. Das Programm von Hergt habe starke nationalen Politit. Das Programm von Hergt habe starte ben Krieg verursachte Glen d schieben. Sehr ber abhängigen, 7 Demokraten, 5 Deutschenvolksparteilern und Beunruhigung und Verwirrung im Lande erregt, ständig, nur sollten die Unabhängigen diesen Grund auch 2 Deutschnationalen. und ein erheblicher Schaden sei nicht zu leugnen. In Ge- bei anderen Leuten als sich selbst gelten lassen. Die Wahl ist von einer großen Bedeutung, weil sie einen mäßheit dieser Ausführungen nahm der Parteitag ein­Rückschluß auf die Wandlung in der politischen Stimmung ſtimmig eine Entschließung an, wonach Barteileitung und

Fraktion sich jederzeit bewußt zu bleiben haben,

daß nur in Kampfstellung und Opposition den vaterländischen Zielen zum Siege verholten werden fann, und daß nichts ge­fchehen darf, was als eine Berwischung und Abschwächung dieses entschiedenen Standpunkts gedeutet werden könne."

Wo sie selbst regieren!

-

Der

Sturz der Kölner   Zentrumsherrschaft.

Zum ersten Male sind im einst so schwarzen Köln   mehr sozialistische Stimme als 8entrum 3 stimmen abgegeben worden. Die Sozialdemokratie, die unter bem Dreiklassenwahlrecht nicht einen Sig erringen konnte- dem Dreiklassenwahlrecht nicht einen Siz erringen konnte drei Sige waren ihr burgfriedlich überlassen worden ist eine starke Partei im Kölner   Rathause geworden, mit der Sentrumsmehrheit in Köln  , diesem Hauptsize des deutschen  Zentrums, ist es vorbei.

Die Untersuchung der Kriegsschuldfragen. feit den Nationalwahlen darstellt. Und das Ergebnis ist? Im parlamentarischen Untersuchungsausschuß der Nationalver. Eine Schwächung der bürgerlichen Parteien fammlung über die Striegsschuldfragen wurde mitgeteilt, daß zugunsten des Sozialismus. Zwar haben bei der eigene Räumlichkeiten für seine Arbeiten am Pariser schwachen Wahlbeteiligung alle Parteien, die Unabhängigen Blab gemietet sind und demnächst bezogen werden. Der Ent- ausgenommen, Stimmenverluste erlitten, aber die Verluste Damit ist Hergt in seiner Partei unten durch gefallen, wurf des Abg. Dr. Quard über die Arbeiten der Unterausschüsse der Bürgerlichen sind stärker als die unserigen. wurde namentlich deswegen angefochten, weil er von der Voraus­sein Arbeitsprogramm stellt sich als ein Bluff heraus. Wir, fetung ausgeht, daß die Verfassung zwar eine Anwendung der Be die wie nie daran geglaubt haben, daß die Deutschnationalen   timmungen der Strafprosesordnung auf die Beweiser im Ernst sich auf den Boden der Republit stellen würden, behebungen vorschreibt, aber damit die zu vernehmenden Auskunfts grüßen es, daß auf diese Weise Klarheit geschaffen ist. personen nicht zu Zeugen und Sachverständigen im Sinne eines Disziplinarberfahrens macht. Auch der Staatsgerichtshof kennt nur ein disziplinarisches Verfahren, die Untersuchungsaus schüsse aber seien lediglich Organe zur eft stellung politischer, Wir haben oft an dieser Stelle gezeigt, wie die Unab- wirtschaftlicher usw. Tatsachen ohne jede trafabjicht, und die Die Unabhängigen haben ihre Stimmenzahl von 4000 hängigen in den Kleinstaaten, wo sie selbst das Geft in Hän- Vorschrift der Verfassung, die Bestimmungen der St.B.O. finn­Diese Steigerung ist den haben, genau dieselben Konzessionen an die Tatsachen gemäß" anzuwenden, bedeute lediglich einen technischen Arbeits- auf beinahe 14 000 steigern können. behelf für die parlamentarischen Untersuchungsausschüsse. Das machen müssen, die sie uns Mehrheitssozialisten als finsteren Ergebnis der fangen Beratung ist, daß besondere Bestimmungen bei den Januarwahlen in Köln   weder über eine Presse noch schon deshalb sehr mäßig, weil die Unabhängigkeitspartei Verrat vorwerfen. Die Freiheit" versucht demgegenüber über die Beweiserhebung in der Geschäftsordnung vermieden Jegt haben sie bei nachzuweisen, daß allein die grundfakloje Politik der Schein- und die finngemäße Anwendung der Strafprozeßordnung der über eine Organisation verfügte. sozialisten in Weimar   und Berlin  " Schuld daran sei, daß die Praxis überlassen werden soll. Dagegen wurde beschlossen, daß stärkster Anspannung taum den sechsten Teil Unabhängigen in Reuß und anderswo feine radikale Politik die Arbeiten jedes Untersuchungsausschusses dreifach sind. der mehrheitssozialistischen Stimmen erlangen können. Gerade treiben können. Diesem Rechtfertigungsversuch stellen wir 1. Urkunden und Gutachtenbeschaffung, 2. Beweisaufnahme in in vielen Arbeiterbezirten haben sie schlecht ab­nun folgenden Aufruf entgegen, der wörtlich einem Flug öffentlicher Berhandlung mit stenographischer Niederschrift, 3. Be- geschnitten. .blatt entnommen ist, das die Unabhängigen in ihrem" Bauplausschuß. Die Erledigung der Arbeiten unter 1. un 3. er Volksparteiler und die Deutschnationalen   er­ratung der Erhebungsergebnisse und Berichterstattung an den Eine schwere Niederlage haben die Demokraten, die Staate Reus verbreiten. Er lautet: folgt in nicht öffentlicher Gigung. Auch in öffentlicher Verhand litten. Die sonderbündlerischen Freunde der Rheinischen Es wäre ein beschämendes Zeugnis für die Arbeiter, wenn lung fann sich der Ausschuß jederzeit zu nichtöffentlicher Be­sie alle den niedrigen Verleumdungen unserer Vertreter in der ratung zurückziehen. Die Urkundenbeschaffung wird sich auf in- Republik  " wagten in der Wahlbewegung kaum hervorzutreten. Regierung Gehör schenken würden. Unsere Genossen haben und aufändisches Material erstreden, eventuell mit öffentlicher Die erdrückende Mehrheit der Kölner   Bevölkerung will von überall geleistet, was in ihren Kräften stand. Wenn nicht mehr Aufforderung an den Besiter solchen Materials, es beim de- feinerlei Loslösung etwas wissen. erreicht werden konnte, so lag das an den tausenderlei schuß einzureichen. Die Auskunftspersonen werden unter fürzer Widerständen, die sich der Tätigkeit unserer Genossen in Angabe des Gegenstandes, über den sie vernommen werden sollen, den Weg stellten und die nicht von heute auf morgen überwunden werden können. Worin bestehen Lie dung der gefeßlichen Zwangsvorschriften. Die Zeugnisber Vorwürfe, die gegen unsere Genossen erhoben werden? Es geht über unsere Straft, alles das zu widerlegen, was seit Monaten zusammengelogen worden ist. Alte verdienstvolle Ge­nossen, die feit 40 Jahren nur von der Sorge um die Partei des Proletariats beherrscht werden, sie werden in der gemeinsten Weise heruntergeriffen. Es geschieht das alles nur zu dem Zwecke, das Vertrauen der Arbeiter zu ihren Genossen zu unter­graben. Wer glaubt, berechtigten Grund zur Kritik an der Tätigkeit unserer Genossen in den Vertretungskörperschaften zu haben, dem ist in den Mitgliederversammlungen jederzeit Ge­legenheit gegeben, sich offen und rücksichtslos auszusprechen. Das ist der Weg, auf dem alle Beschwerden vorzutragen find. Die Unzufriedenheit der Arbeiter mit den bestehenden Zustän­den ist durchaus berechtigt, die Arbeiter aber müssen endlich wieder erkennen, daß die Schuld an diesen Zuständen nicht bei unferen Genoffen in der Regierung zu suchen ist. All das

Die Schwarze Not.

auf einen bestimmten Tag geladen, unter Vorbehalt der kniven weigerungsgründe sind nicht figiert. Als feststehend nimmt der Ausschuß an und stellt den entsprechenden Antrag, daß die poli­tischen Zentralinstanzen für alle gewesenen und feienden" Be­amten die Entbindung vom Amtsgeheimnis generell aussprechen.

Repreffalien gegen die Pfälzer.

Befreiungskampf gegen Lazarettkranke.

Eine Wolffiche Meldung aus Kowno   berichtet: Am 29. Sep­tember wurde in dem Mädchengymnasium in Shaulen ein gazarett für die deutschen   Truppen eingerichtet. Am folgenden Tage drangen gegen 9 Uhr morgens etwa fünfhundert Litauer, darunter viele Schüler, in das Gymnasium, in dem sich acht deutsche Soldaten als Wache befanden, gewaltsam ein und fonnten nur unter großen Schwierigkeiten zur Räumung des Ber bäudes veraulaßt werden. Hierbei wurde ein deutscher   Soldat von einem Echüler durch einen Messerstich verlegt. Von den litauischen Angreifern wurde niemand verwundet.

Aus der Pfalz   wird der Frankf. 3tg." berichtet: Das fran­ zösische   Oberkommando behauptet in einem Erlaß an die pfälzische Regierung, daß Militärpatrouillen am Rhein   wiederholt das Opfer nächtlicher Angriffe geworden feien. Die Tatsache, daß die deutschen  Behörden die Schuldigen niemals entdeckten, lasse auf eine Mit­Die Wiener Blätter verzeichnen ein Gerücht, wonach der schuld der Bevölkerung schließen. In Zukunft sollen deshalb die Gemeinden, in denen solche Angriffe erfolgen, dafür be- bayerische Spartatiftenführer Dr. Mag Levien in Wien   verhaftet straft werden. worden sein soll.

Levien verhaftet?

ten, gerieten dermaßen in Begeisterung, daß fie im Herauspressen von Zugaben sogar den mühsam erlernten Tatt verloren. Beson­ders schön gelangen ihm das turländische Jagdabenteuer( Lauf, Jäger, lauf, lauf, lauf, lauf, lauf..."), der" Abbé und die Gräfin und das gut ins Sächsische überfekte Mir is so driewe...". Noch

az.

Karren, Handwagen, in Bündeln und Säden in Tausende von Küchen| bem, das Bauernfneipenhafte vermeidenden Gesichtsspiel. Daß der und Kellern. Er wird an Ort und Stelle mit ganz unzulänglichen Saal größer war, als die Gitarre bertragen konnte, ist bielleicht Werkzeugen von jedem, der sich als Berechtigter" ausweilen fann, nicht seine Schuld. Die Bacjische Berlins  , die den Saal beherrsch­Aus Wien wird geschrieben: In diesen Tagen ist in Wien   zerbackt, zerfetzt, zerfägt; ganze Waldteile sind schon ausgerodet die schwarze Not, die durch den ganzen strahlenden Sommer wie worden. Jetzt wird von den Bürgerlichen, den Intellektuellen und ein Gespenst am Himmel stand, zur Wirklichkeit geworden. Immer ersten ein wahrer Feldzug gegen diese Berwüstung und gänzliche bedentlicher lauteten in den Zeitungen die Berichte über die tohlen- Bloßlegung des Waldes geführt, und auch die Regierung sucht dem zuschübe, immer dringlicher wurden die Hilferufe der Stadt- Treiben Einhalt zu gebieten. Vielleicht wird man den Wiener fommissionen, die den Vorrat an schwarzem Diamant auf ein Wald noch vor dem Absterben bewahren können Aber wenn nicht in der Garderobe summten sie alle. Minimum schwinden fahen, bis eines Morgens in der Riefenstadt bald genügende Mengen Kohlen in die Stadt hineintommen und Das Land ohne Genußmittel. In den Vereinigten Staaten  mit ihren zwei Millionen Einwohnern die Pulsadern stillstanden das Volk von der furchtbaren, der schwarzen Not befreit wird, dann und feine Eleftrische mehr fahren konnte. Die 800 000 Menschen, wird fein Mahnruf helfen, und der Wiener Wald wird dem die in Wien   täglich die Bahn benutzten, die meisten, um aus den hungernden und frierenden Wien   raich zum Opfer fallen. Außenbezirlen zu ihrer Arbeitsstätte im Herzen der Stadt zu gelangen, müssen den oft mehrstündigen Weg zu Fuß zurücklegen. Zu allem Uebel jezte mit dem Tag der Einstellung der eletrischen Betriebe Foyer und Olymp. Aus den Kreisen der oberen" Besucher der nach einer vielwöchentlichen Schönwetter- Periode ein Wetterstuna mit Kälte, Sturm und Regen ein, so daß es wirklich schien, als Staatsoper ist Beschwerde darüber erhoben worden, daß dem 3. und hätten alle gütigen Engel die einst so fröhliche Stadt verlassen und 4. Rang der Zutritt zum Foyer nicht gestattet ist. Es wurde darauf als fönne fein Leidenstelch für sie bitter genug sein. So mußten beriviesen, daß in einer Republit derartige Klassenscheidung schlecht die Schultinder, die Lehrer, die Arbeiter, die Beamten mit fliegen­den Mänteln und durchnäßten Füßen erst die endlosen Strecken durchlaufen und dann stundenlang in den feuchten Seleidern aus harren.

H. Sch.

angebracht ist. Wir haben der Intendantur der Oper diesen Sach­verhalt unterbreitet und angefragt, ob es denn nicht möglich sei, allen Besuchern das Foyer zu eröffnen. Darauf ist uns geantwortet

worden:

Wien   hat sich stets durch seine Schönheit, seinen Reia, aber der" Theaterbesucher getroffenen polizeilichen Vorschriften ift es Mit Rücksicht auf die bestehenden im Interesse der Sicherheit jelten durch seine Organisationsgabe ausgezeichnet, und an Organi  - leider nicht möglich, der Anregung Folge zu geben. Der Wandelsaal fation fehlt es auch jetzt überall. Oft wurden in diesen Tagen beg Opernhauses fakt höchstens 1100 Personen. Dabei wird schon Bergleiche mit Berlin   laut, das in einer ähnlichen Situation einen ganzen Wagendienst ins Leben rief. Hier fällt eine Beförderung auf drei Personen nur 1 Quadratmeter Raum gerechnet und da bei init Automobilen oder Fiaker für die tasse des Voltes, auf die ausverkauftem banje 1658 Personen in Betracht fommen, so würde es doch ankommt, ganz weg; denn wer vermag für eine Fahrt in für rund 550 Personen der erforderliche Raum im Saal fehlen. Der die Stadt dem Kutscher die Kleinigkeit" von 200 Stronen in die 3. und 4. Rang des Opernhauses hat aber 570 Pläke. Es geht also Hand zu drücken? Wer sich auf der Straße mit einem Fiafer- schon hieraus hervor, daß es nicht möglich ist, diesen 570 Personen futscher zu handeln erdreistet, wird ausgelacht und beschimpft, und Zutritt zu dem ohnedies meist schon bis auf den letzten Platz über­fo ist trop aller Wetterunbill das Laufen doch noch das beste Befüllten Bandeljaal zu gestattet. Im Falle einer etwaigen Panik würte sonst eine rechtzeitige Entleerung des Hauses völlig ausge­förderungsmittel. Wenn aber der armen, leidenden Stabt nicht bald Hilfe ge- schlossen sein, so daß ein Unglück von unübersehbarer Größe unver­meidlich wäre. Gerade die großen Theaterbrände haben Veran­spendet werden kann, wird die schwarze Sorge immer größere Schrecken nach jich ziehen. Schon spricht man von der bitteren Rot- laffung dazu gegeben, für die Theaterbesucher ausreichende Aus­wendigkeit, in den Haushaltungen und Industrien das Elektrische gangsmöglichkeiten zu schaffen, was sich nur erreichen läßt, wenn ausschalten und das zum Kochen unentbehrliche und im Verbrauch die einzelnen Ränge besondere in sich abgeschlossene Treppenanlagen foon jo tnapp zugemessene Gas ganz absperren zu müssen. Das haben. Schon aus diesem Grunde ist es polizeilich verboten, die Be­würde auf die Bevölkerung, die dann ganz ohne Licht wäre und sich fucher aus allen Rängen sich in dem Wandelsaal ansammeln zu nicht einmal die kleinsten Mahlzeiten bereiten fönnte, wie ein lassen, da dadurch eine gesicherte Entleerung des Hauses im Falle der Not völlig vereitelt werden würde." Todesstoß wirken.

Uebrigens ist diefes Berbot nicht eine boshafte Erfindung der neuen Regierung, sondern eine seit langem bestehende Sicherheits­maßnahme. Solange nicht ein Weg zur praftischen Abhilfe gezeigt werden fann, wird es also in der Oper, die ja von vornherein als Rang- und Klassentheater gebaut ist, bei dieser Einrichtung bleiben müssen.

Die warme Sonne hatte trotz all ihrer Feuergarben niemanden über den Ernst der Lage hinwegtäuschen fönnen. Seit Wochen Lonnie schon den Haushaltungen tein Küchenbrand mehr ausgegeben werden, und die Frage, wie man sich im Winter vor der Kälte schützen wird, läßt feinen Wiener zur Suhe kommen. Die bers mögenden Streife haben sich, so gut es ging, bei großen Firmen mit Holz eingebeckt: aber auch hier reicht in den meisten Fällen der in der Vorhalle des Hauses untersagt und auch hier aus Gründen Da dem 3. und 4. Rang auch die Benutzung des Telephons Borrat an Holz, das filoweise mit 70 f. fürs Kilo verlauft wird, nur, um der ärgsten Not zu begegnen. Das Wolf aber hat sich in übermäßiger Inanspruchnahme eine Aenderung nicht möglich ist, foll seiner Angst und Sorge sein Heizmaterial seit Monaten aus dem ein neuer Fernsprecher für den 3. und 4. Rang eingerichtet werden. herrlichen nahen Wiener Wald geholt, der von der Regierung zum Hermann Thimig   sang am Sonntagabend im Bechsteinjaal Eigentum aller", erklärt worden war. Der Wald wandert förmlich auf Bieber zur Baute. Er tat es gut und vergnüglich, mit der­

Getränke,

von Nordamerifa ist, wie bereits ausgeführt wurde, am 1. Juli d. J. das Alkoholverbot in Kraft getreten. Dazu bemerkt die Umschau": Damit verschwindet die hochentwvidelte amerika­ nische   Brauindustrie und der amerikanische   Weinbau. Entschädi gung bird nicht geleistet, da nach amerikanischer Auffassung ein Individuum oder ein Unternehmen, das sich mit der Herstellung oder dem Verkauf berauschender Getränke befaßt die die Gesundheit, die Moral und die Sicherheit der Allgemeinheit gefährden- feinen Anspruch auf Entschädigung seitens des Staa tes hat, denn oberstes Gesez ist die Wohlfahrt des Voltes( Urteil des Obersten Gerichtshofs vom Jahre 1887). Die Brauereien und Weinbergbesiber haben sich daher bereits anderen Eriverbsquellen zugewandt, jo der Herstellung von alkoholfreien Getränden, von zuder fi Speiseeis, Essig, Gemüse- und Obstkonserven, Hefe, Sirup, Malz­usw.

Nachdem das Alkoholverbot in der ganzen Union   Tatsache ge= worden ist, beginnt der Kampf gegen Tab a k und Kaffee. Ginige Staaten haben den Verlauf bon Bigaretten und Zigarettentabat bereits verboten. Man fönnte meinen, sagt die Münchener me­dizin. Wochenschr.", daß Amerika   den Krieg verloren und nun un­gezählte Milliarden an Kriegsschaden zu bezahlen habe. In Deutschland   dagegen verbluten wir uns an den für Tabat, Kaffee, Tee, Schokolade und andere Genußmittel an das Ausland bezahlten

Summen.

Vortrag über Palestrina  . Im Opernhause wird Donnerstag, nach­mittags 3 1hr, Dr. Paul Busching   aus München   einen einführenden Vor­hag über Pfigners Palestrina" halten. Eintrittstarten an der Opern­hauskaffe. Ostar grieb wird am 20. Oftober in der Philharmonie die seit sieben dirigieren.

Jahren nicht mehr gehörte IX. Sinfonie von Gustav Mahler  

Ein Gottfried- Keller Abend mit Gesang und Rezitation findet in Leffing- Museum am 9. Oftober, 7%, Uhr, statt. Margarete Weinberg und P. A. Merbach sprechen über den Dichter.

Der Berliner   Zonfünstler- Verein( E. V.) veranstaltet diesen Winter Konzerte und Vorträge von Manja Barlan, Geheimrat Mar Friedländer, Mar Jaffe, Emmi Leisner, Lula Mysz Gmeiner  , Mafalda Salvatini  , Heinrich Schlusnus  , dem Jonas Stodhausen, Trio, dem Premysla­Quartett u. a.

Ter Deutsche Arbeiter Sängerbund. dessen Mitgliederzahl während des Krieges von 108 000 auf 15 000 herabging, mustert bereits wieder über 80 000 Mitglieder. Esperanto- Unterrichtskurse finden von Mitte Dftober ab täglich in Schulen aller Stadtteile Groß- Berlins statt. Näheres durch die Geschäfts­stelle des Ciperanto- Verbandes, Stegliz  , Zimmermannstr. 6.

Für das Entwerfen von Kleinwohnungen hat die Humboldts Hochschule einen Lehrstuhl errichtet. Architekt Dipl.- Ing. Gröbler( Halensee  ) lift als Dozent berufen.