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Nr. 516 36. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Die U.S.P.D. - Binnenschiffer.

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Just in dem Augenblick, in dem die Zentralleitung der U. S. P. von den Gewerkschaftszer splitterern abrückt, teilt die Schiffspost", das Organ des revolutionären" Binnenschifferverbandes mit, daß die Funktionäre des Verbandes gleichzeitig die Beiträge für die U. S. P. entgegennehmen. Damit hat sich der Binnenschifferverband als Filiale der Unabhängigen aufgetan. Diefer Binnenschiffer­verband ist die Frucht einer Beriplitterungsaktion, die der eifrige Parteigänger der U. S. P., Wilhelm Schüning, nach Ausbruch der Revolution unternahm, nachdem er sich während des Krieges treu und tapfer vom Transportarbeiterverband, dessen Angestellter er war, immer wieder hatte reklamieren Lassen. Die Binnenschiffer waren die Paria unter den Arbeitern und sind es int gewissen Sinne heute noch. Sie hatten vor der Revolution sehr niedrige Löhne, feine Sonntags- und Nachtruhe, aber dafür unbe­schränkte Arbeitszeit. Wenn es je eine Arbeiterschicht gab, die be­rechtigt war, die Revolution als Vorspann für eine umwälzende Lohnbewegung zu benuzen, dann waren es die Binnenschiffer. Der gegebene Augenblic war natürlich die erste Zeit nach dem 9. No vember. Damals hat Schüning in dem Augenblick, der alles auf des Messers Schneide trieb, die Organisation der Binnenschiffer aer­trümmert. Damals hätten die Binnenschiffer Erfolge erringen tönnen, hinter denen das weit zurückgeblieben wäre, um das sie heute noch mühselig kämpfen, um das angeblich Schüning heute die Oderschiffahrt stillegen will und die traurige Versorgung Berlins mit Kohlen ganz in Frage stellt.

Donnerstag, 9. Oktober 1919

Streit gegen den Transportarbeiter Verband mer forderte ein Schuhgesetz und eine Ueberwachungsinstanz; handelt, daß er ein ebenso großes Verbrechen ist, wie der Butsch nötig sei auch die Einrichtung von Musterkinos durch des Seemanns- Bundes, mit dem Schüning Hand in Hand arbeitet. Die Gemeinden. Unsere Arbeit, schloß er, wird fchiver sein; Zum Schluß sei noch bemerkt, daß die großen Privatschiffer- denn wir haben mit dem Widerstand des Millionenkapitale der Organisationen wie Transportgenossenschaft mit 5000, ein Innungs- Filmindustrie zu rechnen. verband mit 1400 Mitgliedern und andere den Tarif unterschriftlich anerkannt haben. Nur die Schüningorganisation Nr. 2 verweigert den Mitgliedern der Schüningorganisation Nr. 1 den Tariflohn.

Groß- Berlin

Russen in Berlin .

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Nicht mehr Gefangene in Marschkolonne und unter Bewachung nicht mehr mit Generalsstreifen an der Hose in aller Freiheit und tipp topp ausgestattet sieht man sie auf den Straßen, an den Bahnhöfen. Die Uniform ist meist etwas deutsch - russisch gemischt, doch die Achselstücke und vor allem die breite Müze sind un­zweifelhaft echt. antworten, wenn man ihn mit Sdraftwuitfe" begrüßen wollte. Aber so ein Russe wüßte wohl faum etwas zu ( Und das ist gut, denn mehr wüßte ich ihm auch nicht zu sagen.) Es sind ganz einwandfrei deutsche Köpfe, auf denen diese Müzen fizen, feine Jwans und Wassili und Jefrems stecken darunter, sondern Leute von den Bischofftruppen in Kurland , die nach alter Lands­Das Schüningsce Verbrechen an den Binnenschiffern zwang fnechtart bei Fremden Dienst genommen haben, bei Koltschat und den Transportarbeiterverband zur Bescheidenheit, und er prägte Denitin. Die wollen, nach des Majors v. Bischoffs Worten, Rußland es dem alten Verband noch ganz besonders ein, indem er ihn bei von der Geißel der Menschheit" befreien, vom Bolschewismus. Aber allen Tarifforderungen stets unterboten hat. Das tat der revolutionäre" Binnenschifferverband, obwohl sein Gründer die zum Teufel, was geht das Deutsche an? Sie sollten sich mit jenem Zersplitterung der Drganisation u. a. mit der Notwendigkeit" be- Frig- Reuter- Bauern fragen:" Wat schall ich dorbi baun?" Und gründete, die Binnenschiffer von den Fesseln der Tarifpolitit zu be- das recht nachdrücklich. Dann werden sie erkennen, daß es aus­freien. Noch heute beklagt sich Schüning auf der ersten Seite seiner schließlich Sache der Russen selbst ist, auf welche Fasson sie selig Zeitung, daß sein Verband nicht an den Tarifabschlüssen beteiligt werden sollen. Wenn wir uns da einmischen, werden wir nur die wird, während er auf der dritten Seite die tarifgebundenen" Feindschaft eines Boltsteils ernten; der Dant des andern wird Drganisationen schmäht, die feine Bewegungsfreiheit gegen die Unter- aweifelhaft bleiben. Und nach dieser Weltverwüstung brauchen wir nehmer hätten. Auch den fürzlich zwischen den Organisationen der Arbeiter und der Unternehmer abgeschlossenen Tarifvertrag, der ab erst recht Frieden und Freundschaft mit dem Often. Statt Deutscher 1. Oktober Geltung hat, verdammte Schüning in Grund und Boden, mit Nußlimüßen wollen wir lieber sibirise Butter wieder­und jetzt gibt er über den Kopf seiner Mitglieder die Parole aus sehen was?

Am 1. Oktober wird überall da die Arbeit niedergelegt, wo nicht nach dem neuen Tarif gelöhnt wird.

Der revolutionäre", von waschechten Unabhängigen und Kommunisten geleitete Binnenschifferberband läßt also streifen, um den Tarif der bürgerlichen" Organisationen( d. 1. die Drgani­fationen der Transportarbeiter und Maschinisten und Heizer) zur Anerkennung zu bringen.

Scrumm!

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Die Kinoschande!

Der Groß- Berliner Ausschuß zur Bekämpfung der Schundliteratur hatte vor einiger Zeit eine Kom­mission für das Kinowesen eingefeßt. In seiner gestrigen Sibung wurde über die von ihr vorgeschlagenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinoschäden verhandelt.

In der Diskussion tamen auch Vertreter der Film industrie zu Worte. Sie flagten über Kinohezze" und erzählten von dem Plan einer Selbstzensur". Wie zu erwarten war, wiesen sie auf die Schädigungen hin, die für die Industrie von Maßnahmen gegen das Kino zu befürchten seien. Dabei handelt es sich um Maßnahmen nicht gegen, sondern für das Kino, um Maßnahmen zum Schuß des Kinos vor Mißbrauch durch profitsüchtige und gewissenlose Filmfabrikanten. Starten Eindruc machten die Mitteilungen einer Vertreterin der Zentrale für Jugendfürsorge, die an erschütternden Beispielen aus der Jugends gerichtshilfe den verderblichen Einfluß auf die her. anwachsenden nachwies. Prof. Brunner rief im Schluß wort den Filminteressenten zu: Sie flagen über Gefährdung Ihrer Millionen, aber mit Ihren Millionen gefährden und schädigen Sie das Bolt! Ich halte Sie für die ungeeignetsten, in dieser tief ernsten Frage zu entscheiden!

Versorgung der deutschen Bevölkerung mit ausländischem Petroleum.

Die Bemühungen der Regierung, durch Verträge mit auslän dischen Lieferanten die notwendigen Betroleummengen für den kommenden Winter zu sichern, sind zu erfolgreichem Abschluß ge langt. In den Vereinigten Staaten werden bereits die ersten mit Leuchtmaterial für Deutschland bestimmten Dampfer berladen, so Petroleumversorgung gerechnet werden kann. Die Berteilung des daß bereits Ende Oktober mit einer Besserung der deutschen Petroleums wird vorläufig nach wie vor den Kommunalverbänden überlassen, weil nur dann die Gewähr dafür besteht, daß das Petroleum nicht im freien Handel verschwindet, sondern in die Hände der Bevölkerungskreise gelangt, die auf Petroleum als Be leuchtungsmittel angewiesen sind.

Luftfahrt nach Stockholm . Mittwoch früh 52 Uhr stieg in Staaten das Beppelin Luft­schiff Bodensee " auf. Es landete um 1 Uhr mittags glatt in Stockholm , wechselte die Bassagiere, trat um 2 1hr den Rüdflug an und wurde unt 10 Uhr abends in Staaten zurückerwartet. Hoffentlich ist es gut heimgekehrt.

Millionenschiebungen bei der staatlichen Metall verteilungsstelle.

staatlichen Metallverteilungsstelle in Berlin entdeckt worden. Große Schiebungen sind von verschiedenen Behörden bei der Dem Prof. Brunner vom Berliner Polizeipräsidium führte in Reichskommissar für Metallverwertung fielen im Sommer dieses Parallel dem Versuche, durch den Streif die Anerkennung als feinem Referat aus: Wir müssen in einen entschiedenen Kampf Jahres Unstimmigkeiten in den Büchern und Listen der Verteilungs­Tariffontrahent zu gewinnen, läuft noch eine andere Aftion zum eintreten, nicht gegen das Kino überhaupt, aber gegen seine Aus- stelle auf, und er übergab die Angelegenheit fofort der Kriminalpolizei. gleichen Zweck. In seiner Sünden Maienblüte nahm Schüning, um wüchse, die von ehrlichen Kinobesizern selber bedauert werden. Diese entdeckte Fälschungen, die in die Millionen gehen, so daß be Industries und für alle Fälle gedeckt zu sein, eine Rückversicherung, indem er eine Der einzelne ist machtlos, denn er ist an das gebunden, was die reits mehrere Beteiligte verhaftet werden konnten. Privatschiffer, also eine Unternehmer organisation gründete. i I mfabrikation bietet. Gegen fie muß der Kampf sich Hüttenwerke reichten die über ihren Kontingentſcheine ein, Diese Drganisation schichte Schüning jezt ins Treffen. Der Ver- richten, so weit sie nicht der Kultur, sondern durch Bevorzugung Bedarf hinausgingen. Die Firmen wußten durch Schmiers band der Privatschiffer" hat den Reichsarbeitsminister gebeten, die des Schmuzes ihrem tapitalistischen Interesse dient. gelder Angestellte, die jezt nicht mehr bei der Metall­Verhandlungen über die Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen Durch Filme dieser Art soll angeblich über das Baster aufgeklärt" stelle sind, zu bewegen, die Prüfung zu unterlaffen. Die Firmen in der Binnenschiffahrt im Reichsarbeitsministerium stattfinden zu werden, in Wirklichkeit aber wird erst dafür Stimmung gemacht. wurden infolgedeffen auf die gefällten Scheine bin überbeliefert. Tassen". Nachdem der Arbeitsminister Kenntnis bekommen Dem Uebel könnte, fuhr der Referent fort, abgeholfen werden durch Sie verschoben das Metall, das sie auf diese Weise zu billigen hatte von dem bestehenden Tarif, für den die All- Wiedereinführung der Filmzensur, die übrigens bei Auf- Preisen erhielten, durch Schleichhandel sofort zu weit höheren gemeinverbindlichkeit beantragt iſt, wurde die schon hebung der Theater- und Pressezensur nur aus Versehen mit auf- Breifen, oder ließen es lagern, um höhere Preise abzuwarten. Die anberaumte Sigung wieber abgefagt. Schüning, muß nun in der gehoben worden ist. Kommt sie wieder, so wird sie ganz anders untersuchungen erstrecken sich auf eine Reihe von Industries und Schiffspost" zugeben, daß die Privatschiffer für sich er sein müssen als früher und nur unter starker Mitwirkung Hüttenwerken. Verhaftet wurden bisher Dr. Grün und Braun vom günstigungen" erzielen wollten. Und weil die alten Organi weiter Kreise der Bevölkerung ausgeführt werden Grünschen Hüttenwert in Oberschöneweide , der Inhaber eines Ham­fationen Schüning, nicht geholfen haben, den Privatschiffern auf dürfen. Vor allem aber sollte die Bevölkerung selber solche Filme burger Hüttenwertes, Herbert Gotthold, und dessen Berliner Agent Kosten der Binnenschiffer Vergünstigungen zuzuschanzen, ablehnen, organisieren müßte sich die öffentliche Salomon. Wie hoch die unredlichen Gewinne sind, läßt sich bis deshalb find ihre Führer Verräter". Wer fein Brett vor dem Meinung, um sich des Schmutzes zu erivehren. Der Ausschuß iezt im einzelnen noch gar nicht übersehen. Die Ermittelungen Kopf hat, der sieht hier nur einen Arbeiterverräter, und das ist der will unter Hinzuziehung geeigneter Vereinigungen eine leberwerden noch fortgesetzt, und weitere Berhaftungen stehen bevor. U- Sozialist Schüning. Da liegt der Hafe im Pfeffer. Wir sind wa chung der Kinos durchführen. In seinem Korreferat er­ja gar nicht so schlimm, fleht Schüning die Unternehmer an, ein flärte Stadtverordneter Genosse Dittmer: So, wie bisher, Zu dem Mordversuch in der Seestraße ist zu berichten, daß Frau einziges Mal verhandelt mit uns und wenn wir den Tarif mit kann und darf es mit dem Kino nicht weitergehen. Daß es Gruber am Dienstag abend ihren Verlegungen erlegen ist. Die unterzeichnen dürfen, sind wir sogar bereit, die Rechte der Arbeiter so entarten/ tonnte, ist zum Teil auch Schuld der Presse, die beiden jungen Männer, die am Freitag, den 3. Oktober um 7 Uhr preiszugeben. Und diese Winselei umhüllt von radikalen Phrasen: auf diesem Gebiet ihre Pflicht nicht getan hat. Eine abends aus der Gruberschen Wohnung heraustamen, haben sich in­Daz ist die Gewerkschaftspolitit eines 1. planmäßige Kampagne gegen die Auswüchse des Kinos ist, rief zwischen gemeldet. Sie kommen für die Tat nicht in Frage. Die Sozialisten. Dittmer, auch im Vorwärts" und in der Freiheit" nicht zu weiteren Ermittelungen haben ergeben, daß die Tat vermutlich finden.( Mit Bezug auf den Vorwärts" müssen wir diesen schon am Freitag, den 3. Oftober d. J., gegen 10 Uhr abends be­Vorwurf als unberechtigt zurückweisen. Red. d." Bortv.".) Ditt- gangen wurde, denn um diese Zeit wurde auffallender Lärm in der Ein Senator blinzelt lustig mit den Augen; und er sagt daß sie den Sieg ertrüge, ohne in Würdelosigkeit zu ver zu allen, die ihn hören wollen:" Wir haben der Welt ein fallen?"

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Wenn es Schüning gelingt, dem Streit eine größere Ausdehnung zu geben, dann soll die Deffentlichkeit wissen, daß es sich um einen

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Erleuchtung.

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schönes Beispiel gegeben. Die Menge gerät förmlich in Hitze, Ich halte mich abseits. Jch falle häßlich auf wie eint da sie sich dieses Seitengewehr betrachtet. Die junge Dame, schlechter Prophet. Ich trage meine Erkenntnis zur Schau Roman von Henri Barbusse . die schön und blühend ist, kann sich gar nicht von dem Anblick und sie drückt mich nieder wie eine höllische Last. Nur die Verdeutscht von May Hochdorf. losreißen. Endlich legt sie den Finger auf die Waffe, und Niederlage wird imstande sein, die Millionen von Augen zu Im Saale befinden sich auch einige Soldaten vom alles in ihr gerät in Schwingung. Sie kann den Genuß, den erschließen. Reservelazarett in Viviers . Die sehen sich alles an, sie empfindet, gar nicht unterdrücken, und sie meint: Ja, ich aber sie reden kein Wort. Einige zucken die Schultern, bin Chauvinistin! Ich mach' gar keinen Hehl daraus? Ich und nur einer brummelt vor dem deutschen Gespenst: sage lieber zuviel als zu wenig! Ich bin Chauvinistin und Schwein, berfluchtes!" Für Propagandazwecke Hat Patriotin!"

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Jemand beginnt mit Abscheu: Der deutsche Militaris­

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Das ist der lezte Beweisgrund, der gefunden werden kann, das ist die endgültige Formel, die festgelegt werden man einen Frauenbrief an die Wand gehängt, der in der Alles nicht ihr zu. Niemandem tommen ihre Worte über- fann! Ja, der deutsche Militarismus ist schändlich und er muß verschwinden. Alle Welt ist sich darin einig. Ver­Tasche eines getöteten Feindes gefunden worden ist. Da trieben vor, denn sie rührt an die Weihe der Dinge. neben liest man die Uebersetzung des deutschen Wort- Und um mich wird es plöglich Nacht, und ich sehe in der schwinden muß das Häuflein der Junker, das um den Iautes, und unterstrichen ist die Stelle, δα Ver­die Dunkelheit wieder den Sturm der Sterbenden, der zur Erde Stronprinzen und um den Kaiser versammelt ist. Frau schreibt: Wann wird dieser verfluchte Krieg verrast. Ich sehe ein Ungeheuer, halb ist es Mensch, halb ist schwinden muß der ganze Hofftaat der Geschäftsleute und zu Ende sein?"" Sie beklagt sich über die wachsende es Geier, und es röchelt, und es redt dieser jungen Dame der Männer, die sich die geistige Führung anmaßen. Mühe, die ihr das Durchbringen ihres Söhnleins seinen entfeßlichen halb abgeschälten Schädel entgegen, und schwinden muß der Pan- Germanismus, der ganz Europa in Johannes bereitet. An den Schluß des Briefes hat sie etwas es fagt: Du kennst mich nicht, Du weißt nicht, wer ich bin, schwarz- weiß- rot umfärben will. Verschwinden muß endlich die hingezeichnet: Das Bild foll andeuten, wie die Liebe dieser und Du ähnelst mir doch!" beinahe vtehische Knechtsergebenheit des deutschen Volkes. Deutsch­Striegerfrau zu ihrem Manne täglich größer wird. Das Lachen der jungen Dame, das eben so heiter war, land ist die Feffe des Militarismus, die noch am troķigsten Wie die wirkliche Natur der Erscheinungen schlicht und erinnert mich wieder an den Zusammenhang aller Dinge. Widerstand leistet. Ja, alle Welt ist sich darüber klar. Aber die Männer, die über die Gedanken herrschen, ohne weiteres zugänglich ist! Niemand, der Vernunft besitzt. Aber die Lachende geht mit einem flotten Offizier von treiben einen Mißbrauch mit der Tatsache dieser Ueberein­kann darüber streiten: Dieser Mensch, dessen geheimes Leben hier dem Winde ausgeliefert wird, hat diese Kleiderfeten mit reden die gleiche Sprache! Ihre Augen sind gleicherweise deutschen Militarismus redet, dann hat er alles gesagt; aber Alle, die an dem verbogenen Seitengewehre vorbeigehen, ſtimmung. Sie wissen wohl: Wenn der einfache Mensch vom seinem Schweiße und seinem Blute durchtränkt. Aber er ist mit Stolz erfüllt. Es spricht einer aus ihnen, und er spricht nun berbeißen sie sich in dieses Wort. dieses Sie nicht verantwortlich, daß er eine Flinte in die Hand ge für alle: Sie sind nicht stärker als wir! Nein, wir sind schmelzen die beiden Worte. Sie nommen hat, um sie auf einen Feind zu richten. Vor diesen die Stärkeren!" verwechseln ab­sichtlich den Militarismus mit Deutschland . Ist Deutschland Lebensüberresten erkenne ich die eintönige unversöhnliche und Und ein anderer spricht: Unsere Verbündeten sind ja erst geschlagen, dann wird alles geflärt sein. Aber so eigensinnige Wahrheit, daß die Menge, die zum Angriffe los­geht, ebenso unschuldig ist, wie die Menge, die sich zur Ab- ganz nett, aber sie können zufrieden sein, daß wir da sind, bindet man die Lüge an die Wahrheit. So hindert man uns

wehr rüstet.

dannen.

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wo es nun ernst wird." " Oh jemine!"

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An ein rot überspanntes Tischchen ist ein Zettelchen ge­" Jawohl, wir Franzosen sind doch die rechten Leut'! flebt: Was unsere braven Soldaten am 9. Mat geleistet Die ganze Welt bewundert uns! Jawohl, und doch schimpfen haben." Und auf dem Tischchen liegt ein verbogenes franzö- wir immer einer über den anderen!" fisches Seitengewehr.

ber­

an der flaren Einsicht, daß der Militarismus in Wirk­lichkeit über a II gebietet. Ueberall ist er mehr oder weniger Heuchlerisch. Ueberall lebt er mehr oder weniger bewußt in den Köpfen. Aber er ist überall bereit, alles an sich zu raffen, was nur im Bereich seiner Kräfte liegt. Man zwingt die Sieht man dieses Begeisterungsfieber, dieses Bild des öffentliche Meinung, daß sie weiter spricht. Es ist ein Ver Ein Seitengewehr, der Menschenfleischbohrer, und er ist Rausches und diese Leute, die sich auf die geringste Gelegen- brechen, an etwas Anderes zu denken als an die Vernichtung berbogen worden! heit stürzen, um nur die tierische Kraft ihres Landes und die des deutschen Feindes!" Aber der Gerechte muß antworten: Eine junge Dame aus dem Schlosse rust: Wie das Härte ihrer Fäuste zu preisen, dann hört man wieder die Es ist ein Verbrechen, nur daran zu denken! Denn der schön ist!" Eine andere Stimme: Die Leut' sind es Worte all der Festredner und Parteimänner. Feind, das ist der Militarismus, das ist nicht Deutschland !" nicht, mein Junge, die imstande sind, ein Seitengewehr zu In unseren Herzen verwahren wir nur die Liebe zur Ich weiß wohl, ich lasse mich nicht mehr durch die Worte ver­berbiegen!" ganzen Menschheit, und wir verwerfen jegliche Barbarei!" wirren, die man heuchlerisch und geheimnisvoll wie einen So heißt es wohl bei ihnen, aber man fragt sich: Gibt es Wall aufrichtet! denn auf Erden eine Deffentlichkeit, die so gefestigt wäre,

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Rampaille sagt: Das ist doch klar, daß wir die ersten Soldaten auf der Welt sind!"

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( ortf. folgt.)