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Nr. 527 36. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Deutsche Nationalversammlung .

35. Sibung, Dienstag, 14. Oftober, 1 Uhr. Am Regierungstisch: Schmidt, Dr. Bell.

Auf eine Anfrage des Abg. Vesper( Soz.) zu einer Erklärung des Reichsschazamtes, wonach in Osnabrück der Arbeiter- und Soldatenrat unberechtigterweise Gelder erhoben haben soll, erklärt ein Regierungsvertreter, daß es sich tatsächlich darum handle, da der Arbeiter- und Soldatenrat die Reichsbankstelle veranlaßt habe, zwei ungedeckte Schecks zu honorieren.

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Mittwoch, 15. Oktober 1919

den. Nicht gedankenlos Zwangswirtschaft, nicht gedankenlos Frei- die schwierige Rolle einer Frau, deren Weg durch ein verworrenes handel, sondern von Fall zu Fall entsche den, was notwendig und Schicksal vom Glück ins Jrrenhaus führt. Alles übrige ist braver nüzlich ist, das ist mein Programm.( Beifall.) Durchschnitt. Man merit dem Textbuch die literarische Baterschaft Abg. Dr. Böhme( Dem.): Von einem Ablieferungsstreit der nicht an. Landwirte ist keine Rede. Wenigstens hätten wir für das jetzige Ferner sind zwei neue Kinotheater zu vermelden, deren Ent Jahr des Uebergangs die Befreiung der kleinen Betriebe von der stehen vermutlich einem dringenden Bedürfnis abhilft. Das frühere zwangewirtschaft gewünscht. Fünf Sechſtel des deutschen Volks Nationaltheater in der Cöpenicker Straße ist gleichfalls zum Richard­begreifen nicht, daß die Streifheber nicht ganz anders angefaßt Oswald- Lichiipieltheater" eingerichtet worden und eröffnete mit dem werden. Der Redner tritt für Kultivierung der Moore ein. hier schon besprochenen phantastischen Film Die Arche". Das bes Abg. Dr. Semmler( Dnat. Bp.): Die deutsche Landwirtschaft tannte ehemalige Restaurant in der Königgräßer Straße Hofjäger" muß wieder hochkommen Die deutsche Landwirtschaft will schon, ist, geschmackvoll umgebaut, zur Schauburg" geworden und führt aber Sie( nach links) wollen nicht arbeiten. Die Regierung einen neuen Eichberg- Film Der Jettatore" vor. muß für Einfuhr von Kunstdünger sorgen.

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M. P. Auf eine Anfrage des Abg. Landsberg( Soz.), wann die Ein­bringung der angefündigten Vorlage zu erwarten sei, wonach von Abg. Wurm( U. Soz.): Die Produktion wird sich erst heben. Eine Räuberbande suchte vor acht Tagen eine Schankwirtin in Militärpersonen begangene Straftaten vor den bürgerlichen Richter wenn sie von der Gesamtheit übernommen und wenn der Produk - der Pappelallee 56 schver heim Bei ihr fehrte nachmittags um kommen jolien, wird mitgeteilt, daß ein entsprechender Entwurf tionszwang eingeführt wird. Ohne eine Steigerung der Pro- 3 Uhr ein Arbeiter Franz Medlenburg ein und machte eine der Regierung vorliege und nächstens der Nationalversammlung duktion müssen wir verhungern. Der ausgehungerte städtische Zeche, ohne bezahlen zu fönnen. Trotzdem tam er um 6 Uhr zugehen werde. Auf eine Anfrage des Abg. Wurm( U. Soz.) Arbeiter kann nicht mehr so schaffen wie bisher. Zu planmäßiger abends mit einem Kraftwagen vorgefahren und brachte nocy vier nach dem Schicksal des von der Sozialisierungskommission beschlosse- Bewirtschaftung in Deutschland ist der einzige Weg die Soziali- Mann mit. Mit diesen zechie er von neuem und fing dann mit nen Entwurfs eines Rahmengefeße über die Kommunalisierung sierung. Wo der Grundbesitz die Macht hat, den Interessen der den anderen Gästen Streit und Schlägerei an. Die Gegner waren con Wirtiuftsbetrieben wird mitgeteilt, daß der ausgearbeitete Verbraucher entgegenzutreten, macht er davon rücksichtslos Ge- jedoch ihm und seinen Zechgenossen überlegen. Das veranlaßte Entwurf sich nicht als geeignet erwiesen habe, der Nationalver- brauch. Wenn das Geld im Kasten flingt, dann liefert er wohl. Mecklenburg , mit seinen Freunden wegzufahren, um Hilfe zu iammlung vorgelegt zu werden( Hört, hört! bei den Unabh. Sez.); holen. Um 10 Uhr abends fuhren drei Kraftdroschken und eine der neue Entwurf habe bei der Schwierigkeit der Materie noch Pferdedroschfe tor. Ihnen entstieg jetzt siegesbewußt Mecklenburg nicht fertiggestellt werden können. mit einer Kolonne von über 20 Mann, die zum Teil Matrosen­ uniform trugen. Die Wirtin wollte schnell schließen und den Rollvorhang herunterlassen. Mecklenburg und seine Kolonne schlugen jedoch die Türscheibe ein und drangen mit geladenen Pistolen in der Hand in den Schankraum vor. Hier raubte die Bande die Kassette mit 70 bis 80 M., für 400 m. Zigaretten und mehrere Flaschen Schnaps. Dann schlugen sie die itbrigen Flaschen und die Gläser in Scherben, drangen in die Küche ein, zertrümmerten hier Tische und Stühle und alles Geschirr und fuhren mit ihrer Beute davon. Die Kriminalpolizei ermittelte die Bande in einer Wirtschaft am Alexanderplatz und nahm sie fest mit noch acht treiteren Verbrechern, die ebenfalls schon gesucht wurden. In dem Lokal fanden die Beamten nachträglich alleriei Einbrecherwerkzeuge, die die Verbrecher bei ihrem Eindringen eiligst beiseite geworfen hatten. Die Berhafteten wurden alle, nach Moabit gebracht.

Darauf wird die Aussprache über die sozialdemokratische Interpellation betr. Den

Lederwucher

sowie die Anträge auf Abbau der Zwangswirtschaft fortgesetzt.

Abg. Davidsohn( Soz.):

Die Rechte hat es in Weimar durchgefeht, daß ihren unauf­hörlichen Anstürmen nachgegeben und die Zwangswirtschaft für Leder aufgehoben worden ist. Es ist von berufener Seite vorher gejagt worden: Die Zwangswirtschaft fällt nicht wegen der Unzu­friedenheit der Bevölkerung, sondern weil Kapitalisten sie unter­wühlen. Die Großindustriellen haben sich gefreut, aber die mitt­leren und fieineren Betriebe haben jetzt schwer zu leiden. Den Schuhmachern fehlt es an Reparaturleder. Auf der anderen Seite herricht dagegen unglaublicher Lurus. Der Vorstand des Städte­tages hat vor dem Abbau der Zwangswirtschaft im gegenwärtigen Augenblick gewarnt. Eine ganze Anzahl von Organisationen hat die Wiedereinführung der Zwangswirtschaft gefordert. Der Abg. Herrmann hat gestern erklärt, derartige Debatten gehörten nicht hierher, sondern in den Reichswirtschaftsrat. Ich bin damit ein­verstanden, daß solche Dinge dort vorbereitet werden, aber das Barlament fann sich bei so überaus wichtigen Fragen nicht aus­schalten lassen. Hinterher den Strick für die Gauner fordern, nach dem man ihnen alle Türen geöffnet hat, ist ein billiges Vergnügen. So einfach wie die Rechte sich den Abbau der Zwangswirtschaft denkt, ist er schon deswegen nicht, weil das Spekulantentum sich nicht um die Interessen des Volkes, sondern nur um den eigenen Nußen fümmert. Man müßte zu einem Verbraucher sozialismus

gelangen, denn die Verbraucher sind zuletzt immer die Leid­fragenden. Daß der Reichswirtschaftsminister nicht wieder zur Zwangswirtschaft zurück will, fann ich ihm nachfühlen. Ich bin im Gegensatz zur Rechten der Ansicht, daß vie Aufhebung zu früb er­folgt ist. Solange wir eine Zwangslage haben, brauchen wir auch eine Zwangswirtschaft. Fehler sind dazu da, daß man aus ihnen lernt.( Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Abg. Diez( Bentr.): Eine Freigabe der vom Staat bewirt schafteten Güter ist notwendig im Interesse der auf die vorhande­men Vorräte angewiesenen Bevölkerung. Dabei sind aber strengste Maßnahmen gegen Wucherer vorzusehen.

Reichswirtschaftsminister Schmidt:

aber ein Appell an die Menschenliebe nübt bei ihm nichts. Nur die Sozialisierung der Landwirtschaft fann Deutschland retten. Abg. Duiche( 2. Vp.): Eine Zwangswirtschaft und Soziali­fierung der Landwirtschaft würde zum Ruin Deutschlands führen. Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Gebhard( Bahr. Bbd.) und Schneider( Zentr.) wird der Antrag Arnstadt ( Dnat. Vp.) nach Zurückziehung des demokratischen Antrags in der Form ange­nommen, daß die Zwangswirtschaft für Brotgetreide, Milch, Fett und Fleisch erst dann aufgehoben werden soll, wenn die Versorgung des Volks damit gesichert ist.

Nächste Sigung Mittwoch 1 Uhr( deutsch - polnischer Vertrag, Etat für den Reichspräsidenten , Postverwaltung). Schluß 7 Uhr.

Groß- Berlin

Leo Arons ' Bestattung.

Eine gefährliche Ecke. Tägliche Zusammenstöße zwischen Unser Genosse Arons, den der Tod uns entrissen hat, wurde Straßenbahn und Führwerken, die bei der nächsten Einwohner­gestern bestattet. Im Berliner Krematorium wurde sein Leib dem schaft schon gar kein Aufsehen mehr erregen, ereignen sich an dem Streuzungspunkt Brunnenstraße Ecke Voltastraße. Dort verzehrenden Feuer übergeben. Vor dem blumengeschmückten Sara befindet sich befa: mtlich das gewaltige A.E.G.- Wert. Tausende versammelte sich mit den nächsten Angehörigen des Toten die Echar dort, beschäftigter Personen passieren täglich diese Ecke; Elektrische seiner Freunde aus der sozialdemokratischen Partei, den Gewerk- sausen vorbei und da eine Haltestelle dort nicht besteht und zu allem schaften und gemeinnützigen Vereinen, Mitglieder der beiden sozial- Ueberfluß die Arbeiten für die Schnellbahn Gesundbrunnen einen demokratischen Stadtverordnetenfraktionen und des Magistrats von Ueberblick über den Kreuzungsdamm versperren, so find Unfälle Berlin , Vertreter von Staatsbehörden und Männer der Wissenschaft. an der Tagesordnung. Petitionen waren bisher erfolglos. Wäre Die Bestattungsfeier, mit der wir Abschied von Leo Arons nahmen, es nicht endlich an der Zeit, im öffentlichen Interesse hier eine Wieviel Straßenbahnwagen ließ noch einmal sein Lebenswerk an unserem Auge vorüberziehen. sollen erst noch zerbeult werden, wieviel Unglück soll erst noch ge­Minister Genosse eine zeichnete in der Gedächtnisrede das schehen? Die Oeffentlichkeit muß nachdrücklich verlangen, daß lichte Bild des Verstorbenen, dessen Geist stets gerichtet war auf den sofort Abhilfe geschaffen wird. Willen zur klaren Erkenntnis der Tatsachen, um sie zu meistern. Die Berliner Sparkasse während des Streits der Bureauhilfs­Die strenge Sachlichkeit, die Arons von seiner wissenschaftlichen kräfte. Der Stassenbetrieb der Sparkasse wird in beschränktem Um­Forschung mitbrachte, zeigte sich auch in seiner Arbeit auf dem Ge- fang atfrechterhalten werden. Geöffnet sind die Hauptkasse A am biet der Politik. Dieser schlichte, persönlich anspruchslose Mensch Mühlendamm und sämtliche Nebenstellen bei den Kaufleuten. Es war geleitet von unerschütterlichem Pflichtgefühl, erfüllt von wird gebeten, nur die durchaus notwendigen Spargeschäfte wäh hohem Idealismus, durchglüht von heißer Liebe zur Menschheit, an rend des Streiks zur Abwicklung zu bringen.. deren Zukunft er glaubte. Wir erweisen ihm, schloß Heine, hier nicht die le te Ehre. Nein, immer wollen wir ehrend seiner ge­denken. Immer soll er mit seinen großen Gedanken, mit seiner reinen Seele uns ein Führer sein.

Für die Redaktion der Sozialistischen Monatshefte", denen Arons ein Förderer gewesen ist, sagte Genoffin 3 epler ihm ein Wer heute noch nicht überzeugt ist, daß es notwendig war, Lebewohl. Als Vertreter der Gewerkschaften widmete Stadtiat während der Kriegszeit und auch jetzt noch bei dem ungünstigen Genosse Sassenbach dem Verstorbenen, ihrem treuen Freunde, Stande unserer Baluta die Zwangswirtschaft aufrechtzuerhalten, orte des Dankes. Im Namen des Bezirksverbandes Groß- Berlin dem ist nicht zu helfen. Bei Aufhebung der Zwangswirtschaft würde das Brot 8 M., das Pfund Fleisch 10 bis 12 M., das Liter der sozialdemokratischen Partei überbrachte Genosse Otto Frank Milch 3 M. toften. Wir würden dann in allen Wirtschaftszweigen einen lezten Gruß dem selbstlosen Berater und Helfer der Berliner dieselben üblen Erscheinungen erhalten, wie sie gegenwärtig auf Arbeiterschaft, dem stets opferbereiten Parteigenossen Leo Arons , dem Gebiete der Lederwirtschaft herrschen. Ich hoffe, daß die Land- in dessen Geist wir für seine Ideale weitertämpfen werden. wirte sich ihrer Pflicht als Deutsche und Landwirte bewußt bleiben und alles, was sie nur hergeben können, abliefern, um unser Volk zu ernähren. In der Lederindustrie ist zurzeit das wichtigste die Sebung unserer Produktion selbst auf Kosten der Verbraucher. Augenblicklich besteht gar feine Möglichkeit zu einer Aenderung.

Wir müssen Leder ausführen, um Felle hereinzubekommen. Auch der Textilindustrie muß Arbeit durch Rohstoffeinfuhr besorgt wer­

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Erleuchtung.

Roman von Henri Barbusse .

Verdeutscht von Mar Hochdorf.

auf dem Gebiete des Betruges, der seit längerer Zeit gesucht wurde. Auf offener Straße verhaftet wurde vorgestern ein Spezialist Gin 21 Jahre alter Uhrmacher Friedrich Bärwalde ging von Haus zu Haus und bot sich zu ut Ausbessern der Uhren an. Weil er ein lagines Bein hat, so glaubte man ihm, taß er Kriegsbeschädigter sei, und gab ihm vertrauensselig die Uhren mit. Seine Wohnungsangabe erwies sich jedoch hinterher als falsch. abend einem Betrogenen in der Karlstraße in die Hände lief. Der Bärwalde erbeutete Hunderte von Uhren, bis er vorgeftern Mann erkannte ihn wieder und ließ ihn auf der Stelle festnehmen.

,, Hübsches, junges Mädchen gesucht." Unter dieser Ueberschrift wurde von einem Neuköllner Photographen vor acht Tagen durch eine Anzeige ein junges, hübsches Mädchen von etiva 18 bis 22 Jahren gesucht. Gs meldete sich darauf u. a. auch die 17 Jahre alte Arbeiterin Anna Hesse aus der Leinestraße 50 zu Neukölln. Neues vom Kino. In den Richard- Oswald- Lichtipielen" in der Der Photograph verwies fie an einen Maler Neuhaus in der Kantstraße stellt sich vor geladenem Publikum( warum werden Uhlandstraße 19 zu Charlottenburg . Dorthin hat sich dann auch immer doppelt soviel Leute eingeladen als Plätze da sind?) Dagny das junge Mädchen gewandt, ohne bisher zurückzukehren Servaes vom Leffingtheater als neuester Filmstern vor. Dieser oder etwas von sich hören zu lassen. Nachforschungen erste Dagny- Servaes- Erflusivfilm", betitelt Der Karneval ergaben, daß ein Maler solchen Namens dort gar nicht wohnt. Der der Toten", ist recht fauber inszeniert und photographiert. Photograph weigert sich, nähere Auskunft zu eri Dagny Servaes gibt mit Talent und geschmackvoller Zurückhaltung teilen.

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Irrtum vom Wirrwarr durchwühlt ist. Die Revolution, das| Mauern, aber ein lautes Kinderleben lebt darin. Die Kinder ist die Rettung aus dem Wirrwarr!

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lachen und spielen, und der Wind scheint wieder zu spielen mit dem Lachen und Kindergespiele. Die Kinderschritte 23. Kapitel: Aug'in Auge. trippeln über den sandbestreuten Estrich. Unsere Augen Ich erblicke vom Fenster ich flüchte mich oft zu den folgen dem Briefträger. Seine Arbeit ist auch beendet, und Wir stehen an einem großen Vorabend der Welt. Er- Fenstern-die Straße. Dann gehe ich in das Zimmer er kehrt heim. Heldenmäßig hat er seinen langen Weg über­fahren müssen wir, ob wir morgen aufwachen werden. Wir Mariens, von dem aus man das Land überblickt. So eng wunden. Während des ganzen Tages hat er den wartenden haben nur eine Zuflucht: Wir wissen, ja, wir wissen nur, aus ist dieses Zimmer, daß ich das winzige Bett streifen muß, Briefe überbracht, jetzt bringt er sich den Seinigen heim, die welchem Stoffe die Nacht geschaffen ist, aber werden wir im das so wohlgeglättet dasteht. Ein Bett ist eine Sache, die auch nach ihm ausspähen. Die Familie weiß, was der Vater Stande fein, den Menschen unseren leuchtenden Glauben mit- niemals so talt und so feelenlos wie eine andere Sache bedeutet. Er stößt das. Gitter auf, er' tritt in den Garten­zuteilen? Da doch die Verkünder überall in die Minderheit scheint. Und es lebt, selbst wenn der Besizer noch abwesend weg, endlich sind seine Hände leer. hineingedrückt werden! Da doch die Herrschenden, auf denen ist. Marie arbeitet unten im Hause. Ich höre das Rücken Längs der alten, grauen Mauer zicht der alte Eudo alle Weihe liegt, das einzige Ideal, das gar kein Ideal ist, der Möbel. Ich höre das Fegen des Besens und das Auf- seines Weges. Er ist der unheilbare Witwer. Er ist das mit ihrem Hasse und ihren entwürdigenden Schmähungen Klopfen der Schaufel, da sie den Staubtübel entleert. Die ewige Drakel des Unglücks, und langsam schleicht er dahin. verfolgen. menschliche Gesellschaft ist schlecht geordnet, denn sie zwingt Er nimmt mehr Platz ein als er in Wirklichkeit sollte. Eine ch fürchte mich nicht mehr wie viele Feiglinge und wie fast alle Frauen, Dienstboten zu sein. Maria, die mir doch Frauengestalt treuzt seinen Weg. und obwohl sie es sehr ich selber auch einst, daß ich verfemt und zerfleischt werden ebenbürtig ist, muß ihr Leben mit Reinigungsarbeiten hin- eilig hat, sieht man doch das Blühen ihrer Schönheit, das könnte. Soweit es mich angeht, find Achtung und Dankbar- bringen. Sie muß sich bücken in den Staub und in den sich im Dämmerlichte offenbart. Es ist Mina, die zu einem feit mir gleichgültig. Aber ich möchte, daß die Menschen mich schwelenden Rauch. Sie muß all den großen, fünstlichen Stelldichein forteilt. Sie faltet und preßt ihr kleines Tüchlein nicht verfluchen, wenn ich vor sie trete. Warum? Wahrlich, Finsternissen im Hause nachgehen. Einstmals habe ich das über der Brusttüchlein. Man spürt, wie sich der Raum unter nicht um meinetwillen! Nur darum, weil ich sicher natürlich gefunden, jetzt glaube ich, daß es widernatürlich ist. ihren Schritten zärtlich vermindert. während sie ein wenig weiß, daß ich recht habe. Ich bin sicher, daß ich am Born Ich höre fein Geräusch mehr. Maria hat ihre Arbeit voll- vornübergebeugt, lächelnd und mit reifen Lippen einhergeht, der Wahrheit die Grundsäge alles dessen gefunden habe, was endet. Sie kommt hinauf und gesellt sich zu mir. Seitdem sieht man die Straft ihres Herzens. Der Nebel senkt sich ewig herrschen muß. wir so klar gesehen haben, daß wir uns nicht mehr lieben, langsam und langsam. Man fann nur noch die hellen Dinge Ich verkünde das Reich der Weltenrepublik, das unbe- suchen und vereinigen wir uns, so oft wir nur fönnen. deutlich erfennen. Man sieht nur noch die neuen Teile der dingt kommen muß. Die vorübergehenden Rückschläge, die Wir setzen uns zueinander und betrachten das Ende des Häuser und des Mauerwerfes und die Hauptstraße, die mit Finsternis und das Entsetzen, sie werden nicht mehr hindern. Tages. Wo die Talbuchtung anhebt, sieht man die letzten der anderen Straße durch. fleine Pfädlein verbunden ist. Man daß sich die Wahrheit des Internationalismus verbreite, auch Häuser der Stadt. Es sind niedrige Häuser, die im Hage fieht nur noch die großen, weißen Wegsteine, die sanft wie nicht mehr die tragische Schwierigkeit, die Welt an allen eingebaut sind, es sind Höfe und Gärten, in denen Hüttlein Lämmer in der Landschaft stehen. Man sicht nur noch die Enden zum Aufruhr zu entzünden. Mögen auch die mächtigen stehen. Der Herbst macht die Gärten ganz durchsichtig, und Tränke, die sich unerwartet flar von dem dunklen Erd­Mächte der Finsternis hartnäckig an ihrem Plage bleiben: sie verschwinden zwischen den Bäumen und Hecken. Doch hie boden abzeichnet. Dann sicht man nur noch die Dinge, die mögen auch die Herolde, deren Stimme so hell ist, nur Rufer und da flammt noch prächtig blühendes Laubwerf auf. Unser ganz hell find: Die Flecken der Hände und der Gesichter, die in der Wüste bleiben, Ihr Völker, die Ihr die unermüdlich hin- Blick wird nicht von der Gesamtheit des umspannenden Bildes im Abendlichte länger sichtbar bleiben, als man vermuten geschleuderten Opfer der bisherigen Menschgeschichte seid, ich angezogen. Wir ziehen es vor, ein jedes der Häuslein be- tönnte. Und dann ist alles das vorübergehuscht und erloschen. rufe doch auf Euren Gerechtigkeitssinn, ich rufe doch auf fonders auszulesen und es mit Andacht zu betrachten. Wir wenden uns wieder dem Junern des Zimmers zu, wir sehen uns Euren Zorn. Ich sehe die Flut, die tommen muß und weg- Diese Häuser, die am Ausgange der Stadt liegen, sind nieder. Andacht bemächtigt sich unserer. Ich sitze auf dem spülen über die Richtstätte, die sich nach bloßem Gezänfe mit weder geräumig noch reich. Aber man sicht, wie dieses Häus Bettrande. Maria sitt vor dem offenen Fenster, und der Blutstrom durchtränkt. Ich sehe die Flut, die wegspülen lein vom Herdrauche gekrönt wird, und man denkt an das schillernde Himmel steht über uns. Maria hat die gleichen muz über die Räuber und Plünderer, über die Trümmer und tote Holz, das am Herde flackert, und man denkt an den Gedanken wie ich. Sie wendet mir ihr Haupt zu und fragt: Riffe, über die Paläste und Denkmäler, die auf Sand nur ruhenden Arbeiter, desien fleißige Hände von der Rast belohnt und wir?" gebaut sind. Die Wahrheit ist nur aufständig, weil der werden. Und jenes Haus dort, so unbeweglich stehen die l

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( Forts. folgt.)