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den Tagen der Revolution. Anstatt den revolutionären| Sragen entstehenden Meinungsverschiedenheiten gefährden die Kar-| fahren, um sich zu unterrichten. Seine Wbficht war nicht, mit dem Kampf des Proletariats zu fördern, würde die Haltung der toffelernte auf das allerschlimmste. Verkehrsausschus at perbanden. St hat sich deshalb auch hierfür gleichen Gewerkschaftsinstanzen vielfach zu einem Hemmnis Wie bereits in einer Notiz am Montag morgen an dieser keinerlei Vollmacht von der Reich oder Staatsregierung ausstellen des proletarischen Befreiungskampfes inmitten der Revo- Stelle darauf hingewiesen wurde, ist es dringend notwendig, daß lassen. Graef   hat at bollent Redy: an die Spike femer Ausfüh Iution. Der Wiederaufbau unserer Volkswirtschaft müsse ein die berufenen amtlichen Stellein durch energisches Gin- rungen die Forderung geftells, bide erähnten Beschlüsse ebenso sozialistischer sein. In Konsequenz dessen habe sich die Po- greifen eine Regelung der Verhältnisse in Ostpreußen   und in können von feiner Seite und unter feiner Umständen geduldet wer­formell zurüfgenommen werden mikten, wie sie gefaßt wären. Es litik des Verbandes auf den Boden des revolutionären den von ähnlichen Umständen betroffenen anderen Gegenden den, daß in das ausschlicklid#eh: be: Staatsregierung, Klassenkampfes und des Räte systems einzustellen. Davon Deutschlands   treffen, die ein schnelles und sicheres Ginbringen der die leitenden Beamten einzujeter me abzuberufen, eingegriffen erhoffen die Antragsteller den schnelleren und sicheren Sieg Kartoffelernte gewährleistet. wird. Damit würde besonders bei der Staatsbahnverwaltung und des Sozialismus, der in der siegreichen Weltrevolution des Nach eingehender Prüfung der Verhältnisse in einigen wich noch dazu in der jetzigen fritischen Zeit jede Sicherung des wichtig­Proletariats münden soll. tigen Kartoffelbezirken Ostpreußens   unterbreite ich hiermit fol- ften Betriebes preisgegeben. Nach dieser politischen Rundgebung wird die organi- gende Vorschläge: In allen Städten mit großer Arbeitslosenziffer Gbenso verhängnisvoll sind die Beschlüsse des Verkehrsaus­satorische Grundlage des neu emporsteigenden Ver- find sofort Aufrufe an die Arbeitslosen zu richten mit der Auf- schuffes gegen den Allgemeinen Gifenbabnerverband, die diesen Ver­bandes niedergelegt. Innerhalb des Verbandes sollen forderung, sich zur Einbringung der Kartoffelernte zu melden. band als gelben Verband" bezeichnen und joine Mitglieder zum die Mitglieder das weitestgehende Mitbestimmungsrecht er. Unter den fich meldenden Arbeitern muß eine sorgfältige Aus- Austritt zu zwingen suchen durch die Drohung, daß sie sonst ihre Arbeitsstelle verlieren würden. Demgegenüber ist es hoch anzu­halten. Ueber rein örtliche Angelegenheiten soll die Mit- wahl hinsichtlich der körperlichen Eignung für die Landarbeit erkennen, daß die Führer der Gewerkschaften selbst in Anbetradyt gliedschaft allein entscheiden, desgleichen über die Verwendung vorgenommen werden. Die Arbeiter müssen sich auf Grund eines des Ernstes der Zeit den Gedanken erwägen, in den Betrieben eine örtlicher Ertrabeiträge. Dort, wo das Vertretersystem durch alle Einzelheiten regelnden Vertrages für die Dauer von drei bis Art Burgfrieden zu erklären, um die ungestörte Arbeit und die geführt ist, sollen die Mitglieder mindestens vierteljährlich bier Wochen verpflichten. Gine frühere Auslösung aus dem Ver- Nuhe in den Betrieben zu sichern. Der Verkehrsausschuß in Frankfurt   ift eine wilde politische Gelegenheit haben, die Vertreter zu den örtlichen General- trag ist nur möglich bei außerordentlichen Umständen, wie ungu­versammlungen zu bestimmen. In Ermangelung nugbrin- reichende Arbeitsverhältnisse, Nichteinhaltung der getroffenen Ver- Vertretung, die nur einen Bruchteil der Arbeiterschaft hinter sich versammlungen zu bestimmen. In Ermangelung nugbrin­gender Arbeit werden die Mitglieder danach das Bergnügen einbarungen durch die Arbeitgeber, förperliche Unfähigkeit und hat. Etwa die Hälfte feiner Mitglieder find überhaupt nicht Eisen­haben, öfters zu wählen. Die Angestellten der Organisation tigte Nichtinnehaltung des Vertrages durch Wort: Wer die Eisenbahn besikt, hat die Hand an der Gurgel des außerordentliche Vorkommnisse in der Familie. Unberech- bahner. Sertel ist früher Vorsitzender des Frankfurter Zentral rats der Eisenbahner gewesen und von ihm: stamnit das drohende haben sich alljährlich einer Neuwahl zu unterziehen. Die den Arbeiter hat den Verlust der Erwerbs- Staates." an Ortsverwaltungen bedürfen keiner Bestätigung durch den rosenunterstübung für die noch laufende Ver­Vorstand. Zu der eigentlichen Forderung des Verkehrsausschusses, an den tragsdauer zur Folge, während der Arbeitgeber bei Aus- Präsidialsizungen beratend und mitbestimmend teilzunehmen, hat Betrachtet man den letteren Teil der Resolution Diß losung aus dem Vertrag durch seine Schuld für alle Kosten die Regierung bisher nicht Stellung genommen. Sie wird dies mann, so bleibt kein Zweifel, daß die syndikalistischen aufzukommen hat. Im einzelnen soll den fich meldenden Arbei- erst tun, wenn in öffentlicher Versammlung die Abfegung der Be­Arbeiterverbände hier das Organisationsmuster tern freie Fahrt zum Arbeitsort und zurüd, amten widerrufen und der Berkehrsausschuß seine Verrufserklärung abgegeben haben. Soviel Erfahrung und Kenntnis ein Tagesverdienst von mindestens von mindestens 7 Mart, gegen den Allgemeinen Eisenbahnerverband formell zurüdnimmt. sollte man allerdings auch den Anhängern der Resolution freie Verpflegung, Unterbringung in Heiz- Inzwischen hat nun eine Vollsizung der Eisenbahn­Dißmann zutrauen dürfen, daß gerade diese Organisations- baren Räumen und eine sich nach den mini- arbeiterausschüsse und Arbeiterräte Groß- Frankfurts mit form nie in der Lage war, positive Erfolge für die Arbeiter steriellen Verfügungen richtende Kartoffelmenge( 2 Pfd. allen gegen 4 Stimmen eine Entschließung gefaßt, in der es zu erzielen. Wollte man boshaft sein, so möchte man fast auf den durch Arbeiter eingeernteten Zentner) zugesichert werden. heißt: In der Voraussetzung, daß alle Vertreter der Ver­meinen, daß Dißmann und seine Anhänger im Auftrag derer während der Dauer der Tätigkeit in den Kartoffelbezirken haben waltung getvillt find, in Bukunft in loyaler Weise mit den handeln, die sie in hochtrabenden Reden durch die Weltrevo- die in Frage kommenden Arbeitsämter durch einen Vertreter fort- Vertretern der Arbeiterschaft zusammenzuarbeiten, verpflich lution und durch das Aufkommen des Sozialismus beseitigen laufend die Arbeits- und Wohnverhältnisse der Arbeiter zu über- ten sich die Versammelten, bei ihren Mandatgebern dafür ein­wollen. wachen und auf die sofortige Beseitigung irgendwelcher Mängel zutreten, den Beschluß der Versammlung vom 14. Oktober, hinzuwirken. betreffend die Entfernung der Herren Stapff, Lübke und Nach diesen Vorschlägen müssen sofort die Arbeitsämter der Straßburg  , rückgängig zu machen. Die Vertrauensleute und Großstädte die Hilfsaktion für die Landwirtschaft organisieren, Ausschußmitglieder betonen, daß fie für ideelle Forderungen während auf der anderen Seite mit Unterstützung des Landwirt- mit gewerkschaftlichen Mitteln kämpfen. Der Kampf gilt nicht schaftsministeriums und des Reichsarbeitsministeriums die land- einzelnen Personen, sondern dem System. wirtschaftlichen Arbeitgeber zur Innehaltung der zu treffenden Vereinbarungen veranlaßt werden müssen. Zu langen Erwägun­gen ist in der augenblicklichen Situation wenig Zeit. Gelingt es nicht, in drei, höchstens vier Wochen die Kartoffelernte einzubrin gen, so sind die Folgen nicht abzusehen. Carl Deerberg.

Die Entschließung läßt den Läuterungsprozeß erkennen, den das klassenbewußte Proletariat während der harten Zei­ten des Krieges und des Busammenbruchs durchgemacht hat. Darum der riesige Aufwand von Kraft und Stimme, das rücksichtslose Vorgehen gegen die Minderheit. Und darum die Anwürfe gegen Generalkommission und Vorstand des eigenen Verbandes! Die Art und Weise, wie hier über an­dere Ueberzeugungen gerichtet wird und das geradezu kläg­liche Gestammel des in der Entschließung liegenden Geständ­nisses fönnen auch dem revolutionärsten Proletariat die so notwendige Aufklärung nicht bringen. Wie lange noch wird die Arbeiterschaft sich solchen Sput gefallen lassen?

Kartoffelnot?

Der Frankfurter   Terrorismus.

Eine Anfrage.

Die Unabhängigen bezeichnen bekanntlich die Technische Not­hilfe als eine Streifbrecherorganisation. Unser Hinweis auf die Gefahren, die im Falle einer Lahmlegung der Elektrizitätswerfe Sen Patienten in den Krankenhäusern drohen, an denen drin. gende Operationen borzunehmen sind, wird wohl auch als

hang abgetan.

Am 14. Oktober hat ein Stoßtrupp", der aus einer An- Wäschen und Belanglosigkeit" von der Freiheit und ihrem An­Schwere Gefahren drohen der Kartoffelversorgung, wenn nicht waltsam in die friedlichen Bureaus der Direktion eindrang, Bier die Anfrage, ob es ihnen angenehm wäre, wenn mitten jammlung von Frankfurter   Eisenbahnarbeitern heraus ge­Wir richten daher hiermit an die Professoren Rotter und sofort Maßnahmen zur Einbringung der noch nicht geernteten Men- dem Präsidenten die Busage erpreßt, daß der Verkehrsaus- in einer Operation, die sie möglicherweise gezwungen sein könnten gen getroffen werden. In Ostpreußen  , einem Hauptkartoffel- schuß an den Direktionssigungen teilnehmen soll. bezirk, in dem die Ernte an sich durch die teiltveise ungünstige Nach den P. P. N." sind jetzt genaue Berichte eingetroffen, aus im Hedwigsfrankenhaus an dem schtvertranden Abgeordneten Witterung weniger ertragreich ist als in den Vorjahren, liegen in- denen u. a. befannt wird, daß der Verkehrsausschuß und seine Ge- Hugo Haase   vorzunehmen, das Lichs ausginge? Und folge des Mangels an landwirtschaftlichen Arbeitern Millionen folgschaft den Präsidenten Stapf am Leben bedroht hätten. Er falls dieses nach wenigen Sekunden durch das Eingreifen der Tech­Zentner Kartoffeln dem Verderben ausgesetzt in der sollte in eine rote Fahne eingewickelt und dann durch ein Fenster nischen Nothilfe wieder einsehen würde, sie sich in Verwünschungen Erde  . Die Versuche, mit Hilfskräften aus den Großstädten die auf die Straße geworfen werden. Nur seine Ruhe und Kaltblütig gegen die Streifbrecherorganisation" des Mörders Noste" et­Kartoffelernte einzubringen, scheitern einmal an den in Ostpreu- teit hätten ihn davor bewahrt. Inzwischen hat der Verkehrsaus gehen würden? Ben noch herrschenden Arbeitsbedingungen, zum anderen schuß in Frankfurt   in öffentlicher Versammlung den Rücktritt des aber an dem für unsere gesamte Volkswirtschaft außerordentlich Präsidenten und seiner Vertreter verkündet. Der Verkehrsausschuß­führer Hertel sagte am 14. Oftober vom Balkon der erstürmten" bedenklichen Moment der allgemeinen Arbeitsunluft. Die Land­Gisenbahndirektion, daß die Arbeiterschaft diese Machtprobe siegreich wirte, die bisher in jeder Hinsicht an die polnischen Arbeiter ge- bestanden habe. Nun gelte es einen neuen Vorstoß; darüber werde wöhnt waren, können fich mit den andere Ansprüche stellenden eine Versammlung stattfinden, die auch den Rüdiritt des Präfi­Großstadtarbeitern nicht abfinden, ebenso wie diese neben wenig denten verlangen werde. Eignung noch weniger Arbeitslust mitbringe. Die aus diesen Unterstaatssekretär Genosse Graef   ist nach Frankfurt   ge­

Ihr Arbeiter!

Bon Emile Verhaeren  .

Ihr Arbeiter, Millionen Fiebernde, Gepreßte,

Die Jhr, die Stirn vom Wahn nugvollen Werks umstrahlt, Als Sieger aufrecht durch die Zeiten schreitet, In wieviel Bildern namenlosen Heldentums, Gestählter Brust, mit wild und sichern Gesten,

In Ansturm, Dual, Triumph und endlicher Gewalt- Fühl ich die Beichen Eures ewigen Ruhms In meinem Innern tragisch ausgemalt!... Wie erzgeschmiedete heroische Gestalten, Ewig dem Werk gemäß, das immer höher steigt, Dwie in diesen Städten voll gefährlicher Gewalten Mein Herz fich heiß und brüberlich hin zu Euch neigt! D, diese Arbeit, wie sie finster, zäh und raftlos wütet, In Land und Meer und in der Erde   Eingeweide, Das einzige, das unsere Welt, die sich in Länder scheidet, Noch ehern wie ein Riesenring zusammennietet!

D Mannestaten, biel vergessen, taum genannt, Millionen Arme und nie träger Hände,

Und alle fie, vom einen bis zum andern Ende Zu einem einzigen Willen siegreich angespannt: Dem alten Weltall   nun das Siegel irdischer Gewalten Feurig und rot auf die besiegte Stirn zu drüden, Flüsse zu trodnen, Berge zu berriden

Und alle Ordnung, rings in Meer und Land, Nach einem neuen Willen zu gestalten.

Gegen den Kinoschund.

Wir fragen ferner, ob vont ärztlichen und vom menschlichen Recht auf Erhaltung ihres Lebens und auf Schutz durch die Ne­

Standpunkt aus in solchen Fällen nicht alle Stranten ein gleiches

gierung besitzen? Endlich ob die bange Sorge einer vor dem Ope­rationszimmer irgendeines Krankenhauses wartende Arbeiterfran nicht dasselbe Recht auf Erhaltung des schiver bedrohten Lebens ihres Mannes hat, wie die Verwandten eines Arbeiterführers?

Filmfabrikanten, Lichtspieltheaterbefizer und Mitgliedern des Aus-| Szenen im Verbrecherteller, in dem jeder einzelne Darsteller ein schusses zusammensetzen. Weiter ist in Aussicht genommen, im Thp ist. Einbernehmen mit den Lichtbildtheaterbesitzern eine freiwillige Glänzend ist die schauspielerische Leistung Wegeners, des Ver­Kontrolle der Kinos dahin zu organisieren, ob Jugendliche unter 16 Jahren sich unter den Besuchern befinden. Für diesen Ueber­wachungsdienst haben sich bereits eine sehr große Zahl geeigneter Personen zur Verfügung gestellt.

brecherkönigs, aufgebaut auf einer geradezu monumental wirkenden Mimik. Von einer rührenden, fremdartigen Schönheit ist die von Ernst Deutsch   verkörperte Gestalt seines Mitsträflings, des torsischen Eifersuchtsmörders. Lyda Salmanowa und Paul Hartmann als Viebespaar, Else Berna, Sophie Pagah sowie alle übrigen Mit­wirkenden bieten gute abgerundete Leistungen. Bolles Lob ber­dienen Regie, Ausstattung und die photographische Aufnahme. gd.

Die zuständige Stelle des Polizeipräsidiums steht diesen Be­strebungen sympathisch gegenüber und auch die Lichtspieltheater­besizer selbst dürften sie so wird in dem Ausschußlager erhofft im eigenen Intereſſe wohl unterstützen. Wir werden ja bald das Kino als Sache der Volkspflege. Im städtischen Verwal. sehen, in welcher Weise das übermächtig gewordene Filmkapital tungsausschuß zu München   ist ein Antrag durchgegangen, der prin­versuchen wird, sich mit dem Ansinnen abzufinden, sein Ziel, un- zipiell die Kommunalisierung der 58 Münchener Kinotheater er. gehemmt Riesenprofite einzuschaufeln, hinter boltsethische Pflichten lärt. Bis es so weit sei, soll die Lurussteuer für Rinos verdoppelt rüdwärts zu konzentrieren. Es ist praktisch, sich von vornherein werden, die gegenwärtig der Stadt 1394 000 m. einbringt. Aus auf pfiffige und heftige Widerstände gefaßt zu machen. Die Aus- dieser Steuer allein kann man auf die Einnahmen der 58 Kino­Herren einigermaßen schließen. Selbstverständlich erheben nun sie sprache, die neulich stattfand, zeugte davon, daß dieses Kapital den eine gewaltige Agitation. Aber nicht nur sie. In den Preßerörte Absichten des Ausschusses mit recht vollendeter Verständnislosigkeit rungen werden alle wirklichen und angeblichen Schwierigkeiten gegenübersteht. Burzeit haben die Berliner   Filmkapitalisten von der Kommunalisierung" mit besorgtesten Mienen hin- und her­ihrer Position noch nichts geopfert. Alle Groß- Berliner   Pläne be- gewendet, auch an solchen Stellen, die sich sonst über den Sau­finden sich gegenwärtig noch im Stadium unverbindlicher Vorbe- stall" der gegenwärtigen Kinowirtschaft einigermaßen offen sprechungen unter den Interessenten und es sind auch eine Reihe äußern. So berichtet Ferdinand Arenarius im Kunstipart" von Bedenken gegen die praktische Durchführung dieser Maßnah- über diese Münchener Vorgänge. Er sagt, er erwähne das als ein Beispiel dafür, wie wenig die Forderungen der Sache den Men men geltend gemacht worden.

In nächster Zeit wird der Groß- Berliner Ausschuß für die Be- schen noch bewußt sind, und dann prägt er folgende Säße: Das Kino ist eine Sache der Volksbildung, der tämpfung der Schundliteratur eine große Jugendversamm Volksgesundheit, der Voltspflege, genau ebenso wie I ung einberufen, zu welchem Zwecke der Ausschuß sich mit den Jugendorganisationen aller Barteirichtungen in Verbindung sehen

wird.

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Der neue Wegener- Film. Paul Wegeners mit Spannung er­warteter neuer Film Der Galeerensträfling  " rollte Freitag zum erstenmal im 1. T. Kurfürstendamm über die Leinwand. Wegener ist bekannt als Bahnbrecher auf dem Gebiete des Films. Er ist ber Schöpfer eines eigenen Stiles, der in seiner Weiterentwicklung vielleicht einmal der künstlerische Stil des Filmes schlechthin wer­den wird, insofern als er auf den in der Filmtechnik liegenden, ganz Um die Auswüchse auf dem Gebiete der Kinovorführungen, besonderen, phantastischen spukhaften Möglichkeiten beruht. insbesondere die ungünstige Beeinflussung der Jugend gründlich zu Auf dieser Bahn bedeutet Wegeners letter Film, wenngleich bekämpfen, ist bekanntlich ein Reichsfilmzenfurgesetz geplant. Da er fich uns als" Phantastischer Film" präsentiert, feinen Fortschritt. bekämpfen, ist bekanntlich ein Reichsfilmzenfurgeses geplant. Da was in ihm vorgeht, das sind alles höchst reale, als Tatsachen mög­bis zum Inkrafttreten dieses Gesetzes noch geraume Zeit vergehen liche Ereigniffe, benen freilich mit dem ganzen Apparat des modern dürfte, ist man in mehreren Städten zur Selbsthilfe geschritten. ften izenischen, schauspielerischen und photographischen Filmfönnens Es sind dort im Einvernehmen aller Interessenten freiwillige zu Leibe gegangen wird. Schußmaßnahmen getroffen worden, die darauf hinauslaufen, eine Wegener hat aus Balzacschen, vor allem dem Roman Bater beffere Auswahl der Filmdarbietungen herbeizuführen und die Ju- Goriot" entnommenen Motiven eine spannende, manchmal leider gend von dem Besuch der Kinos, soweit diese nicht einwandfreie etwas start ins Kinoromantische, mit psychologischen Unwahrschein­Films spielen, möglichst fernzuhalten. Dem Beispiele biefer Städte lichkeiten rechnende Handlung aufgebaut. Mit zu dem Stärksten, will man nun auch in Berlin   folgen. was bis jetzt überhaupt im Film geschaffen ist, gehört zweifellos die Diese Bestrebungen werden besonders von dem Groß- Berliner Ginleitung, die im Bauch der Galeere" spielt und in Bildern von Ausschuß zur Bekämpfung der Schundliteratur verfolgt, dessen einem fast brutal wirkenden Realismus und einer tiefen Eindring­lichkeit und Schönheit die Leiden der Galeerensträffinge schildert. Vorsitzender Stadtrat Sassenbach ist. Wie wir hören, trägt Jn den späteren Aften ist dann das Balzacjche Milieu der Empire­man fich mit dem Gedanken, für Berlin   eine freiwillige Filmzenfur zeit in Deforation, Kostüm und Gestalten ausgezeichnet getroffen. zu schaffen, beren ausübende Bersonen fich aus Bertretern der Besonders gut gelungen find bie bei Rembrandtbeleuchtung gedrehten

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die Volksschule eine ist, und es ist ebenso unsinnig, wenn man ein Kino auf möglichst hohen Profit leitet, wie wenn ein Jrbelie­biger eine Schule aufmachen und sie auf möglichst hohen Profit leiten wollte." Volkswirtschaft mit Geistesgut!" wann endlich wird man diese Forderung in ihrer alles geistige Leben erfassenden Bedeutung begreifen?"

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Diese sehr treffenden Säbe können als ein Leitspruch voran­stehen in dem Kampfe, der jetzt in Fluß gerät.

Bon Büchern Wilhelm Raabes, dieses großen deutschen Er­zählers, find nicht weniger als fünfviertel Millionen in den legten fünf Jahren verbreitet worden gegen nur eine Viertel" million in den borhergegangenen fünfzig Jahren. So wurde feft­gestellt auf der Haupttagung der Gesellschaft der Raabe- Freunde, die eben stattgefunden hat. Wer sich den Dichter erobert hat- manchem gelingt das nicht sogleich der weiß, daß festigende Wirkungen ausgehen von seiner Erzählerkunst, die auf dem Grunde eines tiefen, gütigen, weisen Lebenshumors ruht.

Mutter und Kind. Der Verein für Bollshygiene Groß- Berlin( e. V.) veranstaltet im Bürgerfaal des Rathauses, Eingang Königstraße, eine Reihe unentgeltlicher Borträge. Zunächst spricht am 22. Oftober, 8 Uhr abends, Prof. Dr. Franz: Die Pflege von Mutter und Kind vor und nach der Geburt".

Knut Hamiun Abend, Friedrich Mo eft liest am 23. Dktober, abbs. 7%, Uhr, in der Reicherschen Hochschule, Fasanenstr. 38, Novellen des dies­jährigen Nobelpreis- Trägers Knut Hamiun.

Der Berliner   Aerzte Chor( Dir. Dr. Kurt Singer  ) veranstaltet Hinterbliebenen gefallener Aerate Groß- Berlins: Schicksalslied" von Brahms  , am 23. Oftober in der Hochschule für Winfit ein Stonzert zum Besten der Schidjal und Mensch Dde v. Math. Wesenbont, Mufit von Sternfeld, Brometheus v. Aijat.