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Nr. 545 36. Jahrgang

2. Beilage öes vorwärts

Voonerstog, 2Z.Gktober191y

Wilhelms Taktlosigkeiten. Der Exkaiser läßt Ferdinand Bonn wegen des Plagiats an seiner Persönlichkeit, begangen durch den von Bonn ver- faßten und gespielten Kaiserfilm, verklagen. Wir fragten schon einmal: was wird Wilhelm machen, wenn Bonn vor Ssrichi den Wahrheitsbeweis für die zahllosen Taktlosig« keilen des einst von ihm vergötterten Monarchen antritt?! In den soeben erschienenen Lebensennncrungcn des Bot­schaftsrats a. D. Freiherrn v. Eckard st ein(Verlag von Paul Leist. Leipzig ) wird einiges Tatsachenmaterial für die politischen Taktlosigkeiten Wilhelms beigebracht, v- Eckard- stein ichildert. wie Wichelm bei seinem Beuuh in Cowes 1895 seine Großmutter, die Königin Viktoria von England, durch seine Taktlosigkeiien erheblich brüskiert hat, was immerhin als Familienangelegenheit, wenn auch nicht ohne politische Bedeutung betrachtet werden kann. Aber Wilhelm führte in Towes noch einen weiteren Zwischenfall herbei, den v. Eckarb-! stein folgendermaßen schildert: Wilhelm II. hatte sich von den Leiden neuen Kreuzern Wörth und WeißenLurd nach CoweS begleiten lassen, um sich 'einem Onkel und der englischen Merrine gegenüber mit diesen mf da« modernste ausgerüsteten Kriegs fahrzeugeimzu brüsten. Ilm Jahrestage der Schlacht von Wörth hatte er auf dem Kreuzer gleichen Namens eine seiner üblichen herausfordernden Reden gehalten und damit nicht nur in Frankreich , das gerade im Begriff stand, in freundschaftlich« Beziehungen zu Deutschland zu treten, sondern auch in England Anstoß erregt. Tie englische Regierung wie auch die öffentliche Meinung faßten es als einen Mangel an Takt auf. daß Wilhelm ll. sich englische Terr-torialgcwässer für seinen extravaganten Redeschwall ausgesucht hatte. Infolge» dessen erschienen in der englischen Presse, vor allem in dem da.- i�ligen Hauptorxvn der konservativen Partei, demStandard", i Artikel, welche das Perhalten de? Kaisers scharf kritisierten und ihm anheimstellten, sich kür seine herausfordernden Reden in Zukunft lieber auf deutsches Territorium zu be» schränken., Freiherr v. Eckardstein schildert dann weiter, bis er zu der berühmten nnd berüchtigten Burendepesche an den Prä- sidenten Krüger kam. Er schreibt: Allgemein war in England wie in Deutschland die Ansicht vorherrschend. Wilhelm� II. babe das Telegramm während einer Eisenbahnkahrt persönlich verfaßt und unterwegs durch einen Flügeladjutanten absenden lassen. Nach Aussage eines Augenzeugen, de? damaligen Staatssekretärs deZ NeichSmarine. amrs, Admira! von Hollniann, verhält sich aber der Tatbestand! ganz anders. Der Adiniral schildert« mir den Vorfall wie folgt: Am Tag« des Pelanntwerdens des Jamesonein falls in die; TranSvaalrepublrk kam der Kaiser vom Neuen PalaiS bei PotS- dam nach Berlin . Ich selbst war an dem Vormittag an welchem der Kaiser in Bersin eintraf, zum Vortrag bekohlen. Gleich nach 'einer Ankunft empfing er mich im königlichen Schloß und nach beendetem Vortrag saptSwer zu mir. ich möchte ihn nach dem Auswärtigen Amt begleiten, denn er werde dort vom Staats» 'ckrctär von Mar'llxill und dem Direktor der Kolonialabteilung. Geheimrat Ka'fer. envartet. um angesichts der durch den Jame» oneinfall ge>ch<nfeni-n Lag« wichtig« Beschlüsse zu fassen. Im brig-n streifte er mrr gegenüber diesen Zwischenfall nur ganz i urj und ich hatte den Eindruck, als messe er ihm gar deine so roye B-doutung bei. In Begleitung des Kaiser » befand sich. 's er zur Wilhelmstraße fuhr, auch der Flüaeladjutant Admiral 'N Senden. Ich selbst war bereits vorausgefahren und erwartete n Kaiser in der Vorballe. Freiherr von Marschall er»! artete ihn dort ebenfalls. Gleich nach der Begrüßung meldete f r dem Kaiker, er habe in Gemeinschaft mit dem Geheünrat aiser ein Telegramm an den Präsidenten Krüger verfaßt und 1 �ürde ti seiner Masestät zur Genehmigung vorlogen. Als dem Kaiser d«r Ensivurf des Telegramms gezeigt wurde, bemerkte er: i Woran das Telegramm in dieser Fassung abgeht. waS wird dann au« unfern Beziehungen zu England? Ist e» denn überhaupt noiwendig. solch ein Telegramm an den Prä- sidenten Krüger zu schicken?" Darauf erwiderte Freiherr von! Marschall:Nach meiner lleberzeugung erscheint eS unbe- dingt notwendig, der Welt zu zeigen, daß die kaiserliche Regierung!

vom moralischen wie auch Rechtsstandpunkt diesen frevelhasten Einfall englischer Freibeuter auf das schärfste verdammt." Dann mischte sich Geheimrat Kaiser ins Gespräch und sagte:In meiner Eigenschaft als Kolonioldirektor kann ich mich der Ansicht de» Herrn Staatssekretärs nur anschließen; auch auf die Psyche der eingeborenen Bevölkerung in unseren afrikanischen Kolonien müssen wir Rücksich: nehmen und zeigen, daß Deutsch- land das mächtigst« Reich in Europa (!) ist, welches vom Rechts-

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standpunkt aus solche flagranten Ncbevarisf« nicht duldet." Darauf antwortete der Kaiser:Na gut, dann mag daS Telegramm abgeben, nur möchte ich. daß der PassuS in der Mitte, welcher doch vielleicht gar zu schroff ist, fortbleibt." Freiherr von Marschall strich darauf in dem Entwurf den MittelvassuS aus, der Kaiser loS das Telegramm in dieser verkürzten Form noch einmal durch, erteilte die Genebmigimg zur Absentumg und fuhr zum Schloß zurück." Dies ist der Tatbestand, welchen mir ein Augenzeuge wie der Admiral von Hollmann im Jun! l8öS in Kiel an Boich der Tampfvachi deS verstorbenen Friedrich Krupp in Gegenwart des Admirals Wilhelm Schröder erzählte. Mag danach auch die Hauptschuld an dem blödsinnigen Schriftstück den Freiberrn v. Marschall treffen, so steht doch fest, daß Wilhelm diesen verhängnisvollen Schritt genau gekanntund gebilligt hat.

Deutsche Nationalversammlung. 105. Sitzung, Mittwoch, den 22. Oktober, 11 Uhr. Am Regierungstisch: Mayer. DaS HauS ist nur schwach besetzt. das Nekchssttzatzmknjsteriam. Abg. Koch- Düsseldorf CTnat Vp.): Für Spandau sollen bis- her'200 Millionen unproduktiv verausgabt worden fein. Dort be- stehen neben den Arbeiterräten Noch Betriebsobleute, und daneben noch GewerkichaftSobleute, d'« alle der Arbeft nur zusehen. Die Arbeiterschaft in Spradau verlangt, daß diese Personen beseitigt werden. Im Etat werden'22 Millionen für den Bau einer Woh- nung für den Reichspräsidenten und 20X Millionen für den Neu- bau des Ministerium» des Innern gefordert. Wir baber. soviel Schlösser, daß man kerne neu« Wohnung für den Reichspräsidenten zu bauen braucht. Generaldirektor der Reichsbetriebe Wriulig: Die Betriebe sind jetzt noch nicht au» den Verlusten heraus. Sie find belastet mit einer ganzen Reihe von Abschlüssen, die mit Verlust zu berechnen sind. Es handelt sich dabei um Aufträge, die in der Not und plan» l o S angenommen worden sind. Die Gewährung von BeschaffungS - boihilfen hat der HanShaltSausschuß abgelehnt, weil die Lähne in den Reichsbetrieben schon früher wesentlich erhöht worden sind. ES ist nicht riebtig. daß die Löhne niedriger als in der Privatindustrie sind. Wir brauchen große Bureaus, in denen die Leute sich gegen-

seitig kontrollieren, denn eS muß unbedingt fleißig gearbeitet wer- den. Bayern. <Sachsen und Württemberg haben sich uns noch nicht angeschlossen, wir haben daher keine Einwirkung auf diese Siaaten. Es handelt sich im ganzen um eine Umstellung von 30 Berrieben. Die Beamten müssen den Arbeitern mit gutem Beispiel voran- Zehen.... Abg. Mareizky(D. Vp.): Wenn die Rechissozialisteu m ruck- sichtsloser Kritik den Unabhängigen den Rang abzulaufen versuchen. lo zeigen ste damit, daß sie ior Ziel iür verloren geben, wie es ja auch beute wirklich zu lein scheint. Jedenfalls sind w�r r die Hoff­nung Deutschlands (zur Linken) mehr als Sre.(Gelächter.) Abg. Brühl (U. Soz.): Tie�Arbeiterräte sind es gewesen, die zuerst die Verschleuderung von Staatseigentum zu verhindern such- ten. Bei der Schließung der Spandauer Werkstätten sind lediglich politische Gesichtspunkte maßgebend gewesen. Unter dem neuen Kur? sind die'gesamten Errungenschaften der Revolution wieder verloren gegangen. Die Selbstverwaltung der Arbeiter besteht nur noch auf dem Papier. Wie kommt es, daß die Arbeiter» welche der U. S. P. angehören, nicht mehr in die Staatsbetriebe hinein- gekommen sind? Der angekündigte Gesetzentwurf, nach welchem den Arbeitern» die ihnen durch die Umstellung der Betriebe er- wachsene» Schäden ersetzt werden sollen, muß sobald als möglich kommen. Die Werke sollten lieber nach wirtschaftlichen nnd sozia- len als nach kaufmännischen Prinzipien geleftet werden. Die Arbeiter müssen um ein paar Pfennige Lohn in lange Ver- Handlungen und in Streiks eintreten, auf der anderen Seite aber zahlt man Eebölter bis zur Höhe von 20 000 M. monatlich. Unter gesamtes WirtsckaftSleben mutz auf sozialistische Grundlage ge- stellt werden.(Beifall bei den U. Soz.) Nach einer kurzen Berichtigung des Ministerialdirektors Kautz wird die allgemeine Aussprache geschlossen und eine Entschließung der Mehlbeitkparteien. die bestimmte Grundsätze für die Fort- führung, Auflosung und Verwaltung der ehemaligen HeereS- betriebe aufstellt, angenommen. In der Einzelberatung spricht Abg. Stahl(Soz.): DaS Treiben der Unabhängigen und Kommunisten ist schuld an der Schließung der Spandauer Werkstätten. Der Terror ein- zelner mußte unled'ngt gebrochen werden. Unter dem Regime der Unabhängigen ist systematisch nicht gearbeitet worden. Be- züglich der politischen Gesinnung des Arbeiters wurde bei der Einstellung kein Unterschied gemacht. Entscheidend war, ob der Arbeiter vor dem Krieg schon dem Betrieb angehörte. Einzelne Gehälter von Beamten gehen weit über das Maß des� Erlaubten hinaus, aber die Herren müssen jetzt zeigen, was sie können. Der Abd. Maretzky bat' von Spandau Märchen erzählt. Kein Arbeiter weint den eingeschmolzenen Kanonenrohren Tränen nach.(Abg. Maretzky: O ja. Gott sei Tank, gibt eS noch solche Arbeiter!) Die Privatindustrien haben sich l wie Hyäne» auf die Staatsbetriebe gestürzt. Die Privaiindusftie hat sogar«e- fälschte Ausweise benutzt, um Material aus �Spandau hcrauSzube-. kommen. Ich habe damals als Reichskommissar alles geian, um den" Staat vor Millionenschäden zu bewahren. Meist sind Beamte schuld, die mit der Großindustrie in Verbindung stehen. Das Reichs- verwertungsamt heißt im Volksmund Reichsverschiebungsamt. Kasernen müssen zu Wohnzwecken bereitgestellt. Truppenübungs- Plötze, soweit als möglich, für Siedlungen. Baracken für Kleirnvoh- nungen freigegeben werden. Ueber die entlassenen 200 000 Arbeiter darf man nicht mit einer Handbewegung zur Tagesordnung über- gehen, sondern man muß alles daran setzen, die Slaatsbetriebe um- zustellen. Auch die Pulverfabriken in Hanau und Plauen dürfen nicht kurzweg geschlossen werden Die Selbstverwaltung der Ar- beider und Angestellten muß in Spandau endlich durchgeführt wer- de».(Lebh. Beifall b. d. Soz.) Abg Zuöeil(U. So,.): Abg. Stahl bat indirekt zugegeben, daß er an der Schließung der Spandauer Betriebe schuld ist und daß unabhängige Arbeiter nicht mehr aufgenommen werden. Auch in den Staatsbeiriehan reißt der Brauch ein, daß über 40 Jahre alte Arbeiter nicht aufgenommen werden. Für Offiziere waren Abfin- dungSsummen vorhanden, für Arbeiter hat man keine Mittel. ES wird sehr viel über Wcrkzeugmangel geklagt, trotzdem gehen«mmer noch große Mengen inS Ausland. Auch den Kieler und Kasseler Staatsarbeftern müssen Beihilfen gewährt werden. Abg. Stahl(Soz.) weist die Angriffe ZnbeilS zurück und will seine Teilnahme an der Schließung der Spandauer tzeereswerk- stätten klarstellen, wird aber vom Prästdenten daran gehindert.

Montrose.

Detektivroman von Sven Slbestad. Uebcrsetzung von Julia Koppel. (Lap�ri�dt by Georg Müller Verlag, München .) Bei Redaktionsschluß" so endet die Darstellung erfahren wir. daß man noch nichts von dem Abb6 weiß. Die letzte Spur des verschwundenen Priesters ist der Fetzen seines RockeS, den die Schutzleute an dem Gitter gefunden haben." Diesen Artikel laS Asbjörn Krag, während er auf der Fensterbank in Detektiv KellerS Kontor faß. Nach beendigter Lektüre legte er die Zeitung beiseite und wandte sich dem Fenster zu. Die Räume des Polizeiamtes gingen auf einen großen, offenen Platz hinaus, auf dem mehrere Straß:n mündeten und wo es von dem Verkehr der Großstadt brauste. Krag war ollein im Zimmer, aber er schien aus jemanden zu warten, denn er sab mehrmals ungeduldig auf seine Uhr. Schliesslich ging die Tur auf und Keller kam herein. ..Der Mann hat recht", sagte Keller und reichte Krag ein Stück Papier.Es scheint wirklich, daß Abb6 Montrose sei-e Aufzeichnungen auf solche kleinen Papierfetzen machte. Ich bebe mehrere solche gefunden." Während Krag den Zettel las, vertiefte Keller sich in die Tog�'eitung. die Krag beiseite geleat hatte. DaS Stuck Papier , das Keller Krag gegeben hatte, war «ine abgerissene Seite von einem Block, auf der folgendes stand: Gabe Gartenarbeiter S. für sechs Arbeitstage dreißig Kronen ausbezahlt." Daun kam doS Datum: 1. Mai. Das ist eine Entlastung für ihn." sagte Krag,wir wollen ibn ober trotzdem in Gast behalten." Natürlich." antwortete Keller und blickte von der Zei» hing auf...Die Tageszeitung weiß übriaens noch nicht? von der Verhaftung," fügte er hinzu...und das ist gut. Tiefe verfluchten Renorter mit ihrer Geschwätziakeit verderben uns immer da? S�iek. Ter Abb� ober ist nach immer verschmun- den und der Schreck in der Gemeinde ist aroß. Marn. seine alte HanSfältenn. bot den ganzen Vormittag aeweint.?>?ch habe eben d«n Rapport von unserem fliegenden KorvS bekom­men. nirgends eine Svnr. obaleich das ganze M-wonnaise- Viertel kreuz und quer durchsucht worden ist."(Mayonnaise-

j Viertel wurde in der Polizeisprache jener unruhige und chao- . tische Stadtteil genannt, der hunderttausend mehr oder weni- } ger zweifelhafte Individuen beherbergte und der seine schmutzigen Ausläufer bis zu dem vornehmen Viertel er- streckte, wo die katholische Gemeinde ihre Kirche, ihr Hospital und ihren großen Garten hatte.) Keller schlug mit der zusammengefalteten Zeitung gegen sein Knie. Wenn ich nur begreifen könnte." sagte er,was mit der Entführung des Priesters bezweckt wird. Tot oder lebendig haben sie ihn mit sich geschleppt. WaS in aller Welt wollen die Herren Verbrecher damit erreichen? Ist eS ein« Er- pressungsfache, eine Entführung?" Warum gerade Abbs Montrose entführen, der weder Familie noch Freunde hat?" sagte Krag.Und gesetzt den Fall, daß die Verbrecher ihn umgebiacht haben. aus einem Toten kann man doch kein Geld mehr herausschlagen." Nein eben. Wozu dann aber all diese Umstände? Be- denken Sie. die Verbrecher baben ihn über daS Gartengitter imd mit in die Mayonnaise geschleppt. Ist es nicht auch seltsam, daß keiner Zeuge dieses ungewöhnlichen Schaissviels gewesen ist? Wozu wollen Sie nun greifen? Dem Arrestan- ten noch weiter zu Leibe gehen?" Nein," antwortete Krag,ich will ihn bis auf weiteres in Ruhe lassen, �ch erwarte eine Mitteilung vom Hafen. Ich kann nämlich dos alte Seemannslied von den bunten spanischen Forben nicht vergessen." Dieses Gespräch fand ungefähr um ein Ubr mittags zwischen den beiden Detektiven statt. DoS Gespräch verriet. daß sich etwas Wichtiges ereignet batte: Man hatte eine Ver- Haftung vorgenommen. Tiefe Verhaftung war noch ein Ge- heim"!s für die große Oeffentlichkeit. WaS war es was sich ereignet hatte? Folgendes. A?hsörn Krag und Keller hatten, nachdem der vargeschriedene Rapport mit dem danrnehörigen Ver-eich- nis üher die gefundenen Sachen abaesKlossen war. die Lbri- aen Beamten sortaeschickt Dürrns hatten die beiden Detek- tivs in einer Konferenz die Umstände zu sammeln versucht. die für die augenblickliche Lag« Bedeutung haben konnten. Es gab genüaend Svuren. Krag batte gesagt: Eine? ist sicher: Die Verbrecher sind überrascht worden. Ein beftiaer Kamvf hat ftattg-funden. höchstwahrscheinlich 'wischen ihnen nnd dem Abb6. Er bat sich tüchtig verteidigt. Darauf deutet das Aussehen des Zimmer und die Sachen,

die die Verbrecher in der Hitze des Gefechts verloren haben. Diese Gegenstände, das Halstuch, die Photographie, der To- baksbeutel usw. verraten gleichzeitig, daß die Perbrecher wahr- scheinlich zwischen dem Pack zu suchen sind, das sich in dem Schlupfwinkel des Mayonnaise-Viertels aufhält. Mehrere dieser Sachen leiten zu direkten Spuren hin, vor allen Dingen die Photographie." Es ist die Photographie einer jungen Dame." fuhr Krag fort,eines jener hübschen, sympathischen, jungen Mädchen. wie man ste zu Tausenden in den Zigarren- oder Modege- schästen der Stadt findet. Wahrscheinlich ist sie die Braut eines der Verbrecher und beißt Anni, oder Dolli oder Polli oder dergleichen. Die Photographie ist augenblicklich der beste Wegweiser, der zur Aufklärung des Verbrechens führen kann. Lassen Sie uns dem Wegweiser folgen. Auf der Rückseite der Photographie steht nämlich Name und Adresse des Ateliers, abgesehen von der Nummer 2.997 und dem bekannten Satz:Die Platte wird für Nachbestel- hingen aufbewahrt." Ferner ist die Photographie ziemlich schmutzig und scheint seit längerer Zeit von dem Besitzer in der Tasche aetraaen zn sein. Eine genaue Untersuchung wird wahrscheinlich Fingerabdrücke und weitere Merkmale an den Tag bringen." DaS alles war der Grund, weshalb Photograph Aren- dorff bereits morgens um sechs Uhr aus dem Bett geboll wurde und die beiden Herren in sein Atelier begleiten mußte. Eine Minute später war man sich darüber klar, daß die Photographie die Frau des Arbeiters Arnold Singer, Hu- sarenweg 28, darstellte. Um sieben Uhr befanden Krag und Keller sich vor Nummer 28 auf dem.Lmsarenwea. Gier stießen sie auf einen Mann, dem sie die Photographie zeigten, und der sagte: DaS ist das Bild meiner Frau und die Photographie gehört mir." Die Einzelheiten bei der Begegnung zwischen den Detek- tiven und diesem Mann aber waren derartig, daß sie die arößte Bedeutuno kür die Entwicklug dieser sonderbaren Sache bekommen sollten. Darum ist es nötig, auskührlicher auf das Geschehene einzuaeben. von dem Augenblick, wo die Detektive das Atelier des schlaftrnnkenen BHotogrcpben verließen, bis zu der Be- gegnung mit dem Mann auf dem Husarenweg. Also: Krag und Keller verließen den Pbotogravben. (Forts, folgt)