ficherlich auch in den verständigen Kreisen der Landwirtschaft noch lebte. Da der Delinquent nicht stehen konnte, wurde er an der bei den Elternbeiratswahlen die Lehrkräfte sich jeder direkten und gegen eine so ungesunde Gestaltung der Wirtschaftslage Ein-| Sinrichtungsstelle auf einen Schemel gejezt und dann der indirekten Einflußnahme, enthalten müssen. Eine zweite von spruch erhoben würde. Die weitere Folge wäre, daß bei dieser immer wieder zusammenbrechende Oberkörper mit einem Oestreich vorgelegte und gleichfalls angenommene Resolution er ganz fünstlichen Preissteigerung die Raufkraft des vier Meter langen Strid an einen Pfahl geschnürt. Es sucht den Zentralvorstand der S. P. D., möglichst bald und jedenGeldes im Inland abermals erheblich sinft, scheint, daß diese Vorbereitung auf die Soldaten Eindrud gemacht falls noch vor der allgemeinen Reichsschulkonferenz eine onfe der Umlauf der Bahlungsmittel sich um ein bat. Sie zielten unsicher, und man sah, daß nach der Salve der Vielfaches steigern würde und damit erst Er- Störper sich noch bewegte. Erst ein auf zwei Schritt abgegebener schütterungen im Wirtschaftsleben eintreten nadonschuß in den Unterliefer führte den Tod herbei, müßten, die alles bisher Dagewesene überschreiten. Herr Gothein wendet sich gegen die Zuwendung der Preissenfung für Lebensmittel aus Staatsmitteln. Gewiß hat diese 8u
weifung ihre ſehr bedenklichen Seiten. Wenn er dagegen Gemeindevertreter- Konferenz
soll
der S. P. D.
rena aller in der Parteiorganisation tätigen Sungspolitiker zur Härenden Aussprache und Beschlußmännlichen und weiblichen Pädagogen und Bil= fassung über das Schul- und Bildungsprogramm der Partei ein auberufen. Der Parteivorstand soll dahin wirken, daß zur allgemeinen Reichsschulkonferenz die Vertreter nicht nach der Stärke ber zum größten Teil auf die Politik der bürgerlichen Barteien festgelegten Lehrerorganisationen, sondern nach der Stärke der politischen Parteien berufen werden. Bugestimmt wurde schließlich noch dem Antrag, daß der Schulausschuß Richtlinien für die Elternbeiratswahlen ausarbeiten soll.
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erklärt, daß die natürliche Verteuerung der Lebenshaltung durch entsprechende Löhne und Gehälter ausgeglichen werden müsse, so würde sich dabei die Belastung der Reichskasse, der Ueber die Sozialisierung des Schulbuchhandels Einzelstaaten und der Kommunalverbände kaum geringer gereferierte Stadtv. Dr. Witte Berlin . Die von ihm erläuterten stalten, als die Aufwendungen heute aus Reichsmitteln. Das traten am gestrigen Sonntag zu einer Konferenz zusammen. Die sozialdemokratischen Gemeindevertreter von Groß- Berlin Leibjäße des Schulausschusses heben hervor die Möglichkeit billigerer Beispiel, daß England und Frankreich Preissenkung für Der Ausschuß für Schul- und Erziehungsfragen hat sich mit buchberlegern, der Ausschaltung aller tapitalistischen Interessen, und besserer Herstellung, der Beseitigung des Monopols von SchulBrot gleichfalls vorgenommen haben, behagt Herrn Gothein der Frage der Elternbeiräte beschäftigt und Leitfäge auf der schnelleren Beseitigung chauvinistischer, militaristischer und tonnicht, er glaubt, daß diese Staaten nicht lange mehr diesen gestellt. Sie wurden gestern der Bollversammlung vorgelegt mit feffioneller Einschläge, der zielbewußten und systematischen VerZustand aufrecht erhalten. Gerade dieses Beispiel ist für uns einem begründenden Referat des Stadtrats Prof. Destreichbesserung der Schulbücher unter Berüdsichtigung aller Fortschritte außerordentlich lehrreich. Beide Staaten zahlen nicht an- Schöneberg . Noch kurz vor der Revolution hatte der damalige und Reformwünsche. Die Zahl der Schulbücher soll möglichst be nähernd den hohen Preis für Getreide auf dem Weltmarkt Kultusminister burch Erlaß vom 1. Oktober 1918 Elternbeiräte schränkt werden. Die Auswahl foll in jeder Schule in einer Fachwie wir, weil ihre Valuta sehr viel günstiger steht als die und Schulausschüsse festgesezt. Jener durchaus reaktionäre Grlaß tonferenz nach Aussprache mit den Glternbeiräten erfolgen. Mit deutsche. Dennoch gewährt Frankreich zur Senkung der ersetzt werden durch einen neuen, dessen Entwurf vor wenigen der Sozialisierung des Schulbuchhandels soll die unentgeltliche Brotpreise einen jährlichen Buschuß von 12 Milliarden Lehrerschaft beraten worden ist. Im Gegensatz zu den sozialisti einer kurzen Diskussion, in der auch die finanziellen Schwierigkeiten Tagen im Ministerium unter Hinzuziehung von Vertretern der Lieferung der Bücher für die Schulkinder eingeführt werden. Nach Frant und England sentt den Brotpreis auf zwei Drittel fchen Lehrern haben dabei alle Lehrerorganisationen auf die be- der Gemeinden betont wurden, fanden die Leitfäße einstimmige des natürlichen Wertes. Wenn diese Staaten im Hinblic fenberen Wünsche der Lehrer Gewicht gelegt. Wir wollen zu den Annahme. auf die wirtschaftliche Situation sich zu solchen Maßnahmen Elternbeiräten die Lehrer nicht als Mitglieder, sondern nur als Der Sozialisierungsausschuß hat Richtlinien für die gezwungen sehen, so läßt sich die Forderung für Deutschland Gäste zulassen. Der neue Erlaß wird sich im wesentlichen den Sozialisierung entworfen. Stadtv. Dr. Striemer Berlin noch viel nachhaltiger begründen. Forderungen unseres Schul- und Erziehungsausschusses an- führte zu ihrer Begründung aus: Bor dem Kriege waren wir uns In einem zweiten Beispiel, das Serr Gothein anführt, schließen. Der Referent erläuterte dann einige Hauptforderungen darüber einig, daß die Sozialisierung sich einmal von selbst als tommt er auf unsere Kohlenpreise und will auch diese der von dem Ausschuß vorgelegten Beitfäße. Bur Umwandlung notwendige Entwidlung ergeben würde. Aber zwischen 1914 und auf den Weltmarktpreis bringen. Ob diese Doktor- Eisen bie Elternbeiräte beitragen, indem sie den Eltern eine Deitarbeit war, trifft heute nicht mehr zu. Die wirtschaftlichen Ver der Schulen in lebensvolle Erziehungsgemeinschaften follen auch 1919 liegt eine gewaltige Aluft, und manches, was damals richtig bart- Sur unsere deutsche Industrie aushalten fann, erscheint und Einflußnahme ermöglichen. Sie find zu fchaffen durch hältniffe find völlig andere geworden, wir haben einen sehr fraglich. Wir werden gute amerikanische Steinkohle völlig bemotratische Wahlen, durch geheime Verhältnis Busammenbruch erlitten, Deutschland befindet sich sozusagen im zum Preise von 800 m. die Zonne beziehen können, das heißt listenwahl aller Eltern der Schüler einer Schule. Sie befassen Stadium des Ausverkaufe". Gewiß ist die planmäßige Busam das Zehnfache des Inlandpreises. Rommen nun fich in öffentlicher Sigung hauptsächlich mit den baulichen, hhgies. menfassung aller Kräfte heute nötiger als je. Aber nicht nur die, für unsere Industrien noch die Erhöhungen der Rohstoffe nischen usw. Einrichtungen der Schule, mit der Ausgestaltung des wirtschaftlichen Verhältnisse haben sich geändert, sondern auch hinzu, so würde sie sehr schnell die günstige Stellung Schulbetriebs( Wertunterricht, Arbeitsschule, Lehr- und Lern- was noch furchtbarer ist die ganze geistige Verfassung. für den Erport verlieren. Die Hoffnung, daß durch mittel, Schülerbücherei, Spielfrage usw.), mit der Schulordnung, die Moral des Volkes. Diefer Punkt wird von den allereinen vermehrten Export und damit eine beffere Handels- ben Unterrichtsmethoden, der Erziehungsweise, mit Berufsbera meisten, die heute mit dem Schlagwort" Sozialisierung" um sich bilanz unfere Schulden im Ausland schneller abgetragen( Ernährung, Ferienkolonien usw.), in gefchloffener Sigung unter Aufgabe, erfordert aber ein Menschenmaterial, das willig ist, tung, Jugendpflege und fürsorge, fogialpflegerishen Maßnahmen werfen, übersehen. Sozialisierung ist eine technisch- organisatorische würden, ist eine arge Täuschung; im Gegenteil, das Schuld. anderm mit Beschwerden gegen Lehrpersonen, mit eventuellem Opfer au bringen und sich im Sinne des Sozialismus umverhältnis fönnte drüdender werden. Wir würden uns bei Einspruch gegen die Wahl des Schulleiters. Den Mitgliedern des zustellen zur Bereitschaft, frembes Gigentum wie das eigene zu langsamer Abtragung einer Schuld durch den Export und Elternbeirats foll das Recht zustehen, dem Unterricht beiguwohnen. achten und zu behandeln. Wir stehen davor, endlich Hand an die ihrem gleichzeitigen Anwachsen durch hohe Preisgestaltung Die Richtlinien sehen für größere Orte oder Bezirte auch Bu- Sozialisierung zu legen. Ohne Richtlinien werden wir nicht anauf dem Inlandsmarkt nur im Kreise drehen. Die liberale fammenfassung in Ortselternbeiräten vor, ferner Provinzialeltern- fangen tönnen, wenn auch in der Braris sich noch Schwierigkeiten Wirtschaftstheorie in ihrer Reinheit, wie sie von Herrn Got- ordnung, teine Maßnahme oder Verfügung von allgemeinem In- Sozialisierung als Unterstellung von Teilen der Volkswirtschaft beiräte und einen Staatselternbeirat. Kein Schulgeset, keine Ver- ergeben werden. Die Richtlinien des Ausschusses bestimmen die hei und einigen feiner Partei vertreten wird, paßt nicht für tereffe für die Schule soll in Kraft treten, bevor die zuständige In- unter einheitliche Beitung, auf die die Volksgesamtheit die gegenwärtige Beit. Die Herren übersehen, daß in un- stanz, der Elternbeirat, darüber gehört worden ist. Der Staats- ständig entscheidenden Einfluß ausübt. Sie tann durchserem Wirtschaftsleben Umwandlungen fich vollzogen haben, elternbeirat hat das Initiativrecht für Geseze in Schul- und Er geführt werden als Verstaatlichung als Kommunalisierung, als die durch ihre alten ehrbaren Theorien nicht zu beseitigen ziehungsfragen. Der Referent schloß mit der Forderung, für eine Blanwirtschaft. 3wed ist die Beseitigung der Schäden, die in der find. möglichst radikale Schulpolitit au agitieren. Damit freien Wirtschaft aus der Verfolgung der kapitalistischen Sonder. werde unser Minister Haenisch nicht geschwächt. sondern gegenüber interessen auf Kosten der Bolfsgemeinschaft sich ergeben, die plane dem Zentrum und den Demokraten gestärkt. mäßige Bedarfsdeckung nach dem ökonomischen Prinzip des geringsten Aufwandes an Kraft und Zeit, damit die Lebenshaltung des ganzen Volkes gehoben wird. Mittel zur Sozialisierung sind die geistige Umstellung des Volkes, die Befeitigung des Gegenjabes zwischen privatwirtschaftlichen und volksSchaffung von Zentralstellen, die den planmäßigen Busammenschluß wirtschaftlichen Interessen, ferner die praktisch- organisatorische schnellstens in die Wege leiten und durchführen, weiter gejeßliche Bestimmungen. Der Gang der Sozialisierung ergibt sich für die einzelnen Gewerbe aus dem Grad ihrer Bedeutung für die Allgemeinheit und der Dringlichkeit der Bedürfnisse( Nahrung Kleidung, Wohnung usw.). Referent betonte, daß durch die Sozialifierung die Bedarfededung nicht etwa berschlechtert, andererseits auch das Wirtschaftsleben nicht gestört werden dürfe. Er schlug für Groß- Berlin eine Bentralstelle für teiligung der übrigen Gemeinden zu schaffen wäre. Sozialisierung bor , die vom Magistrat Berlin unier BeSie wäre einem Sozialisierungsausschuß aller Gemeinden zu unterstellen, der nach den oben angedeuteten Richtlinien zu arbeiten hätte. Die Debatte und Beschlußfassung wurde auf eine nächste Konferenz vertagt.
Die Hinrichtung eines Halbtoten. Bierve Benoir war, wie so viele andere, von einem Pariser Kriegsgericht wegen Einverständnis mit dem Feinde zum Tode terurteilt worden. Nach einem Genfer Bericht des„ Berl. Tagebl." berichtet die Pariser Presse über die( von uns schon gemelbete) Hinrichtung:
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In der Diskussion wurde die Mahnung des Referenten, schon ieht die Wahlen zu den Elternbeiräten borzubereiten, von mehreren Rednern unterstüßt. Meinungsverschiedenheiten bestanden über die Forderung der Zulassung des Elternbeirats zu den Unterfönnten, wurde von mehreren Rednern geäußert, bon anderen richtsstunden. Die Befürchtung, daß ba Störungen entstehen ( darunter auch von Lehrern) als unbegrünbet zurüdgewiesen. In Benoir sollte schon vor mehreren Wochen erschossen werben, Adlershof soll schon in allernächster Beit in einer Gemeindeschule machte aber damals richtige Erklärungen, so daß man die in- ein Versuch mit Zulassung von Eltern gemacht werden. Stabib. richtung verschob. Seit jener Zeit ist Lenoir vollkommen zufammen Rettor Wille Neukölln teilte aus dem Ministerium mit, daß gebrochen. Er lag gelähmt im Bebt und blieb bagelang ohne der Erlaß vielleicht schon in acht Tagen herauskommt. Alle For Besinnung. Der Entschluß Poincarés, von seinem Gnaden- derungen der Richtlinien werde er nicht erfüllen können, weil wir recht nicht Gebrauch zu machen, hat deshalb allgemein überrascht. eben eine Koalitionsregierung haben. Aber im ganzen werde man Der Berurteilte mußte, betor er die Belle verließ, Morphium damit aufrieden sein können. In der Abstimmung wurden die bekommen. Dann wurde er von vier Mächtern ins Automobil ge- eine von Oestreich vorgelegte Resolution, die den Minister um jo Leitfäße einstimmig gebilligt. Angenommen wurde tragen, das ihn nach Vincennes brachte. Am Eingang des Forts fortige Außertraffehung des alten Erlaffes vom 1. Oftober 1918 hatte sich eine Menge angesammelt, die bei der Einfahrt wütende ersucht und für den neuen Erlaß die Forderung des Verhältnis Schreie ausstieß. Während der ganzen Fahrt saß neben Lenoir wahlrechts und der Eicherung hinreichenden Einflusses der Eltern ein Arzt, der ihm dauernd den Buls fühlte, ob er überhaupt| betont. Das Ministerium soll aufs schärfste darauf hinweisen, daß|
Ein Jahr nach der Bollendung des Werkes brach der Krieg aus, und nun konnte Rolland , der in der Schweiz sich befand, beweisen, daß er für seine Worte stand. Zweig wies darauf hin, wie erstmalig Gin Vortrag von Stefan Zweig. in diesem Krieg der Geist kapitulierte, auch die Künstler sich vor dem Der Wiener Dichter Stefan Zweig , der dem Friedensziel Geschehnis beugten. Rolland indes, bekämpft von aller Welt, verwährend der Blutjahre inbrünstig diente, sprach gestern achtet von den Landsleuten, focht einen Kampf um den Sieg der bormittag in der„ Tribüne" über Romain Rolland . Er Vernunft, ebenso gegen die Idee Ludendorff wie die Clemenceaus, ging babon aus, wie bei bem großen franzöfifchen einen Kampf, dessen Schwierigkeit bereits das heute nicht mehr Dichter Wert und Leben eine Einheit bilden, wie feine au ahnen vermag, ba es leicht geworden, zugleich vaterländisch Jbeen nicht nur Formulierung bedeuten, sondern Erfüllung. Und mum ftellte Stefan Zweig in sehr eindringlicher, dabei zartsinniger Weise das Bild eines jungen Menschen vor seine Zuhörer, der, 1866 geboren, in einem Lande der Niederlage, der Revanchewünsche Kindheit und Jugend verlebt. Er führte aus, daß man nur an das Geschid unseres eigenen Baterlandes zu denken brauche, um sich zu vergewiffern, von wieviel 8miespalt Geistigkeit und Jdealismus damals zerrissen wurden.
und international au sein. Für diesen Kampf gebührt Rolland unser aller Dank.
Bweigs Ausführungen, an flugen Bemerkungen reich und boll Zweigs Ausführungen, an lugen Bemerkungen reich und voll musikalischer Sprachempfindung, ernteten lebhaften Beifall des bis auf den letzten Blaz gefüllten Hauses. Msdann las Manfred Fürst Rollands den hingeschlachteten Völkern" gewidmeten Aufruf. Er las ihn leider mit einer Beseelung, die dem Bide wider sprach, das Zweig von Rollands geistigem Wesen gezeichnet hatte. Worte, die schon durch ihren Sinn start find, braucht man nicht mit gewaltsamen Tönen zu beladen.
führt: Er hatte sich vorgenommen, mehrere Monate in der Natur zu leben, ohne andere Werkzeuge als solche aus Feuerstein und daraus hergestellte Gerätschaften und Hausgerät, das er sich selber aus Knochen, Holz und Lehm herstellte, zu benußen. Einige Sommermonate hindurch führte Smedberg das Erperiment durch. In einem Vortrag, den er fürzlich in Stockholm hielt, schilderte er, wie er mit der Feuersteinart Bäume fällte, um sich eine dauerhafte Steinzeithütte zu bauen, und wie er sich mit Feuersteinwerkzeugen Angelhafen aus Knochen und Gerätschaften für die Jagd und den Fischfang herstellte. Aus Lindenbaft flocht er sich Stride und fertigte Neze an. Aus Holz und Schilfrohr wurde ein Floß für den Fischfang auf dem See gebaut. Sein einziges Haustier war eine Riege mit zwei Jungen. Außer von der Milch dieser Ziege leble Smedberg von Wurzeln, Bilzen, Wild, das er erlegte, und Fischen, die er angelte. Er zeigte seinen Hörern eine Anzahl der von ihm hergestellten Gerätschaften; besonderes Interesse erwedte die reiche Sammlung von Tonfrügen im reinen Steinzeitstil in originellen Ornamenten.
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Die Schnapsschlange. Auch das englische Neufundland ist, gleich dem übrigen Amerita,„ trodengelegt", d. h. jeder Altoholverkauf ift, außer zu ärztlichen Zweden, streng verboten. Nach St. Johns fam nun eines Tages ein so erzählt ein englisches Blatt Fremder, der auch trodengelegt, aber so begierig nach einem Drink war, daß er fast wie ein verschmachtetes Kamel aussah. Das einzige Mittel, einen Drink zu erhalten," sagte der Baptistenprediger, ist, sich von einer Schlange beißen zu laffen."
" Ja, dann ist man aber ein toter Mann," sagte der Fremde. " I bewahre," antwortete der Prediger. Zwei Häuser von hier wohnt ein Mann, der eine junge Schlange befibt, die ebenso hier wohnt ein Mann, der eine junge Schlange befibt, die ebenso ungefährlich wie ein Kaninchen ist. Ich habe mich selbst schon oft beizen laſſen."
Aus diesem Gefühl der Berrüttung führen zwei Wege in die Bukunft: ber der Revanche und der der Entwertung des UnterTegenseins durch das Geistige. Diesen aber beschritt Rolland , und zwar gab es in seinem Leben ein Ereignis, das ihn dieser AufIn der Staatsoper zeigte der Tenorist Tauber vom Dres. fassung untrüglich verschrieb. Der 22jährige Rolland las, glühender dener Theater als Graf Almaviva( im„ Barbier von Sevilla ") zum Verehrer Tolstois, eines Tages dessen Schrift" Was sollen wir zweitenmal, was er kann und was ihm fehlt. Er besikt eine schöne, denn tun?", in der Tolstoi u. a. auch Beethoven verwirft. Rolland , weiche, flare Stimme, die im Biano und in der Mittellage aus. dem Musik alles bedeutete, Musit, jenes einzige Element, welches drucksvoll flingt, in der Höhe aber zwar nicht an Kraft, so doch an losgelöst ist vom Gefängnis der Sprache, wie 8weig es nannte, war Ausgeglichenheit und Farbe verliert. Er spricht gut, bewegt sich berzweifelt, da es galt, entweder die Musik oder Tolstoi zu ber- gesungen und läßt spielerisch überhaupt noch Freiheit und Selbst. verzweifelt, da es galt, entweder die Musik oder Tolstoi zu ver- bewußtsein vermissen; eine gesunde Begabung für das Schönjingen lieren. In diesem Widerstreit der Empfindungen schrieb er an sollte ihn verpflichten, Schladen seiner Techmit zu beseitigen. Die Tolstoi und empfing, eine 38 Seiten lange Antwort, die die Anrede Aufführung dieses föftlichen, von Laune, Erfindung und SpieldeliDarauf gab ihm der Prediger seine Besuchstarte. Geben Sie das lieber Bruder" trug, und die von dem Bedürfnis getrieben war. fateffe übersprudelnden Werts war matt, um nicht zu sagen: lang- dem Befiber; bezahlen Sie und Sie werden gebissen. Dann laufen dem Zweifelnden zu helfen. Dieser Brief war es, der in Rolland weilig. Wie Blet hing alles an dem Dirigentenstab Urats, die Sie sofort in die Apotheke, wo Sie eine Flasche Whisky bekommen." Der Fremde begab sich zu dem Schlangenbesizer und Klopfie den Gedanken festigte, auch seinerseits fich der Idee des Helfens Tempi fonnten nicht noch mehr berschleppt werden. Sumorlos das zu widmen. Und aus diesem Willen, die Welt karmonisch zu einen, Richern und Scherzen der Instrumente, grau die Szene, unge an die Tür. Schmeidig die Solisten und Chöre. Birgitt Engell fönnte eine " Haben Sie eine Schlange, Herr?" fragte der Fremde. fonnten ihn auch alle schmerzlichen Erfahrungen nicht reißen, denen Rojine sein, wenn sie nicht zu frei mit Tönen und Berzierungen Ja, ich habe ein sehr hübsches Eremplar. So zart und mit fo er nun ausgesetzt war. Das Helfen wurde seine Tat. Jahrzehnte umginge, so frei, daß zuweilen Sie Melodie gar nicht mehr erkennt. weichem Mund wie ein Säugling." Kann ich einen Biz bekommen, Herr?" lang blieb er ungehört; ein Unbekannter, dessen Dramen man lich wurde. Aber sie hüpfte doch wenigstens und ahnte den Charme „ Sehr gern fönnen Sie einen Biß haben; aber Sie müssen so nicht druckte, nicht aufführte. Da versucht es Rolland auf andere ihrer Glanzpartie. Der Figaro Habichs war gefanglich und im Art, den Menschen dem Menschen zu weisen. Er schreibt seine Bio- Buschnitt der Drolerie nicht grazios genug, der Basilio Schwinds liebenswürdig sein, zu warten; denn die Schlange ist bereits für die graphien über Beethoven , Michel Angelo , Tolstoi und hat auch hier zwar grotest, aber nicht so erfinderisch in Ginzelheiten, wie es jer nächsten sechs Wochen abonniert!" Haftertiefe Baß erlaubt hätte. Einzig der Bartolo Stods in Moiffis affischer Abend, der den großen Saal der Philhar zum Erfolg das Scheitern seiner Wünsche. Ein drittes Mal ändert seiner bärbeißigen, bitter- humorigen Art fonnte gang erfreuen. monie in Anspruch nahm, hatte wohl äußerlich, aber nicht innerlich er bie äußere Form, und nun schrieb er den zehnbändigen Roman wir fühlten sonst nirgends, daß wir in Italien , daß wir bei Rossini, Fülle. Der Maffenzulauf bei Moiffi ift Reflexivirkung, steht aber " Jean Christophe", der einen deutschen Musiker zum Helden hat, dem Schwan don Besaro, ja, daß wir in dem alten Opernhaus zu nicht in geradem Verhältnis zu der Leistung, die der Künler am der zum Symbol der notwendigen Freundschaft zwischen Deutsch Gaste waren. Und es sollte doch vorwärts-, nicht rückwärtsgehen Vortragstisch vollbringt. Zwischen dem Bühnendarsteller und dem land und Frankreich werden, der beweisen wollte, wie die Wölfer wat versprochen. Wir halten uns an ben Willen und lehnen diese Gedichtsprecher Moissi ( er spricht nicht frei, er lieft!) fiegen siele einanber bedürfen. Stefan Zweig deďte auf, wieviel Heroismus in Biertelstat ab. Stufen. Hier handelt sich um zwei Arten künstlerischer Gestal dem Beginnen solcher Handlung lag, ein europäisches Buch zu ge- Ein Steinzeitmensch in der Gegenwart. Einen sonderbaren tung, die ganz verschieden sind. Die leidenschaftliche Beweglichkeit, Balten, ein Buch in Frankreich , das den Deutschen geradezu feierte, Bersuch hat ein schwedischer Gutsbesitzer D. Smedberg durchge- die dem Bühnenfünstler suggestive Wirkungen sichert, reicht nicht aus
K. S.
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