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Unternehmersozialismus.

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tiger Interessen, der unfähig dazu ist, mit eigenem Geist noch öffentlich das eine und das andere festzustellen als Nachtrag und eigener Verantwortung sein Haus auf dem Bauland der zu dem kurzen Vorwärts"-Artikel Die alte Methode" im Welt selbst zu bauen und sturmsicher zu machen. Wie aber Die Abänderungen, die der 14. Ausschuß der National- Dienstag- Abendblatt. soll dieser neue Geist und dieser feste wirkliche Wille gefun- versammlung an dem Gefeßentwurf über die Sozialisie Rudolf hat seiner Genossin allerlei Wunderdinge von seiner" den werden? Durch Reformen des auswärtigen Dienstes? rung der Elektrizitätswirtschaft angebracht hat, Denkschrift im Gegensatz zur angeblichen Denkschrift unseres Ge­Sie sind notwendig und wir freuen uns, daß sie kommen wer- haben uns schon einmal Veranlassung gegeben zu dem Hin- nofsen Silberschmidt erzählt. Da ist nun zunächst einmal festzu­den. Aber man täusche sich nicht: Unsere Hauptsorge liegt weis, daß die Unternehmer bei dieser Sozialisierung sehr gut stellen, daß es zwar eine Denkschrift gibt, die auf dem Titelblatt nicht in der Frage der äußeren Organisation. Damit weicht fortkommen. Diese Befürchtung steigt, wenn man hört, daß die Namen Dr. Rudolf und Dr. Auerbach trägt, daß an dieser man dem Hauptproblem aus. Unsere Hauptsorge ist die neue auch ganz neue Entschädigungsformen geplant sind, die das Denkschrift aber Dr. Rudolf so gut wie nichts gearbeitet innere politische Willensrichtung, die feine finanzielle Interesse des Reiches an der Ueber- hat! Seine ganze Arbeit" bestand darin, sich von einem Arzt, einem äußere Reform bringen kann, weil neue Anordnungen noch nahme der Elektrizitätswerke sehr in Frage stellen. Es wurde Architekten und anderen Leuten Material geben zu lassen, dieses feine Erneuerung hervorrufen. Die innere Erneuerung nämlich beschlossen, daß die Anlagen nach dem Ertrags- Material hernach Herrn Dr. Auerbach zu überreichen und diesem muß hindurch gehen durch wahrhaftes inneres Erleben. Wir wert der lezten drei Geschäftsjahre vor dem alles Weitere zu überlassen! Daher der Name meine Arbeit"! müssen alle Fehler, die in der Vergangenheit gemacht worden Kriege erworben werden sollen. Nun haben aber wie alle Bei den Verhandlungen mit dem betreffenden Arzt und bei sind, innerlichst erleben und die ganze Wucht der Wirkungen anderen Industrieunternehmungen so auch die Elektrizitäts - der Arbeitsübertragung an Auerbach hat Rudolf nun aber ein dieser Fehler mit aller Scham erdulden. Nur hierdurch wird werke während des Krieges Raubbau treiben müssen. Sie derartig merkwürdiges, zweideutiges und verdächtiges der Wille geweckt und der Blick frei für das, was zu tun ist, find angestrengt gegangen, mußten bei Reparaturen auf Er Berhalten an den Tag gelegt, daß er es fertig bekam, die um auf neuem Wege, in neuer innerer Zusammenfassung fagmetalle und sonstige Ersatzstoffe zurückgreifen und sind nicht nur Wünsche zu haben, sondern zur Tat zu kommen. um großen Teil so start heruntergewirtschaftet, daß von anderen, die wirklich arbeiteten, gegeneinander zu heben und Deswegen brauchen wir die Aufrollung der politischen Ver- einem vollen Werte gar nicht mehr die Rede sein kann. Aus- 3u berheben, so daß im Gefolge davon eine Kette der unangenehm­gangenheit, durch den Untersuchungsausschuß. Deswegen befferungen und Erneuerungen, die bei einem geregelten Be- ften und häßlichsten Streitigkeiten entstand. Eine Freie Kom­,, wühlt" er im Schmutz". Um den Weg zu einer neuen aus- trieb schon längst nöitg waren, sind zurückgestellt worden und mission, der außer mir Männer, wie Prof. Blaschko, Prof. Lenn­wärtigen Politik zu finden, die gereinigt ist von den Lasten müffen bei den hohen Materialpreisen in den kommenden hoff, Genoffe Dr. Stulz u. a., angehören, haben die Unerquidlich­und Hemmungen der Vergangenheit! Wir überwinden Jahren mit bedeutend höheren Kosten nachgeholt werden. feiten der Angelegenheit in bagelangen Verhandlungen und Be­Schwächen und Fehler nur, wenn wir den Mut haben, ihnen Schließlich kommt hinzu, daß gerade die älteren Werke und sprechungen durcharbeiten müssen. Das Ergebnis war schließlich flar und scharf ins Auge zu schauen. Wer die Bedeutung diejenigen Unternehmungen, die, anstatt Erneuerungen zu ich lasse in diesem Zusammenhang andere Personen aus dem einer solchen Auseinandersetzung mit dem Vergangenen nicht machen, reiche Gewinne ausgeschüttet haben, noch bedeutend Spiel, daß Dr. Rudolf gebeten" wurde, an den Sizungen ber fennt, um frei für das Zukünftige zu werden, der hat noch über ihren heutigen Wert bezahlt werden müßten. Wenn Freien Kommission so lange nicht mehr teilzunehmen, als nicht die nie in sich selbst die Kraft des Stirb und Werde" gefühlt. die durchschnittliche Rentabilität der großen Elektrizitätswerke Widersprüche aufgeklärt sind, die zwischen seinen Behauptungen nie in sich selbst die Kraft des Stirb und Werde" gefühlt. Den treibt nicht Sorge für irgend ein Lebensgut der Nation, in den letzten drei Kriegsjahren auf 7 bis 9 Prozent veran- und denen der Gegenseite Haffen. Den treibt nicht Sorge für irgend ein Lebensgut der Nation, schlagt wird, so würde das einer Entschädigungspflicht von Bei den erwähnten Verhandlungen haben ztvei Leute schlecht das angeblich durch ein solches Verfahren Not leiden joll, jon- 150 bis 200 Prozent des dividendenberechtigten Aktien- abgeschnitten, am schlechtesten Dr. Rudolf. dern jene elende innere Schwäche und Feigheit, die im Tage fapitals entsprechen. Also den eineinhalb- bis zwei­Er sollte alles andere tun, nur keine Flucht in die Oeffent weitertrotten will, um die Anstrengung entscheidungsvollen fachen Preis für zum Teil heruntergewirtschaftete Be- lichkeit antreten. Das wird ja doch nur Ausflucht!" Handelns los zu sein. Es ist ein trauriges Beichen, daß viele triebe auf Roften des Reiches! unter uns noch nicht verstehen, was für andere Völker schon lange selbstverständlich ist. Wenn z. B. England eine so überraschende Elastizität in allen Arisen seines politischen Lebens aufweist, so liegt der Grund auch darin, daß es nicht auf dem Altar eines alten Autoritätsbegriffs opfert, sondern durch Offenlegung mit alten Fehlern fertig zu werden weiß. Aber die ernste Arbeit des Untersuchungsausschusses macht noch ein anderes wahrhaft lebendig: das Gefühl der Verantwortlichkeit. Wenn unsere Staats­männer früher feierlich verkündeten, fie übernähmen die ,, bolle Verantwortlichkeit", so war dies eine Phrase, nichts weiter. Denn wer zog zur Verantwortung? Es gab feine Wie aus Duisburg gemeldet wird, ist der Streit auf der Instanz, die der Staatsmann vor sich sab, der gegenüber er linten Rheinseite beendet; sämtliche Betriebe find wieder in fich tatsächlich verantworten mußte, und die auch die Macht Tätigkeit. Der Belagerungszustand über den Landkreis Möre ist auf­hatte, Verantwortung zu fordern. Diese Instanz ist jetzt vor­In der heutigen Form aber wäre die Entschädigung gehoben, alle Verkehrsbeschränkungen find beseitigt. Die sieben­handen und sie übt ihre Macht aus. Die Verantwortlichkeit unternehmersozialismus schlimmster Sorte. Keinesfalls darf it indige Schicht ist versuchsweise eingeführt. Die deutschen tritt aus dem Geisterreich eines juristischen Begriffs auf die ein Sozialdemokrat sich dazu verstehen, sie noch zu unter- Staatsangehörigen, die Angehörigen derjenigen Länder, welche mit Erde eines organisierten Massenwillens, der zwingt. Alles, stüßen. Merkwürdigerweise haben die Vertreter der Par- Deutschland verbündet waren und die Angehörigen neutraler was von jetzt ab geschieht, muß so geschehen, daß die Deffent teien, die sonst so gern über die Verschwendung des Staaten fönnen sich vom besetzten Deutschland ins unbelegte mit lichkeit, wenn seine Klarlegung einmal erfolgt, es billigen Reiches lamentieren und dabei jede Berleumdung zur einem Reiseerlaubnisschein begeben, welchen die Militärbehörde tann. Erst in dieser Instang vollendet fich die politische De- Unterstreichung ihrer Anklagen für gut genug finden, bon ausstellt. mokratie, wonach der Staatsmann das verantwortliche Dr dieser Verschwendung nichts gemerkt. Um jo mehr ist es gan des Volkswillens ist. Nur so kann die volle Freiheit, Pflicht unserer Parteignoffen im Ausschuß, im Parlament deren er zum Handeln bedarf, nicht zur Willtür und zum und der Regierung, den maßlosen Forderungen der unter- Freitag, den 31. Oftober, 10 Uhr, findet im Sizungsfaale bes Mißbrauch führen. Das bloße Dasein dieser Tatsache bietet nehmerfreundlichen Parteien entschiedensten Widerstand ent- Reichsmilitärgerichts, Charlottenburg , Wiplebenstr. 4-10, 1. Stod, mehr Gewähr wie jede äußere, noch so gehäufte Sontrolle, gegenzusetzen. Die Sozialisierung der Elektrizitätswirtschaft eine Spruchtammerſibung der Kommission zur Untersuchung der denn sie bindet innerlich zur höchsten und besten Leistung. besetzten Regierung werden. darf nicht zum Hindenburgprogramm einer mit Sozialisten Anklagen wegen völkerrechtswidriger Behandlung der Kriegsge fangenen in Deutschland statt. Es stehen drei Fälle zur Verhand­lung, und zwar: 1. die Erschießung des englischen Kriegsgefangenen Cafferen und die Verwundung des englischen Kriegsgefangenen Bennett in Mucheln , 2. die Erschießung der irischen Kriegsge= fangenen Moran und Deblin vom Gefangenenlager Limburg , 3. der Tod des russischen Kriegsgefangenen Rosheloff im Lager Barnewinkel. Die Verhandlung ist öffentlich. Eintrittskarten zur Kriegsschuld- Untersuchung werden im Bureau des Reichstages und nicht in den Geschäftsräumen des

Die Tätigkeit des Untersuchungsausschusses, der von der Vergangenheit Rechenschaft fordert, ist die wahrhafte und aftive Vorarbeit für eine neue, innerlich reine und starke Zu­funft, in der das Alte vergessen ist, weil aus Schmerz und Klarheit ein Neues geworden ist.

Dr. Hugo Sinzheimer .

Die Reichsabgabenordnung wurde vom Steuerausschuß der Nationalversammlung in zweiter Lesung angenommen.

Dame und Gent .

Von Hans W. Fischer.")

Gine beträchtliche Anzahl von Beitgenossen widmet sich ganz der hohen Aufgabe, das Wesen der Dame systematisch zu er gründen. Bücher und Zeitschriften wetteifern miteinander, in Wort und Bild diese Erkenntnisse zu verbreiten und selbst der blödesten Krähe für einiges Geld das Rezept beizubringen, wie fie fich zum Pfauen entwideln kann. Diese Erfahmittelfabrikanten haben sich ein besonderes Verdienst erworben, indem sie dem Ersatzweib als Partner den Ersatzmann fanden, der Dame den Gent . Früher sagte man zu diesem Typ Ged und lachte ihn aus. Später nannte man ihn Dandy und staunte ihn an. Jest sagt man Gent und preist ihn als die Krone der Mannheit, wie die Dame als die Krone der Weiblichkeit. Ein ganzer Kübel voll Glanz, ein ganzer Tuntentopf boll Tiefsinn ist über diese beiden zentralen Gestalten entleert wor­den. Sie umtreifen einander auf dem spiegelglatten Parkett des den. Sie umkreisen einander auf dem spiegelglatten Parkett des Jahrmarkte der Eitelkeiten, und der ganze Jahrmarkt kreist um sie. Alle Sprachen hallen darin wider und zu einem Jargon zu fammen, der von den Similibrillanten der Fremdwörter flinkert wie eine Auslage bon Taits Diamanten. Alle Tänze werden darin getanzt, alle Drinks verschluckt, alle Rassen bermanscht. Der Kron­leuchterglanz blitt zurück von den Scheiteln aller Schieber, von den Ausschnitten aller großen Kokotten des Erdballs. Aus Lurushotels und Propenpalästen, aus Weltstätten und mondänen Badeorten, von Wintersportplätzen und Lustjachten, aus allen erotischen Win­teln des betrotterten und vertrottelten Globe rutschen, eilen, sausen fie herbei in seidenausgeschlagenen Automobilen oder auf den Pol­stern der Blitzüge, um sich hier, Welt und Halbwelt, zu mischen zu einer Ersatzwelt, die sich völlig selbst genügt und sich um ihre eigene Achse dreht wie ein funkelndes Rad.

Ruhe in Elberfeld .

In Elberfeld ist alles wieder rubig. Straßenbahn- und

für die Enteignung der Anlagen in der Weise vor, daß der Der ursprüngliche Gefeßentivurf fah eine Entschädigung Wert der Anlagen in ihrem heutigen Zustande zu- webebahnbetrieb ist wieder aufgenommen worden, man grunde gelegt werden sollte. Jetzt will man auf gänzlich ver- hofft, daß der Betrieb nicht mehr gestört werden wird. änderte Wirtschaftsbedingungen zurückgreifen, um ja eine Für heute ist allerdings von dem Aktionsausschuß der der möglichst hohe Entschädigungssumme heraus- einigten Betriebsräte eine Protest versammlung einberufen rechnen zu können. Das darf auf keinen Fall geduldet werden. worden, um gegen die Uebergriffe der Polizei Stellung zu nehmen. Wenn man schon an der Möglichkeit, den heutigen Wert Die Polizei hatte, nachdem die Kriegsbeschädigten, um ihren For­der Werke einwandfrei festzustellen, Zweifel hegt und das derungen Nachdruck zu verleihen, die Stillegung der Straßenbahn ließe sich durchaus verstehen, so müßte für die Entschädi erzwungen hatten, scharf zugegriffen; auch einige Verhaftungen gung, auf die ja eine Abschlagszahlung geleistet werden wurden vorgenommen. fönnte, die Rentabilität der nächsten Jahre zu­grunde gelegt werden. Dann wird sich herausstellen, was die Merke tatsächlich wert sind.

Zügen haben kurze Beine.

Genoffe Davidsohn schreibt uns:

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Völkerrecht- Gericht.

Zwar habe ich Frau 3iet bereits privatim darauf aufmerk. sam gemacht, daß ihr Parteigenosse Dr. Rudolf fie für ihre Rede in der Nationalversamlung am 17. b. M. recht übel mit Material" versorgt hat, aber es dürfte doch wohl wichtig sein, darüber auch Untersuchungsausschusses, Unter den Linden 78, ausgegeben.

Aft.

gegens

auch

Daneben ist der Stilgegensap Rofoto- Revolution musikalisch durch das ganze Wert aufs fesselndste und abwechslungs reichste ausgenugt. In Leipzig war der Erfolg bei hervorragender Berkörperung der Hauptrollen und prachtvoller Drchefterleiftung unter Lobses anfeuernder Leitung ein stürmischer. Dr. E. D.

Der Sieg der Norwegerinnen über den Alkohol. Die Woge der von sich aus bergestellt. Der außergewöhnliche Scharfblic des Temperenzbewegung, die jetzt über die Welt flutet, hat in Amerika Autors von Tiefland" und Die toten Augen " für Terte von auf­bereits den Sieg davongetragen, und als zweites Land, das ein regender dramatischer Schlagkraft und Bübnenwirksamkeit hat sich strenges Alkoholberbot erlassen hat, ist ihm nun Norwegen gefolgt. auch bei diefer Revolutions hochzeit" wieder bewährt. Das und das aufgehende Revolutionszeitalter Dort hat eine allgemeine Voltsabstimmung stattgefunden, die zur sterbende Rotolo größten Ueberraschung mit dem Siege der Alkoholgegner endete. Frankreichs werden in scharfem Kontrast einander Der Fremde ist ja nur zu geneigt, die Hauptstadt Kristiania für übergestellt in der Tragödie der schen Alaine de L'Estoile, die Norwegen zu nehmen, und dort war man allgemein für die Bei- beim Hochzeitsmahl mit dem Mare de Tressailles von den behaltung des Alkoholausschanks. Auch die Presse trat durchaus auf Revolutionären überrascht wird. Um ihren Gatten vom Tode zu die Seite der Alkoholfreunde, und von den Berehvern eines starten erretten, bietet fie fich selbst als Preis einem der Führer an, der Tropfens" wurde eine heftige Propaganda entfaltet, während sich sich auf den ersten Blick leidenschaftlich in sie verliebt. Maro Arron die Temperenzler ziemlich ruhig verhielten. Trotzdem haben die bleibt als Marquis zurück und gewinnt Alaine durch die Größe Feinde des Alkohols gefiegt, und zwar waren es die Frauen, die feines Opfers und feiner Gesinnung. Zum erstenmal erfährt fie ber Temperenzbewegung zum Siege verhalfen. Es war das dritte Größe und Gewalt einer echten Liebe, und läßt sich am andern Mal in der neueren Geschichte Norwegens , daß eine allgemeine Morgen zugleich mit ihm erschießen. Um dieses Drama einer Hoch­Boltsabstimmung stattfand. Das erstemal handelte es sich um die zeitsnacht hat D'Albert eine Mujit geschrieben, die sowohl der Welt Trennung von Schweden , das zweite Mal um die Wahl zwischen des Rokoko wie der der Revolution funkelnd und schäumend gerecht wird, Sönigreich und Republik , aber beide Male durften die Frauen nicht ohne doch etwa entlegene Gipfel einer eigenwilligen, schwer zugäng­mitwählen. Nun haben sie zum erstenmal mitgestimmt und die lichen Driginalität zu erflimmen. Das flingt und fingt, tändelt Entscheidung in ihrem Sinne herbeigeführt. Das Gesamtergebnis und droht, lockt und entbrennt und schwillt auf mit verzehrend zeigt, daß bei einer Abgabe von etwa 660 000 Stimmen eine Mehr heißem Atem und entläbt sich in Orcheſter und Singstimme in heit von fast 110 000 Stimmen zugunsten des Alkoholverbotes fiel, glutboller Stantilene, die den bekannten Freskoſtil d'Alberts zeigt. und zwar handelt es sich nicht um ein völliges Verbot aller affo- öhepunkt der Oper ist das Duett Alaine Maro Arron im zweiten holischen Getränke, sondern ganz leichte Weine und Landsöl", das Regierungsbier, dürfen weiter ausgeschenkt werden. Der Wahl­kampf wurde mit außerordentlicher Erbitterung ausgefochten. In Kristiania , wo die Branntweinfreunde überhaupt in der Ueberzahl waren, bernahm man nur einen einzigen Schrei: Stem Nei" Ein nenes Luftspiel von Ludwig Fulda : Wundermittel" wurde ( Stimm nein). Als am ersten Abstimmungstag ein Mann mit Thalia Theater uraufgeführt. Dieses einer Fahne, auf der groß" Stem ja" geschrieben stand, auf der im Hamburger Hauptstraße von Kristiania , der Carl Johans Gaden, erschien, wurde Wundermittel" ist tein kompliziert fupplerisches Diandragora, er ausgelacht und verhöhnt. Am nächsten Tage wurden Tausende fondern eine Sarmlosigkeit für die reifere Jugend. Dret Atte da von Flugblättern von den Nein- Leuten" verbreitet; die Fenster von an einem Abend find entschieden zu viel. Durch abscheulichen waren mit diesen Flugblättern verklebt, die Wagen waren mit Pla- Rellameschwindel werden ein Malersmann und ein Chemiter- Er faten und Fahnen geschmüdt, der Boden geradezu bedeckt mit finder, beides findliche, tugendhafte Gemüter, aus der Region des Dieser Betrieb hat Augenblicke, in denen er blendet. Er reist Papier, die Studenten fuhren in Automobilen durch die Straßen Hungers, der inneren Zwiespälte und unbezahlten Rechnungen auf das Auge des Malers, macht den Dichter bezecht und bringt das und bewarfen die Vorübergehenden mit" Nein- Konfetti"; felbft die eine Bafis geichleudert, wo Glüd, Karriere und Optimismus ge Hirn des Denters ins Wirbeln. Sein Tempo imponiert. Sunde trugen Blakate auf dem Rüden und fleine Flaggen im deihen. Der Maler verstrickt sich in anstößige Lebenslügen und Es geht einem so, wie wenn man abends auf eine glühende Maul. Aber in den Wahllokalen war die Stimmung ganz anders. wenig sympathische Verflachungsprozesse. Berlobt sich schließlich mit Dunftmolte zuläuft, in der sich phantastische Feuerräder drehen. Der beständige Bustrom der Frauen sprach eine lautlose, aber be- einer ausländischen Gräfin. Aufrecht bleibt der Erfinder, und übt Man wird berauscht. Und man ist's auch noch, wenn man in rebte Sprache, und diese schweigenden weiblichen Stimmen brachten daher eine jeltiame Anziehungskraft auf das mustergültige Heimchen Also finnreiche Belletristik legt nun die Entscheidung und riefen, als die Resultate bekannt wurden, imam Herd, die echte Braut. einem Kastenwägelchen auf schmalem Schienengerüst über dieses Lager der Alkoholfreunde das größte Entfeßen hervor. Ueber die Fulda ohne Strupel hin. Sein flügellahmer Fleiß folgt jetzt den Chaos von Licht und Lärm hinsaust. Aber wenn man ein Weilchen praktischen Folgen dieser sehr wichtigen Wolfsentscheidung läßt sich leberlieferungen Sudermanns. Natürlich ist Fulda zahmer, minder umhergewandert ist, kommt die aschgraue Erkenntnis, daß dieses natürlich noch nichts Genaues sagen, wie ein Renner der norwe Inallig. fiebernde Lichtwunder eben doch nur ein Lunapark oder Hamburger gischen Verhältnisse ausführt. Wie in Amerika werden auch hier Dom, ein aus vielen Dürftigkeiten zusammengeflictes Produkt ge- die Trinter ihre Schleichwege finden, und die private Erzeugung tiffener Geschäftstüchtigkeit ist, ein ganz gewöhnlicher Rummelplak, bon Alkohol wird besonders auf dem Lande start zunehmen. der nur durch seine Dimensionen und seine Betriebsamkeit hervor­ragt. Deswegen bleiben Ausschreier und Abnormitäten, bleiben Budenbesitzer und Budenbesucher doch arme Luder. Bleiben Damen und Gents doch armselige Eristenzen einer Grjat, einer Scheinwelt. *) Aus der soeben bei Albert Langen in München erscheinenden Veröffentlichung: Das Weiberbuch.

A. S.

Die Deutsche Gesellschaft für volkstümliche Naturkunde feiert fisung im Hörsaal X der Landwirtschaftlichen Hochschule. Dr. v. aldeber am 29. Ditober, abends 6 Uhr, ihr 25 jähriges Bestehen durch eine geste Bark spricht über" Die Vorrichtungen zum Schuße und zur Ernährung ber Embryonen bet den höheren Wirbeltieren, insbesondere beim Menschen". D'Alberts Oper Die Revolution& hochzeit ". Die neue Oper Eugen D'Alberts, die im Leipziger Stadttheater in An- 2. Nov., nachmittags 4-6 Uhr, im Blüthnerfaal statt. Der zweite Tag der sozialen Bühne findet Sonntag, ben wesenheit des Komponisten ihre Uraufführung erlebte, ist nicht etwa Berten und Talenten gewidmet. Er ist Neuen eine eilfertig gefertigte Aftualität. D'Albert hat das Libretto, das Aus der Bühnenwelt. Ed. v. Winterstein und Bruno Decarli nach dem bekannten Drama des Dänen Sophus Michaelis gearbeitet icheiden aus der Reinhardtbühne aus. Ju das Schauspielhaus wird ist, schon vor ein paar Jahren zur Vertonung gewählt. Die 1. April Ernst Legal , bisher Leiter des städtischen Theaters in Wiesbaden , padenden Berührungspunkte, die sich nun doch ergeben, hat die Zeit als Regiffeur eintreten.

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