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Teil schwer bestraft und aus dem besekten Gebiet au 3- fichert worden wäre, daß im Saargebiet die Daum- 1 gewiesen wurde. Ganz systematisch wurden bei der Ver- schraube benutzt wird, um Geständnisse zu erpressen. Und folgung Ratholiken und Zentrumsleute ge- in Mainz sind einige Lehrer und ein Gewerkschaftsvorsitzender, sch ont. Damit sollte der Eindruck erweckt werden, daß die wegen angeblicher Anteilnahme an dem Generalstreif ber­alle Statholifen und die ganze Zentrumspartei Anhänger haftet worden waren, mit Faustschlägen, Fußtritten der Rheinischen Republik seien. und der Reitpeitsche von dem Untersuchungsoffizier so schwer mißhandelt worden, daß man nach vier Tagen noch deutlich die Spuren sehen konnte.

Eine besondere Seite der politischen Beeinflussung ist die Einmischung in die Schulangelegenheiten. Der französische Sprachunterricht wurde zwangsweise in allen Damit sind nur die gröbsten Umrisse von den Drang­Schulen eingeführt. Französische Schulen wurden gegründet. falierungen der Bevölkerung durch die Franzosen gezeichnet. Die deutschen Lehrer wurden überwacht und beschnüffelt. In Aber sie genügen, um die Stimmung der Bevölkerung in Anstellungs- oder Versehungsangelegenheiten maßen sich die diesen Gebieten verständlich zu finden. Wenn unter folchen Franzosen an, das letzte Wort zu sprechen, dasselbe gilt auch Umständen die nationalistischen Bestrebungen im Sinne der für Schutleute.

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ehemaligen Vaterlandspartei immer tiefer Wurzel schlagen und nach alten Methoden alberne Revanchegedanken geäußert werden, so haben wir die Pflicht, mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß dem französischen Volfe und den französischen Sozialisten über das gefährliche Treiben ihrer Militaristen' im bejegten Gebiete die Augen geöffnet werden.

Troz der entsetzlichen Wohnungsnot in den besetzten Gebieten dehnt sich die Besaßung immer weiter aus. In den schönsten und größten Räumen der öffentlichen Ge bäude, wo ein ganzes Heer von Verwaltungsstellen unter gebracht werden könnte und früher auch untergebracht war, steht je ein Schreibtisch und abends sind alle Säle, ob sie gebraucht werden oder nicht, verschwenderisch be. leuchtet trotz der Kohlennot. Für die Angehörigen der Armee werden Wohnungen und eingerichtete Zimmer be­schlagnahmt. Reine Jagd verpachtung darf stattfinden, Rheinhessen- furz überall, wo die französischen Militaristen, die nicht vorher französischen Offizieren angeboten wurde. Jagdgesellschaften find gezwungen, französische Offiziere auf zunehmen, wenn sie ihre Reviere nicht verlieren wollen.

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Den deutschen Behörden ist bis heute noch die Aus­zahlung der Requisitionsgelder im Bereiche der X. Armee untersagt. Die begreifliche Mißstimmung der Be­

Zu welcher gereizten Stimmung es bereits gekommen ist, zeigen ja die Streits und Unruhen in Elsaß- Loth­ ringen , im Saargebiet, in der Pfalz , in Birkenfeld und

die gern mit ihrer Ritterlichkeit prahlen, ihren Wirkungsfreis haben. Ihr Wirken und Wüten ist ein schweres Hindernis für die Annäherung und Verständigung der Völker zu beiden Seiten des Rheins.

völkerung darüber versteht die Besagungsbehörde auf die Gegen

deutsche Regierung abzulenten.

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Entgegen allen sonstigen Gepflogenheiten zeigen sich die Franzosen äußerst zartfühlend denjenigen deutschen Mädchen und Frauen gegenüber, die sich den französischen Soldaten an den Hals werfen. Es handelt sich da meist nicht um so­genannte reelle Verhältnisse", sondern von wenigen Aus­nahmen abgefehen um fäufliche Liebe, um Prostitution. Wehe, wer einem solchen Mädchen seine Verachtung ausdrückt, sie warnt und zurückzuhalten sucht! Er wird mit den schwersten Strafen belegt! Die Bevölkerung auf dem Lande, die in diesen Sachen sehr empfindlich ist, hat jolche Mädchen an den Pranger geftellt, ihre Namen öffent­lich angeschlagen oder ihnen die Zöpfe abgeschnitten. Die Täter erhielten mehrjährige Gefängnisstrafen und Zwangsarbeit auferlegt und die Ortsbehörden erhielten gleichfalls schwere Strafen angedroht, wenn sie den Unfug nicht verhinderten oder sich lässig in der Ermittlung der Täter zeigten.

Auf eine Eingabe der Evangelischen Mädchenhilfe in Wiesbaden , worin um Einschreiten gegen die Prostitution ersucht wurde, erwiderte die französische Militärverwaltung ablehnend. Der Chef stellt mit Vergnügen fest, daß sich die Soldaten so schnell zahlreiche Zuneigung zu gewinnen gewußt hätten." Durch diese offenbare Begünstigung werden die Soldaten zu immer schamloserem Vorgehen ermuntert. " Für eine Tafel Schokolade kauft man in Deutschland ein ganzes Schwein", erzählen sie unter sich. Die Lazarette und Krankenhäuser liegen voll von Geschlechtskranken.

Ganz traurig ist es um die Mädchen und Frauen bestellt, die wegen irgendwelcher geringfügiger Vergehen oder lleber­tretungen in französische Haft geraten oder zu einer Freiheits­strafe berurteilt werden. Da werden von dem männlichen Aufsichtspersonal alle Mittel der Bedrohung und Verführung angewandt. Selbst vor Vergewaltigungen und der An­wendung narkotischer Betäubungsmittel schreckt man nicht zurück, um die Mädchen den Lüften der Franzosen gefügig zu machen.

Soll man endlich noch an die barbarischen Strafen er­innern, die die Kriegsgerichte wegen lächerlich gering­fügiger Verstöße aussprechen? Die Urteile muten an wie eine widerliche Geldschneiderei. Den ärmsten Leuten werden die unmöglichsten Geldstrafen angehängt. Und wie werden die Untersuchungen geführt? Man wird an das schwärzeste Mittelalter erinnert. Man wäre ver­sucht, die Angaben in das Reich der Fabel zu verweisen, wenn uns nicht von durchaus zuverlässigen Personen ver- 1

Neue Wege künstlerischer Volksbildung. Arbeiter vorstellungen in den Staatstheatern

und anderes.

die Blockade Rußlands .

Die deutsche Regierung hat in Paris folgende Antwortnote überreichen lassen: Auf die dortige Note Nr. 1849 G vom 25. Oftober beehrt sich die deutsche Regierung Nachstehendes zu erwidern:

Die deutsche Regierung hat ständig durch Wort und Tat be­wiesen, daß sie sich der schweren Gefahren voll bewußt ist, die eine Ausbreitung des Bolschewismus für Kultur und Wirtschaftsleben aller Bölker bedeutet. Die deutsche Regierung hat selbst im eigenen Lande nicht unerhebliche tommunistische Bewegungen erlebt und mit Erfolg bekämpft. Sie war deshalb in der Lage, über die Ursachen und die Ausbreitung boliche­wistischer Strömungen eigene Erfahrung zu sammeln, auf Grund deren sie es für ihre Pflicht hält, darauf hinzuweisen, daß Grund deren sie es für ihre Pflicht hält, darauf hinzuweisen, daß ihr die von den alliierten und assoziierten Regierungen vorge schlagenen Maßnahmen gegen das bolschewistische Rußland den gewollten Zweden nicht zu entsprechen scheinen.

Das deutsche Volf hat in den letzten Jahren

die Wirkungen der Hungerblockade

in ihrer ganzen Furchtbarkeit gespürt, es weiß, daß unter ihr in erster Linie Kinder und Greise, Frauen und Kranke, also an der Kriegführung Unbeteiligte, in graufamster Weise gelitten haben. Es weiß auch, daß die Blodade auf die Geistesverfassung der Bevölkerung in zerseßendem Sinne gewirkt und die anarchistischen Bewegungen nur gefördert hat, statt fie zu hemmen. Es steht zu befürchten, daß sich diese Erfahrun­gen in Rußland wiederholen würden. Zwangsmaßnahmen von außen gelten in Rußland immer als Werkzeuge der Reaktion, die von den demokratischen Elementen des Landes bekanntlich noch mehr gefürchtet wird als der Bolschetismus. So werden gerade die demokratischen Kräfte, das stärkste Ele­ment im Kampfe gegen den Bolschevismus, von ihrem Ziele abgelenkt und gelähmt.

die Verhängung einer wirtschaftlichen Blodade nicht gegeben sein dürften. Aus allen diesen Gründen hält die deutsche Regierung nach wie vor die von ihr vertretene Politik der

Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten Rußlands nicht nur für grundsätzlich berechtigt, sondern auch für tatsächlich zweckentsprechend. Daran ändert auch der Um­stand nichts, daß die Beteiligung Deutschlands an dem von den alliierten und assoziierten Regierungen geplanten Vorgehen nach Lage der Verhältnisse faum von politischer und wirtschaftlicher Bedeutung sein würde, da Rußland zur See von den alliierten und assoziierten Regierungen blockiert ist und zu Lande eine gemeinsame deutsch - russische Grenze nach Inkrafttreten des Friedens nicht mehr bestehen wird.

Die deutsche Regierung ist bereit, sich an einer Aussprache über die in Betracht kommenden Fragen, deren weltpolitische Bedeutung fie gebührend wertet, zu beteiligen. Sie wird sich allen ihr irgendwie zweckmäßig erscheinenden Maßnahmen, die das gemeinsame Ziel des Schußes gegen den Bolschewismus er­reichen helfen, gern anschließen.

Die deutsche Regierung tann jedoch nicht umhin, in ernster Form darauf aufmerksam zu machen, daß ein Zusammenwirken der Mächte nur dann ersprießlich sein könnte, wenn neben der Erkenntnis des gemeinsamen Interesses auch die Achtung und Ioyale Anerkennung der gegenseitigen Rechte gesichert ist. Daß diese Voraussetzung vorliegt, kann aber solange kaum angenommen werden, als die alliierten und affo­ziierten Regierungen es für angängig, erachten, in demselben Augenblick, in dem sie Deutschland zur Teilnahme an einer Blockade auffordern, über deutsche Küsten und deutsche Schiffe selbst Blockademaßregeln zu verhängen.

Die Politik der Entente gegen das bolschewistische Ruß­ land kann nirgends Bewunderung erregen. Man unterstüt Denitin, Koltichat und Judenitsch , ohne ihnen zu durch­schlagenden Erfolgen verhelfen zu können. Man zwingt die Deutschen erst, gegen ihren Willen, mit den Alliierten gegen die Russen zu kämpfen, befiehlt ihnen dann, das Land zu räumen, und verhängt über das deutsche Volf eine neue Blockade, weil die Räumung nicht so schnell und so vollständig erfolgt, wie das deutsche Wolf und die deutsche Regierung selber wünschen. Während man so die schärfsten Mittel an­wendet, um die Teilnahme von Deutschen an militärischen Operationen gegen Rußland zu verhindern, fordert man Deutschland auf, den Kampf gegen Rußland in der Form der Blockade wieder aufzunehmen. Auf gut berlinisch sagt man in solchen Fällen: Raus aus die Kartoffeln, rin in die Kar­toffeln!"

Die Herstellung des Friedens im Osten ist eine gemeinsame Angelegenheit der Menschheit, die Wiedereingliederung Rußlands in die Volkswirtschaft ist eine brennende Notwendigkeit für Rußland und für die ganze übrige Welt. Sie darf nicht verzögert werden aus übertrie­bener Angst vor der bolschewistischen Infektion, die kein starkes Vertrauen in die eigene Gesundheit zeigt. Maßnah­men gegen fie find auch denkbar, wenn russische Rohstoffe nach dem Westen, westliche Industrieprodukte nach dem Osten passieren, wenn der internationale Handel und Wandel wie­der aufgenommen wird. Und wenn mit russischen Häuten bolschewistische Ideen eingeschleppt werden können, warum nicht au mit englischen Baumwollstoffen und deutschen In­strumenten demokratische?

Eine europäische Völkertonferenz, die die Dinge mit aller Ruhe betrachtet, könnte wohl Müßliches wir­fen. Und so zeigt die deutsche Note den richtigen Weg, um die Lösung des Rußlandproblems herbeizuführen, ohne die eine friedliche Neuordnung der Welt und ihre Erholung von der Eschöpfung des Kriegs nicht möglich ist.

Protest gegen die Ostseeblockade.

Die antibolichewistische Strömung, die sich tiefer in die Ar­beitertreise hinein erstredt, als es nach außen hin den Anschein hat, wird nicht durch wirtschaftliche Absperrung, sondern viel mehr dadurch gestärkt, daß sich der daniederliegenden russi­schen Volkswirtschaft Aussicht auf baldige Hilfe er­öffnet. Nur von der Wiederherstellung des für den ruhigen Wiederaufbau Europas so notwendigen Kontakts mit den an- Die deutsche Regierung hat in Paris eine Note wegen der in deren Völkern läßt sich eine Angleichung des politischen Lebens der Ostsee angeordneten unger blodade gegen Deutsch . in Rußland an die europäischen Demokratien erhoffen. Hierzu Ian überreichen laffen. Darin wird dargelegt, daß die Sperrung tommt, daß sowohl nach allgemeinen völkerrechtlichen Grund- der tfee und selbst die Blockade der Küstenschiffahrt ein Eingriff fäßen wie auch insbesondere nach der Sabung des fünftigen ist, der nicht nur die Küstenbevölkerung, sondern durch die Unter­Bölterbundes im vorliegenden Falle die Vorausseßungen für bindung der Nahrungsmittelzufuhr über die Ostsee das ganze

tulturwerf tann in feiner Weise von Vergnügungen eines sozial und einem Theaterbefizer als Obmann. Dieser Ausschuß soll eine

freiwillige Zenfur über jämtliche Films und Darbietungen von Sichtbildtheatern von Groß- Berlin und Proving Brandenburg aus­Darbietungen in ihren Lichtspieltheatern zu veranstalten, die von üben. Die Theaterbefizer sollen verpflichtet werden, nur solche diesem Ausschuß genehmigt sind. Bei Zuwiderhandlungen soll für jeden Fall eine Strafe von 5000 M. berhängt werden. Eine Mit­gliederversammlung foll über diesen Vorschlag entscheiden.

Wir halten es für ausgeschlossen, daß eine Körperschaft, in der die Filmtheaterbefizer die Mehrheit haben, die Beseitigung der an­rüchigen Aufklärungs- und Schundfilme so besorgen wird, wie die geistige Boltspflege es fordern muß. Immerhin ist der Plan des Vereins ein Zeichen, daß die Strömung, die den besagten Filmen 34 Leibe will, von den Lichtspielfapitalisten als beachtenswert an­

erkannt wird.

minderwertigen Luxuspublikums abhängig gemacht werden. D. Red.) Ebenso ist das Schauspielhaus mit einer Aufführung von Minna von Barnhelm" am Montag zum erstenmal von Arbeitern besetzt. Freilich: die Zahl der Besucher ist sehr gering im Verhältnis Zum erstenmal öffnen die ehemaligen föniglichen Theater ihre au der Masse der bildungshungrigen Menschen aus der Arbeiter­Pforten der Arbeiterschaft. Ein nie erfüllter Wunsch unzähliger laffe. Und die neue Intendang ist sich völlig darüber klar, daß funsthungriger Männer und Frauen der werktätigen Bevölkerung diese und andere Aufführungen, zu denen in furzen Abständen die wird nun erhört: die Vorstellungen im Schauspielhaus und in beiden Staatstheater uns zur Verfügung gestellt werden, nichts der Oper, die in der Vornovemberzeit nur den zahlungsträftigsten anderes find, als Abschlagszahlungen". So sind noch andere Streifen zugänglich waren, werden nun für annehmbare Eintritts große Projekte in Beratung, die es ermöglichen sollen, in großem preise an alle Schichten der Arbeiterschaft an bestimmten Wochen- Maßstab der werftätigen Bevölkerung künstlerische Borstellungen abenden abgegeben. Während das jegensreiche Wirken der Volfsbühnen und die u vermitteln. Das ist in erster Linie eine Frage des Raumes. Und hierfür wird von den Vertretern der beteiligten Kreise seit Einrichtungen der Parteien und der Gewerkschaften es den Arbei- langer Zeit gearbeitet. Bauen oder Umbauen fostet aber heut tern schon lange ermöglichten, das Schauspiel kennen zu lernen, solche Summen, daß es erhebliche Schwierigkeiten machen wird, war es bis tor etwa 10 Jahren unmöglich, Opernaufführungen zu bie nötigen Summen zu gewinnen. Es zeigt sich immer deutlicher volkstümlichen Preisen zu veranstalten. Nur ausnahmsweise die Notwendigkeit, ein eigenes Boltshaus in Groß- Berlin zu wurden einzelne Opernvorstellungen, meist in Nachmittagsauffüh- schaffen, das den Mittelpunkt für alle der Kultur dienenden Be- krankheiten und zur Regelung der Prostitutionsfrage berufen rungen, zweiter Güte zu solchen Ziveden- und sehr mit Auswahl! -vergeben. Damals befriedigte die Gründung des Charlotten- ftrebungen des Volkes bilden muß. Wir brauchen dringend nicht burger Deutschen Opernhauses ein dringendes Bedürfnis: die Ein- nur Theaterräume, sondern ebenso nötig große und mittlere Säle richtung der sehr stark gestaffelten Eintrittsprese( woran Vertreter für Stonzerte, für Vorträge( unpolitischer Art), für Kurse und der künstlerisch orientierten Arbeiterorganisationen mitgewirft hat alle mit dem Begriff der Boltsbildung, Bolkshochschule und ähn­ten) ließ eine Anzahl Plätze in den oberen Rängen für die Arlichen zusammenhängenden Veranstaltungen. Ob sich dies auf genossenschaftlicher Grundlage oder anders bewerkstelligen läßt, wird noch beraten. Alle Kreise sind in gleichem Maße daran Nun ist die neue Intendanz, im Einbernehmen mit dem Kul­iusministerium und nach Beratungen mit den Vertretern der im interessiert, daß solch ein Mittelpunkt geschaffen wird. Jeder hat Aktionsausschuß zusammen tätigen Beauftragten der Groß- Ber- bas brennendste Interesse daran, daß die kapitalfräftige Rino­liner Arbeiterschaft, zu einer grundlegenden Aenderung des bis- branche nicht alle für wichtigere und eblere Bestrebungen vorhan­herigen Modus gelangt. In beiden Staatstheatern sollen Abend- denen oder zu schaffenden Räume besetzt. vorstellungen an bestimmten Wochentagen für eine velatib geringe

beiterschaft frei.

Aber vorläufig muß man zufrieden sein, daß wenigstens der Summe an die Organisationen vergeben werden. Dies wird erste Schritt gemacht ist; die Staatstheater find dem Bolke ge­pefuniär dadurch möglich gemacht, daß die bei Premieren erzielten öffnet, zum erstenmal hören unsere Arbeiter unter Beitung der Ueberschüsse hierfür verwendet werden. So erklärt sich, warum ersten Stapellmeister das herrliche Orchester, die auserlesenen Solo­die Eintrittspreise zur Erstaufführung des Palestrina " jo hoch fräfte und das Ensemble der Oper; die großen Meisterwerke der waren, irorüber man schon viel unwillige Bemerkungen hören dramatischen und musikdramatischen Kunst werden ihnen für ein fonnte. Die Streise der Theaterbesucher, denen fein Eintrittspreis Geringes in musterhafter Aufführung zugänglich gemacht. Dr. A. G. hoch genug ist, um bei Uraufführungen" oder ähnlichen Gelegen heiten( die ja zum Teil eine reine Frage des gesellschaftlichen

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Dr. Dreuws, der ehemalige Berliner Polizeiarat, ber 1914 wegen seines wissenschaftlichen Standpunktes in der Salvarsan­nunmehr vom Wohlfahrtsministerium zum Mitglied des ständi­frage vom Polizeipräsidenten v. Jagow gemaßregelt wurde, ist gen Beirats des Ministeriums zur Bekämpfung der Geschlechts­worden. Dreuws hat der Landes- und Nationalversammlung feinen in der Oeffentlichkeit bereits viel diskutierten Gesebentwurf zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten und zur Regelung der Prostitutionsfrage vorgelegt, der auf der allgemeinen, gleichen, distreten Anzeige und Behandlungspflicht" fußend, ein völlig diskfretes Seuchengefeß schafft.

Theaterkunst ist das Thema einer Ausstellung, die auf An­regung und nach einem Plan des Forschers der Theatergeschichte, Brof. Ostar Fischel, die Afademie der Stünfte 1920 in ihren Räumen am Bariser Blas aus öffentlichem und privatem Besitz zu veranstalten beschlossen hat. Sie soll vom Künstlerischen der Szene eine lebendige Vorstellung bieten. Werte bildender Kunst aus allen Jahrhunderten, griechische Terratotten, gotische Holz­schnitzereien, Borzellane, Gemälde, Graphit des achtzehnten Jahr­hunderts werben die ältere Beit repräsentieren, das erfolgreiche Streben der Künstler unserer Tage zur einheitlichen Gestaltung des Bühnenbildes soll aus ihren Entwürfen zu erkennen sein. Die Entwicklung des Stils, das Sichtbare der Schaubühne und die Rückwirkung des Theaters auf Sie bildende Kunst werden so zu lebensvoller Anschauung kommen.

Aus Wedekinds Nachlaß, dem unberöffentlichten, trug im Künst= lerhaus Gustav Herrmann eine Reihe Gedichte vor. Das Wesen des Dichters wird durch diese Gaben bestätigt, wie man es fennt. Das zuletzt gesprochene Gedicht, ein Selbstporträt in loderen deutschen Versen, betont fampfgereckt das Bawußtsein, nie dem Gößen der Feierlichkeit geopfert zu haben. Das fann immerhin

Renommees find) dabei zu sein, tragen dadurch, wenn auch un- Eine freiwillige Filmzenfur schlägt der Verein der Lichtbild­bewußt, dazu bei, daß am nächsten Freitag mehr als 1500 Männer theaterbejißer Groß- Berlins feinen Mitgliedern vor. Bis zur Ein­und Frauen der Arbeiterklasse dies selbe Werk an derselben Stelle führung einer Reichsfilmzensur soll ein Prüfungsausschuß eingesetzt hören können.( Was den Widerspruch gegen jene Chimborassopreise werden, der bestehen soll aus zwei Theaterbefizern, einem Herrn, natürlich nicht beseitigen tann; denn dieses notwendige Bolts- den der Polizeipräsident von Berlin bestimmt, einem Stultusbeamten Rezitatoren ein Mint sein, für Einzelnes Wedekindscher Dichtung