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Nr. 557 36. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Abschluß der Etatberatung.

Donnerstagfikung der Nationalversammlung . I die Zustimmung zum Stat selbst den Ausdruck des Bertrauens ( Fortsehung aus dem Abendblatt.)

Abg. Mumm( Dnat.): Herr Erzberger hat am 2. September 1914 sogar die Normannischen Inseln für Deutschland verlangt. Herr Dr. David sollte sich zunächst lieber mit Herrn Erzberger und anderen Mitgliedern seines Kabinetts auseinanderseßen.( Sehr richtig!) Ich kann auch noch als Ohrenzeuge das Wort des Herrn Scheidemann über die alten Perücken von 1814" anführen, an deren Grenzsteinfestsetzung er sich nicht zu kehren erklärte.

Abg. Scheidemann( Soz.): Nachdem gestern der Abg. Mittel­mann den total mißglückten Versuch gemacht hat, mich zum An­negionisten zu stempeln, wird das heute vom Abg. Mumm fort­gesetzt. Gestern war ich überrascht, heute nehme ich die Sache nur noch von der heiteren Seite. Mancher begreift es eben nie, und selbst dann nicht. Dazu gehört Herr Mumm, scheints, auch! ( Heiterkeit.)

Auf eine Anfrage des Abg. Dr. Pfeiffer( 3.) erklärt Reichsminister des Aeußeren Müller: In Deutschland befindet sich kein belgischer Gefangener mehr.

Abg. Läbe( Soz.): Das Reich hat ein Interesse daran, daß der Absatz nach der Tschecho- Slowakei gefördert wird und wir von deren landwirtschaftlichen Ueberschüssen( die nicht abgeliefert, son­dern verschleichhandelt werden. Ned.) etwas hereinbekommen. Wir bitten dies durch eine Zweigstelle für Ein- und Ausfuhrbewilli­gungen in Breslau zu erleichtern, so daß der Umweg über Berlin vermieden wird. Da wir so viele große Städte im Osten abtreten müssen, bleibt Breslau der einzige große Handelsplat des Ostens. Oberst Reinhardt: Meine besondere Fürsorge gehört der Ver­pflegung der Mannschaften Gegenüber dem Abg. Haas muß ich bemerken: Ich weiß persönlich, daß es Ludendorrf stets außer­ordentlich schwer geworden ist, Hartes für die Truppen zu befehlen. Abg. Kahl( D. Vp.) verteidigt die Universitätslehrer gegen die Angriffe, die Abg. Sinzheimer ( Soz.) bei der zweiten Lesung gegen sie gerichtet hat.

zu der jeweiligen Regierung. Wir werden daher gegen den Gesamt­etat stimmen.( Beifall rechts.)

Abg. Seeger( U. Soz.): Wir lehnen den Etat selbstverständlich ab. Eine Regierung, die sich nur stüßt auf Gewalt, die jede sozial­politische Maßregel nicht ausführt, die zehn Monate lang den Be­lagerungszustand aufrecht erhält, wird abwirtschaften. Wir lehnen deshalb den Etat ab.( Beifall bei den 1. Soz.) Reichsfinanzminister Erzberger: Die ablehnende Haltung der Unabhängigen und der Rechten hat uns nicht überrascht. Die Be­gründung der Deutschnationalen steht aber mit der Wahrheit in Widerspruch.( Zustimmung bei der Mehrheit.) Daß die Steuern nicht einkommen würden, ist kein Grund für die Ablehnung des Etats. Wäre es nach den Deutsch nationalen gegangen, so wären die Ausgaben noch höher geworden.( Hört, hört! bei der Mehrheit.)

Abg. Bachnicke( Dem.): Ich beneide die Parteien der Rechten nicht um die Gesellschaft, in die sie geraten find: äußerste Rechte und äußerste Linke innig verbunden!( Bärm rechts.)

Abg. Schult- Bromberg( Dnat.): Die Steuerschraube ist zu scharf angezogen. An unerfahrene Leute werden Ministergehälter gezahlt. Wir haben nicht nur kein Vertrauen zur Regierung, sondern tiefstes Mißtrauen.( Beifall rechts.)

Reichsfinanzminister Erzberger( zur Rechten): Das Miß­trauen beruht auf Gegenseitigkeit. Als Parteipoli­titer fönnte ich mich über den großen Fehler der Etatablehnung freuen. Das deutsche Volk wird das nicht so leicht vergessen. Abg. Scheidemann( Soz.): Der Staatsminister a. D. Heinze und der Vizekanzler a. D. Delbrück lehnen den Gtat ab! Das ist eine reizvolle Neuheit! Früher wurden wir als vaterlandslos geächtet, wenn wir das gleiche taten. Wenn von Mißwirtschaft gesprochen wird, so ist das nur die Folge Ihrer( nach rechts) Miß­wirtschaft. Ich wünsche der Rechten weiterhin gute Besserung. ( Heiterer Beifall.) Abg. Dr. Heinze( D. Vp.): Abg. Scheidemann hat unrecht. Abg. Dr. Sinzheimer( Soz.): Diejenigen Juristen, die mur Die Verhältnisse liegen heute anders. Als die Sozialdemokratie Juristen sind, sind schlechte Juristen. Zur Fachkenntnis muß die den Etat ablehnte, gab es eine von der Volksvertretung una b Kenntnis des Tatsächlichen, die Kenntnis der sozialen Zusammen- hängige Regierung. Heute aber haben wir die parlamenta hänge kommen. Die Pragis allein genügt nicht. Der Sinn dafür rische Regierungsform.( Beifall rechts.) muß schon bei den Studenten gepflegt werden. Der Jurist muß nicht nur das geltende Recht anzuwenden verstehen, sondern auch rechtspolitisches, gesetzgeberisches Verständnis bekommen. Die Aus­bildung der jungen Juristen, die später unsere leitenden Beamten sein werden, gehört zu den wichtigsten Problemen.( Beifall bei den Soz.)

Freitag, 31. Oktober 1919

grundsätzlichen Fragen ankommen lassen. Außerdem besteht jetzt. eine 3wangslage, da am 31. die Frist für den Etat abläuft.

Der Vorsitzende, Reichsminister Dr. David, drückte seine Freude darüber aus, daß der Ausschuß seine Zustimmung gegeben hat. Der Wille zur Sparsamkeit ist bei der Reichsregierung vor­handen, aber bei der fachlichen Begründung für verschiedene Posten fönnen Meinungsverschiedenheiten vorkommen. Wenn der Reichs­rat zwischen der zweiten und dritten Lesung in der Nationalver­ sammlung mit dem Etat befaßt wird. so ergeben sich Schuvierig feiten. Die beste Lösung würde sein, wenn der Reichsrat zwischen der zweiten und dritten Lesung nicht mit dem Rtat befaßt würde. Hierauf wird der Stat angenommen. Nach Erledigung einer Reihe kleinerer Vorlagen stimmte der Reichsrat dem Entwurf einer Verordnung betreffend die Begründung der Zuständigkeit des Reichswirtschaftsgerichts durch Vereinbarung, zu, desgleichen mit unwesentlichen Wenderungen dem Entwurf einer Bekanntmachung betreffend Anforderung ton Tieren zur Erfüllung des Frie= densvertrages( Kosten Milliarden! Red.). Nach diesem Entwurf wird den Bändern das Enteignungsrecht und die Be­schlagnahmebefugnis gegeben. Für die Besetzung der zum 1. Ja­nuar 1920 frei werdenden Stelle des Präsidenten des Reichs­gerichts wird vom Ausschuß der Unterstaatssekretär des Reichs­justizamts, Heinrich Delbrück , vorgeschlagen. Der Reichsrat erklärt sich damit einverstanden.

Groß- Berlin

Der Sicherheitswachtmeister Hermann

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unerhörter Brutalität!

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ein Opfer

Die Feststellungen der Kriminalpolizei haben folgendes er geben: Hermann ist, von Stralau- Rummelsburg tommend, gegen 44 Uhr morgens vor dem Hause Frankfurter Allee 331 in eine Gruppe von mehreren Männern geraten, von denen der eine ihn als Nostegardist" hänselte. Er fragte Hers mann, ob er teine andere Beschäftigung gefunden hätte, was Hermann verneinte. Nunmehr zog der Betreffende ohne weiteres den Dolch des Hermann aus der Scheide und steckte ihn zu sich. Als der Sicherheitsfoldat auf entsprechende Frage den Besiz einer Schußwaffe berneinte, hielt ihn der Täter mit den Worten: Aber ich habe eine Schußwaffe!" eine Pistole unmittelbar vor das Ge. sicht und drückte gleichzeitig ab. Hermann sant lautlos, Abg. Schulz- Bromberg( Dnat.): Mißwirtschaft ist, wenn über blutüberströmt zu Boden und starb gleich darauf. Der Täter flüssige Minister angestellt und die Kriegsgesellschaften nicht abge- ging mit zwei anderen Männern, als iei nichts geschehen, schafft werden. durch die Petersburger Straße denr Baltenplatz zu. Diese drei In der Gesamtabstimmung wird der Etat gegen die Stimmen Männer waren augenscheinlich schon vor der Tat in einem Lokal der Rechten und der Unabhängigen angenommen. über die Polizeiftunde hinaus gewesen und dürften nicht nur dort, Die Ergänzung des Besoldungsgefeßes wird ange- sondern auch auf der Straße wegen ihres lärmenden Ver­Reichsjustizminister Schiffer: Diese Frage gehört zur Zu- nommen. Dann werden Petitionen und die Berichte der Aus- haltens aufgefallen fein. Sie wollten, wie aus ihren Aeuße ſtändigkeit der Länder; doch hat das Reich großes Interesse daran, schüsse für Volkswirtschaft und für soziale Angelegenheiten er- rungen hervorging, noch ein weiteres Lofal besuchen und haben daß die Juristen einheitlich ausgebildet werden. Daher werden ledigt. wir Besprechungen darüber mit den Einzelstaaten führen.

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Das Haus vertagt sich auf Donnerstag, den 20. No Abg. Stolten( Soz.): Ich weise auch hier bei der dritten Le- vember, nachmittags 3 Uhr.( Die Tagesordnung wird später fung auf unsere Resolution hin, die die Regierung auffordert, vom Präsidenten mitgeteilt werden.) den neuen Landesfinanzämtern möglichst bald eine gefeßliche Schluß gegen 2 Uhr. Grundlage zu geben. Nach Möglichkeit muß eine Verständigung mit den Einzelstaaten darüber zustande kommen. Für Hamburg und Bremen kann das jetzige Protisorium nicht bestehen bleiben. Reichsfinanzminister Erzberger verspricht, bei der zweiten Le­fung der Reichsabgabenordnung einen derartigen Gefeßentwurf borzulegen. Es folgt die

des Etatsgesebes

dritte Lesung

Abg. Dr. Heinze( D. Vp.): Die Deutsche Volkspartei hat zahl­reichen einzelnen Bosten des Etats zustimmen können. Nach den Gepflogenheiten parlamentarisch regierter Länder bedeutet aber

Montrose.

10] Detektiv roman von Sven Elvesta d. Vielleicht," murmelte Krag ,,, nun lassen Sie mich aber etwas Näheres über die römischen Biffern I, II und III er­fahren."

Sitzung des Reichsrats.

Die Nationalversammlung hat im Etat Erhöhungen in einer Gesamtsumme von 603 Millionen Mark vorgenommen. Der Aus­schuß des Reichsrats hat sich mit diesen Erhöhungen beschäftigt und bemerkt, daß darin

anscheinend zu diesem Zwecke sich an der Tür des Hauses Nr. 331 mit Dietrich oder Schlüffel zu schaffen gemacht. Der Vorfall ist von mehreren 3eugen beobachtet worden, insbesondere von zwei Männern, die gleich nach der Tat an der Ecke der Petersburger Straße mit Straßenbahnern über den Vorfall aesprochen haben. Diese beiden Männer sowie die Begleiter des Täters. die ja sämtlich mit der Tat nichts zu tun haben, werden in ihrem eigenen Interesse ersucht, sich bei den Kriminalkommissaren Gennat und Trettin, Zimmer 61, um­gehend zu melden, ebenso die Schankwirte, deren Lokal die be schriebenen drei Leute in der Nacht zum Dienstag in früher Morgen­stunde in an mierter Stimmung verlassen haben. Vertrauliche Be handlung aller gemachten Mitteilungen wird zugesichert.

15 Stunden leblos im Sarg.

den Vater, dem er nicht unter die Augen zu treten wagte. AIS er nachts von Singer das Reisegeld erhielt, bekam er gleich den Verdacht, daß ein armer Arbeiter nicht ohne weiteres über solche große Summe verfügen könne. Und als die Po­lizei morgens auftauchte, schleuderte er das Geld fort, weil er nicht in die Krallen des Gerichts geraten wollte.( Sellers private Anmerkung: Charlies Darstellung ist Punkt für Punkt durch die Nachforschungen bestätigt worden. Er hatte einen Platz an Bord des Dampfers Argo" genommen, der um neun Uhr nach Argentinien abgehen sollte und auch ab­gegangen ist. Die Ereignisse haben ihn zum Aufschub seiner Reise gezwungen)."

Das ist alles," sagte Keller.

teine Unterstügung der Sparsamkeitsbestrebungen ber Regierung zu finden sei. Ein Teil der Erhöhungen bezieht sich Abg. Schult- Bromberg( Dnat. Vp): Wir lehnen den Etat auf unwesentliche Beträge. Diesem hat der Ausschuß zugestimmt, ab.( Hört! hört! bei der Mehrheit.) Selbstverständlich müssen die ebenso den beim Reichsschabamt eingesetzten Summen. Hier han­Löhne und Gehälter weiter gezahlt werden, aber wir können für delt es sich um die Kosten für die Befaßungen, soweit sie sich be­Der Fall der Krantenpflegerin Winna Braun, die diesen Etat die Verantwortung nicht übernehmen.( Lachen bei der rechnen lassen. Sie sind eingesetzt worden, damit die Welt sieht, im Grunewald leblos aufgefunden, und dann zu einem Arzt ge­Mehrheit.) Er gibt keinen Ueberblick über unsere finanziellen Ver- mit welchen ungeheuren Summen wir belastet werden. Mit eini bracht wurde der die Einfargung des Mädchens veranlaßte, da er pflichtungen. Wir wissen auch gar nicht, ob die veranschlagten gen anderen Bosten dagegen hat sich der Ausschuß nicht ohne weite- feine Tätigkeit der Atmungsorgane oder des Herzens mehr feststellen Steuern wirklich einfommen werden. Dann haben wir auch res einverstanden erklären können, da er sie für unberechtigt fonnte, hat nunmehr seine Aufklärung gefunden. Die schwerste Bedenken gegen die Zahl und die Besoldung der Beamten hält. So hat die Nationalversammlung zwei vortragende Räte, Stranfenpflegerin hat einen Selbstmordver fuch begangen. Hier fehlt es völlig an der so viel gepriesenen Sparsamkeit.( Un- die der Reichsrat gestrichen hatte, wieder eingesetzt. Außerdem Sie eignete sich eine größere Dosis Morphium und Veronal ruhe bei der Mehrheit.) Der Etat bringt nicht das Ende der seit konnte die Summe von einer halben Million für Schul- und Er- an. Nachdem sie im Grunewald stundenlang planos der Revolution immer noch gestiegenen Mizwirtschaft. Aus sachziehungs- sowie gesundheitliche Zwede nicht als im Augenblicke um hergeirrt war, nahm sie das Gift in einer Doſis, die den lichen Gründen tehnen wir den Etat ab.( Beifall rechts.) unbedingt erforderlich anerkannt werden. Wenn der Ausschuß Tod eines weniger widerstandsfähigen Menschen unweigerlich schließlich doch seine Zustimmung gegeben hat, so ist dies aus dem herbeigeführt haben würde. Der Zustand des jungen Mäd. Grunde geschehen, weil die Ablehnung der Beschlüsse einen Konchens hat sich im Laufe des Tages so gebeffert, daß Hoffnung be­fritt herbeiführen würde. Darauf könne man es aber nur bei steht, sie am Leben zu erhalten. Zu dem medizinisch sehr inter­daß sie unruhig war, wenn er mehrere Tage fort blieb und daß sie dann auf den Gedanken verfiel, daß er etwas Geheim­nisvolles an sich habe; sobald er sich aber zeigte, verflog diese Unruhe wieder. Zweimal hatte sie ihn zufällig im Befit bedeutender Geldsummen gesehen, mehrerer großer Scheine. Als sie ihn aber fragte, wie es mit diesem Geld zusammen hinge, hat er lachend Ausflüchte gemacht und gesagt, daß er etwas für einen Freund zu besorgen habe. Diesen Freund Seller breitete seine Papiere aus und las: hatte sie nie gesehen, Arnold verkehrte mit niemandem, und ,, I. Arnold Singer, gibt an, daß er fünfund- es kam niemand in ihr Haus. Sie bestätigte in allen Bunt­dreißig Jahre alt und nicht vorbestraft ist, weder seine Fin- ten die Erklärung, die ihr Mann von den Ereignissen der gerabdrücke, noch seine Photographie sind in der Signale. Nacht gegeben hatte. Sie glaubte nicht, daß Arnold später mentabteilung der Polizei vorhanden. Behauptet, nichts von als zwei, halb drei Uhr nach Hause gekommen sei( die Ver­dem Verbrechen bei Abbé Montrose zu wissen. Gibt auf- brecher verließen den Garten um drei Uhr), doch konnte sie ,, Viel ist es ja nicht, dennoch übernehme ich es auf Grund fallend spärliche Aufschlüsse über sein Leben. Hat Gärtnerei es nicht mit Bestimmtheit sagen.( Kellers private Anmer- diefer flüchtigen Angaben, Arnold Singers Teilnahme an in der Handelsgärtnerei bei Hobbemas in Amsterdam ge- fung: Geht man von dem Verdacht aus, daß Arnold Singer dem Verbrechen festzustellen. Jetzt gilt es nur noch, seiner lernt. Verließ diese, als er siebzehn Jahre alt war, ist später ein Verbrecher ist, stellt sich das Eheleben des jungen Paares Mitschuldigen habhaft zu werden. Und es scheint fast, als zur See gefahren und hat bald hier, bald dort. Arbeit gehabt. als ein typisches Bild der Ehe eines Verbrechers dar. Arnold ob Sie bereits den einen aufgespürt hätten. Lassen Sie Auf die direkte Frage, ob er vor ungefähr drei Jahren als verheimlicht seiner Frau, daß er von gestohlenem Gut lebt. hören." Dekorateur im Hotel Bum vergoldeten Pfau" gearbeitet Wenn er nachts auswärts ist, was Verbrecher oft sein müssen, hat, gibt er dies ohne weiteres zu.( Siehe unter II.) Gibt tommt er mit nichtssagenden Ausflüchten. Von diesem an, daß er vorige Woche als Gärtner in Abbé Montroses Standpunkt aus betrachtet, ist es auch ganz natürlich, daß Garten gearbeitet und dafür dreißig Kronen erhalten hat. Eine von der Hand des Abbés gemachte Aufzeichnung bestä­tigt diese Behauptung. Erklärt, daß er während der Arbeit im Garten die Photographie, die später in der Bibliothef ge­funden wurde, verloren hat. Die Photographie zeigt deut­liche Fingerabdrücke und Flecken von Gartenerde. Es sind Arnold Singers Fingerabdrüde.( Kellers private Anmer­fung: Die Polizei muß zugeben, daß die Umstände betreffs der Photographie den Arbeiter Arnold Singer entlasten.) was noch zu retten ist. Es paßte ihm nicht, daß der leicht II. Clary Whist Singer, Tochter der Wirts 3um vergoldeten Pfau". Lernte Arnold Singer vor drei Jahren fennen, als er als Deforateur im Hotel ihres Vaters arbeitete. Heiratete ihn einen Monat darauf. Erklärt, daß fie ihren Mann über alle Maßen liebt, erklärt ferner, daß ihr Mann ein Muster von Ordnung und Fleiß ist. Alle vierzehn Tage gab er ihr von seinem Verdienst genug, um den kleinen III. Charlie Whist, Bruder von II, Sohn des Hausstand zu führen. Er war fast den ganzen Tag auf Ar Wirtes Bum vergoldeten Pfau". Ein leicht zu durchschauen­beit, sogar häufig des Nacts, wenn er an entlegenen Orten des Subjekt, das eine untergeordnete Rolle spielt. Er wurde Arbeit hatte. Gibt zu, daß sie sich bisweilen darüber gewun- gestern aus dem Gefängnis entlaffen, wo er feine erste Strafe dert habe, daß Arnold keine feste Arbeit hatte. Gesteht ferner, I abgesessen hatte, und wandte sich an die Schwester, statt an

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Arnold seiner Frau nicht sagen kann, daß er feste Arbeit hat. Sonst hätte sie ihn leicht auf Lügen ertappen fönnen. Alles deutet darauf hin, daß er seine Verbrechen um jeden Preis bor feiner Frau, die er liebt, verbergen wollte. Er ist der Typ eines modernen Verbrechers, der ein freundliches Fa­milien- und ein dunkles Verbrecherleben führt, eines dieser fchlauen, faltblütigen Individuen, die eine große Gefahr für den Staat sind. Mit großer Gefahr versucht er jetzt zu retten,

finnige Charlie sich herumtrieb, Charlie konnte ihn leicht in Gefahr bringen, und da sich ein Ausweg bot, ihn los zu werden, benutte er ihn gern. Er hat ohne Zweifel in Ge­meinschaft mit Kameraden das Verbrechen in der Bibliothek begangen. Eine ganz zufällige Spur hat die Polizei zu der idyllischen Villa hingeführt.)

Krag hatte keine Aufzeichnung gemacht, halb scherzhaft aber ging er mündlich auf Kellers Protokollstil ein. Er sagte: ,, Römische Ziffer IV, Sans Christian Andersen , Leichtmatrose, auf dem Segler Eddystone", Besitzer dieses Halstuches in leuchtenden spanischen Farben, das in der Bi­bliothek gefunden worden ist. Sat auf Grund desselben zweifellos an dem Ueberfall auf Abbé Montrose teilgenom men. Bekam gestern morgen Landurlaub, hat sich später nicht wieder an Bord gezeigt. Ms der Kapitän erfuhr, daß die Polizei gerne Hans Christians babhaft werden wollte, antwortet er, das wolle auch er lieber wie gern. Es stände des Kapitäns mitgenommen hat. Er ist mit anderen zeigt sich nämlich, daß der Matrose im stillen alle Wertgegen­Worten durchgebrannt, und muß überall anders als an Bord der Eddystone" gesucht werden.

"

Hier können Sie," fuhr der Detektiv fort ,,, als private Anmerkung von Krag hinzufügen: Diese Flucht beweist, daß das Verbrechen in der Bibliothek des Abbés bereits längere Beit geplant war. Daß dieser Plan aber auf einen Matrosen an Bord eines Schiffes, das gerade von einer langen Reise zurückgekehrt war, zurückzuführen ist, macht die Sache noch rätselhafter."

Wortf. folgt.)