Gewerkschaftsbewegung
Der Kampf in der Metallindustrie.
zustehenden gefeßlichen noch weitere mit den Unternehmern ver- JJnhaber Herr Müller, lam es deshalb zum Streit. In diesem einbarte Rechte. So waren in den Betrieben Arbeiter- und Be Betrieb muß das Personal täglich 13-15 Stunden arbeiten. Die triebsräte vorhanden, ohne daß für diese Vertretungen der Arbeiter Bezahlung ist weit unter dem Tarif für das Gastwirtsgewerbe. Die eine gefeßliche Grundlage bestand. Diese übten bisher unbean- Süchenmädchen erhalten monatlich den fürstlichen Lohn von 60 M., Nachdem die Einigungsverhandlungen zu einem Aus- standet ihre Funktionen aus. Das ist der Grund, warum die Fünf- die Zimmermädchen 100 M. Ausgang gibt es in diesem Betriebe gleich der wirtschaftlichen Streitfragen geführt, drohen die zehnerkommission und die Obleutekonferenz nicht auf die Vorschläge nur einen halben Tag in der Woche. Alle Klagen des Perfonals bleiben unberücüchtigt. Da alle in Betracht selben an der Frage der Arbeiterausschüsse zu scheitern. Die der Unternehmer zur Wiederaufnahme der Arbeit eingehen können. kommenden Arbeitgeber haben am 29. Oktober einen Vorschlag gemacht, Mädchen organisiert waren, verhandelte die Weiter sagt der oben angezogene Artikel der B. 3.", daß eine mit dem Inhaber. Herr Müller aber lehnte jede Verbandlung Organisation wonach sie die Arbeiter nach Maßgabe der Arbeitsverhältnisse neue Streitaktion auf Kosten der Arbeiterschaft entfesselt werden ab. Als dem Personal von der Ansicht des Herrn Müller Mitteilung mit möglichster Beschleunigung wieder einstellen. Vor dem soll, um Neuwahlen der Betriebsräte( gemeint sind wohl die Ar- gemacht wurde, trat es geschlossen in den Streif. Seinen 15. Dezember darf der Platz eines aus Anlaß des Streiks noch beiterausschüsse) zu verhindern. Wir erklären ausdrücklich, wir sind erger darüber machte der Inhaber in groben Beschimpfungen der arbeitslosen Arbeiters nicht durch betriebsfremde Arbeiter uns des Vertrauens der Arbeiterschaft so gewiß, daß wir unsern Streifenden Luft. Da die private Stellenvermittlung trotz gefezbejezt werden. Die Arbeiterratsmitglieder, die Arbeiterausschüssen, Betriebs- und Arbeiterräten auch dann lichen Verbots immer noch besteht, gelang es Herrn Müller, einige nicht entlassen wurden, sollen ihre Tätigkeit sofort wieder auf- empfehlen würden, sich einer Neuwahl zu unterwerfen, wenn nur zichteten die erfien. Nun ließ Herr Müller ein Auto mit Sicher Mädchen zu engagieren. Von den Streifenden aufgeklärt, ver nehmen. An Stelle der Entlassenen treten Stellvertreter. von einer Minorität des Betriebs der Wunsch nach Neuwahlen nach heitswehr auffahren, auch das nügte nichts, erft unter persönlicher Wenn die gesetzliche Zahl der Arbeiterratsmitglieder nicht Raummangel sind wir leider nicht in der Lage, im Rahmen der täg- Daß Herr Müller wohl in der Lage wäre, fein Personal besser zu Wiederaufnahme der Arbeit ausgesprochen werden würde. Aus Eskorte gelang es ihm, Streitbrecher in den Betrieb zu bringen. vorhanden ist, findet eine Neuwahl statt. Die Unternehmer gehen von der Voraussetzung aus, daß lichen Berichte der Streikleitungen, die uns von allen Seiten zu bezahlen, beweist folgendes: Herr Müller erhebt in dem Pensionat das Amt des Arbeiterausschußmitgliedes mit dem Ausscheiden gehenden Vertrauenskundgebungen veröffentlichen zu können. und der Weinhandlung 5 reip. 10 Prozent Zuschlag für die aus der Beschäftigung erlischt und daß daher für sie feine Am Donnerstag haben Vorbesprechungen der von der Fünf- Ablösung des Trinkgeldes. Diese Prozente sollten boch nun Verpflichtung besteht, zwischen Arbeiterratsmitgliedern und zehnerkommission eingesetzten Kommission mit den Parteileitungen lediglich für die Entlohnung derjenigen Angestellten dienen, sonstigen Arbeitern in der Frage sofortiger Wiederbeschäfti- stattgefunden. Eine weitere gemeinsame Sizung der Fünfzehner- Personal mußte doch von jeher von dem Betrieb bezahlt werden. die vorher auf Trinkgeld angewiesen waren. Das übrige kommission und des Ausschusses der Berliner Gewerkschaftskom- Bis vor kurzem wurden in dem Pensionat von Herrn Müller 3 Proz. Die Unternehmer betonen weiter, daß die Arbeiteraus. mission sowie der Vertreter der Parteileitungen wird Freitagnach Zuschlag erhoben, die von dem früher auf Trinkgeld angewiefenen schüsse in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung das Ver- mittag stattfinden. Eine Konferenz von Vertretern der Unabhän- Personal eingezogen wurden. Dabei hatte das Zimmermädchen, trauen der Arbeitnehmer nicht mehr finden. gigen Partei des ganzen Reichs hat sich Donnerstag über den Stand das 2 Proz. davon erhielt, ein Einkommen von monatlich 200 bis Diese Auffassung der Unternehmer hat den entschiedensten der Metallarbeiterbewegung in Berlin Bericht erstatten lassen und 250 M. Troß Erhöhung der Zuschläge haben die Zimmermädchen Widerstand der Streifleitung gefunden. Es wird aus dieser zugejagt, im ganzen Reiche darüber zu berichten und die Partei- alio jest ganz erheblich niedriges Einkommen, während Herr Müller Haltung der Unternehmer gefolgert, daß es ihnen nunmehr genossen aufzufordern, den Streit der Berliner Metallarbeiter durch durch die Ablösung des Trinkgeldes noch einen größeren Vernur darauf ankomme, die mißliebigen Arbeiterräte los zu Aufbringung der benötigten Geldmittel ſicherzustellen. werden. So sehr wir in den letzten Monaten über das Ver- weitere 6 Millionen Mark eingetroffen. Vom Hauptvorstand des Deutschen Metallarbeiterverbands sind halten zahlreicher unabhängig- kommunistischer Arbeiterausschüsse Selage zu führen hatten, möchten wir uns doch ganz entschieden dagegen wenden, wenn ihnen aus Anlaß dieses Streiks durch die Unternehmer das Lebenslicht ausgeblasen werden sollte. Wir haben das felsenfeste Vertrauen, daß die wiedereintretende Selbstbesinnung der Arbeiterschaft an dem zuweilen allen sozialistischen Grundsäßen ins Gesicht schlagenden Verhalten eines wilden Radikalismus eine heilsame Korrektur vornehmen wird. Das, was die Unternehmer aber in einem für sie günstig scheinenden Stadium des Kampfes durchjeben wollen, muß die gesamte Arbeiterklasse gegen sie aufbringen. Sie erblickt in diesen Forderungen der Unternehmer die Antastung eines durch die revolutionäre Umwälzung geschaffenen Rechtes.
gung Unterschiede zu machen.
Weitere Berichte werden den Obleuten in der am Sonnabend
vormittag 9 Uhr in den Sophiensälen( großer Saal) stattfindenden Konferenz mitgeteilt. Die Fünfzehnerkommission.
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Das Metallfartell.
Arbeiterräte und Betriebsvertrauenslente der
Metallindustrie.
Die S.- P.- D.- Fraktion des Vollzugsrats.
dienst hat.
Gegen derartige Willkür kann sich das Hilfsperional nur schüßen, wenn es sich bis zum legten Mann der Organisation anschließt, um solchem Unternehmer in geschlossener Kampffront entgegentreten zu können. Verband der Gastwirtsgehilfen. Ortsverwaltung Groß- Berlin. F. Wiefele, Sektionsleiter.
Elektrodroschkenführer!
Die Arbeiter und Handwerker der Akfulumatorenwerfe„ Afa* in der Hannoverschen Straße sind am Metallarbeiterstreif beteiligt. Heute, Freitag, nachmittags 3 Uhr, Versammlung aller Ar- befchloffen, sich solidarisch zu erklären, indem sie jede Streifarbeit Unsere Kollegen sind dadurch in Mitleidenschaft gezogen und haben beiter- und Betriebsräte der Metallindustrie in Wilkes establebnen. Die Droichtenführer befinden sich dort somit ebenfalls fälen, Sebastianstr. 39. Tagesordnung: Die geplante Ent- im Streit und ist Zuzug fernzuhalten. Jeder Droichtenführer, der rechtung der Arbeiter- und Betriebsräte in der dort seinem Berufe nachgeht, ist als Streifbrecher zu bezeichnen. Metallindustrie. Vollzähliges Erscheinen unbedingt erDeuticher Transportarbeiter- Verband. forderlich. Mitgliedsbuch legitimiert. Bezirk Gr.- Berlin. Sektion IV. Ein Attentat auf dieses Recht würde den nun bereits Deutscher Metallarbeiter- Verband . sechs Wochen dauernden Kampf auf eine noch breitere Basis Das Streifrecht der Straßenbahner. Am Freitag, den 31. Oftober, abends 6 Uhr, findet in stellen zum unermeßlichen Schaden unserer gesamten VoltsKliems Festsalen, Hasenheide 10-12, die Fortsetzung der Süden wirtschaft. Wir mahnen daher die Unternehmer dringend zur In einer stark besuchten Versammlung der Straßenbezirksversammlung statt! Tagesordnung: 1. Diskussion über Einkehr und fordern die Wiedereinstellung der Arbeiterrats- bahner, die am Donnerstagabend im„ Ludauer Hof" tagte, den Verbandstag. 2. Anträge zur Generalversammlung. Mitgliedsbuch mitglieder. wurde der Bericht des Ausschusses über die Differenzen mit der legitimiert! Kollegen und Kolleginnen, erscheint alle vollzählig! Andererseits müssen wir aber auch verlangen, daß jene Direktion gegeben, die aus dem Teilstreit der Straßenbahner am Zum Metallarbeiterstreik. Kreise in der Arbeiterschaft, die so schnell das Wort General- 18. Oftober bestehen. Aus dem Bericht ging hervor, daß die Be- Siemens- Halske, Blodwert. Sonnabend früh 10 Uhr: Betriebs. streik in die Deffentlichkeit schleudern und denen jede Gelegen- triebsleitung der Anschauung ist, daß bei Arbeitsniederlegung eine verfammlung Stadtpart", Jungfernheide. Daselbst Auszahlung der Streik. heit günstig zu sein scheint, ihre ersehnte Räteherrschaft 3weidrittelmehrheit vorhanden sein muß und nicht die Parole des unterſtüßung. A. Borsig . Tegel . Heute, nachmittag 2 Uhr. Betriebsversammlung in zu etablieren, nicht tonangebend in einem Kampfe find, in Arbeiterausschusses für den Streit ausschlaggebend sein darf. Aus Hartmanns Brauerei, Reinidendorf., Streitfarte legitimiert. welchem Besonnenheit und gewerkschaftliche Erfahrung ganz den Ausführungen des Berichterstatters wie auch der Diskussions. Haffe u. Wrede. Heute, nachm. 3 Uhr, Bersammlung im Glaskasten, besonders am Plage find. Wir richten diese Mahnung an die redner muß festgestellt werden, daß gewerkschaftliche Er- Prinzen- Allee. Arbeiterschaft selbst auf die Gefahr hin, von der Freiheit" fahrung und Disziplin bei ihnen noch viel zu Lokal von Bohne eine Betriebsversammlung der Streifenden statt. ErBergmann, Rosenthal. Am Freitag, 31. Dft., findet um 11 Uhr im ernent verdächtigt zu werden. wünschen übrig lassen. So wurden von den Diskussions- scheinen ist Pflicht. rednern wiederholt die Direktoren als die Vertreter einer Lindström- Konzern. Heute, nachm. 2 Uhr, in den Commeniusfälen, Kapitalistenbande bezeichnet, trotzdem die Straßenbahner Memeler Str. 67, Berjammlung der Streifenden. Betrieb Albatros, Johannisthal . Freitag, 31. Dft., früh 7 Uhr, wissen müßten, daß das Unternehmen in den Besitz einer Stadt müssen sich folgende Kollegen melden: Kartennummern 51-53, 56, 58, 59, übergegangen ist, die von einer sozialdemokratischen Mehrheit re- 62, 63, 64, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72; um 11 Uhr: 9. 73, 74, 76, 79, 81, giert wird. Ein Redner bekam es jogar fertig, zu erklären: die 82, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92. Pünktlich erscheinen. Sonnabend Arbeitsleistung müsse auf ein Mindest maß heruntergedrückt werden, um die Forderungen der Arbeiter schaft restlos durchzusetzen. Ein anderer Redner glaubte, durch Empfehlung der Prügelstrafe anders denkende zur Solidarität erziehen zu können. Diese Ausführungen gingen selbst dem Vertreter des unabhängigen Vollzugsrats Wegmann zu weit. Er meinte, daß, wenn schon Prügel verteilt werde, die Propagandisten der Prügelstrafe sie bekommen müßten. Seine Ausführungen wurden vielfach durch Zwischenrufe Bremser" und der. gleichen unterbrochen. Wegmann war dadurch gezwungen, den Straßenbahnern ihr unsolidarisches Verhalten im Januar 1918 in Erinnerung zu bringen, das sie gerade nicht qualifiziert, sich jetzt als Elitetruppe aufzuspielen. Eine Resolution, die dem Arbeiter. ausschuß für zukünftige Fälle das Recht gibt, nach eigenem Ermessen den Betrieb lahmzulegen, wurde angenommen.
Bericht der Streifleitung.
In der„ B. Z. " vom Donnerstag, den 30. Oktober, wird in einem Artikel:„ Treibereien im Metallarbeiterstreif" behauptet: " Im Verband der Berliner Metallindustriellen denkt niemand daran, die Rechte der Arbeiter irgendwie zu beeinträchtigen." Demgegenüber stellen wir fest: 1. Die Arbeitgeber find bereit, die Arbeiterausschüsse, soweit dieselben nicht entlassen sind, ihre Funktionen aufnehmen zu lassen. 2. In den Betrieben, in denen die Arbeiterausschüsse entlassen sind, sollen die Stellvertreter die Funktionen übernehmen. 3. In den Betrieben, in denen weder Arbeiterausschußmitglieder noch Stellvertreter vorhanden sind, sollen sich die Arbeiter des Betriebes freie Kommissionen wählen, die die Intereffen der Arbeiter vertreten, die Obliegenheiten der Arbeiterausschußmitglieder ausüben.
Zum Bunft 3 stellten wir durch Fragen fest, daß diese Wahlen nur von den in den Betrieben Beschäftigten vorgenommen werden sollten. Der Zeitpunkt, wann diese Wahlen vorgenommen werden follen, bleibt der Arbeiterschaft überlassen.
Die streifenden Arbeiter der Betriebe sollten also von den Wahlen ausgeschlossen sein.
Aus dem oben Gesagten geht klar und deutlich hervor, daß es den Unternehmern darum zu tun ist, die Rechte der Arbeiter in den Betrieben selbst zu schmälern. Unsere Forderung, den streikenden Arbeitern bei der Wiederaufnahme der Arbeit dieselben Rechte zu gewähren, wie sie diese beim Ausbruch des Streiks in den Betrieben hatten, wird in feiner Weise berücksichtigt. In den einzelnen Betrieben hatten die Arbeiter über die ihnen
Zur Lage des Hilfspersonals im Gastwirtsgewerbe.
früh Auszahlung.
Osram - Werke. Freitag, mittags 12 Uhr, Betriebsversammlung bei Schonert, Alt- Stralau. Für die im Metallarbeiterverband Organisierten Freitag und Sonnabend von 9-1 Uhr Quittungen unterschreiben. die Auszahlung der Streifunterstügung in den bekannten Lokalen statt. Kleinbau Siemens- Schuckert . Heute Freitag von 12-4 Uhr findet Nachzügler müssen bis Ende nächster Woche warten.
Knorrbremie. Freitag, den 31. Oft., borm. 9 Uhr, unftionar fitung bei Mitschte, Gürtel- Ede Doſſestraße. Es ist Pflicht eines jeden Funktionärs, zu erscheinen.
Daimler- Wert. Freitag, 31. Dit, borm. 11 1hr, Betriebsversamm lung im Speisesaal. Funktionärversammlung 9 Uhr Sperlingsluft.
Sportnachrichten.
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Jm Stadion wird in der kommenden Woche der Entfesselungstünstler Rottini im rafenden Fluge in Looping und. Sturzflug dem Berliner Publitum feine Entfesselungstünfte vorführen. Ein befannter Kampf und Sportflieger wird den Flugapparat steuern. Der Arbeiter. schwimmverein Neukölln hält am Sonntag, 2%, Uhr, in der städtischen Badeanstalt, Ganghoferstraße, sein Hallenschwimmfest ab. Zur Borführung fommen Damen- und Männerschwimmen, Springen, Tauchen, Reigen, Der Verband der Gastwirtsgehilfen schreibt uns: Auch heute Berliner und auswärtiger Arbeiterschwimmvereine sind eingelaufen und Mannschaftstämpfe und Wasserballspiele. Zahlreiche Meldungen Großnoch ist in vielen Betrieben das von jeher am meisten gedrückte versprechen anregende und spannende Kämpfe. Eintrittstarten à 1,50 W. Hilfsperional vollständig der Willfür des Unternehmers preis- find vor Beginn des Festes am Eingang zur Schwimmhalle erhältlich. gegeben. Die mittleren und fleineren Pensionate in Berlin W fümmern sich nicht im geringsten um gefeßliche Bestimmungen. Berantw. für den redaktion. Teil: Alfred Schola, Neukölln; für Anzeigen: Theodor Wagt das Hilfspersonal fich dagegen zu wehren, so wird der„ Herr Glode, Berlin Berlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin . Druck: Borwärts. im Hause" hervorgefehrt. In dem Pensionat Hardenberg Ed, Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co. in Berlin . Lindenstr. S.
1 Beilage.